40 years knit and more: Sonia Rykiel
Regen in Paris ist ja eine perfekte Gelegenheit, in eine Ausstellung zu gehen. Mein erster Versuch war Sonntag, aber da ging die Warteschlange vor dem Musée des Arts Décoratifs etliche Meter weiter, als ich im Regen warten wollte. Also kam ich Dienstag gegen Mittag wieder und wurde sowohl mit einer fehlenden Schlange als auch generell mit einer ruhigen Ausstellung belohnt. (Abgesehen von einigen Studentinnen und Omas mit Schulkindern im Schlepptau – es waren ja noch Schulferien in Frankreich, also müssen die Großeltern ihre Enkel bespaßen.)
Rain in Paris is a perfect occasion to see an exhibition. My first try was Sunday, but there was already a queue waiting in front of the Musée des Arts Décoratifs, longer than what I was willing to wait outside on a rainy day. So I came back Tuesday late afternoon and was not only rewarded by a non existent waiting time but also with a calm exhibition. There were not many visitors, except for some students and grandmas with kids – school holiday in Paris means that the grandparents have to entertain the children.
Eigentlich bin ich kein Fan von Sonia Rykiel, im Gegenteil, ihr Stil gefällt mir nicht besonders und außerdem steht er mir gar nicht. Er ist schön an langen, dünnen bis mageren Frauen mit wenig Form und das war ich nie. Aber andererseits gibt es nicht so viele Designer, die sich vor allem mit Strickmode befassen, also war ich doch neugierig.
Und wurde letztlich nicht enttäuscht. Die Ausstellung geht über zwei Etagen, die Ausstellungsstücke sind größtenteils hinter Glas, aber relativ locker gestellt, daß man doch viele Details erkennen kann. (Wie üblich bei Textilausstellungen ist das Licht natürlich gedämpft.) Die Ausstellung hat den üblichen Aufbau, teilweise chronologisch, teilweise dann nach wiederkehrenden Themen sortiert, zum Abschluss dann Werke anderer Designer als Hommage an die Künstlerin.
Ergänzt wird das ganze durch diverse Videopräsentationen, teilweise an Fernsehern, kleinen Bildschirmen und einer großen Projektion auf eine Leinwand.
I’m not a fan of Sonia Rykiel, on the contrary I don’t like her style at all. Plus it doesn’t look good on me. It’s flattering for long and thin (to meagre) women without curves and I never was that. But on the other hand there are only quite a few designers who are specialiced in knit, so I was curious enough to see it.
And it was worth it. The exihibition goes over two floors, the exhibits are mostly behind glass but not to close together so you can see quite a lot of details. The light, as always on textiles, is low, of course. It starts chronologically then it changes and most of the things are grouped together under topics and themes typical for the designer. It ends with creations from other designers as hommage to Rykiel.
In addition to the textiles there are videos from fashion shows or interviews.
Ich habe mir die Ausstellungsstücke recht intensiv angeguckt, sowie einen großen Teil des großen Videos, das sich hauptsächlich mit den Defilees befaßte, und war trotzdem nach kaum zwei Stunden durch. (Was für eine Ausstellung absolut okay ist. Das Ticket berechtigt auch zum Besuch des restlichen Museums, wer das noch nicht kennt, kann die Gelegenheit also nutzen.) Dabei habe ich mir einige Anregungen mitgenommen und auch festgestellt, daß mir Rykiels Modelle vor der Zeit ihres eigenen Labels besser gefallen, als ihr “typischer” Stil.
Die Präsentation war eigentlich ganz gut, abgesehen davon, daß die Nummern der Ausstellungsstücke teilweise etwas chaotisch waren und die vorgesehene Reihenfolge der Vitrinen einzuhalten nicht ganz leicht fällt.
Weniger gut haben mir die Videos gefallen. Die Qualität der Leinwandpräsentation war so schlecht, daß meist ein Großteil des Bildes überbelichtet war und kaum etwas zu erkennen. Ob das an der Einstellung des Projektors oder an einer miesen Qualität des Ausgangmaterials (in den 80ern waren Videokameras noch nicht so gut wie heute) lag, war nicht festzustellen. Definitiv eine Fehlplanung der Aussteller war die Position der Präsentationen: Die Projektion lief unten an der Wendeltreppe, ein weiteres Video direkt darüber, so daß die Tonspur des jeweils anderen gut zu hören waren. Störend.
Als Fazit aber dennoch: Besuchenswert.
I took my time and examined anything interesting as long as I wanted also I watched a good deal of the video about the fashion shows on the big screen and still it didn’t take me more than two hours. (Which is absolutely okay for an exhibition. The ticket allows you to see the whole museum, so if you haven’t been there yet you can spend some more hours there.) I got some inspiration for myself and also learned, that I liked the things she did before she had her own lable more than her “typical” style.
The presentations was quite good, even though the numbers on the pieces sometimes were a bit at random order and it was not always clear how they expect you to move to see the things in the order they were supposed to be seen.
What I liked less were the videos. One problem, expecially with the big presentation of the fashion shows was the poor quality. Often everything was just white on the screen, not possibility to really see something, not to talk about details. I cannot say whether the original videos are of such a poor quality or if the projection is done so poorly. What definitely is bad planning of the museum is to place two video areas, one on top and the other on the bottom of an open staircase. Whatever you want to watch, you’ll always hear the sound of both videos. Disturbing and not a good idea.
Still I don’r regret having seen the exhibition!
Die Ausstellung läuft noch bis zum 19. April 2009, das Museum ist Montag geschlossen und Donnerstag gibt es eine verlängerte Öffnungszeit bis 21.00 Uhr. Der Eintritt liegt bei 8 EUR.
The exhibition will be on until the 19th of april 2009, the musuem is closed on mondays, on thursday they have proöonged opening hours until 21.00. Entrance fee is 8 EUR.