Lehrpfad

Für einen Nicht-Jecken halten die Sitten und Gepflogenheiten des Rheinlandes immer wieder spannende Entdeckungen bereit.

Kaum werden die leuchtenden Weihnachtssterne, goldenen Guirlanden und Weihnachtsmänner abgenommen, tauchen entlang der Hauptachse der Fußgängerzogen rätselhafte Figuren auf. Groß sind sie und bunt. Doch was mag das sein?

Karnevalsdeko in KölnIst dem Rheinländer ein aprupter Übergang von festlicher Weihnachtsdekoration auf den häßlichsten Teil des Winters nicht zuzumuten und sollen diese Herren die saisonal entsorgten Weihnachtsmänner ersetzen?

Oder handelt es sich um eine farbenfrohe Straßenbeleuchtung, die nach Weihnachten die Kauflaune in der Einkaufsstraße anregen soll? (Hm… ich sehe sie nicht leuchten…)

Werbung für eine neue Art von Gartenzwergen gar? (Seltsam, daß es diese in den Geschäften nicht zu kaufen gibt…)

Doch dann sehe ich näher hin… entdecke Schilder mit Worten… und ganz allmählich dämmert mir, das Muster kennst du doch? Ein Bild, eine Name drunter… Ja klar!

Im Zoo steht doch auch nicht einfach “Affe” am Käfig, sondern ein Bild weist den Bewohner aus und eine Schrift informiert den Besucher, daß es sich hierbei um ein beispielhaftes Exemplar des “Rotpüscheligen Grünschwanz-Maki” handelt und schon kann man diesen von all den anderen Kollegen ähnlicher Arten unterscheiden.

Mithin handelt es sich bei diesen Figuren ganz offensichtlich um einen Karnevalslehrpfad. Der es auch dem Besucher und Zugereisten ermöglicht, herumwuselnde Gestalten ganz klar zu identifizieren: “Grüne Jacke, lila Hose und blaues Käppi, das ist ein 4. Zunftkarnevalsgesellschaft von 1298” nicht zu verwechseln mit der “345. Allgemeinen Karnevalsgesellschaft von vorgestern” oder den “Zukunftsjecken von übermorgen”.

Danke Kölle, du hast ein Herz für deine Imis!