Jetzt geht’s rund!

Gestern war es so weit, ich durfte meine neuen Nähfüßchen endlich auspacken! Zwei Nähfüße, einen Markierfuß und einen Kräuselfuß, sowie (das genialste Teil überhaupt!) eine Kreisstickeinrichtung.

NähfußtestMein Schatz konnte mich gestern gerade noch so von der Maschine fernhalten, aber heute nach dem Frühstück habe ich losgelegt…. Kreisen, Bögen, Schlangenlinien,…. Wuschel und Fransen, blitzschnell gesmokt…. und was man alles mit der Kreiseinrichtung noch alles benutzen kann…. was gar nicht in der Anleitung steht…

Ich glaube, mir sind da gerade noch ein paar Nähfüße eingefallen, die ich auch noch im Kreis schicken könnte… 🙂

Erwachsene… ein Weihnachtsmärchen

Es war einmal ein kleines Mädchen. Dieses kleine Mädchen war vor Weihnachten immer ganz fürchterlich neugierig und gespannt, was es wohl geschenkt bekommen würde. Die Spannung, was wohl auf dem Gabentisch liegen würde machte sie tagelang ganz zappelig und hibbelig.

Doch die Mama und die Oma sagte, das mußt du aushalten, das mußt du lernen. So schlimm ist das Warten doch nicht. Wenn du mal groß bist, dann ist das auch gar nicht mehr so schwer, dann kannst du das auch gut aushalten.

Und so war das kleine Mädchen neidisch auf die Erwachsenen, die ganz ruhig auf ihre Weihnachtsgeschenke warten können und nicht vorher so aufgeregt und hibbelig sein müssen.

Als das kleine Mädchen größer wurde merkte es auch, daß das Warten einfacher wurde, die Spannung nicht mehr so groß war. Das mag daran gelegen haben, daß die Geschenke vorhersehbarer waren, geplanter. Alles war gut.

Bis gestern. Denn gestern kam der Nähmaschinenhändler meines Vertrauens vorbei und drückt mir ein Päckchen in die Hand. Und jetzt liegt hinter mir ein zugeklebtes Päckchen von dem ich weiß, daß Nähfüße drin sind, aber ich weiß nicht welche! (Sagte ich schon? Meine Brüder und andere männliche Verwandten bekommen Wunschlisten mit Bestellnummern und Bezugsquellennachweis. Funktioniert bei Männern am besten. 😉 )

Und ich sitze kribbelig, hibbelig und bibbernd vor Spannung auf dem Sofa und kanns nicht aushalten. Und muß doch… 😉

Gefühlte Zeit

Mein Schatz brachte mich heute Morgen drauf… “die gefühlte Länge einer 4-Tage-Woche ist um mehr als 20 Prozent kürzer als die einer 5-Tage-Woche”. Womit wir dann eigentlich bei Einstein wären: Zeit ist relativ. 😮

Und vor Weihnachten gilt das ganz besonders. Als ich ein Kind war, verging die Zeit vor Weihnachten langsam. Besonders am Heiligen Abend.

Also eigentlich erst nach der Kirche. Vor der Kirche war die Zeit immer viel zu kurz. Wir sind eine Langschläferfamilie und der Familiengottesdienst war immer schon recht zeitig, weil ja um 16.00 Uhr schon der nächste Gottesdienst stattfand. Und da ich immer beim Krippenspiel dabei war, mußte ich natürlich eine Stunde vor dem Gottesdienst schon da sein. Und das war für mich so was wie “kurz nach dem Frühstück” ;). Zwei und später drei Kinder pünktlich “aufgeputzt” zu haben war nicht einfach…

Danach waren mein Bruder und ich bei unserer Oma und guckten im Fernsehen “Wir warten aufs Christkind”. Da zoooog sich die Zeit…. Dabei war unser Christkind ohnehin schon recht zeitig, es kam, wenn es dunkel war. Und das ist am 24 Dezember ja nicht gerade spät. Im Nachhinein betrachtet kann der Zeitabstand zwischen dem Familiengottesdienst und der Bescherung nicht so lange gewesen sein… Aber damals…. wie lange war das! Kaum auszuhalten, nicht zu ertragen… Und doch mußten und konnten wir es jedes Jahr aushalten. 🙂

Und wie habe ich als Kind die Erwachsenen beneidet! Schließlich kamen die von der Arbeit nach Hause und mußten nicht mal mehr Hausaufgaben machen. Die hatten danach nichts mehr zu tun, hatten frei. (Dachte ich…)

Und heute, heute rennt die Zeit, die Adventszeit ist viel zu kurz. Plätzchen backen, Geschenke aussuchen, Wohnung dekorieren (kann man ja weglassen… 😀 ), Adventskranz schmücken (und zwar vor dem 1. Advent!), Weihnachtsbaum kaufen, Weihnachtsbaum schmücken, Festessen kochen, Nachtisch bereiten…. und zum Gottesdienst (der viel später ist) pünktlich in der Kirche sein und das auch noch halbwegs nett aussehend.

Hektik gehört wohl auch zu Weihnachten, vielleicht, damit wir die Ruhe danach um so mehr genießen können. 😉

Häßlich + häßlich = …

… naja, vielleicht nicht schön, aber doch zumindest angenehm anzusehen.

Meine Straßenbahn führt an einer Häuserzeile vorbei, gerade Blocks, drei, vier Stockwerke hoch, kleine Betonbalkone, quadratische Fenster, alles gleichmäßig, langweilig. Die Fassade in jenen “praktischen” Farben gehalten, die nicht verschmutzen, weil sie vom ersten Tag an grau, angeschmutzt und elend aussehen. Im Sommer verdecken einige Bäume und Büsche den Blick und gestalten mit ihren grünen Blättern die Umgebung etwas freundlicher. Den Rest des Jahres ist es nur häßlich.

(Ich glaube, daß häßliche Wetter heute inspiriert mich zu diesen Gedanken. 😉 )

Auf den Wühltischen der Diskounter und “Sonderpostenmärkte” findet man sie: Gebilde, manchmal gestanztes Sperrholz, manchmal Plastik, mit groben Formen, bestückt mit elektrischen Lampen. so wie sie sind Karrikaturen, verzerrte Nachbildungen handwerklicher Kunst, die einst viel Zeit und Können in die Anfertigung fein detaillierter Schwibbögen fließen ließ und die mit warmem Kerzenlicht die Adventszeit im Erzgebirge erfüllten.

Doch wenn in der Adventszeit abends aus jedem Fenster dieser Wohnblocks ein billiges Schwibbogenimitat sein elektrisches Licht in die Dunkelheit schickt, so daß das ganze Gebäude von innen her von einem Glanz und von Wärme erfüllt zu sein scheint… dann schaue ich gerne aus der Straßenbahn hinüber. Und freue mich und danke im Stillen den Menschen hinter diesen Fenstern, die mir diesen Anblick bereiten.

Warum schenken wir eigentlich Weihnachten?

Die Frage habe ich mir als Kind schon gestellt. Natürlich, die (populär)theologische Erklärung, daß wir uns gegenseitig was schenken, weil Gott uns seinen Sohn geschenkt hat, die kenne ich. Dabei hätte ich dann eigentlich den Drei-Königstag viel logischer gefunden. Oder meinetwegen auch Nikolaus. Aber warum am Heiligen Abend?

Vor einigen Jahren waren indische Freunde bei uns über Weihnachten zu Besuch und haben mich mit derartigen Fragen gelöchert. Danach habe ich viel Zeit in der Bibliothek verbracht… 😀 Und war im Jahr drauf auf die Fragen besser vorbereitet, denn ich hatte mir auch ein paar Notizen gemacht. 🙂

Von den Römern ist bekannt, daß sie zu Neujahr Geschenke austauschte. Die Geschenke galten als Gunstbeweise und wurden “strenae” genannt, nach der Göttin Strenua, die dafür zuständig war, Geschäfte und Unternehmungen zu unterstützen. Sozusagen schenken, um die Göttin gnädig zu stimmen und gleichzeitig schenken, um andere gnädig zu stimmen.

Ein sehr pragmatischer Ansatz, der sich in Europa teilweise bis ins 19. Jahrhundert hielt: Jeder bekommt Geschenke von niedrigstehenden und beschenkt den jeweils höhergestellten. Zu Ungunsten derer ganz unten und zu Gunsten derer ganz oben, gar nicht so, wie wir uns Weihnachtliches Schenken vorstellen.

Auswüchse führten auch zu “Schenkordnungen” in denen es verboten wurde, Beamte, Amtmänner, Richter oder Kantoren zu beschenken. (Was durch Geschenkaustausch unter den jeweiligen Ehefrauen gelegentlich unterlaufen wurde…)

Andererseits kannten die Christen schon bald Geschenke aus Barmherzigkeit, die, zuerst an Neujahr, später irgendwann in der Zeit zwischen dem Nikolaustag und dem Dreikönigstag, an Bedürftige gegeben wurden. Mit der Zeit dehnte sich dies auch auf Kinder, Gesinde oder Freunde aus. Und so mancher Dienstbote ließ sich im Anstellungsvertrag dieses Geschenk auch zusichern. (Was man vor allem daher weiß, weil es wiederum Verbote gegen diese Sitte gab. *g*)

Bleibt immer noch die Frage… warum ausgerechnet am Heiligen Abend?

Im Grunde genommen ganz einfach… nach der Reformation im 16. Jahrhundert wollten die protestantischen Christen Geschenke nicht vom (katholischen) Nikolaus im Bischofsgewand bringen lassen. Also brachte in protestantischen Familien das Christkind die Geschenke und das kam an Weihnachten. Zuerst am 25 Dezember, später verschob sich in Deutschland die Weihnachtsfeier nach vorne, auf den Nachmittag/ Abend des 24. Dezembers.

Und diese Sitte setzte sich langsam durch. Größere Verbreitung erlangte sie im 19. Jahrhundert, als die Feier des Weihnachtsfestes immer stärker romantisch und säkular gefeiert wurde. Und dazu gehörte dann das Bild der Familie mit Gabentisch und Weihnachtsbaum

Aber noch im 20. Jahrhundert war in manchen katholischen Gegenden Europas der Dreikönigstag oder auch der 6. Dezember der Tag, an dem es Geschenke gab. Erst nach dem 2. Weltkrieg setzte sich der 24. oder 25. Dezember als Tag für die Bescherung in Europa weitgehend durch.

(Spannend, was man aus Büchern so lernen kann… 😉 )

Blitzdeko fürs Küchenfenster

ch gestehen, obwohl ich Weihnachten liebe und da sogar eine Portion Kitsch vertragen kann, bin ich, was Adventsdeko betrifft, nicht so der Held.

Adventliches Küchenfenster

Dummerweise liegt mein Küchenfenster direkt neben der Einfahrt zur Tiefgarage wo alle Nachbarn (mit ihren schön geschmückten Fenstern… :o) ) auch ziemlich jeden Tag vorbeilaufen. Außerdem ist die Aussicht auf den kahlen Vorgarten im Sommer eh nicht so prickelnd. 😉

Ideen hätte ich schon, aber wann umsetzen? Aufwendig darf es also nicht sein. Diese beleuchteten Figuren sind zwar schnell aufgehängt, aber so wirklich meine Sache nicht. Besonders tagsüber und unbeleuchtet finde ich sie recht grauselig. Außerdem widerstrebt es mir, noch mehr Sachen anzuschaffen, die den größte Teil des Jahres herumliegen und Platz “fressen”. Am besten im Keller, in den Kisten unter anderen Kisten, wo auch der andere Adventsschmuck liegt, bei dem nie jemand Zeit hat, sie wirklich rechtzeitig rauszuholen… 😀

Doch gestern Abend kam mir die spontane Idee, für die ich alle Sachen da hatte und die den Rest des Jahres nicht herumliegen. Meine Ausstechförmchen mit den schönen, weihnachtlichen Formen habe ich auf rotes Satinband geknotet. Und die Bänder dann einfach mit einem breiten Klebstreifen (transparentes Packband) an den Fensterrahmen geklebt. So kann ich das Fenster auch jederzeit öffnen (in der Küche ja nicht unpraktisch…. ) und es geht hinterher mühelos wieder ab. Außerdem hatte ich noch so eine kleine, rote Lichterkette, die ich (mit breitem Tesafilm) oben quer geklebt habe.

Wenige Minuten, null Kosten und das Fenster ist nicht mehr so kahl. 🙂

Kölner Adventsnähbrunch

NähbrunchBesondere Tage sind für mich immer die, an denen ich mich mit anderen Nähbegeisterten treffe. Schließlich ist Nähen nicht gerade ein Hobby, das man typischerweise in der Gruppe ausübt. 😉 Und deswegen freue ich mich immer, wenn sich viele Näherinnen der Region zum Kölnscher Nähbrunch zusammenfinden.

FrühstückWas mich dabei auch immer fasziniert ist, daß, obwohl wir alle in der Vorweihnachtszeit besonders viel zu tun haben, der Brunch im Advent derjenige ist, zu dem besonders viele kommen. Irgendwie gelingt es, die Zeit freizuschaufeln.

Und einige bringen dann auch gleich die Familie mit, um sich den bewährten Cafe Duddel-Brunch schmecken zu lassen.

Zeitschriften lesenDas Problem ist ja immer das gleiche: Erst essen oder erst gucken? Und wie mache ich beides gleichzeitig? Und wer hat die vielen fürchterlich interessanten Zeitschriften mitgebracht?

NeugierUnd wohin gucke ich zuerst?

BabyZumal ja außer Büchern, Stoffen (“Kann mir einer sagen, was für ein Material das ist? Ich hab”s letztes Jahr gewonnen und kenne mich mit so was nicht aus…”) und Zeitschriften auch noch sehr frischen Hobbyschneiderin-Nachwuchs zu begucken gab. 😉

Zeitschrift lesenUnd etliche der Zeitschriften einen zweiten, scharfen Blick erforderten.

NähbrunchDaneben wechselten auch so einige Kurzwarenpakete den Besitzer, denn gewichtelt haben wir auch. Aber nur mit “übrigen” Kurzwaren. Denn was der eine zu viel hat, kann beim anderen ja vielleicht noch Verwendung finden. Oder wird nächstes Jahr weitergewichtelt. Wir haben es immerhin erfolgreich geschafft, daß niemand mit seinem eigenen Päckchen nach Hause gehen mußte. :o) Außerdem gab es von scherzkeks-stoffe.de (Noch mal Danke an Silvia!) noch eine Wundertüte mit Aufnähern, die geplündert werden durfte (und wurde).

Spiralschal stricken Das Spiralschalvirus verbreitete sich übrigens auch auf diesem Inkubationskanal erfolgreich weiter. 😀 Aber so ein Brunch ist ja auch zu praktisch, um nebenher die Nadeln klappern zu lassen. Die ungewöhnliche Norwegermütze, die auch genadelt wurde habe ich mal lieber nicht photographiert, denn die soll ein Weihnachtsgeschenk werden und ich will ja niemandem die Überraschung verderben. 😉

(Ich fürchte, ich habe es schon wieder nicht geschafft, alle aufs Bild zu bringen… 🙁 ) Und da nach dem Treffen schon wieder vor dem Treffen ist, kann ich mich jetzt wieder wochenlang auf den nächsten Nähbrunch freuen. 🙂

Büroglamour

Der Virus verbreitet sich erfolgreich.

Spiralschal Eine meiner Kolleginen fand den Spiralschal ja so toll, daß sie ihre Mutter anstiftete, einen zu stricken. Und – schwupps – am letzten Montag kam sie schon mit einer dezent funkelnden Variante. Die Lame-Version des Garnes war mir im Regal noch gar nicht richtig aufgefallen. Immerhin kam ich vor dem Wochenende jetzt noch dazu, den Schal zu photographieren, auch wenn die Kollegin partout nicht mit ins Bild wollte. 😉

Advent heißt Ankunft

Heute bekam ich die erste Weihnachtskarte des Jahres. Auch wenn ich das ganze Jahr über fast nur per Email kommuniziere, zu Weihnachten freue ich mich über die bunten Papierstücke, sogar ein bißchen Kitsch darf es zu der Jahreszeit sein. Und natürlich verschicke ich selber auch so einige davon.

Überraschend früh kam die Karte dieses Jahr, von Irene. Und sie hat mich gleichzeig gefreut, weil ich ja so gerne Karten bekomme, aber auch ein wenig traurig gemacht. Irene ist Winzerin in Südfrankreich und hat auch Gästezimmer, wo wir dieses Jahr wieder einen schönen Urlaub verbringen durften. Für sie ist es dieses Jahr das erste Weihnachten ohne ihren Mann, der im Frühjahr, noch keine 50 Jahre alt, an Krebs gestorben ist. Auch wir konnten im Sommer diese Nachricht kaum fassen, denn er war ein so starker und fröhlicher Mensch, der unheimlich viel Lebensfreude ausstrahlte.

So schweifen meine Gedanken zu anderen lieben Menschen, die nicht mehr leben, meine Patin, die letztes Jahr in der Adventszeit starb, ebenfalls an Krebs und kaum über 50. Und meine Schwiegermutter, die vor zwei Jahren kurz vor Weihnachten zu Grabe getragen wurde.

Bei ihrer Beerdigung erinnerte uns der Priester daran, daß Advent die Zeit der Ankunft ist. Und daß sie ihren persönlichen Advent erlebt hat, die Ankunft am Ziel ihrer und unserer Hoffnungen.

Eigentlich ein schöner Gedanke, in dieser Zeit der Erwartung, die nicht nur für das Warten auf Geschenke und einen romantischen Abend steht, sondern auch für die Erwartung eines größeren Ziels.

Eindringlingsalarm

Morgens gehe ich in Dämmerung durch eine Straße. Und dort sind sie.

Fassadenkletterer. Manche auf Leitern, anderen an einem dicken Tau, wieder andere schwingen an Lichtergirlanden. Auf Dächern sind sie, an Balkonen oder vor dem Fenster. Ganz Kühne schwingen ein Bein über die Balkonbrüstung. Rote Jacken tragen sie, Mützen mit Pelzbesatz. Manche klein und aus Plastik, leuchtend gar. Die meisten lebensgroß und aus Stoffe.

Ja wer spricht denn noch von dem Weihnachtsmann/ Nikolaus/ Perlzmärtel/ Santa Claus/ Pere Noel? In Horden treten sie auf, und sehen in dieser Häufung nicht so aus, als wollten sie etwas da lassen. Eher wie Spitzbuben, die die Dunkelheit für ihre Zwecke nutzen.

Ganz ehrlich… als Bande, machen sie mir beinahe Angst.

Ein Glück, daß bei uns das Christkind die Geschenke bringt. 😉