Positiv überrascht

Positively surprised

Vor einigen Jahren habe ich mir ja mal ein Kleid aus einer Knip als Nachthemd genäht. Das Ergebnis war “bettauglich” aber mehr auch nicht.

Some years ago I’d used a pattern from Knip to make a night shirt. The result was good to wear in bed, but nothing more.

Jetzt war aber dringend ein neues Nachthemd nötig, also holte ich den Schnitt noch mal raus, denn er war immerhin schnell gegangen…

Now I quite urgently needed new nightwear, so I picked the old pattern again since it was something to make fast…

NachthemdDiesmal hat es sogar Ähnlichkeit mit einem Kleid! (Deswegen habe ich für das Photo dann auch richtige Schuhe angezogen. Den doofen Blick bitte ich zu entschuldigen….)

This time it even comes close to a dress! (So I wore shoes for the photo. Please excuse the extremely stupid look…)

Mein Stoff hat diesmal etwas mehr Stand, es ist ein Rippenstrick aus Baumwolle, eher schon feiner Strick als noch Jersey. (Auch so eine Internettausch… entweder sah das Muster auf dem Bild völlig anders aus oder er stammt noch aus einer Zeit, als man sich oft auf Beschreibungen verlassen mußte, weil noch nicht jeder eine Digicam hatte.) Da das Material absolut nicht reichte, half Frau mhs mit einer farblich hervorragend passenden Schlauchware aus ihren Vorräten aus. Die Saumblende ist gut doppelt so breit wie die Anleitung vorgibt, die Ärmel sind etwa 5cm kürzer. Halb versehentlich, weil ich dachte, die Linie auf dem Schnitt wäre die Stelle, wo dann die Manschetten noch mal extra abgepaust werden mußten. Als ich die Manschetten dann annähen wollte, stellte ich fest, daß der Ärmel an der Stelle deutlich breiter ist, als er sollte. Was zu dem Schluß führte, daß die Linie nur vom Anstückeln auf dem Schnittbogen kam. Andererseits hätte der helle Stoff höchstens noch zwei Zentimeter mehr hergegeben….

This time my fabric is a cotton rib knit that is a bit firmer than the last fabric I had. (Another internet swap which was not as expected. Either it looked very differently from the pic or it was so long aog, that you had to rely on descriptions, because many people did not have a digital camera.) The fabric was not enough, but Frau mhs had the perfect green cotton jersey in her collection. I made the green part at the skirt about twice as larger as the pattern indicates it. The sleenes were shortened by 5 cm. Halfway accidentially. There was a line on the sleeve pattern and I thought that had been the line up to which the extra cuff part was supposed to be cut off. But when I tried to sew the cuff to the sleeve it turned out the sleeve was wider than expected. So the line on the pattern was from the piecing on the original pattern sheet. But anyhow, I could have maybe added 2cm more, but the fabric was definitely not enough for the original length.

Ich habe die Verarbeitung noch ein wenig schneller gestaltet: Statt für de Raffung einen Tunnel aufzunähen und ein Zugband einzuziehen, habe ich den Stoff gleich gerafft und mit einem Band drauf so fixiert. Das Ausmaß der Raffung habe ich beim Tragen an Version 1 abgemessen. (Zuerst wollte ich es auf einen Gummi nähen und dadurch raffen, aber sogar Unterbrustband vom BH nähen war nicht stark genug, für eine so starke Raffung.) Und die obere Kante habe ich mit Falzgummi eingefasst, dabei den Gummi 10 Prozent kürzer zugeschnitten als die Länge des Ausschnitts, hinten am Ausschnitt nur minimal gedehnt aufgenäht und den Rest der Dehnung dann seitlich und vorne verteilt. Dadurch sitzt der Ausschnitt viel besser.

I streamlined the sewing process a bit. Instead of sewing a fabric tunnel and making drawstrings into it I gathered the fabric at the front and sewed a ribbon over it to make the gathering stay. How much I wanted the gathers I could take from the first version. (First I had intended to sew it on a stretched piece of elastic to get the gathering, but not even the under bust elasting from bra sewing was strong enough for so much gathering.) For the neckline I used fold over elastic. I cut it 10 percent smaller than the neckline circumference, stretched it minamally while sewing it to the back neckline and distributed the rest evenly over sides and front. Now the neckline sits nicely.

rennendDas einzige was mich jetzt noch wirklich stört, ist daß die vordere Mitte am Ausschnitt nicht schön ist. Das ist ja ein gerades Stück Stoff, was sich dann in einen V-Ausschnitt legen soll. Das tut es natürlich nicht. Aber wenn man da ein kleines Eck abnäht…. könnte aus dem passenden Stoff vielleicht doch mal noch ein Kleid draus werden? Oder wenigstens ein nettes Shirt… (Das letzte, dynamische, Bild zeigt, was passiert, wenn ich merke, daß die Kamera nicht ein Bild mit Selbstaulöser macht, sondern eine ganze Serie schießt… :-P)

(The last picture shows me running towards the camera when I recognized it was not taking one picture as intended, but a whole series… ) The only thing I still do not like on the pattern is, how the front neckline lays. It is a straight piece of fabric, gathered into a V-shape, so it does fold out. But maybe one could sew a tiny “V” into the foldover elastic… so with the right fabric this might make a dress one day. Or at least a nice pattern for a top…

Revue de Presse: fait main N° 389 (Juin 2014)

Titel "Fait Main"Nach der “Fait Main” in Paris zu suchen habe ich aufgegeben. Inzwischen gehe ich gleich zu agora in der Rue des Archives, die haben sie nämlich immer. Andere Zeitschriftenstände eigentlich nie. (Außerdem hatte ich sie mal in einem “Relay” im Umsteigebereich der Metro-Station Châtelet-Les Halles gefunden und in einem recht kruschtigen und winzigen Zeitschriftenladen in der Nähe der Place d’Italie, müßte Boulevard Auguste Blanqui sein. Aber das waren eher Zufallsfunde, daher gleich zu agora.)

Das Heft ist, nicht überraschend, eine Sommerausgabe für den Übergang zur Ferienzeit. (Die in Frankreich ja im Juli beginnt.) Die Mischung ist wie üblich, viel Nähen, etwas stricken, etwas Deko und die eine oder andere Produktwerbung. (Wobei ich bei letztere ein niedliches Sandspielzeug im Küchendesign sah: Der längliche Sandeimer ergibt umgedreht einen Küchenherd mit zwei Platten und die Sandförmchen ergeben z.B. Kuchstücke. Hauptfarbe rosa, was sonst…)

Bei den Bpchern macht das eine oder andere Lust, vor allem die Bücher, die sich mit der “höheren” Mode und den zugehörigen Hüten befassen. Überhaupt sind die vorgestellten Ausstellungen alle eher “edel”- in Calais über Spitze und das Label “On Aura Tout Vu”, in Caudry (wo es auch ein Musum für Spitzen und Stickerei gibt) Kleider aus dem Film “Der große Gatsby”, viele Schmetterlinge aus Stahl im Château d’Haroué und Kostüme der Oper von Lyon im “Musée des Tissus” in Lyon. Die jeweils ausführliche Berichterstattung tröstet ein wenig darüber hinweg, daß ich nicht überall sein kann.

Jacke Drops/ Fait MainWeniger begeistert bin ich diesmal von den Strickmodellen. Das meiste ist ziemlich grauenhaft, ohne sagenzu können warum. Sprich ich finde oft entweder das Muster oder den Schnitt oder die Farbe gut, aber alles zusammen “stimmt” dann nicht. Am ehesten gefallen mir noch die bunten Mädchenpullover vom Titel. Allerdings ist auch die Jacke von Drops einen zweiten Blick wert. Im Ganzen gefällt sie mir nicht so wahnsinnig gut, aber durch die betonte Zunahme in der hinteren Mitte einen Schößcheneffekt ohne eigentliches Schößchen (sondern nur eine sehr leichte A-Linie) zu schaffen ist eine Idee, die mir gut gefällt. Da kann man vielleicht was draus machen.

Deko und Basteln ist dann auch nicht so meines. Drucken mit Blättern, Stoffstreifen flechten,… nun ja. Das Perlencollier schon eher, aber dazu habe ich andere Bücher.

Doch zu den Schnitten. Die verbreiten viel Sommer, auch wenn mir nicht alles für mich gefallen würde.

Rock Fait MainSo gefallen mir die Jerseyröcke mit den “Twisteffekten” im Stoff. Gibt es in drei Varianten von lang auf dem Bild bis zu kurz. Mir gefallen sie alle, für mich aber doch nur in der langen Version.

Auch die Plus-Größen (diemal nur drei Modelle) überraschen positiv. Ein Jersey-Overall der sicher relaxed ist, aber doch auch gut aussieht, das ist ja nicht so einfach.

Niedlich auch die Kleindkindersachen, sei es als Overall, sei es als T-Shirt mit eingenähter Weste. Damit kann man dem Nachwuchs vielleicht das “fein machen” gut verkaufen?

Kleid "Fait Main"Die Leinemodelle machen mir viel Lust, mich sofort an meine Nähmaschine zu werfen. (Ich hätte sogar noch Leinen im Vorrat…) Die als ärmelloses Oberteil getragene Weste würde sogar ich tragen (trotz meiner allgemeinen Westenallergie), aber besonders gut gefällt mir das Kleid. Eigentlich ganz schlicht, aber durch den kräftigen Vorderreißverschluss und den Schulterriegel nicht langweilig.

Jetzt müßte ich nur noch Zeit haben, das umzusetzen…

Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag bzw. dem jeweiligen Inhaber.)

Revue de Presse: Threads July 2014 (173)

Titel "Threads"Auch kurz nach Ostern (also im Mai) kam die Juli-Ausgabe der Threads. (Schlechter Zeitpunkt, wie man sieht, wenn meine Review erst nach Pfingsten kommt…) Der Titel ist schon mal echtes Augenfutter vom Feinsten, wenn das innen so weiter geht, wird das eine Liebingsausgabe von mir!

Die Autoren der Ausgabe stellen sich diesmal der Frage, was sie an ihrer “Näherziehung” (oder Ausbildung) anders machen würden, wenn sie noch mal von vorne anfangen würden. Wobei wir mehr über die Ausbildung der Damen erfahren, als über die Antwort auf die Frage… (Kann das eigentlich sein, daß Patty Robinson einen Leftie nach der Anleitung von Martina Behn trägt?)

Das Editorial stimmt auf die Autoren ein und stellt fest, daß in dieser Ausgabe quasi alle “Star Autoren” vertreten sind. Kenneth D. King, Susan Khalje und Louise Cutting klingt jedenfalls für mich genauso vielversprechend wie das Titelbild.

Die Leserbriefe wie üblich… wobei sie seit einiger Zeit auch zu näheren Erläuterungen von Artikeln beitragen und nur noch eine Seite in Anspruch nehmen. Das ist wirklich interessanter als die frühren mehrseitigen Loborgien.

Bei den Nähtips finde ich diesmal den “best tip” mal recht smart, weil er in den Bereich “markieren, ohne zu markieren” fällt. Löst zwar kein Problem das ich habe, aber die Grundidee ist gut. Die Geschichte, wie man zu identischen Taschen kommt geht schon seit einiger Zeit durchs Netz (ich habe einen leisen Verdacht, wo zumindest ich sie das erste Mal gelesen habe), jetzt ist sie wohl auch auf Papier angekommen. (Die Schreiberin behauptet aber auch nicht, daß sie es sich selber ausgedacht hat. Das finde ich schön.) Kabelbinder zur Verstärkung sind ebenfalls praktisch, das habe ich selber ja auch schon verwendet.

“Notions” gibt es dieses Mal wenig neues, Ein paar Sachen von Clover mit Bambusgriff und mal wieder Fitting Shells.

“Bubble-licous trim” nennt Kenneth D. King seinen Beitrag. Die Technik, mit kleinen gefüllte “Bobbelchen” eine dritte Dimension in den Stoff zu bekommen kenne ich schon (obgleich ich mir die gezeigten Umsetzungen nicht so wirklich an mir vorstellen kann), hier kommt aber ein Trick, wie man sie mit der Maschine macht. Eigentlich naheliegend, aber in meinen anderen Büchern hatte da offensichtlich keiner dran gedacht.

Bei dem Vintage Teil auf der Heftrückseite muß es diesmal um Perlen gehen, denn der Artikel befasst sich mit Perlenmotiven auf transparenten Stoffen. Die Photos zeigen sehr deutlich, wie sich unterschiedliche Fadenfarben in der Wirkung unterscheiden.

“Quick to Make” ist diesmal nicht nach meinem Geschmack, ein Wandutensilo für Lineale ist mir zu unpraktisch. Ich hänge sie lieber direkt an Haken, statt sie aus Taschen rauszufummeln. Ansonsten sind Utensilos aber dankbare Projekte, um gerade Nähte zu üben…

Die “pattern reviews” befassen sich diesmal mit dem Thema “Mutter und Baby”. Bei den Babysachen würde mich am meisten interessieren, wie ein Trench Coat an einem Baby aussieht und wie praktisch er ist. Das wird leider nicht gezeigt,. Der zweite Teil ist Schwangerschaftskleidung und offensichtlich hat auch Burda das inzwischen in durchaus bürotauglich bis elegant. (Wobei ich auch Verständnis für die werdenden Mütter habe, die nicht so motiviert sind, einen Mantel für wenige Monate zu nähen…)

Weiter geht es mit Stoffen im Farbverlauf (Ombré). Hier gibt es weniger allgemeingültige “Regeln”, sondern die Autorin läßt uns an ihren Gedanken und Entscheidungsprozessen bei zwei sehr unterschiedlichen Kleidungsstücken teil haben. Das regt sehr gut zu eigenen (Design)Entscheidungen an und ermutigt auch.

Noch nie gesehen habe ich einen “Figure 8” Stich beim Nähen. (Das kenne ich nur als Maschenanschlag für Socken.) Die Technik ist absolut faszinierend, denn damit kann man auch Strickstoff von Hand und gleichzeitig elastisch säumen. Der wird bei mir sicher mal zur Anwendung kommen. Schwierig ist er ja nicht.

Wie man Kragen und Kragensteg an eine Bluse oder ein Hemd näht, darüber gibt es viele Meinungen. Louise Cutting zeigt eine Variante davon, die ohne Handstiche auskommt. Vielleicht versuche ich die auch mal, obwohl ich bislang besser damit klar komme, wenn ich zuerst den Steg an den Kragen nähen und dann das ganze an die Bluse. Aber man kann seine eigenen (Vor)Urteile ja auch immer mal überprüfen.

Um Ärmel ging es bei der Challenge für Mitgliederder ASDP (lose übersetzt mit “Gesellschaft der Näh- und Designprofis”). Echtes Augenfutter sind die gezeigten Gewinneroutfits. Besonders faszinierend finde ich den “Ärmel” der ein ganzes Kleid darstellt.

Weiter geht es dann mit Anregungen und Grundlagen zum Nähen von Tyvek, auch für Kleidung. Das Material ist hier wahrscheinlich vor allem Quiltern bekannt und scheint generell in den USA allgegewärtiger zu sein als hier. (Kein Wunder, kommt von einer amerikanischen Firma…) Ach ja, damit wollte ich auch schon länger mal “spielen”… 😮

Ein Dauerbrenner ist das Thema “Where Is My Waist?”, wobei es nicht so sehr um die Taille, sondern um das Nehmen der Körpermaße allgemein geht. Wie immer hat die Autorin natürlich den Stein der Weisen entdeckt und ein System, das besser und einfacher ist als alle anderen… Nach meiner Einschätzung ist es das nicht. Aber es ist nützlich, möglichst viele Techniken zu kennen, denn je nach individueller Figur ist das eine oder das andere sinnvoller. Und oft kommt es auch auf die Technik der Änderung an, wie man besser mißt. (Und der “Hurth-Ruler” gehört zu den Messhilfen von Homeatelier/ Ursula Hurth. Das kenne ich auch schon. 😉 ) Wirklich neu war für mich nur, wie man den Hüftumfang bei rundem Bauch misst, damit ein Kleid oder Rock denselbigen nicht besonders betont.

Ausführlich befasst sich das nächste Artikel mit der Faltmethode von Madame Grès. Einen Workshop bei einer ihrer früheren Mitarbeiterinnen zu machen wäre wirklich toll. Andererseits könnte ich mir eh nicht genug feinen Seidenjersey leisten, um die Technik jemals anzuwenden. Also begnüge ich mich mit dem zum Glück sehr ausführlich bebilderten Artikel.

“Teach yourself to sew” liefert diesmal Warenkunde und Anweldung von Gummibändern. Da scheint es auch das eine oder andere in den USA zu geben, was der deutsche Markt zumindest dem Endkunden nicht anbietet. Anderes kann man nicht so einfach identifizieren, weil “schmal” oder “dicker” halt nun mal relativ sind. Sonst aber ein schöner tabellarischer Überblick und ein paar Verarbeitungstips.

Das “Nähzimmer” dieser Ausgabe ist von Louise Cutting und gefällt mir vom Aufbau her gut. (Design ist dann noch mal eine andere Frage…) Es wirkt wie ein funktionales Atelier, das gleichzeitig Platz für Dekoration bietet, ohne daß dies zu verspielt oder zugestellt wirkt. Als Grundidee gefällt mir das, falls ich es auch mal zu einem Nähzimmer bringe…

Die Lesermodelle variieren diesmal von extrem schlicht bis viel “bling”. Ich würde das nicht selber tragen wollen, aber jedes Teil ist auf seine Weise interessant und es wert, genauer hinzusehen.

“A stitch in Time” ist logischerweise US zentriert in den Veranstaltungen. Den “Nähtip” (der sich nicht aufs Nähen, sondern aufs Anpassen des Schnittes bezieht) kane ih schon und kann ihn nur dringend empfehlen. (Erst die Länge anpassen, dann die Breite.) Und egal ob “ärmellose Jacken” was anderes als Westen sind… der Look ist ähnlich und kann mich nach wie vor nicht begeistern.

Die Expertenantworten sind nicht so spannend. Alte Schnittmuster archivieren ist nicht so mein Thema (wobei die Tips ja gut sind) und wie man in den USA eine Stelle als Änderungsschneider bekommt muß ich auch nicht wissen.

Dann noch die Geschichte und das Vintage-Modell. Wunderschön, sehr leichtes Sommerkleid, aber doch elegant mit den Perlen…

So lange wie ich brauche… dürfte die nächste Ausgabe nicht auf sich warten lassen. :o)

Revue de Presse: Burdastyle Juni 2014

Titel Burdastyle Wie Mitte Mai nicht anders zu erwarten, stimmt uns die Ausgabe der Burda-Style auf den Strand ein. (Okay, bei meinem Nähtempo… realistisch für Ferien Ende August oder so. – Und diese Rezension wird gerade mal fertig, bevor das Juli Heft raus kommt…)

Das Editorial hingegen bringt ein Plädoyer fürs Stoffe sammeln. Weil das Schätze sind. (Was auch stimmt, so lange das Argument, das uns mal “in den Bann gezogen” hat nicht “war ein Sonderangebot” war. Das sind meist keine Schätze, sondern bestenfalls ein Fall für den Trödeltrupp… 😛 )

Wie immer wird dann aber erst mal gebastelt bei den “kreativ-trends”. Gut, die Blümchen aus einem Schnellhefter kommen definitiv an die Couture-Modelle nicht ran, sind aber eine gute Kinderbeschäftigung für Regentage. (Und wer den Look mag, kann vermutlich auch aus anderen Materialien basteln. Weniger als 300 EUR für eine Handyhülle, wie ich es bei Printemps gesehen habe sollt leicht zu machen sein.) Die Vorschläge für rückenfreie Modelle müssen sich hingegen nicht vor den Laufstegmodellen verstecken. Sowohl das graue Sweatshirt als auch die rote Schleifenvariante gefallen mir extrem gut. (Leider nicht für Menschen, die eine BH brauchen…) Die mehr oder weniger flatternden Bänder begeistern mich dann weder in der Burda noch in den Couture Varianten.

Bei “aus alt mach neu” wird ein Flatterrock and das Oberteil einer Jeans genäht. Das scheint ein Dauerbrenner zu sein, daran kann ich mich aus den Tagen meines Nähanfängertums auch noch erinnern.

“Ich bin so frei” ist dann das Motto der ersten Modestrecke, Gegensätze und romantischer Country-Look werden versprochen. (Noch so was aus den 80ern…) Das durchgeknöpfte Kleid wirkt eher durch den Stoff. Die Fältchentunika mag ich nicht. Der tief liegende Riegel wirkt für mich wieder unproportioniert. Aber ich habe es ja grundsätzlich nicht mit Sachen mit Hüftbetonung…

Kleid Burdastyle Kleid 109B gibt mir hingegen sofort die Lust, noch ungefähr 10 cm zu wachsen, damit ich in Langgröße passe. 😛 Mir gefällt das gut, auch der Materialmix.

Latzhose und Tanktop daneben sind vermutlich extrem stylisch, aber trotzdem häßlich… (Ich meine… Latzhosen sind extrem unpraktisch, so lange man keinen Blasenkatheder trägt… dann sollten sie wenigstens top aussehen.) Rüschenrock 129 ist sicher eine gute Übung im Gummismok. Und sonst einfach. Mit dem Titeloverall kann ich mich auch nicht recht anfreunden. Diese Knotung vorne ist ja ganz interessant, aber im Ganzen sieht es doch mehr nach Schlafanzug aus.

Top Burdastyle Top 131 ist zwar auch nicht mein Stil, aber es ist avantgardistisch und gleichzeitig ganz einfach. So was kann auch Anfängern Spaß machen.

Teifgesetzter Rock und Weste sind einfach nicht meines. Auch wenn ich Spitze und Romantik eigentlich mag. Tanktop und Short… nun gut. Spitzentunika 130 ist auch eher einfach geschnitten, aber der Stoff gefällt mir.

Als Accessoires werden dann Taschen vorgestellt. Große, wenn ich das richtig sehe… das ist ja was für mich. Wobei ich jetzt keine davon supergenial finde, aber auch keine daneben.

Als “best of styling” hat sich Frau Bily die Anglerweste vorgenommen. Gut, die ist nicht mein Geschmack, aber was mir besonders krass auffällt ist, daß sie drei mal unterschiediche Proportionen zu haben scheint??? In Outfit 1 ist sie gut hüftlang und die Taillenlinie läuft zwischen den beiden Taschen. In Outfit 2 endet sie auf der Taille und ist schmal und in Outfit 3 dürfte sie so auf dem Hüftknochen landen und ist wieder weit. Wir fragen uns: Photoshop oder Origami? Oder beides…

Unser Modelexikon widmet sich dem Buchstaben “P” und beantwortet wieder Fragen, die wir nie hatten. So ist mir außer in Burda der Begriff “Paperback Waist” noch nie untergekommen. Das Bild zeigt mir, daß ich das Phänomen wohl kenne und das Internet verrät, daß es zumindest dieses Jahr so genannt wird. Aber gehören kurzlebige Trendbegriffe wirklich in ein “Lexikon?” Ach so, schon wieder vergessen, daß es mit einem Lexikon ja nichts zu tun hat, weil es völlig unsystematisch ist…

Der City-Look der nächsten Modestrecke kombiniert nude mit Citrus-Tönen und nennt sich “Farb Smoothie”. Soll heißen, wir können die Nude-Klamotten aus den letzten XY Saisonen immer noch behalten und müssen nur mit Einzelteilen in gelb oder orange aufpeppen… Na gut, ich kam weder dazu, mir was in Nude zu nähen, noch stehen mir gelb oder orange. Weiter Rock mit weitem Sweatshirt ist auch nicht so mein Look. Hat aber was japonisierendes.

Kleid Burdastyle Kleid 112A gefällt mir besonders in der Rückansicht. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man den Saum nicht besser als falschen Saum einbesetzt, die Einhaltekräusel der Saumzugabe (die in Bewegung offensichtlich gut sichtbar sind) sehen nicht so toll aus. Oder besser ein schmaler Saum.

Bei Kleid 102A scheint es ein Schnittdetail zu geben, aber das sieht man auf dem Bild nicht. (Und übrigens… wer hat das Model so geschminkt, daß man sich fragt, ob man noch den Arzt oder schon gleich den Leichenwagen rufen soll?) Hemdblusenkleid mit Hüftpasse… hmn… Jogginghosen sehen hingegen auch zu Pumps bescheuert aus und das Crêpe de Chine Top macht es nicht besser. Schade um den Stoff.

Danach gibt es Accessoires (*blah*) und einen kleinen Exkurs zum Thema Plissee. (Hätte vom Buchstaben her ja auch ins Modelexikon gepasst.) Nichts Neues drin…

“Leichter nähen” befasst sich eher mit Veränderungen. Aus einem Shirt (Modell 114) werden vier unterschiedliche Stile. Nettes Anfängerthema und auch mit gekauften Klamotten durchführbar.

Richtig bunt wird es dann bei den “Strandprofis”. Wobei der Text nahe legt, daß man sich die Models auch vor Ort gesucht hat. (Weswegen die Frauen auc schlank, aber nicht mager sind?) Shorts sind allerdings so gar nicht mein Thema…. Jersey mit Gummizug.. nun ja. Mit Sailor-Front… zumindest für die Strandpromenade okay.
Short Burdastyle Überraschend gut gefällt mir dann die Short 124 mit Wickelteil. Wenn ich in meinem Leben Anlässe hätte, für die Shorts angemessen sind und die passenden Beine dazu… würde ich die glatt anziehen.

Für den Strand sieht auch der kleine Overall 127 nett aus, weggleich ein bißchen was von Schlafanzug immer bleibt. Das zweifarbige Modell 117 hingegen ist der Stil, der mir nicht mal als Badeshorts am See gefällt. Egal von welchem Geschlecht getragen. Und Cargo-Shorts… nun ja, auch so ein alle-Jahre-wieder-Thema, was nicht wirklich spannender wird.

Großzügig überblättern kann man die Werbung für Sonneschutz. Echte Neuheiten sind da ja nicht zu erwarten. (Und wenn, dann stehen sie nicht in der Burda…)

“Style-Mix” zeigt dann diverse Modelle dieser Ausgabe in anderer Zusammenstellung. Als Gesamtemsemble finde ich Style 3 mit der Strandhorts und Style 4 mit dem Glitzertop durchaus niedlich. (Für unter 25 und nicht meine Figur…) Weiße Birkenstocksandelen zum langen Plissee Rock hingegen… ich weiß, daß die Mode das derzeit erlaubt, schöner wird es aber nicht. Style 5 hat eine ansprechende Farbkombination, aber die Weste macht den Rest nicht besser. Außer durch Weglassen… Und Style 1 hat die klassisch frische Farbkombination aus weiß mit Jeans, aber der Blusenschnitt gefällt mir immer noch nicht.

“Fernost” ist das nächste Thema und soll was mit Japan zu tun haben. Versprochen werden raffinierte Schnitte und leises Design. Hm. Gleich bei den ersten Schnitten fällt mir auf, daß die an anderer Stelle schon im Heft waren und die verwendeten Farben sind auch nicht gerade “leise”. Die Kombination mit Indigo kommt aber hin. Was es ja gleich interessant für mich macht… Das Langgrößenkleid darf wieder ran und gefällt mir immer noch. Die Angler-Weste minimal besser, weil das Stoffmuster die häßlichen Details gnädig verdeckt. In Kurzgröße gibt es ein “One-Shoulder-Dress”, das aber zumindest auf den ersten Blick nach Pareo aussieht.

Kleid Burdastyle Sehr gut gefällt mir das dunkelblaue Kleid 102B. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das am Stoff liegt, oder am Schnitt. Der Schnitt ist in der technischen Zeichnung interessant, aber so wirklich erkenne ich das Detail in der Umsetzung nicht?

Auch eine interessante technische Zeichnung hat Kleid 108, aber das Photo versteckt mehr, als es zeigt. Kleid 104 soll einen Wasserfallausschnitt haben, der jedoch eher wie ein zu weit geratenes Decolleté wirkt. Kastenjacke 107 ist wieder so ein “weiß nicht”. Die Details sind alle spannend (inklusive gestifteltem Leder), aber bei der Gesamtanmutung bin ich mir nicht sicher. Der Wasserfallausschnitt wirkt in weicherem Stoff an Shirt 103 viel attraktiver… lässig zur gemusterten Hose.

Lippenstiftwerbung wieder großzügig überblättern…

Die “Nähschule” nimmt sich dann wieder die Anglerweste vor. Hatten die Anleitungen eigentlich schon immer verschiedene Farben? (Ne, mit so was belaste ich mein Gedächtnis nicht…)

Die Laufstegtrends… Blaue Tunika gerne (wenn die indische gilt, habe ich sogar eine…), die von Burda eher nicht. Mit Sportshorts als “Tageskleidung” werde ich mich nicht anfreunden. Kastenjacke auch nett, da gewinnt das Burda-Modell schon mal den einen oder anderen Originalitätspunkt gegenüber den Laufstegmodellen. Knallfarbenes Kleid, na gut, die wirken alle durch die Farbe. Volantrock süß, aber da bin ich in vielerlei Hinsicht rausgewachsen. (Wobei die Variante von Guy Laroche doch was “erwachsenes” hat. Allerdings eher Fransen, als Volants, oder?) Und Latzhose… ne, das sieht in keiner Variante gut aus.

“Eyecatcher” werden für die Plusgrößen versprochen. Die parka-artige Blusenjacke 132 ist schon mal keiner.

Kleid Burdastyle Bei Etuikleid 133 kommen wir schon eher ins Geschäft. Wobei der “Catcher” wohl eher der Stoff ist. Die (interessante) Linienführung geht unter.

Kleid Burdastyle Auch das Kleid mit der Raffung 137 ist ein Hingucker. Wobei hier die Schnittführung gar nicht so ausgefeilt zu sein scheint. wie man da wohl eine FBA unterbringt?

Die Variante 134 mit Rüschen begeistert mich etwas weniger. Da habe ich von Vogue (oder Butterick?) was ähnliches, was aber irgendwie interessanter aussieht. Bluse und Hose sind auch auf den ersten Blick nicht spannden. Zumindest Bluse 135 auf den zweiten aber mehr. die nach vorne verlegte Naht mit den “Seitenschlitzen” ist durchaus pfiffig. Und die Bundfaltenhose mit den tief an der Passe angesetzten Falten könnte diesen Trend tatsächlich auch für fülligere Frauen tragbar machen.

Die “news” geben vor allem Kaufanregungen, die wenigen interessanten Anregungen gehen da unter.

“Leichter Nähen” zeigt dann in vielen Zeichnungen, wie man eine Kante mit Schrägband einfasst. Nette Anleitung. Auch wenn man drüber streiten kann, ob der Schrägstreifen wirklich eine “Tresse” ist…. (Und noch eleganter ist es, wenn man die Innenseite von Hand festnäht.)

Strandkleidung ist auch das Thema für die Kindermode. Größen 74-98 sind vertreten. Wobei es sich nicht auf Strandmode beschränkt, sondern eine generelle Sommermode zeigt: Zwei Kleidchen, Shirt, Shorts, Einteiler mit Kapuze, Bademantel,… Natürlich auch Sonnenhut und Taschen. Wobei die Taschen wohl ungefähr so groß wie die Kinder sein dürften.

Die Modeausstellungen und Museen haben natürlich wieder mein Interesse…. Fondation Pierre Berge – Yves Saint Laurent wäre in Paris… mal sehen, wann ich mal wieder bei Regen dort bin…

Noch mal “leichter nähen” (lustige Kategorie, die offensichtlich für alles mögliche herhalten muß…), diesmal die Herstellung von Hauspantoffeln mit Bommel. Richtig Spaß macht die Anleitung… Schnitteile so lange vergrößern, bis man eine Länge von 28 cm für die Sohle hat. Eine Prozentangabe für den Kopierer wäre hier offensichtlich zu viel verlangt. Oder keiner rechnet damit, daß jemand diese Babouches ernsthaft nacharbeiten will?

Die Leser(innen)galerie zeigt Sommerkleider. Auch hier wieder überraschend, wie unterschiedich die Schnittte wirken. Und daß mir mal wieder eines besser gefällt, als ursprünglich mal im Heft.

Der “Atelierbesuch” führt diesmal zu Blumen aus Krepppapier. Das ist diesmal nichts für mich… Sieht trotz aller Kunstfertigkeit doch arg nach Kinderdeko aus.

Dekonähen diesmal auch für Reise und Urlaub. Ein Handtuch dekorieren, die 4287te Anleitung für ein Nackenhörnchen (was ich mir seit einiger Zeit auch mal nähen will…). Die Hülle für Flugtickets und Ausweis ist nett, die Frage ist nur, ob es praktisch ist, eine Mappe in der Hand halten zu müssen, Während man schon Koffer, Cabinbag und Handtasche durch den Flughafen zerrt. Nicht neu auch die Anleitung für eine Strandtasche oder eine Schlafmaske. Andererseits geht das alles schnell, wer also dringend noch mit den zusammenpassenden Nutzlosigkeiten in den Urlaub starten will, der schafft das auch noch.

Die Aktion “Gudrun und Günther unterwegs” hatte ich auf der Creativa schon gesehen. Wenn ich das richtig sehe, muß man so ein Tier erst nähen und kann es dann irgendwo knipsen, um an einer Verlosung teilzunehmen. So was war mal originell. So vor 10 Jahren oder so, als Pingu seine Reisen begann.

Der Stoff des Monats schließt den Reigen ab, Glubschäugige Bambis in rosa und grün. Den kann ich wirkich ohne Bedauern hängen lassen…

Sonst hat das Heft aber wieder einige nette Teile. (Ebenso wie Gruselschocker…)

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen natürlich beim Verlag der Zeitschrift.)

Millimeterarbeit

Precision Job

Exakter ZuschnittManchmal ist exaktes Arbeiten auch bei “niederen” Werken wie einem Nachthemd gefragt.

Sometimes precicion jobs are needed even for pathetic garments like sleep wear.

Wenn man nämlich einen Stoff verweden will, der eigentlich zu wenig ist….

Because if you absolutely want to use a fabric that is not enough. Basically…

Original und Fälschung

Original and Fake

Alte Nähmaschinen zum Rumstehen und Einstauben sind ja nicht so mein Fall, “Klassiker” die noch laufen hingegen schon. Und so angelte ich mir vor etlichen Jahren eine Elna 1 in einem nicht sehr guten Zustand und ohne Kabel auf einem Pariser Flohmarkt. Dafür für wenig Geld.

Antique sewing machines standing around as decoration and to collect dust are not what I like. “Classique” models that still work much more. So several years ago I’ve found an Elna 1 in a not very good state and without cable on a Paris flea market. Very cheap.

Und tatsächlich bekam sie mein Stamm-Mechanikus mit etwas Experimentierfreude wieder zum Laufen. Schöner wird sie davon nicht, aber sie funktioniert. Nur der Garnrollenhalter war gebrochen.

And indeed, my trusted mechanikus tried some things and made it working again. She will never be a beauty, but she’s working. Only the thread spool holder was broken.

Garnrollenhalter ElnaHier jemanden zu finden, der einen neuen gießen kann war relativ einfach. Da kenne ich nämlich jemanden… hat zwar nach wie vor keine Webseite, aber falls jemand auch dieses Teil braucht, gebe ich die Kontaktdaten gerne weiter.

Finding somebody who could make a new one was not the hardest part. I know somebody who can…. he does not have a website, but if someone needs that part also I can pass on the contact data.

Nein, der wirklich schwierige Teil war, jemanden zu finden, der eine alte Elna 1 hat, an der genau dieses Teil noch intakt ist. Und der willens ist, das mal auszuleihen. Das hat einige Jahre gedauert.

Garnrollenhalter Elna 1No, the really difficult part was, to find somebody who owns and old Elna 1 where this part is not broken yet. And who is willing to part with this piece for some days. That took several years.

Aber jetzt habe ich mein Ersatzteil und das grüne Original kann zurück. Und für alle, die das Ersatzteil auch brauchen… es gibt jetzt eine Form dafür. 🙂

But know I have my shiny “fake” part and the green original can go back. And for others who might need that spare part also… there exists a mould now for more. 🙂

Kaffeetüte…

Coffee Bag

KaffeesackNoch so ein schnelles, kleines Projekt…

Another of those quick and small projects…

Mit dem “Direkt-Freunde-Express” bekam ich mal wieder sehr leckere Kaffee Bohnen aus Indien. Sorte “Mysore Nuggets”. Einen Teil davon habe ich weiterverschenkt und dazu gab es ein schmuckes Säckchen aus Stoffresten. (Schrift frei gestickt mit Valdani Verlaufsgarn.)

Our “comes-by-friends-express” delivered some very tasty coffee beans from India. Typ “Mysore Nuggets”. A part of them was turned into a gift and I could use up some remnants by making this little coffee (gift) bag. (The writing was done with free machine embroidery and I used variegated thread from Valdani.)

Threads Number 169, High-Octane Clutch (Handtasche)

(The English review is on Patternreview.)

ClutchIn der November 2013 Ausgabe der Threads war als “quick to make” Projekt diese Clutch drin und die gefiel mir so gut, daß ich sie nacharbeiten wollte. Da ich mal wieder Reste verbraten haben und mich auch nicht so recht für eine Stoffcombination entscheiden konnte, wurden es am Ende vier.

Den Schnitt muß man sich nach einer Schemazeichnung zunächst selber erstellen. Es gibt getrennte Zeichnungen für Futter, für Außenmaterial und den “Fachtrenner”. Die Schemata sind klein und in Inch, was die Sache aber wirklich unnötig schwieriger macht ist, daß maximal drei Maße angegeben sind: Die Höhe, die Breite der Grundlinie, mit der man anfängt zu zeichnen und die Breite der breitesten Stelle. Das klingt zunächst ausreichend, aber die Form kurvt nach innen und man kann der Zeichnung entnehmen, daß sie schmaler wird, als das schmalste angegebene Maß, aber wie schmal genau kann man bei dem kleinen Maßstab eigentlich nur raten.

ClutchDamit meine Schnitteile halbwegs symmetrisch werden, habe ich dann das Papier erst mal so gefaltet wie die Tasche später auch und habe mir den Schnitt so zurechtgeschnitten. Den Fachtrenner habe ich dann gleich vom Futterschnitt rausgepaust. Im Nachhinein wäre es einfacher gewesen, den Schnitt für die Außentasche zu zeichnen und von dort ausgehend ein Teil mit den nötigen NZG für das Futter und davon wiederum ausgehend den Fachtrenner zu basteln.

Das hätte auch einen kleinen Fehler vermieden: Das Futter ist 1 1/4 inches länger als der Außenstoff. Dafür verwendet man als Einschlag für die Nahtzugabe 1/4 inch und soll dann den Außenstoff an die Kanten der eingschlagenen Nahtzugabe anlegen. Nur wird das Futter dadurch nur 1 inch “kürzer” und es bleibt 1/4 inch übrig. Da diese Stelle später außen an der Tasche liegt und nur durch den aufgenähten Reißverschluss abgedeckt wird, muß man da ein wenig fummeln. Bzw. nachdem ich es merkte, habe ich die Nahtzugaben etwas weiter eingeklappt.

clutchDie Photoanleitung funktioniert so weit ganz gut. Nur die wirklich kniffelige Stelle, nämlich das Annähen des zweiten Reißverschlussbandes wird nicht gezeigt. Selbst aus Stoff ist die Tasche da schon recht steif und da sie nicht sehr groß ist, kann man auch nicht gut wenden und drin nähen. Da ist meine klare Empfehlung einen längeren Reißverschluss zu verwenden und hinterher abzuschneiden. (Was ich bei den meisten Taschen auch gemacht habe, schon weil ich keine in passender Länge hatte.)

ClutchAnsonsten ist die größte Schwierigkeit eigentlich, Reißverschlüsse in passenden Farben zu finden. Da der Reißverschluß als dekoratives Element aufgesetzt wird, geht die “wir nehmen irgendeine Farbe” Taktik nicht und nahtverdeckte Reißverschlüsse (die mein Dealer in großer Farbauswahl führt) sind auch nicht das Mittel der Wahl…

Bei dem Handgelenksriemen habe ich mich in der Breite nach meinen D-Ringen bzw. Karabinerhaken orientiert und habe die Stoffe auch nicht verstärkt (kein Haushaltsband zur Hand…) sondern die meisten davon mit Webband oder Satinband außen sichtbar verstärkt. Teilweise habe ich auch die Reißverschlussenden mit kleinen Stücken Webband “versteckt”. Da ich die selber gekürzt hatte, sahen die am “Stopp” natürlich nicht alle so schön aus.

Clutch in schwarz“Quick Project” trifft so weit zu, zumindest wenn man den Schnitt mal gezeichnet hat. Allerdings vor allem deswegen, weil es halt ein Projekt mit wenig Feinheiten ist. Man könnte vermutlich das eine oder andere noch schneller machen, etwa die Nahtugabe am Futter nicht von Hand nähen, sondern mit einer Maschinenaht.

Das Nähen hat jedenfalls Spaß gemacht und man kann sehr gut mit unterschiedlichen Stoffen und Bändern spielen. Auch könnte man natürlich den Stoff noch anders gestalten, besticken, mit Webbändern betüddeln,…

Kann gut sein, daß ich den Schnitt noch mal mache. Von der Größe her paßt so was wie Handy, Geldbörse und Taschentücher gut rein. Oder ein Knäuel Sockenwolle samt Nadeln und Anleitung…

Revue de Presse: Meine Nähmode 3/2014

Titel "Meine Nähmode"Diesmal lachte mich der Titel der Sommerausgabe von “Meine Nähmode” ja ganz ausgesprochen an. Wirklich ein schönes Kleid, schöner Stoff, wäre auch in meinem Farbspektrum. (Größe vermutlich nicht…)

Editorial und Inhaltsverzeichnis halten sich kurz, luftige Sommermode, was sonst?

Kleid "Meine Nähmode"Ein Versprechen, daß auch die ersten Kleider gleich einlösen. Mir gefällt besonders der geschlitze Überrock, sommerlich frisch, aber gleichzeitig irgendwie elegant und angezogen. Ach so, das ist eine Kellerfalte… raffinierter Effekt mit den Paspeln, dann ist es auch nicht so warm wie zwei Röcke…

Die Hosen und Röcke danach sind Hüftbetont und somit eh nichts für mich, aber wem das steht… auch das sieht lässig aus, ohne schlampig zu wirken.

Oberteil 13 hat einen interessante Rückenausschnitt, allerdings entweder schlecht sitzende oder beim Nähen verdehnte Ausschnitte… Schade.

Nochmal diverse Röcke, Einfachbauweise (an eine Hüftpasse genäht), aber in durchaus unterschiedlich aussehenden Varianten.

Die nächsten Oberteile sind mir dann etwas zu… wie soll ich sagen, zipfelig fließend und wallend, daran habe ich mich einfach sattgesehen.

Die “Hobbyschneiderin” erklärt was “verriegeln” bedeutet, wobei man sich da wieder streiten kann, ob “verriegeln” und “vernähen” wirklich Synonyme sind… (Aber das geht bei Nähbegriffen ja meistens so.) Warum “Hobbyschneiderin” in der Überschrift in Anführungszeichen gesetzt wird, weiß ich allerdings nicht. Ein Eigenname ist es nicht und sonst bedeutet so was ja eigentlich, daß jemand genau das nicht ist, was in den Anführungszeichen steht…? Rätselhaft….

Ein Augenschmaus dann noch mal das Titelkleid, Zusätzlich in einer langen Variante mit Neckholder und ein one-shoulder Abendkleid ist auch noch dabei. (Eine der wenigen Situationen, wo das wirklich gut aussieht.)

Nähanleitungen für Stirnbänder sind jetzt nicht so das, was ich brauche., Aber irgendwie muß man die Seiten voll bekommen und vermutlich kann man damit gut Jerseyreste aufbrauchen.

Bei den Kleidern “Moderner Ethno-Stil” bin ich mir nicht ganz sicher. Der Rückenausschnitt von Modell 34 ist interessant, aber in der Gesamtheit steht oder fällt der Look wohl mit dem Styling.

Dann noch mal einfache Röcke mit Gummizug… (bis Größe 46/48, Anfänger dürfen also auch ein bißchen fülliger sein. 😮 )

Kleid "Meine Nähmode"Die kurze Version des “Große Größen” Kleides wirkt etwas bieter, aber ich glaube, das liegt eher am Stoff. Der Schnitt hat Potential. Der Ausschnitt hat eine schöne Form und durch die Falten kann man da gut mit Stoffen spielen oder auch das Kleid anpassen. Und in lang seith es sowieso gut aus. Das zeigt ja der Titel schon.

Die “Ab in den Urlaub” Shirts sind zwar einfach (und auch als “easy” gekennzeichnet, aber mit netten Details, daß sie tatsächlich Lust machen, sie zu nähen. Größe käme ja hin, nur an der Zeit wird es scheitern, vor dem Urlaub ist noch einiges dringenderes zu nähen.

Dann noch mal Rücke, A Linie, diesmal ohne Gummizug und gut für größflächige Muster geeignet.

Die Tops mit dem Schößchen hingegen empfinde ich dann doch eher als altbacken. Ich weiß, daß Schößchen in sind, aber zumindest in der Kombination kommt der Look bei mir nicht an.

Top "Meine Nähmode"Zum Abschluss noch mal Tops. Der verschlungene Ausschnitt ist natürlich ein echter Hingucker…. das würde ich mir auch gerne nähen. Gut, daß ich dafür wohl erst Stoff kaufen müßte, das senkt die Verlockung doch etwas…

Fazit: Viele einfache Schnitte und ein paar Hingucker, damit kann man nähtechnisch leicht über den Sommer kommen.

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

Revue de Presse: fait main N° 388 (Mai 2014)

ZeitschriftentitelBei letzten Parisbesuch ist es mir auch gelungen, mal wieder eine “Fait Main” zu erobern. (Was gar nicht so einfach ist, weil es zwar sehr viele Zeitschriftenkioske gibt, Nähzeitschriften aber bei den meisten nicht zum Standardrepertoire gehören.)

Da das Heft offensichtlich vor Ostern raus kam ist auch einiges an Osterthemen drin, die inzwischen ja nicht mehr so interessant sind. Das Editorial schlägt jedenfalls vor, im Mai zu machen “was man will”. Oder auf was man Lust hat. Oder wie auch immer man das übersetzen will. Thema ist jedenfalls sommerlich und dazu paßt diesen Frühjahr das Wetter ja im Großen und Ganzen.

Die Bücherschau verlockt mich nicht allzusehr. Zeigt aber gewisse auch in Deutschland im Trend liegende Themen, etwa wie man seine selbstgeschaffenen Werke gut verkaufen kann. Geschrieben immerhin mal nicht von irgendeiner Bloggerin, sondern von einer Absolventin einer renommierten Wirtschafts-Uni und einer Journalistin. Grundsätzlich nicht uninteressant auch das Prinzip “ein Schnitt – mehrere Variationen” das in Form kleiner Bücher verkauft wird.

Dann wie Werbung… äh Produktvorstellung. Auch hier nicht interessant…

Kleid "fait main"Besser gefällt mir die erste Modestrecke, die mit mit Aqua-Tönen den Sommer begrüßt. Das Kleid ist zwar nichts für mich, weil es dafür zu wenige Abnäher hat, aber ein sommerliches und einfach zunähendes Kleid, was den Stoff auch gut zur Geltung bringt.

Aus dem gleichen Stoff gibt es dann einen sportlichen Rock mit großen Taschen und strukturierender Paspelierung und auch ein Oberteil mit asymmetrischen Falten am Ausschnitt. Für letzter gibt es dann freundlicherweise auch einen Bildernähkurs, so daß man sich das ggf auch an jedes passende Shirt “hinbauen” kann. Die Tunika die bis Größe “Plus XL” drin ist ist mir hingegen ein wenig zu brav.

Wer nicht selber nähen will, findet dann zwei Seiten Kaufmode in ähnlichen Farbtönen Auch wenn ich nicht auf Werbung stehe… da sind glautt auch zwei, drei Teile mit interessanten Schnittdetails bzw. Stoffen dabei….

Auch eine kurzärmelige Strickjacke mit vermutlich großen Fallmaschen? gibt es.

Süß der Strickpulli in natur mit Streifen in verschiedenen Blautönen. Eine Variation eines französischen Sommerklassikers, Mädchentauglich mit Pailletten. (Für 4-8 Jahre.)

Ein ausführlicher Ausstellungsbericht gibt einen Einblick, wasman aus Muscheln so alles machen kann. Wer hätte gedacht, daß es ein Musum für Perlmutt und Einlegearbeiten gibt?

Modisch geht es dann zart und pastellig weiter. Short und Blazer in pastellig-verwaschenem Blumenmuster, dazu eine zarte, weiße Bluse. Wäre jetzt nicht für mich, gefällt mir aber als Sommertrend für Mädels mit schlanken Beinen.

Dann wieder diverse Produktvorstellungen, immerhin rund ums Kreative.

Top und Hose "Fait Main"Anschließend preist man die Bequemlichkeit des Jerseys. gut, daß Jersey bequem ist wissen wir, aber hier sieht er auch noch ausgesprochen gut aus. Das erste Mal, daß ich eine Jerseyhose sehe, mit der ich auch auf die Straße gehen würde. Und… was das beste ist, ich könnte auch! Die Schnitte gibt es nämlich bis “Plus XL” was laut Tabelle Größe 54/56 entspricht. 🙂

Doch auch die weiteren Plus-Modelle sind interessant, hier gibt es nämlich eine Umsetzung des derzeit beliebten Typs “Knotenshirt”. Perfekt wäre es, wenn man auf den Photos was davon erkennen könnte. Schwarz auf schwarz ist da nicht so hilfreich. Zum Ausgleich gibt es dann aber einen Bilderkurs für das Detail und da ist der Stoff weiß.

Mit einfachen Stücken geht es weiter, eine Variante des beliebten Ärmelschals sowie ein Jerseykleid mit Ponchoartigem Oberteil. Auch hier wieder bis “Plus XL”.

Danach ein Veranstaltungshinweis für ein Kreativevent, ebenfalls ausführlich genug um Lust zu machen.

Weniger begeistert mich die Strickjacke in Rosa-tönen. Zwar ist der Farbverlauf schön, aber im Ganzen wirkt das einfach zu bieder.

Die Umsetzung von Laufstegmodellen darf inzwischen wohl nirgendwo mehr fehlen. Auf den ersten Blick fand ich das Jerseykleid mit Kapuze grauenhaft, aber je länger ich es vor Augen habe, desto witziger finde ich den Stil, der den Trainingsanzug weiblich umsetzt. Hm.. auch das bis Plus XL… Vielleicht mal testweise als Nachthemd? Mit Kapuze aber wohl doch eher unbequem. Mal drüber nachdenken. Als ärmelloses Shirt jedenfalls definitiv schön. Und hier aus Popeline, also auch aus nicht dehnbarem Stoff. Allerdings nicht mehr in meiner Größe…

Und wieder ein Veranstaltungshinweis. Gibt es in Frankreich so viel mehr oder wird einfach besser darüber berichtet?

Pulli "Fait Main"Dann findet mein Strickerinnen-Auge mal wieder was interessantes. Ein Haufen Löcher mit ein bißchen stabilem Zopf drin. gefällt mir gut als Sommerpullover. Am Schnitt müßte man was machen, besonders an den Ärmeln und das Garn ist etwas arg dick… aber der Gedanken ist ausbaubar.

Recht süß auch die Tragetasche fürs Lieblingsstofftier. Die kommt nämlich als Haus daher. Bestimmt auch toll für Kinder, die viel reisen, weil der kleine Liebling immer gut aufgehoben ist.

Dann gibt es noch Rock und Oberteil für 2-8 jährige. Ähnliche Schnitte habe ich glaube ich in ottobre schon gesehen, allerdings für Damen. An Kindern sind die Proportionen doch besser aufgehoben.

Weniger begeistern kann mich das Häkelkleid für 6-24 Monate. Irgendwie empfinde ich die Form als nicht passen für ein so kleines Kind. Betontes Büstenteil… irgendwie “falsch”.

Die Osterdeko lockt mich natürlich auch nicht, ich hatte das Heft ja erst nach dem Fest. Andererseits… Eier mit alten Zeitungspapier bekleben und dann noch Borte und edlen Knopf drauf… voll im “shabby” trend und toll, um einzelne Knöpfe und letzte Stücke Borte aufzubrauchen. Und diese Häschen aus Sackleinen… doch ganz reizend. Vielleicht erinnere ich mich nächstes Jahr dann rechtzeitig dran, daß ich dieses Heft habe. :o)

Eine Ausstellung über chinesische Kunst, wohl nicht nur aber auch Textilien. In Paris. Mal sehen, wie bei meinem nächsten Besuch das Wetter ist…

Ausführlich wird dann der französische Nadelhersteller “Bohin” vorgestellt. Noch eine Firma, die es schafft, in Frankreich zu produzieren. Und ihre Fabrik offensichtlich teilweise zum lebenden Museum umgebaut hat. Wäre spannend, aber ich fürchte, wenn ich meinen Mann das als Urlaubsregion vorschlage, riecht er den Braten… da tröstet die ausführliche Reportage mit den vielen Photos wenigstens etwas.

Fazit: Diesmal gefällt mir das Heft wieder richtig gut und etliche Sachen in meiner Größe würde ich sogar gerne umsetzen, wenn ich die Zeit dafür hätte. Mal sehen, ob ich die nächste Ausgabe auch wieder erwische.

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Verlag.)