Zehn Jahre mindestens….

Ten years at least…

… hat dieser verflixte Mantel jetzt zu halten. (Na gut, sagen wir fünf bis sieben.) Sonst schmeiße ich ihn weg und kaufe mir einen. Jawohl!

… I don’t want to do any repairwork on this coat. (Okay, let’s say at least five to seven years.) Elseway I’ll throw it away and go and buy one. Indeed!

Von außen sieht der Mantel immer noch aus wie hier, die Veränderungen sind alle innen.

InnenlebenInnen hingegen ist das Futter jetzt braun. Und von Venezia. Und ich habe es am Saum auch festgenäht, statt es frei hängen zu lassen.

From the outside the coat still looks like here. Inside the lining is brown now and it’s the trusted Venezia brand. This time I’ve sewn the lining to the hem all way round, instead of letting it hang free.

Der mühsam eingefaßte Saum ist dadurch natürlich hinfällig, spitzt am Schlitz auch an ein paar Stellen raus. Nicht schön, aber ist jetzt so. Fällt vermutlich eh keinem auf. Und nachdem die herbstliche Kühle eingetroffen ist, ist “nicht frieren” einfach wichtiger.

The binding I did on the hem allowance has lost its purpose now, but it is still visilbe at some spots at the vent. Well, not nice, but that’s how it is now. Probably hardly anyone will evern notice. And since the weather says “autumn” now the priority is “not feeling cold.”

SchlitzsicherungNetter sieht meine Sicherung für den Rückenschlitz aus…

Nice looks how I secured the back vent from the inside…

Beim Arbeiten merkte ich nämlich, daß der Rückenschlitz auch recht lädiert war. Die Steppnaht von außen hatte sich fast völlig gelöst, allerdings auf der Seite, auf der eigentlich keine Belastung ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob nicht die relativ schwere Klimamembran ein Teil des Problems ist. Jedenfalls habe ich die Schlitzbesätze von innen von Hand aufeinander genäht, die Steppnaht von außen erneuert, diesmal doppelt gesteppt, und dann zusätzlich noch ein Stück Kafka-Band innen aufgenäht. Zumindest an der Stelle sollte sich nichts mehr bewegen. Hoffe ich. 😮

While working on the coat it became more and more clear, that the back vent was heavily damaged. The topstitching that secured the facings and the two sides of the vent had been gone also. Strangely at that side where there normally should not be much strain. I am not sure if the membrane interlacing was not part of the problem since it is much heavier than the fabric. Whatever the reason might have been, this part of the coat got extra-security: first I did handstitch the left and right facing together from the left side. Then I renewed the topstitiching, this time stitching double. And I handsewed a bit of Kafka Ribbon as a tab over the beginning of the vent from the inside. Now at leat there nothing should get loose. It least I hope so :o)

(Den ersten Tragetest nach der Reparatur hat er übrigens erfolgreich überstanden: Der Herr vom Nebentisch im Restaurant wollte ihn seiner Begleitung anziehen… Die hat allerdings erkannt, daß es nicht ihrer war. 😮 )

(The first wearing test after the redo was sucessful. We were at a restaurant and the men from the next table brought my coat to his partner. Who of course recognized it wasn’t hers. :o)

Revue de Presse: Threads November 2012 (163)

Auch diesen Monat bin ich vom Erscheinungstermin fasziniert… Anfang September sagt der Kalender und die November-Ausgabe liegt im Briefkasten. Der Titel kündigt auch den Herbst an, wobei die Farben mit türkis und lila zwar weitgehend gedeckt sind, aber nicht der europäischen Erwartung entsprechen. Na mal sehen, was das Heft bringt…

Die Frage an die Autoren lautet diesmal, was der interessanteste Ort ist, an den sie für ihre Arbeit gereist sind. Und da darf diesmal auch ein Photograph zu Wort kommen, der die schönen Bilder für das Heft macht. Außerdem finde ich es amüsant, daß die Autorin, die das langweiligste Portraitphoto hat auch diejenige ist, die ihre Inspiration im heimischen Studio findet. Gibt es da doch Entsprechungen? Ich selber könnte mich aber auch nicht entscheiden, was mich am meisten inspiriert, ich nehme aber definitiv von allen meinen Reisen Eindrücke und ggf. auch Material mit.

Das Editorial ist mal wieder die Zusammenfassung des Inhaltsverzeichnisses… nun gut. Geht um Herbst und ist alles ganz toll.

Die Leserbriefe bekommen mal nur eine Seite. (Und obwohl sie ja in der Regel keine großen Neuigkeiten verkünden, lese ich sie ja doch immer ganz gerne. Reine Neugier… ich weiß ja gerne, was andere denken. 😉 )

Die Lesertips sind auch eher für die Neugier. Allerdings… selber gemachte Stoffhandtaschen mit Scotchgard einzusprühen hat was… Meine sind zwar in der Regel waschbar, aber so dringend muß ich das dann auch nicht tun, wenn ich es vermeiden kann.

Auch bei der Vorstellung neuer Materialien und Maschinen zieht ein Spray meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein dauerhafter Sprühkleber für Stoff, der auch die Wäsche und die Reinigung überlebt. Mal sehen, ob ich “SpraynBond Fusible Adhesive” irgendwo finde…

Der Artikel über Devoré bringt nun nichts Neues. Außer dem erneuten Wunsch, mir endlich mal Fiber Etch zu besorgen und es auch zu machen…

Bei den Pattern Reviews fällt mir der Rock von Vogue 1292 ins Auge und auch die New Look 6099 Jacke gefällt mir. Kann mir das jemand nähen? 😉 Wo ich doch keine Zeit habe.

Sehr schön auch der Artikel, der die “gezähnten” Falten vom Vintage Modell auf der Rückseite zeigt. Gut, wer “Manipulating Fabric” hat kennt das schon, aber hier erzeugt das noch mal einen eigenen und sehr spannenden Effekt. Den man auf jedes Kleidungsstück anwenden kann.

Kenneth King widmet sich dem Thema Schößchen. In den Bildern wird nicht in erster Linie gezeigt, wie man dieses Detail näht, sondern wie man aus einem vorhandenen Jackenschnitt einen mit Schößchen macht. Und das sogar in verschiedenen Varianten. (Ich habe ja den Eindruck, das im Moment die Schößchen ihren modischen Weg nach Europa oder zumindest Deutschland nicht oder noch nicht gemacht haben, aber mal sehen, wann der Trend auch hier wieder einschlägt.)

Eher grundlegend ist dann der Artikel über die Nähmaschinenwartung. Gut gefallen sogar mir die vielen Photos, die wirklich genau zeigen, was man wo und wie putzen oder auch ölen soll. Und wer gerne Nähmaschinen wieder herrichtet: Die Spannung der Unterfadenspule stellt man mit einem Gewicht ein. Hey, guter Tip für jemanden wie mich, der Dinge gerne systematisch angeht. 🙂

Nähen mit handgewobenen Stoffen ist auch ein Thema für mich. Manches gilt auch für andere locker gewobene Stoffe. Nicht alles neu, natürlich, aber doch noch einige Dinge, die ich bislang nicht kannte.

Durchaus auch faszinierend sind breite Falten, die das Muster eines Stoffes nicht unterbrechen. Ich habe das ja bisher so gemacht, daß ich dann tatsächlich bis zum nächsten Rapport gefaltet habe, aber das geht auch anders, indem man die Nähte geschickt legt und richtig faltet. Also noch ein für mich spannender Artikel.

Mit Paßform befaßt sich “Scale it down” sehr ausführlich. Wie man aus einer normalen Größe eine Kurzgröße macht bzw. einen Schnitt auch entsprechend schmaler macht. Das ist zwar nicht mein Thema und die Grundprinzipien kannte ich auch schon, aber ein paar Kniffe in der konkreten Umsetzung sind dabei, die ich mal ausprobieren werde. Denn die Techniken funktionieren natürlich auch, wenn man den Schnitt länger oder (in meinem Fall) weiter haben will. 🙂

Die Modevorschau auf den Herbst schaue ich mir zwar an, aber was Farben und Formen betrifft, lasse ich mich dann doch lieber wieder in Paris inspirieren. Die amerikanischen Trends sind einfach nicht immer die gleichen.

Ausführlich geht es dann um die Erfahrungen von kleinen Schnittdesignern, die im Eigenverlag ihre Schnitte veröffentlichen. Möglichkeiten, dies zu tun, wie man seine Nische finden kann und um was man sich so alles kümmern muß, wenn man ein kleines Unternehmen hat. Sicher eine gute Lektüre für jeden, der mit dem Gedanken spielt, selber Schnitte zu vertreiben. Allerdings ist es schade, daß etliche der vorgestellten Beispiele erst in diesem Jahr angefangen haben. Da ist natürlich gar keine Aussage darüber zu treffen, ob die in zwei Jahren erfolgreich oder Pleite sind. Gut, diese haben schon mal einen Punkt beachtet, der nicht in der Liste der Dinge steht, die man tun soll: Dafür sorgen, daß der Firmenname in einer großen Nähzeitschrift vorgestellt wird. 😉 (Und ich habe auch was gelernt, nämlich daß es eine Firma gibt, die laut Artikel für “Birnenfiguren” entwirft. Leider nur bis Größe 16…)

Beim Interview mit einem Designer wird diesmal Cynthia Rowley vorgestellt. Wie üblich, was man auf einer Seite halt so sagen und schreiben kann.

Begeistert verschlungen habe ich dann den Artikel von Claire Sheaffer über den Rückstich. Ja, Handstiche als besonders stabile Stiche für Kleidung. Die Photos sind wirklich sehr groß und deutlich und von der Wahl der richtigen Nadel an über Anwendungsgebiete bis zur Sicherung des ersten und des letzten Stiches wird alles ausführlich erklärt und sollte auch genügen, um die Angst vor Handstichen zu nehmen. 🙂 (Die habe ich ja eh nicht.)

Auch anregend finde ich die Vorstellung eines Nähstudios, vier Seiten mit vielen Bildern… auch wenn ich nicht beruflich Handarbeite und sicher nie ein so großes Nähzimmer haben werde, ich gucke mir immer sehr geren an, wie andere sich organisieren. Denn manches kann man sich dann doch abgucken.

Die “happenings in der sewing community” sind mal wieder nicht so interessant, wenn man nicht in den USA wohnt.

Beim Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen gefällt mir diesmal nur das kleine Schwarze der Designstudentin gut. Die anderen beiden enthalten viel Arbeit und Mühe, sind aber nicht so ganz mein Geschmack.

Die Expertenantworten befassen sich mit stabileren Taschen (nichts neues) und drei verschiedene Techniken, wie man eine Jeans kürzt und dabei den Saum behält. Nicht mein Thema, aber wer weiß, wozu es mal gut ist…

Tja und dann sind wir schon bei der diesmal etwas lustigen Geschichte und natürlich dem Photo des Vintagekleides von 1940 auf der Rückseite. Das Kleid ist für mich zum Verlieben, ein paar Änderungen im Detail, aber die grundsätzliche Designidee würde ich auch heute noch tragen.

 

 

Revue de Presse: Meine Nähmode 3/2012

Titel Meine NähmodeDiesmal wanderte das Heft in meine Tasche, bevor ich einen ICE bestieg. Also viel Zeit, für eine ausführliche Begutachtung.

Der Titel spricht mich optisch diesmal wenig an, die Modelle wirken nicht harmonisch zusammen passend, sondern zufällig zusammen gestellt. Was es vermutlich auch ist, denn das Heft ist ja eine Zusammenstellung “alter” Simplicity Schnitte und hat daher natürlich auch keinen durchdesigneten Titel.

Innen gibt es die gewohnte Qualität, etliche Esay Modelle und ein Größenspektrum von 36 bis 54. (Nicht alle Schnitte in allen Größen.) Da Herbst ist, finden sich etliche Jacken, aber wie immer kann man seine komplette Garderobe aus einem Heft zaubern.

“Zeit für Gemütlichkeit” bringt Fleece Jakchen. Eher bequem, als elegant.

Kleid Meine NähmodeAbsolut genial finde ich hingegen das “Statement Kleid”. Sehr puristisch, als Easy Schnitt einfach zu nähen und in verschiedenen Varianten. Der große Wasserfallausschnitt an Model 3 ist mein persönlicher Favorit (ob ich es schaffe, mir das für Weihnachten zu nähen?), die Ärmel von Modell 5 sind aber auch nicht ohne. Und alles ein guter Beleg dafür, das Kleider bequem (Jersey) und bürotauglich sein können. (Da ich im zug viel Zeit hatte, ging mein Blick in den Anleitungsteil… das ist kein Wasserfall, das ist ein Kragen. Trotzdem schön.)

Bei den Jacken fällt die Spannung etwas ab. Viel Bouclé und Tweediges, dann zum ich weiß nicht wie vielten Mal in den letzten Jahren eine Jacke im Chanel Stil…. nett, ja. Aber nicht aufregend. Ähnlich geht es mir mit dem Shirt im Kimonostil. Aber die Läden sind nach wie vor voll davon. In Paris im Übrigen auch aus Seidentüchern. Wer also modisch auf der Höhe sein will, besorgt sich zwei große Seidentücher (oder Polyester, falls der Geldbeutel kleiner ist) mit traditionellem Muster und näht sein Designerstück selber.

Jacke Meine NähmodeDie Modelle für Große Größen mit langem Rock und langer Jacke sind auch arg bieder geraten. Bis auf die Samtjacke Nummer 20… An der Proportion der Ärmel sollte man vielleicht noch etwas arbeiten und eventuell wäre ein Stoff mit etwas mehr “Substanz” noch schöner, aber der Verschluß und die beuteligen Taschen gefallen mir gut. Oder in lang, als neuem Wintermorgenmantel?

Auch die Kasakartigen Shirts mit Raffung oder Querfalten entsprechen dem, was die Modeläden so bieten. Der Stoff auf dem Photo ist eher bieder und mir sagt die Form nicht so zu, aber aktuell ist sie. Und als “easy” gekennzeichnet und bis Gr. 46/48 zu haben. (Wo die trendy Klamottenläden gerne bei 42 schon Schluß machen.) Auch eher Standard die “Indian Summer” Modelle. Rock, Shirt, Kleid… alles Jersey und könnte aus dem Teleshop stammen.

Kleid Meine NähmodeDa gefällt mir Modell 30 aus der “Laufsteg-Liebe” doch deutlich besser. (Der Aufmachung nach müßte das aus der “Project Runway” Serie sein.) Allerdings erst für den nächsten Sommer, so ohne Ärmel. Es gibt auch langärmelige Varianten, aber irgendwie gefallen mir die weniger gut, das paßt von den Proportionen her nicht ganz so gut.

Wieder eher bieder und langweilig die Khaliah Ali Modelle. Aber dafür hat man damit einen Satz Basics bis Größe 54 und alleine das ist den Heftpreis schon fast wert. Und wenn man passende Stoffe nimmt, kann man aus den Schnitten noch so allerhand machen.

Ganz anders dann die Retro-Modelle. Ein ganzes Set im Stil der 1950er, Jäckchen, Bluse und Rock machen die Lady perfekt. Guter Einstieg für Vintage Fans, oder?

Womit ich dann nichts anfangen kann sind die gerüschten, formlosen Top Varianten. Aber das ist Geschmackssache.

Auch diesmal bereue ich die 5 EUR nicht. Und überlege, ein Abo abzuschließen. Das bietet die Postkarte im Heft nämlich für 15 EUR im ersten Jahr an, statt 20 EUR für die vier Ausgaben. Und ich kaufe sie mir ja doch eh… Und irgendwann nähe ich auch mal draus. 🙂

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim OZ-Verlag.)

Revue de Presse: OTTOBRE design woman Herbst/Winter 05/2012

Titel ottobrePassend zur Saison gibt es natürlich auch mal wieder eine neue ottobre und wie immer mußte ich die kaufen. Wobei mir der Titel farblich schon mal gut gefällt, diese Beerentöne mag ich. Als Modell gefällt mir die Rückseite allerdings fast besser.

Das Editorial feiert mal wieder die Paßform, ein Anspruch den aus meiner Sicht die Heftbilder zumindest bislang nicht unbedingt gut umgesetzt haben. Außerdem gibt es diesmal ein “Promimodell”, zumindest wenn man mit finnischen Kammermusikerinnen vertraut ist. Aber warum nicht… die meisten Leute die Burda abbildet kenne ich ja auch nicht.

Das erste Thema nennt sich “Autumn Story” und stellt einen Herbstspaziergang dar. Also wohl eher warme Oberbekleidung.

Wickeljacke ottobreBesonders gut aus dieser Modestrecke gefällt mir dieses Wickelbolero. Es sieht bequem aus, lässig, aber gleichzeitig chic. Nicht unbedingt für meine Figur, aber die Größtentabelle gäbe es her. Die anderen Modelle erwecken eher geteilte Gefühle. Die Kleider halt bewährt balloning bis sackig, die Proportionen wenig schmeichelhaft bis “geht gar nicht” Gerade die Kombination aus Bluse 14 mit Rock 12, der noch quer gemustert und das ganze an einer fröhlichen, Stämmigen. Man muß sich natürlich keinem Modediktat unterwerfen, aber muß man denn unbedingt das anziehen, was besonders unvorteilhaft aussieht? Auch daß die Teile teilweise arg zerknittert an den Damen sitzen… muß man Authetizität so weit treiben? Jacke 19 ist durchaus noch witzig, aber vor allem der Stoff.

“Country Girl at Heart” nennt der nächste Bereich sich. Für das Wochenende in der Natur. Also das, was anderswo als “Englisher Landhausstil” vermarktet wird. Der Cordblazer vom Titel, ein Karohemd.. und etwas Patchwork. So kommt die Inspiration des Patchwork Tops ausschließlich davon, daß man sich nicht zwischen verschiedenen Druckstoffen entscheiden wollte. Damit, daß Desigual diesen Stil extrem poularitiert hat, hat das natürlich gaaar nichts zu tun, nein, nein… *g* Die Modelle sind durchaus nett, der Blazer sgar recht schmuck und die Knöpfe davon kenne ich… ich habe meine nur inzwischen (weitgehend) aufgebraucht…

Kleid ottobreZum Abschluss gibt es dann noch zwei Modelle, die der Musik gewidmet sind. Zum Besuch eines Konzertabends, oder eben für die Pianistin selber. Bei meinem Faible für nette Kleider ist es nicht ganz überraschend, daß ich das Favoriten finde. Das Etuikleid aus einem Baumwoll Jacquard bezieht leider einen großen Teil seines Reize aus dem Stoff (der vermutlich mal wieder nicht mehr zu bekommen ist) und wenn ich mir den abnäher- und teilungsnahtlosen Schnitt betrachte auch eher für die Frau mit nicht so viel Kurven gedacht. Ach nein… wenn man die technische Zeichnung im Anleitungsteil betrachtet, gibt es wohl doch Abnäher. Mit Verlaub… welchen Sinn haben denn die kleinen Zeichnungen, wenn sie wichtige Details unterschlagen?

Abendkleid ottobrePositiv überrascht war ich hingegen vom “Promimodell” für die Pianistin. Als ich das beim Durchblättern als Technische Zeichnung in der Übersicht sah, dachte ich erst “au weia, wieder so was formloses mit Bobbel”. Aber das ist doch ausgesprochen geglückt, paßt gut zur Trägerin und sieht auch im Sitzen (was bei einer Pianistin ja die übliche “Stellung” ist) gut aus. An der Stelle dürfte die Stoffwahl ganz entscheidend sein, denn der Stoff muß genug Stand haben, aber trotzdem weich fallen. (Ob man die Forum auch als Inspiration für Rollstuhfahrerinnen nehmen könnte?) Einzig störend finde ich die beiden Knöpfe auf dem Rücken, die wirken etwas derb und sportlich zu dem feinen Kleid. Das hätte man doch sicher besser lösen können, oder?

Im Ganzen ist das wieder ein hübsches Heft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich für mich was draus nähen will (dazu kommen tu ich ja eh nie), aber es sind wieder recht einfache und tragbare Schnitte und die meisten davon sind auch für Menschen geeignet, die nicht so gerne auffallen wollen. In vielen Fällen macht der Stoff den Effekt.

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen und die Rechte dafür sind und bleiben natürlich beim Verlag.)

Bennie Brokatbär

Bennie Brocade Bear

Bennie BrokatbärIch fürchte, mit hat es gepackt. Rudi hat einen Cousin bekommen, Bennie, den Bären. Die Vorderseite ist ein brokatartiger Dekostoff, der ihm ein eher edles Aussehen gibt.

I think a bug hit me… here’s Rudis posh cousin, Bennie the Bear. His front is made from a brocade like homedec fabric, which gives him a more posh impression.

Die Anleitung ist wieder aus dem Buch von Aranzi Aronzo. Das Gesicht habe ich diesmal vor dem Nähen der Teile schon gemacht, dadurch konnte ich größtenteils die Nähmaschine verwenden und die Knöpfe waren auch einfacher festzunähen. Die Nahtzugabe habe ich etwa einen Milimeter breiter gemacht und an allen Einschnitten gleich mit Fray Check gearbeitet. Das hat schon besser funktioniert. Nur die Wendeöffnung sollte ich bei dem Stoff besser versäubern, da ist einfach zu viel Belastung drauf, spätestens beim Stopfen franst sie doch arg aus. Ist er halt auf der einen Seite etwas schlanker…

Again I’ve used a pattern from the Aranzi Aronzo. I’ve made the face first, so I could use my sewing machine for most parts of it and sewing on the buttons for noose and eyes was easier. I’ve used about 1mm more seam allowance and it seems this was enough. (Plus a bit of Fray Check on the spots where the seam allowance gets clipped.) Only the opening for turning and stuffing would have needed some zigzag stitches before. After stuffing most of the seam allowance was lost there, Fray Check alone was not enough. So one leg is a bit slimmer than the other…

Von richtigen und falschen Fehlern

Of right and wrong mistakes

Mein Gratisshirt ist zwar im Endergebnis tragbar, der Weg dahin war mit Pannen gepflastert. Einige davon haben das Ergebnis verbessert, das sind “richtige Fehler”. Der Rest… nicht. Passiert euch so was auch?

My Shirt for free produced a wearable result but on the way to get there I’ve made a lot of mistakes. Some were an improvement, others… not. Does that happen to you also?

Zunächst mal hätte der Ärmel am Saum einen Besatz nach außen bekommen sollen, keinen Beleg nach innen. Aber natürlich habe ich den Besatz brav reichts auf rechts angenäht, ausgebügelt, festgenäht… um dann festzustellen, daß er nun innen ist. Nicht außen. Andererseits ist mein Stoff ja bedruckt und somit auf der linken Seite nicht sehr schön. In einen Ärmel kann man aber immer rein gucken, von daher sieht es da schöner aus, wenn die “schöne” Druckseite des Stoffes vorlugt, nicht die unbedruckte. Richtiger Fehler.

First thing is that the sleeves were supposed to be hemmed with a band that was supposed to be turned to the right side. Not a facing, turned inside. But of course I did sew the band right sides together, did press the seam, did turn it inside, sew it… to realise it was inside, not on top. On the other hand my fabric has a not very attractive wrong side (as prints usually have) and at the sleeve hem the wrong side of fabric always shows a bit. Which looks much nicer that way. That was the “right mistake”.

Was man vom anderen nicht sagen kann. Da der Stoff ja etwas mehr als ein Meter war packte mich der Ehrgeiz, ein Shirt mit Ärmeln zu nähen, statt ärmellos. Und ich puzzlete wie wild, um neben den großen Teilen die Ärmel und auch den Halsbeleg im Maschenlauf aufzulegen, was mir schließlich gelang. Brav verstärkte ich den Beleg mit Vlieseline, nähte das Shirt zusammen bis der Beleg an der Reihe war… und verstand die Anleitung icht mehr. Irgendwas… paßte nicht.

Which is not the case for the other mistake. The fabric was more than the one meter expected. And I was so happy about that, that I absolutely wanted to sew a shirt with sleeves. So I tried hard how to place the pattern pieces to get them all cut and was so happy, to be able not only to place the sleeves but also the pieces of the facing on grain. I interfaced the facing, started sewing until it was time to add the facing… and then I couldn’t understand the instructions any longer. Something… was wrong.

Okay, wenn man die Anleitung wirklich gelesen hätte, dann wäre einem aufgefallen, daß “front band” und “facing” sich zwar auf gleich geformte Teile beziehen, aber deutlich unterschiedliches bedeuten. Aber die Anleitung mußte ich ja nicht genau lesen, denn zum einen war ja klar, wie das Shirt genäht wird, zum anderen hatte ich es ja vor einem Jahr schon mal genäht…

Okay, if one had read the instructions (instead of just scanning them) one would have noticed that “facing” and “front band” are not only different words but do have different meanings, too. Even though those words indicate pieces with the same shape. But why reading instructions? The construction is straight forward (I thought) and hadn’t I made the the same shirt last year?

… und damals schon genau den gleichen Fehler gemacht…. der Halsbeleg ist kein Beleg, sondern eine angesetzte Blende, die wiederum einen Beleg hat. und für die natürlich alle Teile zwei Mal zugeschnitten werden müssen. (Blick auf den Zuschneideplan hätte einem das auch verraten. Nur habe ich den nicht verwendet.) Das erklärte dann auch gleich die Paßzeichen an rätselhafter Stelle… Nur damals hatte ich genug Stoff, einfach noch die drei fehlenden Teile zuzuschneiden, diesmal nicht.

… having made the same mistake already then. The front band is added to the neck line and then the front band is interfaced. So you need to cut all pieces twice. (Looking at the cutting layout would have told me that, too. But why looking there?) And now the notches at odd places made sense… Only tlast year I’d had enough fabric to cut the three missing pieces, this time not.

Also mußte letztlich die Blende quer zum Maschenlauf geschnitten werden. Zum Glück sieht man das bei dem Muster nicht und dadurch daß Blende und ihr Beleg quasi aufeinandergequitet werden, bleibt es am Ende auch stabil. Nur beim Aufeinandernähen muß man natürlich besser aufpassen, daß sich nichts verzieht.

So finally the front band was cut off grain. Luckily it doesn’t shoiw in the agitated print and the facing is well interfaced. Then band and facing are quilted together, so at the finished garment they have to lay flat on each other. But quilting the two layers was more difficult with the strech of the soft fabric running in the “wrong” direction.

Doof, was? Jetzt hoffe ich nur, daß ich mir durch das Aufschreiben hier merke, wie der Schnitt richtig gehört, so daß ich ihn bei der irgendwann fälligen dritten Variante dann endlich fehlerfrei hinbekomme… Nächstes Jahr oder so.

Stupid, am I not? Now I hope that writing that down helps me to remember how the pattern has to be sewn correctly. So I’ll get it done without mistake when I will be making a third version… next year, maybe…

Revue de Presse: Burdastyle September 2012

Titel Burdastyle Passend zur Hitzewelle trifft auch die Septemberausgabe in herbstlichem Braun ein. Nun gut, immerhin das Material des Titelkleides paßt zu den aktuellen Temperaturen, viele Löcher… 😉

Im Editorial verspricht uns Frau Bily Muster über Muster und trägt auf dem Bild auch welche. Daß sich an Mustern die Geister scheiden, damit hat sie auf alle Fälle schon mal recht.

Doch bevor es an echte Schnitte geht kommen erst die “kreativ-trend” genannten textilen Basteleien. Transparente Einsätze im Pulli sind sicher nicht das schlechteste, aber sowie das hingepastelt wird, wäre ich da nicht recht glücklich damit. Dann wird allerhand mit Spitzenband gebastelt und am Ende noch große Kettenanhänger gebastelt. Mag stilistisch passen, aber so wie es vorgeführt wird kommt doch mal wieder ein intensiver Kindergarteneindruck auf….

Beim “Resteverwerter” verwerten wir ein Jerseykleid, das wir ja alle noch übrig im Schrank haben… Abgesehen davon mögen die Rüschen an der Tunika modern sein, aber sie sehen trotzdem Sch**** aus.

Die erste echte Nähstrecke nennt sich “Streetstyle” und suggeriert zumindest, daß sie wieder an Leserinnen photographiert ist. Könnte auch hinkommen, denn die Damen sind zwar auch sehr schlank, aber die Gesichter sind viel interessanter und nicht so über den Einheitskamm geschoren. Aber zu den Schnitten…. der im Moment unvermeidliche Parka (noch einer *abhak*), ein Shirt das aussieht, als sei es vom Billigheimer (zumindest die paar Quadratzentimeter die unter dem Parka vorschauen dürfen und eine Jacke mit Schößen, die aussieht wie eine Mischung aus Zirkusdirektor und Altkleidersammlung. Was im Styling ja reizvoll sein kann, aber wieso sollte ich das dann nähen? Kleid 107 ist durchaus nett, das kommt aber vor allem vom Stoff. Und die Kombi aus Wollrock mit Lederweste… ich bekomme einfach Flashbacks. In den 1980ern/1990ern haben wir das für innovativ gehalten. Ich mag Brüche ja immer noch, aber so wirklich will es mich hier nicht reizen. Wobei es aber durchaus Alltagstauglich ist. Auch der Rest… Hochwasserhose (Pfüh), Minirock, Shirt….  Nichts davon verkehrt, aber auch nichts aufregend. eine positive Seite hat es: Die Schnitte sind fast alle als “leicht” gekennzeichnet, also Anfängertauglich.

Anschließend gibt es einen Blick in die Vergangenheit, der sich mit der Bewegung der “Mods” befaßt und sich interessanterweise “Lifestyle” nennt. Lifestyle scheint dann doch nichts Aktuelles mehr sein zu müssen. *g*

“Einfach schön” sollen die nächsten Modelle sein. Spitze, Seide und sexy klingt ja schon mal gut. In diesen Bereich fällt auch das Titelkleid. Die nach unten in die Seitennaht verlaufenden Abnäher sind bei Spitze vielleicht gar nicht ungeschickt? Jedenfalls ein schönes Kleid, nur die Farbe müßte für mich jetzt nicht sein… Ein Kellerfalten Rock. Ja, nett, aber nichts besonderes. Dann doch lieber das Hemdblusenkleid 114 mit 40er Feeling. In der Variante mag ich Hemdblusenkleider. Ob ich mir doch mal wieder eines nähen sollten? Sehr gut gefällt mir auch die Schulterpasse am Shirt. Ein kleines Detail und schon gewinnt ein schlichtes Shirt an Attraktivität. Auch der Wollmantel im Trench-Stil ist elegant und tragbar. Nur nicht innovativ, Trench sehen wir ja jetzt auch schon seit Jahren.

Abgeschlossen wird die Strecke mit einer “Last Minute Tasche” aus Spitze und Leder. Nette Bildanleitung. Besonders schön finde ich den Teil, wo die Spindelpresse zum einbringen der Nieten zum Zuge kommt. Denn schließlich haben wir alle so was Zuhause und Anfänger, die zu so einer einfachen Taschenform eine Bildanleitung brauchen ganz besonders…

Zusätzlich werden uns aber auch noch Kaufaccessoires in rot und gold zur Modestrecke präsentiert. Nichts dabei, was wirklich grauenhaft wäre, aber auch nichts, was “Haben-will” Reflexe auslöst.

Dafür bekommt die Beauty Seite mit Lippenstift und Nagellack meine volle Aufmerksamkeit. Einfach wieder grafisch interessant gestaltet. Da wird das Thema schon fast zur Nebensache…

Happy Birthday und Caupcake Farben sagt die nächste Modestrecke. Was ich mir da wohl drunter vorzustellen habe? Zunächst offensichtlich ein Model, daß einen Torte (oder Tortenatrappe?) unmotiviert durch die Gegend schleppt. Die Kleidung dazu hat so einen 60er Touch und besonders Oberteil 106B, die Hochwasser Schlaghose 110C sowie das Trägerkleid 105 erinnern stark an Raumschiff Enterprise. Die originale Serie… Na gut, das Kleid nicht, das ist zu lang und zu weit dafür. Besser gefällt mir die elegante Variante dieser Zeit, Ein kurzer Mantel 102 und ein Shiftkleid aus Jersey 109. Bei letzterem hätte man die Abnäher etwas besser ausbügeln können, aber so im Ganzen gefällt mir der Stil ja schon. Schlüppchenblüschen 118 kommt hingegen truschig rüber (und warum wirft die eine Schulternaht Wellen?) und das Blusenkleid mit Muster hat viel von Nachthemd. Erstaundlich, wie man Crêpe de Chine verhunzen kann…

Die nächste Beautyseite ist nicht ganz so gut wie die vorherige, paßt aber im Stil zur gezeigten Mode und ist dann doch wieder interessant genug, um ein bißchen von meiner Aufmerksamkeit zu bekommen.

Den rosa Mantel 102 nimmt sich Frau Bily dann auch zum Styling vor. Ob ich einen so hellen Mantel ins Kindertheater anziehen würde (vor allem wenn auch Kinder dabei sind) weiß ich nicht, aber generell kann ich über die Stylingvorschläge diesmal nicht wirklich lästern. Passende Figur vorausgesetzt würde ich die grosso modo auch selber so anziehen.

Auch den Bildern der Leserinnen im Selbstgenähten räumt man wieder zwei Seiten ein. Im Gegensatz zur Threads mehr Masse und weniger Klasse, aber die meisten Bilder sind zumindest nett und zeigen nicht weniger als die originalen Heftabbildungen. Und manche geben einen Hinweis, was bei welcher Figur nicht so günstig ist.

Ethno-Tech nennt sich der nächste Trend. Folkloreblümchen mit martialischem Schwarz. Ich fürchte… da werde ich nicht widerstehen können, ich mag ja solche Brüche,
Kleid Burdastyle Und siehe da, das Empirekleid 124 hat mich gleich eingefangen. Wenn sie fast bis zu den Schuhen gehen könnte man sogar über die Leggings reden…

Hochwasserhose 110A geht hingegen wieder gar nicht. Auch nicht aus Leder und schon gar nicht zu hochhackigen was auch immer Schuhen.

Kleid Burdastyle Absoluter Hit für mich auch das schwarze Etuikleid 121 in Kurzgröße. Dieser Einsatz vorne macht schöne Kurven, ohne daß man das Kleid als Wurstpelle schneidern muß. Nur das Styling mit den Kniestrümpfen… das paßt einfach gar nicht. (Wobei mir auffällt, daß dieses Modell auch was von Sci-Fi  hat. Vielleicht mehr Babylon 5?)

Langgröße kommt auch nicht zu kurz, da gibt es einen Mantel mit kleinem Schulterstück, daß durch das offenkantig verarbeitete Lammpelzimitat auch schön zur Geltung kommt. Sähe zu dem Etuikleid sicher auch gut aus, aber das ist ja Kurzgröße….

Einen Wettbewerb gibt es auch mal wieder. Diesmal dürfen die Leserinnen zu Stift und Papier greifen und ein Kleid entwerfen, daß sie zu einer Oscar Premiere tragen würden. Preis sind allerdings keine Einladungen für besagte Premiere, aber dafür die neue Elna Lotus. Dumm, daß ich so gar nicht zeichnen kann, die Maschine hat es mir nämlich angetan…

Die “news” bieten wie immer vor allem Shoppingtips. Und rei Alibihinweise auf Veranstaltungen. Von denen zumindest die eine auch nur marginalst mit Nähen oder Mode zu tun hat. Die Surftips überblätter ich deswegen diesmal gleich… hatte schon genug Shoppping-Ideen, noch eine Sparte muß nicht sein.

Wenig begeistert mich diesmal das Vintage Modell. Das sah 1958 im Orignial schon nicht toll aus, die Neuauflage macht es nicht besser. Immerhin gibt es den Schnitt dank Wollwaschmittelwerbung gratis. Aber nur bis 11.09….

Buchvorstellungen gefallen mir schon besser, aber wenn sie ein wenig ausführlicher wären, wäre der Kaufimpuls meist größer.

Die Plusmode betitelt sich diesmal “Lust aufs Land” was zum einen bedeutet, daß das Oktoberfest vor der Tür steht und trachtig angehauchtes auf den Plan muß und zum anderen, daß lauter Sachen drin sind, die ich nicht tragen kann, ohne umzuziehen…
Jacke Burdastyle Allerdings muß ich gleich bei Jacke 136 mein Vorurteil umwerfen. Keulenärmel und Schößchen sind zwar trachtige Elemente, aber aus bestickter Seide unf vor allem mit den eher gradlinigen Teilungsnähten und Abnähern kommt auch etwas außerhalb des Alpenraums tragbares raus.

Das Mieder drunter mit den Pailletten hingegen wirkt mehr gewollt, als schön. Weißer Rüschenrock mit Lodenjacke hat einen gewissen Reiz, aber ist dann doch etwas zu “boarisch” in der Anmutung. Und auch eher für die Altersgruppe U16. Na gut, U25… Mädchenhaft auch Kleid 125, aber irgendwie… zu klein Mädi. Die Proportion der Arme stimmt nicht (sieht aus wie rausgewachsen) und das Rockteil wirkt eher wie Nachthemd.  Die Kombination aus Jacke 137 und Hose 145 wirft vor allem Falten und Fragen nach der Paßform auf. Oder dem Material auf. Wer die Jacke aus festem Samt nach näht sollte sie sehr eng mögen und die Arme besser nicht zu heftig bewegen, der Katzenbart an der Lederhose wird durch den Glanz des Stretchnappa besonders gut zur Geltung gebracht.  Ähnlich die Tunika 143. Wirkt einfach… zu eng. Nein, kein dünneres Model nehmen, die Plus Klamotten einfach auch in Plus nähen! Das Miter gibt es dann noch mal zum “Dirndl” kombiniert mit Rock und Bluse. Nein, dann lieber ein echtes Dirndl.
Jacke Burdastyle Oder den Bluson 135. Materialmix aus Leder, Loden und Wolljersey und nicht mal sichtbare Probleme an den Nähten. Na bitte, kann ja doch jemand wirklich gut Nähen, bei der Truppe. 🙂

Blüte für den Hut wirkt eher shabby, die Broschennadel ähnlich lustlos.

Die Accessoires sollen einen Ethno-Touch haben. Der erschließt sich mir jetzt nicht durchweg. Etwa beim Eau de Cologne oder den Ketten mit Herz Jesu oder Mariendarstellungen. Andererseits gefällt mir die Clutch mit den Siefmütterchen, die ist so bescheuert, daß sie schon wieder gut ist. Ach, nicht mal teuer… mal gucken, ob es die noch gibt…

Die Kindermode hat gar kein Motto, außer eben “Mode”. Wenn ich das richtig sehe geht es nur um Mädchen in Gr.98 – 122, der Junge darf nur als Statist herumstehen. Vom Stil her wieder sehr brav, wenngleich in peppigen Farben. Röckchen, Kleidchen, Blüschen. Mäntelchen,… fast wie auf Kinderbildern meiner Patin, nur statt Schleife gibt es Blümchen ins Haar.
Kinderkleid Burdastyle Und ich kann es nicht leugnen, ich finde es unglaublich suß, viel schöner als Schlabberlook and zierlichen Körpern. Und wenn sie dann, wie Kleid 163, aus Romanit-Jersey sind, dann sind sie auch kindgerecht bequem. Und die Strumpfhose dazu sieht einfach schöner aus, als eine Legging. Leider bleibt die Frage, für wen diese Schnitte sind, denn in “freier Wildbahn” sieht man diesen Stil kaum. Neulich habe ich glatt mal zwei Mädchen in solchen Retro-Kleidern gesehen. Aber das war in Paris. Da kommt das glaube ich mehr an. Irgendwie schade…

Bei der Deko gibt es dann die coolen Kinderzimmer. Rockig mit Skateboards als Regalbrettern und einer E-Gitarre als Kissen für Jungs (die werden allerdings angesichts von Schallplatten als Wanddeko verständnislos gucken, kennen die Kleinen doch nicht mehr), rosa mit weißen Schleiertüll für kleine Elfen oder Prinzessinnen für Mädchen. Die “Rock” Variante gefällt mir (und warum nicht für ein Mädchen?), die süßliche hingegen weniger. Außerdem als Thema doch recht ausgelutscht.

Der atelierbesuch führt virtuell nach Frankreich, wo gezeigt wird, wie man Teppiche aus Kokosfaser herstellt. Am spannendsten finde ich da ja die Maschinen… angeblich kann man das auch besichtigen, falls es mich also mal nach Nyons treibt, werde ich das mal im Gedächtnis behalten. 🙂

Die Warenkunde befaßt sich diesmal mit Handstickgarn. Da ich davon selber nicht viel Ahnung habe, kann ich schon mal nicht meckern. Jedenfalls steht nichts drin, was für mich offensichtlich falsch wäre. Was aber nicht viel zu sagen hat…

Der Designer Schnitt kommt diesen Monat von Matthew Williamson. Die Vorstellung nimmt sich drei Seiten Platz, was ganz nett ist, denn ich kannte ihn bislang nicht. Über britische Modeschöpfer kann ich definitiv noch eine Menge lernen. Der Schnitt für das Etuikleid ist auch schön, aber leider liegt ein großer Teil des Reizes im Stoff und den dürfte man leider so nicht bekommen. 🙁

Unter “leichter nähen” gibt es ein Filzkissen, das das wojhl auch verdient. Stars and Stripes sehr rustikal mit groben Handstichen zusammengetackert. Nicht mein Stil, aber wer im Winter mal mit seinen Kindern was pasteln will… (Und natürlich ist das Ganze eigentlich Werbung für ein Buch. Das ich mir nicht kaufen werde.)

Die “Nähschule für Einsteiger” widmet sich diesmal dem Shiftkleid 109. Aus Wolljersey ist der Stoff auch ganz gut zu verarbeiten. Ein paar Worte könnte man noch über die Besonderheit von Jersey verlieren… aber gut. Interessante Variante, Schulternaht und Ärmelabnäher in einem Zug zu schließen.

Die aussagelosen Minibildchen von der Berlin Fashion Week überblättere ich mal großzügig.

Kerzen gießen in kitschige Porzellantassen… ach nö, das Thema ist doch schon durch, oder? Brauche ich nicht noch mal…

Dann noch der Stoff des Monats, sehr retro, das Druckmotiv. Nett, fragt sich nur, was man damit machen könnte…

Das war’s dann auch mal wieder… teilweise nette Modelle, diesmal wieder.

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, stammen von Burda und die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Burda Verlag.)

 

 

Rudi, der räudige Rammler

Rudi, the mangy buck

Rudi der RammlerIn Paris lief mir kürzlich das Buch “Doudous tout fous” von der japanischen Designerin Aranzi Aronzo für einen extrem geringen Preis über den Weg (amazon hat eine englische Ausgabe) und da mußte ich mich mal dem sinnlosen Nähen ergeben.

Some time ago in Paris I’ve found the book “Doudous tout fous” from the Japanese designer Aranzi Aronzo  (there exists an english edition also) for such a low price that I had to buy it. And had to do some completely non useful sewing.

Rausgekommen ist bei meiner Resteverwertung Rudi. Räudig deswegen, weil die Nahtzugabe für meinen Stoff doch zu schmal war und ich dann noch vor dem Füllen erst mal einige Stellen von Hand zunähen mußte. Das Gesicht habe ich mit verschiedenen Knöpfen und Perlgarn gestaltet, anders als in der Anleitung vorgesehen.

Rudi, der räudige RammlerResulting of my sewing is Rudi. He’s called “mangy” because the seam allowance was to small for my fabric, so I had to close some holes with hand stitches from the right side before I could even stuff him. The face I created with cotton perle thread and buttons, that’s different from the pattern.

Die meisten Zeit hat es gedauert, die passende Knöpfe zu suchen und das Gesicht zu gestalten. Aber es hat Spaß gemacht. Ich habe nur keine Ahnung, was ich mit Rudi machen soll. Denn weil der Stoff so leicht ausfranst kann ich ihn auch nicht an ein Kind verschenken. Und ich bin ja so gar nicht der Typ, für Deko. Und habe schon genug Stofftiere….

I think what  took most time was creating the face and choosing material and buttons. But it was real fun making Rudi. the only problem is, that I have no idea what to do with him now. With the fraying fabric it is to fragile to give it to a child. And I am so much not the type for decorative stuff. Plus I already have more plushies than I need…

 

 

Ich habe bestimmt nicht gezogen…

Of course I did not pull the fabric

Den meisten von uns sind bei Jersey ja schon mal verdehnte Nähte begegnet. Bei uns selber und natürlich bei anderen, die wissen wollen, was sie den falsch gemacht haben.

Most of us have seen puckering seams in knits. Either on our own stuff, but then also with otheres who want to know what they did wrong.

Stoff vor der NähmaschineDann werden diverse Fehlerquellen (z.B. falscher Nähfußdruck) ausgeschlossen und am Ende kommt dann natürlich die Frage, ob vielleicht beim Nähen am Stoff gezogen wurde. Worauf man die obige empörte Antwort bekommt… da zieht doch nichts am Stoff!

Then you exclude step by step the different problems (e.g. wrong foot pressure) and at the very end you ask if the sewer might have pulled on the fabric… which will give you the answer from above. See, the fabric is relaxed, nothing pulls it.

SchwerkraftDoch dann treten wir mal einen Schritt zurück und sehen uns den ganzen Nähplatz an…. Meist steht unsere Maschine auf einem Tisch. Und das Kleidungsstück an dem wir nähen…. hängt dann teilweise vor der Maschine herunter Damit es gerade in die Maschine hineinlaufen kann. Und dann zieht eben doch jemand am Stoff. Beziehungsweise etwas… die Schwerkraft!

Then we stap back and take a look at the whole sewing place… Most of us have to put our sewing machine on a table. And the garment we are sewing is hanging down in front of the machine, because we want the fabric to run straight into the machine. But that means there is something pulling the fabric… it’s gravity!

Generell kann man sagen, je mehr Gewicht dran hängt und je weicher der Stoff ist, desto stärker der Effekt. Bei einem festen Baumwolljersey für ein Babyshirt wird er weniger spürbar sein, bei einer Damentunika aus weichem Viscosejersey hingegen stärker. Denn zum einen ist Viscosejersey ohnehin schwerer als Baumwolle, zum anderen aber ist auch das Stoffstück größer.

General rule is: The more weight the fabric has, the stronger gravity pulls. A firm cotton knit for a baby shirt will produce less of a problem than a long woman’s tunic or dress of soft rayon knit. Rayon is heavier than cotton anyhow and then the pieces of fabric are also larger and therefor weight more.

Stoff vor dem NähfußWenn man es mit sehr weichen Stoffen zu tun hat, dann kann man den Stoff so führen, daß er vor dem Nähfuß in leichten Wellen liegt.

Especially if you have very soft fabric you can guide it in a way, that there are slight waves in front of the foot.

So ist sicher gestellt, daß an der Stelle, wo der Transport zugreift, tatsächlich kein Eigengewicht des Stoffes dran zieht.

So you can be sure that the moment when the feed dogs grab the fabric, the weight of the fabric does nott pull it down.

der Transport arbeitet korrektHier habe ich einige Stiche weiter genäht und man erkennt, daß der Stofftransport seine Arbeit verrichtet hat und den Stoff glatt gezogen. (Weil ich keinen “nachgefüttert habe.) Aber nur genau glatt, der Saum (hier war es ein Saum, keine Naht) ist hinterher glatt.

Here the same situation some stitches later. The feed dogs did their job and pulled both layers of fabric under the needle. So both layers of the hem (in the pic it was a hem, not a seam, but seams are even easier than hems) remain smooth and flat. The machine could do its job and pull exactely so much fabric as needed for a flat and nun puckering hem. Or seam.

Man kann diese Wellen vor der Nadel übrigens auch benutzen, um zu testen, ob Nähfußdruck und Fadenspannung richtig eingestellt sind. Wenn die Maschine in dieser Konstellation beide Stofflagen gleichmäßig einzieht, dann paßt es. 🙂

Those waves in front of the needle you can also use to test the set up of your machine (foot pressure and thread tension). If the machine feeds two layers of fabric smooth into the needle without making them shift against each other the set up is right. 🙂

Revue de Presse: Burdastyle August 2012

Titel Burdastyle In zarten Grün heißt Burda den Herbst willkommen. Nun ja, wäre schon schön, wenn wir erstmal Sommer hätten. Aber das ist nun nicht zu ändern. Der Titel verspricht ansonsten in meiner Größenkategorie Mantelkleid und die Farben Karamell und Nachtblau, was schon mal vielversprechend ist. Die Grundgarderobe für den Schulanfang ist zumindest für Bayern und Baden- Württemberg gut, denn da habe die Ferien noch nicht mal angefangen und die Mütter haben Zeit zum Nähen. Und unter “Streetstyle” dürfen angeblich Leserinnen die Kollektion zeigen. Das Brigitte Modell mit den “normalen” Menschen macht Schule?

Das auffälligste im Editorial ist erst mal das neue “App-Design”. Man fühlt sich fast wie auf einem Windows Handy.  Im Text wird vor allem dafür geworben, sich und seine Werke in allerlei Onlineplattformen hochzuladen. Klar, wenn die eigene Webseite so unübersichtlich ist, daß sie keiner nutzen mag, dann muß man auf andere Webcommunities verweisen. Außerdem ist es natürlich billiger, wenn man keine eigene Plattform unterhalten muß, sondern die Kunden anderswo werben läßt. (Tja… da sich mir bisher weder der Sinn von Facebook noch von Pinterest für mich erschlossen hat, zeige ich sie nach wie vor im Blog. Auch wenn mal ein Schnitt von Burda kommt. :o) ) (Okay, das war ein bißchen gemein. man darf ihnen die Bilder nämlich auch mailen.)

Dann wenden wir uns erst mal den kreativ-trends zu. Der erste wäre Accessoires aus dicken Seilen. Das hat teilweise sogar einen gewissen Reiz, aber vom Gefühl her würde ich das doch eher in den Sommer verorten und nicht in den Herbst, der uns mit dem Heft ja erwarten soll. Gut gefallen mir die breiten Taillengürtel. Leider nicht für mich, aber generell gerne. Und “neon” kreischt als Trend auch grade durch Paris. Wobei ich ihn dann am liebsten am Schuh hätte, da habe ich einige sehr schöne Expemplare gesehen…

Die nächsten beiden Seiten werden dann tatsächlich mit Leserinnenbildern gefüllt. Und es wird noch mal auf die Email-Adresse verwiesen, an die man seine Bilder schicken kann. es geht also doch auch ohne seltsame Netzwerke. Jedenfalls nett zu sehen, wie das eine oder andere Teil an einem “echten” Menschen aussieht.

Nun aber endlich zum ersten Modethema, “Fernweh” heißt es und verheißt einen Mix aus Galmour und Ethno. Und bisschen Hippie, wenn ihr mich fragt.

Kleid Burdastyle Das Kleid 120 in Langgröße begeistert mich dann aber sofort. Der Schnitt ist einerseits schlicht, andererseits aber in einer ansprechenden Schnittführung. Und wirkt trotz der vielen Teilungsnähte auch in dem Muster. In Uni wäre er bestimmt auch schön. Nur warum man im Herbst immer noch Ärmelos rumlaufen sollte, das erschließt sich mir nicht.

Gilt übrigens auch für die nächste Seite… alles ohne Ärmel. Das Kleid das durch den Stoffmix wie ein Zweiteiler wirkt ist nett, auch das schlichte Seidenshirt mit der.. tja.. nennt man das am Rücken dann auch Schluppe? Ach nein, so rum ist es ein Schalkragen… hm… doch, besser hinten als vorne. Auffällig ist dann wieder die Kombination aus gemusterter Pyjamahose (124A) und weiter Jacke (104). Als Kombi eher unförmig, aber die Jacke mit den Nietenbändern am Ärmel hat was. Gerade im Kontrast zu dem orientalischen Stoff der Hose. Nur an der Proportion könnte man noch was tun. Und noch mal eine Pyjamahose… hm… zur Arbeit gehen, ohne sich vorher anziehen zu müssen? Spart zeit am Morgen…

Ein passendes Häkelaccessoire gibt es dann auch. So eine Art Sabberlatz mit Perlen und Riesenpailletten. Ich… weiß nicht. Eher nicht.

Passend dann auch die Accessoires, opulent und orientalisch. Und größtenteils deutlich weniger reizvoll, als echte Handarbeit.

Sehr schön arrangiert aber diesmal der Lidschatten. Sehr schön “angerichtet”, da gucke ich tatsächlich gerne. Ein eindeutiges “Daumen hoch” für die Photographen!

Die ausführliche Bildanleitung in der “Nächschule für Einsteiger” zeigt das “reverse Schluppentop” aus Crêpe de Chine. Nähtechnisch sicher keine Herausforderung, aber wenn es sich an Anfänger wenden soll, ist Seide sicher nicht optimal. (Wobei… Crêpe de Chine ist immerhin einfacher als Satin….) Oder es sollten wenigstens ein paar Hilfen für die Verarbeitung solcher Stoffe dabei sein.

Knallige Farben mit nude Tönen sind das nächste Thema. Pure Schnitte sind angesagt, gut Chancen, daß ich mich mit anfreunden kann. Rock 135 gefällt mir schon mal gut, allerdings mit den großen Taschen auf der Hüfte nur für schmalhüftige. Bei Modell 101B scheint Burda selber nicht recht zu wissen, was es sein soll. Steht zwar “Gehrock” drüber, im Text aber Mantel. Was es aus meiner Sicht auch besser trifft. Ein Gehrock sollte doch etwas schmaler und figurnäher geschnitten sein, oder?
Blazer BurdastyleGanz wunderbare Schnittführung der Blazer 137. Ganz schlicht, aber spannende Teilungsnähte. und aus meiner Sicht auch eine klasse Farbe. (Die Hose mit den kleinen Schlitzen sieht auch toll dazu aus.)

Auch das Titelkleid ist eigentlich recht nett, aber im Vergleich zum Blazer fällt es nun mal ab. Danach ein Bürotaglicher Mini… je nach Büro und Beinen kann der sogar gehen.

Shirt Burdastyle Sehr spannend finde ich auch das Jerseyoberteil 130. Man sieht, daß ein Shirt nicht schlicht und einfach sein muß. Bequem und schick, ja sogar elegant geht also doch. 🙂

Hart am Trend-Wind ist auch die Kombination aush Schößchen Top und Rock und daß Capes offensichtlich im Trend bleiben gefällt mir. Und dann noch mal das Kleid in Langgröße. In der Tat einfarbig sieht es keinen Deut schlechter aus und es geht auch mit Ärmeln. Viel praktischer im Winter. 😮

Die Accessoires kommen im “App-Design” daher und es gibt Handtaschen in nude Tönen. Ich kaufe ja selten Taschen, aber gucken tu ich gerne… die von Coccinelle wäre mein Favorit.

Die nächste Modestrecke ist als Kontrast dann eher schwarz, aber 40er Jahre Retro ist ja wieder so ein Thema, für das ich sehr anfällig bin…

Kleid Burdastyle Und es geht auch schon gut los mit diesem ganz entzückenden Kleid. Das finde ich, geht doch auch in mehr als Größe 42…

Schößchenoberteil und Rock wirken in anderen Farben ganz anders. Der Rüschenkragen ist aber vielleicht etwas too much… Und über die Riesensamtschleife an Rock 111A will ich lieber gar nichts sagen… bin ich ein Bonbon? Den Gehrock-Mantel noch mal aus buntem Pseudopython… eher psychedelisch als 40er…

Rock Burdastyle Ach ne… auch den Rock finde ich zum “sofort nachnähen”. Schlicht, aber mit dem Godet doch wieder ein pfiffiges Detail. (Und kann man auch gut in jeden anderen Rock einbauen. Falls die Größe nicht paßt.)

Auch die kurze Jacke 119 dazu… nur die ist in Kurzjacke… Paßt dann nicht zusammen. Und der Tip, den Rock am Saum auf Kurzgröße zu kürzen ist ja wohl daneben. Denn dadurch ändert sich die Weite des Godets deutlich und der Eindruck wird ein ganz andere. Bei Kleid 107 weiß ich jetzt nicht… Das kann doch auch altbacken und arg “brav” wirken. Also der Stoff… eher nicht…

Der Favorit von Frau Bily ist diesen Monat der geblümte Bleistiftrock. Das rockige Styling für den Stadtspaziergang mit Lederjacke und (flachen!) Boots sieht gut aus, auch die Kombi mit Pulli zum Essen ist schick. Aber mit dem doppelreihinge Blazer und den hellen Pumps… uha, das will ich mir gar nicht zusammen vorstellen. Das sieht aus wie “Jungfer vom Lande hat wichtigen Termin in der Stadt und hat sich dafür bei Oma und Tante Klamotten geborgt” aus.

Die nächste Modestrecke behauptet zumindest, daß die gezeigten Damen die Teile hätten selber zusammenstellen dürfen. Die Felljacke zum Maxirock ist zumindest eigen. (So was hatte man zu meiner Jugend doch auch schon mal…) Der Lammnappa Blouson 118 hat wieder eine schicke Schnittführung und ist angeblich Kurzgröße, weswegen ihn die 19jährige Sarah auch zur Hose in Normalgröße kombinieren kann. Und es sind nicht mal die Ärmel zu kurz… Schnittechnisch ist ja weiter hinten im Heft nicht mehr so viel Neus zu erwarten… Kleid 115 gefällt mir als Alltagskleid ganz gut, dürfte der Schnitt vom Titelkleid sein, mit Ärmeln und aus einem weicheren Stoff. Der Strickmantel dazu sieht auch schick und bequem gleichzeitig aus. Gut, der Rest ist auch nett.

Zum Überblättern die nächste Kosmetik Werbung. Langweilig….

“Must-haves” sind Bilder von Laufstegen betitelt. Natürlich immer mit einem Burda Modell und den “Beweisbildern”, daß eben jenes Trend ist. Bei den Elementen “Schößchen” und dem Kleidungsstück “Cape” ist es klar, bei “Kleid” kann man eher raten, was das Burda Modell mit den Laufstegmodellen verbindet, bei der Bluse scheit es weiß und durchsichtig oder Spitze zu sein und beim “Gehrock” muß es die Farbe rot sein. Alles abgebildete sind nämlich ganz klar Mäntel. Okay, das Burdateil auch… und bei “Hose”… scheint der gemeinsame Nenner genau dieses zu sein, es ist eine Hose. Okay, eine gemusterte. Aber das ist doch Art allgemein. Generell finde ich die Idee aber gut. Ich laufe nicht jedem Trend hinterher, aber ich kenne sie trotzdem gerne. 🙂

Dann aber endlich die Plus Modelle… die erste Bluse ist schon mal mit Schluppe… ne, oder? Das Mantelkleid ist arg Mantel und nur wenig Kleid. Auch der Hosenanzug scheint wenig Form zu haben, dafür sieht die “raushängende” Blende eher wie vergessen denn wie gewollt aus. Da stimmt das Styling nicht.

Kleid Burdastyle Das Etuikleid 144 kann ich mir hingegen sehr gut an mir vorstellen. Vielleicht mit schwarzen Ripsbändern auf dunkelblau. Ich finde, daß wirkt auch immer wie “habe keine passende Farbe bekommen”.

Auch als Variante 143 mit Falteneinsatz sieht es an sich nicht schlecht aus. Allerdings sollten die Falten nicht so geknittert sein. Da hätte man besser in die Plissieranstalt investiert. Und die Lognjacke zur Hose schreit leider “schwanger”. Wer denkt sich solche Proportionen aus? Als Mantel 142B zum Kleid hingegen kommt der Schnitt viel eleganter rüber.

Der “Resteverwerter” befaßt sich mit Leder. Was ja so die typischen Reste sind, die man beim Nähen so hat… aber die Anleitung gibt es eh nur im Netz.

Als Vintage Modell gibt es diesmal einen Bikini mit Baby Doll. Mit gerüschter Spitze vorne auf dem Höschen. Also ganz ehrlich… es gibt Dinge, da sollte man froh sein, daß sie im Orkus der (Mode)Geschichte verschwunden sind und sie nicht wieder ausgraben. Auffallen, wie versprochen, wird man damit sicher. Aber es gibt vielleicht doch angenehmere Arten, sich längerlich zu machen….

Bei den “Best Sites” Surftips bekomme ich gerade ein intensive Deja vu. Drei davon muß ich erst ganz vor kurzem woanders vergestellt gesehen habe. Ich kann mich nur nicht erinnern wo… nun ja….

“Leichter basteln” als Utensilo aus alten Kartons und Plastikflaschen geht nicht wirklich als Anleitung durch. Ein Bild und einige Worte Text, der nicht viel mehr verraten, als man sich aus dem Bild schon selber zusammenreimen kann. Seitenverschwendung.

In etlichen Bundesländern stellte man sich beim Erscheinen des Heftes zwar erst so langsam auf Sommerferien ein, aber Burda freut sich schon wieder auf den Schulanfang. Das ist ein bißchen “same procedure as every year” in den Größen 116 – 140: Der Stil erinnert eher an Schuluniformen, wahlweise Retro.  Beides sehe ich auf deutschen Straßen nicht und wenn ich mir im Hobbyschneiderin Forum angucke, was als Kleidung für den Einschulungstag genähtwird, dann scheinen mir dafür eher pinke Rüschen, Applikationen und Stickerein aller Art angesagt zu sein. Ich gestehe, daß mir da der sachliche Stil aus der Burda deutlich besser gefällt (Schließlich ist die Schule ein Schritt ins “Große” Leben und es geht eben “zur Arbeit”, nicht zum Kindergartenfest und noch weniger auf einen Ball.), aber in Deutschland trägt das eher keiner (Leider.) Kleid155 finde ich besonders nett.

Statt Patchen und Quilten scheint Basteln der neue Aufhänger für die Buchvorstellungen zu sein. Diesmal basteln mit Kindern. Einen Papp-Kuckucksuhr. Zwar ohne Kuckuck, aber immerhin mit echtem Uhrwerk. Nun ja…

Die Dekovorschläge widmen sich dem Thema “Out of Africa”. Irgendwie ist das auch nichts, was ich bei mir so haben wollte. Über Kissen 173 können wir reden, aber neu ist die Technik natürlich auch nicht. Na gut, der Teppich im Felldesign ist auch noch lustig. Aber im Ganzen… ach nein, nicht in meiner Wohnung. (Und warum einige der für’s Nacharbeiten nötigen Zutaten noch mal auf einer Bildseite gezeigt werden…. keine Ahnung. Nicht genug Werbung in diesem Monat bekommen?)

Dann dürfen wir einen Lampenschirm mit vielen kleinen Papierfächern bekleben. Nein… Danke. Bestimmt prima, um eine Horde Kindergartenkinder bei schlechtem Wetter zu beschäftigen, aber das Ergebnis bitte nicht in meiner Wohnung.

Das Thema der “news” ist Porzellan und auch hier wieder mehr Verkaufsförderung als Neuigkeit. Aber das Kleid aus Porzellanscherben, das hat was.

Der Atelierbesuch hingegen hätte gerne noch mehr Bilder haben können. Die aufwendigen Abendkleider von Natascha Muellerschoen hätte ich auch auf noch mehr Seiten angucken mögen.

Interessant ist diesmal auch der Stoff des Monats, der mich vom Stil her gleich an afrikanische Motivdrucke erinnert. Nur anders. Ach guck, die Designerin kommt aus Afrika… kannte ich noch nicht, den Namen werde ich mir aber merken.

Mal wieder ein Fazit: Diesmal sind wirklich sehr viele schöne Teile drin, auch etliche, die ich gerne für mich hätte. Wenn ich Zeit zum Nähen hätte.

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen, sind von Burda und natürlich liegen die Rechte dafür auch bei Burda.)