Burda Modemagazin 08/2007, Modell 107 (Shirt)

Shirt BurdaFür den Motivationsmonat Februar hatte ich mir dieses Shirt aus einem Burdaheft vom letzten Jahr ausgesucht.

Gefallen hat mir besonders der Ausschnitt und die Tatsache, daß das Shirt aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist. Meine bisher verwendeten Shirtschnitte sind alle ganz schlicht, bei diesem kann ich später auch mal mit verschiedenen Stoffen spielen.

(Yes, I did it, after years of reading I did my first review on pattern review. So you’ll find the English Version of this review there.)

Diesmal habe ich ihn allerdings erst mal aus einem schwarzen, sehr dünnen und weichen Viscosejersey genäht, den ich letztes Jahr irgendwann mal bei Sacre Tissus in Paris gekauft habe. (Wozu so ein Blog doch gut ist… ich habe den Stoff im Juni 2007 in Paris gekauft.)

Außerdem fand ich, daß gerade dieser Stoff, mit dem geraffen Ausschnitt ideal für etwas größere Größen ist. Der Schnitt ist jedoch nur in Größe 38-46 im Heft, ich brauche 48, also habe ich ihn erst mal vergrößert und zehn Zentimeter in der Länge zugefügt. (Da der Schnitt auch als Kleid auf dem Bogen ist, war das ganz einfach.)

Das danach genähte Testshirt ergab noch ein paar weitere nötige Änderungen: An der vorderen Mittelnaht 0,7cm zugeben, die Schultern 2cm schmaler machen (1cm ist da meine normale Änderung), die Seitennäht zur Hüfte hin an jedem Teil 1,5cm erweitern (=6cm mehr Umfang) und den Ausschnitt drei Zentimeter höher. Das Probeshirt zeigte nämlich, daß der Ausschnitt sehr viel tiefer ist, als auf dem Photo. Und man möchte das BH-Mittelstück vielleicht doch nicht immer vorzeigen. (Dazu habe ich Vorder- und Rückenteil oberhalb der Taille 1,5cm gekürzt, das ist meine Standardänderung.)

Shirt nach Burda Auf Grund der vielen Änderungen mußte ich dann den vorderen Besatz selber neu zeichnen, denn der geht bis über die Brust und ist einteilig. Stellt also quasi gleichzeitig ein Vorderteilfutter dar, was mir angesichts meines dünnen Stoffes sehr gut gefällt.

Nachdem der Schnitt angepaßt war, ging das Nähen schnell. Ich habe mit der Nähmaschine mit einem Zickzackstich (Stichlänge 2,5, Stichbreite 0,8; Nadel “Organ Superstretch” in Stärke 75, Nähgarn Alterfil in Stärke 150) genäht und bin einfach der Anleitung gefolgt. Versäubert habe ich nichts, mein Stoff zeigt keinerlei Neigung, sich irgendwie aufzutrennen. Was hilfreich gewesen wäre, wären etwas mehr Paßzeichen beim Ärmel einnähen gewesen, bei meinem sehr weichen Stoff, hätte man die dehnen können wie man wollte, ohne es zu merken.

Über die Befestigung der Belege sagt die Anleitung nicht viel,die geraffte Mittelnaht soll mitkleinen Stichen auf dem Besatz festgenäht werden… ich habe mich für ein paar Handstiche in der Nahtrille entschieden.

Ansonsten sollen die Nahtzugaben des Ausschnittes auf den Belegen festgesteppt werden. Da ich mir sicher bin, daß das bei meinem Stoff nicht reicht, habe ich stattdessen den Ausschnitt mit einzeln festgenähten Perlen (die waschbaren von Gütermann) in schwarz umrandet und dabei den Beleg mit festgenäht. Zusätzlich habe ich die Besätze an allen erreichbaren Nahtzugaben von Hand festgenäht.

Abgewichen von der Beschreibung bin ich bei den Säumen, diese habe ich mit dem etwas elastischen dreifach Gradstich genäht, nicht mit der Zwillingsnadel.

Die kleine Schleife habe ich weggelassen, weil sie mir nicht gefällt.

Für das Photo muß ich mich mal wieder entschuldigen… ich habe versucht, mich in die Sonne zu stellen, dafür wollte dann der Blitz natürlich nicht auslösen. 🙁

Ich bin im Ergebnis aber mit dem Shirt sehr zufrieden. Es ist gleichzeitig schmal und fließend, ohne zu eng und wurstpellenartig zu sein. Genau das was ich brauche. (Meistens trage ich meine Shirts ja ohnehin unter Jackets und Blazern.

Nachdem ich den Schnitt jetzt passend hingewurstelt habe, werde ich ihn sicher noch das eine oder andere Mal nähen, vielleicht mit anderen Ärmelvarianten. (Ärmel zu verändern ist nicht so schwer.

Also zur Abwechslung mal ein Burdaschnitt, mit dem ich rundum zufrieden bin. Abgesehen von der Tatsache, daß er nicht in meiner Größe im Heft war. :o)

Patrones “Extra” Febrero 2005 (no 229), Modell 99 und 100 (Pyjamajacke und -hose)

PyjamaFür meinen Motivationsschlafanzug habe ich einene Schnitt aus einer alten Patrones gewählt. Ich wollte einen relativ “klassischen” Pyjama mit Reverskragen und soweit auf dem Originalphoto erkennbar war es das.

Statt Seide habe ich Baumwolle als Stoff genommen.

Der Schnitt war in der spanischen Größe 48 im Heft, da war von vorneherein klar, daß er zu klein ist. Ich bräuchte etwa eine Größe mehr für das Oberteil und zwei für die Hose.

Nach Ausmessen des Schnittes (Pyjamas sind ja recht weit) entschied ich mich, die fehlende Weite des Oberteils über eine FBA (3cm pro Schnitteil, also 6cm mehr Unfang einzufügen) und zum Saum hin an den Seitennähten noch Weite zuzugeben.

Die Hose besteht nur aus zwei Teilen, hat also keine Seitennähte. Ich habe den Schnitt der Länge nach etwa bei der Hälfte durchgeschnitten und die Hälfte der Differenz zwischen der Hüftweite der Tabelle und meinem Hüftumfang eingefügt. Das waren immerhin sieben Zentimeter (also 14cm mehr Weite im ganzen).

Weiterhin habe ich an die Hosenbeine ein Stück Stoff angesetzt, weil mir die Länge sonst nicht gereicht hätte.

Meine übliche Kürzung im Oberkörper habe ich weggelassen, weil ich dachte, bei einem so weiten Teil würde das keine Rolle spielen.

Da ich kein Spanisch kann und außerdem der Pyjama nicht schwierig zu nähen war, habe ich die Anleitung komplett ignoriert und einfach genäht.

Beim Nähen gab es eigentlich keine Überaschungen, nur der Ärmel hat mehr Weite zum Einhalten als ich es erwartet hätte. Ich habe zuerst den Ärmel ans Oberteil genäht und dann Seiten- und Ärmelnähte in einem Rutsch zusammen genäht. Angesichts der Einhalteweite der Ärmel wäre es wohl andersherum (also zuerst die Seitennähte schließen und dann den Ärmel einsetzten) einfacher gewesen.

Das Endergebnis gefällt mir zum einen gut, zum anderen paßt er auch.

Die Hose paßt genau so wie ich es mir vorstelle, weit genug um bequem zu sein, aber nicht so weit, daß sie bauschig wird.

Das Oberteil ist für ein Schlafanzugoberteil relativ schmal, aber auch noch bequem genug. (Was ja auch kein Wunder ist, denn ich habe es letztlich eine Größe zu klein genäht.) Auch die Ärmel sind weit genug. Was für einen perfekten Schnitt noch fehlt… nun, im Rücken gibt es leichte Schrägzüge zwischen Armausschnitt und Hüfte. Entweder hätte ich doch kürzen sollen oder es liegt an den ausgestellten Seitennähten. Vielleicht muß ich mich doch damit abfinden, daß ich im Rücken immer Abnäher brauche? Zumindest, wenn es gerade fallen soll. Für einen Pyjama ist das natürlich egal, der wird so getragen.

Ich denke, wenn der nächste Pyjama fällig ist, werde ich das Schnittmuster wieder verwenden. (Und meine übliche Kürzung im Oberteil vornehmen…)

(Any english readers there? This is my pattern review about the Patrones pyjama. Does anyone think it would make any sense to put it on Pattern Review? It’s from an old (2005) issue, I had to alter the pattern quite a lot, because a spanish 48 is to small for me and I didn’t even look on the instructions, due to my lack of Spanish. That wouldn’t make it a helpful review on Pattern Review, right?)

Burda Modemagazin 10/2005, Modell 139 (Trägerkleid für Babys)

Babykleid Burda Es war mal wieder ein inzwischen sehr eiliges Babygeschenk fällig, also griff ich in meiner Truhe nach einem Rest knallroten Nickys und durchwühlte meine Burdas nach einem passenden Schnitt.

Das Kleid (im ersten Bild das originale Bild von Burda) erfüllte meine Bedingungen: Schnell zu nähen und der Stoff reichte dafür. Die kleinste Größe ist 68 und die habe ich genommen.

Da es wirklich dringend war, habe ich den Schnitt rauskopiert und genäht, ohne auch nur einen Blick in die Anleitung zu werfen. Da der Schnitt gut beschriftet war, ging das auch ohne Probleme.

Den Blick in die Anleitung habe ich inzwischen nachgeholt und kann jetzt auch sagen, wie ich abgewichen bin:

Statt Baumwollsamt habe ich Nicky verwendet. (Wobei das Bild von Burda für mich auch nicht wirklich nach Samt aussieht, sondern nach den Stoffen, die derzeit als “Velvet” verkauft werden. Was zwar das englische Wort für Samt ist, diese Stoffe haben aber keinen Flor.)

Die Einlage im Besatz habe ich aus Zeitgründen und weil Nicky eh nicht so gerne gebügelt wird weggelassen.

Ich habe zuerst die Rockstufe an vorder und Rückenteil genäht und danach die Seitennähte.

Alle Säume wurden zusammengefasst versäubert und nicht auseinandergebügelt (außer den Seitennähten der Besatzteile.)

Ich habe nur die Falte im Rock abgesteppt, und die nur einmal.

Besatz und Saum habe ich nicht abgesteppt, sondern von Hand unsichbar angenäht. (Die Besatzkanten so, daß man auf der linken Seite einen kleinen Stich sieht, auf der rechten keinen.)

Statt normaler Knöpfe und Knopfloch habe ich 15mm Druckknöpfe von Prym verwendet und aufgenäht, auf den überlappenden Teilen des Rückenteils so, daß sie von rechts nicht sichtbar sind.

Die Schleife auf dem Rock habe ich weggelassen und stattdessen eine fertige Schafapplikation von Union Knopf (Spontaneinfall im Scherzkeksladen) aufgenäht.

Babykleid BurdaMir gefällt mein Ergebnis sogar besser als das Original. Auf dem Unistoff kommt die subtile Rockfalte sehr gut zur Geltung. Ein schönes Detail, das aber so wenig Arbeit macht, daß man es sogar bei einem Babykleid machen kann.

Ob es paßt kann ich natürlich nicht sagen. Ich habe das Kind ja nicht da. Vermutlich erst in ein paar Monaten, ich hoffe, dieJahreszeit paßt dann auch… da ich Babysachen nur als Geschenk nähe, ist es wirklich schade, daß Burda immer erst bei Gr. 68 anfängt, denn da kann man nur noch schwer abschätzen, wann das Kind so weit ist. Ich hatte es leider schon das eine oder andere Mal, daß die Sachen dann in der falschen Jahreszeit gepaßt haben. 🙁 Bei Größe 62 wäre es noch etwas leichter zu kalkulieren.

Leider ist mein Photo komplett daneben gegangen, wie man sieht. Und das Geschenk ist schon unterwegs, so daß ich kein anderes mehr machen kann. 🙁

In needed a quick baby gift. Urgently. I rememberd that I had some red Nicky-fabric (whatever that may be in Englisch…) in my trunk, a restover of one of my dresses, years ago. And the BWOF issue had the pattern: quick to sew and my fabric would still be enough to do it.

As I was really, really hurried, I’ve traced and sewn it without a glance to the instruction. It was selfexplaining on the pattern.

(Only now I can say that I did it completely different from what burda suggestet in the instructions…)

Some differences were evident, like I didn’t make the small bow on the skirt, instead I added that cute sheep I found at Scherzkeks-Stoffe.

I’m quite happy with the result, because the tucks and the pleat turn out very well on my fabric, even better than on the original model, I’d say, and they are very nice details, but so quickly to make, that you can easily add it even to a baby-dress. If I ever find my traced pattern, that somehow got lost in the hurried chaos, I will probabely reuse it for another baby girl. If there will be one…

I’m not at all happy with my picture, because the flash killed al structural details. 🙁 But the dress is on it’s way, so I can’t take another picture.

The onther thing I’m not completely happy with is the fact, that the smalles size Burda offers is 68. When you make it as a gift nobody knows how quick the baby will grow and whether the garment in the end will fit the right season… Difference between winter and summer is quite noticable here, so this did sometimes result in never or only once worn things. And that’s always a pity.

Burda Modemagazin 8/2006, Modell 128 (Jacke)

Neben der Jacke aus Rosenseide hatte ich parallel noch einen anderen Burdaschnitt in Arbeit. Noch eine Jacke. Ich glaube, ich bin gar nicht dazu gekommen, darüber zu schreiben, oder? *überleg*

Jedenfalls hatte ich von der schwarzen Leinenhose vom letzten Jahr noch einen Stoffrest übrig, der zum wegwerfen zu viel war, zum Nähen eigentlich zu wenig. Doch archäologische Ausgrabungen in meiner Truhe förderten noch einen schwarzen Rest zu Tage, Seidenleinen von einem Kleid von vor… äh, war ein Carina-Schnitt gewesen (wer erinnert sich noch?) und das Kleid hatte es nicht vertragen, daß mein Patenkind als Baby mal den Verdauungsrückwärtsgang eingelegt hatte. Die Färbung war nicht mangensäurefest. :o) (Wir erinnern uns: besagtes Patenkind hatte letztes Jahr Erstkommunion…) Wahrhaft antik, jedenfalls.

Und, oh Wunder, die beiden schwarzen Stoffe paßte farblich zusammen und ergänzten sich mit ihren unterschiedlichen Strukturen auch wunderbar. Da ich jetzt wieder eine schwarze Hose besaß wäre außerdem eine schwarze Jacke auch irgendwie praktisch gewesen… Also suchte ich einen Schnitt, der aus relativ vielen Teilen bestand, damit ich meine jeweiligen Reste verwenden konnte. Im Burdaheft wurde ich fündig: Ein Schnitt mit Teilungsnähten im Vorderteil und Rückenteil sowie Schößchen. Burda Kostüm

(Dank des Heftarchivs auf der Burdaseite kann ich hier sogar die Vorschau des Originalbildes verlinken…) Die Jacke wird einmal mit Hose und einmal mit Rock gezeigt, es gibt aber keinerlei Unterschiede zwischen Modell A und B.)

Neben den vielen Teilen hat mir besonders der Kragen gefallen, Kragen und Revers stoßen nicht aneinander, sondern das Revers verschwindet quasi unter dem Kragen. Der Schnitt war diesmal ein PLUS-Schnitt und ich habe ihn in Größe 46 zugeschnitten, bin bei den Schößchen dann auf Größe 50 übergegangen. (Maßtabellengetreu auf meine Hüftweite bezogen.)

Viel Energie wollte ich auf diese Restejacke nicht verwenden, aber ein Probemodell habe ich trotzdem genäht und mit Ma-sans Hilfe angepaßt: Wie üblich gewaltig kürzen (oberhalb der Taille), besonders im Rücken, die Ärmel ebenfalls etwas kürzer. Und dann mit einer FBA nach tini 3cm Weite in Brusthöhe eingefügt. (Die Schnitteile sahen danach mal wieder extrem komisch aus… es war bei der Schnittführung recht schwierig, die Kurven sinnvoll anzupassen.) Das Schößchen wirkte bei der Anprobe trotz Maßtabelle ebenfalls etwas arg eng (also so genau die Nuance jenseits von “figurnah”), aber wegen der FBA würde ich das Schnitteil da auch anpassen müssen.

Naja, mit dem Wissensstand wanderten Schnitt und Probejacke erst mal in die Ecke und bis ich die FBA durchgeführt habe, hatte ich natürlich total vergessen, daß das Schößchen auch anzupassen gewesen wäre. Gemerkt habe ich das dann erst, als ich das Vorderteil an das entsprechende Schößchen nähen wollte. 🙁 Durch enger machen an der Taillennaht und einhalten der Restweite war die Situation zu retten, aber das Schößchen ist jetzt natürlich… etwas zu eng.

Da ich auch nach mehrfachem Durchlesen überhaupt nicht verstand, wie Revers und Kragen gearbeitet werden sollten, habe ich mich entgegen meiner Gewohnheit an die Anleitung von Burda gehalten und sie einfach Schritt für Schritt abgearbeitet. Die Jacke ist ja mit drei Punkten angegeben, also für fortgeschrittene Nähkenntnisse. Trotzdem hätte ich mir gerade bei der Anleitung für den Kragen an ein paar Stellen etwas genauere Beschreibungen gewünscht, etwa wo was wie genau zurückzuschneiden ist und in welche Richtung man die Nahtzugabe bügeln sollte. Denn meine übliche Verarbeitung konnte ich ja nicht einsetzen und der Kragen ist so natürlich auch in Nähbüchern nicht zu finden. (Wenigstens in keinem der meinigen.)

Beinahe die Zähne ausgebissen hätte ich mir an dem Satz “Den Kragen nach innen legen und in der Abnähernaht von der Reversecke bis zum vord. Kragenende durchsteppen.” Der Satz ist korrekt, ich glaube auch getan zu haben, was er verlangt, aber er ist wenig anschaulich und eventuell auch nicht ganz eindeutig. Hier wäre eine kleine Zeichnung vielleicht doch mal nett gewesen… und hilfreich.

Der Schnitt plant mal wieder futterlos (eine echte Unsitte, zumal es sich ja sogar schon um Herbstmode handelt), hier habe ich ein Futter hinzugefügt und auch die Einlagen nach eigenem Gutdünken verändert. Etwa im Rücken eine Rückenstütze eingearbeitet und ein kleines Plack im Vorderteil. Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, den Vorderteilbesatz zu verkleinern, wenn man mit Futter arbeitet. Aber da ich, wie gesagt, den Schnitt bzw. die Anleitung vor dem Nacharbeiten null verstanden habe, habe ich mich das nicht getraut.

Eine weitere Veränderung war, daß ich die Nähte nicht abgesteppt habe, nur eine Zierstichnaht entlang der Revers und eine weitere im Rücken, auf dem mittleren Rückenteil über dem Schößchen.

Hinzugefügt habe ich noch eine Innentasche. Jacken ganz ohne Taschen sind so eine andere Unsitte, wenn ihr mich fragt… Nachdem Frauen inzwischen das Haus verlassen dürfen, brauchen sie auch Kleidung mit Taschen.

Jacke nach Burda Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis meiner Jacke nur mäßig. (Ich habe das Bild ein wenig bearbeitet, damit man überhaupt was erkennt. Das Seidenleinen glänzt normalerweise nicht wirklich.)

Die Kombination der Stoffe, wie ich sie mir ausgesucht habe, gefällt mir gut. (Der Knopf ist übrigens vom Flohmarkt, aus Metall und recht schwer. Endlich mal eine Gelegenheit, einen davon zu verwenden.) Auch der Kragen gefällt mir im Endergebnis wie bei dem Modell. Ebenso das Knopfloch, das als “Lücke” in der Ansatznaht zwischen Vorderteil und Schößchen gearbeitet wird. Eine saubere Lösung.

Weniger gefällt mir der Reversbruch. So wie Burda die Verarbeitung beschreibt fällt er einfach nicht so schön. Am Körper ist es etwas besser als auf dem Bügel, dem ja die “Ausformung” fehlt, aber das habe ich bei anderer Verarbeitungstechnik schon deutlich schöner hinbekommen.

Und die Paßform… nun ja. Die Ärmel sind diesmal weit genug, daß das Schößchen zu eng ist, da kann Burda nichts dafür, das habe ich vergessen zu ändern. 🙁

Das Revers hingegen… irgendwie ist es zu lang und tendiert trotz FBA zum Aufklaffen. (Ich glaube daher kommt der Ratschlag, bei größerer Oberweite keine tiefen Revers zu tragen…. warum der Schnitt dann allerdings so ausgerechnet in der PLUS-Sektion zu finden ist….?

Außerdem ist die Jacke vorne deutlich länger als hinten. Sehr, sehr deutlich. Was etwas seltsam ist, weil ich jeweils ähnlich viel gekürzt habe.

Jedenfalls: Ziehe ich die Jacke so an, daß die Revers vorne passen und schließe den Knopf, dann sieht sie so aus, als hätte sie vorne zwei Spitzen, das sieht man auch auf dem Foto. Die Schemazeichnung im Heft sieht hier eindeutig anders aus. Nur auf einem der Fotos deuten sich Spitzen an, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei meiner Jacke

Und hinten ist die Jacke etwa sieben Zentimeter kürzer als vorne. Ein Teil mag der FBA geschuldet sein, aber so ganz erklärt es das nicht. Zumal die Taille eigentlich vorne und hinten weitgehend passt.

Ausgleichen konnte ich das nicht mehr, die Schößchen sind gedoppelt und am Saum verstürzt. (Aber da ich ja aus allem was Positives ziehe: Ich glaube, ich sollte küntig bei Jacken und Oberteilen einen Teil der Rückenlänge, die ich oberhalb der Taille immer rausnehmen muß, am Saum wieder zugeben. Ist wohl eine Frage der Proportionen. Ich hoffe ich merke mir das bis zur nächsten Jacke…)

Warum ich die Jacke trotzdem tragen werde? Ich brauche derzeit manchmal dringend eine schwarze Jacke. Und die Mehrlänge im Vorderteil ist so ausgeprägt, daß sie für das unkundige Auge (sprich 99 Prozent aller Leute, die mich auf der Straße so sehen) locker als Designelement durchgeht. Daß es anders geplant war… weiß ja nur ich. Und alle, die hier mitlesen. :o)

Gegen das etwas enge Schößchen und den bei der rückwärtigen Länge unvorteilhaft großen Po (nein, der Po ist immer gleich groß…) hilft dann nur Abnehmen.

Ich werde also derweil diese Jacke tragen, das Thema “schwarze Jacke” weiterhin auf meine “to do”-Liste setzen und mich beim nächsten Mal einfach nicht von eleganten Designdetails eines Burdaschnitte verführen lassen. Sondern gleich einen ordentlichen Schnitt nehmen. Vogue, oder so…

Das nächste Nähprojekt ist allerdings erst mal die Challenge… bei meinem Nähtempo eilt das allmählich etwas…. *gg*

burda Modemagazin 4/2005, Modell 116 B (Jacke)

Tja, kaum zu glauben, aber die Jacke war pünktlich zur Konfirmationsfeier fertig und ich hatte sie am Freitag Abend schon zu einer Einladung zum Essen an, was sie fleckenfrei überstand.

Jacke nach BurdaFür den Schnitt hatte ich mich entschieden, weil mir die Ausschnittlösung gefiel, mit Kragen aber ohne Revers. Da die geprägte Seide nicht gut zu bügeln ist (ohne die Prägung mit abzuflachen) erschien mir das asinnvoll.

Der Schnitt ist in Größe 38 – 46 im Heft, in zwei Varianten, ich habe Variante B genäht, die etwas längere. Als Größe habe ich Größe 46 gewählt und den Schnitt in Richtung Hüfte entsprechend verbreitert. Zusätzlich habe ich oberhalb der Taille 1,5 cm Länge herausgenommen. Laut Maßtabelle wäre nach der Oberweite Gr. 48 zu wählen gewesen, aber aus früheren Begegenungen mit Burda wußte ich schon, daß dann die Schultern viel zu breit sind und auch die Armausschnitte nicht passen. Stattdessen habe ich nach dem ersten Probemodell eine FBA durchgeführt. (Außerdem war der Schnitt ja nur bis Gr. 46 drin….)

Die Paßform des Schnittes so wie er war, kann ich für mich nur als sehr schlecht bezeichnen, da eigentlich nichts passte. Die Veränderungen sind ja ab da ausführlich dokumentiert. Der Schnitt, wo wie er jetzt ist, sieht zwar wie das ursprüngliche Burdamodell aus, die Schnitteile haben aber (bis auf den Kragen) kam mehr Ähnlichkeit mit dem Original.

Über die Anleitung kann ich auch nur wenig sagen, weil ich mich weder im Ablauf noch in der Wahl der Einlagen danach gerichtet habe. (Wobei man sich mit den Einlagen ja ohnehin immer nach dem Stoff richten sollte, egal was die Anleitung sagt.) Durchgelesen habe ich mir die Anleitung natürlich, dabei ist mir zumindest kein grober Fehler aufgefallen. Man kann die Jacke sicher auch so nähen, wie im Heft beschrieben. Ich komme nur mit meiner Arbeitsweise besser klar. (Die alle regelmäßigen Leser ja auch verfolgt haben. 😉 )

Mit dem Ergebnis der Jacke bin ich letztlich zufrieden. (Auf dem Bild trage ich einen unpassenden Pulli sowie eine dicke Hose mit Gummizug in der Taille, deswegen sitzt die Jacke etwas stramm.) Der Schnitt ist schlicht und klassisch, aber durch den Ausschnitt dennoch etwas anders, als ein normales Revers. Die Jacke sitzt bei mir sehr schmal, möglicherweise etwas enger als von burda gedacht, aber ich wollte sie so.

Ob ich den Schnitt noch einmal nähe weiß ich nicht (bei Jacken kam das bislang noch nicht vor, daß ich einen Schnitt zwei mal verwendet habe), falls ja, würde ich den Rücken etwas weiter machen (da habe ich vielleicht in bißchen viel rausgenommen) und auch die Ärmel. Burda konstruiert ja immer für “Stöckchen”, nicht für Arme (bei anderen Schnitten, egal ob Patrones, Vogue, Butterick, Simplicity oder ottobre sind die Ärmel weiter), die Oberarme passen gerade so, aber wahnsinnig viel Bewegungsfreieheit ist nicht drin.

burda Modemagazin 10/2005, Modell 140 (Latzhose für Babys)

Die Latzhose ist im Original aus Breitcord mit Flanell und in den Größen 68 – 92 im Heft. Ich habe als Babygeschenk für ein “Schnellwachsbaby” Größe 74 gewählt.

Babylatzhose

Da es als “mal eben schnell eingeschoben” Projekt für einen kleinen Jungen geplant war, habe ich mich für einen bedruckten Feincord in grün und braun (mal wieder von Scherzkeks-Stoffe) entschieden und den nur an einigen Stellen quer verarbeitet, um etwas mehr Abwechslung zu bekommen. Und um mir die Mühe zu sparen, die Taschen exakt im Musterverlauf aufzunähen…

Das mit dem “mal eben schnell” funktionierte schon mal nicht, die Latzhose besteht aus schlappen 23 Teilen, wobei ich das Rückenteil entgegen der Anleitung im Stoffbruch zugeschnitten habe, da die Naht an der Stelle ausschließlich eine dekorative Funktion erfüllt.

Aber der Schnitt ist mit zwei Punkten gekennzeichnet. In dem Fall vielleicht nicht unbedingt schwierig, aber doch durch die vielen Einzelteile aufwendig.

Die Stoffmengenangabe stimmte, ich habe weder viel übrig, noch reichte es nicht. Probleme hatte ich jedoch mal wieder mit dem zuschneiden der bemaßten Teile, weil ich da nie weiß, ob ich da jetzt noch eine Nahtzugabe zugeben muß oder nicht. Heißt “fertige Breite” jetzt inklusive der Nahztzugabe oder “fertige Breite” wenn es angenäht ist?

Da ich noch keine Latzhose genäht habe, hatte ich auch Probleme mit der Anleitung, gleich am Anfang, wo es um die Schlitze zum Knöpfen geht mußte ich mehrfach lesen. Und an den hinteren Hosenteilen habe ich die Untertritte erst mal in falscher Höhe angenäht… man hätte beim Nachdenken vorher draufkommen können, aber ein Paßzeichen oder eine genauere Anleitung hätte geholfen.

Babylatzhose Rückansicht

Sonst gab es keine Probleme, nur in der Verarbeitung der oberen Taschenkanten bin ich von der Anleitung abgewichen und habe die mit dem angeschnittenen Besatz verstürzt, weil ich das schöner und sauberer finde.

Die Positionen der Knöpfe habe ich selber bestimmt, so wie mir der Abstand der Knöpfe gefiel. Warum die Knopflöcher alle längs sind erschließt sich mir allerdings nicht, intuitiv hätte ich die am Latz quer gemacht, aber da ich mit Babykleidung sonst keine Erfahrung habe, habe ich mich an die Anleitung gehalten.

Das Ergebnis gefällt mir letztlich sehr gut, gerade durch die vielen Teile wirkt sie auch aufwendig und interessant und gerade für kleine Jungs ist die Auswahl an netten Schnitten nicht so groß.

Ob ich die Hose noch einmal nähen werde weiß ich trotzdem nicht, denn meine Babygeschenke sollten eher schnell zu nähen sein und das ist die Hose auf Grund der vielen Einzelteile nicht. Andererseits kann man durch die vielen Teile natürlich auch gut mit Stoffen spielen und könnte auch gut Reste verwerten und ein bunteres Ergebnis erzielen.

Froschknöpfe

Da die Hose noch ein bißchen groß ist kann ich über die Paßform auch nichts sagen.

Ich frage mich allerdings, ob es nicht günstiger gewesen wäre, die Träger mit Gummi oder anderweitig verstellbar oder dehnbar zu arbeiten, damit die Hose besser paßt und sie nicht rutschen? Ich werde die Mama des Babies bei Gelegenheit dazu befragen…

Als letztes Bild noch eine Nahaufnahme der Knöpfe… ich war sehr erfreut, endlich eine gute Einsatzmöglichkeit für die Froschknöpfe gefunden zu haben, die ich im Laden schon lange bewundert hatte… Die sind doch, süß, oder? 😉

OTTOBRE design woman 2/2006, Modell 5 (Bluse)

Da ich bislang noch keinen guten Basis-Schnitt für eine Bluse hatte und dieser zumindest von der schlichten Form her geeignet wirkte, habe ich ihn für meinen Batistbluse gewählt.

Auf den Bildern wirkt der Schnitt wie eine schmale, aber dennoch lockere Bluse. Ideal für unter Kostüm und Hosenanzug. Allerdings hatte ich im Forum schon gelesen, die Schnitte würden eher klein ausfallen und so die größere Größe genommen. (Ich liege vom Brustumfang her zwischen 46 und 48 und habe 48 gewählt.) Zur Hüfte hin habe ich den Schnitt dann noch um zwei Größen vergrößert, da es ein Mehrgrößenschnitt ist, ist dies nicht allzuschwer.

Es handelt sich um eine schlichte Bluse mit Stegkragen mit zwei Längsabnähern hinten sowie Längs- und Brustabnäher vorne. Da mein Stoff nur noch für kurze Ärmel reichte, habe ich die langen Ärmel dahingehend geändert. Manschette und Ärmelschlitz mußte ich also nicht arbeiten.

Da ich ohnehin weiß, in welcher Reihenfolge ich eine Bluse nähe, habe ich die Anleitung ignoriert. Wobei die Reihenfolge der Anleitung auch sinnvoll ist. Die Methode, zuerst einmal die Bluse grob zu heften und anzuprobieren ist sicher sinnvoll. (Ich mache es natürlich trotzdem nicht… *g*) Hat man die vorgeschlagene Nahtzugabe von einem Zentimeter benutzt wird das allerdings nicht viel helfen, sollte es sich dann als zu eng herausstellen…. 😉

Zwar ist der Blusenschnitt einfach und somit durchaus für Anfänger geeignet (auch wenn man Kragen und Manschetten exakt arbeiten muß), die Anleitung setzt aber gewisse Grundkenntnisse voraus. Was man etwa wann wohin bügeln sollte wird nicht vorgegeben. Andererseits gibt es einen etwa einseitigen allgemeinen “Einleitungsteil” zu Beginn des Anleitungsheftes, der viele anfängergerechte Tips gibt. Auch das Nähen eines Stegkragens ist mit Zeichnungen sehr schön dargestellt. (Für erfahrene Näher ist es hingegen etwas lästig, den Einleitungsteil komplett lesen zu müssen, um zu erfahren, wie es mit Zugaben und so bestellt ist.)

Bis auf die Wahl der größeren Größe habe ich meine üblichen Änderungen vorgenommen: Die Schultern einen Zentimeter verschmälert, den Oberkörper 1,5 cm gekürzt.

Die Paßform der fertigen Bluse ist… okay. Über der Brust spannt sie, ist also trotz größerer Größe zu eng. Der Kragensteg schaut bei geschlossenem Kragen an den Schulternähten etwa 2mm hervor. (Den Blick auf die Rückseite hat Ma-San vorgenommen.) Die Schultern sind etwas überschnitten, Ma-San meint, ich sollte sie noch verschmälern, ich bin der Ansicht, sie dürfen durchaus leicht überschnitten sein. Der Brustpunkt sitzt etwas zu hoch. Und am vorderen Armausschnitt sieht es auch etwas seltsam aus.

Das klingt aber dramatischer als es ist. Ich werde an dem Schnitt weiterarbeiten, in der Hoffnung einen gut passenden Basis-Blusenschnitt daraus herstellen zu können. Beim nächsten Versuch wird erst mal der Kragensteg etwas verschmälert und eine FBA durchgeführt, damit es über der Brust nicht mehr spannt. Und dann mal sehen, wie sich das auf den Armausschnitt auswirkt…

Burda 10/2004, Modell 143 (Herrenshirt)

Ab und an bekommt mein Herzblatt auch mal “obendrüber” was von meinen Nähkünsten ab. Da seine Figur weniger vom “Konfektionsstandard” abweicht (und er in der Hinsicht außerdem weniger mäkelig ist als ich…) ist das im allgemeinen weniger schwierig.

Meist trägt er ja sowohl beruflich als auch privat Hemden. (Welchselbige ich nicht selber nähe… meine Mutter schenkt ihm zum Geburtstag und zu Weihnachten je ein Hemd von Müller Maßhemden, so hat sie ein Geschenk und er ein neues Hemd ohne so lästige Dinge wie “anprobieren” oder “aussuchen”. Und da meine Mutter in der Nähe einer Filiale des Betriebes wohnt, findet sie sogar fast immer einen schönen Stoff in der “Schnäppchenecke” :-D. Und da die Hemden von guter Qualität und somit langlebig sind reichte das in den letzten Jahren für die “Arbeitshemden”.) Doch ab und an gibt es Anlässe, wo ein Shirt oder ein dünner Pulli zur Anzughose oder auch unter dem Jacket angesagt wäre. Ein klarer Fall für die Nähmaschine.

Oktober 2004 fand ich in der Burda endlich einen passenden Schnitt: Körpernah und schmal genug, um unter den Anzug zu passen, aber nicht so eng, um nach Chippendale-Boys auszusehen… :-D. Es handelt sich um einen Raglan-Schnitt mit einem Abnäher auf den Ärmeln zur besseren Formung der Schultern. Der Schnitt ist mit zwei Punkten gekennzeichnet, die Schwierigkeitsstufe ist vermutlich auf den Reißverschluss in der einen vorderen Naht sowie den mit Druckknopf geschlossenen Kragen zurückzuführen. Beide Elemente machen aber eben den wenig auftragenden Schnitt möglich.

Herrenshirt nach BurdaAls Stoff wollte ich etwas, was nicht langweilig einfarbig ist, aber natürlich auch nicht quietschebunt. Ein bißchen Struktur wäre schön. Und nicht schwarz oder grau, aber schon eher gedeckt.

Tja… das dauerte dann einige Monate und viele Stoffgeschäfte. Fündig wurde ich letztlich mal wieder in Aachen bei Scherzkeks-Stoffe: Ein leichter Sweat, die glatte Seite in einem warmen Steingrau, die linke Seite (Struktur!) gemischt mit “mandarin”, zusammen ergab das einen warmen Sandton. (Den das Bild nicht wirklich gut wiedergibt… ) Passend zum braunen Anzug und nicht ganz langweilig. (Ich habe also die linke Stoffseite nach außen verarbeitet, was problemlos ging, weil der Stoff auch nicht angerauht war.) Ich überlege nur immer noch, ob ich den Stoff Januar 2005 gekauft habe oder Januar 2006… Fertig bin ich jedenfalls jetzt erst…

Den Schnitt vom Schnittbogen auf Folie durchzupausen war nicht schwierig. Laut Maßtabelle habe ich Größe 52 verwendet, das war bisher bei Burda auch sonst die richtige Größe. Was ich allerdings vergessen hatte (wie ich später beim Nähen merkte), waren die Reißverschlussbelege an Vorderteil und Ärmel. Die sind nur für die kleinste Größe eingezeichnet und wenn man eine andere Größe rauskopiert, übersieht man die schon mal, weil sich die Linien nirgendwo mehr kreuzen. Mir hätte es geholfen, wenn sie in der Schnittübersicht als einzelne Teile gezeichnet gewesen wären, dann hätte ich sie wohl nicht so leicht übersehen.

Genäht habe ich weitgehend nach der Burda-Anleitung und da mich Silvia an ihr Maschinchen ließ, habe ich mit der Overlock genäht. (Außer den nahtverdeckten Reißverschluss… den habe ich natürlich normal eingenäht, mit dem entsprechenden Nähfuß.)

Was ich nicht verstanden habe war, wie der Reißverschlussbeleg gearbeitet werden soll. Also habe ich den Beleg unten zusammengenäht und danach eingeschlagen von Hand auf das Reißverschlussband.

Beim Kragen bin ich in so weit abgewichen, daß ich keine Vlieseline aufgebügelt habe, sondern ein festes Stück Stoff an den Stellen, wo der Druckknopf eingeschlagen wird, eingeheftet habe. Bügeleisen war gerade keines zur Hand…

Dann hatte der Kragen noch ein Paßzeichen, von dem ich nicht wußte, wo es hin soll, aber ein gerades Stoffstück an einen Ausschnitt nähen schaffe ich auch so noch. Die Krageninnenkante habe ich von Hand eingeschlagen angenäht, hier geht aus der Anleitung nicht hervor, wie es gedacht ist. Da ich aber keine sichtbare Naht außen haben wollte, blieb mir da ohnehin keine Wahl.

Weiterhin habe ich die Säume nicht mit Zwillingsnadel genäht, sondern die Kanten mit der Ovi versäubert und die Säume danach mit den Dreifach-Geradstich meiner Maschine festgenäht. Das ist mein Standardverfahren für Shirts und gefällt mir in der Regel besser.

Als alles fertig war, kam die spannende Stunde der Wahrheit… die Anprobe. Wie schon gesagt, bei meinem Mann paßte Burda bislang leidlich gut und gerade ein Shirt ist ja nicht so “paßformsensibel”. Was mich allerdings schon mißbrauisch machte war, daß das Shirt (trotzdem die Seitennähte gleich lang waren) vorne etwas kürzer ist als hinten. Man kann das hinziehen, aber ganz optimal ist es nicht. Und der Effekt trat erst auf, nachdem der Kragen dran war…?

So war ich nicht mehr ganz überrascht, daß bei der Anprobe die Schulter-Kragenpartie nicht wirklich schön sitzt. Man kann es tragen, nicht “schlimmer” als gekauft… aber irgendwie suboptimal. Und die Ärmel… sind schlappe 6cm zu lang. Daß ich Ärmel manchmal etwas kürzen muß, bin ich gewohnt… aber 6cm sind ein neuer Rekord. (Praktischerweise muß ich so aber wenigstens den Saum nicht auftrennen, sondern kann ihn einfach abschneiden. Dann sind es genau 6cm weniger… ). Unangenehm auch, daß die Reißverschlußbelege im Inneren recht lose rumschlabbern. Da mein Schatzi nicht so der Typ für stundenlanges zurechtrücken ist, muß ich da wohl auch noch mit ein paar (Hand)Fixierstichen ran.

Fazit: Ich bin von dem Schnitt etwas enttäuscht. Ich hatte mir einen Basisschnitt erhofft, nach dem ich noch mehr Shirts nähen könnte. Das ist er so auf keinen Fall. Mal sehen, ob ich versuche, ihn anzupassen oder ob ich lieber nach einem anderen Schnitt Ausschau halten.

Jalie 2327

Irgendwann vor eineinhalb Jahren war es so weit, mein Goldstück brauchte mal wieder neues “drunter”. Und der Gang ins Kaufhaus schockte mich. Was wollen die für eine Herrenunterbux?!?? Und noch so häßliche dazu! (Die billigeren vom Wühltisch waren noch gruseliger…)

Bei der nächste Bestellung meiner Dessoustoffe habe ich dann bei Kreative Dessous den Schnitt von Jalie für mein Goldstück mitbestellt.

Der Schnitt enthält drei Variante: Slip, Retro-Short und Tanga und das ganze in 23 Größen, passend von zweijährigen Knaben (“Jalie-Größe” F Hüftumfang 56 cm, ob mit oder ohne Windel steht da nicht… ) bis “Jalie-Größe” BB, was laut Tabelle einer europäischen Größe von 62 oder einem Hüftumfang von 135 cm entspricht. (Der Tanga beginnt erst bei “Jalie-Größe” N)

Der Schnitt kommt in einer verschweißten Plastiktasche, besteht aus einem Deckblatt mit Photos und den wichtigsten Daten (Maßtabelle und Stoffmengenangaben) auf der Rückseite sowie dem Schnittbogen auf festem, weißem Papier und halt leider ein absolutes “Nicht-Standard Maß” Zumindest aus europäischer Sicht. Er ist höher und breiter als ein Din A 4 Blatt und passt so wenigstens garantiert nicht vernünftig in einen Ordner oder eine Aufbewahrungsbox. (Weswegen ich auch bis heute keinen Ort für ihn habe, sondern ihn immer nur von links nach rechts schiebe…. )

Aufgefaltet ist der Bogen groß, in der Länge drei Mal gefaltet, in der Breite vier mal. Im Großen und Ganzen kann man die schwarzen Linien der einzelnen Größen gut unterscheiden, auch wenn man recht genau aufpassen muß, wenn sie sich kreuzen. Nur an einigen Stellen gehen alle Linien in einen einzigen schwarzen Balken über, da muß man dann mit Gefühl rangehen.

Gut ist, daß nicht nur die Angabe “40% Stretch” auf dem Blatt steht, sondern auch eine Dehnleiste aufgedruckt ist, an der man direkt testen kann, ob die Dehnbarkeit des Stoffes ausreicht.

Mehr als lästig ist, daß die Nähanleitung mit auf den Schnittbogen gedruckt ist und zwar so, daß man den ganzen, riesigen Bogen aufgklappt hinlegen muß, um die Anleitung zu lesen sowie die an anderer Stelle befindlichen Bilder sehen zu können. Auch die Länge der Gummis wird nicht in Prozent der Stofflänge oder als Zentimeter/Inchangabe gemacht, sondern es gibt ein “Schnittteil” auf dem Bogen. Wenn man also den Schnitt einmal kopiert hat, muß man trotzdem jedesmal wieder den ganzen Bogen auffalten, wenn man ihn nähen will. (Die Anleitung brauchte ich nach der zweiten nicht mehr, aber die Gummimaße vergesse ich doch jedesmal, mir mal rauszuschreiben. :o) ) Das könnte man geschickter machen.

Problematisch ist hierbei auch, daß der Schnitt auf ein festes, steifes Papier gedruckt ist. Das wirkt zwar auf den ersten Blick stabiler, wenn man es aber öfter auf und wieder zu faltet, merkt man, daß es an den Falzen mürbe wird und an den Kreuzungen der Faltungen kleine Löcher bekommt. Wenn man den Slip nicht so oft näht, daß man die Anleitung auswendig weiß, kopiert man sie sich wohl lieber, damit man den Schnitt nicht so oft falten muß.

Genäht habe ich den Slip, mein Herzblatt ist nicht sehr experimentierfreudig.

Die Anleitung ist Englisch und Französisch. Da ich mit beidem klar komme, hatte ich mit der knappen aber klaren Anleitung keine Probleme. Wer sich ausschließlich auf die Bilder verlässt hat vielleicht ein Problem, da aus den Bildern direkt bei den einzelnen Anleitungen die empfohlenen “Grundnähtechniken” nicht wirklich erkennbar sind.(Wobei ich die Nähte einfach mit dem Overlockstich meiner Näma arbeite, was auch ohne Probleme funktioniert.) Genauso wenig wie die NZG von 6mm die enthalten ist. (Wenn man sich allerdings den Schnitt genau anguckt, dann sind es eher etwas mehr, Umrechnungsungenauigkeit, würde ich sagen. Ich nähe so, daß die Nahtlinien sinnvoll aufeinanderstoßen.) Beim ersten Slip habe ich mich (bis auf den Overlockstich) genau an die Anleitung gehalten und bin zum gewünschten Ergebnis gekommen, inzwischen arbeite ich an manchen Stellen anders, was auch kein Problem ist.

Das Bild zeigt einen sehr knappen Herrenslip, an dem kleinen Jungen scheint er etwas loser zu sitzen. So ganz genau ist dies allerdings nicht zu erkennen, da die Modelle aus schwarzem Stoff gearbeitet sind. Da ich mit Jalie noch gar keine Erfahrung hatte, habe ich erst mal ein altes T-Shirt geopfert (80er Jahre, als Männer noch Pastellfarben trugen… :o) ). Laut Maßtabelle hätte ich W nehmen müssen, ein Vergleich der Schnitteile mit einer vorhandenen Unterhose veranlasste mich, eine Nummer kleiner zuzuschneiden. Dennoch ist die Passform nicht so knackig wie das Photo es suggeriert. Insbesondere war sie zwischen den Beinen zu breit und hing. (Den Effekt kannte ich aber von meinen Höschen schon: Wenn in die größeren Größen einfach gleichmäßig vergrößert wird, dann werden auch Stellen breiter, die das am Körper aber gar nicht werden.)

Da Jersey aber einiges “verzeiht”, war es nicht schwierig, den Schnitt an Hand des Probemodells anzupassen.

Seither habe ich einen Standardschnitt zur Hand, der passt und den ich immer wieder nähe. Ein Stündchen oder so und ich bin fertig. Mit Interlock aus der Restekiste tatsächlich mal ein auch finanziell lohnendes Unterfangen.

Auch als Badehose habe ich ihn schon genäht, nur habe ich da die Vorderteile im Stoffbruch zugeschnitten und einen Abnäher gemacht, sowie mit Badefutter gefüttert. Hier war das Ergebnis okay, aber sollte ich noch mal eine nähen, würde ich da noch etwas feilen.

Vogue: The Vogue Woman 7662

So, nach dem ausführlichen Drama um die Herstellung nun auch die Bewertung… (Bild der Schnittüte und der Anfang der Geschichte in diesem Artikel)

Der Schnitt beinhaltet Jacke, Hose und Rock, also die Variante Kostüm und Hosenanzug. Mir hat von vorneherein die Hosenanzugvariante besser gefallen, weil das die streckende Linienführung der Jacke besonders gut zur Geltung bringt. Deswegen “musste” ich ihn vor zwei Jahren in den USA einfach kaufen. Gerade im Plus-Bereich bekommt man so was ja eher selten. Genäht habe ich daher auch Jacke und Hose.

HosenanzugEs ist ein Mehrgrößenschnitt in den Größen 20, 22, 24 (entspricht ungefähr den deutschen Größen 46 – 50)

Material war rehbrauner Baumwollcanvas (offizielle Farbbezeichnung “wood”) von Scherzkeks-Stoffe in Aachen mit rotem Veneziafutter von Rieckmann-Kurzwaren.

Bei der Hose habe ich erst einmal eine Probehose in 24 genäht, was meinen Maßen entsprochen hätte. Diese war so bombastisch zu groß, daß ich sie dann gleich eine Nummer kleiner, also in 22 zugeschnitten und genäht habe.

Die Hose ist an sich einfach zu nähen, einzige Schwierigkeit sind die Abnäher die zur Seitennaht hinlaufen und als Hingucker ein schönes Detail sind, aber deswegen zum anderen sehr sauber gearbeitet werden müssen und überdies eine nachträgliche Anpassung an die Figur sehr erschweren. (Daher die Probehose, mache ich sonst eher nicht.)

Verändert gegenüber dem vorgesehenen Schnitt habe ich, daß ich bis auf die mittlere Hosennaht alle Nähte von beiden Seiten mit rotem Stickgarn abgesteppt habe und in die rechte Seitennaht eine Tasche mit Naht-RV eingebaut habe. Weiterhin habe ich nur bis zum Knie gefüttert und in der Taille statt eines festen Bandes mit einem Gummi verstürzt. Ach ja, den Reißverschluss in der hinteren Mitte habe ich verlängert, wegen einer großen Taillen-Hüftdifferenz wird das Anziehen dann einfacher.

Die englische und klar bebilderte Anleitung war klar und ich habe mich bis auf die oben genannten Änderungen daran gehalten.

Das Absteppen machte es aufwendiger, die Tasche mit Reißverschluss in einer abgesteppten Naht machte es schwieriger. Aber mit etwas Nachdenken und einigen Blicken in meine Nähbücher kam ich zu einem guten Ergebnis. Gummi statt festes Band in die Taille mache ich immer, weil das meine normalen Gewichtsschwankungen gut ausgleicht. Angezogen sitzt die Hose dann glatt, also nicht gekraust wie mit Gummizug sonst.

Wobei sich das mit dem Gummizug bei dieser Hose als ausgesprochen nützlich erwiesen hat, denn als sie fertig war, war sie immer noch zu groß. (Ich habe über die Fastenzeit ohne Diät 4 Kilo abgenommen.) Der Abbildung nach hätte ich eine schmalere Hose erwartet. Dafür ist sie kürzer, als nach dem Bild zu erwarten gewesen wäre. Noch okay, aber zwei Zentimeter mehr wären auch nicht schlecht. Dem Bild nach hätte ich so fünf Zentimeter mehr erwartet.

Die Jacke habe ich in 20 genäht, die Hüften auf 24 erweitert. Meine anderen üblichen Änderungen: im Oberteil um ca 1,5cm kürzen und die Schultern einen Zentimeter verschmälern. Von den Maßen her wäre ich bei der Oberweite zwischen 18 und 20 gewesen und das Bild zeigte eine schmal sitzende Jacke. Also entschied ich mich für die 20.

Geändert habe ich die Ziersteppung und Taschen mit NahtRV in den beiden vorderen Teilungsnähten.

Hier habe ich mich gar nicht an die Anleitung gehalten, sondern die Jacke nach meinem “üblichen” Bauplan zusammengebaut, eine Ärmelstütze eingenäht und das Futter von Hand einstaffiert. Man kann es sicher auch nach der Anleitung machen, nur das Annähen des Kragens finde ich nicht ganz eindeutig beschrieben. Da hätte ich mir etwas Entscheidungshilfe erhofft, weil ich nicht recht wußte, wie ich es machen sollte und wollte. (Ich habe zuerst die vorderen Besätze angenäht und dann den Außenkragen des bereits verstürzten Kragens an die Jacke. Danach habe ich die Besätze eingeschlagen und am inneren Kragen die NZG nach innen gelegt. Durch die Ziersteppung wurde das dann alles befestigt.)

Die Ärmel habe ich im ersten Versuch verkehrt herum angenäht und war mir sicher, die Passzeichen beachtet zu haben. Eine erneute Kontrolle auf den Schnittbogen zeigte, daß der Fehler offensichtlich bei mir lag.

Im Ergebnis ist die Jacke wie auch die Hose etwas weit. Zwar bin ich durch die Gewichtsabnahme jetzt wieder deutlich näher an der Größe 18, aber ich behaupte mal, so schmal wie auf der Zeichnung fällt der Hosenanzug aber einfach nicht aus.

Trotzdem gefällt mir das Ergebnis sehr gut, besonders meine Idee, die Nahtführung durch die Ziersteppung zu betonen. Was mir am Schnitt nicht so gefällt ist, daß keinerlei Taschen vorgesehen sind, weder in Jacke noch in Hose. Das mag elegant und einfach sein, aber absolut untauglich für meinen Alltag.

Empfehlen würde ich den Schnitt auf alle Fälle, ich denke nicht nur in der großen, sondern auch in den kleinen Größen. Noch mal nähen werde ich ihn aber eher nicht. Die Abnäherlösung der Hose ist witzig, aber nicht mehr, wenn ich damit in Serie gehe. (Dann doch eher noch den Rock dazu, ein Stoffrest wäre noch da. Andererseits würde der auch noch für was größeres reichen….) Die Jacke kann ich mir aber wegen der Schnittführung als Basis für eine andere Jacke durchaus vorstellen.

(Und: Ja, ich weiß, das Photo ist schrecklich. Aber wenn ich drauf warte, daß ich mal Zeit habe, eine gutes zu machen oder gar, bis jemand anderer eines machen kann… dann passiert das nie. Also besser so. Das Bild von der Schnittüte ist ja auch abrufbar.)