Revue de Presse: Burdastyle November 2012

Titel Burdastyle So langsam gewöhne ich mich ja an die Erscheinungsweise. Und daß es ausgerechnet zum Erscheinen des Novemberhefts noch mal 24°C draußen hat konnte ja auch keiner ahnen. Ansonsten hat das Titelmodell Anklänge an einen Höhlenbär und die Farbgestaltung der Schrift (die auf meinem Heft deutlich von der Abbildung im Netz abweicht und neon-orange mit grau ist) läßt mich mal wieder vermuten, daß da irgendwo jemand arbeiten muß, der farbenblind ist. 😮

Das Editorial lobt dann die Inspiration aus der Natur. Und Frau erkennt, daß aus dem “Naturschauspiel” auf dem Titel im Netz bis zum Druck “Naturschönheit” geworden ist. Und da heißt es, das Web wäre besonders aktuell. Bei Burda hinkt es hingegen dem Druck nach…

Die kreativtrends basteln diesmal mit Panzerkette, mit gestepptem Leder und mit Cut outs. Vom Stil her habe ich für Cut-Outs und Panzerketten durchaus was übrig, aber die Bastelvorschläge können mich nicht wirklich überzeugen. Und Leder, das wie eine Steppjacke aussieht ist wohl nicht mein Stil…

“Aus alt mach neu” erzeugt bei mir nur den Wunsch nach einer Mülltonne. Grunge war nie schön und bei der Jeansumarbeitung verhilft auch kein Chiffon zu auch nur einem Hauch Sexyness.

Das übliche November Nebelthema (sanfte oder “gräuliche” Farben) nennt sich “natural Beauty und fängt mit dem Höhlenbär vom Titel an. Nicht viel ansprechender die Embryotunika daneben. (Das Batikmuster auf dem Bauch erinnert doch sehr an eine frühe Ultraschallaufnahme beim Frauenarzt….) Die Kurzarmjacke sieht auf dem Schnit ganz brauchbar aus (gut, grade, Raglan, kann man nicht viel falsch machen), aber was macht man mit einer kurzärmeligen Plüschjacke? Die großen Größen werden mit einer Paillettenweste gequält. Hose aus Matelassé.. gut, der Schnitt ist ein Basisschnitt für eine schmale Hose. Die Schuhe dazu hingegen grauenhaft. Und auch Bluse 108A sieht aus, wie im Dreck gewälzt. Dabei war der Stoff sicher teuer. Okay, das Chiffonkleid 101 erwärmt mein Herz zumindest ein wenig… aber auch da ist der Stoff… besser nicht so genau hingucken. Der Glockenrock aus Jersey ist noch das beste aus dieser Modestrecke, macht aber selbst dem Model eine Figur wie eine peruanische Bäuerin in Tracht.

Daß man die Accessoires dazu nicht anzuschauen braucht, weil sie beim Erscheinen des Heftes eh nicht mehr erhältlich sind habe ich inzwischen auch gelernt…

“Auf der Lauer” heißt die Kinderstrecke und es werden “wilde Mädels” versprochen. Die Farben sind jedenfalls erst mal genauso tot, wie bei der vorherigen Modestrecke. Aber die kann man ja ändern. (Größen sind diesmal 128 – 152). Hmtja… das “Spiel von glänzenden und matten Stoffen” kann mich leider nicht begesitern. Nett sieht der Mantel 148 mit dem schrägen Verschluß zumindest auf der Zeichnung aus, auf dem Bild kommt er weniger gut rüber. Sehr trendy alles, auch die weite Hosenform mit den tiefen Falten an der Taille, sehr Streetstyle,… Kleid, Poncho. Shirt, alles dabei. Nur.. begeistern kann es mich grade einfach nicht.

“Jewel Colors” für Damen sprechen mich immerhin farblich schon mal deutlich mehr an.

Blouson Burdastyle Und auch wenn er mir von der Form her gar nicht stehen würde gefällt mir Blouson 117 sehr gut. Der derzeit unvermeidliche Trench-Trend ist hier schön variiert.

Das Hemdenartig lose Kleid 113 kann mich dann wieder weniger begeistern. Sieht einfach wieder arg nach Strandkaftan aus. Wobei… wenn man die Technische Zeichnung anguckt, dann hat es doch einen ausgearbeiteten Kragen. Geht aber in dem Gardinenstoff leider unter.  Die Schößchenbluse 120… also ob ich wirklich abstehende, steife Kellerfalten vor dem Bauch haben will? Sieht zum einen schwanger aus, zum anderen lustlos verarbeitet. Ist das Absicht, daß sich der Saumbruch munter in der Gegend herum wellt und auch die Faltenbrüche nicht recht wissen, ob sie welche sein wollen? Außerdem sieht die Oberarmpartie so aus, als würde sie schon bei kleineren Bewegungen spannen….

Mantel Burdastyle Sehr, sehr gut gefällt mir hingegen der Trenchcoat mit der Lederpaspel.Das betont alle Trench-Elemente ohne aber nach “zu viel” auszusehen.

Auch das Wickelkleid 116 in Kurzgröße ist recht nett. Schluppenblusen hingegen mag ich immer noch nicht. Aber ich werde mich wohl dran gewöhnen müssen… wobei, jetzt wo Tschibo die ersten Pullis mit Schlüppchen verkauft besteht ja die Chance, daß der Trend bald wieder vorbei geht… :o) ) Bulli 128 ist als “leicht” kategorisiert und sonst nicht weiter bemerkenswert. Und am Hosenanzug gefällt mir die Jacke mit ihrer Reversform durchaus. Aber die Hose in hochwasser geht einfach gar nicht dazu. Egal ob das gerade “in” ist, aussehen tut es wie “oh, die ist mir eingegangen”. Dann doch lieber das smaragdgrüne Kleid 122.

Die Make-Up Seite schafft es diesmal wieder, mich zum Hingucken zu bekommen. Der Lippentrend für den Herbst ist Rubin… na da kann ich mich glatt mit anfreunden. 🙂

Auf “Kuschelkurs” geht es weiter. Ic bin mir grade nicht sicher… Homewear oder nicht? Der Strickponcho sieht mehr nach “Draußenwear” aus (es sei denn, man hat ein Haus ohne Heizung), das ärmellose Top nach drinnen. Und nach Sommer. Leute, wenn ihr im Winter daheim halb nackt abhängt, dürft ihr euch aber doch nicht wundern, wenn die Heizkosten ins astronomische steigen. Einen LEdermini würde ich jetzt auch nicht unbedingt tragen, um Zuhause herumzulümmeln, auch nicht mit der besten Freundin. Und Longweste und Kurzarm-pulli dazu… auch Kleid 136B sieht eher nach einem Tag am Strand aus, als nach November. Ach immerhin, ein Cachecoeur (in Kurzgröße) und eine Jerseyhose dürfen lang sein.  Die ungefütterte Lederjacke 104B sieht durchaus nett aus, aber nur mit einem ärmellosen Seidentop drunter möchte ich im November auch nicht die vorgeschlagenen Brötchen damit holen. Und wie gut, daß der Text verrät, daß da noch ein Top drunter ist, zu sehen ist es bei geschlossener Jacke nämlich nicht wirklich. Dann noch ein Mohair-Pulli. Der hat auch lange Ärmel. Fazit hierfür: Die Schnitte sind sehr schicht, die Teile an sich auch nicht häßlich, aber aufregend ist anders. Geeigent für November (so man nicht in Californien wohnt) auch. Aber eine Menge schneller und anfängertauglicher Schnitte.

Die Beautyseite darf wieder überblättert werden, ein Wollmützchen auf einer Cremedose reicht da nicht, um mein Interesse zu wecken.

Wahlweise ultrafeminin oder männlich soll die nächste Modestrecke sein. Spiel der Gegensätze. Ins Auge fällt allerdings zuerst mal das, was gleich ist: Glänzende Stoffe, so daß man sich in einen frühen Science-Fiction Film versetzt fühlt. Außerdem machen die Hochglanzstoffe jedes Paßformdefizit gnadenlos sichtbar. Sogar welche, die vielleicht gar nicht da sind. So ist Kleid 121 über der Brust zu eng, der Brustpunkt des Kleides ist zu hoch und im Rücken scheint es zu lang zu sein. Außerdem steht es steif um die Trägerin herum… och nö. Und ob ich den Anzug in Silberglanz haben muß? Kann mir jemand einen Anlaß nenne, zu dem man so was anziehen kann?? Zum Glück ist die nächste Gegneüberstellung in Schwarz-weiß ruhiger. Die Wikelbluse 114 in Kurzgröße hat eine sehr schöne Kragenlösung. Dafür wirkt das Styling der weiten Hose mit der Weste eher japanisch als irgendwie von Männerkleidung angehaucht. Ganz nett ist dann auch die Tunikabluse 131 mit dem Jabot, aber soll die nun die männliche oder die weibliche Seite verkörpern?

Mantel Burdastyle Doch es gibt einen Lichtblick, der Mantel 119 gefällt mir richtig gut. Die schlichte Form, die nicht von Knöpfen unterbrochen wird und die Kombination aus Stehkragen und Revers, alles weich fallend… doch, das ist genehmig. 🙂

Der steife Überrock 125 hingegen kann mich wieder weniger begeistern. Das Mantelkleid könnte nett sein. So genau kann man es in der Pose auf dem Photo aber nicht erkennen….

Die Accessoires sind ein unsortiertes gemischtes Allerlei in silber, schwarz und weiß. Und mit Verlaub, diese Pailletten Slipper gehen gar nicht. Sorry, Jimmy Choo…

Die “Best Sites” scheinen diesmal vor und nach dem Vintage Modell verteilt zu sein.

Kleid Burdastyle Hier bin ich mir nicht sicher, ob es ein Etuikleid ist und das geblümte Original zeigt sicher deutlich mehr Selbstbewußtsein als “Farbe trau ich mich nicht” schwarz, aber schön ist es trotzdem. (Wer es haben will: schnell sicher, das ist nämlich der Downloadschnitt von Perwoll gesponsort. Und daher nur etwa einen Monat kostenlos zu haben.)

Bei “best of styling” wird noch mal der silberne Anzug präsentiert. Also in einzelteilen ist er ja vielleicht etwas erträglicher, aber außer zum Rockkonzert kann ich mir das silber nach wie vor nicht vorstellen. Sieht einfach… billig aus. (Immer wieder überrascht, wie viel Geld man für so einen Look ausgeben kann. 😮 )

Leider verrät die Sparte “neues vom Catwalk”, daß diese “Glam Anzüge” wohl tatsächlich gerade Trend sind. Wobei die gezeigten wenigstens nicht auch noch silver sind… aber da bleibe ich dann doch lieber bie grafischen Mustern auf Kleidern oder Kuschelponchos. 🙂

Die Nähschule für Einsteiger zeigt diesmal die Jerseyhose. Gut gefällt mir der Tip, sich bei der Größenwahl nach dem Hüftumfang zu richten (für die erfahrene Näherin klar, aber darum geht es ja nicht.) Ein kleiner Hinweis auf Jerseynadeln hingegen wäre vielleicht auch nicht ganz ungeschickt…

“News” wäre nach wie vor besser mit “Vermischtes” betitelt, aber mit Origami (oder sagen wir “Falten” ganz generell) gibt es diesmal offensichtlich ein Thema. Der Teebeutel gefällt mir wirklich gut und auch das “Röntgenorigami” ist leicht abgefahren und spannend.

Dann endlich die Plus Größen. Elegant und sexy sollen sie sein. Was mir als erstes auffällt ist die Stoffwahl: Auch hier eher steife Stoffe, nicht das, was man üblicherweise für die “runden” Größen so findet.

Kleid Burdastyle Und… zumindest das Kleid 146 sieht sogar gut aus. An der Paßform des Oberteils muß man vielleicht noch etwas feilen, aber das hätte Frau dann ja selber in der Hand. Bei der weiten Jacke dazu bin ich mir dann nicht ganz so sicher… zumindest für Birnenfigur wohl nicht so recht. (Und natürlich denke ich gleich an den roten Stoff, den ich vom letzten Parisbesuch mitgebracht habe…)

Bei dem Longshirt 141 weiß ich nicht recht… das sieht aus, als wüe es nicht, was es werden soll… Das Kostüm daneben… doch, auch recht hübsch. Und aus anderem Stoff sicher auch arbeitstauglich. (Zumindest ich habe da ja deutlich mehr davon als von festlichen Klamotten.) Bei Kleid 143 gefällt mir die technische Zeichnung auch, ich bin mir nur nicht sicher, ob es aus dem falschen Stoff ist, dem Model einfach nicht gut paßt oder doch in der Praxis nicht so schön ist wie in der Theorie? Mantel 139 hat einen interessanten Ansatz mit der Weste drüber, aber keiner, der mir persönlich gefällt.

Mantel Burdastyle Dafür gefällt mir Mantel 140 mit der eingeknöpften Fellweste um so besser! Irgendwie alles recht retro, sehe ich das richtig?

Tunika 142 ist dann wieder so ein Teil… die grade Form mit den eher schlichten Details gefällt mir. Aber das müßte ich auch nähen, um zu sehen, ob es mir stehen könnte??

Die Warenkunde befaßt sich diesmal mit Verschlüssen. Worunter man diverse Druckknöpfe, Haken und Klettband versteht. Sagen wir… wer gar keine Ahnung hat, ist hinterher etwas klüger. 😮 Wobei es vielleicht informativer gewesen wäre, die nähfreien Druckknöpfe auch mal im “rohen” Zustand zu zeigen, statt eingeschlagen. Denn der Hauptunterschied zeigt sich ja da.

Zwei Seiten füllt man wieder mit Bildern aus dem Internet. Aber die Bilder mit Burda-Projekten schauen sich im Heft angenehmer an als auf der Webseite. Finde ich zumindest…

Basteln mit Kids sind gefilzte Eicheln, die Photos vom Filzvorgang eher lustlos klein…

Bei der Deko wird es dann schon weihnachtlich, gleichzeitig quietschbunt. “Candy LAnd” ist nicht so ganz mein Thema… wobei der Filzelch und die Bäumchen einen gewissen Charme haben. Vielleicht in etwas anderen Farben?

Auch wenn ich nicht handsticke finde ich entsprechende Läden in Frankreich oft sehr nett. Rue Faidherbes in Paris war ich schon länger nicht mehr (da sind aber ein paar nette Lokale und auch Läden…) die Vorstellung von “La Croix & La Manière wären schon mal ein guter Vorwand, wieder mal in diese Richtung zu tigern… 🙂

Dann so eine Art “Schnellquilt” mit gestickten Stoffen. Guit, wenn man die selber bestickt dauert es, aber so ist das sicher nicht gemeint. Das Buch, aus dem er kommt werde ich jedenfalls eher nicht kaufen.

Ach, schon durch. Der Stoff des Monats ist mal wieder bunt bedruckt. Ja, nett, aber halt… noch einer von der Sorte…

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich bei Burda.)

Revue de Presse: burda classics, Automne/hiver 2012/2013, Hors Série N° 41H

Titel Burda SonderheftEine Burda-Ausgabe die in Deutschland nicht erscheint darf es ja eigentlich nicht geben. Tut es aber dennoch, diese Sonderheft erscheint in Frankreich und offensichtlich gibt es auch eine englische/amerikanische Ausgabe, in den Niederlanden ist sie gesichtet worden und sogar in Spanien.Nur in Deutschland kommt sie zumindest im Moment nicht auf den Markt. Da ich am Erscheinungstag aber zufällig in Paris war, habe ich mich gleich auf den nächsten Zeitschriftenstand gestürzt.

Versprochen werden Klassiker, Schnitte und Formen die teilweise von der aktuellen Retro-Welle wieder hochgespült wurden, aber eigentlich nie aus der Mode sind. Als eher ein Stil, als ein kurzlebiger Modetrend. Die Schnitte sollen das Größenspektrum 32 – 50 erfassen. Dabei ist nicht jedes Modell in allen Größen angeboten (das erwarten wir ja nicht anders…) aber es werden tatsächlich alle Größen abgedeckt. Die Größen pro Schnitt sind etwas anders als wier sie aus den Monatsheften kennen, wer Größe 36-44 trägt findet tatsächlich alle Modelle in seiner Größe, darüber und darunter wird die Auswahl etwas kleiner. Die Maßtabelle enthält lustigerweise die Maße für die Größen 40 – 56, da es die gleiche Tabelle wie im Monatsheft ist kann man sich aber daran orientieren.

30 Schnitte kann man in der Übersicht zählen, wenn man mal die Varianten wegläßt findet man drei Unterschiedliche Jackenformen, einen Mantel, eine Weste, eine Bluse, drei Röcke, zwei Hosen und zwei Kleider. Das mag auf den ersten Blick wenig wirken, aber die Abwechslung kommt einmal aus dem Stoff, zum anderen aus der Kombinierbarkeit der Teile.

Jacke Burda ClassicsNicht überraschend ist das erste von vier Themen dann auch der “chic à la Parisienne”, der klassische Look der Städterin, die man tatsächlich bis heute so in Paris sehen kann.

Eine der überraschendsten Verwandlung ist hier der Paletot Mantel für mich. Einmal hoch elegant…

Mantel Burda Classics… und dann mit der Lässigkeit einer Strickjacke. Denn eine weiteres Thema ist der lässige Freizeitlook für einen Herbstspaziergang auf dem Lande. Dabei mag zugegebenerweise niemand an schlecht erzogene Hunde gedacht haben, die einen ständig mit schmutzigen Pfoten anspringen und auch nicht an kleine Kinder, die getröstet werden wollen, nachdem sie in eine Pfütze gefallen sind. – Aber schöner als Parka und Leggings sieht es doch aus.

Und der Schnitt für den Mantel… ist der gleiche.

Jacke Burda classicsSehr gut gefällt mir auch der Schnitt für dieses extrem klassische Kostüm. (Das durch die Farbe aber einen Ausweis als aktuelles Modell bekommt.)

Jacke Burda classicsNicht ganz so frappierend ist die Verwandlung des Jackenschnittes zum Freizeitlook hier, aber der Look ist ein deutlich anderer. Auch die Kombination mit einer anderen Rockform zeigt, wie wenige Teile man eigentlich in einer Garderobe braucht.

Neben den beiden gezeigten Themen gibt es dann noch “Frau bei der Arbeit”, das die Möglichkeiten eines androgynen Hosenanzugs von eher lässig für den Büroalltag bis zu elegant gestylet für die Feier des gelungenen Projektes durchexerziert.

Etwas weniger Abwechslungsreich vielleicht die Wandlungen von Garderoben für den abendlichen Opernbesuch, aber auch hier ist vom kleinen Schwarzen bis zu diversen Rock oder Hose und Bluse-Kombinationen alles dabei.

Als kleines Schmankerl gibt es noch einen fünfseitige Bericht über die Modeschöpferin Cléone. Text und viele Bilder… einfach schön und inspirierend.

Fazit: Das Heft enthält keine innovativ neuen Schnitte. Das war bei dem Titel allerdings auch nicht zu erwarten. Aber für alle Anhängerinnen eines klassischeren Stils gibt es für 6,50 EUR eine Sammlung von Schnitten, die weitgehend durch die nächsten 10 oder fünfzehn Jahre tragen dürfte. Immer elegant und nie altmodisch. 🙂

(Die Bilder sind als Zitat zu verstehen, die Rechte dafür liegen bei Burda.)

 

Revue de Presse: Burdastyle Oktober 2012

Titel Burdastyle Der September hat gefühlt gerade angefangen, schon ist das Oktoberheft am Kiosk, zart in Rosa.

Das Editorial verspricht uns asiatische Inspiration mit klaren Formen und Schnitten. Das klingt ja schon mal gut. Und ein Bastelvorschlag von Kindern für Kinder. Vorschläge dürfen an Burda eingeschickt werden. (Spart eigene Ideen oder eine Fachredakteurin?)

Bei den kreativ-trends dürfen wir erst mal Strickpullover zerschneiden und neu zusammensetzen. Das… begeistert mich zwar nur mäßig, ich kann mir aber vorstellen, daß man da auch echte Erbstücke aus dem Kleidersack verwerten kann. Muster aus Goldknöpfen zu nähen ist dann mal eine Variante der Nieten-Applikationen. Auf dem Pulli sollte man allerdings aufpassen, Metallknöpfe können zu schwer für Strick sein. Aber als Pseudo-Galon an der Hose… das hat doch was. Und die Blätterdeko aus Kunst-Efeuranken… ach ne, das sieht doch aus wie eine Inszenierung vom Sommernachtstraum der Schultheatergruppe…

“Aus alt mach neu” verziert einen Parka. Allerdings nicht wie zu meiner Jugendzeit mit dem Edding, sondern mit Glitzer. Außerdem sind m.W. echte Bundeswehr Parkas heute doch in Tarn, oder? Also alles nur Pseudo…

Elfenhaft unter dem Motto “Zartgefühl” die erste Modestrecke. Das Kleid 127 wirkt ein wenig arg kindlich. Shirt 114A mit der gerafften Mittelnaht gefällt mir, wie sich die Deko auf dem Rock 126A macht würde man ja gerne sehen, aber das Bild zeigt nur den unvorteilhaft gerafften Bund. Erst Falten legen, dann noch kräuseln? Nicht unbedingt… Lust auf Leder macht die technische Zeichnung, der nächsten Jacke. Das Photo hingegen versteckt einfach alles. 🙁

Kleid Burdastyle Gut gefällt mir das schlichte Kleid 108B. Kellerfalten, oben zugesteppt, nach unten offen. (Davon, daß es dem Model offensichtich am Busen zu eng ist wollen wir mal schweigen.)

Mantel Burdastyle Flauschjacke 102 ist zwar süß, aber mehr begeistert mich der Mantel 125. Wobei ich ihn ja lieber über ein kürzeres Kleid tragen würde…

Kleid 12 hingegen sieht (zumindest aus dem Stoff) doch etwas arg nach Gardinenrecycling aus. Dann gibt es den Flatterrock mal ganz zu sehen, aber leider ohne die Deko, bon daher hilft einem das da nicht weiter. Und die Bouclé-Jacke dazu…. Ja. Nett.

Ach, bei Frau Bilys “Best of Styling” bekomme ich dann endlich mal die Lederjacke zu sehen. “Schnell mal in die City” mit der Jogginghose finde ich ja nach wie vor… geht gar nicht. Außerdem rosa zu leuchtendem gelb? Ach ne, so 1980er muß ich nicht wieder haben… Zur Jeans hingegen sieht die Jacke gut aus und auch über das Theateroutfit mit dem grauen Minikleid kann man reden.

Die Beautyseite ist zum Überblättern…

Die Nähschule für Einsteiger widment sich diesmal dem Shirt mit den Raffungen. Finde ich eigentlich ein angemessenes Projekt für “fortgeschrittene Anfänger”, weil es viel her macht und nicht wahnsinnig kompliziert zu nähen ist. Vorausgesetzt, die Nähmaschine packt den Strickstoff. Außerdem gibt es den QR Code für ein Video, das einen der Schritte zeigen soll. Da muß ich mir vielleicht doch mal eine App besorgen, die so was kann…

“Direkt vom Laufsteg” werden dann Trends für den Winter präsentiert. Die Lammfell Pilotenjacke ist wieder da. Wenn sie mir noch passen würde, hätte ich noch eine im Keller. Aus dem letzten Jahrtausend. 😀 Military-Style sehen wir jetzt schon seit einigen Jahren. Wasserfallkragen geht auch klar. Folkloremuster und Flatterröcke für den Winter sind dann für mich wieder seeehr retro… Und Longwesten mag ich so und so nicht, daß sie asymmetrisch sind ändert daran nichts.

Die Präsentation von Modellen an Leserinnen scheint weiter zu gehen, Fake Fur ist das Thema für den “Street Style”. Die Longjacke 130 in Langgröße mit dem “Fellfeld” finde ich recht originell, zumal das rechteckige und geometrische Fell mit der lässigen Schnittform interessant kontrastiert. Allerdings sollte an da wohl wirklich eine sehr schlanke Figur dafür haben. Shrug 133 hingegen ist ein tolles Projekt für alle, die den Felltrend mal eben auf die Schnelle mitmachen wollen. Der Mantel in Kurzgröße sieht einfach nur wie Omas Pelzmantel aus, nur eben in “falsch” statt echt. Der Lederkasak in Langgröße… ne, sieht aus wie Putzkittel mit Fellbesatz… Ebensowenig kleidsam die Longweste zum Folklorekleid. Und das graue Sweatfutter sieht nur aus, wie irgendwas billiges. Die Weste gewinnt dadurch gänzlich nichts.

Jacke Burdastyle Extrem niedlich finde ich hingegen Blouson 129 in Kurzgröße. Das hat gleichzeitig was lässig sportliches und was elegantes. Und setzt den gleichen Trend wie die Longjacke in Langgröße für Kurzgröße um. Gut gemacht!

Tasche Burdastyle Zum Verlieben finde ich auch die Pelztasche. So eine Idee geht mir schon seit letztem Winter im Kopf um, aber ich habe die passenden Schuhe zum geplanten Outfit nicht gefunden, so blieb es erst recht bei der Idee. (Vom Zeitmangel mal gar nicht zu reden…)

Pilotenjacke als Stil mag ich ja eigentlich, aber das Modell 101 hat doch mehr von einer Jacke irgendwo vom Hippie-Trail.

Unter “community” gibt es jede Menge Bilder von Leserinnen. Schon nett, aber den “Wow” Effekt den ich in der Threads oft habe, den erzeugen sie nicht.

“Neue Raffinesse” mit ungewöhnlichen Schnittdetails verspricht die nächste Modestrecke. Gewohnt minimalistisch sind die Photos, die shcon mal von den raffinierten Details eher nichts wiedergeben. Bluse 122 wirkt in der technischen Zeichnung durchaus interessant, im Photo leider so, als hätte ein Kind Mamas Bluse angezoge. Der Ausschnitt ist so tief, daß die Proportionen nicht mehr  harmonisch sind. Und daß der Rock eine interessante Taschenlösung hat, versteckt der schwarze Stoff erfolgreich. Dafür war bei der Beschreibung von Weste 110 ein Komiker am Werk. Denn das erste, was ins Auge fällt sind die Stiche vom Annähen des Druckknopfes, die auffällig auf der Brust prangen. Und dann erzählt der Text etwas von “verdeckt angenähten Drucknöpfen”… Jersey Wickelshirt 119 sieht in der Zeichnung ansrprechend aus, das Photo verrät schon mal, daß der Ausschnitt abstehen wird. Der wirft nämlich selbst bei der verdrehten Modelpose Wellen. Dafür kommen die Taschen des Rocks diesmal besser zur geltung. Der “Überrock” sieht leidlich nett aus, aber wirklich nur, wenn man keine Hüften hat. Auch bei Shritbluse 117 ist die technische Zeichnung interessant, das Bildhingegen gibt sich Mühe alles zu verdecken und wir fragen uns warum. Ähnlich geht es mit bei dem Kleid 118A mit Wasserfall-Ausschnitt und Taillendrapierung. Könnte schön sein. Oder nicht. Shirt 118B zeigt mehr… zumindest aus Gabardine mt Metall fällt der Ausschnitt eher “avantgarde” als ansprechend. Longjacke 113 dürfte eine gute Vorlage sein, wenn man Kostüme für die nächste Sci-Fi-Con näht… Geht also im Alltag als Avantgarde durch.

Beautyseite in Schwarz-weiß… *blätter*

Die jährliche Winterfolklore Strecke nennt sich diesmal “Gaucho Style” Und fängt mit Drapérock und Militaryjacke an… (Wobei das Drapé ja nett ist, nur wo habe ich das gleich erst gesehen?) Dann der unvermeidliche Wolldeckenmantel. Die asymmetrischeLongsweste gefällt mir so auch nicht besser, Kleid 108A hingegen ist auch aus dem gemusterten Stoff reizvoll. Ich füchte allerdings, da muß der Musterrapport zu den Falten passen, sonst geht das fürchterlich daneben.  Der Pulli mit der Raffung in der vorderen Mittelnaht ist auch ein alter Bekannter, ich bin mur nur nicht ganz sicher, ob der quergemusterte Stoff das Optimum ist. Ah ja, eine Art Westernhemd mit Schulterpasse und ein Cordrock. Das wären jetzt die erste Modelle, die mich zumindest ein wenig an das propagierte Thema erinnern. Und den Rock nach mal gemustert. Nun ja.

Die Accessoresseite zum Thema ist wie zu erwarten. Wenig spannend. Abgesehen davon habe ich letzten Monat je gelernt, daß die abgebildeten Teile die sind, die es dann nicht mehr gibt, sondern die Ketten sind schon einige Kollektionen weiter. Dann kann ich mir künftig genaue Blicke sparen. Ungefähr finde ich selber.

“Durch die Wildnis” ist das Motto der Kinderkeidung in Größe 104-128. Bedacht werden Jungen und Mädchen und wenn mich jemand fragt, würde ich es als “Karpaten-Stil” bezeichnen. Viel Lammfell und so.

Kinderkleid Burdastyle Mein Favorit ist wenig überraschend das Hängerchen. Wobei ich mich allerdings frage, wie viel man falsch machen muß, damit das so nach hinten rutscht?

Den höchsten “Gebrauchsfaktor” dürfte der Parkaschnitt haben. Geht für beide Geschlechter und wird als Winterjacke eigentlich nie wirklich altmodisch. Was er mit Folklore zu tun hat bleibt allerdings offen?

Das vintage Modell ist diesmal eine sehrweiter Kurzmantel. Wobei ich mich leider auf den gar nicht konzentrieren kann, weil ich die Schuhe des Models so abgrundtief häßlich finde… *börks*

Schön definitiv der schnörkellose Kurzmantel von Strenesse. Und Gabriele Strehle bekommt viel Raum, um ihre Ideen und Grundlagen in einem Interview darzulegen. (Ja, ich habe es auch gelesen. 😮 )

Weniger spannend ist der Bericht vom “Red Carpet” Event rund um den Schuh Design Wettbewerb eines Billigschuhanbieters. (Der Gewinnerschuhe ist auffällig, ich weiß nur immer noch nicht, ob er der Bringer ist oder eher Billig aussieht.

Die “Best Sites” im Internet sind auch diesmal wieder reine Verkaufsseiten. Was anderes findet die Redaktion offensichtlich nicht.

“Portrait einer Lady” verspricht die Plus-Mode. Das klingt schon mal gut. Ich bin zwar von einer Lady so weit entfernt, wie es nur geht, aber als Bekleidungsstil gerade für die kühlere Jahreszeit ist es dennoch sehr schön. Cape 140 löst das Versprechen auch ein, aber ob die Marlenehose mit arg weiten Beinen die schönsten Proportionen dazu macht…? Schlicht geht es auf der Picknickdecke weiter. Eher bequem, als ladylike. Aber was dann man schon erkennen, wenn das Model malerisch im Sitzen drapiert wurde? Tunika 138A ist nett, aber mehr auch nicht. Der Hüllenmantel 136 sieht mehr wie Decke als Notlösung denn wie ein Mantel aus.  Und die langen, weiten Pullis sind wirklich eher Sofa-Look. Der lange Rock mit Leder  unten macht die Proportion nicht besser… ich bin eine Tonne, yeah!

Kleid Burdastyle Schön ist Kleid 137. Glaube ich zumindest. Wie abgebildet wirkt es eher wie ein wandelndes Paßformproblem, aber das sollte sich doch in den Griff bekommen lassen.

Tunika 138B aus Spitze wirkd schon schöner, aber die Kombination aus weiter Hose 139A und ebensolchem langen Hemd 142 sieht leider nur wie Pyjama aus. Die Schnitte an sich wären aber mal wieder recht schöne Basisschnitte.

Oh, was hat Burda sich denn da wieder ausgedacht? “Leichter spielen”. Ja, das ist echt eine Marktlücke. Unzählige Generationen von Kindern hatten schon immer das Problem, daß sie es so verflixt schwierig fanden, zu spielen. Sich vor schier unlösbare Probleme dadurch gestellt sahen. Regelmäßig beim Versuch schon aufgaben und sich vor lauter Frustration schnell anderen Tätigkeiten zuwanden. Ich verstehe ja, daß man seine Heftkategorien konsistent benamen will, aber manchmal sind die Ergebnisse dann absurd. Oder einfach nur doof. Es heißt “form follows function” nicht “form replaces function”. Gilt auch im Umgang mit Sprache. (Die Bastelanleitung von der 7jährigen Bonnie ist die altbekannte Taschentuchmarionette. Nur diesmal Mit Chiffonstücken. Kann man mit Kindern natürlich toll basteln.)

Recht verspielt auch der Deko-Teil, der alle möglichen Tiere des Waldes bunt gestaltet. Vor allem natürlich Eulen.

Dann kommt das “Sozialmarketing”, das Möglichkeiten zeigt, für die (Burda) “Tribute to Bambi” Aktion zu spenden. Immerhin werden auch einige Spendenempfänger vorgestellt,ausführlicher aber die Artikel, die beim Shoppen helfen sollen. Andersherum fände ich das ja interessanter.

Auch viel ausführlicher hätte der Bericht über die Zulieferer des Hauses Chanel ausfallen dürfen. Lesage für die Stickerei (die haben übrigens eine Schule, die Kurse anbietet, eine Freundin von mir hat schon mehrere gemacht, ich bin immer ganz neidisch, wenn ich das sehe), Goossens für den Schmuck und Massaro für die Schuhe. Wie gesagt…. hätte viel ausführlicher sein dürfen.

Am Ende gbt es dann noch den “Stoff des Monats” diesmal bunt bedruckt auf Batist. Halt so patchworkoides Muster. Nett, aber nicht extrem spannend. Gibt es ja viel davon.

(Die Bilder sind von Burda und wie immer als Zitate zu verstehen. Die Bildrechte liegen selbstverständlich beim Burda Verlag.)

 

Revue de Presse: Threads November 2012 (163)

Auch diesen Monat bin ich vom Erscheinungstermin fasziniert… Anfang September sagt der Kalender und die November-Ausgabe liegt im Briefkasten. Der Titel kündigt auch den Herbst an, wobei die Farben mit türkis und lila zwar weitgehend gedeckt sind, aber nicht der europäischen Erwartung entsprechen. Na mal sehen, was das Heft bringt…

Die Frage an die Autoren lautet diesmal, was der interessanteste Ort ist, an den sie für ihre Arbeit gereist sind. Und da darf diesmal auch ein Photograph zu Wort kommen, der die schönen Bilder für das Heft macht. Außerdem finde ich es amüsant, daß die Autorin, die das langweiligste Portraitphoto hat auch diejenige ist, die ihre Inspiration im heimischen Studio findet. Gibt es da doch Entsprechungen? Ich selber könnte mich aber auch nicht entscheiden, was mich am meisten inspiriert, ich nehme aber definitiv von allen meinen Reisen Eindrücke und ggf. auch Material mit.

Das Editorial ist mal wieder die Zusammenfassung des Inhaltsverzeichnisses… nun gut. Geht um Herbst und ist alles ganz toll.

Die Leserbriefe bekommen mal nur eine Seite. (Und obwohl sie ja in der Regel keine großen Neuigkeiten verkünden, lese ich sie ja doch immer ganz gerne. Reine Neugier… ich weiß ja gerne, was andere denken. 😉 )

Die Lesertips sind auch eher für die Neugier. Allerdings… selber gemachte Stoffhandtaschen mit Scotchgard einzusprühen hat was… Meine sind zwar in der Regel waschbar, aber so dringend muß ich das dann auch nicht tun, wenn ich es vermeiden kann.

Auch bei der Vorstellung neuer Materialien und Maschinen zieht ein Spray meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein dauerhafter Sprühkleber für Stoff, der auch die Wäsche und die Reinigung überlebt. Mal sehen, ob ich “SpraynBond Fusible Adhesive” irgendwo finde…

Der Artikel über Devoré bringt nun nichts Neues. Außer dem erneuten Wunsch, mir endlich mal Fiber Etch zu besorgen und es auch zu machen…

Bei den Pattern Reviews fällt mir der Rock von Vogue 1292 ins Auge und auch die New Look 6099 Jacke gefällt mir. Kann mir das jemand nähen? 😉 Wo ich doch keine Zeit habe.

Sehr schön auch der Artikel, der die “gezähnten” Falten vom Vintage Modell auf der Rückseite zeigt. Gut, wer “Manipulating Fabric” hat kennt das schon, aber hier erzeugt das noch mal einen eigenen und sehr spannenden Effekt. Den man auf jedes Kleidungsstück anwenden kann.

Kenneth King widmet sich dem Thema Schößchen. In den Bildern wird nicht in erster Linie gezeigt, wie man dieses Detail näht, sondern wie man aus einem vorhandenen Jackenschnitt einen mit Schößchen macht. Und das sogar in verschiedenen Varianten. (Ich habe ja den Eindruck, das im Moment die Schößchen ihren modischen Weg nach Europa oder zumindest Deutschland nicht oder noch nicht gemacht haben, aber mal sehen, wann der Trend auch hier wieder einschlägt.)

Eher grundlegend ist dann der Artikel über die Nähmaschinenwartung. Gut gefallen sogar mir die vielen Photos, die wirklich genau zeigen, was man wo und wie putzen oder auch ölen soll. Und wer gerne Nähmaschinen wieder herrichtet: Die Spannung der Unterfadenspule stellt man mit einem Gewicht ein. Hey, guter Tip für jemanden wie mich, der Dinge gerne systematisch angeht. 🙂

Nähen mit handgewobenen Stoffen ist auch ein Thema für mich. Manches gilt auch für andere locker gewobene Stoffe. Nicht alles neu, natürlich, aber doch noch einige Dinge, die ich bislang nicht kannte.

Durchaus auch faszinierend sind breite Falten, die das Muster eines Stoffes nicht unterbrechen. Ich habe das ja bisher so gemacht, daß ich dann tatsächlich bis zum nächsten Rapport gefaltet habe, aber das geht auch anders, indem man die Nähte geschickt legt und richtig faltet. Also noch ein für mich spannender Artikel.

Mit Paßform befaßt sich “Scale it down” sehr ausführlich. Wie man aus einer normalen Größe eine Kurzgröße macht bzw. einen Schnitt auch entsprechend schmaler macht. Das ist zwar nicht mein Thema und die Grundprinzipien kannte ich auch schon, aber ein paar Kniffe in der konkreten Umsetzung sind dabei, die ich mal ausprobieren werde. Denn die Techniken funktionieren natürlich auch, wenn man den Schnitt länger oder (in meinem Fall) weiter haben will. 🙂

Die Modevorschau auf den Herbst schaue ich mir zwar an, aber was Farben und Formen betrifft, lasse ich mich dann doch lieber wieder in Paris inspirieren. Die amerikanischen Trends sind einfach nicht immer die gleichen.

Ausführlich geht es dann um die Erfahrungen von kleinen Schnittdesignern, die im Eigenverlag ihre Schnitte veröffentlichen. Möglichkeiten, dies zu tun, wie man seine Nische finden kann und um was man sich so alles kümmern muß, wenn man ein kleines Unternehmen hat. Sicher eine gute Lektüre für jeden, der mit dem Gedanken spielt, selber Schnitte zu vertreiben. Allerdings ist es schade, daß etliche der vorgestellten Beispiele erst in diesem Jahr angefangen haben. Da ist natürlich gar keine Aussage darüber zu treffen, ob die in zwei Jahren erfolgreich oder Pleite sind. Gut, diese haben schon mal einen Punkt beachtet, der nicht in der Liste der Dinge steht, die man tun soll: Dafür sorgen, daß der Firmenname in einer großen Nähzeitschrift vorgestellt wird. 😉 (Und ich habe auch was gelernt, nämlich daß es eine Firma gibt, die laut Artikel für “Birnenfiguren” entwirft. Leider nur bis Größe 16…)

Beim Interview mit einem Designer wird diesmal Cynthia Rowley vorgestellt. Wie üblich, was man auf einer Seite halt so sagen und schreiben kann.

Begeistert verschlungen habe ich dann den Artikel von Claire Sheaffer über den Rückstich. Ja, Handstiche als besonders stabile Stiche für Kleidung. Die Photos sind wirklich sehr groß und deutlich und von der Wahl der richtigen Nadel an über Anwendungsgebiete bis zur Sicherung des ersten und des letzten Stiches wird alles ausführlich erklärt und sollte auch genügen, um die Angst vor Handstichen zu nehmen. 🙂 (Die habe ich ja eh nicht.)

Auch anregend finde ich die Vorstellung eines Nähstudios, vier Seiten mit vielen Bildern… auch wenn ich nicht beruflich Handarbeite und sicher nie ein so großes Nähzimmer haben werde, ich gucke mir immer sehr geren an, wie andere sich organisieren. Denn manches kann man sich dann doch abgucken.

Die “happenings in der sewing community” sind mal wieder nicht so interessant, wenn man nicht in den USA wohnt.

Beim Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen gefällt mir diesmal nur das kleine Schwarze der Designstudentin gut. Die anderen beiden enthalten viel Arbeit und Mühe, sind aber nicht so ganz mein Geschmack.

Die Expertenantworten befassen sich mit stabileren Taschen (nichts neues) und drei verschiedene Techniken, wie man eine Jeans kürzt und dabei den Saum behält. Nicht mein Thema, aber wer weiß, wozu es mal gut ist…

Tja und dann sind wir schon bei der diesmal etwas lustigen Geschichte und natürlich dem Photo des Vintagekleides von 1940 auf der Rückseite. Das Kleid ist für mich zum Verlieben, ein paar Änderungen im Detail, aber die grundsätzliche Designidee würde ich auch heute noch tragen.

 

 

Revue de Presse: Meine Nähmode 3/2012

Titel Meine NähmodeDiesmal wanderte das Heft in meine Tasche, bevor ich einen ICE bestieg. Also viel Zeit, für eine ausführliche Begutachtung.

Der Titel spricht mich optisch diesmal wenig an, die Modelle wirken nicht harmonisch zusammen passend, sondern zufällig zusammen gestellt. Was es vermutlich auch ist, denn das Heft ist ja eine Zusammenstellung “alter” Simplicity Schnitte und hat daher natürlich auch keinen durchdesigneten Titel.

Innen gibt es die gewohnte Qualität, etliche Esay Modelle und ein Größenspektrum von 36 bis 54. (Nicht alle Schnitte in allen Größen.) Da Herbst ist, finden sich etliche Jacken, aber wie immer kann man seine komplette Garderobe aus einem Heft zaubern.

“Zeit für Gemütlichkeit” bringt Fleece Jakchen. Eher bequem, als elegant.

Kleid Meine NähmodeAbsolut genial finde ich hingegen das “Statement Kleid”. Sehr puristisch, als Easy Schnitt einfach zu nähen und in verschiedenen Varianten. Der große Wasserfallausschnitt an Model 3 ist mein persönlicher Favorit (ob ich es schaffe, mir das für Weihnachten zu nähen?), die Ärmel von Modell 5 sind aber auch nicht ohne. Und alles ein guter Beleg dafür, das Kleider bequem (Jersey) und bürotauglich sein können. (Da ich im zug viel Zeit hatte, ging mein Blick in den Anleitungsteil… das ist kein Wasserfall, das ist ein Kragen. Trotzdem schön.)

Bei den Jacken fällt die Spannung etwas ab. Viel Bouclé und Tweediges, dann zum ich weiß nicht wie vielten Mal in den letzten Jahren eine Jacke im Chanel Stil…. nett, ja. Aber nicht aufregend. Ähnlich geht es mir mit dem Shirt im Kimonostil. Aber die Läden sind nach wie vor voll davon. In Paris im Übrigen auch aus Seidentüchern. Wer also modisch auf der Höhe sein will, besorgt sich zwei große Seidentücher (oder Polyester, falls der Geldbeutel kleiner ist) mit traditionellem Muster und näht sein Designerstück selber.

Jacke Meine NähmodeDie Modelle für Große Größen mit langem Rock und langer Jacke sind auch arg bieder geraten. Bis auf die Samtjacke Nummer 20… An der Proportion der Ärmel sollte man vielleicht noch etwas arbeiten und eventuell wäre ein Stoff mit etwas mehr “Substanz” noch schöner, aber der Verschluß und die beuteligen Taschen gefallen mir gut. Oder in lang, als neuem Wintermorgenmantel?

Auch die Kasakartigen Shirts mit Raffung oder Querfalten entsprechen dem, was die Modeläden so bieten. Der Stoff auf dem Photo ist eher bieder und mir sagt die Form nicht so zu, aber aktuell ist sie. Und als “easy” gekennzeichnet und bis Gr. 46/48 zu haben. (Wo die trendy Klamottenläden gerne bei 42 schon Schluß machen.) Auch eher Standard die “Indian Summer” Modelle. Rock, Shirt, Kleid… alles Jersey und könnte aus dem Teleshop stammen.

Kleid Meine NähmodeDa gefällt mir Modell 30 aus der “Laufsteg-Liebe” doch deutlich besser. (Der Aufmachung nach müßte das aus der “Project Runway” Serie sein.) Allerdings erst für den nächsten Sommer, so ohne Ärmel. Es gibt auch langärmelige Varianten, aber irgendwie gefallen mir die weniger gut, das paßt von den Proportionen her nicht ganz so gut.

Wieder eher bieder und langweilig die Khaliah Ali Modelle. Aber dafür hat man damit einen Satz Basics bis Größe 54 und alleine das ist den Heftpreis schon fast wert. Und wenn man passende Stoffe nimmt, kann man aus den Schnitten noch so allerhand machen.

Ganz anders dann die Retro-Modelle. Ein ganzes Set im Stil der 1950er, Jäckchen, Bluse und Rock machen die Lady perfekt. Guter Einstieg für Vintage Fans, oder?

Womit ich dann nichts anfangen kann sind die gerüschten, formlosen Top Varianten. Aber das ist Geschmackssache.

Auch diesmal bereue ich die 5 EUR nicht. Und überlege, ein Abo abzuschließen. Das bietet die Postkarte im Heft nämlich für 15 EUR im ersten Jahr an, statt 20 EUR für die vier Ausgaben. Und ich kaufe sie mir ja doch eh… Und irgendwann nähe ich auch mal draus. 🙂

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim OZ-Verlag.)

Revue de Presse: OTTOBRE design woman Herbst/Winter 05/2012

Titel ottobrePassend zur Saison gibt es natürlich auch mal wieder eine neue ottobre und wie immer mußte ich die kaufen. Wobei mir der Titel farblich schon mal gut gefällt, diese Beerentöne mag ich. Als Modell gefällt mir die Rückseite allerdings fast besser.

Das Editorial feiert mal wieder die Paßform, ein Anspruch den aus meiner Sicht die Heftbilder zumindest bislang nicht unbedingt gut umgesetzt haben. Außerdem gibt es diesmal ein “Promimodell”, zumindest wenn man mit finnischen Kammermusikerinnen vertraut ist. Aber warum nicht… die meisten Leute die Burda abbildet kenne ich ja auch nicht.

Das erste Thema nennt sich “Autumn Story” und stellt einen Herbstspaziergang dar. Also wohl eher warme Oberbekleidung.

Wickeljacke ottobreBesonders gut aus dieser Modestrecke gefällt mir dieses Wickelbolero. Es sieht bequem aus, lässig, aber gleichzeitig chic. Nicht unbedingt für meine Figur, aber die Größtentabelle gäbe es her. Die anderen Modelle erwecken eher geteilte Gefühle. Die Kleider halt bewährt balloning bis sackig, die Proportionen wenig schmeichelhaft bis “geht gar nicht” Gerade die Kombination aus Bluse 14 mit Rock 12, der noch quer gemustert und das ganze an einer fröhlichen, Stämmigen. Man muß sich natürlich keinem Modediktat unterwerfen, aber muß man denn unbedingt das anziehen, was besonders unvorteilhaft aussieht? Auch daß die Teile teilweise arg zerknittert an den Damen sitzen… muß man Authetizität so weit treiben? Jacke 19 ist durchaus noch witzig, aber vor allem der Stoff.

“Country Girl at Heart” nennt der nächste Bereich sich. Für das Wochenende in der Natur. Also das, was anderswo als “Englisher Landhausstil” vermarktet wird. Der Cordblazer vom Titel, ein Karohemd.. und etwas Patchwork. So kommt die Inspiration des Patchwork Tops ausschließlich davon, daß man sich nicht zwischen verschiedenen Druckstoffen entscheiden wollte. Damit, daß Desigual diesen Stil extrem poularitiert hat, hat das natürlich gaaar nichts zu tun, nein, nein… *g* Die Modelle sind durchaus nett, der Blazer sgar recht schmuck und die Knöpfe davon kenne ich… ich habe meine nur inzwischen (weitgehend) aufgebraucht…

Kleid ottobreZum Abschluss gibt es dann noch zwei Modelle, die der Musik gewidmet sind. Zum Besuch eines Konzertabends, oder eben für die Pianistin selber. Bei meinem Faible für nette Kleider ist es nicht ganz überraschend, daß ich das Favoriten finde. Das Etuikleid aus einem Baumwoll Jacquard bezieht leider einen großen Teil seines Reize aus dem Stoff (der vermutlich mal wieder nicht mehr zu bekommen ist) und wenn ich mir den abnäher- und teilungsnahtlosen Schnitt betrachte auch eher für die Frau mit nicht so viel Kurven gedacht. Ach nein… wenn man die technische Zeichnung im Anleitungsteil betrachtet, gibt es wohl doch Abnäher. Mit Verlaub… welchen Sinn haben denn die kleinen Zeichnungen, wenn sie wichtige Details unterschlagen?

Abendkleid ottobrePositiv überrascht war ich hingegen vom “Promimodell” für die Pianistin. Als ich das beim Durchblättern als Technische Zeichnung in der Übersicht sah, dachte ich erst “au weia, wieder so was formloses mit Bobbel”. Aber das ist doch ausgesprochen geglückt, paßt gut zur Trägerin und sieht auch im Sitzen (was bei einer Pianistin ja die übliche “Stellung” ist) gut aus. An der Stelle dürfte die Stoffwahl ganz entscheidend sein, denn der Stoff muß genug Stand haben, aber trotzdem weich fallen. (Ob man die Forum auch als Inspiration für Rollstuhfahrerinnen nehmen könnte?) Einzig störend finde ich die beiden Knöpfe auf dem Rücken, die wirken etwas derb und sportlich zu dem feinen Kleid. Das hätte man doch sicher besser lösen können, oder?

Im Ganzen ist das wieder ein hübsches Heft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich für mich was draus nähen will (dazu kommen tu ich ja eh nie), aber es sind wieder recht einfache und tragbare Schnitte und die meisten davon sind auch für Menschen geeignet, die nicht so gerne auffallen wollen. In vielen Fällen macht der Stoff den Effekt.

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen und die Rechte dafür sind und bleiben natürlich beim Verlag.)

Revue de Presse: Burdastyle September 2012

Titel Burdastyle Passend zur Hitzewelle trifft auch die Septemberausgabe in herbstlichem Braun ein. Nun gut, immerhin das Material des Titelkleides paßt zu den aktuellen Temperaturen, viele Löcher… 😉

Im Editorial verspricht uns Frau Bily Muster über Muster und trägt auf dem Bild auch welche. Daß sich an Mustern die Geister scheiden, damit hat sie auf alle Fälle schon mal recht.

Doch bevor es an echte Schnitte geht kommen erst die “kreativ-trend” genannten textilen Basteleien. Transparente Einsätze im Pulli sind sicher nicht das schlechteste, aber sowie das hingepastelt wird, wäre ich da nicht recht glücklich damit. Dann wird allerhand mit Spitzenband gebastelt und am Ende noch große Kettenanhänger gebastelt. Mag stilistisch passen, aber so wie es vorgeführt wird kommt doch mal wieder ein intensiver Kindergarteneindruck auf….

Beim “Resteverwerter” verwerten wir ein Jerseykleid, das wir ja alle noch übrig im Schrank haben… Abgesehen davon mögen die Rüschen an der Tunika modern sein, aber sie sehen trotzdem Sch**** aus.

Die erste echte Nähstrecke nennt sich “Streetstyle” und suggeriert zumindest, daß sie wieder an Leserinnen photographiert ist. Könnte auch hinkommen, denn die Damen sind zwar auch sehr schlank, aber die Gesichter sind viel interessanter und nicht so über den Einheitskamm geschoren. Aber zu den Schnitten…. der im Moment unvermeidliche Parka (noch einer *abhak*), ein Shirt das aussieht, als sei es vom Billigheimer (zumindest die paar Quadratzentimeter die unter dem Parka vorschauen dürfen und eine Jacke mit Schößen, die aussieht wie eine Mischung aus Zirkusdirektor und Altkleidersammlung. Was im Styling ja reizvoll sein kann, aber wieso sollte ich das dann nähen? Kleid 107 ist durchaus nett, das kommt aber vor allem vom Stoff. Und die Kombi aus Wollrock mit Lederweste… ich bekomme einfach Flashbacks. In den 1980ern/1990ern haben wir das für innovativ gehalten. Ich mag Brüche ja immer noch, aber so wirklich will es mich hier nicht reizen. Wobei es aber durchaus Alltagstauglich ist. Auch der Rest… Hochwasserhose (Pfüh), Minirock, Shirt….  Nichts davon verkehrt, aber auch nichts aufregend. eine positive Seite hat es: Die Schnitte sind fast alle als “leicht” gekennzeichnet, also Anfängertauglich.

Anschließend gibt es einen Blick in die Vergangenheit, der sich mit der Bewegung der “Mods” befaßt und sich interessanterweise “Lifestyle” nennt. Lifestyle scheint dann doch nichts Aktuelles mehr sein zu müssen. *g*

“Einfach schön” sollen die nächsten Modelle sein. Spitze, Seide und sexy klingt ja schon mal gut. In diesen Bereich fällt auch das Titelkleid. Die nach unten in die Seitennaht verlaufenden Abnäher sind bei Spitze vielleicht gar nicht ungeschickt? Jedenfalls ein schönes Kleid, nur die Farbe müßte für mich jetzt nicht sein… Ein Kellerfalten Rock. Ja, nett, aber nichts besonderes. Dann doch lieber das Hemdblusenkleid 114 mit 40er Feeling. In der Variante mag ich Hemdblusenkleider. Ob ich mir doch mal wieder eines nähen sollten? Sehr gut gefällt mir auch die Schulterpasse am Shirt. Ein kleines Detail und schon gewinnt ein schlichtes Shirt an Attraktivität. Auch der Wollmantel im Trench-Stil ist elegant und tragbar. Nur nicht innovativ, Trench sehen wir ja jetzt auch schon seit Jahren.

Abgeschlossen wird die Strecke mit einer “Last Minute Tasche” aus Spitze und Leder. Nette Bildanleitung. Besonders schön finde ich den Teil, wo die Spindelpresse zum einbringen der Nieten zum Zuge kommt. Denn schließlich haben wir alle so was Zuhause und Anfänger, die zu so einer einfachen Taschenform eine Bildanleitung brauchen ganz besonders…

Zusätzlich werden uns aber auch noch Kaufaccessoires in rot und gold zur Modestrecke präsentiert. Nichts dabei, was wirklich grauenhaft wäre, aber auch nichts, was “Haben-will” Reflexe auslöst.

Dafür bekommt die Beauty Seite mit Lippenstift und Nagellack meine volle Aufmerksamkeit. Einfach wieder grafisch interessant gestaltet. Da wird das Thema schon fast zur Nebensache…

Happy Birthday und Caupcake Farben sagt die nächste Modestrecke. Was ich mir da wohl drunter vorzustellen habe? Zunächst offensichtlich ein Model, daß einen Torte (oder Tortenatrappe?) unmotiviert durch die Gegend schleppt. Die Kleidung dazu hat so einen 60er Touch und besonders Oberteil 106B, die Hochwasser Schlaghose 110C sowie das Trägerkleid 105 erinnern stark an Raumschiff Enterprise. Die originale Serie… Na gut, das Kleid nicht, das ist zu lang und zu weit dafür. Besser gefällt mir die elegante Variante dieser Zeit, Ein kurzer Mantel 102 und ein Shiftkleid aus Jersey 109. Bei letzterem hätte man die Abnäher etwas besser ausbügeln können, aber so im Ganzen gefällt mir der Stil ja schon. Schlüppchenblüschen 118 kommt hingegen truschig rüber (und warum wirft die eine Schulternaht Wellen?) und das Blusenkleid mit Muster hat viel von Nachthemd. Erstaundlich, wie man Crêpe de Chine verhunzen kann…

Die nächste Beautyseite ist nicht ganz so gut wie die vorherige, paßt aber im Stil zur gezeigten Mode und ist dann doch wieder interessant genug, um ein bißchen von meiner Aufmerksamkeit zu bekommen.

Den rosa Mantel 102 nimmt sich Frau Bily dann auch zum Styling vor. Ob ich einen so hellen Mantel ins Kindertheater anziehen würde (vor allem wenn auch Kinder dabei sind) weiß ich nicht, aber generell kann ich über die Stylingvorschläge diesmal nicht wirklich lästern. Passende Figur vorausgesetzt würde ich die grosso modo auch selber so anziehen.

Auch den Bildern der Leserinnen im Selbstgenähten räumt man wieder zwei Seiten ein. Im Gegensatz zur Threads mehr Masse und weniger Klasse, aber die meisten Bilder sind zumindest nett und zeigen nicht weniger als die originalen Heftabbildungen. Und manche geben einen Hinweis, was bei welcher Figur nicht so günstig ist.

Ethno-Tech nennt sich der nächste Trend. Folkloreblümchen mit martialischem Schwarz. Ich fürchte… da werde ich nicht widerstehen können, ich mag ja solche Brüche,
Kleid Burdastyle Und siehe da, das Empirekleid 124 hat mich gleich eingefangen. Wenn sie fast bis zu den Schuhen gehen könnte man sogar über die Leggings reden…

Hochwasserhose 110A geht hingegen wieder gar nicht. Auch nicht aus Leder und schon gar nicht zu hochhackigen was auch immer Schuhen.

Kleid Burdastyle Absoluter Hit für mich auch das schwarze Etuikleid 121 in Kurzgröße. Dieser Einsatz vorne macht schöne Kurven, ohne daß man das Kleid als Wurstpelle schneidern muß. Nur das Styling mit den Kniestrümpfen… das paßt einfach gar nicht. (Wobei mir auffällt, daß dieses Modell auch was von Sci-Fi  hat. Vielleicht mehr Babylon 5?)

Langgröße kommt auch nicht zu kurz, da gibt es einen Mantel mit kleinem Schulterstück, daß durch das offenkantig verarbeitete Lammpelzimitat auch schön zur Geltung kommt. Sähe zu dem Etuikleid sicher auch gut aus, aber das ist ja Kurzgröße….

Einen Wettbewerb gibt es auch mal wieder. Diesmal dürfen die Leserinnen zu Stift und Papier greifen und ein Kleid entwerfen, daß sie zu einer Oscar Premiere tragen würden. Preis sind allerdings keine Einladungen für besagte Premiere, aber dafür die neue Elna Lotus. Dumm, daß ich so gar nicht zeichnen kann, die Maschine hat es mir nämlich angetan…

Die “news” bieten wie immer vor allem Shoppingtips. Und rei Alibihinweise auf Veranstaltungen. Von denen zumindest die eine auch nur marginalst mit Nähen oder Mode zu tun hat. Die Surftips überblätter ich deswegen diesmal gleich… hatte schon genug Shoppping-Ideen, noch eine Sparte muß nicht sein.

Wenig begeistert mich diesmal das Vintage Modell. Das sah 1958 im Orignial schon nicht toll aus, die Neuauflage macht es nicht besser. Immerhin gibt es den Schnitt dank Wollwaschmittelwerbung gratis. Aber nur bis 11.09….

Buchvorstellungen gefallen mir schon besser, aber wenn sie ein wenig ausführlicher wären, wäre der Kaufimpuls meist größer.

Die Plusmode betitelt sich diesmal “Lust aufs Land” was zum einen bedeutet, daß das Oktoberfest vor der Tür steht und trachtig angehauchtes auf den Plan muß und zum anderen, daß lauter Sachen drin sind, die ich nicht tragen kann, ohne umzuziehen…
Jacke Burdastyle Allerdings muß ich gleich bei Jacke 136 mein Vorurteil umwerfen. Keulenärmel und Schößchen sind zwar trachtige Elemente, aber aus bestickter Seide unf vor allem mit den eher gradlinigen Teilungsnähten und Abnähern kommt auch etwas außerhalb des Alpenraums tragbares raus.

Das Mieder drunter mit den Pailletten hingegen wirkt mehr gewollt, als schön. Weißer Rüschenrock mit Lodenjacke hat einen gewissen Reiz, aber ist dann doch etwas zu “boarisch” in der Anmutung. Und auch eher für die Altersgruppe U16. Na gut, U25… Mädchenhaft auch Kleid 125, aber irgendwie… zu klein Mädi. Die Proportion der Arme stimmt nicht (sieht aus wie rausgewachsen) und das Rockteil wirkt eher wie Nachthemd.  Die Kombination aus Jacke 137 und Hose 145 wirft vor allem Falten und Fragen nach der Paßform auf. Oder dem Material auf. Wer die Jacke aus festem Samt nach näht sollte sie sehr eng mögen und die Arme besser nicht zu heftig bewegen, der Katzenbart an der Lederhose wird durch den Glanz des Stretchnappa besonders gut zur Geltung gebracht.  Ähnlich die Tunika 143. Wirkt einfach… zu eng. Nein, kein dünneres Model nehmen, die Plus Klamotten einfach auch in Plus nähen! Das Miter gibt es dann noch mal zum “Dirndl” kombiniert mit Rock und Bluse. Nein, dann lieber ein echtes Dirndl.
Jacke Burdastyle Oder den Bluson 135. Materialmix aus Leder, Loden und Wolljersey und nicht mal sichtbare Probleme an den Nähten. Na bitte, kann ja doch jemand wirklich gut Nähen, bei der Truppe. 🙂

Blüte für den Hut wirkt eher shabby, die Broschennadel ähnlich lustlos.

Die Accessoires sollen einen Ethno-Touch haben. Der erschließt sich mir jetzt nicht durchweg. Etwa beim Eau de Cologne oder den Ketten mit Herz Jesu oder Mariendarstellungen. Andererseits gefällt mir die Clutch mit den Siefmütterchen, die ist so bescheuert, daß sie schon wieder gut ist. Ach, nicht mal teuer… mal gucken, ob es die noch gibt…

Die Kindermode hat gar kein Motto, außer eben “Mode”. Wenn ich das richtig sehe geht es nur um Mädchen in Gr.98 – 122, der Junge darf nur als Statist herumstehen. Vom Stil her wieder sehr brav, wenngleich in peppigen Farben. Röckchen, Kleidchen, Blüschen. Mäntelchen,… fast wie auf Kinderbildern meiner Patin, nur statt Schleife gibt es Blümchen ins Haar.
Kinderkleid Burdastyle Und ich kann es nicht leugnen, ich finde es unglaublich suß, viel schöner als Schlabberlook and zierlichen Körpern. Und wenn sie dann, wie Kleid 163, aus Romanit-Jersey sind, dann sind sie auch kindgerecht bequem. Und die Strumpfhose dazu sieht einfach schöner aus, als eine Legging. Leider bleibt die Frage, für wen diese Schnitte sind, denn in “freier Wildbahn” sieht man diesen Stil kaum. Neulich habe ich glatt mal zwei Mädchen in solchen Retro-Kleidern gesehen. Aber das war in Paris. Da kommt das glaube ich mehr an. Irgendwie schade…

Bei der Deko gibt es dann die coolen Kinderzimmer. Rockig mit Skateboards als Regalbrettern und einer E-Gitarre als Kissen für Jungs (die werden allerdings angesichts von Schallplatten als Wanddeko verständnislos gucken, kennen die Kleinen doch nicht mehr), rosa mit weißen Schleiertüll für kleine Elfen oder Prinzessinnen für Mädchen. Die “Rock” Variante gefällt mir (und warum nicht für ein Mädchen?), die süßliche hingegen weniger. Außerdem als Thema doch recht ausgelutscht.

Der atelierbesuch führt virtuell nach Frankreich, wo gezeigt wird, wie man Teppiche aus Kokosfaser herstellt. Am spannendsten finde ich da ja die Maschinen… angeblich kann man das auch besichtigen, falls es mich also mal nach Nyons treibt, werde ich das mal im Gedächtnis behalten. 🙂

Die Warenkunde befaßt sich diesmal mit Handstickgarn. Da ich davon selber nicht viel Ahnung habe, kann ich schon mal nicht meckern. Jedenfalls steht nichts drin, was für mich offensichtlich falsch wäre. Was aber nicht viel zu sagen hat…

Der Designer Schnitt kommt diesen Monat von Matthew Williamson. Die Vorstellung nimmt sich drei Seiten Platz, was ganz nett ist, denn ich kannte ihn bislang nicht. Über britische Modeschöpfer kann ich definitiv noch eine Menge lernen. Der Schnitt für das Etuikleid ist auch schön, aber leider liegt ein großer Teil des Reizes im Stoff und den dürfte man leider so nicht bekommen. 🙁

Unter “leichter nähen” gibt es ein Filzkissen, das das wojhl auch verdient. Stars and Stripes sehr rustikal mit groben Handstichen zusammengetackert. Nicht mein Stil, aber wer im Winter mal mit seinen Kindern was pasteln will… (Und natürlich ist das Ganze eigentlich Werbung für ein Buch. Das ich mir nicht kaufen werde.)

Die “Nähschule für Einsteiger” widmet sich diesmal dem Shiftkleid 109. Aus Wolljersey ist der Stoff auch ganz gut zu verarbeiten. Ein paar Worte könnte man noch über die Besonderheit von Jersey verlieren… aber gut. Interessante Variante, Schulternaht und Ärmelabnäher in einem Zug zu schließen.

Die aussagelosen Minibildchen von der Berlin Fashion Week überblättere ich mal großzügig.

Kerzen gießen in kitschige Porzellantassen… ach nö, das Thema ist doch schon durch, oder? Brauche ich nicht noch mal…

Dann noch der Stoff des Monats, sehr retro, das Druckmotiv. Nett, fragt sich nur, was man damit machen könnte…

Das war’s dann auch mal wieder… teilweise nette Modelle, diesmal wieder.

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, stammen von Burda und die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Burda Verlag.)

 

 

Revue de Presse: Threads September 2012 (162)

Wie gut, daß es eine Numerierung gibt, denn auf die Juni/ Juli Ausgabe folgt der September. Aber die Nummern verraten, daß nichts fehlt. Der Titel verspricht diesmal mehr technische Themen.

Die Frage an die die Autoren geht diesmal danach, welche Einflüsse sie zu ihrer aktuellen Karriere geführt haben. Da wird es auch in den wenigen Worten sympatisch persönlich.

Wie schon der Titel stimmt auch das Editorial auf Bekleidungsnähen ein. Alle Aspekte, um am Ende ein Kleidugnsstück zu haben, das sowohl gut paßt als auch sauber genäht ist. Definitiv mein Thema in dem Heft. Und spannend, ob neue Aspekte dabei sind…

Aber zuerst mal geht es durch die Leserbriefe, die wie üblich vor allem unterhaltsam sind.

Bei der Vorstellung neuen Nähzubehörs ist diesmal tatsächlich was dabei, was meine Meinung völlig ändert… ich stehe ja nicht auf sichtbar aufgenähte Reißverschlüsse, aber bei den gemusterten Reißveschlussbändern von i-kandi könnte ich sofort den “Bestellknopf” für alle drücken. 🙂

Danach die Nähtips der Leserinnen. Der “best-tip” spart tatsächlich Zeit… wenn man ein Schnittmuster öfter kopieren will und wenn es nicht so ganz auf Genauigkeit ankommt, denn die Linien werden so schon arg dick. Die meisten anderen Tips sind entweder nicht neu oder lösen keine Probleme, die ich habe, aber sie sind abwechslungsreich. Und Stoff vom Bezug von Schulterpolstern zu klauen, um einen Zwickel zu bekommen hat meine Oma schon gemacht, aber vermutlich ist das etwas, worauf heute nicht mehr so schnell einer von selber kommt. Wir sind es ja nicht mehr gewöhnt, das alles aufs Letzte gespart werden muß.

Mit “künstlerischen Einfassungen” befaßt sich der erste richtige Artikel. Da ich ja generell nicht so dringend eingefasste Kanten haben muß, sondern lieber mit Belegen und Besätzen arbeiten zieht mich das nicht so an. Aber es stimmt, ein Einfasstreifen ist oft weicher und man nat natürlich bei kontrastierender Gestaltung nicht an der Kante den nicht immer schönen Übergang vom einen Material auf das andere. Vielleicht sollte ich mir die Technik doch merken… falls ich sie mal brauche.

Anlaß hätte ich auch gerne, die Vintage-Technik auszuprobieren. Ein schmales Etuikleid mit einer dramatischen Watteaufalte im Rücken, die unten in eine Art Ballonrock ausläuft… Hinsetzen kann man sich damit vermutlich besser nicht, aber sonst sieht es sensationell aus.

Das “Designer Spotlight” wirft diesmal Licht auf Susan Khalje. Wobei ich sie jetzt nur als Autorin von Nähbpchern kenne, nicht als Designerin. (Aber der Begriff wird wohl im Englischen auch anders verwendet.) Wirklich viel Neues kann man von so einem Mini-Interview allerdings nicht erwarten.

Dann mal sehen, ob die Pattern Reviews was Neues zeigen… schnell zu nähen ist ja nicht so mein Motto. Aber das Simplicity Shirt ist nett, aber Wickeltops sind das ja immer. 🙂

Nachdem mich die Reißverschlüsse mit den schön gemusterten Bändern schon in ihrem Bann gezogen haben wird das einarbeiten eines sichtbaren Reißverschluss auch interessanter. Und zwar nicht in der “einfach mal drauf geklatscht” Variante, sondern tatsächlich elegant mit Futter und allem Zip und Zap. Ich fürchte… ich muß da doch mal über  eine Bestellung dieser Reißverschlüsse nachdenken…

Mit der passenden Kleidung zur Figur befasst sich der nächste reichlich bebilderte Artikel. Da ist jetzt nichts Neues drin und es gibt auch einige Sachen, die ich lieber anders mache… aber wer sich in dem Bereich unsicher ist, der findet viele Anregungen.

Mit Hosen befaßt sich der nächste Beitrag. Es geht um die schöne, schneidermäßige Ausarbeitung, die Techniken aus der Herrenbekleidung verwendet. Eine Pattentasche einzuarbeiten gefällt mir schon mal, das sieht nicht nur elegant aus, sondern hilft auch, falls man die Hose mal etwas enger oder weiter machen will, weil der Tascheneingriff so nicht direkt an der Seitennaht sitzt. Wie man den Bund arbeitet, damit man die Hose leichter ändern kann (wie Herrenhosen) wußte ich schon. Sachen leichter anpassbar zu machen finde ich auf alle Fälle eine gute Idee und es sieht in diesem Fall auch sehr gut aus.

Spannend wird es immer, wenn die Redaktion einige Autoren zu einer Challenge aufruft und sie mit einem Stoff versorgt, den sie verarbeiten müssen. Diesmal war es ein sehr buntes, feines Netzgewebe. Mein persönlicher Knaller ist definitiv die Herren Jeans daraus von Kenneth D. King. Danach kommt das Kostüm, das den Stoff durch Quilten jackentauglich macht. Die anderen beiden Modelle sind auch schon, aber bewegen sich doch im Rahmen dessen, was man aus so einem Stoff halt so macht.

Den nächsten Artikel hätte ich gerne zu Anfang meiner Nähkarriere gehabt… der schreibt nämlich mal ordentlich zusammen, in welcher Reihenfolge in der Industrie Kleidungsstücke zusammengenäht werden. Ich bin ja nicht überall ein Fan industrieller Verarbeitung, aber das entspricht weitgehend dem, was ich mir inzwischen selber zusammengefummelt habe. So als sinnvolle Reihenfolge. Ein ganz toller und hilfreicher Artikel für alle, die noch nicht so weit sind.

Mit Alexander McQueen befaßt sich ein Artikel von Claire Shaeffer. Der ist nicht nur interessant, sondern bring auch viele spannende Bilder mit.

Bei den “Fundamentals” geht es diesmal ums sichtbare Absteppen mit Nutz- oder Zierstichen. Nicht neu für mich, aber umfassend beschrieben und gut erklärt. Wer diese Serie sammelt bekommt im Laufe der Zeit sein eigenes Nähbuch.

Das Stickthema ist diesmal ziemlich stickmaschinenspezifisch. Nämlich wie man einen “Couching” Effekt bekommt, ohne einen Faden mitlaufen zu lassen. Bei dem Motiv frage ich mich allerdings, ob es nicht schneller geht, die Tasche mit der Nähmaschine und “echtem” Couching zu verzieren, statt erst mühsam was zu digitalisieren. Aber wenn man in Serie gehen will, ist es so natürlich praktischer. Und falls man mal keinen geeigneten Unterlegfaden bei der Hand hat, könnte man so was ähnliches auch mit der Nähmaschine simulieren. Dann allerdings aufwendiger.

“Happenings in the sewing community” heißt der nächste Bereich, was wie immer eine Umschreibung für “Vermischtes” ist. Ausstellungen und Veranstaltungen in den USA sind von hier aus betrachtet weniger interessant, auch der “national sewing month” betrifft uns nicht. Aber der Nähtip gefällt mir… ein Post-It Block als Führung zum Absteppen.

Die von den Lesern eingeschickten Werke sind auch wieder schön, das Vintage Modell finde ich etwas langweilig, aber die anderen beiden sind eine Freude anzusehen. Besonders das Cocktail Kleid nach dem Burda-Schnitt.

Die Fragen an die Experten sind zwar auch nicht neu, aber die Frage warum Stoffe pillen interessiert auf alle Fälle viele, oder?

Danach kommt dann nur noch das nachdenkliche Geschichtchen und die Nahaufnahme des Vintage Kleidungsstückes. An letzterem kann ich mich diesmal ja kaum satt sehen….

Revue de Presse: Burdastyle August 2012

Titel Burdastyle In zarten Grün heißt Burda den Herbst willkommen. Nun ja, wäre schon schön, wenn wir erstmal Sommer hätten. Aber das ist nun nicht zu ändern. Der Titel verspricht ansonsten in meiner Größenkategorie Mantelkleid und die Farben Karamell und Nachtblau, was schon mal vielversprechend ist. Die Grundgarderobe für den Schulanfang ist zumindest für Bayern und Baden- Württemberg gut, denn da habe die Ferien noch nicht mal angefangen und die Mütter haben Zeit zum Nähen. Und unter “Streetstyle” dürfen angeblich Leserinnen die Kollektion zeigen. Das Brigitte Modell mit den “normalen” Menschen macht Schule?

Das auffälligste im Editorial ist erst mal das neue “App-Design”. Man fühlt sich fast wie auf einem Windows Handy.  Im Text wird vor allem dafür geworben, sich und seine Werke in allerlei Onlineplattformen hochzuladen. Klar, wenn die eigene Webseite so unübersichtlich ist, daß sie keiner nutzen mag, dann muß man auf andere Webcommunities verweisen. Außerdem ist es natürlich billiger, wenn man keine eigene Plattform unterhalten muß, sondern die Kunden anderswo werben läßt. (Tja… da sich mir bisher weder der Sinn von Facebook noch von Pinterest für mich erschlossen hat, zeige ich sie nach wie vor im Blog. Auch wenn mal ein Schnitt von Burda kommt. :o) ) (Okay, das war ein bißchen gemein. man darf ihnen die Bilder nämlich auch mailen.)

Dann wenden wir uns erst mal den kreativ-trends zu. Der erste wäre Accessoires aus dicken Seilen. Das hat teilweise sogar einen gewissen Reiz, aber vom Gefühl her würde ich das doch eher in den Sommer verorten und nicht in den Herbst, der uns mit dem Heft ja erwarten soll. Gut gefallen mir die breiten Taillengürtel. Leider nicht für mich, aber generell gerne. Und “neon” kreischt als Trend auch grade durch Paris. Wobei ich ihn dann am liebsten am Schuh hätte, da habe ich einige sehr schöne Expemplare gesehen…

Die nächsten beiden Seiten werden dann tatsächlich mit Leserinnenbildern gefüllt. Und es wird noch mal auf die Email-Adresse verwiesen, an die man seine Bilder schicken kann. es geht also doch auch ohne seltsame Netzwerke. Jedenfalls nett zu sehen, wie das eine oder andere Teil an einem “echten” Menschen aussieht.

Nun aber endlich zum ersten Modethema, “Fernweh” heißt es und verheißt einen Mix aus Galmour und Ethno. Und bisschen Hippie, wenn ihr mich fragt.

Kleid Burdastyle Das Kleid 120 in Langgröße begeistert mich dann aber sofort. Der Schnitt ist einerseits schlicht, andererseits aber in einer ansprechenden Schnittführung. Und wirkt trotz der vielen Teilungsnähte auch in dem Muster. In Uni wäre er bestimmt auch schön. Nur warum man im Herbst immer noch Ärmelos rumlaufen sollte, das erschließt sich mir nicht.

Gilt übrigens auch für die nächste Seite… alles ohne Ärmel. Das Kleid das durch den Stoffmix wie ein Zweiteiler wirkt ist nett, auch das schlichte Seidenshirt mit der.. tja.. nennt man das am Rücken dann auch Schluppe? Ach nein, so rum ist es ein Schalkragen… hm… doch, besser hinten als vorne. Auffällig ist dann wieder die Kombination aus gemusterter Pyjamahose (124A) und weiter Jacke (104). Als Kombi eher unförmig, aber die Jacke mit den Nietenbändern am Ärmel hat was. Gerade im Kontrast zu dem orientalischen Stoff der Hose. Nur an der Proportion könnte man noch was tun. Und noch mal eine Pyjamahose… hm… zur Arbeit gehen, ohne sich vorher anziehen zu müssen? Spart zeit am Morgen…

Ein passendes Häkelaccessoire gibt es dann auch. So eine Art Sabberlatz mit Perlen und Riesenpailletten. Ich… weiß nicht. Eher nicht.

Passend dann auch die Accessoires, opulent und orientalisch. Und größtenteils deutlich weniger reizvoll, als echte Handarbeit.

Sehr schön arrangiert aber diesmal der Lidschatten. Sehr schön “angerichtet”, da gucke ich tatsächlich gerne. Ein eindeutiges “Daumen hoch” für die Photographen!

Die ausführliche Bildanleitung in der “Nächschule für Einsteiger” zeigt das “reverse Schluppentop” aus Crêpe de Chine. Nähtechnisch sicher keine Herausforderung, aber wenn es sich an Anfänger wenden soll, ist Seide sicher nicht optimal. (Wobei… Crêpe de Chine ist immerhin einfacher als Satin….) Oder es sollten wenigstens ein paar Hilfen für die Verarbeitung solcher Stoffe dabei sein.

Knallige Farben mit nude Tönen sind das nächste Thema. Pure Schnitte sind angesagt, gut Chancen, daß ich mich mit anfreunden kann. Rock 135 gefällt mir schon mal gut, allerdings mit den großen Taschen auf der Hüfte nur für schmalhüftige. Bei Modell 101B scheint Burda selber nicht recht zu wissen, was es sein soll. Steht zwar “Gehrock” drüber, im Text aber Mantel. Was es aus meiner Sicht auch besser trifft. Ein Gehrock sollte doch etwas schmaler und figurnäher geschnitten sein, oder?
Blazer BurdastyleGanz wunderbare Schnittführung der Blazer 137. Ganz schlicht, aber spannende Teilungsnähte. und aus meiner Sicht auch eine klasse Farbe. (Die Hose mit den kleinen Schlitzen sieht auch toll dazu aus.)

Auch das Titelkleid ist eigentlich recht nett, aber im Vergleich zum Blazer fällt es nun mal ab. Danach ein Bürotaglicher Mini… je nach Büro und Beinen kann der sogar gehen.

Shirt Burdastyle Sehr spannend finde ich auch das Jerseyoberteil 130. Man sieht, daß ein Shirt nicht schlicht und einfach sein muß. Bequem und schick, ja sogar elegant geht also doch. 🙂

Hart am Trend-Wind ist auch die Kombination aush Schößchen Top und Rock und daß Capes offensichtlich im Trend bleiben gefällt mir. Und dann noch mal das Kleid in Langgröße. In der Tat einfarbig sieht es keinen Deut schlechter aus und es geht auch mit Ärmeln. Viel praktischer im Winter. 😮

Die Accessoires kommen im “App-Design” daher und es gibt Handtaschen in nude Tönen. Ich kaufe ja selten Taschen, aber gucken tu ich gerne… die von Coccinelle wäre mein Favorit.

Die nächste Modestrecke ist als Kontrast dann eher schwarz, aber 40er Jahre Retro ist ja wieder so ein Thema, für das ich sehr anfällig bin…

Kleid Burdastyle Und es geht auch schon gut los mit diesem ganz entzückenden Kleid. Das finde ich, geht doch auch in mehr als Größe 42…

Schößchenoberteil und Rock wirken in anderen Farben ganz anders. Der Rüschenkragen ist aber vielleicht etwas too much… Und über die Riesensamtschleife an Rock 111A will ich lieber gar nichts sagen… bin ich ein Bonbon? Den Gehrock-Mantel noch mal aus buntem Pseudopython… eher psychedelisch als 40er…

Rock Burdastyle Ach ne… auch den Rock finde ich zum “sofort nachnähen”. Schlicht, aber mit dem Godet doch wieder ein pfiffiges Detail. (Und kann man auch gut in jeden anderen Rock einbauen. Falls die Größe nicht paßt.)

Auch die kurze Jacke 119 dazu… nur die ist in Kurzjacke… Paßt dann nicht zusammen. Und der Tip, den Rock am Saum auf Kurzgröße zu kürzen ist ja wohl daneben. Denn dadurch ändert sich die Weite des Godets deutlich und der Eindruck wird ein ganz andere. Bei Kleid 107 weiß ich jetzt nicht… Das kann doch auch altbacken und arg “brav” wirken. Also der Stoff… eher nicht…

Der Favorit von Frau Bily ist diesen Monat der geblümte Bleistiftrock. Das rockige Styling für den Stadtspaziergang mit Lederjacke und (flachen!) Boots sieht gut aus, auch die Kombi mit Pulli zum Essen ist schick. Aber mit dem doppelreihinge Blazer und den hellen Pumps… uha, das will ich mir gar nicht zusammen vorstellen. Das sieht aus wie “Jungfer vom Lande hat wichtigen Termin in der Stadt und hat sich dafür bei Oma und Tante Klamotten geborgt” aus.

Die nächste Modestrecke behauptet zumindest, daß die gezeigten Damen die Teile hätten selber zusammenstellen dürfen. Die Felljacke zum Maxirock ist zumindest eigen. (So was hatte man zu meiner Jugend doch auch schon mal…) Der Lammnappa Blouson 118 hat wieder eine schicke Schnittführung und ist angeblich Kurzgröße, weswegen ihn die 19jährige Sarah auch zur Hose in Normalgröße kombinieren kann. Und es sind nicht mal die Ärmel zu kurz… Schnittechnisch ist ja weiter hinten im Heft nicht mehr so viel Neus zu erwarten… Kleid 115 gefällt mir als Alltagskleid ganz gut, dürfte der Schnitt vom Titelkleid sein, mit Ärmeln und aus einem weicheren Stoff. Der Strickmantel dazu sieht auch schick und bequem gleichzeitig aus. Gut, der Rest ist auch nett.

Zum Überblättern die nächste Kosmetik Werbung. Langweilig….

“Must-haves” sind Bilder von Laufstegen betitelt. Natürlich immer mit einem Burda Modell und den “Beweisbildern”, daß eben jenes Trend ist. Bei den Elementen “Schößchen” und dem Kleidungsstück “Cape” ist es klar, bei “Kleid” kann man eher raten, was das Burda Modell mit den Laufstegmodellen verbindet, bei der Bluse scheit es weiß und durchsichtig oder Spitze zu sein und beim “Gehrock” muß es die Farbe rot sein. Alles abgebildete sind nämlich ganz klar Mäntel. Okay, das Burdateil auch… und bei “Hose”… scheint der gemeinsame Nenner genau dieses zu sein, es ist eine Hose. Okay, eine gemusterte. Aber das ist doch Art allgemein. Generell finde ich die Idee aber gut. Ich laufe nicht jedem Trend hinterher, aber ich kenne sie trotzdem gerne. 🙂

Dann aber endlich die Plus Modelle… die erste Bluse ist schon mal mit Schluppe… ne, oder? Das Mantelkleid ist arg Mantel und nur wenig Kleid. Auch der Hosenanzug scheint wenig Form zu haben, dafür sieht die “raushängende” Blende eher wie vergessen denn wie gewollt aus. Da stimmt das Styling nicht.

Kleid Burdastyle Das Etuikleid 144 kann ich mir hingegen sehr gut an mir vorstellen. Vielleicht mit schwarzen Ripsbändern auf dunkelblau. Ich finde, daß wirkt auch immer wie “habe keine passende Farbe bekommen”.

Auch als Variante 143 mit Falteneinsatz sieht es an sich nicht schlecht aus. Allerdings sollten die Falten nicht so geknittert sein. Da hätte man besser in die Plissieranstalt investiert. Und die Lognjacke zur Hose schreit leider “schwanger”. Wer denkt sich solche Proportionen aus? Als Mantel 142B zum Kleid hingegen kommt der Schnitt viel eleganter rüber.

Der “Resteverwerter” befaßt sich mit Leder. Was ja so die typischen Reste sind, die man beim Nähen so hat… aber die Anleitung gibt es eh nur im Netz.

Als Vintage Modell gibt es diesmal einen Bikini mit Baby Doll. Mit gerüschter Spitze vorne auf dem Höschen. Also ganz ehrlich… es gibt Dinge, da sollte man froh sein, daß sie im Orkus der (Mode)Geschichte verschwunden sind und sie nicht wieder ausgraben. Auffallen, wie versprochen, wird man damit sicher. Aber es gibt vielleicht doch angenehmere Arten, sich längerlich zu machen….

Bei den “Best Sites” Surftips bekomme ich gerade ein intensive Deja vu. Drei davon muß ich erst ganz vor kurzem woanders vergestellt gesehen habe. Ich kann mich nur nicht erinnern wo… nun ja….

“Leichter basteln” als Utensilo aus alten Kartons und Plastikflaschen geht nicht wirklich als Anleitung durch. Ein Bild und einige Worte Text, der nicht viel mehr verraten, als man sich aus dem Bild schon selber zusammenreimen kann. Seitenverschwendung.

In etlichen Bundesländern stellte man sich beim Erscheinen des Heftes zwar erst so langsam auf Sommerferien ein, aber Burda freut sich schon wieder auf den Schulanfang. Das ist ein bißchen “same procedure as every year” in den Größen 116 – 140: Der Stil erinnert eher an Schuluniformen, wahlweise Retro.  Beides sehe ich auf deutschen Straßen nicht und wenn ich mir im Hobbyschneiderin Forum angucke, was als Kleidung für den Einschulungstag genähtwird, dann scheinen mir dafür eher pinke Rüschen, Applikationen und Stickerein aller Art angesagt zu sein. Ich gestehe, daß mir da der sachliche Stil aus der Burda deutlich besser gefällt (Schließlich ist die Schule ein Schritt ins “Große” Leben und es geht eben “zur Arbeit”, nicht zum Kindergartenfest und noch weniger auf einen Ball.), aber in Deutschland trägt das eher keiner (Leider.) Kleid155 finde ich besonders nett.

Statt Patchen und Quilten scheint Basteln der neue Aufhänger für die Buchvorstellungen zu sein. Diesmal basteln mit Kindern. Einen Papp-Kuckucksuhr. Zwar ohne Kuckuck, aber immerhin mit echtem Uhrwerk. Nun ja…

Die Dekovorschläge widmen sich dem Thema “Out of Africa”. Irgendwie ist das auch nichts, was ich bei mir so haben wollte. Über Kissen 173 können wir reden, aber neu ist die Technik natürlich auch nicht. Na gut, der Teppich im Felldesign ist auch noch lustig. Aber im Ganzen… ach nein, nicht in meiner Wohnung. (Und warum einige der für’s Nacharbeiten nötigen Zutaten noch mal auf einer Bildseite gezeigt werden…. keine Ahnung. Nicht genug Werbung in diesem Monat bekommen?)

Dann dürfen wir einen Lampenschirm mit vielen kleinen Papierfächern bekleben. Nein… Danke. Bestimmt prima, um eine Horde Kindergartenkinder bei schlechtem Wetter zu beschäftigen, aber das Ergebnis bitte nicht in meiner Wohnung.

Das Thema der “news” ist Porzellan und auch hier wieder mehr Verkaufsförderung als Neuigkeit. Aber das Kleid aus Porzellanscherben, das hat was.

Der Atelierbesuch hingegen hätte gerne noch mehr Bilder haben können. Die aufwendigen Abendkleider von Natascha Muellerschoen hätte ich auch auf noch mehr Seiten angucken mögen.

Interessant ist diesmal auch der Stoff des Monats, der mich vom Stil her gleich an afrikanische Motivdrucke erinnert. Nur anders. Ach guck, die Designerin kommt aus Afrika… kannte ich noch nicht, den Namen werde ich mir aber merken.

Mal wieder ein Fazit: Diesmal sind wirklich sehr viele schöne Teile drin, auch etliche, die ich gerne für mich hätte. Wenn ich Zeit zum Nähen hätte.

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen, sind von Burda und natürlich liegen die Rechte dafür auch bei Burda.)

 

 

Revue de Presse: Burdastyle Juli 2012

Titel BurdastyleAuch wenn das Wetter hier ja gar nicht danach ist, feiert der aktuelle Titel das Strandleben. Sexy soll es auch noch sein, verspricht der Titel.

Im Editorial feiert Frau Bily, die vielen wertvollen Seidetücher, die wir alle im Schrank haben. Naja, habe ich leider nicht. Kleidung mit Tücherdrucken sind allerdings in Paris im Moment ganz groß, modisch gibt es dafür also definitiv Daumen hoch.

Dann wird aber wieder gebastelt. Die schimmernde Bügelfolie hat definitiv was. Und an den Schuhen könnte das vielleicht sogar ich tragen. Und Blüten aus Ripsband, auch sehr schön.  Die geknoteten T-Shirts hingegen… naja, wir waren alle mal jung und mit irgendwas muß man ja mit 14 oder 16 anfangen. 😉

Kleid BurdastyleSommertypisch geht die Modestrecke auch gleich mit dem Thema Kleider los. Und Color-Blocking, würde ich sagen. Kleid 101 ist ein klassischer Fall von “ich liebe es, aber nicht für mich”. Gerade geschnittene Kleider in H-form und kurvige Körper passen nicht zusammen. (Ich hatte mal ein Kleid in so einer Schnittform, aber da war ich knapp zwei Jahre und hatte das “Problem” mit den Kurven noch nicht. +gg+ )

Bei dem Kleid 105 in Langgröße weiß ich hingegen nicht so recht… außer daß das Rockteil unterhalb der Pseudo-Schärpe etwas Fältchen wirft. Seidencrêpe sauber zuschneiden ist vielleicht auch für Profis nicht so einfach… Modell 104 ist dann mal wieder die derzeit bewährte Sackform. Durch das Material und die Falte vorne gefällt es mir aber sogar noch gut. Wo ich doch auf diese Kleidform gar nicht stehen. Gar nicht geht dann 111. Sieht aus wie aus dem Rock gerutschte Bluse und gibt keine schöne Proportion. Über Modell 107 kann man nach dem Photo nix sagen und 102 sieht als Zeichnung gar nicht so übel aus (auch wenn es sackig weit ist, aber an heißen Sommertagen darf man vielleicht ein paar Zugeständnisse machen), aber die Pose auf dem Photo läßt ansonsten alle Fragen offen. Daß Modell 109 in Kurzgröße daher kommt sehe ich ohne den Hauch eines Bedauerns. Sackig und mit Schluppe… ach nö. Und bei 112 sind die Chiffon-Godets ein interessantes Detail, aber der Rest weiß irgendwie nicht, ob er Charleston oder Schuluniform werden will?

Da Schuhe ja auch immer gehen, gibt es ein “Schuh-Special” mit wahlweise ganz flachen Sandalen oder ganz hochhackigen Stöckeln. Beides eher bunt. Aber nich so neon, wie ich letzte Woche in Paris gesehen habe…

Danach geht es mit einem “Navigator” durch Nagellackfarben weiter. Gar nicht mein Thema, aber positiv fällt mir auf, daß nicht nur “Luxuslacke” für mehr als 20 EUR empfohlen werden, sondern daß es bei 2,50 EUR los geht. Zumindest ein Spaßpreis für Spaßfarben. Wenn man denn Nagellack benutzen will.

Dann kommen die Tücher. Einfallsreiche Schnitte sind wohl nicht zu erwarten und bei den Motiven ist man halt von dem abhängig, was man so findet. Ja, so sind die Schnitte auch… das quadratische Top hat durch die Schultereinsätze einen etwas interessaneren Ausschnitt, als man das sonst so gewohnt ist und der Rock 121 ist in der Tat ganz nett. So fürden Strand. Wo ich aber vermutlich keine teuren Seidentücher mitnehmen würde. Aber ich bin halt auch nicht der Typ für St. Tropez und Co… Für ein Kleid aus Tüchern ist Modell 119 nicht mal so schlecht, so man sehr große Tücher bekommt. Nun ja, nicht meines… und so schöne Tücher trage ich dann doch lieber als Tuch… 🙂

Eine Seite “Bronzing Powder” darf im Sommer-Beauty Teil nicht fehlen… +gähn+

Der Style Guide befaßt sich dann mit dem Top aus Tüchern. Die Kombination mit der weißen Hose sieht durchaus gut aus, aber ob das unbedingt ins Büro sein muß? Mit den ca 14cm High-Heels dazu? Mit dem ausgebleichten Jeansrock wirkt das Top hingegen auch wie aus dem Kilo-Store. Und unter der Jacke kommt es beim Thema Open-Air Kino gar nicht mehr zur Geltung.

Luftig und leicht sollen dann die Blusen in der nächsten Modestrecke sein. Modell 114 wird als aus dem Rahmen fallend angepriesen. Äh ja, hat nicht jeder, will aber vielleicht auch nicht. Leicht und oversized kann durchaus gut aussehen, das hier wirkt hingegen nur wie “zu groß und zu heiß gewaschen”. Zu weit geblieben, dafür mit eingegangenen Ärmeln. 115 ist das Prinzip der Tücherbluse, also einfach zwei Stoffrechtecke verbinden. Nur halt ohne den Reiz des Seidentuchs. Auch 103 kommt mir bekannt vor, statt als Kleid als Bluse macht es nicht besser. Mit Bluse 117 kann ich mich hingegen deutlich besser anfreunden. Die hat genau die richtige Mischung aus romantisch und lässig. Bei dem zarten Stoff ist dann auch die Formlosigkeit verziehen, vor allem, wenn es auch an einem zarten Körper getragen wird. (Deswegen auch bei Gr. 42 Schluss für das Modell.) Modell 113 hat ein Schößchen, das interessant sein könnte, aber da es Größtenteils in der Hose steckt, hilft das Photo nicht weiter. 110 ist wohl auch grader und formloser als ich das normalerweise so mag, dürfte dafür aber als Basisschnitt gut geeignet sein.

Unter “Indigo Summer” stellt sich die Redaktion dunkelblaue Seide vor, die an den Strand geführt wird. Über die dunkelblaue Wildseide können wir gerne reden, aber an den Strand würde ich sie  eher nicht anziehen. Das Leinentop in Kurzgröße hat eine Schleife? Ach ja, wenn man das Photo genau ansieht, sieht man sie auch da. Der Hosenanzug mit Shorts erinnert mich wieder deutlich an was, was in den frühen 1990ern in der Carina drin war….Rock 120 sieht auf der Zeichnung ganz nett aus, auf dem Photo verdeckt die Clutch die interessanten Abnäher. Und das Shirt dazu… irgendwie einfach nicht meins. Bluse 132 geht als Unisec Hemd durch, in Damengröße 40-48 oder Herrengröße 46-54. Was dann schon wieder das einzige bemerkenswerte dran wäre.

Bluse BurdastyleAn den Strand würde ich Bluse 116 nicht anziehen, aber sonst finde ich sie in ihrer Schlichtheit sehr schön. Und gleichzeitig raffiniert durch den doppellagig verarbeiteten Seidenchiffon.

Hose BurdastyleRaffiniert finde ich auch den Kordeldurchzug der Leinenhose 128. Das ist definitv strandtauglich ohne den langweiligen Taillengummizug.

Im Kontrast dazu die enge Hose mit weitem Shirt. Keine Leggings, immerhin. aber dunkle, enge Hose an den Strand? Nun ja… Kleid 131 zeigt mal wieder die Liebe der Photographen zu Wäscheklammern. Die technische Zeichnung zeigt ein sehr interessantes Kleid mit drei eleganten Fältchen auf Taillenhöhe. Angezogen hingegen haben wir einen ebenso interessanten Zieharmonika-Effekt…. was man normalerweise als “zu eng” bezeichnen würde…

Der Dekoteil ruft dazu auf, das Meeres- und Himmelblau des Urlaubs mit nach Hause zu nehmen. Dabei gibt es nichts, was Zuhause letztlich so lächerlich aussieht, wie Urlaubsdeko. (Sorry……) Naja, die Schildkröte ist noch halbwegs niedlich, aber die Muschelketten gehen dafür gar nicht..

Webshops brauche ich im Moment nicht, auch wenn sie als “best sites” verkauft werden…

Kleid Burdastyle Deutlich besser gefällt mir da das Vintage Modell. Das gibt es wieder als kostenlosen Download, aber Achtung, nur bis zum 13.07.! Gesponsort von Perwoll mal wieder…

Die Büchervorstellungen sind wieder sehr kurz.  Was ich dann wieder schade finde, denn eigentlich regt das weniger zum Kauf an, als eine Stöbertour durch Amazon.

Der Häkel-Bikini… nun gut, er wird als “kreativ-accessoire” verkauft. Ist auch besser so, denn der Nutzwert hält sich in Grenzen. Ins Wasser sollte man damit nicht.

Die “Nähschule für Einsteiger” zeigt die Leinehose 128. Was ich eine gute Wahl finde. Zum einen sind weder die Hose noch das Leinen schwer zu nähen, andererseits ist der Schnitt nicht so auf einen Blick eingängig. Also ein schönes Teil für den fortgeschrittenen Einsteiger.

Kleid Burdastyle Auch dem nächsten Download kann ich nicht widerstehen… daß das “Starstyle” sein soll interessiert mich ja herzlich wenig, hat halt ein Star seinen Namen dafür gegeben. Aber das Abendkleid ist doch wirklich traumhaft, oder? Und auch hier… downloadet schnell, der kostenlose Download gilt nur bis zum 17.07. Ob er dann weg ist oder kostenplichtig wird… darf jeder selber raten… 😉

Der “streetstyle” ist ganz sicher nicht von hier und nicht von diesem Jahr. So warm, daß jemand freiwillig kurze Shorts ohne Wollstrümpfe getragen hätte war es nämlich noch nicht. 😉 Ach wie nett, mit Querverweis auf den Schnitt aus der Mai Burda und dem Hinweise auf die Downloadoption. Dummerweise ohne genauen Link oder Nummer…. Bis man den Schnitt auf der Burda Chaos-Seite gefunden hat, dürfte man ihn selber auch gezeichnet haben. Und der Sommer rum sein…

In der Plusmode gibt es wieder das Seemansthema. Kleid 135 ist schon mal sehr retro. Aber schön. Viele Abnäher… Ob mir Rock 134 mit den nach außen verlegten Abnähern gefällt weiß ich nicht so ganz.

Shirt BurdastyleDas sehr figurbetonte Shirt 136B hingegen ganz bestimmt. Auch wenn diesmal das Photo ehrlicherweise verrät, daß die BH Frage drunter etwas schwierig ist…

Auch Kleid 139 mit dem Ausschnitt, für den mir kein Name einfallen will würde ich mir nähen, wenn ich die Zeit dafür hätte. Die sackige Tunika hingegen muß ich dann nicht so sehr haben. Die Mischung aus langem Rock und Bluse… da weiß ich gerade nicht. Aber es ist ein klassischer Freizeitblusenschnitt ohne chichi… sollte Burda auf einmal so was ähnliches wie Grundschnitte haben? Weniger sensationell ist Shrit 136A, dafür lässiger und eigentlich…. doch, auch nicht schlecht. Von der Modestrecke würde ich wirklich mal wieder fast alles anziehen. Das hat Burda mal wieder gut gemacht!

Weitere Produktwerbung wird uns als “news” verkauft. Wobei die Kette mit dem “Bleistiftspitzerrest” nicht mal schlecht ist. (Und als Feigenblatt noch zwei Ausstellungen. Keine in meiner Nähe.)

Für Kinder gibt es diesmal was ungewöhnliches: Schnitte in Gr. 56-80. Normalerweise fangen die Heftschnitte nämlich erst bei 62 oder sogar 68 an. Thema ist “festlich”, wobei ich es eher als “Retro” bezeichnen würde.
Babyoverall Burdastyle Aber das Schlimmste ist… ich dann dem nicht widerstehen! Ich finde schon mal diesen Matrosenoverall 143 im Supermini-Format einfach zu entzückend! Auch Batistkleid 145… in weiß und so was von nicht praktisch… +dahinschmelz+

Babykleid Burdastyle Und natürlich dieses Matrosenkleidchen… Einfach sooo süß! (Ja, ich kenne die gesellschaftspolitischen Hintergründe…. aber das ist so lange her… heute darf man das einfach Retro und niedlich finden.) Ob es mir nun für eine Taufe gefallen würde… das vielleicht nicht so. Aber dafür gibt es das Taufkleid 148. Mit den Auslaufenden Biesen ganz schlicht, aber durch den luftigen, bestickten Stoff trotzdem festlich. Die kurzhosigen Spieleranüge für Mädchen und Jungen sind auch sehr süß, aber mit den Matrosensachen können sie nicht ganz mithalten. Gefällt mir jedenfalls an so kleinen Körpern alles besser als wilder Stoffmischmasch oder Rüschenfülle à la geplatztes Sofakissen.

Basteln mit Kindern gibt es dann auch, T-Shirts zu bemalen, nun ja, das ist…. einigen wir uns darauf, daß es die Seite füllt.

Aha, Stil-Mix schlägt der “Style.guide” vor. Falls man sich eines der Teile aus Seidentüchern genäht hat und nicht weiß, wozu man es anziehen soll. Das Maxi-Kleid für den Abend ist natürlich keine sehr innovative Kombination. Wobei die Jacke dazu… ich weiß nicht, etwas zu sportlich, oder? “Tea-Time” sieht niedlich aus, erinnert mich aber eher an Backfisch beim ersten Rendez-Vous. In den 1950ern. Oder so. Was “Glam-Shopping” ist muß ich erst mal rausfinden. Wartet mal, gibt es da nicht so eine Zeitschrift, die “Glam” heißt? Offensichtlich muß man sich um diese kaufen zu dürfen in Seidentop und enge Leggings werfen und dazu in die High-Heels steigen. Also genau der Look, den man billig in den Teeny-Klamottenläden bekommt. Die Shorts aus Seidentuch sollen wir in der Freizeit mit Hut und Budapester kombinieren. Ich fürchte ja, das wird dann eher so wirken, als habe jemand vergessen, die Schlafanzughose gegen was anderes zu tauschen… Und zum Business stellt sich Burda mal wieder High-Heel Sandalen vor. Und einen Füller, den außer mir aber eh keiner mehr benutzt.

Die Warenkunde befaßt sich mit Reißverschlüssen. Das Aufmacherbild dazu ist sehr schön, aber mehr Platz für Information wäre aus meiner Sicht schöner gewesen. Immerhin wird das Thema diesmal annähernd systematisch behandelt, aber dem Thema teilbar-nicht teilbar hätte man getrost auch ein paar Bilder spendieren können.

Sehr spannend finde ich “leichter färben”, denn hier geht es um Färben mit Pflanzen, was in der Tat weder trivial ist noch ein haben-wir-schon-500-mal-gesehen Thema. Die Anleitungen hätten noch etwas genauer sein können, aber als Anstoß zu eigenen Experimenten sollte es als Einstieg reichen. Passen dazu wird dann auch noch eine Färberin aus Irland vorgestellt. Das sieht wirklich nicht übel aus…

Komplett überflüssig hingegen die “wir sind schön” Photoberichte von Events, die keinen Interessieren mit Leuten, die auch keinen Interessieren und die so photographiert sind, daß man ihre Klamotten auch nicht erkennt. +weiterblätter+

Arg einfach macht man es sich diesmal auch bei der als Anleitung verkleideten Buchvorstellung. Die Seesterne sind ja ganz niedlich, aber als Schnittmuster einfach ein Photo vom fertigen Teil vergrößern kann nicht wirklich funktionieren. Denn die fertigen Seesterne sind ja ausgestopft, die Schnitteile müssen im Verhältnis breiter sein, sonst wird das fertige Werk zu “mager”.

Der Atelierbesuch führt diesmal nach Jaipur. Die Sticktechniken in den verschiedenen Gegenden Indiens sind in der Tat beeindruckend (nicht nur in Jaipur und auch die Zardozi Stickerei wird an verschiedenen Orten geplfegt) und die poppige Umsetzung gefällt mir sehr gut. Ich hoffe, die Arbeiter bekommen bei den Endverkaufspreisen mehr als den ortsüblichen Mindestlohn…

City Palace JaipurUnd nur nebenbei bemerkt… Jaipur heißt “pink city” und der Palast und die Gebäude der Altstadt sind rosa, aber das ist kein Grund, einen Filter zu verwenden oder das Farbmanagment zu vergewaltigen. In Wirklichkeit sieht das nämlich so aus wie auf diesem Bild. 🙂

Exotisch ist dann auch noch der Stoff des Monats, tunesische Foutas. Ja, ich glaube diese glatt gewebten Handtücher habe ich in Paris auch schon mal gesehen. Ich wußte nur nicht, daß es Handtücher sind. Die jedenfalls gefallen mir gut. Und 15 EUR für ein handgewebtes Tuch ist durchaus ein faires Angebot. Ich brauche einfach mehr Platz….

(Die Bilder sind, mit Ausnahme des Bildes aus Jaipur, wie immer von Burda und als Zitat zu verstehen. Die Bildrechte liegen natürlich ebenfalls bei Burda.)