Revue de Presse: Threads January 2012 (158)

Diesmal war wieder ein gefühlter “wo bleibt sie denn?” Monat. Was allerdings auch was damit zu tun hatte, daß der Postbote sie bei meiner Nachbarin eingeworfen hatte und die einige Tage nicht da war und es daher auch nicht merkte… Der braun dominierte Titel spricht mich diesmal ja nicht wirklich an, aber die Threads ist ja nicht in erster Linie ein Designheft, auf den Inhalt kommt es an.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich dazu äußern, was das befriedigendste Projekt war, was sie für andere genäht haben. Mit der Frage hätte ich echte Probleme. Ich habe durchaus einiges für andere genäht, aber was davon besonders befriedigend war? Kann ich nicht entscheiden. (Habt ihr mal irgendwas für andere genäht, was besonders befriedigend war? Erzählt mal…)

Das Editorial ist größtenteils das Inhaltsverzeichnis im Fließtext. Hauptinformationsgehalt dürfte sein, daß die Chefredakteurin zur nächsten Ausgabe wieder da ist. Offensichtlich Babyurlaub beendet.

Danach wie üblich die Leserbriefe, denen wirklich viel Raum gewidmet wird. (Wobei mir auffällt, daß in deutschen Zeitschriften eigentlich gar keine Leserbriefe mehr abgedruckt werden, oder? Ich erinnere mich dunkel, daß das früher mal anders war. Aber so viel Platz dafür gab es wohl nie.)

Der Verweis auf die Webseite von Threads ist auch nicht sehr spannend, denn die kenne ich…

Auch die Neuvorstellung von Zubehör ist diesen Monat kurz und wenig spannend. Eine DVD zum Nähen lernen ist eher nichts für mich und ein Farbfächer ist ja nett, aber davon gibt es viele. Nicht wirklich eine neue Erfindung.

Auch die Lesertips… der prämierte Ratschlag, zum Kräuseln mit der Zwillingsnadel zu nähen findet meinen Beifall nicht. Das habe ich nämlich früher schon mal ausprobiert und zumindest bei mir funktioniert das nicht wirklich. Puffärmel an Babykleidung von einer Glühbirne in Form bringen zu lassen hat ansatzweise was, aber im Zeitalter der Energiesparbirne funktioniert das leider nicht mehr.

Das Interview, diesmal mit Kenneth D. King verrät immerhin ein bißchen was Persönliches über den Designer. Oder kommt es mir nur so vor, weil ich (dank Threads) von diesem Designer immerhin den Namen schon kenne?

Anschließend geht es mit dem “Wie haben sie das gemacht?” weiter. Da das Modell auf der Heftrückseite diesmal aus den 1970ern stammt ist es eine Stickerei, die PET Folie (zumindest verbirgt sich das laut Wikipedia hinter dem genannten Markennamen) mit Strassteinen, Perlen und Pailetten kombiniert. Diesmal gibt es keine “nachgemachte” Anleitung sondern nur eine Analyse dessen, was man sieht, aber als Ermutigung, bei Materialien sich nicht auf das zu beschränken, was die Kurzwarenabteilungen so anbieten taugt es auf alle Fälle!

Kenneth D. King stellt dann eine interessante Verzierung aus Schrägband vor. Wobei das Schrägband aus Wolle geschnitten wird. Ich würde es vielleicht nicht an einem Rock machen (die Technik könnte ich auch ähnlich schon in einem anderen Buch haben), aber es ist auf alle Fälle etwas, was ich mir merken will. Denn entsprechend eingesetzt kann das ein elegantes Detail sein und das ist ja nicht immer so einfach.

“Cozy” ist das Motto der Pattern Reviews. Da ist diesmal keine offenbarung dabei. Die Vogue Tunika 8731 hatte ich auch schon im Blick, aber das Photo bestätigt eher meine Zweifel, daß diese Art von “Formgebung” (die in der Zeichnung attraktiv und “anders” aussieht) am echten Körper vielleicht doch nicht so gut kommt.

Weiter geht es mit dem Titelthema, Schrägschnitt. Ein ausführlicher Überblick, der von der Wahl eines geeigenten Stoffes über die Schnitterstellung oder -anpassung bis zu Verarbeitungshinweisen eigentlich alles umfasst was man braucht, um auch mal praktisch an das Thema ranzugehen.

Daß man Abnäher nicht nur verlegen kann, um die Paßform zu verändern ist mir jetzt nicht neu, aber die Vorschläge, wie man die Techniken einsetzt, um ein Design zu verändern sind gut beschrieben. Und ein paar Details sind dabei, die habe ich bisher nach Gefühl gemacht, jetzt habe ich Zahlenwerte dafür. Und an die Sache mit gekurvten asymmetrischen Abnähern hatte ich mich bislang nicht hingetraut, das ist auch sehr anschaulich beschrieben. Vielleicht sollte ich mir meinen Kleiderbasisschnitt im Hinblick darauf doch mal wieder vor nehmen…

Alte oder ungetragene Kleidungsstücke zu Taschen zu verarbeiten ist im Prinzip ja auch eine schöne Idee (und schwimmt auf der aktuellen Recycling bzw. Upcycling Welle), aber was macht man mit den ganzen Taschen? Gibt es hier jemanden, der nicht schon mehr hat, als er verwenden kann?

Weniger “Bauchhubbel” in Hosen gibt es, wenn man die Vordertaschen als Verstärkung bis zur Mittelnaht führt. Auch das nicht neu, aber sehr ausführlich beschrieben. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, daß das Model auch nur annähernd einen Bauch hat, den so eine Verstärkung abflachen könnte… *g*

Abnehmbare Kragen und Manschetten… hm, gerade die gerüschte Version kommt mir stilistisch doch recht amerikanisch vor. (Hier ‘ne Verzierung, da ‘ne Verzierung…) Naja, die aus Organza auch. Aber falls so was auch auf dieser Seite des Atlantiks mal wieder modern wird, hat man die Anleitung. Obwohl… ich habe da noch einige dieser Kragen in der Schublade, “Betrügerle” widersprechen irgendwie meinem Charakter, glaube ich. Die habe ich damals schon kaum verwendet.

Sehr schönes Augenfutter gibt es dann bei der Vorstellung der Siegermodelle des “Make it with Wool 2011” Wettbewerbs. Ich mag Wolle als Material ja sehr gerne, weil es so wandelbar ist. Und schade, daß es in Deutschland solche Wettbewerbe nicht gibt (und falls doch berichtet keiner darüber), denn die Ergebnisse sind oft inspirierend. Wie das gesmokte Oberteile am Cocktailḱleid. Nebenbefund: Farbtöne von lila bis flieder erfreuen sich großer Beliebtheit. Und zumindest ein Modell ist aus meiner Sicht, so sauber es gearbeitet sein mag, ein Beispiel für “Proportion passt nicht zur Trägerin.)

Noch mehr Augenfutter bzw. den Impuls es sofort nachzuarbeiten erzeugt der (Möbius?)Loop im Silt von Koos van den Akker. Ein gerades Stück Stoff wird durch geschickt gesetzte Nähte ein Loop. Sollte auch ein perfektes Last Minute Projekt für Weihnachten sein, wenn man noch ein paar edle Stoffe im Lager hat. 🙂

Die Grundalgen (Fundamentals) befassen sich mit dem Hosenfutter. Das ist jetzt nicht neu für mich, aber eine schön bebilderte Anleitung für alle, die das nicht nicht gemacht haben. (Und es wird auch erklärt, welche Vorteile so ein Hosenfutter hat.)

“A stitch in time” hat ein wenig den Charakter eines Potpurris von Meldungen, die man woanders nicht untergebracht hat… Veranstaltungshinweise, Verarbeitungstips, neue Stoffe…

Die Expertenantwort zur Leserfrage befasst sich mit dem Rätsel des drehenden Hosenbeins. Da steht jetzt nicht wirklich was drin, was ich noch nicht wußte…

Das Heft ist zwar nominell das Januarheft, aber die Redaktion weiß offensichtlich, daß es noch vor Weihnachten bei den Leserinnen landet. Daher dürfen Autoren und Redakteure sowie Leute, von denen man nur die Initialen erfährt, ihre Lieblingsgeschenke vorstellen. Ob die tatsächlich persönlich ausgewählt wurden…? Oder nur eine “nettere” Art, der Produktpräsentation darstellen?

Die nette Geschichte zum Abschluss kommt diesmal von einem Mann… und erinnert mich an eine Geschichte mit meinem Herzblatt. (Über die wir hier aber den Mantel des Schweigens breiten. 😉 )

Und in der Nahaufnahme auf der Rückseite das prachtvoll bestickte Kleid aus den 1970ern. Wobei ich die Datierung in dem Fall auch selber geschafft hätte, es ist wirklich so, wie man sich die 1970er vorstellt. 😉 Aber es muß ja nicht immer hundert Jahre alt sein, um interessante Details zu haben.

Revue de Presse: Threads November 2011 (157)

Ich weiß immer noch nicht, ob es an mir liegt, an der Post oder an der “Herausgabeweise” von Threads… manchmal hänge ich gefühlte Wochen sabbernd vor dem Briefkasten so nach dem Motto “aber es müßte doch endlich mal wieder” und zu anderen Zeiten mache ich den Kasten auf und denke “Huch, schon wieder?”. Mag daran liegen, daß zum Saisonwechsel immer mehr Hefte kommen und ich dann ständig das Gefühl habe, welche zu kaufen. (Äh… mein Mann hat das Gefühl auch. Aber der hat das immer. 🙂 ) (Oder liegt das doch an mir…?)

Aber gut, wenden wir uns der Zeitschrift zu. Rot mit goldgelb assoziiere ich ja immer mit Weihnachten. Okay, vermutlich ist das Datum des nächsten Heftes dann auch Januar, aber das kommt doch sicher auch noch vor Weihnachten. Rote Spitze schmückt den Titel und Spitze ist auch eines der Titelthemen. Das ebenfalls gezeigte Spitzenkleid fällt für mich unter “technisch sicher anspruchsvoll, Design hingegen…”. Womit es aber auch wieder gut zu Threads passt. *g*

Die Autoren dieses Monats werden gefragt, welchen Nähfuß sie am liebsten mögen. (Bei mir wäre das der offene Stickfuß, gefolgt vom Freihand Stopffuß und dem Gradstichfuß… die liegen griffbereit und zwischen denen wechsel ich meistens. Andere kommen deutlich seltener zum Einsatz.) Von den vier Autoren scheinen zwei einen Kantenfuß zu bevorzugen. Der macht auch noch Sinn. einen Kräuselfuß wie Connie Crawford ihn bevorzugt habe ich zwar auch, aber wirklich “brauchen” tu ich den nicht. Nur ein “nice to have” für besondere Anlässe.

Die Herausgeberin ist noch im Mutterschaftsurlaub und die Vertretung bringt uns den Herbst nähtechnisch nahe. Sie kann nichts dafür, aber nach dem Sommer kann ich mich da gerade nicht besonders auf Herbstkleidung freuen…. :-/

Danach kommen dann wie immer die ausführlichen Leserbriefe (nichts weltbewegendes) und der verweise auf die eigene Webseite (mit einem Thema, das mich motiviert, sie mal wieder anzugucken).

Bei der Vorstellung neuer “notions” fällt mir ein Set auf, mit dem man Kordelenden ähnlich wie bei Schnürsenkeln mit einem Kunststoffende versehen kann. Nicht daß ich vor hätte, das zu kaufen, aber es bringt mich auf die Idee, es mal mit dem transparenten Schrumpfschlauch zu versuchen, den ich ohnehin habe…  Ansonsten sind vor allem die Buchvorstellungen interessant. Allerdings kann ich danach nicht entscheiden, ob sich die neue Ausgabe von “Couture Sewing Techniques”von Claire Shaeffer auch lohnt, wenn man vor alte schon hat? “17th Century Dress Patterns” sieht ebenfalls sehr interessant aus. Aber brauchen tu ich es nicht und mein Regal für Nähbücher ist schon recht voll. (Gelinde formuliert.) Also bleibt das mal im Laden.

Die Lesertips… also die Schnittnummer und den Hersteller in die Nahtzugabe zu sticken ist eine nette Idee, wenn es einwm wichtig ist. (Ich habe ja das Blog, um so was “nachzuschlagen”…) Die Nahtzugabe mit der Schwertnadel an ein Schnittmuster “hinzunähen” könnte mich fast dazu bringen, von Folie wieder auf Papier umzusteigen. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie exakt man das hinbekommt.

Judith Neukamm stellt dann vor, wie man Samt eine atemberaubende Textur verpaßt. Wobei das vorgestellte Teil für mich dann schon wieder unter “technisch toll, aber ich würde es nicht anziehen wollen” fällt. Und ich muß diesmal feststellen, daß die nachgearbeitete Technik sich doch deutlich vom Original unterscheidet. Entweder es liegt am Stoff oder die Technik ist doch nur so ähnlich… (Oder man müßte den Stoff im Schrägfadenlauf nehmen?)

Das Interview mit dem mir gänzlich unbekannten amerikanischen Designer ist leider nicht sehr inspirierend. Nicht die Fragen, nicht die Antworten. Und wenn man die Person nicht kennt… nun ja.

Auch nicht so ganz inspirierend die vom Rückencover inspirierte Anleitung, wie man aus Stoffmotiven und Perlen edle Applikationen macht. Das ist recht allgemein und nicht neu. Ähnlichkeit mit dem Modell hinten hat es auch nicht wirklich. Aber vielleicht liegt es auch daran, daß das alles nicht so mein Stil ist…

Die Pattern Reviews verkünden ein Zurück zu den Basics. Verspricht dann eher wenig spannende Schnittmuster? Nein, doch nicht ganz. Die Marfy Bluse (2314) ist schon mal interessant. ABer ich glabue, ich würde sie nicht tragen wollen. Dann doch schon eher das Vogue Designer Kleid (1220) oder auch die Jacke von dem Connie Crawford Ensemble (Butterick 5575).

Der Artikel über den Einsatz einer Covermaschine interessiert mich jetzt auch nicht so sehr. Zumindest so lange ich keine habe. Und Verzierungen damit…. na gut, die scheinbaren Ringelstreifen auf dem schlichten Shirt sehen zumindest aus der Entfernung gut aus. Und wie man eine “eckige” Ecke bekommt verrät der Artikel auch. Das Verfahren ist etwas mühsam, aber es geht offensichtlich. Gut zu wissen, falls ich mal eine Cover habe. 😉

Ein eher neuer Ansatz ist der Artikel der sich mit den Modeströmungen des Herbstes befasst. Mode war ja bisher nicht so eine Domain von Threads. Aufgeschlüsselt nach Formen, Farben und Materialien. Da ich die Pariser Schaufenster noch recht frisch im Kopf habe interessiert mich vor allem der Vergleich. Die Amerikanische Farbpalette scheint bunter zu sein. Pink sah ich keines, rot eher dunkle Töne und auch grün nicht so viel. Dafür eher anthrazit als helles grau und viel Camel und cognac. Und weniger “chichi” an den Stoffen. Irgendwie gibt es dann doch auch bei den Modeströmungen regionale Unterschiede.

Meiner Tendenz zu “unsichtbarer” Arbeit kommt der Artikel über dekoratives “understitching” entgegen. Bisher habe ich die Technik oft versucht zu vermeiden, eben weil mir die Steppnaht nicht gefiel. Aber es als Stickerei auszuführen hat eigentlich was…

Weniger mitreißend finde ich hingegen die Idee eines Rückenfutters (bei sonst ungefütterten Jacken) aus schräg gefalteten Stoffstreifen. Aus meiner Sicht verbraucht das mehr Stoff und ist eher umständlicher in der Herstellung als ein herkömmliches Teilfutter. Und mehr auftragen tut es durch die vielen Stofflagen auf. Überzeugt nicht. (Das ist dann wieder einer der Vorzüge der detaillierten Anleitungen. Man kann auch abschätzen, was einem nicht gefällt.)

Dann kommt endlich das Titelthema, der Umgang mit Säumen in Spitze. Da ich zu dem Thema schon Artikel in Büchern habe (u.a. von Claire Shaeffer, die diesen Artikel geschrieben hat) ist das für mich nicht wirklich neu. Aber wer das noch nicht hat bekommt hier exzellente und ausführlich bebilderte Anleitungen.

Ebenso ausführlich sind die Anleitungen, wie man einen schmalen Rock mit Abnähern so näht, daß er später leicht weiter oder enger zu machen ist. Ich mogle da ja eh immer mit ewas Gummi im Bund, aber wer öfter mal die Taille ändern muß oder will, für den bietet sich das an.

Viel Augenfutter gibt es auch bei dem Artikel über die Metropolitan Opera. Alleine der Aufwand der mit den Kostümen betrieben wird erklärt schon einen Teil der Ticketpreise, würde ich mal sagen. (Muß toll sein, alle Möglichkeiten zu haben, Ideen umzusetzen.)

Die “Fundamentals” wollen die Angst vor dem Mantel nähen nehmen. Hier merkt man dann doch, daß wenige Zeitschriftenseiten ein so großes Thema dann auch nur anreißen können. Und Wintermantel mit Teilfutter (weil ein Futter ja sonst nicht nötig ist) ist zumindest unter den klimatischen Bedingungen hier nicht praktikabel.

Unter dem Stichwort “a stitch in time” gibt es jetzt aktuelle Hinweise aus der Welt des Nähens. Na mal gucken… aha, “Vermischtes”. Verweise auf Nähsendungen im Fernsehen, Ausstellungen, Kurse, garniert mit Modetips (Styling bei welcher Rocklänge und die Pantone Herbstfarben) sowie Nähtips. Wobei die Vorstellungen von Veranstaltungen und Institutionen schon was recht Werbendes im Ton haben. Und natürlich praktisch ausschließlich auf USA bezogen. Also weniger interessant für mich.

Bei den “embroidery essentials” geht es diesmal wieder mehr um Gestaltung. Wie ordnet man großflächige Stickere auf Kleidungsstücken an. Da das genauso für Applikationen und andere Verziehrungen verwendbar ist und keine Stickmaschine erfordert ist das dann wieder interessanter.

Leser fragen, Experten Antworten. Den BH Verschluss noch vorne legen mag auf diese Weise gehen, so das Mittelstück das richtige Format hat, aber dürfte optisch und vom Tragecomfort her doch eher eine “Bastelarbeit” bleiben. (Was nicht heißt, daß ich eine bessere Idee hätte…)

Zum Abschluss gibt es noch eine nette Geschichte und das historische Modebild. Diesmal nicht sehr inspirierend, überladen und nicht viel Stil. Aus den 1870er Jahren habe ich schon Schöneres auf Ausstellungen gesehen. Aber wie so oft… Geschmackssache und der amerikanische Geschmack ist eben oft ein anderer.

Revue de Presse: Threads September 2011 (156)

Trotz meiner Abendkleidnäherei konnte ich die Threads nicht liegen lassen…

Die Autoren der Ausgabe werden diesmal mit der Frage konfrontiert, wer sie am stärksten beeinflusst hat, als sie anfingen zu nähen. Nicht überraschend das Mütter und Tanten die Liste anführen.

Im Editorial verabschiedet sich die Herausgeberin in den Babyurlaub und bereitet die Leser darauf vor, daß Hemden und Blusen einen wichtigen Platz in der aktuellen Ausgabe finden.

Bei den Leserbriefen weckt diesmal einer mein Interesse. Da wurde doch der “Mantel für Obdachlose” aus der Designer Challenge (Heft 154), den man mit Zeitungen bestücken konnte, um warm zu bleiben, grundsätzlich in Frage gestellt. Nämlich ob es nicht besser wäre, dafür zu sorgen, daß alle ein Dach über dem Kopf haben. Was ungefähr das war, was ich mir dabei auch dachte. Und dann dachte, das wäre wohl mal wieder einer jener seltsamen europäischen Standpunkte. Aber zumindest in Canada scheint man es ähnlich zu sehen. Irgendwie beruhigend.

Dann die Vorstellung der Neuheiten… “Crincle Magic” kann offensichtlich das, was Soluvlies und Vliesofix zusammen schon lange können, das leicht schnörkelige Design der Bernina 830LE gefällt mir, aber das gibt es nur in den USA. Außerdem will ich meine Maschine ja eh nicht hergeben. Bei der Buchvorstellung (Underwear – Fashion in Detail) muß ich mir mal überlegen, ob die auf meine Wunschliste wandert…. sieht interessant aus.

Dann ein Blick auf die eigene Webseite… als ob wir die nicht eh im Blick hätten…

Danach ein kurzes Interview mit Claire Shaeffer, das m.E. eigentlich nicht wirklich was verrät – aber den Eindruck erzeugt, es sei gut, bei ihr einen Kurs zu belegen….

Der “Best Tip” bei den Lesertips ist diesmal wirklich mal einen Versuch wert. Beim nächsten unbenutzten Vogue Schnitt. Denn das saubere Markieren mit diesen vorgegebenen Kringeln könnte so deutlich einfacher werden. Auch bei den anderen  Tips sind ein paar sinnvolle dabei, aber keine die mir neu wären.

Die Technik zum historischen Kleidungsstück von der Rückseite ist diesmal ziemlich einfach. Und wohl eher nichts, was ich für mich nähen würde…

Grundlegend geht es mit der Technik des “Understitching” weiter. Kommt generell in amerikanischen Anleitung häufig vor, in deutschen eher selten. Mit der Maschine ist das recht simpel, von Hand eigentlich edler. Und auch die sichtbare Variante hat ihren Reiz… wieder was zum im Kopf behalten, weil es mal noch nützlich werden könnte.

Die Pattern Reviews… um Teile für die Überganszeit soll es gehen. Nettes Kleid von Colette Patterns, auch die Vogue Jacke… der Rest ist doch etwas arg lässig (lies: formlos), das ist nicht so was ich mag.

Anschließend geht es mit dem Titelthema weiter, wie man den klassischen Hemdblusenschnitt aufpeppt. Fällt doch größtenteils unter “kann man machen, aber warum sollte ich?” Andererseits trage ich nicht viele Hemdblusen, wer die mag oder gar aus irgendwelchen Gründen tragen muß ist vielleicht froh um kleine Veränderungen wie ein paar Zentimeter Schrägband am Saum. Um klassische Sachen oder Kindersachen aufzupeppen ist es vielleicht nicht schlecht.

Norma Bucko führt uns danach in die Geheimnisse des Nahtreißverschlusses ein. Ihn “wie ien Profi” einzunähen heißt mal wieder wie in der Bekleidungsindustrie. Gut, also beim Einnähen ist das nicht viel anders als ich das kenne. (Außer daß sie erst die Naht schließt und dann den RV einnäht, das mache ich bei meinem aktuellen Projekt auch so.) Wie man das Futter auch noch unsichtbar hin bekommt und nicht von Hand… könnte ich mal probieren, wenn ich mal wieder ein Kleid mit Futter habe. Sieht wirklich sauber aus.

Mehr ums Design geht es dem nächsten Artikel. Nämlich geht er der Frage nach, was man mit all den Jerseys und Strickstoffen macht, die auf dem Ballen toll aussehen, bei denen man sich aber nicht vorstellen kann, wie man sie in einem Kleidungsstück trägt. Wobei ich gestehen muß… etliche der Vorschläge würde ich in der Form noch weniger tragen. Aber die Techniken sind durchaus auf andere Situationen übertragbar und Geschmäcker sind verschieden.

Wundervoll sind die Leserbriefe über die Nähmißgeschicke die uns alle das eine oder andere Mal heimsuchen. Vier Seiten zum Lachen und zum Trost, daß es anderen auch so geht. 🙂

Kenneth King befasst sich mit dem Ärmelzwickel. Entweder um defekten Stoff auszutauschen oder auch um Weite zuzugeben. Insbesondere letzteres wird abgespeichert. Ich ändere ungern, aber so was rettet doch mal ein halbfertig genähtes Teil. Mal sehen, ob man das beim nächsten Mal auch “korrekt” machen kann, nicht nur per Daumenpeil wie bei mir bisher.

Die Anleitung für eine Clutch wäre perfekt, für zum Abendkleid, scheitert aber an der Zeit. Und wenn man, wie vorgeschlagen, Reste verarbeitet muß man aus meiner Sicht schon ein extrem sicheres Auge haben, um mit einem Ergebnis rauszukommen, das nicht nach Resteverwertung aussieht. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mir das so zutrauen. Eher nicht.

Wunderbar ist natürlich der Artikel über Balenciaga. Die Bilder sowieso, aber auch ein paar Einblicke, wie etwa geschickt im Inneren plazierte Bänder, Gürtel und “Hosenträger” Kleider faszinierend in Form halten. Innenleben von Kleidern ist eh ein spannendes Thema.

Der “Embellishment” Artikel zeigt Schattenapplikation. Nichts Neues, aber es hat das Thema mal wieder hochgespült… wollte ich nämlich auch schon immer mal ausprobieren.

Der Rückblick auf 25 Jahre Threads kommt jetzt in die Phase, wo ich auch mit blicken kann, es kommen die Ausgaben meines eigenen Abos in Sicht. Nett, einige meiner Lieblingsbilder wieder zu sehen.

Auch die “embroidery essentials” gefallen mir. Nicht das Modell, aber die Idee: mit punktuelle Stickerei aus zwei Lagen Chifffon eine Art Doubleface Stoff zu kreieren. Auch das kann man ohne Stickmaschine aufgreifen. Beim Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen gefällt mir vor allem die Variante mit dem gestrickten “Korsett”. Das finde ich wirklich interessant umgesetzt. Ein anderes Modell ist technisch sicher Anspruchsvoll und aufwendig, aber der erreichte Look hat viel von Sofakissen…

Fragen an die Experten… Wie man Jeansnähten und Säumen den Used-Look verpasst (Bleiche oder Dremel), wie man mit Handstichen stabile Nähte näht (keine Ahnung, wovor die Leute immer Angst haben… Tausende von Jahren hat man von Hand genäht ohne daß Nähte aufgingen) und Bezugsquellen für Breitcord (diesmal eine belgische Adresse dabei… gleich mal gucken gehen…). Die Idee, zu lappige Spitze mit Stärke passend zu machen hat für mich wenig Anziehungskraft. Das muß man ja nach jedem Waschen wiederholen und dann vielleicht doch besser passenden Stoff kaufen.

Dann noch die nette Nähgeschichte und das historische Kleid im Blickpunkt. Bei letzterem würde mich wirklich interessieren, wie diese Ärmel wirken, wenn ein Mensch drin steckt. Auffällig auf alle Fälle…

Revue de Presse: Threads June/July 2011 (155)

Mir war doch so… und in der Tat gibt es auch eine neue Threads. Die Farb- und Musterkombination auf der Titelseite empfinde ich allerdings als jenseites der Geschmacksgrenze. Wenn das die “Mix & Match Summer Wardrobe” ist, dann kann ich den Teil mit dem “match” ja nicht so nachvollziehen. Aber gut…

Die Frage an die Autoren der Ausgabe ist diesmal, für welchen Stoff sie sich entscheiden würden, wenn sie nur noch einen nähen dürften. Gute Frage, finde ich. Wenn es ums Nähen geht würde ich definitiv Wolle nehmen. Die verarbeitet sich einfach am schönsten. Wenn es ums Tragen geht… gute Frage… Seide? Baumwolle? Schwierig… vielleicht doch auch Wolle?

Das Editorial befasst sich mit der Frage, ob wir Näherinnen unseren Urlaub am Hobby ausrichten. Nicht immer kompatibel mit Ehemännern… oder bin ich da die Einzige? 😉

Die Leserbriefe dienen eher der Unterhaltung… wobei mir auffällt, daß entweder die Amerikaner längere Leserbriefe schreiben oder amerikanische Zeitschriften drucken Leserbriefe eher ungekürzt ab als deutsche.

Dann gibt es wieder ein “Designer Spotlight”. Allerdings ist das wieder etwas weniger interessant, wenn man den Designer nicht kennt. Der Ruhm von Nicolas Caito ist wohl noch nicht bis Europa gedrungen.

Das Nähzubehör… ein verstellbarer Abstandshalter für den Rollschneider klingt nicht schlecht. Ein Rundholz fürs Bügeln hingegen ist nicht neu.

Bei den Lesertips sind mal wieder ein paar Sachen dabei, die zwar nicht weltbewegend aber doch brauchbar sind. Etwa Ikea Küchenmöbel fürs Nähzimmer zu verwenden. (Muß mir jetzt keiner sagen, aber als wir das erste Mal Faktum großflächig “missbraucht” haben, weil es die Schränke in so vielen unterschiedlichen Formaten gibt, daß man fast für jede Ecke was passendes findet kam es uns auch wie eine Offenbarung vor. Und wir fragten uns, warum wir da nicht schon früher drauf gekommen waren…). Der “best tip” hingegen, auswaschbare Wachstifte für Kinder zum Markieren von Stoffen zu verwenden ist ja nun nicht neu. Wobei ich ja zu viele dauerhaft verschmutze Kinderkleidung gesehen habe, um auf das “auswaschbar” zu vertrauen. Aber vielleicht sind die Stifte oder das Waschpulver in den letzten Jahrzehnten auch besser geworden.

Röcke verlängern, indem man in die Mitte was einsetzt ist ein alter Hut… das hat meine Oma schon gemacht. Aber es ist auch bei Kindern phantasievoller, als einfach nur unten ansetzen.

Beim “how did they do that” wird diesmal ein Drapé Teil vom Vintage Kleid auf der Rückseite gezeigt. Also diesmal muß ich zugeben, daß ich die Anleitung nicht so ganz verstanden habe. Das müßte ich wohl erst mal machen, um es zu verstehen. Hoffentlich. Aber bevor ich so was für mich machen könte, müßte ich wohl erst mal meinen Hüftumfang halbieren… *gg*

Die Pattern Reviews stehen in dieser Ausgabe unter dem Motto “Chic Designs”. Das trifft es auch ganz gut, denn auch wenn mir nicht alle gefallen, schick sind sie. Angefangen bei Vogue 8576, irgendwann muß ich mal was aus dieser “Divine Details” Kollektion nähen. Aber auch einige Varianten des New Look 6000 Kleides würde ich in meinen Schrank hängen. Und das Photo zeigt die Eleganz in dem eigentlich recht schlicht aussehenden Simplicity 2345.

Weiter zum Titelthema. Eine “sorgenfreie Sommergarderobe” weil alles mit allem kombinierbar ist. Die Idee, eine Garderobe nach einem Konzept zu erstellen und auch die Überlegungen, welche Punkte man dabei beachten sollte ist ja gut. Aber die Farb- und Stoffwahl der vorgestellten Kombination gibt entweder einen sehr amerikanischen oder den sehr individuellen Geschmack der Autorin wieder. Für mich mixt sich da nichts, sondern es sieht ausgesprochen zusammengewürfelt aus. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. (Und wieso man zu drei Leggings und einem Rock gerade mal drei Oberteile braucht erschließt sich mir auch nicht… Ich wasche auch Sommerröcke normalerweise nicht nach jedem Tragen.)

Besser gefallen mir da schon die “Vintage Details”, deren Verarbeitung Susan Khalje erklärt. Waist Stay, die von Hand übernähte Schnittkante als unauffälligste Versäuberung und natürlich das Einarbeitn von Godets. Wobei der Stoff auf den Photos eher locker gewebt wirkt, da würde ich dann doch ein wenig Vlieseline mit verarbeiten und mich nicht alleine auf die Stütznähte verlassen wollen.

Kenneth D. King befasst sich mal wieder mit einem jener kleinen Details, die aber oft den Unterschied zwischen “nett” und “professionell” machen. Diesmal der Umgang mit einer gekurvten, breiten Nahtzugabe. Eindämpfen ist bei Wollstoffen einfach ein vielseitiges Mittel…

Technisch geht es weiter, mit Ärmelerweiterung am Bizeps. Verschiedene Techniken für verschiedene Ärmelformen. Mit und ohne Erweiterung der Armkugel. Nicht neu für mich persönlich, aber sehr schön und anschaulich erklärt.

Der Einsatz von Flatlocknähten als dekoratives Element ist jetzt auch nicht neu, aber eh nicht so ganz mein Geschmack.

Richtig gut gefällt mir dann der “Reiseführer”. Vancouver ausführlich mit Adressen für Shopping, Essen und Sight-Seeing. Erweckt das Bedürfnis, sofort einen Flug nach Kanada zu buchen. (Und viel ausführlicher und Informativer, als das was Burda mal so als “Reiseseite” brachten.) Ich hätte das dann gerne auch für europäische Städte.  🙂

“Zero Waste” ist ein neuer Ansatz für den Zuschnitt. Also so zuschneiden, daß aus einem Stoffstück kein oder fast kein Rest braucht. Wobei ich das letztlich doch etwas “pseudo-öko” finde, denn der Stoff ist hergestellt, von daher hat er die Ressourcen schon verbraucht. Und weniger verbraucht man mit der Technik auch nicht. Also eher ein interessantes Gedankenspiel. Oder eben die Sau, die gerade mal durchs Dorf getrieben wird. (Wobei… in der industriellen Produktion mag es tatsächlich Geld sparen, weil Müll Entsorgung auch kostet.) Und das Konzept des “Bog coat” könnte ich mal ausprobieren, ich brauche im Winter wieder einen Morgenmantel… Klingt nach wenig Aufwand.

“Embellishments” mit Nieten. Nun gut, auch nicht neu, das schlug Burda schon vor geraumer Zeit vor.

Der nostalgische Rückblick auf die alten Threadshefte erreicht jetzt auch aktuelle Sphären. 114 war mein erstes Heft, in den USA gekauft.

Die “Embroidery Essentials” sind diesmal wieder nicht auf Stickmaschinen begrenzt. Denn Motive mit Perlen zu unterstreichen und auszuarbeiten geht mit jeder Stickerei. Oder Applikation. Oder was auch immer.

Die Lesergalerie ist diesmal… sagen wir technisch anspruchsvoll, aber nicht wirklich mein Geschmack.

Allmählich neigt sich das Heft… Leser fragen, Experten Antworten. Das Thema “vanity sizing” scheint derzeit aktuell zu sein, denn auch Threads bemüht sich, das Geheimnis zu lüften. (Wobei Kathleen Fasanella ja den Standpunkt vertritt, daß es kein vanity sizing gibt.) Die Erklärung liest sich nett, aber so ganz schlüssig finde ich sie ehrlich gesagt nicht.

Dann noch die Geschichte und der Blick auf das historische Gewand. Leider wieder mal ohne nähere Angaben zur zeitlichen Einordnung. Hier hat Threads aber Besserung versprochen, künftig will man darauf achten, auch die Informationen dazu zu erheben, nicht nur die Kleidungsstücke abzulichten. Darauf kann ich mich dann schon mal freuen. 🙂

Revue de Presse: Threads May 2011 (154)

Erst Mal Danke für das vielfältige Lob für mein Kleid. Schön, daß es nicht nur mir gefällt. (Auch wenn es jetzt erst mal zu warm dafür ist. Aber der nächste Winter kommt bestimmt.) Jetzt aber wieder zu was anderem…

Natürlich sind mir nicht nur die vielen Schnittmusterzeitschriften angeflogen, eine Threads liegt auch schon lange hier. (Lange genug, daß vermutlich bald die nächste Ausgabe im Briefkasten liegen wird…)

Die Frage an die Autoren ist dieses Mal, ob sie einen Schnitt haben, den sie immer und immer wieder verwenden. Nicht überraschenderweise haben sie alle einen… (Ich müßte mal nachzählen… bei mir ist es entweder Vogue 7896, ein schlichtes Kleid aus der “Vogue options” Serie, das ich zwar nie im Original genäht habe, aber das die Basis etlicher Abwandlungen der letzten Jahre war oder der T-Shirt Schnitt aus der ersten All Woman. Einfach weil das mein erster schlichter T-Shirt Schnitt war und da er paßte, war keine Notwendigkeit, für Standard T-Shirts einen weiteren zu probieren. Das heißt… am häufigsten genäht sind wohl meine beiden BH-Schnitte aus der Zeit, als Elingeria noch “Kreative Dessous” hieß. Habt ihr auch so einen erprobten und über die Jahre immer wieder genähten Schnitt?)

Das Editorial ruft diesmal dazu auf, neue Techniken zu probieren und sich selber herauszufordern. Und auch mal bei Wettbewerben etwas einzureichen, denn davon gäbe es ja reichlich. Äh… ja… nicht auf dieser Seite des Teiches.

Bei den Leserbriefen ist das interessanteste eigentlich, wenn jemand ein paar eigene Geschichten und Anekdoten rund ums Nähen erzählt. Nicht wichtig, aber unterhaltsam.

Dann kommen die Produkte rund ums Nähen. Ich brauche weder Plastikteilchen um “Asian Knots” zu machen noch einen Rahmen um Fransen herzustellen. Am ehesten noch das Buch “Basic Draping”, aber dazu bräuchte ich erst mal eine Schneiderpuppe, sonst macht das auch keinen Sinn.

Die Lesertips… der “Best Tip” dreht sich um Schrägband… irgendwie scheint das in Amiland viel verwendet zu werden, sonst wäre es nicht so oft Thema. Naja, ich wüßte nicht, wo ich Riesenvorräte an Schrägband aufhben sollte, denn ich habe ganz sicher mehr Stoffreste als ich jemals Schrägband brauchen werde. Und auch die anderen Tips sind nicht so meine Themen.

Besser gefällt mir da schon die Technik zum Kleidungsstück der letzten Seite… scheinbar alles voller Nieten, aber die Dinger werden aufgeklebt. Wobei ich dann wieder nicht so genau weiß, wozu man da eine Anleitung braucht… aber gut.

Koos van den Akken bringt uns dann ein Interview näher. Ich gebe zu, nicht so ganz mein Stil. Ich glaube auch, er ist in den USA populärer als in Europa?

Der Stickartikel ist diesmal wenig inspirierend. Und ob alles was man selber entwirft nun gleich “bespoke” ist… Arg große Worte für so etwas banales.

Dann die Schnittbesprechungen. Der “Chardonnay Rock” sieht in der Zeichnung durchaus spektakulär aus. Aus meiner Sicht sollte man allerdings einen Stoff mit einer “schönen” linken Seite nehmen, da man diese doch recht prominent sieht. Die meisten anderen Schnitt sind eher banal, Butterick 5522 werde ich allerdings mal suchen gehen, schlicht mit betonten Ärmeln ist ja oft auch große Größen tauglich und das muß ich auf der Webseite übersehen haben…

Um Schnittabwandlung geht es danach. Ein Schnitt, vier Varianten, die tatsächlich ein geschultes Auge brauchen, um den gemeinsamen Ursprung zu erkennen. Nicht neu für mich, aber eine gute Idee für jeden, der sich an so was noch nicht gewagt hat.

Wesentlich interessanter aus meiner Sicht ist der Artikel von Susan Khalje zum Thema unterlegen. (Zumal ihr Buch vergriffen war, als ich mich endlich zu einer Anschaffung durchgerungen hatte.) Die Bilder zeigen anschaulich, wie sogar ein Rock ganz anders fällt und in Wort und Bild gibt es viele Hinweise wie man mit der Zwischenschicht umgeht, sie verarbeitet und wie man das richtige Material dafür wählt. Das ist natürlich schwieriger als einfach die Vlieseline mit der empfohlenen Nummer aufzubügeln (bzw. erfordert, daß man eigene Entscheidungen trifft), aber man ist auch flexibler. Ich mache das bislang gelegentlich und der Artikel ermutigt mich, auch mal andere Materialien auszuprobieren.

Auch die Vorzüge unterschiedlicher Materialien als Bügeltücher sind Neuland für mich. In Deutschen Supermärkten gibt es ja praktisch nur noch so Plastiknetze, die ich noch nie sinnvoll fand (und daher nicht verwende), aber daß man auch Wolle nehmen kann….. ich fürchte, meine Bügelausstattung werde ich doch mal noch deutlich ausweiten müssen.

Technisch geht es weiter, wie man einen Reißverschluss von der hinteren Mittelnaht in die Seitennaht verlegt. Auch ein bißchen “Vintage”, aber je nach Stoff und Schnitt eine Technik, die Vorteile haben kann. Wie man den Schnitt ändern muß wird Threads-üblich in Wort und Bild erklärt.

Bildreich geht es weiter, nämlich wie man die Taille an Röcken und Hosen ausgestalten kann. Ich würde sagen, das ist ein bißchen zwischen Technik und Design, aber beide hängen ja oft zusammen. (Für mich jetzt nichts neues, in der Hinsicht bin ich ja schon lange experimentierfreudig und mache, was mir paßt. Nicht unbedingt was im Schnitt steht. Wer aber in der Hinsicht unsicher ist, der sollte sich ermutigen lassen.)

Sehr gut gefällt mir diesen Monat wieder das Titelthema. Es geht um den Umgang mit transparenten Musterstoffen und wie man diese Kombinieren kann um verschiedene Effekte zu erzielen. Auch das ist naturgemäß nichts, was man 1:1 nachmachen könnte (niemand hat ja die identischen Stoffe), aber ein Anstoß zum Experimentieren.

Reines Augenfutter sind die Highlights einer Challenge, wo ein Schnittmuster Vorlage sehr unterschiedlicher Outfits war. Schön, daß die Schnittveränderungen auch als Grafik gezeigt werden. Wobei ich das Kleid von Ruth Ciemnoczolowski technisch am beeindruckendsten finde; Ein Schnittteil, wow!

Stickerei mit Bändern ist jetzt nicht so mein Thema. Effektvoll und nicht mit der Stickmaschine zu machen, aber da fällt mir gerade keine Gelegenheit ein, zu der ich so was tragen wollte.

Danach gibt es einen Rückblick auf frühere Ausgaben, die Zeitschrift feiert immer noch ihre Jubiläumsjahr. (Wenn sie das noch ein bißchen ausdehnen, kann man dann das 30jährige Jubiläum gleich anschließen… ich überlege ja immer noch, ob ich mir die Archiv DVD leisten soll. Aber ich lese nicht so gerne am Computer…)

Und noch ein Bügelthema… diesmal geht es mehr um die Form. Am Kragen und an der Armkugel sieht das auf den Bildern etwas anders aus, als ich es mache… beim nächsten Mal werde ich hoffentlich dran denken, das Heft daneben zu legen.

Danach kommt eye candy, Modelle aus den Schränken der Leserinnen. Unter anderem mit dem Vintage Schnitt von Vogue, den ich auch probieren will.

Fragen an die Spezialisten… Die Amis haben wirklich eine Obsession für Schrägband. Wie man welches aus Kravatten macht ist eine Seite wert. Interessanter ist die Frage nach der Stärke von verschiedenen Fasern.

Dann geht es auch schon aufs Ende zu, der Unterhaltungsteil. Die reizende Geschichte und ein Blick auf ein Cape. Wobei es mir da wieder leid tut, daß es nicht datiert ist. Ein bißchen verschenke Chance…

Aber ich bin nach wie vor mit meinem Abo zufrieden. 🙂

Revue de Presse: Threads February/March 2011 (153)

Im Januar kam dann auch die nächste Threads. Wobei die Ausgabe jetzt “Februar/März” heißt und somit der Erscheinungstermin gleich viel logischer ist. Zumindest der europäische…

Die Frage an die Autoren ist diesmal “Was wollt ihr nähen, was ihr noch nicht genäht habt?” Wäre bei mir wohl immer “das nächste Projekt”. 🙂 Wobei… so ein historisches Kostüm mit Unterwäsche, Korsett und allem… und natürlich alles andere, was ich noch nicht probiert habe. (Was wäre das denn bei euch?)

Das Editorial konzentriert sich auf das Thema “langsam nähen”. Das muß mir nun keiner beibringen, aber ich bin doch gespannt, was andere darüber denken.

Vorher kommen aber die Briefe und es geht diesmal mit einem traurigen Thema los, dem Nachruf auf Fred Bloebaum, von der auch ich schon sehr interessante Artikel in Threads gelesen habe.

Leserbriefe… nett zum Schmökern, aber nicht weiter bedeutsam.

Dann die “notions”, das Zubehör. Das Skizzenbuch ist sehr nett, aber so schön zeichne ich nicht, daß sich das für mich lohnen würde. *g* Werbung für das Pattern Review Buch, ich denke, ich kaufe es mir trotzdem nicht. Muß ich alles nicht haben.

Die Lesertips… ne, die lösen mal wieder nur Probleme, die ich nicht habe.

Dann das Detail von der Rückseite. Die Doppeltasche ist ein nettes Detail und sehr alltagstauglich, aber nicht sehr aufregend und aus meiner Sicht auch nicht einer Anleitung bedürftig. Aber gut, gibt ja auch Anfänger.

Ein Inverview gibt es mit Marcy Tilton. Ich muß gestehen, ihre Schnitte sind nicht so recht mein Stil. Und das Interview geht nicht sehr über Eigenwerbung hinaus. Nun ja, auf einer Seite bringt man auch nicht so viel unter.

Spannender ist dann der Blick auf die Webseite. Also für die, die noch nicht gemerkt haben, daß dort auch noch was steht. 😉

Bei den “embroidery essentials” geht es mal wieder mehr ums Design, als um die Technik. Ein ähnliches Motiv einmal Ton in Ton und zur Akzentuierung dann in Kontrastfarbe ist eine Idee, die mir wirklich gut gefällt. Das wäre was, wo ich sagen würde, die Stickmaschine rentiert sich. Einen Stoff flächenfüllend frei geführt zu besticken wäre mir dann doch zu mühsam.

Dann die Pattern Review. Da finde ich ja doch oft noch was, was ich im normalen Programm  übersehen habe. Ah ja, die üblichen Verdächtigen, ein Mantelschnitt von Marfy. Wobei die Jacke von Butterick auch nicht übel aussieht. Allerdings auf dem Photo ganz anders als in der technischen Zeichnung…

Jetzt der Artikel (Oder das Plädoyer?) für’s langsame Nähen. Ich lese ja selten was, was ich uneingeschränkt unterschreiben kann, aber der Artikel drückt wirklich aus, wie auch ich es empfinde. So wird Nähen wirklich Auszeit für die Psyche und irgendwie drückt ein sorgsamer Umgang mit der eigenen Arbeit auch eine Fürsorge für die eigene Person aus. Und die ist wichtig.

Gut gefällt mir auch der nächste Artikel von Kenneth King. Es geht um den praktischen Unterarmzwickel bei schmalen Kimonoärmeln. Ich weiß zwar, daß man da einen einsetzen kann, aber ich habe es noch nicht sehr oft gemacht und nie systematisch. Hier wird gezeigt, wie man aus einem normalen eingesetzten Ärmel (der dann auch die passende Bewegungsweite hat) einen Kimonoärmel mit Unterarmzwickel zaubert. Detailliert und mit vielen, vielen Bildern.

“Mini-Shibori” befaßt sich mit Färben. Unproblematisch zu verwendende Farben gibt es ja schon lange und diese verschiedenen Abbindetechniken auszuprobieren… da hätte ich jetzt so richtig Lust drauf.Das geht doch deutlich über “Knoten ins Shirt machen und dann in die Farbe tunken” hinaus.

Weitersabbern kann ich dann auch beim anschließenden Artikel der detailliert erklärt, wie kleine vintage-artige Hüte hergestellt werden. Und zwar ohne Hutform. Ich fürchte jedoch, das Material ist dennoch nicht ganz einfach zu beschaffen. aber da juckt es mich extrem in den Fingern….

Nicht ganz so neu ist für mich, wie man Motive als Applikationen über Nähe hinweg laufen läßt. Was leicht dadurch zu erklären ist, daß der Artikel von Claire B. Shaeffer ist und ich ein Buch von ihr habe, in dem das erklärt wird. In dem Teil über das Nähen von Spitze sind dann aber doch noch ein paar Details, die ich so noch nicht kannte. Und es hat mehr Photos, als in dem Buch…

Dann wieder ein Artikel, in dem es mehr um einen… sagen wir weniger technischen Aspekt des Nähens. Der Geist der Kreativität oder so? Hohe und blöde Worte, aber der Gedanke, daß man auch beim Nähen davon profitiert, wenn man sich immer wieder Herausforderungen stellt und sich Aufgaben stellt, für die man nicht sofort eine Lösung hat, den finde ich gut. Zumal ich das auch ähnlich erlebe.

Weiter geht es dann ganz ausführlich um Seidengarne. Daß diese sehr stabil sind und nicht nur zum Sticken, sondern auch zum Nähen geeignet sind ist mir nun nicht neu (auch die Herstellung nicht), aber der Artikel ist ausführlich und gut erklärt. (Nur das Geheimnis, warum man in Deutschland nur sehr schwer feines Seidennähgarn bekommt, das kann er auch nicht lüften. 😉 )

“Embellishements”… gut, das ist immer so eine Sache. Weil doch sehr Geschmacksfrage. Und diesmal bin ich dem gegenüber sehr gespalten. Technisch sind die gezeigten Keltischen Knoten anspruchsvoll und auch schön. Aber als Endergebnis irgendwie… zu protzig, zu “guck mal, was ich kann” und nichts, was sich ins Design einfügt.

Weiter geht es mit dem Ausflug in die Vergangenheit, nämlich einige Bilder, ein technischer Tip und sogar eine Anleitung aus alten Heften.

Zu den “Fundamentals” gehört die Reparatur von Reißverschlüssen. Einige Sachen sind sicher umsetzbar, aber Reißverschlüsse scheinen in den USA stärker genormt zu sein. Hier findet man in der Regel auf dem Schieber keine Informationen über einen genormte Größe und der Schieber der einen Marke paßt keineswegs immer auf einen gleich großen einer anderen. Immerhin gelten die Hinweise, welche Schäden nicht repariert werden können für hier genauso.

Die Fragen an die Experten… Jeansstoff drei Mal vorwaschen, damit er nicht mehr eingeht? Hm… da hatte ich entweder bisher Glück, oder meine Waschmaschine ist effizienter und schafft das auf einmal.

Dann wieder die Lesergalerie. Nicht immer mein Geschmack, aber immer sehr kreativ. Und das eine oder andere kann man vielleicht doch abschauen.

Die Abschlussgeschichte läßt mich diesmal lange grinsen… wer Katzen kennt, kann es sich richtig bildlich vorstellen.

Die Nahaufnahme auf der Rückseite ist jetzt ja keine so große Überraschung mehr, denn die Anfertigung wurde im Heft schon gezeigt. Und da es dieses Mal keine große Robe sondern Alltagskleidung ist, ist es natürlich weniger aufregend.

Aber im Ganzen wieder ein Heft mit sehr viel Sabberstoff…. 🙂 Ich bereue es nicht, mein Abo verlängert zu haben.

Revue de Presse: Threads Januar 2011 (152)

Die aktuelle Threads liegt natürlich auch schon wieder seit Wochen (also seit November, wie sich das für die Januar Ausgabe gehört) bei mir herum. Halbwegs durchgelesen habe ich sie auch, aber zum drüber schreiben fehlte einfach die Zeit… Das Titelbild erinnert mich diesmal doch eher an Bilder aus den 80ern. Ob das eine Reminiszenz an das immer noch laufenden Jubiläumsjahr oder einfach amerikanischer Geschmack ist weiß ich jedoch nicht.

Die Autoren der Ausgabe werden diesmal zu ihrem bisher besten Nähgeschenk befragt. “Geheimes” Nähzubehör wird aber nicht verraten, wie immer sind es die mit den beschriebenen Geschenken verbundenen lieben Absichten, die das eigentlich wertvolle darstellten. (Das ist schon einerseits oft wahr, aber irgendwann fängt es auch an, sich platt anzuhören.)

Die Worte der Editorin sind… auch nicht inspirierender.

Leserbriefe… das übliche.

Das vorgestellte Nähzubehör würde ich als recht amerikanisch einstufen. Lineale mit Inch-Einteilung helfen hier nicht so viel und der Stil der Nähkästchen… nun ja. Die bunten Rollmaßbänder von Lantern Moon mag ich gerne. Neu sind die allerdings nicht, ich habe meines schon seit Jahren.

Die Lesertips… die Idee, wasserlöslichen Faden auch für temporäre Verzierung von Kleidung zu verwenden klingt tatsächlich ganz gut. Vermutlich aber nicht für feuchtes Klima?

Spannender schon, wie das Detail vom Kleid auf der Rückseite des Heftes hergestellt wird. Aufwändig, aber wirklich spektakulär, wie die Schnüre scheinbar aus der Applikation herauswachsen. Falls ich mal Gelegenheit für eine wirklich aufwendige Robe habe…

Das Interview mit einer Designerin aus der “Prject Runway” Show wäre natürlich interessanter, wenn man die Show auch hätte sehen können und daher ihre Werke kennen würden.

Beim Sticken “embrodery essentials” geht es diesmal darum, einen Reißverschluß dekorativ einzunähen. Eingeschränkt könnte das auch mit Zierstichen gehen, aber so richtig wohl doch nur mit der Stickmaschine. (Immerhin mal eine Anwendung, nicht nicht kindlich aussieht.)

Bei den “pattern review” fällt mir als erstes das Marfy Kleid ins Auge. Schlicht, Prinzeßnähte, nur die Ärmel als Hingucker. Absolut Plus-Größen tauglich. Ich schätze, ich werde mal meine Bücher durcharbeiten müssen, wie man solche Ärmel konstruiert…

Mit 3D Applikationen aus Leder geht es weiter. Leider nicht das Kleid, sondern nur der Gürtel… *KleidmalimHirnabspeicher* Das mit der Taschenapplikation ist ja relativ nahe liegend, aber der Kragen… die Bildanleitung macht jedenfalls Lust, es mal zu versuchen. Da hatte ich doch in St. Ouen erst einen Laden mit viel Leder entdeckt… vielleicht sollte ich doch mal…?

Aber zurück zum Heft. Die “master class” zeigt eine Technik, aufgesetzte Taschen mit der Maschine aufzunähen, aber ohne sichtbare Nähte. Mit den ganzen nötigen Vorbereitungen habe ich zwar den Verdacht, von Hand ginge es schneller, aber ausprobieren würde ich die Technik doch gerne mal.

Im nächsten Artikel geht es um Futter, genauer gesagt um temporäres Futter, das man auch rausnehmen kann. Das wollte ich auch schon immer mal probieren. Gut gefällt mir an der Anleitung, daß die schöne flache Nähte in dem Quiltfutter zeigen. Etwas kritisch sehe ich, daß das Futter offensichtlich keine Ärmel hat (da wo es mich meist zuerst friert…) und daß der Reißverschluß recht grob ist. Das ist vermutlich einfacher zu nähen, aber bei feineren Sachen hätte ich doch etwas Angst, daß mir der dicke Metallreißverschluß die Kleidung drunter beschädigt?

Unkonventionelles Nähzbehör behandelt die nächste Seite. Kochlöffel, Pinzette oder Hammer gehören bei mir schon zur Ausstattung, ebenso chinesische Eßstäbchen. Interdentalbürstchen zur Reinigung der Nähmaschine sind hingegen eine Überlegung wert. Ebenso wie die Aderklemmen…

Mit Doubleface-Stoffen befaßt sich der anschließende Bericht. Obwohl ich pseudo-kaputte Stoffe nicht mag, ist der Stoff mit Strass sehr gut zur Geltung gebracht. Wirklich gut gefällt mir die Verarbeitung des doppelseitigen Wollstoffs. Ich hatte so was schon, aber so schön bekam ich das nicht gelöst. Allerdings ist es auch seeehr aufwendig. Die Leinenjacke hingegen kann mich nicht überzeugen. Das sieht dann von der “falschen” Seite einfach sehr gewollt aus. Nicht mein Stil.

Oh, was ist das? Ein Shirt mit—- äh… eingebautem Wrap? Möbius? Das sieht cool aus! Und die Anleitung zeigt, wie man es aus jedem hochgeschlossenen Shirtschnitt machen kann. Gleich mal den Speicher-Knopf im Hirn drücken. 🙂

Mit ausführlichem Augenfutter geht es weiter. Die Sieger der verschiedenen Kategorien des “Make it with Wool” Wettbewerb werden vorgestellt. Irgendwie auch schade, daß es in Deutschland so was gar nicht gibt. Aber wenn, würde keiner Mitmachen wollen, sondern alle nur gucken. Fürchte ich. Und natürlich ist nicht alles nach meinem Geschmack, aber irgendwelche Anregungen kann ich mir aus solchen Bildern immer holen.

Die nächsten Seiten geben Anregungen zum Kaufen, verkleidet als “Geschenkeführer”. Aber abgesehen von einem “Pattern Magic” Buch und der faltbaren Bügelhilfe für Kragenspitzen und Co ist das jetzt nicht so viel dabei.

Dann wieder ein paar Bilder aus alten Heften…. wenn die so weiter machen, muß ich mir doch irgendwann die Archiv DVD kaufen… auch eine Anleitung aus Heft 50 gibt, Mehr oder weniger weihnachtliche Dekokugeln in Temari Technik. Normalerweise stehe ich nicht so auf Sachen, die mit einer Styroporkugel anfangen, aber zumindest alt Weihnachtsdeko (wo ein bißchen mehr Kitsch und Deko auch bei mir erlaubt sind) hat das Ergebnis was.

Fragen an die Experten. Wasserflecken vom Bügeln entfernen, einen Abnäher einfügen, scharfe Ecken nach dem Wenden… bei letzterem ist mit dem geknoteten Faden doch noch ein Trick dabei, den ich genau so noch nicht kannte. Mal sehen, ob das bei der nächsten “zickigen” Ecke hilft.

Ganz grundlegend wird es bei den “Fundamentals”. Nämlich ausführlich und mit vielen Bildern, wie die Nähmaschine einen Steppstich macht. Sowie eine Grafik, die die einzelnen Teile einer Nähmaschine benennt und erklärt, wozu sie da sind. Nicht neu für mich, aber Grundlagenwissen, daß jede Näherin beherrschen sollte. Das hilft auch, mit Maschinen umzugehen, für die man gerade keine Bedienungsanleitung zur Hand hat.

Zum Abschluß gibt es dann noch ein etwas sentimentales Geschichtchen und natürlich die Nahaufnahme. Die Technik wurde im Heft ja schon erklärt. Wobei ich dazu tendiere, daß beim Original kein fertiges Stickornament verwendet wurde, sondern die Perlenstickerei auf ein Stück vom Kleidstoff angefertig wurde und das dann aufgenäht. Was auch erklären könnte, warum die Schnüre etwas anders fallen, die sind eventuell nicht so knapp abgeschnitten wie beim “Nachbau”. Ich brauche dringend einen Anlass für so ein Kleid und jemanden, der mir für einen Abend 40 Kilo abnimmt oder so. *gg*

Revue de Presse: Threads November 2010 (151)

Auch diese Ausgabe steht im Zeichen des 25jährigen Jubiläums der Zeitschrift. Das Titelmodell sieht jedenfalls schon mal edel aus, mal sehen, was das Heft bringt.

Nach ihrem Liebingsnähbuch werden die Autoren der Ausgabe befragt. Einige kenne ich, andere würde ich sicher gerne mal durchblättern, wenn ich sie in die Hand bekäme. Da es englische Bücher sind wird mir das allerdings nicht so schnell passieren. Spart vermutlich Geld. *g*

Das Editorial hingegen trägt nichts interessantes bei, 25 Jahre Threads sind toll. Nun denn…

In der letzten Ausgabe waren die Leser aufgerufen worden ihre persönliche Nähgschichte zu schreiben und welche Bedeutung Threads dafür hatte. Ich gestehe, ich habe es gerne gelesen. So ein kleiner Einblick in das (Näh)Leben anderer… wer kann sich dem Reiz des Blicks durchs Schlüsselloch entziehen? (Und der Blick ist nicht mal heimlich.)

Mit dem neuesten Zubehör geht es weiter. Die abgebildeten Scheren von Sajou sind ja nur fast mein Geschmack, aber von denen gibt es auch eine mit Eiffelturm… *g* Die grünen ergonomischen Kopierräder von Dritz sehen doch den Prym Ergonomics recht ähnlich, oder? Bis auf die Farbe… Und ein Trolley für eine Nähmaschine ist nicht wirklich nue. Wobei das Modell recht stylisch aussieht, mehr nach Koffer und weniger nach Nähmaschinenkoffer.

Die Lesertips. Oh, diesmal ist der “best tip” tatsächlich genial! Wenn die Nahtrolle zum Bügeln fehlt, zusammengerollte Socken nehmen. Dass ich da noch nicht selber drauf gekommen bin! Sonst sind auch noch ein paar gute Ideen dabei, nur keine die zu meinen Problemen passen. 😉

Eine Seite wird dann mal wieder der Werbung für die eigene Webseite gewidmet. Wobei ich gestehen muß, der Informationsgehalt ist schon deutlich höher als bei Burdastyle…

“Embroidery Essentials” zeigen, wie man sich ein Lederarmband stickt. Also das… für ein Kind sicher nett, aber als wahres Schmuckstück kann ich es nicht sehen, es wirkt doch auch sehr “hausgemacht”. Und Handarbeit nur um derselbigen willen ist einfach nicht mein Ding. In erster Linie soll Schmuck doch schön und edel sein. Das hier ist nett aber weit von edel enfernt. (Aber wie gesagt… für Kinder könnte ich mir die Idee etwas anders umgesetzt wieder gut vorstellen. Oder an den Strand, wo man nichts wertvolles mitnehmen mag.)

Die “Pattern Reviews”… mal sehen, was mir bisher entgangen ist. Das Kleid Vogue 1155 ist wirklich wunderschön. Im Stil der 40er, schreiben sie, jedenfalls viel Detailreicher als man das sonst so von aktueller Mode gewöhnt ist. Der geraffte Einsatz am Rollkragenshirt von “Christine Jonson Travel Trio Three” gefällt mir auch. Ein Detail für einen trotzdem warmen Pulli. Das sollte sich aber auch ohne Schnitt basteln lassen. Der Rest ist nicht bemerkenswert.

Weiter geht es mit Couture, den Armschlitzen der Chaneljacken wird ein Artikel gewidmet mit Anleitung zum Nacharbeiten von fünf verschiednenen Detailvarianten. Was ich nur schade finde ist, daß sie dann bei den einzelnen Ärmeln doch nicht verrät, welcher aus welcher Epoche genau ist. Wenn ich das aber richtig verstehe, dann sind sie alle aus der Lagerfeld Epoche? Und natürlich kann man diese Techniken einen Ärmelschlitz zu akzentuieren nicht nur bei Chaneljäckchen verwenden…

Ungewöhnlich viel Text auf den nächsten Seiten. Hier wird versucht, einen Abriß der “Nähgeschichte” der USA der letzten Jahrzehnte zu geben. Sicher nicht wissenschaftlich überprüft, aber ganz interessant zu lesen.

Augenfutter gibt es auf den nächsten Seiten wieder genug, wo es um “Light Couture” geht. Definiert wird das, wenn ich das mal so zusammenfasse wie ich das verstehe, als sehr individuelle Modelle, oft mit eine, künstlerischen Touch, bei denen die traditionell handwerkliche Verarbeitung nicht im Vordergrund steht bzw. bewußt auf solche Techniken verzichtet wirde, sondern eben der individuelle Stil des Designers im Vordergrund steht. Und ganz bewusst statt mit Einlagen und Belegen mit weichen Linien und Kantenabschlüssen gearbeitet wird. Nicht als Schlampigkeit, sondern als Designentscheidung. Obwohl ich die erste bin, die hochklassischer handwerklicher Verarbeitung applaudiert… auch der Gedanke hat was. Gerade bei leichten Stoffen bin ich ja immer im Zwiespalt, wie sehr ich so einen Stoff beschweren soll. Die drei Techniken für einen “weichen” Abschluß werde ich jedenfalls im Auge behalten, die sind es wert, mal ausprobiert zu werden!

An die Grundlage im wahrsten Sinne des Wortes geht es mit dem Artikel über das Nesselmodell. Wie man es vorbereitet, anprobiert, Änderungen überträgt und dann einen passenden Schnitt draus macht. Der reich bebilderte Artikel läßt keine Frage offen. Und ich sollte mir doch mal ein Kopierrad besorgen, genauer wäre es… Die Nesselteile hinterher als Schnitt zu verwenden mag ich allerdings nicht, ich übertrage das dann doch lieber noch mal auf Folie.

Der Titel des Hefts zeigte ja ein schier atemberaubendes Oberteil, der nächste Beiträg lüftet das Geheimnis: Der Stoff ist “Laser Cut”. Ehrlicherweise muß man sagen, daß der Artikel eher eine Werbung für ein Unternehmen ist, das so etwas durchführt. Trotzdem ist die Information interessant, daß das auch für Einzelstücke möglich ist. Natürlich nicht billig, aber wenn es mal was ganz einmaliges sein soll… Ich mag ja alles, was meine Möglichkeiten vergrößert. 🙂 (Die gelben Seiten oder Herr Google finden sicher auch Dienstleister in Deutschland.)

Die vier Techniken der Kantenverarbeitung ohne Belege finde ich jetzt deutlich weniger herausfordernd, als die Autorin des nächsten Artikels, aber erklärt ist wieder alles sehr gut in Wort und Bild. Nur aus meiner Sicht eher alte Hüte…

Um die Anpassung bei Jersey und anderen Strickstoffen geht es dann. Relativ kurz, aber alles wichtige drin. Von der Stoffwahl (Dehnung und Rücksprung müssen berücksichtig werden) bis zur Anpassung eines Oberteils. (Da wird es wie immer einige Figuren geben, wo das nicht so funktioniert, aber ein Ansatzpunkt ist es schon mal.) Außerdem wird recht deutlich erklärt, welche Besonderheiten ein Shirtschnitt für elastische Stoffe haben sollte und gezeigt, wie man den Schnitt vor dem Zuschneiden schon verändert. Das ist auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn ein Schnitt nicht sitzt. (Wobei ich etwas misstrauisch bin, weil davon die Rede ist, daß Strickwaren ohne Abnäher auskommen und das nach meiner Erfahrung nicht bei jeder Figur die beste Paßform ergibt. Aber einen Versuch ist es allemal wert.)

Bei “Embellishements” werden diesmal zwei Smocktechniken vorgestellt und wie man sie auch an modernen Schnitten verwenden kann. Ob mir die Variante an dem Rock gefällt kann ich so spontan nicht sagen, aber an dem Shirt Ausschnitt… aus der Idee läßt sich was machen.

Eine Rückschau auf die letzten 25 Jahre Threads mit den Titelblättern der ersten Ausgaben (die auch zeigen, daß die Themen ursprünglich gar nicht so aufs Nähen beschränkt waren) darf natürlich nicht fehlen. Nett ist die Anleitung für eine kleine Handtasche, die neu aufgelegt wird. Wie häufig gefällt mir zwar das Design nicht, aber die Idee ist gut verwendbar. 🙂

Die spezielle Technik (die des Models auf dem Rückentitel) die diesmal erkärt wird ist ein scheinbar mit einem Band und Ösen befestigter Ärmel. Sicher faszinierend, da will mir aber gerade nicht einfallen, wofür ich das brauchen könnte.

Bei “Leser fragen, Experten antworten” gilt das gleiche.

Daß Kleidabnäher schöner werden, wenn man sie höher legt, also oberhalb der natürlichen Taille, ist ganz sicher Geschmackssache. Ich finde das Ergebnis nicht überzeugend und bei meiner eh schon hohen Taille wäre es völlig unangebracht. Nur wer einen eher langen Oberkörper und kurze Beine hat sollte sich das mal näher ansehen.

Der Blick in die Kleiderschränke der Leser(innen) ist diesmal geschmacklich eher erschütternd. Daß man mit nur 14 Jahren aber schon einen sauber gefütterten Mantel nähen kann verdient defintiv Bewunderung!

Dann noch die kleine persönliche Geschichte und die Nahaufnahme eines Kostüms auf der Rückseite. Letzteres ebenfalls geschmacklich… sehr amerikanisch, schätze ich mal. Details die ich nicht haben muß. (Hindert mich aber nicht, mich auf die nächste Ausgabe von Threads zu freuen. 😉 )

Revue de Presse: Threads September 2010 (150)

Wie üblich zwei Monate ihrer Zeit voraus liegt die aktuelle Threads im Briefkasten. Blusenideen werden versprochen. Die Autoren der Ausgabe dürfen sich dazu äußern, was ihre Lieblingsjahreszeit zum Nähen ist. Jede, zu der ich Zeit habe, oder? 😉

Das Editorial befaßt sich mit den Rückschlägen, die wir beim Nähen manchmal so haben. Und wie das die Kreativität anregt. Zugegeben, das ist bei mir auch gerne der Fall. Und, interessantes Detail aus dem Inhaltsverzeichnis, es gibt jetzt eine Anlleitung wie man das Detail des “Close-Up” auf den Rückentitel nachnäht. Das ist eine wirklich gute Idee!

Die Leserbriefe… zu meiner Überraschung tatsächlich auch mal etwas kritsche Stimmen.

Eigenwerbung für die Webseite… schließlich finden sich etliche Tutorials auch dort. Twitter und Facebook werde ich hingegen auch wegen Threads nicht anfangen.

Neues Zubehör… ein batteriebetriebenes LED Lämpchen zum ankletten… ob ich es an der Nähmaschine haben will weiß ich nicht, aber ein paar Einsatzgebiete fielen mir da schon ein. Ob hingegen die Gleitsohle fürs Bügeleisen so der Renner ist? Richtig straff gespannt bekommt man so eine Folie doch nie und zumindest mein Eisen hat die Löcher für den Dampf an einer ganz anderen Stelle… Eine DVD mit Materialproben die verschiedene Stickvliese vorstellt klingt nützlich. Nur natürlich nicht für amerikanische Vliese, das wäre dann doch zu unpraktisch. Außerdem habe ich keine Stickmaschine. Versilberte und vergoldete Fingerhüte sind auch wieder was sehr amerikanisches, denke ich mal… Webettiketten, git gibt es in Deutschland auch Anbieter. Und ein Stofflexikon… teuer, könnte man aber brauchen. Nur wäre es vielleicht auf Deutsch praktischer, denn die Begriffe sind manchmal scheinbar gleich, bedeuten aber oft was Unterschiedliches.

Bei den Nähtips ist viel Sinnvolles dabei, nur nichts, was für mich neu wäre. 🙂

Weiter geht es mit der schon im Editorial angekündigten Neuerung: Es wird gezeigt, wie das Couture-Detail des Rückendeckels genäht wird. Da mir alles was Struktur erzeugt gefällt ist das schon mal ein Kandidat für mich. Die “lächelnde” Tasche.

“Fundamentals” befaßt sich mit der Schlitzverarbeitung am Beispiel von kleinen Schlitzen in den Beinen von Caprihosen. Nicht überraschend, daß ich die aufwendige und sauberere Verarbeitung schon kenne. Die schnelle dafür noch nicht. Wenn es mal nur um eine fixe Hose für den Urlaub geht ist die auch eine Alternative. Wieder was gelernt.

Dann die vorgestellten Schnitte. Daß mir ausgerechnet das Marfy Kleid, die Jacke von Vogue und ein Wardrobe Schnitt von Simplicity auffallen ist nicht so überraschend. Wobei das Marfy Kleid aus einem Basisschnitt gut selber zu machen sein müßte. In der richtigen Größe….

Ein wenig amerikanisch mit leichter Tendenz zur Überladung die Techniken, mit denen man einfache Spitzenstoffe “aufmptzen” kann. Perlen, Stickerei, Bänder,… mir ist bewußt, daß zusätzlich aufgeputzte Spitze unendlich teuer ist, aber die meisten gezeigten Beispiele sind mir dann doch etwas zu viel. Manches ist zumindest technisch reizvoll, aber irgendwie… würde ich es dann nicht tragen wollen.

Mal mit einem ganz anderen Thema befaßt sich der Beitrag zum Einrichten eines ergonomischen Nähplatzes. Wie man etwas festlegt, wie hoch Zuschneidetisch, Nähtisch, Stühle,… sein sollten. Das ist wirklich prima, denn “echte” Nähmöbel sind heftig teuer und so kann man eine gute Hilfe, wenn man mit IKEA zur Selbsthilfe greift.

Hemdblusen durch Kontraststoffe an den inneren Details aufzupappen (So was wie Kragensteg etc.) ist zwar eine nette Idee und derzeit auch bei Kaufkleidung zu finden, aber da sich das ja nicht anders näht, als wenn man alles aus dem gleichen Stoff macht bräuchte man aus meiner Sicht die ausführlichen Anleitungen nicht unbedingt. Aber für Leute mit weniger Näherfahrung ist es sicher hilfreich.

Amerikanische Designer sind in Europa ja oft nicht wirklich bekannt. Aber die chiffonduftigen Werke von Valentina finde ich zeitlos. Leider müßte ich dafür mein Gewicht halbieren, aber andererseits… vielleicht kann ich da doch was als Inspiration verwenden. Schließlich ist für nächsten Sommer eine Hochzeit (nicht meine….) auf Mallorca geplant und Chiffon klingt nach einem geeigneten Material dafür. Und bei den Verarbeitungstechniken dafür sind noch ein paar Kleinigkeiten dabei, die ich noch nicht gesehen habe. Sehr schön.

Mit Nähfüßchen befaßt sich der nächste Artikel. Und zwar mit denen die eine flache Sohle mit breiter Auflage haben. Gut, die kenne ich alle und weiß auch, wofür sie da sind. Aber es wäre doch schön, wenn Burda auch mal so fundierte Technik-Grundlagen Artikel hätte, denn nicht jeder kann gut Englisch und der richtige Nähfuß hilft auch oft im Umgang mit scheinbar schwierigen Stoffen. (Und die meisten der vorgestellten Füße sind selbst bei nicht so teuren Nähmaschinen oft schon dabei. Nur nutzen sie viele nicht, weil sie nicht wissen wozu. Und das ist dann wirklich schade.)

Der Kurs zur Schnittanpassung geht ebenfalls in die nächste Runde, diesmal am Beispiel einer Weste mit Fokus auf dem Armloch. (Wobei ich mich bei einigen Änderungen im Verlauf dieses Kurses schon frage, ob es nicht besser wäre, eine kleinere Größe zu nehmen und die Brust mit einer FBA anzupassen?)

Weniger genäht als geklebt ist das nächste Projekt, eine Clutch mit fester Form… hm… Was ist wohl mit “chipboard” gemeint? Laut Wörterbuch kann es sowohl Graupappe als auch Spanplatte sein… Eher Graupappe, nehme ich an. Und das reicht wirklich für eine feste Tasche? Ich hoffe, ich habe mal Zeit, das auszuprobieren…

Den Stickbeitrag kann ich diesmal eher großzügig überblättern, Grußkarten zu besticken ist jetzt nicht gerade dringend…

Elegante Kanten… hm, brauche ich das? Ja, vielleicht doch. Man kann nicht nur dickeren Faden auf die Spule der Nähmaschine geben, sondern auch richtige Bänder? Das muß ich doch irgendwann mal… ich brauche mehr Bänder, glaube ich. Auch der unter dem Band versteckte Rollsaum ist eine Option, die ich mir mal merken sollte. Klingt allerdings zeitaufwendig. Naja, hält mich letztendlich ja dann doch nie ab…

Leserfragen… gut gefällt mir die Option, wie man den Brustpunkt tiefer bekommt, ohne am Armloch rumzubasteln, das vermeide ich ja auch lieber. Funktioniert aber wohl nur bei generell langem Oberkörper, denn den Rücken muß man danach auch noch anpassen. Die Antwort zur Maschinenwartung wäre mit einigen Bildern vielleicht noch hilfreicher. Der Rest betrifft mich mal wieder weniger.

Die “Master Class” befasst sich mit dem füttern von Röcken mit Schlitz. Das Nähen geht so sicher schneller als von Hand am Schlitz annähen, aber man muß den Schnitt erst mal entsprechend ändern, das rentiert sich also nur, wenn man einen Schnitt häufig näht. Dazu war ich bislang dann doch immer zu faul. 🙂

Auch oft interessant ist der Blick in die Kleiderschränke anderer Leser. Sozusagen die bemerkenswertesten Werke aus der Galerie der Webseite werden schön in Szene gesetzt. Das motiviert offensichtlich, sich beim Machen der Bilder Mühe zu geben und welche hochzuladen. (Wäre doch auch mal was für Burda…) Diesmal gefällt mir das Corsagenkleid aus einem großgemusterten Stoff am besten, daß durch geschickten Einsatz eines einfarbigen Stoffes “beruhig” wurde.

Und dann bin ich auch schon wieder am Ende, noch die diesmal eher besinnliche Geschichte und der Blick auf ein “vintage” Kostüm, dessen interessane Taschen ja schon im Heft vorgestellt wurden. Nur wäre es auch hier schön, wenn das Stück datiert wäre…

Und jetzt gehe ich endlich mal das Formular für die Verlängerung meines Abos ausfüllen…

Revue de Presse: Threads July 2010 (149)

Auch im Mai kam die neue Threads. Die Juliausgabe, um genau zu sein. Nicht überraschend verspricht der Titel Sommer. Naja, bis Juli ist ja noch etwas hin.

Einige Autoren der Ausgabe dürfen erzählen, was ihr Lieblingsnähprojekt aller Zeiten ist. Ich glaube, bei mir wäre das immer eines der nächsten. Weil… es kann mir ja immer was noch besseres einfallen. 🙂 Und im Editorial geht es um die Frage “Warum nähst du?” Und diesmal sind die Leser aufgefordert, ihre Erfahrungen an Threads zu schicken, ihre Erfahrungen mit Threads vor allem, die in zwei Ausgaben den 25. Geburtstag feiern wird. (Im Vergleich zu Burda natürlich ein Jungspund…) Danach kommen die Leserbriefe. Viel Raum wird ihnen gegeben, obwohl sie ja nicht wirklich inhaltlich was beitragen.

Anschließend Eigenwerbung für die Inhalte der Webseite. Wobei die, ich gebe es ja zu, in der Tat einige Blicke wert sind. Vor allem wenn man nicht alle Hefte der letzten 25 Jahre besitzt. Twitter und Facebook werde ich dennoch deswegen auch nicht in Anspruch nehmen…

Neue “notions”. Also das an der Wand hängende Trockengestell ist für kleine Wohnungen sicher eine gute Idee und sieht mehr nach Sprossenwand aus, da aus Holz. Wobei ich mir nicht so sicher bin, ob das für wirklich tropfnasse Wäsche so die beste Alternative ist… Die bunt gemusterten Bänder sehen auch toll aus, davon könnte ich auch in Deutschland was brauchen. (Wobei… ich verwende Bänder ja fast nie, ich habe sie dann nur…) Ein “Fitnessgerät” für die Hand… nun ja. wahrscheinlich nähe ich nie so viele Stunden am Stück, daß ich Probleme mitden Handmuskeln bekomme. Und ein Pad zum Nadel schärfen… meine Oma nähte früher durch Sandpapier, damit werden Nadeln auch wieder schärfer. Wenn sie vorher stumpf genug waren. Nicht zu vergessen, daß moderne Universalnadeln keine so ausgeprägte Spitze mehr haben wie die früheren Nadeln. Ich glaube, bevor ich mir durch ein Grätlein oder eine jetzt zu spitze Jerseynadel Löcher ins Gewebe reiße, nehme ich lieber eine neue Nadel. Werbung für einen Trip nach Hongkong für Näherinnen… das hätte was. Gäbe aber sicher Probleme beim Zoll bei der Wiedereinreise…

Dann die Lesertips. Der beste Tip ist, faltbare Schneidbretter aus Kunststoff als Ersatz für Schneidmatten zu nehmen. Außerdem praktisch, weil sie im 5er Pack kommen und man so bei jedem Nähprojekt eine lagern kann. Das… erscheint mir nicht praktisch. Wieso sollte ich fünf Schneidbrettchen rumfliegen haben statt einer Schneidmatte? Die äußerdem die Rollschneiderklingen nicht so schnell stumpf macht. Auch der Rest der Tips ist nicht nützlicher für mich.

Um so interessanter ist das nächste Thema, die “embroidery essetials” befassen sich mit freihand-Techniken. Nicht um einzelne Motive geht es hier, sondern um Stoffdesign im größeren Maßstab. und man könnte auch Organza oder Spitzenreste verwenden… wann habe ich nur die Zeit, das alles auszuprobieren? (Jedenfalls braucht man dafür keine schicke Maschine mit vielen Zierstichen oder gar eine Stickmaschine, es genügt, den Transporteuer versenken under abdecken zu können. Also für jeden durchführbar. 🙂 )

Die Pattern Reviews mit “Summer Styles”, mal sehen, was mir bisher entgangen ist. Vogue 8621 sieht elegant und interessant aus. Vogue-Style halt. Das Kleid mit Wiener Nähten von Simplicity ist auch schön, aber nicht wirklich aufregend. Noch ein klssiger. Die Hose im Sailorstil mit der Klappe vorne… nein. Ist in, mochteich aber noch nie. Und *gähn* Das Hemdblusenkleid. Möge sich dieser Trend bald verkrümeln. Nein, diesmal eine spannende Erkenntnis.

Eine Hose, fünf Looks verspricht der nächste Artikel. Fünf verschieden Designs aus ein und dem selben Hosenschnitt. Gut beschrieben mit vielen Bildern sind sie alle. Die Ergebnisse in der Form allerdings durch die Bank altbacken. Aber das mögen auch mal wieder die Geschmacksunterschiede zwischen Amiland und Old Europe sein. Wer noch keine Erfahrung mit Schnittveränderungen hat kann jedenfalls einiges lernen und man kann die Techniken ja auch anders einsetzen.

Alte Nähfüße sind das nächste Thema. Als eine Nähmaschine tatsächlich noch alles können mußte, gab es auch ein umfangreiches Zubehör. Vieles ist allerdings aus der Mode gekommen, etwa viele Falten nähen, so ist der Faltenmarkierer wohl nicht mehr so nötig. Und ich glaube, so etwas wie den “Edge-Stitcher” gibt es für meine Bernina auch, wie auch einen Säumerfuß. (Okay, der kann nur eine Saumweite und ich kann damit nicht umgehen…) Also mag es sich für andere auch lohnen, erst mal beim Händler nachzufragen, ob es für die eigene Maschine nicht vielleicht den Fuß auch in neu gibt, bevor man alten Füßen hinterher jagt und mit Adaptern experimentiert. 😉

Die Anleitung für Blüten aus Bändern läßt mich etwas gespalten. Einmal verstehe ich endlich, wozu man die Taftbänder mit Draht im Rand braucht. Und die Blüten sind auch handwerklich eine sehr interessante Arbeit. Aber so ganz… sehe ich die nicht in meinem Leben. Die sind mir doch etwas…. zu viel irgendwie.

“Better Basics” lese ich immer mit Interesse, denn ich kenne zwar die Nähgrundtechniken, aber gerade in dem Bereich gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, etwas zu machen, daß doch gelegentlich mal eine neue dabei ist. Und manchmal sind es nur Kleinigkeiten im Ablauf, die helfen, daß ein bestimmtes Material sich dann doch willig statt störrisch nähen läßt oder das Ergebnis perfekt statt gut wird. Die Techniken diesmal kenne ich aber alle schon. Aber sie sind gut beschrieben mit detailreichen Bildern. Wer als von Anfänger zum Fortgeschrittenen werden will, der sollte sich das zu Gemüte führen.

Weiter geht es mit der Fitting Serie von Kenneth D. King. Die Methode bleibt die gleiche, aber diesmal geht es um eine Jacke. Da kommen also Revers und so dazu. Ich gebe zu, die Bilder zeigen ein paar Falten, die ich auch schon mal unerwünschterweise hatte. Was wird beim nächsten Mal siegen? Die Faulheit und ich wende meine bekannten Methoden an oder die Neugier, ob es mit dieser Technik auch oder vielleicht sogar besser geht?

“Simple embellishments” werden danach versprochen. Also schwierig sind sie nicht, aber “simple” ist hier nicht mit “wenig aufwendig” gleich zu setzen. Im Gegenteil. Trotzdem reizt mich der Ausschnitt mit den Stoffröllchen… das sieht wirklich sehr gut auf, ohne zu aufdringlich zu sein. Die Träger aus Perlen stelle ich mir hingegen doch etwas unbequem vor. Und Akzente setzten mit Perlen oder mit dickem Handstickgarn… nun gut, das ist nicht neu.

Zuschnit ohne Reste ist das nächste Thema. Junge Designer befassen sich mit der Frage, wie man auch in der Bekleidungsindustrie Umweltfreundlich und möglichst ohne Müll arbeitet. Kleidung zu entwickeln, die beim Zuschnitt keine Reste erzeugt ist ein interessanter Aspekt. Wenngleich die Möglichkeiten bezüglich Paßform doch etwas eingeschränkt sind dadurch. Und ob es einen großen Unterschied macht, ob man ohne Reste zuschneidet (und ggf. mehr Stoff verbraucht) oder ob man normal zuschneidet und die Stoffreste in die Reißmühle gibt, wo neue Textilien draus werden können…?

“Little Black Sewing Bag”, ein Umhängetäschchen für alles, was man beim Nähen so griffbereit braucht. Die Autorin sagt, sie habe das in vielen Pariser Couturehäusern gesehen. Also in der Reportage auf Arte über Chanel war davon nichts zu sehen und es sieht lächerlich aus. Andererseits… meine Stecknadeln habe ich auf einem Klemmkissen and der Schulter. Auf den zweiten Blick ist die Idee vielleicht doch nicht so abwegig. Vielleicht… sollte ich so was doch mal erwägen. Es würde jedenfalls Reste verbrauchen.

Spontan besser gefällt mir die Idee, mit den Origami-Effekten aus Stoff. Vor allem die feine Fältelung an der Bluse… Sehr schön.

Aber noch genialer finde ich die filigrane Ranke aus feinen Stoffröllchen. Das geht nur mit Wolle, aber ich ich glaube, ich brauche dann doch mal eines von den Geräten zum Wenden von feinen Spaghettiträgern… diese Art der Dekoration, die ganz speziell aber nicht aufdringlich ist, ist ganz mein Fall. Die muß ich auf alle Fälle für irgendwas verwenden…

Die Leserfragen befassen sich diesmal auch eher mit feinen Stoffen, Pailletten, Spitze, crinkle-Stoffe zuschneiden,… da ist doch mal was interessantes dabei.

Dekorieren mit Nutzstichen ist das nächste Thema. Auch ein “Essential”, aber vermutlich kennen das viele heute tatsächlich nicht mehr, zu sehr haben wir uns an Stickmaschinen und Zierstiche gewöhnt. (Die gezeigten Ergebnsse finde ich übrigens gruselig, aber man kann die Techniken auch anders einsetzen.)

Noch mehr Kontakt mit den Lesern, in “Readers Closet” werden wieder einige Stücke von Leserinnen ausführlich vorgestellt. Die Teile selber gefallen mir nicht so wahnsinnig, aber Details wie die Roccailles die einen großen Druckknopf zur Deko machen kann man sich gut merken. Und vielleicht mal verwenden.

Das war es dann auch schon wieder, die Geschichte ist recht amüsant, wo aus “ein paar Stoffen” die eine wegziehende Freundin loswerden will mehrere wohlgefüllte Müllsäcke werden. (Verschenken ist da wirklich die einzige Lösung. Sollte man öfter machen. Einfach mal wieder die Truhe ausmisten. Vielleicht mache ich das doch mal wieder, wenn ich es im Verlauf des nächstens Jahres nicht schaffe, nenneswerte Mengen “niederzunähen”.) Und noch die Nahaufnahme auf der letzten Seite. Die Blüten an dem 1920er Kleid sind sicher aufwendig, aber so ganz mein Geschmack… nein, diesmal nicht.

(Wenn das wie letztes Jahr ist, dann kommt das Septemberheft eh schon bald…)