Der Gott des Chaos… (Teil 1)

… welcher auch immer das sein mag, im hinduistischen Pantheon kenne ich mich nach wie vor nicht so gut aus… aber seine Domäne ist definitiv der Verkehr in Indien.

Straße in Bangalore Oh, es gibt Verkehrsregeln. Im Prinzip. Es gibt auch Führerscheine, allerdings sind die erst seit einigen Jahren mit einer zumindest rudimentären Prüfung verbunden.

Aber letztlich fährt jeder wie er mag. Fußgängerampeln sind noch rarer gesät. (Und überhaupt gelten rote Ampeln in Bangalore) bestenfalls tagsüber und wenn ein Ordnungshüter zuschaut…. nachts sind sie reine Dekoobjekte…)

Und Zebrastreifen hin oder her… es bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn man sich beim Überqueren der (breiten) Straße einer mit den Hufen scharrenden Horde gegenüber sieht.

Leicht beruhigend ist dabei nur, daß Autos in Bangalore noch in der Minderzahl sind und sowohl Motorräder als auch Auto-Rikschas (dreirädrige Mopeds, die dem Geruch aus dem Auspuff zufolge mit allem fahren, auch mit alten Fritieröl…) etwas weniger massiv sind. Und die Straßen derart zugestaut, daß es gerade in den Stoßzeiten nur im Schrittempo vorwärts geht…

I’m not a specialist for the hindu pantheon, therefor I don’t know whether there is a god or godess of chaos, but he or she reigns definitely over traffic in the streets.

Theoretically India has traffic rules, driving licences (a kind of test before getting one is on the contrary a quite recent developement…). Practically everybody goes, drives, rides as he or she likes.

Traffic lights exist, but are only valid (at least maybe) if there is a lot of traffic and a policeman aroung. Therefore crossing a street becomes a challenge. And feeling kind of threatend when one is confronted with a waiting horde like on the picture is a good idea. As is moving quickely as a pedestrian…

The reassuring part is, that in Bangalore only a relatively small part of the traffic are real cars, the rest are huge amounts of two wheelers and three wheelers aka auto-rikshaws. Which have less sturdy metal around them.

And that the Bangalorian streets are heavily crowded and jammed, that very often the wheeled traffic can go only slow or not at all.

Verkehrsschild IndienImmerhin, ein gewisses Problembewußtsein seitens der Behörden ist verhanden, Straßenschilder lassen an Deutlichkeit wenig vermissen…

Speziell in Bangalore tragen inzwischen auch viele Motorradfahrer einen Helm (nicht die Beifahrer, die oft “Taxikunden” auf dem Zweirad sind.) Allerdings nicht aus Einsicht, sondern weil die Polizei Verstöße gegen die Helmtragepflicht seit kurzem auch verfolgt und mit heftigen Geldstrafen ahndet.

Andere Plakate werben für den Besuch einer Fahrschule, um ein besserer Fahrer zu werden… (Angesichts der Tatsache, daß fünf bis zehn Zentimeter als ausreichender “Sicherheitsabstand” im Stadtverkehr betrachtet werden ist das auch keine so schlechte Idee…)

Auch die Strafen für Fehlverhalten sind auf großen Tafeln an verschiedenen Kreuzungen angeschlagen. So kostet in Bangalore Fahren ohne Führerschein 300 Rupien, Fahren ohne Versicherung 500 Rupien und Falschparken in Commercial Street (einer eher “modernen” und teureren Einkaufsstraße) auch 500 Rupien. (Für einen Euro bekommt man ungefähr 50 – 55 Rupien.)

Mein Verdacht ist allerdings, das bei weitem nicht alle Autofahrer lesen können, zumindest nicht unbedingt Englisch. Indien hat ja für jede Sprache auch eine eigene Schrift und die Lokalsprache in Karnataka (der Bundesstaat in dem Bangalore liegt) ist Kannada. (Oder so.)

At least the authorities seem to have a certain understanding for the problem. Traffic signs have a very clear message.

Especially in Bangalore one sees most of the twowheeler drivers wearing a helmet (the drivers, not their customers, as a lot of those vehicles also are “taxis”), simply because they get heavily fined if they don’t.

Other panels are ads for “become a better driver, go to driving school”. Good idea, if you ask me, as long as five to ten centimetres are considered a sufficient “distance of security”….

Still other panels indicate the fines, like 300 rupies for driving without driving license, 500 rupies for driving without insurance and 500 rupies for second line parking in Commercial Street, one of the more expensive Bangalorean shopping spots. (One Euro equals 50 – 55 rupies.)

Still I’m not sure whether all drivers are able to read, to read in English that is. All of those languages in India have a different writing and all of them is not in “Latin” letters…

Moderne RikschaHäufigstes Fahrzeug im indischen Verkehr dürfte aber das “auto” sein, die Auto-Rikscha.

Diese stellen als Taxis sowohl den Waren- als auch den Personentransport sicher. Wenn ein paar Leute ihren Hintern raushängen lassen und der Fahrer seinen Sitz noch mit der einen oder anderen Pobacke teilt habe ich schon bis zu neun Leuten in so einem Teil gezähl. Plus den Fahrer.

Unnötig zu erwähnen, daß keines der Taxameter, die sie alle haben, jemals funktioniert, wenn ein Tourist kommt? :o) (Meine indische Freundin muß allerdings auch oft mehrere fragen, bis sie einen findet, der bereit ist, nach “Meter” zu fahren.) Und daß der vorher verhandelte Preis für Touristen in der Regel beim doppelten bis dreifachen des “eigentlichen” Preises liegt. Tröstlich dabei der Rupienkurs, umgerechnet in Euro war keine Fahrt teurer als 2,50 EUR…

Die Bilder stammen aus Bangalore, was man daran erkennt, daß die “Autos” schwarz mit gelber Bespannung sind. Die Farben wechseln nämlich von Ort zu Ort.

Was ich ebenfalls nur in Bangalore gesehen habe: Die gelbe Dachbespannung hat innen aufwendige Verzierungen, die aus verschiedenfarbigem Kunstleder (und ähnlichen Materialien) kunstvoll zusammengenäht, gerne golden gepaspelt, plastisch aufgepolstert und dekorativ gequiltet sind.

Da wir mehr oder weniger versehentlich in den Markt hineingelaufen sind (eher ein eigenes Stadtviertel), in dem diese Gefährte produziert und repariert werden, hatte ich die Gelegenheit bei der Herstellung dieser Kunstwerke zuzusehen. Sie entstanden auf einer einfachen Tretnähmaschine und wie das sperrige, steife Material in Rundungen verarbeitet wurde verdient Respekt und Bewunderung.

Leider wollte sich der Handwerker nicht photographieren lassen (was wir selbstverständlich akzeptiert haben), im Gegensatz zu den Jungs auf dem obigen Bild, die unbedingt mit drauf wollten. Also habe ich von den opulenten Verzierungen dieser klapprigen Gefährte kein Bild. 🙁

Werbung“Backbone” of most of the transport going on in India are “autos”, the motorised rikshaws.

People or goods… the three wheelers transport anything. I’ve seen up to nine people in (more or less “in”, because some parts of the body will not fit in, when it’s loaded like that) one. Plus the driver…

All those taxis have a meter… do I have to tell that they (the meters) all are out of order, when a tourist comes? :o) (My indian friend also sometimes has to ask several ones before she can find a driver who is willing to go by meter, but for tourists the number of working meters is zero.) Also needless to say, that a tourist pay twice or three times the “normal” price. Little consolation: due to the rupie-euro conversion no ride did cost as more the 2,50 EUR.

The pictures here are all from Bangalore, where the upper part of the autos is yellow. The type of vehicle existed everywhere in India (where we were), but colours change.

Also thrilling and unique I think is the “interior” of the bangalorean autos: the yellow top has complicated coloured patterns at the inside. Sewn of different coloured tarpaulin in rather complicated shapes, piped, padded, partially quilted,… just amazing what they do with the rather stiff material.

Es we incidentially happend to land in the “market” where those three wheelers are produced, repairedm customized and embellished I had the opportunity to observe a man sewing those tarpaulins. With a simple treadel machine. He didn’t want to be photographed (unlike the boys on the picture above), so I have no photo of this. But it was impressive to watch.

Und daß man die Plane gleich noch gewinnbringend als Werbefläche einsetzen kann… das hat sich auch bis Indien rumgesprochen. (Die Werbung empfiehlt übrigens Hologramme auf Markenprodukte gegen Produktpiraterie… )

Ich glaube, ich poste das jetzt mal, bevor es zu lange wird… Fortsetzung folgt

(Will das überhaupt jemand lesen? Oder soll ich die Reiseberichterstattung lassen und auf den nächsten Nähanfall warten?)

Hm.. I think, I better post this now, before it gets completely too long to read… to be continued

(Btw… does anyone want to read all that… or shall I stop telling holiday stories and wait for the next crafty thing to write about?)