Vogue V8522, Very Easy Vogue (Jacke)

Für den inoffiziellen Motivationsmonat im Oktober (Ja, ist schon eine Weile her) habe ich mir eine schnelle Jacke aus der Vogue Collection vorgenommen, einen “Very Easy” Schnitt. (Was mir bei den Vogue-Schnitten ja generell gefällt ist, daß sie beweisen, daß “besonders” nicht auch “besonders schwer zu nähen” heißen muß.)

Vogue Schnitt Jacke 8522

So sieht der Schnitt auf dem Umschlag aus.

(English version of this pattern review is as always on Pattern Review)

Ich habe mich für Variante B entschieden, eine kurze Jacke mit dreiviertel Ärmeln.

Die Jacke soll zu einem Kleid passen, das seit etwa einem Jahr in Arbeit ist (gebloggt habe ich auch nicht nichts darüber) und das ich im Frühjahr tragen möchte. Ostern zum Beispiel. (Auf das Jahr möchte ich mich mal lieber nicht festlegen….)

Der Schnitt sieht leichte Wollstoffe vor, mein Stoff ist eher ein mittelschwerer Wollstoff mit einer eingewebten Fischgrät-Struktur, an der Oberfläche leicht angefilzt, wie Mantelflausch. Gefunden habe ich ihn bei Sacrés Coupons in Paris. Gefüttert mit einem afrikanischen Baumwoll-Batikstoff von Toto, auch aus Paris. (Der Stoff wird auch in dem Kleid verarbeitet.) Da die Jacke sehr weit ist, reicht das als Futterstoff. Geschlossen wird mit einem großen Druckknopf von Prym und obendrauf kommt ein großer Knopf, der ohne Funktion blind aufgenäht wird. Dieser ist aus Kunststoff und ich habe ihn vor einigen Jahren auf einem Pariser Flohmarkt (Porte de Vanves, denke ich) entdeckt.

Jacke

Mein Schnitt enthält die Größen 18-24. Nominell nach Tabelle habe ich am Oberkörper Gr. 22, Erfahrungen haben aber gezeigt, daß ich mit Größe 20 und einer FBA besser fahre. Da der Schnitt sehr weit ist, habe ich mich entschlossen, ihn in Größe 20 ohne Änderungen zu nähen.

Eine ganz neue Erfahrung für mich, das habe ich sicher seit 20 Jahren nicht mehr getan. (Und vermutlich der Grund dafür, daß die Jacke trotz Zeitmangel im Oktober tatsächlich fertig wurde, auch wenn ich erst heute Zeit habe, darüber zu schreiben.)

Der Zuschnitt ging zügig, auch wenn ich etwas mehr Stoff gebraucht habe, als die Anleitung vor sah. Ich wollte ja auf den Verlauf der Streifen achten (was an der Schulter geklappt hat, am Rücken nicht, obwohl ich einlagig zugeschnitten habe. *grr*) Da ich aber einen 3m Coupon hatte, war das egal. Mit dem Rest kann ich eh nichts anfange, weil ich in der Farbe sonst nichts habe.

Ansonsten habe ich weitgehend nach Anleitung gearbeitet, Abweichungen nur da vorgenommen, wo sie mir durch meinen dickeren Stoff als angezeigt erschienen.

Als Einlage habe ich Vlieseline H410 genommen und nur den Unterkragen verstärkt. (Die Anleitung sagt nicht, ob ober oder Unterkragen verstärkt werden soll. Bei einem “Very Easy” Schnitt wäre das vielleicht besser.) Da ich die Einlage stückeln mußte, erschien mir das sicherer. Die Anleitung sieht nicht vor, am Oberkragen Mehrweite anzuschieben, bei dünnerem Stoff mag das angehen, bei meinem dickeren Stoff nicht. Also habe ich das ausgeglichen. Aus dem gleichen Grund habe ich die Nahtzugaben der Ärmelansatznaht im Oberstoff auseinandergebügelt.

Jacke Vogue

Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden.

Ich habe zwar im Moment noch nichts, was dazu paßt, aber das Kleid wird irgendwann fertig werden.

Es ist erstaunlich, wie schnell man eine Jacke nähen kann, wenn man am Schnitt nichts ändern muß und wenn man sich kaum mit Handnähen abgibt. Wie in der Anleitung vorgegeben, habe ich auch das Futter mit der Maschine eingenäht.

Was mich dann daran erinnert hat, warum ich das normalerweise nicht gerne mache… der Saum ist hinten ein wenig schief. Das ist mir früher auch fast immer passiert, wenn ich Futter mit der Maschine eingenäht habe. 😮

Was mir beim Nähen nicht so gut gefallen hat ist die Lösung mit dem Druckknopf. Den so aufzunähen, daß die Stiche auf der rechten Stoffseite nicht zu sehen sind ist etwas fitzelig. Und dann noch den Dekoknopf drüber nähen… Knopfloch und Knopf wären einfacher gewesen, glaube ich.

Knopf

Und weil bei Pattern Review danach gefragt wurde… hier ist ein Bild von dem Knopf.

(Leider ein bißchen unschaft, so ganz optimal ist die Macrofunktion meiner Kamera leider nicht.)

On PatternReview someone wanted so see it.. so here a close up of the vintage button.

(A bit blurry, I’m sorry, my digicam has a macro function, but not a perfect one…)

Vogue: Very Easy Vogue V8477 (Shirt in Wickeloptik)

So, nachdem der September mehr als lange vorbei ist (der Oktober auch *hüstel*), kommt jetzt auch endlich die Schnittbesprechung zum Jersey-Top.

English review is on Pattern Review.

Der Schnitt ist von Vogue aus der “very easy” Reihe, ein Shirt in Wickeloptik. (Was auf der Schnittüte zu sehen ist, kann man mit dem Link anfahren.) Er ist in den amerikanischen Größen 6-22 erhältlich, meine Ausgabe umfasst die Größen 14-22, und ich habe ihn mir vor einiger Zeit von einem Freund aus den USA mitbringen lassen. Gewählt habe ich Variante C.

Laut Maßtabelle bin ich eine 22 mit einer 24er Hüfte, habe aber experimentell schon herausgefunden, daß ich bei Vogue mit einer 20 und ggf FBA besser hinkomme. Deswegen habe ich den Schnitt in 20 benutzt, zur Hüfte auf 22 vergrößert. Nach Lektüre der Kritiken auf Pattern Review und den Angaben zur Oberweite des Kleidungsstückes auf dem Schnitt habe ich die FBA diesmal weggelassen. Oberhalb der Taille habe ich den Schnitt dann um 2cm gekürzt, eine meiner Standardänderungen.

Der Stoff ist ein vermutlich reiner Kunstfaserjersey, den mir mal jemand beim Fabrikverkauf von Comazo besorgt hat. Da diese Firma vor allem Unterwäsche herstellt, tippe ich auf Skiunterwäsche oder so als ursprünglichen Verwendungszweck.

Wickelshirt, Vogue 8477

Genäht habe ich weitgehend nach Anleitung.

Die Nahtverarbeitung habe ich ja bereits ausführlich dargestellt, eine weitere Abweichung war dann noch, daß ich die Saumzugabe aus der unteren Stofflage des Vorderteils rausgeschnitten habe. Drei Stofflagen reichen, dann legt sich der Saum auch besser.

Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden.

Der Ärmel hat ein paar Kräusel, aber nicht auf der Naht, sondern daneben. Denn ich habe den Ärmel zwar glatt einnähen können, aber der Stoff ist recht fest und läßt sich auch nicht eindämpfen, also geht er direkt neben der Naht wieder auseinander. Aber das ist zu verkraften.

Die Kräusel am Ausschnitt hingegen könnten etwas ausgeprägter ausfallen, aber das liegt am Stoff.

Vom Sitz her ist es okay, aber nicht pefekt. Ich habe keine FBA gemacht, bin mir nicht ganz sicher, ob es nicht besser gewesen wäre. Andererseits hat es ja so auch seinen Reiz. *g* Wie das Wickelteil sich über oder unter die Brust legen soll, das ist mir nicht ganz klar…

Trotzdem, wie gesagt, im Gesamteindruck bin ich zufrieden. Das Shirt kann ich gut unter einen Hosenanzug oder zum Kostüm tragen, aber es sieht auch ohne Jacke gut aus. Es sieht nicht aus wie Wurst in Pelle, aber auch nicht “Übergrößen Walla-Walla”. Eben ein ganz normaler Schnitt, der nicht bei Größe 42 schon Halt macht.

Ich werde das Shirt sicher aus anderem Stoff noch das eine oder andere Mal nähen.

Reisemantel: Knopflochfrust

Frustrating buttonholes

Eines war schnell klar, mein Mantel sollte Paspelknopflöcher bekommen. Am Wochenende habe ich mich also dran gemacht. Ich mache nicht ständig welche, aber es ist auch nicht das erste Mal. Und ich habe auch eine Technik gefunden, mit der sie ganz gut gelingen.

Dachte ich bisher.

missglückte Paspelknopflöcher

Ich habe sogar brav ein Probeknopfloch genäht, schon um die richtige Größe zu ermitteln. Das sah auch ganz gut aus. (Nicht ganz so schön wie in Wollstoffen, aber das konnte ja an meinem Stoff liegen. Baumwolle mit viel Poly läßt sich nicht so gut bügeln.)

Woraufhin ich die Knopflöcher am Vorderteil des Mantels genäht habe und sie alle versaubeutelt habe.

Jedes einzelne.

Alle vier.

I had quickly decided to make bound buttonholes on my coat. So that was on my schedule for the weekend. I’m not making bound buttonholes everyday, but it wasn’t the first time either. And I know a technique that works fine for me.

That’s at least what I thought so far.

I made a test buttonhole to check the right size which also looked quite nice. (Not as nice as in woolen fabrics, but I thought this was due to the poly-cotton fabric, that does not iron so well.)

Then I took the front of my coat and made the buttonholes. Messing up all of them.

Every single one.

All four of them.

vermurkstes Knopfloch auf eine andere Art Na gut. Zwei Tage Denkpause. Vielleicht paßt meine Methode ja nicht zum Material.

Aber in der aktuellen Threads ist ja eine totsichere Methode zum perfekten Paspelknopfloch gezeigt. Die hat zwar viel Ähnlichkeit mit Methoden die schon früher nicht funktioniert haben. Aber einen Versuch ist es auf alle Fälle wert….

Tja, die Paspeln sind wunderschön gleichbreit und gut geformt.

Dummerweise überlappen sie sich aber im Knopfloch. Das war also auch nichts.

But the latest issue of Threads features another technique for perfect bound buttonholes. It reminds me a lot of techniques that have not worked for me in the past, but who knows…

Well the lips are well formed and of even width. Only they do not fit into the opening, they overlap… Back to square one.

Augenknopfloch

Na gut, vielleicht Augenknopflöcher? Von Hand kann ich die auf dem Stoff definitiv nicht schön, aber meine Maschine macht das ja auch.

Wenn sie nicht immer diesen komischen Gradstich machen würde, bevor sie um die Kurve geht.

Okay, I give in. Maybe an eylet buttonhole? I’m sure that I do not master the technique of doing it by hand on this fabric, but my machine knows how to do that.

If it would not make this funny long stitch before starting the eyelet part…

Ich bin gerade ziemlich genervt…

Ich werde also ein Vorderteil neu zuschneiden (glücklicherweise habe ich so viel Stoff gekauft) und werde dann, wenn alles fertig ist, ganz normale Knopflöcher nähen. Es sei denn, die Janome von Frau mhs kann schönere Augeknopflöcher.

Aber diese Entscheidung eilt noch nicht. Ich werde den Mantel im November nicht mehr fertig stellen und werde auch im Dezember kein neues Projekt beginnen, sondern ich werden den Monat nutzen, um möglichst viele Ufos vor Weihnachten noch fertig zu stellen.

I am quite annoyed now.

What I’m going to do is cut one front again (luckily I have enough fabric), sew my coat and then in the end sew just normal buttonholes. Or as Frau mhs whether her new machine does the job better.

But this decision will not have to be taken soon. I will not finish my coat this month. Neither will I start a new project in december. Instead I’ll try to finish as many projects as I can before christmas.

Meine Reisen und mein Reisemantel

Travelling and my travel-coat

Ein Reisemantel ist ja eine feine Sache, aber wenn man ständig herumreist, ist es etwas schwierig, die Zeit zu finden ihn zu nähen. Immerhin habe ich in Paris meine Zutatenliste weiter abgearbeitet.

A travel coat is a great thing, but with all my travelling it’s difficult to find the time to sew it. At least I bought some of the necessary notions in Paris.

Knöpfe, Einlagen, Schnallen

Zuerst war ich bei Entrèe des Fournisseurs (was sich anbietet, weil er ja quasi um die Ecke ist) und habe dort Knöpfe in zwei Größen gefunden. Metalloptik, aber angesichts meines leichten Stoffes aus Kunststoff.

Danach zog ich gen Montmartre auf der (erfolglosen) Suche nach Jersey für ein anderes Projekt. In einem der kleinen Kurzwarengeschäfte dort fand ich immerhin eine Gürtelschnalle. Dabei viel mir ein, daß ich an den Ärmelriegeln statt Knöpfen eigentlich auch lieber Schnallen hätte, also habe ich kleine Schnallen auch noch mitgenommen. Jetzt habe ich die kleinen Knöpfe übrig… denn an den Taschen brauche ich keine, denn die mache ich anders. Allerdings sind die Schnallen glänzend, also werde ich versuchen, sie noch matt zu bekommen.

First I went to Entrèe des Fournisseurs (it’s just around the corner) and bought the buttons in two sizes. They look like metal, but are lightweight plastic, more suitable for my fabric.

Then I went on to Montmartre on a (futile) quest for jersey knit for another project. But in one of the smaller shops for notions I found a belt buckle. Looking at it I decided I preferred buckles for the sleeves instead of buttons and bought smaller ones, too. What did I buy the small buttons for? The buckles are shiny I’ll try to find a way to make it matt.

Und weil der Laden auch Einlagen hatte, habe ich noch Gewebeeinlage gekauft.

Denn ich wollte mich diese Woche nicht nur an das Aufbügeln der Einlagen machen, sondern auch anfangen zu nähen. Mindestens die Knopflöcher, denn es sollen Paspelknopflöcher werden.

Tja… dann fiel mir allerdings ein, daß die Adventszeit vor der Tür steht und ich zu allermindest dringend die Honigleckerli und die Pommeranzenbrötchen machen sollte, denn die müssen erst einige Wochen liegen, damit sie weich werden.

The shop also had interfacing, so I bought woven interfacing, too.

The plan was to start sewing this week, like the bound buttonholes. (If you have no time, make the pattern more complicated and time consuming. One of my most favourite rules… )

Until I recognized how close the advent time is. And that baking “Honigleckerli” (a kind of gingerbread) and “Pommeranzenbrötchen” was getting urgent. Because they have to be stored some weeks before they are soft enough to eat them.

Und heute wollte mein Schwiegervater wissen, welchen Schnellkochtopf ich jetzt zu Weihnachten möchte, also mußte ich in die Stadt. (Ein paar andere Sachen waren auch aus…) Da ich die no name Einlage immer noch nicht vorgewaschen hatte, habe ich gleich noch bewährtes G785 gekauft, das ich stattdessen verwenden werde. (Falls sich noch jemand fragt, wo meine vollen Stoff und Zubehörkisten herkommen… *g*)

Adam, beantwortet das deine Frage? 😉

And today my father in law wanted to know what model of pressure cooker I wanted for Christmas, so I had to go to town. (Okay, there were other things I also needed…) As I hadn’t found the time to preshrink my no name interfacing I also bought G785 that I’ll take instead of the woven interfacing. (If anyone still asks how my stash builds… *g*)

Adam, does that answer your question? 😉

Motiviert für den Reisemantel

Und natürlich ist die Zeit wieder knapp.

Travel-coat for the “Motivationsmonat” with a limited time budget, as ever…

“Wind und Wetter” ist das Thema für diesen Motivationsmonat und da der Monat schon deutlich fortgeschritten ist, muß ich jetzt auch mal heftig loslegen. Ich brauche einen neuen Mantel. Oder einen zusätzlichen. Die letzten zehn Jahre hat mich mein australischer DrizzaBone Mantel gut begleitet, aber so allmählich ist er doch recht abgeliebt und aufgescheuert. Also brauche ich einen Nachfolger. Oder so was ähnliches.

Da ich ja viel herumreise möchte ich einen Mantel in neutraler Farbe, der zwar winddicht ist und einen kleinen Regenschauer abhält, aber nicht viel wiegt, nicht knittert und waschbar ist. Außerdem soll er auch über meiner Fleecejacke noch passen, dafür aber kein eigenes wärmendes Futter haben, damit er im Sommer und auch bei kühlem Wetter getragen werden.

“Wind and weather” is the topic of this Motivationsmonat and as the month is nearly half over its more than time to start. My australian DrizzaBone coat kept me good company the last ten years but a lot of wearing and travelling didn’t make it better. So it’s time for a replacement.

As I’m traveling a lot I want an allround coat: neutral colour, protection against wind and a light rain, doesn’t have much weight, doesn’t wrinkle (to much) and can be machine washed. And it should also fit over my fleecejacket but not have a warm lining so I can wear it on a rainy summerday but also in colder weather.

Material für Reisemantel

Obwohl ich den ersten Teil des Monats in Berlin war und danach mit Arbeit eingedeckt, war ich nicht ganz untätig.

Zuerst einmal suchte ich einen Schnitt. Er mußte weit sein, damit die Fleecejacke auch drunter paßt und insbesondere auch ausreichend weite Armausschnitte haben. Ich habe einige Hefte durchgesehen, ein paar Schnitte ausgemessen und bin letztlich bei dem Trenchcoat aus der ersten ottobre woman von 2006 gelandet. Zumindest als Basis, ohne Änderung geht bei mir ja nix. *g*

First I searched my magazines and my pattern collection for a pattern. It had to be wide enough to fit over my fleece jacket and especially the sleeves had to be wide enough for that purpose, too. After measuring several patterns I decided that the trenchcoat from the first ottobre woman von 2006 would be a good start. With some modifications, of course.

In Berlin war ich eigentlich für eine Fortbildung, doch ich war ein bißchen früher angereist und konnte so dem Rat einer Berliner Nähfreundin folgen und bei Hüco Stoffe auf die Jagd nach einem passenden Stoff gehen. Und siehe da… ich wurde fündig. Eine helle Popeline, Baumwolle mit hohem Kunstfaseranteil, dünn, aber dicht gewoben.

Und da das alleine vielleicht doch noch etwas mehr Wind durchläßt, als mir lieb ist, habe ich vom Computer in der Hotellobby noch einen Notruf an Annette gestartet, die mir eine Windstoppermembran besorgt und geschickt hat. (Das Päckchen kam sogar noch vor mir Zuhause an…)

My stay in Berlin was for a seminar but I had come earlier so I cold follow the advice af a sewing friend from Berlin and direct my steps to Hüco Stoffe where I found indeed the perfect fabric. It’s a lightweight but firmly woven popelin in a neutral beige. A bit of cotton but mostly polysomething to keep wrinkles away and make it quickly drying.

Still I thought I wanted more protection against wind so I used the free internet terminals in the hotel lobby to send a “sewing SOS” to Annette who knew where to get a wind stop membrane and sent it to me in no time. (It arrived even before I was back home.)

Inzwischen ist der Schnitt auch kopiert, die Knöpfe möchte ich am Wochenende kaufen, vielleicht bekomme ich auch Vlieseline. Denn nächste Woche möchte und sollte ich dann mal kräftig loslegen…

Meanwhile I’ve traced the pattern. I want to buy the buttons this weekend and maybe I can get my interfacings, too. Next week I hope to be able to do a lot of sewing…

Jersey: ein Bügeltrick

Knit fabrics: pressing hems made easy

Einen habe ich noch… Was ich gerade bei Jerseys immer mühsam fand, war das umbügeln der Saumlinie. Abmessen und Stück für Stück umbügeln. Lästig. Und noch dazu bei einem Kunstfaserjersey, der sich durch das Bügeln nicht gut fixieren läßt. Und an meinem Shirt muß eine Seite des Ausschnittbeleges umgebügelt werden, ein sehr langer Ausschnittbeleg…

I have one more… What I always found painful on knit fabrics was pressing hemlines. Measuring, marking and pressing step by step. Time consuming. Even more on a poly jersey, that will not keep it’s form well when pressed. And this top does not only have seams to press but a veeery long neckline facing….

Absteppen

Und so geht es: Das Abmessen überlasse ich der Nähmaschine.

Ich möchte 1,5 cm von der Schnittkante entfernt umbügeln. Also nähe ich eine Naht, 1,5 cm von der Stoffkante entfernt. Markieren muß ich nichts, denn ich habe ja eine entsprechende Markierung auf der Stichplatte.

That’s how I go: I let my sewing machine do the measuring and the marking in one step.

Here I want to press a 1,5 cm seam. So I stitch 1,5cm away from the fabric edge with a quite long stitch length. No marking needed, because I already have the marks on my throat plate.

Bügeln

Und damit habe ich nicht nur meinen Saum markiert, der Stoff läßt sich auch verhältnismäßig leicht an der Naht umbügeln.

Und da die Nähmaschine ja gerade näht, ist auch der Saum automatisch grade.

Nach dem Bügeln kann man den Hilfsfaden wieder herausziehen. Oder auch drin lassen, bei einem Jersey wird er früher oder später reißen, auch dann kann man ihn noch rausziehen. 😮

Außerdem funktioniert der Trick nicht nur bei Jersey, sondern auch bei Webstoffen. Und nicht nur bei gerade, sondern auch bei gebogenen Säumen.

Now my hemline is not only marked, it also folds relatively easy along the stitches.

And as the sewing machine sews straight… the hemline is straight also.

After pressing (or after hemming) you can remove the stitches. Or not. In knits it will break anyhow sooner or later, because the stitches are not stretchy. Then you can still remove the thread. 😮

The trick will also work with woven fabrics and also with curvy seamlines.

Revue de Presse: burda Modemagazin 11/2008

Ich bin zwar grade in Berlin, aber das Internet ist ja überall… *g* (Und ein bißchen Stoff habe ich auch gekauft, auch wenn ich vor allem zum Arbeiten hier bin.)

Die November Burda liegt auch schon wieder ein paar Tage bei mir, aber immerhin nicht so lange wie die letzte. *hüstel* Und damit ist mein Stapel an Zeitschriften auch endlich “abgearbeitet”. Bis die nächste kommt, versteht sich…

Der Titel ist grau-lila, angesichts des Modetrends für den Winter nicht überraschend. Außerdem kommen diese Farben im Winter ja immer wieder vor.

Das Editorial erzählt diesmal vor allem vom Wellnessteil des Heftes, das Selbermachen rückt ein bißchen in den Hintergrund.

Der “look” der Saison ist (mal wieder) gold, passend zur Festsaison. Die Modelle der Designer die gezeigt werden machen mich nicht gerade traurig, daß weder meine Figur noch mein Geldbeutel dafür geeignet sind.

Summary in English: I’m in Berlin right now, mostly for work, but I’ve found the time to buy a bit of fabric. And to check out the november issue of BWOF. What I like are top 103, at least if you want to show your bra to the world. 😉 Jacket 106 would be nice, too, but for small sizes only. What a pity… Coat 107 I took for a dress on my first look, well, why not make it a dress? Other things I like are top 125, skirt 104, the petite coat and coat 116. And, of cours, the plus size dress. On a model that is at least a tiny bit “plus sized”. A real improvement!)

Passend dazu sind die “classics” Modelle glänzend. Bei Kleid 101 weiß ich nicht, ob die Armausschnitte so schlecht geschnitten sind oder ob das Material zu weich ist. Jedenfalls stehen sie grauslig ab. Oder hängen runter. Je nach dem. Oder beides. Bei Bluse 108 gefällt mir vor allem der Stoff. Jacke mit Blusenmanschette… nö….

Der Schnitt von Top 103 ist schön. Wenn man gerne seinen BH oder dessen Abwesenheit zeigen möchte. Und ich habe die dunkel Erinnerung, daß es schon mal einen sehr ähnlichen gab…

Kleid im Teppichmuster hingegen… ein Hingucker ja, aber ob ich den haben will? Und mal wieder ein Godetrock, wie spannend…

Mit der militärisch angehauchten Jacke 106 könnte ich mich auch anfreunden. Aber warum nur bis Größe 42? Da sie wohl nur geschlossen zu tragen ist, könnte man sie aus passendem Stoff doch sicher auch als Blusenersatz tragen?

Die “fashion news” plagen und mit Fransen. Bin ich ein Sofa? Ja, in den 80ern hatte ich ein pinkfarbenes Indianer-T-Shirt mit Fransen. aber mit 14 darf man das. Da war das nicht die schlimmste Geschmacksverirrung… *gg*

“modern woman” ist das nächste Thema und soll Pariser Chic verkörpern. (Ds Stichwort Paris bedeutet vermutlich mal wieder schwarzen Lidstrich und klassisch rote Lippen…) Bluse 113 hat schon mal was von Sack aus Faschingsstoff. Die arme Seide… und die Taillenabnäher helfen da auch nichts mehr.

Bei Modell 107 dachte ich spntan an ein Kleid. Aber es ist ein Mantel. Als beides gut vorstellbar. Dabei mag ich Tulpenform nicht mal so unbedingt, aber vermutlich gefällt es mir, weil es zur Abwechslung mal eine andere Silouhette ist.

Ah, ein schöner Blusenstoff… ach so, die ist mal wieder zum Kaufen.

Kleid 118 ist für alle, die schon immer mal als Kunstwerk von Mondrian rumlaufen wollten. Oder als Plakatwand. Aber da man den Stoff ja eh nicht bekommen kann… (Sandalen und kurzärmeliges Kleid… im November… die Burdaredaktion muß Unsummen für ihre Heizung ausgeben…) Blouson 119 ist eine Verschwendung des schönen Glencheck…

Das “extra” sind ein paar Jerseyteile. Weniger fürs Sportstudio, mehr zum Rumhängen, wenn ich das recht verstehe.

Shirt 125 hat eine nette Schultervariante, das Decollete macht jedenfalls klar, daß man damit besser keinen Sport treibt. In der lanärmeligen Variante 124 ist der Ausschnitt dann auch “entschärft”. An der Schrittnaht von der zugehörigen Hose sollte man mal was machen, die sieht irgendwie… seltsam aus. Und der Overall ist definitiv ein “geht gar nicht”. An Babies sehen Strampler ja niedlich aus, ich glaube in alten Heften habe ich solche Overalls noch für Kleinkinder drin.

Die “mode-ideen” glitzern mit Strass. (Ich würde auch jederzeit an billige Sandaletten von C&A tonnenweise teure Swarovski-Kristalle kleben……. ist klar…)

Der “fashion-flash” liefert Blumenprints. Warum nicht, macht die Sommerkleidung ganzjahrestauglich. Der Schnitt für Rock 104C könnte interessant sein, aber in dem Blumenmuster erkennt man ohnehin nichts davon. Und das sackförmige Shirt wird mit Ärmeln und aus Chiffon nicht deutlich besser.

Einen Bilderlehrgang gibt es auch mal wieder, diesmal zur Manschettenverarbeitung. Früher habe ich diese Workshops aus der Burda mal ausgeschnitten und gesammelt, aber inzwischen habe ich genug Bücher, da ist das ganze Wissen etwas kompakter drin.

“trend” sind die “schicken Siebziger”, bei der Epoche denkt man ja eher an Hippies, aber in der Tat, es gab damals auch Mode. Enge Klamotten, Riesenbrillen und Hüte mit breiter Krempe. Und Ausschnitte bis zum Bauchnabel. Was das betrifft, ist Burda offensichtlich damals stehen geblieben. *g*

An dem Uni-Rock 104B könnte man die Doppelgodets sogar mal erkennen. Wenn nicht die Clutch den Rock so genial verdecken würde. :/ Jedenfalls ein Detail, daß ich mir sicher auch an einen Rock in meiner Größe “anbauen” könnte. Vom Titelmodell gefällt mir ja vor allem der Hut. Das heißt, die Jacke ist nicht so übel, aber nicht mit den Ärmeln.

Nein, in Leder gefällt mir der Blouson auch nicht besser.

Klassisch, aber ganz nach meinem Geschmack ist der Mantel für Kurzgröße. Nur über das Styling müssen wir noch mal reden… Sandalen trägt man jetzt mit Winterstrümpfen? Muß das sein??? Allerdings eröffnet der Trend ein paar schuhsparende Möglichkeiten. Aber wer will schon Schuhe sparen? *gg*

Doch auch Mantel 116 gefällt mir sehr gut. Der ist sogar bis Größe 46 im Heft, da wäre nur wenig zu vergrößern. Ich brauche ja mal wieder einen “Wind und Regen”-Mantel, der würde mir sehr gut gefallen. Stellt sich aber die Frage, ob die Ärmel weit genug sind, denn unter so einen Mantel muß bei mir auch noch die Fleecejacke passen. Zumindest manchmal.

Kreativer Kopf ist diesmal eine gräfliche Modistin auf der Insel Mainau. Die gezeigten Hüte sind eher bodenständig und somit auch tragbar. Königliche Verwandtschaft und ein hoher Touristendurchsatz vor Ort schaden dem Marketing sicher nicht. Schade, daß es noch keine schönen Hüte auf der Mainau gab, als ich noch in der Ecke gewohnt habe… andererseits wäre das für mein Studentenbudget dann eh unerreichbar gewesen.

Der “look der stars” ist die Schluppenbluse. Ne, den Schnittdownload spare ich mir gerne. für mich hat das einfach was omahaftes. Was dann zum Alter der abgebildeten Stars auch so ungefähr paßt….. *g* Daß der Schnitt schon in Größe 34 anfängt stört mich infolgedessen auch nicht.

Das “exclusiv-design” kommt mal wieder aus Düsseldorf. Die Kleid-Trench Kombi sieht im Prinzip ganz gut aus. Bei dem Kleid hingegen… Teilungsnaht über der Brust und die Seiten in Falten gelegt… bei mehr als Körbchengröße A könnte das seltsam aussehen.

Zum Kaufen gibt es Unterwäsche. Dessous oder neudeutsch Lingerie. Diesmal aber nichts dabei, was ich dringend nachnähen wollte.

Das war es dann weitgehend mit dem Nähinhalt… Verweis auf die Burdafashion Webseite,… ach, die plus-Modelle kommen noch. Und endlich mal ein Model, das Rundungen hat UND Lebensfreude ausstrahlt.

Insbesondere natürlich Kleid 133A. Rasante Kurven, ein spanneder Ausschnitt. Und mit genau dem Styling könnte ich leben. (Minus die Luftballons…)

Die Jacke mit den Schößchen…. naja… aber sehr im Trend, glaube ich. Das Shirt mit den Fältchen vorne hingegen… auch nicht schlecht. Ich könnte glatt doch mal wieder was aus Burda nähen…

So, den ganzen Kosmetikkram kann ich wieder überblättern. Im “kultur-treff” ist diesmal auch nichts dabei.

Die Reise geht nach Brüssel. Da war ich nur mal kurz, das sollte man wiederholen. Aber vielleicht ohne Ehegespons, wenn ich zu “Le Chien Vert” gehe. (Eine Adresse, die ich mir schon vor langer Zeit notiert habe…)

Die Kindermode ist wieder mal deutsch, tragbar und mit Pfiff. Allmählich verstehe ich, warum meine Patin vor langer Zeit ihre Tochter vor allem bei Pampolina eingekleidet hat.

Und dieses kernige Outfit zeigt, daß man auch für kleine Jungs was nähen kann, was tragbar ist und interessant aussieht.

Dann noch ein paar Verweise auf die Seite, auf der das Einloggen von meinem Rechner aus nicht mehr funktioniert… Burdastyle. Der Haarreif mit LEDs gefällt mir. So einen Schürzenschnitt kann sich hingegen jeder selber malen, den braucht man nicht downloaden.

Ach ja, es geht auf Weihnachten zu, deswegen wird wieder winterlich gebastelt. Filzherzen und -pilze sind zwar ganz niedlich, aber rustikal ist dann doch nicht ganz mein Stil. Die gehäkelten Lebkuchenherzen als Topflappen sind auch ganz nett… aber nicht neu, denke ich.

(Die Werbung für Klamotten á la Burda bei Quelle ist mir im letzten Heft schon aufgefallen. Die Schnitte sind allerdings nicht sehr spannend, aber wer mal einfach Basisschnitte sucht… (vermutlich irgendwo im Archiv ausgegraben, oder?)

Tja, das war’s dann für diesmal. Und ich habe mal ein bißchen Zeit, bis die nächste erscheint…;)

Jersey ohne Overlock: Nähte mit geschlossener Nahtzugabe

Jersey without a serger: closed seams

Bleiben noch zwei Nähte zu schließen: Die Seitennaht (bzw. zwei davon) und die Ärmeleinsatznaht. Hier bügle ich die Nahtzugaben nicht auseinander. An der Seitennaht weil es mich da nicht stört und es anders schneller geht und an der Ärmeleinsatznaht, weil es da keinen Sinn macht.

So there are two other seams to do, the sideseam and the seam that connects the sleeve to the body. In both cases I finish both seam allowances as one. On the side seam because it doesn’t disturb me there and it’s quicker and on the sleeve because it’s the better option.

geschlossener Overlockstich

Für die Seitennaht wähle ich die faule Variante: den eingebauten Overlockstich meiner Nähmaschine. Ich habe sogar zwei davon, dieser nennt sich “geschlossener Overlockstich”. Leider paßt das Nähgarn hervorragend zum Stoff und meine Kamera kann kontrastarme Sachen gar nicht gut darstellen. Deswegen habe ich das Stichbild über einige Stiche hinweg nachgezeichnet, damit jeder gucken kann, ob er auf seiner Maschine auch so einen Stich hat.

Auch die Seitennaht braucht bei einem Shirt nicht wahnsinnig viel Dehnbarkeit, vor allem so viel, daß sie den Stoff nicht “einhält” und kürzer ist als das restliche Shirt. Der Overlockstich ist dafür mehr als ausreichend, er ist weniger elastisch als eine echte Overlocknaht, aber für die meisten Einsatzzwecke mehr als ausreichend. Ich habe auch schon Badeanzüge damit genäht. Wer die Seitennähte lieber auch auseinanderbügeln will kann genauso einen Zickzackstich benutzen, etwa in der gleichen Einstellung wie hier für die Ärmel beschrieben.

Fot the side seams I choose to be lazy and sew them with the build-in overlockstitch of my sewing machine. My sewing thread matches the colour of my fabric very well and my camera is not good taking pictures with low contrast. So I tried to “redraw” some of the stitches so you can check your machine for a stitch like that.

The side seams of a top also do not need an extreme amount of stretch, it has to be enough that the the seam can stretch as much as the fabric, not less. The overlock stitch of a sewing machine is not as stretchy than a real serger seam, but for most uses it’s absolutely sufficient. I have even sewn swimsuits with the overlock stitch. But if you don’t have a stitch like that or want your seam allowances ironed flat you can use a zigzag stitch, like described for the sleeves.

zurückgeschnittene Naht

Danach wird der überstehende Stoff der Nahtzugabe einfach neben der Naht abgeschnitten.

Then you cut back the seam allowance close to the seam.

Die Ärmelansatznaht sollte ebenfalls dehnbar sein. Da ich sie besonders flach möchte, wende ich noch mal eine andere Technik an. (Wobei ich aber auch schon Shirts nur mit dem Overlockstich genäht habe, vor allem, wenn es schnell gehen soll.)

Doppelnaht

Auch das ist nicht schwierig, ein kleiner Zickzackstich, etwa 1,8 mm lang und 1,5 mm breit. Oder wie die Dehnbarkeit eben bei eurer Maschine hinkommt. Und dann einfach mit gleicher Einstellung noch mal 6 mm von der Naht entfernt auf der Nahtzugabe nähen. Danach wird die Nahtzugabe schön flach gebügelt und knapp neben der zweiten Nahtlinie abgeschnitten. Die Ziehfäden vom Ärmel einhalten ziehe ich erst danach raus.

Das ist es auch schon.

The seam that connects the sleeve with the body of the garment should also be stretchy. I could use the overlock stitch (I have sewn complete tops with that stitch, no problem), but I want it even flatter. So there is another technique.

Also very easy: You stitch on the seam line with a zigzag stitch. Stitch length about 1.8, stitch width 1.5. Or whatever works for your fabric and your machine. Then you stitch again 6mm from the seamline on the seam allowance. Then I press the seam allowance flat and cut the rest of the seam allowance close to the second stitching. My last step is taking out the threads which held in the sleeve cap.

That’s all.

Jersey ohne Overlock: Nähte mit offener Nahtzugabe

Knits without a serger: seams with open seam allowances

Von gekauften Shirts sind wir es gewöhnt, daß sie mit der Overlock genäht sind und die Nahtzugaben infolgedessen zusammengenommen versäubert sind. Das erzeugt allerdings recht dicke Nähte und die mag ich persönlich nicht an allen Stellen.

Ganz besonders mag ich sie nicht an der Schulter und auch nicht unbedingt an der Ärmelnaht. Aber das Nette am selbermachen ist: Ich kann es anders machen.

Nahtzugabe flach gebügelt

An diesem Shirt arbeite ich an drei Stellen mit flachgebügelter Nahtzugabe: Die Schultern, die Ärmelnähte und die Teilungsnaht des Einfassbandes für den Ausschnitt. (Das ist die, die das Bild hier zeigt.)

When we look into a purchased shirt we are used to seams where the seam allowances are overcast together with a serger. This of course creates quite bulgy seams, something I do not like everywhere on a shirt.

I hate them on shoulder seams and I do not like them to much on the sleeveseams (depending on fabric and cut). But the nice thing about DIY: I can do it in a different way.

At this shirt I’m using flat seams (seam allowances ironed flat to both sides) on the shoulder seams, the sleeve seams and the seam that connects the two pieces of the band along the neckline. (That’s the seam shown on the pic above.)

Ein Vorteil ein Overlocknaht ist natürlich, daß sie sehr dehnbar ist. Eine normale Steppnaht der Nähmaschine ist das hingegen nicht.

Allerdings… selbst an einem Shirt will man gar nicht bei allen Nähten, daß sie dehnbar sind. Das Paradebeispiel dafür ist die Schulternaht. Hier näht man oft sogar einen Streifen Nahtband oder Stoff mit ein, um der Dehnung entgegen zu wirken. Also könnte man einfach eine gerade Steppnaht nähen und das Problem ist erledigt. Allerdings bleibt der Stoff dehnbar und durch die Steppnaht wird er an der Stelle relativ stark belastet, so daß die Gefahr besteht, daß auf Dauer der Stoff Schaden nimmt.

SchulternahtAlso verstärke ich den Stoff an einer Seite mit Vlieseline. Normalerweise würde ich da Formband nehmen, ich könnte auch schwören, daß ich da noch 5m von habe, aber irgendwie… finde ich das gerade nicht. Also muß G785 herhalten. Mit der Zackenschere geschnitten, damit sich keine Ränder abzeichnen. Und… äh… fürchterlich schief geschnitten. Aber die Naht trifft die Einlage überall. Also egal.

Darüber nähe ich dann nicht mit einer Steppnaht, sondern mit einem minimalen Zickzackstich. Stichlänge 2,3, Stichbreite knapp 1. Das sieht aus wie eine “wackelige” Steppnaht, ist aber tatsächlich schon etwas elastisch. Gerade genug, um etwas Belastung vom Stoff wegzunehmen.

One big advantage of a serger is that the seams are elastic. A normal straight stitched seam with your sewing machine is not.

But even on a shirt we do not want all of the seams to have to much elasticity. The shoulder seams normally are sewn with some none elastic woven ribbon. So you could just straight stitch with your sewing maschine and that’s it. Okay, nearly. You can do this and you will get along with it on may fabrics, but there remains a risk that sooner or later the fabric will break, because the seam holds the still elastic fabric too much.

To prevent that I’m using some light fusible, usually on the back piece of my pattern. Normally I’d use Vlieseline Iron On Bias Tape and I am so sure I still have quite a lot of it but I cannot find it at the moment. So Vlieseline G785 had to do. Cut with my pinking shear to make sure no edge will show on the right side. And… yes… the cutting is quite not so straight at all. But the seam hits the interfacing, so it’s okay.

For sewing I change my straight stitch to a minimal zigzag, like stitch length 2.3, stitch width a tad less than one. The result looks like a wonky straight stitch, but has minimal stretch, enough to take away the stress from my fabric.

Nahtbild

Um den Unterschied zu zeigen habe ich hier noch mal eine Probenaht mit hellem Faden genäht: Die untere Naht ist der normale Steppstich, die obere, etwas ungleichmäßg aussehende, ist in Wirklichkeit ein Zickzackstich. (Klick aufs Photo bringt ein größeres Bild.)

Here the difference: the lower stitching line is the normal straight stitch. The upper one, that looks a bit irregular, is a zigzag stitch. (Klicking on the pic brings the bigger version.)

Auch die Ärmelnaht nähe ich mit diesem Stich. Zumal mein Stoff in Längsrichtung ohnehin nicht sehr elastisch ist.

Braucht man eine elastischer Naht, etwa bei Kindern die unsanft am Ärmel ziehen oder bei Sportbekleidung die stärker dehnbar sein muß, dann muß man den Zickzackstich “steiler” machen. Kürzer und ggf. etwas breiter. Meine Maschine hat dafür eine Art “Sägezahnstich” für hochelastische Stoffe (Blick ins Handbuch der Maschine lohnt immer), man kann diesen aber durch einen Zickzackstich mit Länge 1-1,2 und einer Breite von 1,2-1,5 ersetzen. Einfach ausprobieren, was die gewünschte Wirkung hat. Solche Nähte kann man auch noch gut auseinanderbügeln, auch wenn sie nicht ganz so flach werden, wie eine normale Steppnaht.

For my sleeve seams I am using the same stitch. My fabric doesn’t have much stretch in the lengthwise direction anyhow.

If you need more elasticity in the seam (clothing for children who may pull on their sleeves or on garments for sport) you make the stitch steeper. Shorter stitch length, maybe a bit longer stitch width. My machine has a kind of “saw tooth” stitch for highly elastic fabrics build in (check the manual of your machine). Elseway you can set your zigzag stitch to length 1-1.2 and width 1.2-1.5. Just try what creates the stretch you need. Seams like that can not be ironed as flat as a straight stitched seam, but they are small enough to iron the seam allowances to both sides.

Das sind aber noch nicht alle Möglichkeiten für Säume in Jersey, die kommen in einem eigenen Beitrag.

That are not all possibilities to make seams in knits, more are to come yet.