Stoff-Shopping in Paris: Madame Coupons

Wo ich in Paris Stoffgeschäfte finde weiß ich ja inzwischen ganz gut. Aber dennoch stoße ich immer mal wieder an unerwarteter Stelle auf eines. Vielleicht, weil ich noch nie in der Straße war, vielleicht auch, weil es bislang immer geschlossen hatte und die heruntergelassenen Rolläden gar nicht auf den Inhalt schließen ließen.

Und so bin ich im November auch über Madame Coupons gestolpert.

Wie der Name vermuten lässt, liegt der Schwerpunkt auf Coupons, aber einige Stoffe sind auch als Meterware vorhanden. “Madame” bezieht sich dann nicht auf den Besitzer (der war eindeutig männlich), sondern auf die Kundschaft, an die man so denkt.

Im Angebot sind edle Stoffe, Wolle,S eide, Leinen,… und Monsieur weiß bei den meisten genau zu sagen, in wessen Designer-oder Haute-Couture-Kollektion sie verwendet wurden. Überprüfen konnte ich es nicht, aber die Stoffe machten durchweg einen sehr hochwertigen Eindruck: schöne Wolltuche, schwere Seiden, aufwendig bedruckt, Seidensamt oder Chiffon mit viel Pailletten oder Perlenstickerei,…

Viele der 3 Meter langen Coupons gibt es dann auch nur ein oder zwei Mal und was weg ist, ist weg. Die Coupons sind aber schön übersichtlich aufgehängt, so daß man sie bequem durchgucken kann. Und der Verkäufer auch jederzeit bereit, einem etwas -aufzuschwatzen- herauszusuchen.

Die meisten Stoffe kommen auf um die 40 EUR pro Meter bzw. 120 EUR pro Coupon. Als Angebot geht der Coupon dann aber auch mal für 90 oder 100 EUR weg. Immer noch etwas viel für einen Spontankauf (der dann wieder Jahre in der Truhe liegt 😉 ), aber eine Adresse, die ich mir merken werde. Für den nächsten geplanten Einkauf.

Madame Coupons, 71, rue Levis, 75017 Paris

Geöffnet Dienstag bis Samstag von 9.30 bis 19.00 Uhr

Pariser Mode dans la rue

Wenn ich in Paris bin, dann gucke ich mir natürlich auch an, was die Mode dort aktuell zu bieten hat. Aber nicht nur in den Schaufenstern und Läden (gerade bei den großen Ketten und Marken unterscheidet sich das Angebot ohnehin nicht so sehr von Land zu Land), sondern auch auf der Straße, in der Metro,… einfach was die Menschen gerade tragen.

Das erste was mir diesmal auffiel war: So viel Jeans war nie!

Waren Jeans bislang Kleindungsstücke, die man in Paris an Menschen jenseits der 16 kaum sah (Touristen ausgenommen) scheinen die blauen Beinkleider die Pariser in diesem Herbst im Sturm erobert zu haben. Als wolle man die letzten zehn Jahre nachholen, sind eigentlich alle Jeans-Trends gleichzeitig vertreten: knackeng an Hüfte und Po geschmiegt oder “Mama, meine Windel muß mal wieder gewechselt werden”-weit an der Hüfte baumelnd. Schmal bis zum Knöchel oder mit Schlag, verziert mit Taschen, mit Stickerei oder glitzernden Pailletten oder durch Ausbleichungen strukturiert. Wobei es offensichtlich kein Gesetz ist, daß Bluejeans nur entlang der “natürlichen” Falten ausgebleicht werden dürfen…. ich bekomme da gerade ein paar Phantasien, die mit billigen Pinseln und chlorhaltigem Kloreiniger zu tun haben… 😀 (An den Füßen trägt man zur Jeans übrigens keinesfalls Turnschuhe. High-Heels oder Stiefel schon eher.)

Den Hals schützt man hingegen mit einem dicken, möglichst füllig gewickelten Schal. (Dafür nehme ich natürlich meine Spiralschals… ;-)) Wenn nicht gleich ein ebenfalls voluminöser Rollkragen diese Rolle übernimmt. Wobei Schals und Tücher in Paris eigentlich immer “passende” Accessoires sind. Wer also lieber ein Seidentuch um den Hals schlingt, liegt ebenfalls richtig. Und sollte es um den Hals zu warm dafür sein, kann man es auch lässig um den Henkel der Handtasche winden oder sonstwie dekorativ und unauffällig aber doch gut zu sehen auf die Tasche legen.

Den Rock lässt sich die Pariserin ebenfalls nicht vermiesen, auch nicht durch Nässe und Kälte. Knieumspielt bleibt eine beliebte Länge, aber auch wadenlang ist “erlaubt”. Ganz selten sieht mans auch in kurz, aber nur an jungen Mädchen. Die Französin ist da im Alltag eher konservativ. Wichtig ist: Der Saum muß weit sein. Eingesetzte Godets helfen, aber auch angekrauste Röcke oder gar Stufenröcke habe ich gesehen, oft mit einem Folkloretouch: Samt oder gewebte Blumenborten sorgen für diesen Eindruck. Aber auch an Jacken und Mänteln sah ich immer wieder derartige Anklänge. Keine Brachialfolklore, nur ganz dezente Noten. (Buntes Leinen mit schwarzem Samtband… ich glaube, ich brauche Samtband… *g*)

Ein Trend der mich hingegen nach wie vor kalt lässt, sind die nach außen gedrehten, fransenden Nähte. Vor allem an Sweatshirts. Da werde ich mich wohl nie mit anfreunden. Andererseits… an diesem weiten Minirock auch Glencheck sah es ja gut aus, sogar in meinen Augen…

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wo ich eigentlich die Zeit hernehme, die Ideen für mich umzusetzen. :o) Immerhin habe ich heute schon gebacken, auch was Sinnvolles…

Paris, monumental und en minature

Grand Palais, ParisJa dann wollen wir doch den lieben Tuxedo mal noch ein bißchen anfixen, auf daß Paris auf einen vorderen Platz in seiner Liste landet. (Hey, von Burda aus sollte das mit der Bahn in ein paar Stunden zu machen sein.. ideal für ein Wochenende…)

So von der Seine aus gesehen sieht das Grand Palais (auch ein “Überbleibsel” der Weltausstellung) dann übrigens so aus:

Blick über ParisDahinter ist dann natürlich das andere “Überbleibsel” der Weltausstellung. *g*

All das und noch viel mehr könntest du also im Original genießen. Und du müßtest nicht mal auf das Internet verzichten, denn für ein kleines Cybercafe ist überall Platz: