Socken stopfen mit der Nähmaschine, Teil 1

Wenn ich mir ansehe, welche Suchanfragen Menschen zu meiner Seite führen, dann fällt mir auf, daß Kleidung zu ändern und zu reparieren doch gar nicht so selten vorkommt. Und ich dachte immer, ich wäre die einzige, die noch stopft. :o)

Zubehör zum Socken stopfen

Wobei ich Socken schon mal deutlich lieber stopfe, seit ich dahinter gekommen bin, daß das auch mit der Nähmaschine geht und nicht nur von Hand.

Warum sollte man eigentlich Socken stopfen, wo es doch für wenige Euro einen Zehnerpack vom Wühltisch gibt? Nun… wenn es schnell gehen soll, dann geht Stopfen doch deutlich schneller als waschen und trocknen. Weiterhin gibt es Lieblingssocken, die so lange wie irgend möglich am Leben erhalten werden müssen. Oder Kinder, denen man vor dem nächsten Wachstumsschub vielleicht nicht mehr mit einem Packen Socken bestücken möchte, die nächste Woche zu klein sind. Oder… oder… oder. Gründe gibt es viele. Bei mir fing es an mit der Unzufriedenheit über die Billigsocken, die oft drückende Nähte hatten oder einfach so schnell kaputt gingen, daß sie mir gar nicht mehr so billig vor kamen. Ich wollte also auf bessere Qualität umsteigen, konnte mir aber nicht auf einen Schlag zehn Paar gute Socken leisten. – – Denn was im Großpack gekauft wurde geht auch im Großpack kaputt. Also habe ich durch Stopfen der alten billigen den Zeitrum zur Neuanschaffung entsprechend gedehnt. Dann kam dazu, daß man so ganz gut die Handhabung fürs frei geführte Sticken lernt. Ohne daß es schlimm wäre, wenn mal ein Stich daneben geht. Denn an der Socke sieht es keiner. 😉 Als mein Herzblatt dann mal Schuhe hatte, die Löcher in neue und teuere Socken rissen (ohne daß es uns gelang, den “Übeltäter” zu identifizieren) war das dann auch jeweils rasch behoben.)

Was braucht man also?

Einen kleinen Stickring aus Kunststoff mit Metallfeder. Meiner hat einen Innendurchmesser von 6cm. Das ist klein genug um in eine Socke zu passen und groß genug, um noch darin arbeiten zu können.

(Löcher die größer sind als der Ring werden definitiv nicht mehr gestopft… )

Dann noch einen Stopffuß oder Stickfuß für die Nähmaschine (einfach mal ins Anleitungsbuch gucken, was da empfohlen wird) und eine Maschinennadel mit abgerundeter Spitze. Ich nehme gerne SuperStretch von Organ, meist die 75er.

Loch in der Socke

Meine Beispielsocke auf den Bildern hat einen Zustand erreicht, wo ich sie normalerweise nicht mehr stopfen würde, aber da sie nicht schwarz (wie die meisten anderen), sondern grau ist und somit auf den Bildern auch etwas zu erkennen sein wird, bekommt sie noch mal eine Gnadenfrist, bevor sie zur Putz- und Poliersocke wird. :o)

Das Loch befindet sich in der Zehenregion.

Der Kunststoffring wird in die Socke geschoben und dann die Socke etwas darüber gespannt. Das Loch (innerhalb der punktierten Linie) sollte in der Mitte des Rings sein.

Das Spannen ist deswegen wichtig, weil Socken ja normalerweise gestrickt und somit elastisch sind. Nach dem Stopfen ist die Stopfstelle das nicht mehr. Es kommt also mehr “Zug” auf das restliche Gewebe, das dadurch schneller verschleißen kann. Dem kann man durch das Spannen des Stoffes ein wenig entgegenwirken. Die Stopfstelle wird dann im “zusammengezogenen” Zustand der Socke (also ohne Fuß drin) eventuell eine kleine Beule formen. Aber sobald der Fuß die Socke dehnt, liegt sie glatt.

Socken in Stickrahmen einspannen

Die eine Hand hält also die Socke gespannt, die andere schiebt von oben (also von der rechten Seite der Socke her) die Metallklammer hinein, die den Stoff dann festklemmt.

Wenn das nicht gleich mühelos klappt, weil sich der Kunststoffring beim spannen etwas verzieht oder man vor lauter Eifer die Metallklammer durch den Ring schiebt, statt in die Klemmnut… keine Panik. Reine Übungssache. 😉

Loch in Socke eingespannt

Wenn man die Socke wendet und sich die linke Seite anschaut, dann sieht das so aus. (Der Finger darunter zeigt das Loch.)

Socken stopfen

Jetzt wird es noch mal fitzelig.

Zum Stopfen darf ja nur eine Lage Socke unter die Maschine, sonst würden wir die Socke zunähen. Also darf unter dem Loch keine Stofflage mehr sein.

Deswegen stülpe ich die Socke auf die linke Seite und schiebe sie dann aber so unter die Nadel, daß an dem Stickrahmen die rechte Sockenseite oben liegt, also zur Nadel hinzeigt. Die linke Sockenseite am Stickrahmen (die das obere Bild zeigt) liegt auf der Stichplatte.

An der Ferse geht es wesentlich einfacher, an der Spitze einer Socke ist es schwieriger.

Aber es geht.

Dann muß das ganze unter den Nähfuß. Dabei halten die Finger der linken Hand die ungestülpte Socke weg vom Nähfeld, die rechte Hand bleibt, um den Stickrahmen zu führen.

Das gibt erst mal fürchterliche Krämpfe in den Fingern, aber nach einigen Socken hat man den Dreh raus. Versprochen! (Sogar ich… )

In einem alten Nähbuch habe ich mal einen speziellen “Sockenrahmen” gesehen, der tatsächlich eine Vorrichtung mitbrachte, die restliche Socke beiseite zu drücken. Leider scheint das das nicht mehr zu geben. 🙁

… dieser Schnitt aber auch!

ProbejackeAlso erst mal den Schnitt herauskopiert. Meine Oberweite liegt zwar noch mal 3cm über Größe 46, aber da der Schnitt nicht größer verfügbar ist, habe ich ohnehin keine Wahl. Und bisher war mir die Schulterpartie eh in der Größe schon zu weit.

Meine Standardänderungen (Schultern 1cm schmaler, die Hüfte um etwa 20cm auf mein Maß erweitern, 1,5cm Länge oberhalb der Taille kürzen) mache ich gleich auf Folie. Dann wird zugeschnitten und schnell mit großen Stichen genäht. Und gebügelt, denn ich will ja den Sitz beurteilen können.

Oben herum wird es wohl etwas eng sein, aber der Rest sollte doch weitgehend passen.

Mit der Probejacke geht es auf nach Aachen, Silvia soll gefälligst ausbaden, was die angerichtet hat, mit ihrem Stoff. 😮

Naja, das Ergebnis übertraf erst mal alle Erwartungen.

Irgendwie passte gar nichts.

Gut, vorne mußte es weiter werden. Da ich Angst hatte, bei einer Full Bust Alteration die Teilungsnaht zu vermurksen dachte ich, wenn man Stoff unterheftet (das war der nächste der gerade zur Hand war…. ) und den dann hinterher durchschneidet, müßte man damit zwei neue Schnitteile bekommen, die man wieder auf Folie übertragen kann.

Und dafür, daß meine Oberweite nur um 3cm von der Maßtabelle abweicht muß doch überraschend viel zugegeben werden. Nämlich ungefähr 3cm auf jeder Seite. (Und bei BHs habe ich gerade mal so knapp C, mit starker Tendenz zu B…. )

Probejacke von hintenDie Rückansicht konnte ich erst hinterher auf dem Foto sehen. Vorher hatte ich gehofft, es läge an den beiden Spiegeln und der Perspektive. 😉

Aber da mußte zum einen an der Mittelnaht weg, was wir vorne zugegeben hatten und in der Länge… mußte noch viel, viel, viel weg. Etwa sechs Zentimeter. Aber nur in der Mitte, zur Seitennaht passte es wieder.

Also nichts mit endlich zuschneiden und loslegen.

Folienschnitt anpassen und ein neues Probeteil nähen. 🙁

Und hoffen, daß die häßlichen Falten am Armausschnitt von den vielen Stecknadeln kommen.

Ich hasse Probeteile, sagte ich das schon?

Diese Rosen haben Dornen…

Es gibt ja so ein paar Sachen, denen ich, Stoffdisziplin hin, Stoffdisziplin her, leider gar nicht widerstehen kann. Zumindest nicht dauerhaft.

geprägte Seide

Rosen sind das eine und Seide das andere. Wenn das ganze dann noch rot ist und eine interessante Struktur hat (nämlich geprägt)… das konnte nicht ewig gut gehen.

Silvia hat den Stoff ja schon ganz lange im Laden. Und ich schleiche genauso lange bei jedem Besuch darum herum. Gehe gucken, ob die Farbe immer noch so schön ist.

Dunkles Rot, aber je nach Beleuchtung bis ins fast schwarze changierend oder leuchtend, wenn helles Licht darauf trifft. schmelz

Zart streicheln, ob es immer noch Dupionseide ist, das Muster immer noch so schön tastbar erhaben, glänzend, fest,… schmacht

Gut 40 EUR sind für so einen wunderbaren Stoff auch nicht zu viel. Qualitativ hochwertige italienische Seide hat ihren Preis und ist den auch wert. Wenn ich denke, daß ich anderswo viel langweiligeren bestickten Seidentaft für 55 EUR gesehen habe. Und den gibt es überall. Geprägte Seide… eben nicht.

Nur… ich habe ja gerade keinen Anlass mir so etwas zu nähen. Mein Bruder möchte erst mal seine Doktorarbeit fertig machen und danach über so was wie Heiraten nachdenken, auf meine eigene Silberhochzeit will ich auch nicht warten…

Und für mich… muß das dann auch ganz schön viel Stoff sein.

Ruhelose Nächte. Ich wälze Ideen. Ideen, die weniger Stoff brauchen vielleicht? Aber eine Corsage… da habe ich derzeit gar keine Gelegenheit sie zu tragen. Und nur so für den Schrank nähen… dazu nähe ich zu langsam.

Und immer wieder… im Laden, gucken ob die Seide noch da ist. seufz Den Umzug hat sie auch gut überstanden…

Im Oktober breche ich ein. Ich will den Stoff. Punkt.

geprägte Seide, DetailAllerdings nicht für die Kiste. Er soll genäht werden.

Zuerst wälze ich also Schnittmuster und -hefte. Was will ich überhaupt?

Waschbar dürfte der Stoff nicht sein. Also muß es gereinigt werden. Bluse oder Kleid fallen damit weg. Rock… sitzt sich vielleicht zu schnell platt. Und Hose? Ne, Dupion ist nicht der Stoff für Hosen. Und bei meiner Figur schon gar nicht.

Also Jacke. Das hat den Vorteil, daß ich sie wenigstens auch tragen kann. Wenn es sei muß zur Arbeit, zum Kostümrock oder einer Hose.

In der April Burda von 2005 werde ich letztlich fündig, Modell 116 geht bis Größe 46 und erfordert mal keinen elastischen Stoff. Der Kragen und die leichten Trompetenärmel sollten gut zum Stoff passen und gefallen mir.

Bis Weihnachten, oder wenigstens Sylvester will ich die Jacke tragen. Ich weiß, ich weiß. Jetzt ist Januar. Und ja, ich gestehe, ich wollte sie letztes Jahr tragen. :o)

Da ich ja auch keine Stoffe mehr einlagern will und auch die Reste möglichst klein halten nehme ich also tatsächlich die auskopierten Schnitteile mit in den Laden und Silvia erlaubt mir, den Stoff auszurollen und die Teile zu plazieren. Dann abschneiden und danach messen. Menge und Preis verdrängen.

Stoffbeute mitnehmen.

Zuhause gehen die Probleme dann schon los.

Ich habe keine Ahnung, wie ich den Stoff verstärken will. Vlieseline aufbügeln bei einem Strukturmuster… könnte unerwünschte Wirkungen haben.

Testen kann ich noch nicht, dazu muß ich zuerst mal Zuschneiden, damit ich sehe, wo die Reste wirklich bleiben. Denn wenn der Stoff wegen einer Bügelprobe nicht reicht… das wäre echt ärgerlich. Mehr als ärgerlich. Saublöd, wäre das.

Also Zuschneiden.

Moment… tröötalarmtröötalarmtröööt wie gut haben mir die letzten Burdaschnitte gepaßt?

Okay, nähen wir erst mal ein Probeteil….

Kölner Nähbrunch: Dreikönigsbrunch – noch ein Bericht.

Richtig, noch ein Bericht. Dieser hier ist nämlich nicht der ersten, sondern die Helfeelfe hat mich in ihrem Blog überholt. :o)

Nähbrunch

Dafür könnte ich alle Namen zu ihren Bildern verraten, tue es aber nicht, weil jeder selber entscheiden können soll, ob er das im Internet haben will oder nicht. (Außerdem kann ich den Elfen und Kampfzwerge Blog nicht kommentieren, ohne daß der Browser abstürzt oder sonstige komische Sachen macht und Skripte starten oder nicht starten will. 😕 )

Leute waren natürlich mal wieder ganz viele da, zum erste Mal mehr als angemeldet. Es kommen zwar immer die eine oder die andere die sich gar nicht angemeldet hatte, aber dafür fällt auch immer jemand in letzter Sekunde aus.

Nicht so diesmal, diesmal fiel niemand aus, es kamen aber mehr. Über fancy kann ich mich in der Hinsicht aber nicht beklagen, die hat sich als allererste angemeldet. Und weil sie beim letzten Treffen nur von Hinten und mit Mütze abgebildet war kommt sie diesmal zum Ausgleich von vorne und mit wallendem Haupthaar.

Kölner Nähbrunch

Und mit ihren interessanten Weihnachtsgeschenken unter dem Arm. (Was sie hingegen immer noch nicht hat ist meine… na, du weißt schon was, meine Liebe… 😉 )

Kölner Nähbrunch

Aber natürlich hat butterkäse auch problemlos für alle Kurzentschlossenen noch Platz geschaffen, bißchen Tische rücken, Stühle suchen… für jeden findet sich ein Plätzchen und wir konnten dem Buffet zursprechen. (Also diese Rosenkohl- Dingsbums… lecker!)

Neben dem Essen kam natürlich auch das -Schwatz- äh der Erfahrungsaustausch nicht zu kurz… 😉

Nähbrunch

Und Lesen, Stöbern, Bücher und Hefte durchgucken…

Silvia hatte uns auch noch die Schnittmusterkataloge von McCall, Butterick und Vogue angeschleppt. Ich gehöre ja auch zu denen, die lieber Papier durchblättern als Internetseiten anklicken.

Kölner Nähbrunch

Das klassische “und wo gucke ich jetzt zuerst hin?”-Problem hatten wir diesmal jedenfalls auch. 😀

Kölner Nähbrunch

Eine hatte dafür jedenfalls eine typische Lösung: Alle gleichzeitig! (Wer hat da mal von sich behauptet, nicht multitasking fähig zu sein? 😉 )

Kölner Nähbrunch

Wohingegen die fiese Aud 😉 stillvergnügt mit uns brunchte und nicht mit einem Piep verriet, daß ihr Geburtstag war! Alles Gute!

Geburtstagssticheln

Geburtstage im Dezember sind ja schon schwierig genug. Die Gedanken sind schon bei Weihnachten und die Zeit ist auch gebunden.

Einzig was schlimmer ist, sind Geburtstage im Januar. :o)

Kaum lehne ich mich entspannt zurück, nach all der Weihnachtsbastelei und -näherei… schon geht es weiter.

Und ich Wahnsinnige stichle das eine Geschenk auch noch von Hand. Und das andere ist erst im Planungszustand… Zeit für eine Runde Panik, oder? gg

(Aber zeigen kann ich es euch natürlich erst, wenn die Geburtstage vorbei sind. Denn wer weiß schon, wer hier noch alles mitliest… 😉 )

Kitsch-Strampler in Vollendung ;-)

Mein Gefühl sagt, daß ich fertig bin.

Aber halt! Obenherum muß der Strampler ja noch eingefasst werden. Da ich nichts passendes bei mir finde, packe ich ihn erst mal weg und nehme ihn zu meinem nächsten Besuch zu Silvia mit.

Was mit Gold würde mir ja gefallen… aber die “goldigen” Sachen die ich finde sind alle wieder zu hell. Letztlich entscheide ich mich für rosa Falzgummi.

Eigentlich einfach anzunähen, aber an so einem Strampler sind die Kurven recht eng. Und hinterher soll es sich ja nicht zusammenziehen…

Falzgummi feststecken

Aber mit vielen, vielen Stecknadeln bekomme ich zumindest eine Lage angesteckt.

Gleich gefaltet nähen ist mir da doch zu riskant.

Normalerweise würde ich an der Stelle einfach einmal mit Zickzack nähen, umklappen und noch mal durch beide Lagen nähen.

Dann habe ich auf der Rückseite zwei mal Zickzack, aber egal.

Doch für ein Geschenk… gefällt mir das nicht so recht.

wasserlöslicher Faden

Erneutes Kramen in meiner Kiste.

Und siehe da, die liebe Heike hatte mir da doch mal was Geniales geschenkt: Wasserlöslicher Faden.

Den in den Oberfaden der Maschine (ja, das funktioniert!) und nach der ersten Wäsche muß meine Freundin nur noch den dann abfallenden Unterfaden herausziehen.

Danach den Falzgummi nur noch auf die rechte Seite falten und mit rosa Nähgarn feststeppen.

Druckknöpfe

Verschlüsse braucht der Strampler an der Schulter jetzt auch noch.

Knöpfe mit Knopfloch finde ich da nicht praktisch, also müssen es Drücker sein.

Rosa wäre prima. Ich habe sogar noch Jerseydrucker in Rosa… aber der Farbton passt einfach so überhaupt gar nicht. 🙁

Also müssen hier die Neutral-silbernen ran, es hilft nichts.

Das ist übrigens ein Suchbild: Welches der Teile passt nicht? 😉

Kleinteilchaos

Aber ganz ehrlich… bei der Kleinteile-Box mit allerhand Verschlußteilen und besonders nähfrei Druckknöpfen verschiedener Hersteller und Größen kann das mal passieren, oder? 😉

Glücklicherweise finde ich aber noch ein passendes Teil. uff

Kitschstrampler mit Engelchenmotiv

Und so sieht der fertige Strampler aus, bereit, auf die Reise zu gehen.

Da ich mir überlegt hatte, was man bei einem liegenden Baby außer dem Bauch noch so sieht (nämlich die Fußsohlen beim Strampeln), habe ich den Sohlen also auch noch eine Rosendekoratiion gegönnt.

Ich finde es einfach herzig. :o)

(Der Strampler kam drei Tage vor dem Baby bei meiner Freundin an und sie war auch begeistert.)

Altjahresgroßtat

31. Dezember, 18.45 Uhr.

ZebrakissenDie Küchenvorbereitungen sind fertig, der Tisch ist gedeckt. Die Gäste haben sich für 20.00 Uhr angesagt.

Was tun?

Nun, der perfekte Moment, um noch eine ausstehende Rechnung mit einem Stück Stoff zu begleichen.

Vor ungefähr drei Jahren haben wir ein Sofa neu bezogen, mit Zebraplüsch.

Und seither liegt noch ein Meter von dem Stoff in meiner Truhe, um das zweite, damals einfarbig naturfarben bezogene Sofa mit zwei Kissen dem “Zebra” anzupassen.

Also habe ich gestern um viertel vor sieben den Plüsch aus der “nächste Projekte” Truhe geholt und zwei Kissenbezüge genäht. Hat eine halbe Stunde gedauert.

Und drei Jahre auf den richtigen Moment warten. :o)

ZebrasofaAllerdings… ist der naturfarbene Bezug des anderen Sofas inzwischen so löchrig, daß es einer bunten Decke bedarf.

Zu der die Zebrakissen nun gar nicht mehr passen.

Also spielen sie jetzt Verstecken auf dem Zebrasofa. 😉

(Und allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!)

Kitsch-Strampler, Teil 2

Auswahl des StickgarnsSpühzeitkleber ist natürlich keine dauerhafte Lösung, also muß die Applikation noch angenäht werden.

Um mich für eine Farbe zu entscheiden werfe ich mal alle möglichen Näh- und Maschinenstickgarne drauf und schiebe sie hin und her.

Eigentlich würde mir eine goldene Umrandung gut gefallen, aber ich habe nur ein helles, leuchtendes Gold und zu dem Motiv müßte es ein dunkles Altgold sein. Außerdem weiß ich nicht so genau, wie viel noch drauf ist. Ich glaube eher nicht so viel…

Nachkaufen oder anderweitig organisieren scheidet aus, denn es ist mal wieder Abend und mir ist klar: jetzt oder es bleibt wieder Wochen liegen. Es muß also ein vorhandenes Garn sein. Und am liebsten glänzend, ich enge die Auswahl also auf die Viscosestickgarne ein und entscheide mich letzlich für einen warmen Beigeton der einem Altgold eigentlich schon recht nahe kommt.

Geprägter Nicky

Zwei, teilweise drei Schichten elastische Stoffe aufeinandernähen und das ganze mit Raupenstich… erst mal klebe ich noch eine Lage Soluvlies mit dem Sprühzeitfixierer drunter.

Zum Applizieren benutze ich meine neuen Jerseysticknadeln von Organ. Geht prima. So weiche Stoffe… da ist das ja nicht gesagt.

Sieht schon nicht schlecht aus. Aber irgendwie… noch nicht kitschig genug. Finde ich.

Doch da liegen ja noch meine neuen Holzmodeln von

Blauweiß”chen, die ich mir beim Kongress der Hobbyschneiderin gekauft hatte. Denn damit kann man nicht nur drucken, sondern auch prägen. Zumindest auf Samt. (Sew”n”Sushi verraten bei ihren Sewing Secrets dankenswerter Weise, wie man das macht. Deswegen hatte ich mir außer den Modeln auch gleich die farblose Farbe gekauft…)

Doch würde das auf einem recht dicken Baumwollniki auch gehen?

Versuch macht klug (ein paar Stoffreste waren ja noch da) und siehe da… es geht.

Und hält sogar eine Maschinenwäsche aus. Bei einem Babystrampler halte ich das zu testen doch für recht wichtig.

Die Motive zu positionieren ist relativ schwierig, weil man die Hand nirgendwo aufsetzen kann. Oder dem Stoff liegt ja das heiße Bügeleisen. Aber ich bekomme doch ein paar erkennbare Ornamente um mein Rosenengelchen herum.

geprägter Nicky im Detail

Und weil ich schon so schön dabei bin, mache ich mit den Fußteilen weiter. Die bekommen Blümchen.

Weil ich finde, die passen auch dazu.

Zwickel zuschneidenJetzt geht es ans Zusammennähen.

Allerdings muß ich mich einem vorhin verdrängten Problem widmen, nämlich wie ich die Weite, die ich der Hose in der Poregion vorher abgeschnitten habe wieder hineinbekomme.

Ein Zwickel wäre irgendwie gut….

Aber welche Form soll der wohl haben? zwei Dreiecke? Ein Viereck? Eine Raute? Hm…

Als ich mir die abgeschnittenen Teile meines Folienschnittes so betrachte kommt mir eine Idee…. wenn ich die wieder einsetze. Aber sozusagen verkehrt herum? Das gäbe dann zwei Dreiecke und wenn man die Beinnaht schließt eine Art Raute. So wie Zwickel ja oft aussehen.

Also lege ich die Abschnitte im Stoffbruch auf. Doch halt! die Rundung muß hinterher aneinander genäht werden, also an Vorderteil und Rückenteil gleich lang sein.

Da das Vorderteil schmaler ist lege ich es einfach schräg auf, so daß der Zwickel größer ist und die Länge der Rundung ungefähr gleich ist.

Der Stoff ist dehnbar, den Rest kann mal also hindehnen…

Zwickel einpassen

Wenn ich dann das Vorderteil und das Rückenteil noch ein paar Zentimeter senkrecht einschneide… dann passen meine Zwickel tatsächlich hinein.

Beim Annähen der beiden gerade Nähte der Dreiecke nehme ich den Overlockstich mit möglichst wenig Nahtzugabe, denn ich konnte da ja keine Hinzufügen, ich habe den Stoff ja eingeschnitten. Hinzaubern geht nicht.

Das funktioniert aber gut und ich kann den restlichen Strampler zusammennähen.

Kitsch as Kitsch can oder Woher kommen Ideen?

Neulich erst wieder sagte eine Freundin: Wie kommst du nur immer auf solche Ideen?

Ganz ehrlich?

Die Ideen kommen zu mir.

Ich kann nichts dafür.

Aber ich versuche hier mal, den Weg einer Idee zum fertigen Teil nachzuzeichnen

Engelstoff

Ausgangspunkt war hier dieser Stoff, den ich im Sommer bei Scherzkeks-Stoffe in Aachen gesehen und gekauft habe. (Abteilung “so blöd, daß er schon wieder gut ist”.)

Daraus habe ich mir ein schlichtes T-Shirt genäht, mit dem ich meine “korrekten” Hosenanzüge bei der Arbeit aufpeppen konnte.

Während ich so Rosen und Engelchen vernähte kam die Nachricht einer Freundin, daß diesmal ein Mädchen unterwegs sei. Und ihr Mann schon den finanziellen Ruin ob des Angebots an rosa Kleidchen, Rüschen und Schleifenschühchen vor Augen habe.

Klick, sagte mein Hirn und warf sofort die reichlichen Reste des Engelchenstoffs mit den Reizworten “rosa” und “Baby” zusammen.

Während ich einen elastischen Stoff in einem genau passenden rosa suchte (was sich als schwierig herausstellte, da die aktuellen Kollektionen in verschiedenen Geschäften absolut nichts passendes enthielten) kreisten diese Dinge weiter durch mein Hirn. Es entstanden Bilder von Kleidchen, von Rüschen, von Tuniken…

Irgendwann begann, auch der Verstand mitzuspielen und ich überlegte…. es würde etwas für ein sehr junges Baby werden. Denn die Stoffmenge würde begrenzt sein. (Ich war inzwischen schon so weit, im Nähfreundekreis nach rosa Resten zu fragen.) Und ich stellte mir ganz bewußt einen Säugling vor… was macht der? Der liegt.

Und Kleidchen und Co kommen erst gut zur Geltung, wenn ein Kind wenigstens sitzt. Und welches Kleidungsstück kommt am liegenden Baby am besten zur Geltung?

Genau, der gute alte Strampler. Der mit Babybrust und Babybauch eine schöne “Dekofläche” bietet.

Also mußte ein Schnitt dafür her.

Schnitt für Strampler

Und das bitte in einer kleinen Größe.

Burda fängt erst in Größe 62 an, die Schnitte aus meinen Burda-Babyheften aus den 90ern sind alle viel zu weit am Po und die Kinder-Patrones, von denen ich auch zwei besitze, zeigten nur dünne Sommerhöschen. Ein paar Einzelschnitte von McCalls und Butterick waren ebenfalls nicht geeignet. Eine alte Burda aus den 70er Jahren hatte einen Strampler, aber irgendwie… war ich mir da mit den Größen sehr unsicher. Da standen noch Größen wie “drei Monate”, “sechs Monate”,… das half mir ohne Vergleichbaby zum Messen dann auch nicht weiter. Und der Taillengummi des Schnittes gefiel mir nicht.

Letztlich half mir kitoma dann doppelt aus der Patsche: Sie hatten noch rosa Nicki im passenden Farbton UND eine OTTOBRE, die in der gewünschten Größe immerhin einen Schlafanzugschnitt enthielt.

Das ganze Paket wurde beim Kongress in Aachen übergeben und wieder Zuhause kopierte ich mir den Schnitt in Größe 56.

Mittelnaht entfernen

Allerdings war der Schlafanzug mit Ärmeln und er hatte einen Reißverschluß in der vorderen Mitte.

Das vertrug sich nun nicht ganz mit meiner Idee, da ein Engelchen zu plazieren.

Also habe ich die Ausschnittkanten etwas angepasst, an der Schulter zugegeben, damit die Träger überlappen können (ohne Reißverschluss muß das Kind ja irgendwo reinkönnen, also kommt da ein Verschluss hin.)

Und ich will das Teil im Stoffbruch zuschneiden, also kann ich diese “Ausbuchtung” des Hosenbeines gar nicht brauchen. Die wird einfach mal gerade abgeschnitten. (Das Bild zeigt exemplarisch das Rückenteil, es lebe die Bildbearbeitung, wenigstens ein Teil gut erkennbar.)

Diese Weite an Po und Beinen werde ich irgendwie wieder reinbekommen müssen.

Aber das Problem verschiebe ich auf später… :o)

Elemente ausprobieren

… und wende mich glücklich meiner “Leinwand” zu, dem inzwischen aus dem kuscheligen Nicki zugeschnittenen Vorderteil.

Ich schwankte eine Zeit zwischen Reverse-Aplique und normaler Applikation, aber nachdem ich erstere mit verstürzten Rändern am schönsten finde und dies bei dem dicken Nicki und den sehr unregelmäßigen Rändern nicht schön wird, entscheide ich mich für eine normale Applikation. Außerdem bleibt die Rückseite damit glatt, schöner fürs Kind, denke ich mal.

Ich suche mir auf dem Stoff ein Engelchen aus und schneide das mit unregelmäßiger Kontur, so wie sich das aus dem Motiv ergibt, aus.

Dazu noch ein paar andere Rosenmotive.

Motiv fertig

Auf dem dehnbaren Jersey gestaltet sich das schwieriger als erwartet. Außerdem sind die Konturen der Motive häufig nicht klar definiert und ich muß entscheiden, wo ich schneiden will. Jeder Schnitt eine Entscheidung… bäh Aber letzlich habe ich meine Puzzleteile.

Dann puzzle ich damit ein wenig herum…

Bis ich eine Lösung habe, die mir gefällt.

Die wird dann mit temporärem Sprühkleber fixiert.

Revue de Presse: Burda Modemagazin Januar 2007

Irgendwo im Zuge meiner Weihnachtseinkäufe war sie mir im Verlauf der Woche schon in die Hände gefallen. Mal kurz durchgeblättert und leicht gelangweilt beiseite gelegt. Jetzt über die Feiertage ist Zeit für einen zweiten Blick.

Das Titelbild gewinnt dadurch schon mal nicht. Warme Töne, aber eher fad und ohne echtes Highlight. Nun gut, da muß? wohl die türkise Druckfarbe für den Schriftzug “modemagazin” helfen. Um zu lesen, was das Heft verheißt muß ich genauer hinsehen. Die elegant-dünne weiße Schrift hebt sich mal wieder kaum vom unruhigen Hintergrund ab. Faschingskostüme… nichts für mich… Lange Größe und Kurzgrößen… auch nicht. (Hoppla, Kurzgröße bis 26… klingt nach “petite plus” Ob da noch Raum für die “normalen” Plusgrößen bleibt…?) Ah ja und die Kombination aus Leder, Jeans und Karos ist “richtig lässig”. Soll heißen, die Mode im Januar ist langweilig, also ziehen wir den Langzeitdauerbrenner (oder -gähner) aus der (Klamotten)Kiste? :o)

Das Editorial schlägt einen weitgehend inhaltsleeren, aber “launigen” (oder was man in den 60ern halt darunter verstand) Bogen von Frisuren zur Kleidung in Kurz- oder Langgrößen. Nun ja, irgendwie müssen die Zeilen ja gefüllt werden, wenn der Gehalt nicht über das hinausgeht, was das Inhaltsverzeichnis ohnehin schon verrät. (Ich habe so dunkel Erinnerungen, daß das noch anders war, als ich weiland die Burdas meine Oma durchgeblättert habe und Aenne Burda das Editorial verfaßt hatte. Oder sind das nur verklärende Erinnerungen?)

blätterblätter Wo geht es denn endlich los? Ah hier.. sehr schöne Idee mit der Raffung an dem Shirt! Allerdings… so auf den zweiten Blick… die Paßform scheint darunter zu leiden, oder? Staut unter dem Arm… Naja, eh wieder nur für die schlanke Frau. (Dabei würde der Ausschnitt bestimmt mit etwas “Inhalt” auch nicht schlecht aussehen… ) Oh, der Mantel darf bis Größe 46 genäht werden. A-Linie mit Raglan, raffiniert! schnell in Anleitungsteil vorblätter Ach… vorne Raglan, hinten normaler Ärmel… raffitükisch, wirklich. Kann mir mal jemand den Mantel nähen? Mir fehlt die Zeit… :o) Da schau her, Bluse und Rock, auch bis 46… ein Weihnachtswunder?

börks Wenn dir was nicht gefällt, dann mach “ne Schleife drauf? Nö, hilft dem Kleid auch nicht. Rosa Burberry-Karo wird definitiv nicht besser dadurch. Dabei liebe ich Shift-Kleider, mal die Zeichnung näher studieren… seltsam… das Photo sieht aus wie ein recht grader U-Boot Ausschnitt, der auf der Zeichnung ist weit aber rund. Diese Querabnäher im Hüftbereich wozu mögen die wohl dienen? Müßte man mal probieren. Aber mit anderem Stoff…

Rosa, alles sehr rosa… na hoppla, was ist das denn an der Jacke? Reißverschlusstaschen absteppen ist in der Tat für Fortgeschrittene. Ist die geschlängelte Form der Ziersteppung einem Glühwein zu viel zu verdanken… oder dem klassischen “Mist, wie steppe ich denn jetzt so eng an dem Zipperteil vorbei?!?” 😉 Vorher denken hilft, sage ich da nur. (Ich hab”s nämlich auch ausprobiert…. 😀 )

Bluse mit Plastroneinsatz… immer noch oder schon wieder? Wird durch Wiederholung nicht schöner und das Gruselkaro verfolgt mich… Auch die Jacke des Hosenanzugs… zugeknöpft sieht es einfach aus wie eine Mischung aus Zwangsjacke und Babylatz und nur weil man Streifen auch schräg annähen kann muß man das doch noch lange nicht tun, oder? Na gut, die Detailaufnahmen zeigen das aufgeklappte Revers… schon besser so. Sagt mal… der Hosenbund…. ist der zu eng? Oder warum spannt der Stoff da so? Oder ist das, um zu verdecken, daß Unter- und Übertritt nicht exakt treffen…??? Dafür ist die abgesteppte Rundung am rosa Rock beneidenswert exakt gesteppt.

Weiter geht es mit der Freizeit Mode: Lederjacke, Karohemd und Jeans vor einem Country-Ambiente in Szene gesetzt. Sehr innovativ. Interessant ist immerhin die Zackenborte die zwischen gesetzt ist. (Ob sie mir gefällt… da muß ich erst mal nachdenken, aber interessant.) Die gibt es so zu kaufen? in Anleitungsteil “spicken” geh Hm… mit der Zackenschere zuschneiden… aber… aus was? Wie das Leder sieht es nicht aus… grübel doch, es ist das Leder… scheußliches gelb. Gibt es das auch in rot? Aber Geschmackssache, schon gut.

Die rosa Jacke mit der geeierten Ziersteppung diesmal in Jeansblau. Und auch das mit dem Absteppen hat hier besser geklappt… 😀 Die Bluse hingegen wird in orangenem Vichy auch nicht besser… gähn ich mag immer noch keine Plastronblusen. Das Shirt mit dem Schultersmok… wirft diesmal unschöne Falten auf der Schulter… der bewußt schiefe Hosenverschluss ist wohl anfängerfreundlich. (Der Rest der Hose mit den vielen Ziersteppungen wohl eher weniger.) Pulli im Mustermix gestrickt. Nett. Ich könnte mal wieder in meinen alten nicoles stöbern…

blätterblätter

Die Stylingvorschläge landen diesmal wieder im Heft, nicht im Web. Daß die Lederjacke im Mittelpunkt steht war abzusehen. Nüjä… Pulli und Lederjacke wäre jetzt nicht mein Stil für die Cocktailbar. Und wenn ich eine Tochter hätte, ließe ich sie ganz sicher nicht im “Young Fashion” Stil losziehen. Bordsteinschwalbe läßt grüßen, was?

Best Basics, diesmal lila und grün. Nun gut, die Farben kann man ja ignorieren. Den BH unter der Chiffonbluse nicht. (Ein Modell ohne durchgehendes Unterbrustband für die Fachfrau…) Doch, im Januar finde ich “Basisstücke” aus durchsichtigem Chiffon auch wahnsinnig nützlich. Und frage mich mal wieder, für welche Berufsgruppen und/ oder welches Klima hier entworfen wird… (Der Schnitt mit den Aufspringenden Abnähern gefällt mir hingegen. Aber ich glaube, ich bastle mir doch erst mal den ottobre-Blusenschnitt passend für mich zurecht, bevor ich mich an weitere Blusen mache… ) Und auch auf Veloursleder klappt die Taschenabsteppung der bekannten Jacke…. Die gefalteten Taschen auf der Kostümjacke sind auch ein interessantes Detail. Von dem ich nur wieder nicht weiß, ob es schön ist… das unentschlossene Heft scheint auf meine Stimmung abzufärben… blätter

Leserinnen entwerfen. Hm. Der Zeichnung sind diesmal nicht allzuviele Schnittdetails zu entnehmen… Trotzdem scheint mir, daß Burda einen kurvigen Mantel mit extravagentem Stehkragen, Posamentenverschlüssen und betont gekräuselt eingesezten Ärmeln zu einem “wir peppen unseren Standardmantelschnitt mit einem Spantekragen auf und tun so, als würden die Bindebänder das auf Figur bringen” Modell umgemodelt haben. Aber das ist vermutlich der Unterschied zwischen “Couture” und “Konfektion”. Wenn ihr mich fragt… mehr Couture bitte, Konfektion gibts anderswo schon genug. Aber mich fragt ja keiner… 😉

Kurzgröße… nun gut, brauche ich nicht. Ist auch gut so, denn weder die Puffärmel noch die Rüschen am Tascheneingriff können mich begeistern. Allerdings… die tauchen in letzter Zeit immer wieder auf. Könnte glatt sein, daß die wiederkommen. In der Hinsicht hat die Burdaredaktion das Näschen ja immer sehr gut hart am Modewind… (Immerhin, sind leichter zu nähen und geben weniger Paßformprobleme als schmal eingesetzte Ärmel.)

Wer ist Tina Gattermann? Nie gehört. Aber das Abendkleid ist sensationell! Sexy, rasant, gleichzeitig elegant und stilvoll. Hier gefältelt, dort gerafft und trotzdem schmal und gar nicht rüschig… Den Schnitt bitte einmal in Plusgröße… 😉 Und dankbar wie selten bin ich diesmal über den Artikel, der die Designerin vorstellt. Damit ich weiß, wo ich hingegen kann, falls ich mal reich und schlank sein sollte… :o)

Auch in Langgröße gibt es einen Hosenanzug. Nicht gerade innovativ, aber angesichts des Mangels an Schnitten in der Größenskalierung sind wandelbare Basisschnitte wohl nützlicher. (Hat die Hose vorne einen Katzenbart oder sieht das nur so aus?)

Seit die Kleinanzeigen so schön kompakt vor und nach dem Nähjournal stehen gucke ich übrigens noch öfter rein. Eine gute Idee der Plazierung finde ich, denn der Bereich “Textilien/ Nähzubehör” verrät immer wieder interessante Bezugsquellen.

Das Nähjournal… die Schnittübersicht bringt keine Überraschungen…

Workshop Leder. Den lese ich mal aufmerksam durch. Wie alles zu dem Thema seit Jahren. Denn ich wollte mir doch schon immer mal ein Kleid aus weichem Leder nähen. Praktische Erfahrung habe ich mit dem Material aber nur sehr wenig, bislang waren es dann doch immer Imitate… träum

Das Leserforum… Tips zur Schuhreinigung, Vorstellung einer Reisegeldbörse… hat jettz mit Mode oder Nähen eher am Rande zu tun. Die Vorstellung von Stoffgeschäften ist nett, nur würde mich doch mal interessieren, wonach es sich richtet, welche Geschäfte vorgestellt werden… zahlen die dafür? Burda bekommt doch sicher jeden Monat viele Vorschläge und daß aus der Redaktion jemand z.B. nach Leipzig fährt, um zu überprüfen, ob das alles stimmt… kann ich mir auch nicht vorstellen… rätsel

Jetzt kommt wieder der “Blätter-Teil”… Kosmetik blätter, Typberatung? Ach so, daß ist, was im Editorial angekündigt wurde… Naja, nicht alle sehen danach jünger aus, egal was der Text behauptet. (Müssen sie aber auch nicht, oder? Man darf doc in jedem Alter gut aussehen!), noch mehr Kosmetik… gähn, Medizin blätter, Wellness blätter

Stopp! Es wird wieder eine Lieblingsmodell-Gewinnerin vorgestellt. Diesmal sogar jemand mit einer echten Figur. 😀 Wirklich schade, daß man die Gewinnerin nicht in ihrem Maßmodell sehen kann.

Dann noch mal die Lieblingsmodelle zusammengefasst…. ne, diesmal ist da keines dabei, was ich haben wollte…

Karneval… der Mittelaltertrend ist angekommen… Wallende Ärmel für Mutter und Tochter, Tunika-artiges für Vater und Sohn. Die “Zurichtung” durch Make-Up und Perücke hingegen… eher Grusel als Prinzessinenfeeling. Die “Vampirfamilie” (gleiche Schnitte, andere Stoffe) ist hingegen geglückt, scheint der Maskenbildnerin besser zu liegen… 😀 Dann gibt es noch Cowboy und Indianer in Kindergrößen… auch eher Dauerbrenner als spannend. Nun gut, ich bin ja eh eher Karnevalsflüchtling…

Endlich die Plusgrößen… doch… wie schon befürchtet… diesmal ALLE in Kurzgröße. 🙁 Interessant wäre allerdings, wie die Modelle in Gr 52kurz wirklich aussehen… An den schlanken Models wirken die großen Knöpfe jedenfalls schon mal unproportioniert und zu groß. Und Röcke mit geschlitztem Saum und Rüschen am Unterrock… kann ja ganz nett aussehen. Oder doch nur truschig…? (Jedenfalls man kann es mühelos wieder abtrennen, wenn der Trend wieder vorbei ist. Das ist auf alle Fälle praktisch.)

Die Reportage befasst sich mit den Nähkursen im Club von Burda. Vielleicht sollte ich mal einen buchen, um mir die ganzen netten, aber leider nicht gut passenden Schnitte mal anpassen zu lassen. 😀 Andererseits… auf Pfaffmaschinen nähen… da wäre bei mir die Entspannung wohl schnell flöten…

Noch besteht Hoffnung für dieses Heft… nach der ganzen Langeweile.. vielleicht wartet der Kreativteil mit einem Knaller auf? Jeans ist das Motto. blätter, guck, blätter Hm. Wände blau streichen, blau gestreifte Schüsseln kaufen,… seit wann ist kaufen kreativ? Und wenn ich Tips zum Malern will, kaufe ich mir eine Zeitschrift über Heimwerken…

Bleibt also nur die Vorschau aufs nächste Heft… und die Hoffnung, daß das wieder spannender wird.