Zwar ist der Sommer immer noch nicht eingetroffen, aber die Zeichen bei Burda stehen schon wieder auf Herbst. (Sachlich verständlich, vom Gefühl her aber… ich bin in Bayern aufgewachsen und da war der August der Ferienmonat. Daß die Zeichen schon wieder auf Herbst stehen, wo der Sommer noch nicht mal richtig angefangen hat, das passt für mich vom Gefühl her immer noch nicht.) Das zarte blaugrau des Titels paßt aber zum Sommerwetter. Zumindest der kühle Ton der Farben…
Das Editorial passt dann wieder zur Reisezeit und zeigt uns, in welchen Ländern es eigene Burda zu kaufen gibt. Daß es eine eigene Ausgabe in Ägypen gibt war mir dann doch neu.
Dann aber geht es mit den “kreativ-trends” los. Korallen aus Fimo basteln… äh.. ja. Hatten wir das nicht letztes Jahr schon mal? Oder habe ich das in einer anderen Zeitschrift gesehen? Nähte nach außen zu wenden fand ich in den 90ern (ich glaube es war in den 90ern als das schon mal Trend war, oder?) schon doof, Daran hat sich nichts geändert. Und das Basteln mit Federn zeigt mit den Vergleichsphotos vom Laufsteg nur allzu deutlich, daß die genaue Wahl des Farbtones dann eben doch den Unterschied zwischen “Trend” und “Kindergarten” machen kann.
Der “Resteverwerter” geht davon aus, daß wir noch größere Mengen Häkelgarn in vielen Farben haben… es gibt nämlich Blüten. Allerdings wirklich viele unterschiedliche und alle detailreich. Wer daran seinen Spaß hat macht mit dem Heft auf alle Fälle ein gutes Geschäft, denn um so viele verschieden Blüten zu bekommen muß man sonst eher ein ganzes Buch kaufen. Oder wenigstens ein spezielles Sonderheft. Und so einzeln als Brosche…?
Die erste Modestrecke widmet sich dem Stil der 50er. Es geht auch gleich wieder mit einem als “leicht” gekennzeichneten Schnitt los, aber dieses Cape gefällt mir sogar recht gut. Es ist ein einfacher Schnitt, aber die Ausschnittlösung ist etwas raffinierter, als einfach grade rum ohne viel schwieriger zu sein.
Kleid 126 hingegen sieht vom Schnitt her nach Sofa oder Kindergarten aus… langweilig.
Auch Kleid 119 gefällt mir von der Schnittführung her gut. Es paßt dem Model zwar nicht besonders (fehlende FBA läßt grüßen…) aber das Kleid selber. Nur ist mir immer noch nicht klar, warum ich im Herbst kurzärmelige Kleider tragen soll? Da wird einem doch kalt an den Armen…
Der Kragen an Kleid 125 in Langgröße hingegen… sieht eher so aus, als hätte sie sich einen Pulli um den Hals geknotet. Dafür ist die simple, grade Jacke 120A in Kurzgröße wieder nett. Bei Jacke 128 weiß ich nicht recht, was ich davon halten soll. Auf dem Photo sieht sie eher schmal aus, auf der Schemazeichnung kastig. Aber der Stoff ist toll. Tüllspitze über Hahnentritt. Okay, ich hätte vielleicht lieber Spitze über Tweed oder so was… müßte man aber aus zwei Stoffen auch probemlos selber machen können, oder?
Lange Ärmel dann endlich an Kleid 123. Ich glaube, das gefällt mir auch sehr gut. Es wäre nur schön, wenn man die Rückseite mal sehen könnte…
Der weite Mantel in Langgröße sieht ja aus meiner Sicht vor allem ohne Gürtel gut aus. Aber ist das nicht eher ein Swinger, als ein Trench?
Die Beauty-Seite… *gähn* auch wenn ich Rosen mag, das Bild ist nicht spannend genug, um es nicht zu überblättern.
Die Beauty Seite soll wohl die folgende Modestrecke einleiten? Jedenfalls wird es sehr rosa. Naja, eher rosé, pudriges rosé. Die Schnitte… hm. Eine “leicht” gekennzeichnete formlose Jacke und ein Kleid, bei dem ich nicht recht weiß, ob es form haben soll (dafür hat es zu wenig) oder lässig sein (dafür schon wieder zu viel). Unentschieden und langweilig. Entweder hat das Model eine hohe Taille oder dieser Look ist wieder in. Aber irgendwie wirken die Beine nicht lang, sondern unproportioniert lang, die Higheels machen es nicht besser. Ach so, die Klamotten… hm… die Säume drücken durch. Dann noch mal die Schlabberjacke und etwas, was auf den ersten Blick nach einem schlichten Mantel aussieht. Dann aber eine Weste ist. Dennoch aussieht wie ein Mantel, bei dem jemand keine Lust hatte, die Ärmel einzunähen. Schade um das Leder.
Danach kommen dann noch passende “kreativ-accessoires”. Die Shoppertasche ist nett. Nicht daß ich dafür einen Schnitt bräuchte, aber bis auf den fehlenden Verschluss ein hübsche Tasche.
“Mix & Match” soll Military mit Romantik vereinen und sowohl von jugendlichen als auch von reifen Frauen getragen werden können. Nun denn… Rock 108 ist ein balloniger Minirock mit Military Taschen aufgesetzt. Prädikat lächerlich? Das Kleid mit dem Wasserfall Ausschnitt sieht eher schlampig rumhängend als als absichtlich lässig. Und die Saumnaht kräuselt und der Saum drückt durch… Dann noch mal zwei Jacken im Militärstil. Oliver Parka am “reifen” Model birgt die Gefahr, daß es aussieht, als hätte man seine Protestklamotten aus den 80ern wieder rausgezogen. Kleid 105 mit den Volants hat einen gewissen Reiz, aber hinten ist es…. leer. Vorne überladen, hinten keine Lust mehr gehabt? Hose 115 mit Saumrüsche. So was fand sich bei Boney M als Kostüm, oder? Wobei ich feststelle, daß ich zwar weder die mehrfach gezeigte Schlabberjacke noch das Volantkleid an sich mag, aber in der Kombi hat es was. Nicht die Teile, aber das Feeling des Stylings. Sollte ich mal drüber nachdenken…. Noch mal die Jacke, ein Hemd… und das Cape mit den Blasebalgtaschen… geht gar nicht. Militäroliv ist einfach eine gefährlich Farbe. Meist sieht es doof aus….
Daß ich jetzt die Accessoires Seite zu dem Thema ungefähr so doof finde wie das vorangegangene ist vermutlich nicht so überraschend… Na gut, die Ballerinen mit der Schleife sind süß, aber nicht in Rosa. Und die Sachertorte… aber die würde ich eh lieber essen als angucken. 🙂
Der “ein Teil, vier Looks” Teil heißt jetzt “Stilgefühl” und stellt den Lieblingsschnitt von Frau Bily (sagt zumindest der Text) in verschiedenen Looks vor. Das wäre diesen Monat die unsägliche Lederweste (die aussieht, als wäre sie gerne ein Mantel, hätte es aber nicht geschafft…). Und die wird durchs umstylen nicht besser. Die Variante mit dem langen, weiten Kleid ist besonders grauenhaft, da wäre es dann auch egal ob man Cowbyostiefel oder rosa Converse dazu tragen würde. Das “Hamburg” Outfit mit schwarzer Hose und weißer Bluse geht noch am ehesten. Sieht aber trotzdem so aus, als hätte jemand die Ärmel vergessen…
“Very British” soll die nächste Modestrecke sein und geht immerhin schon mal mit einem Highlight los, Jacke 120B. Sehr schlicht, aber mit einer Rüsche aus gerissenem Chiffon die dem Modell dann wieder was besonderes verleiht. Der Schnitt ist in Kurzgröße, aber die Idee kann man ja mit jedem schlichten Jackenschnitt umsetzen.
Die nächste Seite hält dann leider nicht, was der Einstieg verhieß… Das Volantkleid kommt hier aus gemustertem Stoff daher, so daß man weder die Volants erkennt, noch den Stoff. Sieht einfach nur chaotisch und mehr gewollt als gekonnt aus. Auch das Styling aus der Oversized Weste und dem kurzen Rock kann mich jetzt nicht begeistern. Wobei der Rock auf den zweiten Blick eigentlich recht schmuck ist… vielleicht etwas länger, aber so generell… Dann sollen wohl Bermudas auch im Winter in bleiben, aus Cord, mit Strumpfhose und.. äh… Gummistiefeln? Nun gut. Die Uniformjacke 101 sieht auf der Schnittzeichnunge auch gar nicht so übel aus. Und aus dem Trench in Langgröße wird noch mal ein Kurztrench. So wie das Model auf dem Bild dasteht, sieht er auch weniger nach Swingermantel aus. Oder es sind die Wäscheklammern im Rücken… Die formlose “leicht”Jacke wird auch aus schönem Strickstoff (mit Zöpfen) nicht besser. Dabei wäre der Stoff doch recht schön… Und dann noch mal das Hemd, diesmal mit Jersey an den Ärmeln statt Manschetten. Erleichtert zumindest das Nähen und das Bügeln…
Dann wird wohl wieder ein Bastelvorschlag eingestreut… eine Etagere aus alten Tellern und Tassen zusammenkleben ist inzwischen doch ein alter Hut.
Eher “männlich” aufgemacht eine Seite mir Bürsten und Kämmen. Nun ja… paßte farblich zum Thema?
Dann die Nähschule für Einsteiger, diesmal mit dem Wickelrock. Wenn man sich wirklich einen guten Wollstoff dafür gönnt, dann ist das tatsählich mal anfängertauglich.
Ausfürlich widmet sich der nächste Beitrag der Designerin hinter Antik Batik. Das Label kenne ich aus Paris. Wobei der Reiz der meisten Sachen aus meiner Sicht schon in den Stoffen liegt. Aber der Designerschnitt dazu ist auf den zweiten Blick zumindest detailreich. (Gefallen? … Weiß ich nicht recht.) Verschwindet natürlich wieder hinter den aufwendig gestalteten Stoffen…
Weniger spannend der neue “Designwettbewerb”. Entwerfen sie ihr Lieblingskleid… *blabla* Aufgabenstellung wie im Kindergarten, oder? Male dein Lieblingstier. Nun ja, zu gewinnen gibt es eine Pfaff Nähmaschine. Wenn ich polemisch wäre, würde ich sagen, passt zum Niveau… 😉
Ah, die Plus Modelle. Fürs Büro werden sie versprochen. Äh… in der rosa Hose und mit kurzem Blüschen? (Oder trägt sie es nur so blöd?) Na da strahle ich aber Kompetenze aus… Tunika 139 hingegen hat durchaus einen gewissen Reiz. Definitiv ein Kandidat für meine Nachthemdensammlung… Der schmale Lederrock ist so weit bürotauglich, dafür natürlich nicht so spannend. Und auf einen sichtbar eingenähten Reißverschluss auf meinem Hintern kann ich aus verschiedenen Gründen gut verzichten… Und dan noch eine rumschlabberige Weste und eine Jacke, die auf der technischen Zeichnung durchaus Struktur zu haben scheint, auf dem Photo dann aber den Charme einer übergeworfenen Decke entwickelt. *schauder* Ich glaube diese Plus Strecke ist die gruseligste die ich seit langem in der Burda gesehen habe….
Die Surftips überblättere ich wieder zügig, Webshops finde ich in der Regel auch alleine ohne große Probleme….
Ein Modethema das um diese Jahreszeit auch unweigerlich wieder kommt ist Mode für die Einschulung. Gr. 110-134 und es gibt Rock und Hose, also auch für Jungs. Diesmal ist es eine Art lässiger Schuluniformstil, den ich durchaus niedlich finde, zu dem ich mir aber kein Kind vorstellen kann, das so rumläuft. Also nicht hier, wo wir keine Schuluniformen haben. Wobei zumindest Hose und Rock problemlos zu verwenden sind und wenn man am Shirt das Abzeichen weg läßt, dann wird es tragbar.
Die “kreative Welt” stellt vor allem Dinge vor, die man kaufen kann. Wobei ich Kleidung aus Kork interessant finde…
Deko… Vögelchen. Aus Tapetenrest geschnitten, aus Stoffresten genäht… gestickt… nein, so was von nicht mein Geschnmack. Einzig die gehäkelten “Nester” haben einen gewissen Reiz, denn die dienen der Aufbewahrung. Und wenn man da ein geeignetes Material nimmt…
Genauso wenig begeistert mich die mit dem Buchtip verknüpfte Patchworkdecke. Das aus großen Teilen zusammengesetzte Fuchsgesicht wirkt auf mich nicht clver und unkonventionell sondern lustlos und grob zusammengehauen. So nach “Ich muß jetzt was machen, was schnell und einfach zu machen ist, egal ob es gut aussieht oder nicht.”
“Leichter Basteln” schlägt uns vor, alte Kartons zur Aufbewahrung zu nutzen und zur Kennzeichnung was drin ist, Beispiele außen aufzukleben. Ein sehr, sehr, sehr alter Hut…
Der Streetstyle zeigt kurze Shorts. Da müssen sie sich in dem Sommer aber beeilt haben, um welche in freier Wildbahn abzulichten Oder die Bilder sind vom letzten Jahr… *g*
“Wie geht eigentlich…” einen Knopf annähen verrät die Bildergeschichte. Nette Graphik im Grobmotorikerstil, aber die für einen Anfänger wichtigen Sachen werden wie immer nicht verraten. Mit zwei Knoten anfangen, die genau aufeinanderliegen. (Habe ich Jahre gebraucht, bis ich dahintergekommen bin, wie man das zuverlässig hinbekommt.) Dann wird beschrieben, wie man den Knopf festnäht um danach zu verraten, daß man das aber nicht zu fest machen sollte. Wozu sind denn Schritt für Schritt Anleitungen da, wenn man sie nicht genauso abarbeiten kann? Und wenn man sich beim Vernähen des Fadens nach dem Bild richtet, dann wird man den Faden um die Stoffkante herumlegen… so sieht es zumindest aus. Alternativ könnte man die Zeichnung auch so interpretieren, daß man irgendwo neben dem Knopf durchsticht. Auch nicht so sinnvoll….
Dafür wirkt der Atelierbesuch diesmal so, als sei eventuell tatsächlich jemand vor Ort gewesen. Mein Geschmack ist es nicht, aber doch interessant anzusehen.
Bunt ist dann auch der Stoff des Monats. Und heftig teuer…
Ich fürchte… Burda hat mal wieder eine Wendung vollführt, die mir nicht so zusagt… aber es bleibt, auf den September zu hoffen.