Infoscreen

Die KVB, die örtlichen Verkehrsbetriebe lassen sich ja allerhand einfallen, damit die Straßenbahnreisenden sich nicht langweilen.

So sind einige der größeren Haltestellen mit „Infoscreens“ ausgestattet, die einen mit Werbung, Nachrichtenschnipseln oder Comics unterhalten. (Ungefähr so, wie früher die Diawerbung im Kino. Nur ohne Ton.) Immerhin besser als nix, wenn die Bahn mal wieder Verspätung hat.

Bei der Bundesbahn wünsche ich mir das auch manchmal. Denn da wo ich meist in die Bahn einsteige ist mir solche Unterhalten nicht vergönnt. (Trotz der beinahe allfälligen Verspätung… sie könnten den Fahrplan auf der Strecke Köln-Düsseldorf einfach mal der Realität anpassen.)

Die einzigen Monitore hier sind die der orangenen Fahrkartenautomaten und deren „Programm“ ist bald bekannt und nicht sehr abwechslungreich.

Außer, wenn diese Automaten verzweifelt versuchen, wieder zu booten. Auch gerne zwei Mal… drei Mal…. (Dann kam mein Zug, keine Ahnung, ob sie es noch geschafft haben.)

Dann werden sie so richtig informativ.

Seither weiß ich, diese Automaten sind mit Pentium-S 100 Mhz Prozessoren bestückt, haben 256 MB RAM, die Grafikkarte ist von Elsa und als Betriebssystem läuft Windows NT, Service-Pack 6.

Und mir wird klar, warum sie so häufig nicht funktionieren. :o)

Glitzelwasser

Wasser ist lebensnotwendig? Ja, dachte ich bislang auch.

Luxuswasser aus Paris

Trinkwasser, ja sogar Mineralwasser ist ein ganz gewöhnliches Lebensmittel und in unseren Breiten nicht einmal selten. (Zum Glück!)

Von daher auch preislich erschwinglich. Sogar wenn man es einmal am Ausflugskiosk kaufen muß.

Doch das gilt nur für normales Wasser für uns Normalsterbliche.

In der Grande Epicerie des Bon Marché, der Lebensmittelabteilung dieses Kaufhauses, ist Wasser ein Luxusprodukt.

Die Flasche, mit echten Swarowski-Kristallen verziert, glitzerte mit Paris Hilton um die Wette (wenn letztere da wäre).

Ein absolutes „must have“ für die geschmacklo… äh… geschmackvolle Tafel.

Der Preis bezieht sich übrigens auf eine „demi bouteille“ mit 0,375 l. Kohlensäure noch nicht inbegriffen… :o)

Wie konnte ich bislang nur ohne dieses edle Nass überleben…

Bescherung!

Nachdem der Weihnachtsbaum abgeholt wurde, der letzte Strohstern vom Fenster genommen und sogar die Krippe bis hin zum letzten Schaf wieder im Keller ruht, nachdem Schneeglöcken, Krokusse und Gänseblümchen sprießen…

… ist auch mein letztes Weihnachtsgeschenk angekommen! 🙂

Der Nähfuß Nummer 61 (Schmalsäumer 2mm Zickzack) von meinem Schwiegervater.

(Also geschickt wurde er vom Näma-Händler meines Vertrauens, aber bestellen lassen hatte ihn mein Schwiegervater, der zahlt auch die Rechnung. gg)

Allerdings war er etwas kurz vor knapp bestellt worden und dann hatte es noch eine Nummernkonfusion gegeben… aber jetzt ist er da, es ist der richtige und ich sollte mich jetzt wirklich mal hinsetzen, und mir diese verflixten Kantenfüße mal untertan machen…

Nachdem ich die anderen Projekte fertig gemacht haben werde… :o)

Modemusik

Es gibt viele Dinge, an denen man bemerkt, daß Weihnachten näher rückt.

Beliebte Vorboten sind nicht nur Schneemänner oder goldene Engelchen, sondern auch beliebige Produkte, die mit dem Konterfei und Namenszug einer mehr oder weniger bekannten Persönlichkeit bedruckt sind.

Einen Zusammenhang zwischen der benamten Person und dem Gegenstand hingegen kann man nur darin vermuten, daß der Name oder das Gesicht bekannt genug sind, um besagten Gegenstand zu verkaufen.

Anders kann ich mir wenigstens nicht erklären, daß Tolerance Records in Frankreich eine CD von Karl Lagerfeld auf den Markt gebracht hat. Eine Musik-CD um genau zu sein, mit dem Titel „Les Musiques que j“aime“.

Nein, wir müssen nicht befürchten, daß der magere Modemacher seit neuestem nicht nur Mode entwirft und photographiert sondern auch seine eigene Band gegründet hätte. Vielmehr handelt es sich um seine Lieblingsmusik.

Wahrlich… an Musiksamplern beliebiger Zusammenstellung mangelt es am Markt noch. (Zumal im Zeitalter der digitalen Downloadmusik, in dem sich jeder seine eigene „best of“ Scheibe zusammenstellen kann.)

Auf genau diese CD haben wir alle gewartet.

Und ganz sicher wird uns beim Hören die Inspiration anfallen und wir werden alle ebenso berühmte Modeschöpfer wie der Herr mit Vatermörderkragen und Fächer werden. :o)

Modern Girl

Ach ja, das waren noch Zeiten… damals…. als ich jung war… könnt ihr euch noch erinnern? Wollte man wissen, wie die Frisur sitzt, dann guckte man in den Spiegel. Eine spiegelnde Glasscheibe war willkommen, oder der gute alte Taschenspiegel, der neben dem Lippenstift im Täschchen war.

Und wollte man wissen, wie die Haare sich an der Seite legten oder gar hinten, dann waren Verrenkungen angesagt. Taschenspiegel und Scheibe des Buswartehäuschens… mindestens zwei spiegelnde Flächen waren nötig. Oder man verließ sich auf das Urteil der Freundin…

Doch all das ist heute (wie ich an der Bushaltestelle beobachten konnte) nicht mehr nötig. Der Taschenspiegel ein Relikt vergangener Tage.

Ein, zwei Mal das Photohandy neben und hinter dem Kopf gehalten, klick ein Blick aufs Display,… ja, die Zöpfchen sitzen noch.

Moderne Zeiten…

Kommunikation auf Fahrschein

Wer ÖPNV benutzt langweilt sich ja nie. Igendwas -geht immer schie- erlebt man immer.

Doch jetzt hat die KVB offensichtliche ein Programm zur Förderung der Kommunikation aufgelegt.

Wir erinnern uns:

Straßenbahn fahren früher, jeder saß mit sich und seinem Walkman, Buch oder Strickzeug alleine auf seinem Platz und fuhr so vor sich hin.

Das ist heute vorbei.

Wildfremde Menschen reden miteinander, verschiedenste Meinungen werden geäußert und ausgetauscht, keine Frage, die nicht wenigstens fünf Antworten fände.

Wie das kommt?

Tja, die KVB baut um.

Sie baut groß um.

Deswegen ist ein zentraler Streckenabschnitt für zehn Monate stillgelegt, die Bahnen ändern nicht nur die Abfahrtszeiten sondern auch die Strecken.

Diese neuen Streckenpläne sind auch überall angeschlagen. Außerdem stehen an den Bahnsteigen der größeren Stationen in der Innenstadt tatsächlich überall Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe für Auskünfte zur Verfügung. Ungewohnt und neu, aber man kann seine Strecke finden.

Jedoch, damit es nicht zu langweilig wird… werden für die Dauer von zwei Wochen einige Strecken noch mal anders umgeleitet.

Und das… steht auf keinem Plan. 😀

Und so kommen wildfremde Menschen ins Gespräch:

Wohin fährt der Zug?

Fährt der Zug zum Ebertplatz?

Nein, da müssen sie glaube ich die sechs oder die neunzehn nehmen.

Nein, nein, sie müssen mit diesem Zug zum Friesenplatz fahren und dort umsteigen.

Geht nicht auch Appellhofplatz?

….

(Über)Lebensregeln für Katastrophen

Über ganz liebe Bekannte ist in diesen Tagen ein familärer „GAU“ (so die eigene Bezeichnung) hereingebrochen. Diesmal hat es sogar mir die Sprache verschlagen, ich konnte nichts Kluges, nicht mal was Tröstendes sagen.

Aber ich habe mal wieder über meinen eigenen Umgang mit den großen (und kleinen)Katastrophen nachgedacht.

Und hier sind meine Überlebensregeln:

1. Du bekommst nur so viel aufgeladen, wie du auch tragen kannst. (Nur wäre es manchmal schön, nicht so breite Schultern zu haben.)

2. Es gibt ein „Lebenssoll“ an Katastrophen. Jede eingetretene Katastrophe ist eine weniger auf der Liste.

3. Erwarte täglich neue Katastrophen (dann treffen sie dich nicht unversehens) und freue dich über jede Stunde ohne.

Hinter den Kulissen oder tausend Meter Bänder

Zumindest kam es mir so vor…

Ich habe ja schon einiges an Umzugserfahrung, ich weiß, daß es immer mehr Arbeit ist, als es auf den ersten Blick aussieht, auch, daß Dinge, die recht harmlos aussehen, viel, viel Arbeit beherbergen können.

Aber wie viel Arbeit hinter dem Aufbau eines Stoffladens steckt, hätte ich mir dann doch nicht träumen lassen.

Silvia ist mir ihrem Laden Scherzkeks-Stoffe ja umgezogen. Das Stofflager war durch den Räumungsverkauf prächtig reduziert, als BizzKids-Conzeptstore kamen neue Möbel sowie die neue Stoffkollektion gleich an die neue Adresse. Und der Umzug fand „nur“ innerhalb Aachens statt.

Und trotzdem stand ich in den letzten Wochen schon das eine oder andere Mal sortierenderweise im neuen Laden und am Freitag (oder eher Samstag…) dann bis drei Uhr morgens, legte Bänder, Borten, Paspeln und Gummikordeln in Rollenkörbchen, spießte Nähgarnrollen auf zuvor zusammengebaute Lochständer, sortierte farbige Druckknöpfe an eine Wand und Glitzerborten und bunte Häkelspitze in Kisten, bestückte Gestelle mit Applis… argh Das müssen Kilometer an Kurzwaren gewesen sein!!

Ne, ich hätte nicht gedacht, daß das sooo viel Arbeit macht, einen Laden einzuräumen.

Und die ersten Kunden mußten am Samstag morgen noch über den Staubsauger klettern… :o)

Aber uff es ist geschafft. Ich kenne die meisten Bänder, Borten und Knöpfe jetzt bei ihrem Vornamen und muß nur noch Zeit finden, die unzähligen kreativen Einsatzmöglichkeiten die mir dazu eingefallen sind auch umzusetzen. 😉

(Nur Bilder gibt es keine…. Die Digicam liegt noch im Büro, aber in Silvias. 🙁 )

Anonyme Ansichtskarten

Nachdem jetzt auch das letzte Bundesland in die Ferien gegangen ist herrscht Hochsaison. Und sie trudeln ein, die bunten Karten aus aller Welt, mit mehr oder weniger aufregenden Botschaften.

„Das Wetter ist toll.“

„Der Strand ist sauber.“

„Der Wein schmeckt super.“

„Gestern wurde unser Auto aufgebrochen, aber wir bleiben trotzdem.“

„Viele Grüße aus dem Urlaub sendet Susanne/ Sabine/ Andrea/ Christine….“

Ja. Und jetzt? Dummerweise sind das alles häufige Vornamen. Ich kenne mehr als eine Trägerin gleichen Namens. So enthält mein Adressbuch mindestens fünf Susannen, sieben Sabinen und acht Andreas.

Steigerbar ist dies noch durch Unterschriften wie Tina (Christina? Martina?), Andi (Andreas oder Andrea?) oder Chris (Christian? Christine? Christoph? Christiane?).

Manchmal kann man ja zwei oder mehr Unterschriften entziffern und so man über die aktuellen Familienverhältnisse auf dem laufenden ist, aus der Kombination den richtigen Absender erschließen. (Susanne mit Ehemann und drei Kindern… ja, klar!)

Andere sind ihrem Urlaubsressort sehr treu. (Karte von Sabine aus diesem spanischen Dorf… aber sicher doch!)

Früher hatte ich oft noch Briefe, mit deren Hilfe ich einen Schriftvergleich durchführen konnte. Aber im Zeitalter von Email und Forenkommunikation kenne ich die Handschrift der meisten meiner Freunde und Bekannten gar nicht mehr. Und schon gar nicht so gut, daß ich aus den meist auf dem Schoß, einem Felsen am Berg oder dem winzigen Tisch im Strandcafe gekrakelten Glyphen auf den Absender schließen könnte.

Also meine lieben Freunde, wenn ich mich nicht für euere Karte bedanke… dann konnte ich sie nicht zuordnen. :o)

Vogeljagd

rumpel schepper machte es heute morgen.

Die Geräusche sind vertraut, denn wir haben große Glasfronten und ab und an meint ein Vögelchen, da hindurchfliegen zu müssen. Danach sitzt es dann etwas bedeppert auf dem Balkon bevor es sich aufrafft und davonfliegt.

Doch diesmal klang es irgendwie anders.

Lauter.

Und irgendwie… von der falschen Seite der Scheibe.

Und das energische Tschiep kam eindeutig aus meinem Schlafzimmer.

In der Tat, da saß eine Meise mit offenem Schnabel und tat erst mal so, als sei sie nicht da. Neben der offenen Balkontür.

Nur… wie bekomme ich das Tierchen wieder hinaus, wo es hingehört? Schließlich sind die Glasfronten ja überall und natürlich versucht der Vogel es an allen stellen, außer da, wo die Tür ist.

Mit einem stabilen Ldergürtel schiebe ich ihn bis vor die Balkontür.

Flatterflatter natürlich will er nicht da hinaus, sondern daneben. Und sitzt wieder auf dem Boden vor der Tür.

Also die Jalousien mal zu zwei Dritteln runtergelassen, damit es weniger nach „Durchflugmöglichkeit“ aussieht.

Erneutes vorsichtiges Anstupsen, erschreckter Rundflug im Zimmer, der Versuch, durch die Jalousien nach draußen zu gelangen. (Blöder Vogel… das muß er doch wohl sehen, daß es da nicht durchgeht.)

Oh, jetzt klammert er sich immerhin an der Jalousie vor der offenen Tür fest. Ich beginne die Balkotür zu schließen…. flatterflatterplatsch Wieder sitzt er vor der offenen Tür, nur ist der Öffnungswinkel der Tür schon deutlich kleiner.

Aber um unter ihr durchzukriechen… wäre noch Platz. Ich lehne eine liegende Leiter vor diesen Spalt, um eine weitere „Fluchtmöglichkeit Richtung Zimmer schon optisch auszuschließen.

Gaanz vorsichtig mit einer Plastiktüte von seitlich oben… flatterflatter Uff, diesmal war es das richtige „Loch“. Vöglchen fliegt munter davon.

Und ich hole den Staubsauger, erstaunlich wie viel Federn ein so kleiner Vogel unter Streß verlieren kann. 😉