Hosenboden stützen mit der Stopffunktion

Stichauswahl Bernina virtuosa 160Da ich nach wie vor nur zwei Jeans besitze, sind diese natürlich mehr oder weniger eine Dauerbaustelle. (Und eine “ich bin Unterwegs”-Zeit ist perfekt, mal schon länger geschriebene Beiträge zu veröffentlichen…;-)

Zum Nähen fehlt mir die Zeit (okay, ich nähe ständig interessantere Projekte…), zum Kaufen die Lust. Erstens weil in meiner Größe die Auswahl doch mager ist, zweitens weil ich nicht wirklich bereit bin, für Jeans viel Geld auszugeben. Das sind Arbeitshosen, keine Nobelteile. (Also…. für mich.) Die beiden die ich habe, habe ich auch von einem USA-Trip vor einigen Jahren mitgebracht… das stimmt das Preis-Leistungsverhältnis für mein Gefühl einfach mehr. :o)

Nun gut… also repariere ich die beiden.

Und wenn der Hosenboden mal wieder durchgewetzt ist, gibt es noch eine schnelle Flicktechnik, bei der mir die Nähemaschine gewaltig helfen kann.

Die hat nämlich einen Stopfstich. (siehe roter Kringel auf dem Bild.) Der besteht darin, daß die Maschine die Nadelposition ganz nach links schiebt, dann eine Strecke vorwärts näht (wie weit, muß man ihr “mitteilen”), dann die Nadel um eine Position nach rechts verschiebt, geradeaus rückwärts näht, die Nadel um eine weitere Position nach rechts verschiebt, wieder geradeaus vorwärts näht…. usw. usw. bis die Nadel ganz rechts angekommen ist.

Nicht die schönste Reparaturtechnik, aber schnell und einfach.

Und wenn man es geschickt macht, dann bekommt man den Hosenboden so doch recht unauffällig wieder dicht. *g*

Stopfstich großlächig in Aktion

Am Besten ist diese Technik einzusetzen, wenn der Stoff zwar schon mürbe und “transparent” geworden ist, aber noch kein wirkliches Loch hat.

Dann ist er noch stabil genug, um ohne Stickrahmen zu arbeiten und man kann so auch vergleichsweise große Flächen “stützen”.

Zuerst wird wieder Vlieseline auf die linke Stoffseite gebügelt. G785 ist dafür nach wie vor mein Favorit.

Ein passender Oberfaden wird gewählt, oder auch gleich zwei und durch die 90er Universalnadel gefädelt.

Zum Einsatz kommt der “Universalfuß”.

Ja und dann einfach aufsetzen und die Maschine nähen lassen.

Mit dem gleichen Trick wie beim letzten Mal: schräg zur eigentlichen Stoffbindung, aber in Richtung der Köper-Rippen.

Die roten Pünktchen zeigen noch mal die Richtung, denn wenn die Garnfarbe halbwegs passt, dann verschmilzt die Stopfstelle tatsächlich recht gut mit dem Stoff.

gestopfte Stelle von links

Man muß nur darauf achten, daß die Stopferei an einer Stelle anfängt, wo das Gewebe noch stabil genug ist und auch in “gutem” Gewebe aufhört.

Der Spruch “wehret den Anfängen” gilt also auch hier.

Aufpassen muß man, wenn man zu nah an eine Naht kommt, hier transportiert die Maschine eventuell automatisch nicht mehr weiter und man muß entweder an diesen Stellen jeweils “unterstützen” oder man wählt dann direkt an der Naht eine andere Stopftechnik.

Von der Breite her ist die Stopffunktion natürlich durch die Breite des Stichloches limitiert. Einmal alle Nadelpositionen durch ergibt einen Fläche in der Breite des Stichloches.

Wobei ich da etwas mogle und beim Richtungswechsel den Stoff etwas schiebe, damit die Nadel im nächsten “Rippental” landet, nicht obedrauf. Deswegen sieht es auf der linken Seite auch etwas ungleichmäßig aus.

Und wenn die Breite dann immer noch nicht reicht, dann setzt man einfach nach einem Durchlauf frisch an und wiederholt die ganze Prozedur. (Ich habe im Bild auch zwei Durchläufe verwendet.)

Auch das hält in alter Hose nicht für die Ewigkeit… aber bis zur nächsten Wäsche. :o)

As I’m traveling a lot in the moment, I’m publishing things I’ve written quite some time ago. So this one is still without an English version. But the pics show quite well, I think, what I’m doing: reparing the back of blue jeans just before there is a real hole…)

Kreistaschen – Teil 2

Nachdem ich in den nächsten Wochen viel auf Achse sein werde, werden die Updates hier im Blog wieder etwas seltener sein, also beeile ich mich mal, das “Geheimnis” der Taschen noch bis zum Ende zu lüften. 😉

TascheineingriffWeiter geht es mit der Tasche.

Die gebügelten Nahtzugaben werden jetzt zurückgeschnitten. Je nach Stoffdicke kann man auch die Einschnitte (die ja schon da sind) zu kleinen “V” erweitern.

(Ich habe es übrigens ausprobiert, es bügelt sich wirklich leichter, wenn man Nahtzugaben noch lang sind und man erst danach zurückschneidet. 😉 )

The next weeks I will be traveling around a lot. So new blog entries will be less often. So I’m trying to finish my explanation about the circle pockets before…

On we go…

After pressing the seam allowance I’m cutting them back. On thick fabrics it’s a good idea to cut little “V”s in the seam allowance. Otherwise the cuts to the stitches that are already there are enough.

(And yes, I’ve tested it… it is definitely better to iron first and cut back later… less burned fingers… 😉 )

Tascheneingriff verstürztAnd now, finally after all that preparation, you can turn the lining fabric through the circle. Now its on the left side, where it belongs.

Again pressing… only I handbasted before, to make sure, it would ly flat.

After pressing I’ve sewn along the circle, very close to the border, like 2mm apart.

Again short stitchlength helps to follow the circle smoothly.

So, und nach der ganzen Bügelei wird das Futter endlich durch den Kreis nach inen zu wenden. Der Futterstoff ist jetzt endlich auf der linken Seite des Ärmels, wo er ja auch hingehört.

Bügeleisen ausgeschaltet?

Lohnt nicht… auch die gewendete Kante will gebügelt werden. Allerdings habe ich vorher von Hand geheftet, damit der Stoff wirklich flach liegt und auch das Futter hinterher nicht vorspitzt.

Und sogar die Nähmaschine darf wieder ran! Ich steppe die Kante knappkantig ab, einen oder zwei Millimeter von der gewendeten Kante entfernt. Auch hier ist eine kurze Stichlänge das ganze Geheimnis, um der Kurve gut folgen zu können.

Taschenbeutel fertigJetzt haben wir ein schönes rundes Loch, aber noch keine Tasche…

Damit eine Tasche draus wird, kommt das zweite Stoffstück ins Spiel, ihr erinnert euch? Ich erwähnte das am Anfang.. 😉

Das wird jetzt einfach von hinten auf das Loch gelegt. Auf das Futterstoffteil, das ja mit dem Kreisausschnitt verbunden ist. Und zwar so, daß die rechte Stoffseite durch das Loch zu sehen ist. Gut, bei meinem Stoff ist das jetzt fast egal (wobei ich festgestellt habe, daß die beiden Seiten nicht ganz identisch sind… nur fast…), aber falls man was bedrucktes hat oder so, dann spielt das durchaus eine Rolle.

Das liegt also Kante auf Kante auf dem Futterstoffstück und wird an diesem festgesteckt oder geheftet. Aber nur an dem Futterstoff, nicht an dem Ärmelstoff!

Dann näht man, dazu arbeitet man mit dem Futterstoff nach oben. Näht also quasi zwischen Oberstoff und Futterstoff. Wenn die Nahtzugabe etwas breiter ist, geht es einfacher.

Anschließend habe ich die Kanten der beiden Taschenstücke noch zusammengefasst mit dem Overlockstich der Nähmaschine versäubert.

Das Bild zeigt dies von links, nicht schön, aber es war eilig und es wird nie mehr zu sehen sein, der Ärmel ist ja gefüttert…

Okay, we have a nice hole, where you could insert things, but this alone doesn’t make it a pocket. But you remember? I cut a second fabric patch… a red one.

This I’m placing on the lining patch, right side of fabric down, that is right side of fabric is what you see when you look through the hole…

Then pinbasting or handbasting the pocket fabric to the lining fabric. The lining fabric alone, not to the sleeve fabric!

To sew the two patches together you have to sew lining side up, sort of between the lining fabric and the sleeve fabric. Larger seam allowances makes it easier. After that I used the overlockstitch of my sewing machine to secure the cut edges. Less important for the boiled wool, more important for the lining fabric…

As the picture shows this was done in a hurry and not very neatly. But I was in a hurry and under the sleeve lining no one will ever see…

Kreistasche fertigVoilà, a pocket!

In this case a small one, perfect to have always important things with you, like sewing machine needles… 😉

(For the two bigger pockets I attached the upper edge of the pocket with some blind hand stitches to the mainfabric, to prevent the pockets from sagging.)

Will I get to see more crazy shaped pockets in the future? 😉

Voilà, eine Tasche!

In diesem Fall eine niedlich kleine, perfekt um wichtige Nähaccessoires immer bei der Hand zu haben.

(Bei den zwei großen Taschen am Vorderteil habe ich noch den oberen Rand der beiden Taschenteile mit Handstichen blind an den Stoff der Vorderteile genäht, damit die Tasche nicht herunterhängt.)

Gibt es in Zukunft mehr verrückt geformte Taschen? 😉

Kreistaschen – Teil 1

Die kreisförmigen Tascheneingriffe meiner Challengejacke waren das zweite Detail, für das ich eine Beschreibung versprochen hatte…… hier kommt sie.

Schablone für Ausschnitt Auch hier gilt, daß der Effekt einer ganz einfachen Technik zu verdanken ist. Etwas mühsam, zugegeben, aber einfach.

Und natürlich kann man nicht nur Kreise damit machen, jede Form ist möglich… Dreieck, Quadrat,… auch Sterne, Herzen,… wozu man eben Lust hat.

Das schwierigste war eigentlich, zu bestimmen, wie das Karo aus den großen Taschen im Vorderteil hervorgucken sollte.

Also habe ich den Schnitt für das Taschenteil genommen und ein Loch ausgeschnitten, so groß wie hinterher der Ausschnitt in der Jacke auch sein sollte, und habe den auf meinem Glencheck herumgeschoben.

(Die anderen Bilder zeigen allerdings eine Tasche im Ärmel, da ist der Ärmel kariert und der Taschenhintergrund rot. Also bitte nicht irritieren lassen.)

The second detail people at the big gathering in Aachen wanted to know about were the circle-pockets.

Again the technique is easy. Not effortless, but easy.

You are not even restricted to circles, you can do any shape: triangles, stars, hearts,… as you like.

The most difficult thing was the design decision, what part and which direction I wanted the checks show on the jacket front. So I took my self-drafted pattern for the pocket, cut a hole the size the checks were to appear under the black fabric of the jacket and tested, what effekt I liked best.

(Please don’t be irritated… the other pics show a red pocket in the Prince-de-Gaulle sleeve…)

First things to do is cutting and pressing. Cutting two rectangles, the height is the diameter of the circle plus the depth of the pocket. The width again the diameter of the circle or larger. Plus seam allowances. (I took about one centimeter.) I cut it once from lining and once from the fabric I want to appear behind the cut out shape.

The pressing… Pressing a patch of Vlieseline G785 on the left side of the sleeve fabric at the place where I want to do the cutout. And pressing Vlieseline on the lining pocket.

G785 is my choice because it is extremely lightweight and does not influence the drape of the fabric.

Los geht es mit schneiden und bügeln. Ich schneide zwei Rechtecke, so hoch wie der Kreis plus die gewünschte Taschentiefe und so breit wie der Kreis oder breiter. Nahtzugaben an allen vier Kanten nicht vergessen! (Ich habe einen guten Zentimeter zugegeben.) Die beiden Taschenteile werden einmal aus Futterstoff geschnitten und einmal aus dem Hintergrundstoff. Also der Stoff, der hinterher in dem Kreisausschnitt zu sehen sein soll.

Eingriff absteppenDanach ist Bügeln angesagt. Ein Stück Vlieseline G785 auf die linke Seite des Ärmels. Dahin, wo hinterher der Kreisauschnitt sein soll. Die gleiche Vlieseline kommt auch auf die linke Seite des Futterteils.

G785 wähle ich deswegen, weil es besonders leicht ist und den Fall des Stoffes nicht beeinflußt. Wäre der Ärmelstoff um den Kreisausschnitt herum steif, wäre das nicht so schön. (Hat man festeren Stoff, kann man natürlich auch andere Vlieseline nehmen.)

Anschließend (nachdem die Vlieseline wirklich gut ausgekühlt ist!) zeichne ich den Kreis auf die linke, mit Vlieseline bebügelte Seite des Futterteils.

Das Futterteil wird mit der rechten (also unverstärkten) Seite auf die rechte Seite des Ärmelstoffs gelegt, festgesteckt und dann wird mit kleinen (Stichlänge 1,8-2) Stichen die Kreislinie nachgenäht.

Ich habe es ganz normal mit Transporteur und Nähfuß gemacht, man kann es natürlich auch Einspannen und frei arbeiten. Nur auch da sollte man auf eine kurze Stichlänge achten. Gerade bei komplizierteren Umrissen kann das sogar die einfachere Lösung sein.

Die kurzen Stiche machen es zum einen möglich, der runden Form besser zu folgen, zum anderen sichert man so den Stoff ein Stück weit gegen ausfransen.

After ironing and waiting for the Vlieseline to cool down really well I’m drawing a circle on the left side of the pocket lining patch.

Then I place my lining patch right side down on the right side of the (sleeve) fabric, secure it with some pins and then stitch on the line. It’s important to choose rather tiny stitches, (stitchlength 1.8-2 on my machine). One reason is, because a curved form can better be followed with shorter stitches (and still look corved), the other reason is, that the short stitches secure the fabric against raveling.

I did this step sewing normally, feed dogs up. But you can also lower the feed dogs and hoop the fabric. Only make sure your stitches are short enough. If you have a complicated shape this might still be easier.

After that short moment of sewing its again pressing.

Just press the seam flat to melt the stitches in the fabric.

einschneidenAfter that it’s cutting again. Sharp scissors from the middle of the circle to the stitches. Through both layers of fabric. Don’t cut through the stitches, but do not end to far apart either!

The cutting is done in a way to form pieces like pieces of a cake. Depending on the size of the circle I make 12 to 16, even more. The smaller the segments are, the more “round” the circle will turn out.

If you end to early or you do not cut enough segments, the circle will bekome “edgy”.

(The picture shows the cutting from the left side of the fashion(sleeve) fabric.)

Ja und nach diesem kurzen Moment des Nähens ist auch schon wieder Bügeln angesagt.

Nämlich erst mal den genähten Kreis schön flach bügeln, um die Stiche in den Stoff hineinzudrücken.

Danach heißt es erneut beherzt zur Schere greifen und den Kreis aufschneiden. Durch beide Stofflagen. Von der Mitte zu den Stichen hin, so wie Tortenstücke. Dabei die Stiche natürlich nicht durchschneiden, aber auch nicht zu frühe aufhören. Die Schere muß also scharf sein, am besten bis in die Spitze, dann klappt das auch.

Hört man zu früh mit dem Schnitt auf, dann wird der Kreis nicht wirklich rund, sondern eckig. Ähnliches passiert, wenn man nicht genug “Tortenstücke” schneidet. Ich mache je nach Kreisgröße 12 bis 16. Mehr schadet in der Regel nicht.

(Das Bild zeigt diesmal übrigens die linke Seite des Jackenstoffes.)

Nahtzugabe ausbügelnUnd schon geht es wieder ans Bügeleisen. Die Naht muß jetzt nämlich auseinander gebügelt werden.

Das heißt, Futtersegment zu Futterstoff, Oberstoffsegment zu Oberstoff. Dabei sollte man aber nur genau über der Naht bügeln, um keine unerwünschten Falten hineinzubekommen.

Ich benutze dazu das Bügelkissen und drücke nur die Spitze des Bügeleisens auf die Naht. Am besten Segment für Segment.

Dabei sind die spitzen “Ohren” der Kreissegmente recht praktisch, weil man den Stoff da schön auseinander ziehen und nur genau auf der Naht bügeln kann.

(Fortsetzung folgt….)

And again… pressing. Pressing the seam open.

That’s a bit tedious, because you have to do it segmnt after segment.

I’ve been using the pressing ham and I’ve tried to touch the seam just with the tip of the iron, to avoid producing unwanted pleats or creases. :o)

Here the long “ears” of the segments comy handy, because there you can hold the fabric while ironing without burning your fingers.

(To be continued…)

Negativapplikation: Drunter statt drauf (Teil 2)

zurückschneidenNachdem ich gestern auf einem gemütlichen Mininähtreffen bei Silvia in Aachen war (fünf Leute passen gerade perfekt um den Nähtisch… *g*) geht es erst heute mit der Applikation weiter. (Was ich bei dem Treffen genäht habe kommt auch noch… irgendwann später. Ein paar Handstiche sind noch nötig.)

Oben ist aufgeschnitten, jetzt muß natürlich auch unten der überstehende Stoff weg.

Hier benutze ich meine große Nähschere. Ich halte das Werkstück ziemlich genau wie das Bild zeigt, die Jacke liegt in meinem Schoß und mit zwei Fingern der linken Hand spanne ich den Applikationsstoff etwas.

Dann kann ich knapp an den Stichen schneiden, ohne unbeabsichtigt in etwas anderes hineinzuschneiden. Und wenn ich den gespannten Stoff loslasse, zieht er sich noch näher an die Stichreihen zurück.

Yesterday we had a very relaxed and productive (I finished something, except some hand-stitches. I hope to finde the time to show it that week…) sewing-meeting at Silvias shop in Aachen. (Five is the perfect number to fit the table…) So my explications about the negative applique had to wait for today.

Okay, the main fabric has been cut out, next thing is to cat away the “seam allowances” of the applique-fabric.

Again I’m using my big, sharp scissors. (BTW… shears, scissors… I never know what to use… anybody who can explain what applies when?) The picture shows quite well how I’m holding the fabric while cutting. The jacket rests in my lap and two fingers of my left hand hold the applique-fabric taunt.

Ansicht der RückseiteSo I can cut close to the stitches, avoiding to cut at unwanted places and when I release the red fabric it retracts a bit and comes again a little closer to the stitching.

So that is what it looks like from the back after beeing cut back.

Und so sieht das ganze von der Rückseite aus, nachdem der Stoff zurückgeschnitten ist.

Negativapplikation VorderseiteUnd so sieht die Applikation von der rechten Seite aus.

Man sieht (trotz Bearbeitung in gimp), daß schwarze Stiche auf schwarzen Stoff kaum zu sehen sind.

Wenn der Oberstoff nicht sehr ausfranst könnte man die Applikation jetzt sogar so lassen, man hätte dann eine offenkantige Applikation. Allerdings hätte ich mir in dem Fall mit den Steppstichreihen etwas mehr Mühe geben müssen…

And that’s the right side view.

Even after some work with gimp you see, that black stitches in black fabric are not very well do see…

If you have a fabric that does not ravel much, you can finish here. (And if you like the look of a raw edge applique, of course.) In this case, of course, I would have worked the rows of stitching with a little (lot) more care…

Applikation umranden So my application gets a satin stitched border, as a “traditional” applique would get, too.

In case you may wonder… yes, I’m using a hoop together with a “normal” pressure foot and the feed dogs working. There is no law against that… :o) The Prince de Gaulle fabric had a strong tendency to stretch under the pressure foot. I didn’t want to use tear-away stabilizer, because that leaves a bit of residue under the satin stitches, and didn’t want to use water soluble stabilizer (e.g. Soluvlies) because I didn’t want to wash the jacket before the presentation. Neither had I wanted to use iron on stabiliser, because I wanted the fabric to remain soft without influencing the drape…

If all that is the case… hooping is the perfect solution. (And if you are sewing circles it becomes even easier to guide the fabric with the round hoop…)

To become a close border without building to much stitches I had to sew over the border twice. The first round I used my usual satinstitch length plus two units on my sewing machine. The second round was in normal stitch lengths for satin stitch. For a shiney and smooth appearance ‘ve used embroidery thread, Gütermann-Sulky it was.

Da ich keine offenkantige Applikation wollte, bekamen meine Kreise als Randabschluß einen ganz normalen Satinstich (auch Raupenstich oder Knopflochstich genannt).

Und, ja, man kann einen normalen Nähfuß und den Transporteur mit einem Stickrahmen zusammen benutzen. Mein Problem war, daß der Karostoff und die gekochte Wolle beide sehr weich sind und daher beim übernähen mit dem dichten Satinstich eine deutliche Neigung zur Wellenbildung hatten. Stabilisieren wollte ich nicht. Aufgebügelte Vlieseline hätte den Stoff an der Stelle etwas steifer gemacht, was ich nicht wollte. Stickvlies zum Abreißen bleibt unter Satinstichen auch immer etwas drin. Oder/und ist unendlich mühsam rauszupopeln. Wollte ich auch nicht. Und Soluvlies zu verwenden hätte bedeutet, daß ich die Jacke vor der Challengevorführung noch mal hätte waschen müssen. Wollte ich auch nicht.

Also war der Stickring die perfekte Lösung. (Mit dem netten Nebeneffekt, daß man den Stoff dank des runden Stickrings sogar leichter kreisförmig führen kann….)

Um eine glatten Kante zu bekommen, brauchte ich in diesem Fall zwei Runden Satinstich übereinander. Damit es nicht zu dick wird, habe ich für die erste Runde die Stichlänge zwei Einheiten länger gestellt als für den normalen Satinstich. Das hielt die kleinen Faserchen des fransenden Glenchecks ganz gut im Zaum. Und dann noch eine Runde normal enger Satinstich, für das glatte Finisch. Deswegen auch Stickgarn dafür. Gütermann-Sulky in diesem Fall.

Negativapplikation fertigUnd so sieht die negative Applikation fertig aus. (Nein, nicht perfekt rund, aber rund genug…. 😉

Stellt sich vielleicht die Frage: warum eigentlich “negativ” applizieren?

Ein Vorteil ist, daß man nur eine Stoffschicht hat, die Applikation ist also dünner und weicher, je nach Stoff wirkt sich das natürlich unterschiedlich aus.

Der zweite Grund war, daß ich den afrikanischen Stoff (rechts auf dem zweiten Bild) durch die Biesen etwas gerippt hatte. Diese Rippen wären durch die Satinstiche nicht gut glatt zu bekommen, der Rand wäre beim aufapplizieren also immer ungleichmäßig geblieben.

Und das dritte Anwendungsgebiet (was hier keine Rolle spielte) ist, daß man damit ein Loch bearbeite kann, ohne es vorher stopfen zu müssen. 😉

Vielleicht hat ja jemand Lust bekommen, es auch einmal mit einer negativen Applikation zu versuchen?

The last picture shows the finished circles. No, they are not perfect circles, but good enough to be circles.

Remains the question, of course, why one should do reverse appliques?

One advantage is, that they remain softer, influence the drape of the fabric less than a “normal” applique. How strong the effect is depends on the fabric and the garment, of course.

Another reason to use that technique was, that I had created a kind of “ribbing” on the african print fabric. If you try to make satin stitch over such a structure you will find out, that the stitches cannont “press” the ribbing flat, therefore will not lie smooth and flat.

And a third reason (in general, not for me in this case) is you can repair holes without having to mend them first… 😉

Maybe now you are motivated, to try a negative applique, too?

Negativapplikation: Drunter statt drauf (Teil 1)

In Aachen habe ich einigen Leuten versprochen, zu erklären, wie ich die Applikationen auf meiner Jacke gemacht habe. Mir war bis dahin nicht recht bewußt gewesen, daß diese Technik irgendjemandem unbekannt sein könnte, weil sie wirklich sehr einfach ist. Aber dann habe ich mal in meinen Büchern geblättert und festgestellt, daß sie nur in englischprachigen Büchern beschrieben wird. (Gut, ich habe inzwischen deutlich mehr englische Bücher als deutsche zum Thema Nähen, daran kann es auch liegen.) Sie firmiert dort unter dem Titel “negative application”, ich habe keinen besseren deutschen Begriff gefunden, also bezeichne ich es jetzt auch mal als “Negativapplikation”.

At the big sewing party an Aachen some weeks ago I was asked about the appliques on my jacket. They were negative applications, something very easy to do, so I was a little surprised, that not everybody knew it. But then I started digging into my sewing books and found, that the technique indeed is only described in english ones. (Okay, most of my sewing books are in English, so that is not representative…) So I promised a tutorial…

Stoff feststecken Zuerst legt man ein Stück des Applikationsstoffes unter den Oberstoff und steckt oder heftet es fest. Die rechte Seite des Applikationsstoffes liegt dabei auf der linken Seite des Oberstoffes In meinem Fall ist das der rote Wollstoff, den man ein wenig hervorspitzen sieht.

Das Stoffstück muß ein Stück größer sein, als die Applikation hinterher, damit man es außerhalb der späteren Kontur feststecken oder -heften kann.

Die Form, die die Applikations hinterher haben soll, zeichnet man auf den Oberstoff. Ich bin faul und benutze in diesem Fall meinen Papierschablone, mit der ich die Position der Kreise auf der Jacke bestimmt hatte.

Anschließend näht man die Kontur drei mal mit eher kleinen Steppstichen ab. Die Stepplinien sollten dabei nebeneinandern verlaufen, nicht übereinander.

Je nach Form kann man das auch mit Transporteur und normalem Nähfuß machen, ich habe Stickring und Stopffuß benutzt und den Transporteur versenkt.

First I took a scrap of the red boiled wool and pinned it on the back of my jacket, right side of scrap on left side of jacketfabric. Depending on the fabric you can baste it, too, if it’s to small or to big or the fabric to delicate for the pins.

Then you have to transfer your motive on the right side of the fabric. I was very lazy and used the paper templates I had made to test the placement of my design. I just let them on and did sew around.

You stitch the contour of your motive three times with tiny stitches. One row of stitiching next to the other, not stitching the same line three times.

Kontur nachgestepptI was lazy again and decided to do this with hoop, darning foot and feed dogs down, but you can as well sew with your feed dogs working. For motives with straight lines I would recommend that.

The picture from the reverse side shows the three rows of stitching better. They don’t have to be very regular, as you can see…

You will also notice, that the pictures do not show always the same applique, due to availability of the camera during working on the jacket I couldn’t photograph all steps on the same part of the jacket. But the technique is always the same…

The second pic shows my work on the black fabric, and there regular stitching was impossible, because I simply couldn’t see the black thread on the blacj fabric well enough… I was kind of stitching blind…

Das Bild von der Rückseite zeigt die drei Stichreihen deutlicher. Es zeigt auch, das sie keineswegs gleichmäßig sein müssen.

Und falls sich jemand wundert: Ja die Bilder stammen nicht von der gleichen Applikation, sondern von verschiedenen Teilen der Jacke. Die Kamera war nicht immer passend verfügbar, aber da es ja einige Applikationen waren, habe ich es geschafft, jeden Arbeitsschritt irgendwann einmal zu erwischen…

Ab dem zweiten Bild geht es nämlich mit dem schwarzen Jackenstoff weiter. Der ist auch der Grund dafür, warum die Stichreihen gar so ungleichmäßig sind. Der schwarze Nähfaden war auf dem schwarzen Stoff so schlecht zu sehen, daß ich mehr oder weniger blind genäht habe und die meiste Zeit nicht wirklich gesehen habe, wo schon Stiche sind und wo nicht…

Oberstoff aufschneiden Beim nächsten Schritt ist große Sorgfalt gefragt. Der Oberstoff muß jetzt eingeschnitten werden.

Ich benutze dazu meine scharfe Nähschere und mache erst einen kleinen Schnitt in die Mitte des kreises. Dabei ziehe ich die untere Stoffschicht, also den roten Stoff, ein Stück nach unten, damit ich das Risiko minimiere, ihn mit durchzutrennen.

Den kleinen Schlitz erweitere ich anschließend mit der Stickschere zu einem langen Schlitz bis an meinen Rand aus Stichen.

(Als ich das erste Mal Negativapplikationen gemacht habe, wußte ich übrigens noch gar nicht, daß das eine bestimmte Dekorationstechnik ist. Ich hatte den Trick mit dem Unterlegen und Aufschneiden in einem Nähbuch zum Thema Flicken gefunden und dachte, das könnte man doch auch dekorativ nutzen. Tja, wieder nichts neues erdacht, die Idee hatten andere auch schon gehabt… 😉 )

The next step isn’t difficult either, you jast have to be veeery carefully… You have to cut from the right side in the upper layer of fabric without damaging the lower layer…

I’m using my big, sharp sewing scissors to snip in the middle of the circle. To avoid dammage to the other layer of fabric I’m pulling it a bit away from the reverse side.

After that I’m taking my small embroidery scissors to cut, still with extreme caution, from the snip to the stitches.

(When I made my first negative applique I dind’t know it was a special technique. I got the inspiration from a German sewing book that described ways to repair dammaged clothes. One of the was underlaying with a scrap of the same fabric. And I had thought this a good idea for decorative use, even on a non dammaged garment. I think I was a little disappointed, when I much later detected “my” idea in an English sewing book… not my invention, but not a big surprise, that others had had the idea before me. 😉 )

Oberstoff wegschneidenAnd on it goes with carefull cutting.

To avoid dammage in the red fabric I have inserted a finger of my left hand in the long slit, to separate the two layers of fabric. And I have been cutting slowly and carefully with my small embroidery scissors, as close to the stitching as possible. Without cutting through them of course!

Weiter geht es mit sehr vorsichtigem Schneiden.

Um den unteren Stoff vor Schaden zu bewahren schiebe ich einen Finger meiner linken Hand in den Schlitz im Oberstoff und trenne so die beiden Stoffschichten. Und dann ganz langsam und vorsichtig mit der Stickschere so eng wie möglich an den Konturstichen entlang schneiden.

Ohne diese durchzuschneiden, versteht sich!

Die größte Überraschung war für mich, daß ich tatsächlich alle Kreise korrekt ausgeschnitten habe. Nicht einmal habe ich falsch geschnitten oder den Unterstoff beschädigt.

Eigentlich gegen jede Wahrscheinlichkeit. :o)

Aber ich glaube, Konzentration und eine scharfe Schere waren hilfreich.

Biggest surprise was, that I did all that circles without any “miscutting”! Not even once did I cut at an unwanted place or dammage the wrong fabric layer.

Against all odds, isn’t it? :o)

Well… I think strong concentration and sharp scissors did help.

P-A-Challenge 2007: Gummibund flachgelegt (Teil 2)

Gummi annähenGut, dann also auf zum Gummi.

Ich benutze einen etwa 1,7cm breiten schwarzen Gummi, der relativ weich ist, den gibt es bei uns auf dem Wochenmarkt an einem Kurzwarenstand sehr billig und ich habe bislang keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. (Beim ersten Mal habe ich ihn aus der Not gekauft, weil ich dringend welchen brauchte und keine Gelegenheit hatte, ins Fachgeschäft zu gehen.)

Die Länge bestimmte ich, indem ich mir den Gummi um die Taille ziehe, bis er stramm aber nicht zu eng sitzt und dann abschneide.

The elastic I’m normally using in my skirts and trowsers ist about 1,7cm large, black and soft. But still strong enough. I get it on the weekly grocery market… :o) There is someone selling all kind of household supply, from soap-holders to needles. Mosty cheap and poor quality, but this elastic is cheap and okay.

To determine the right length of the elastic I’m simpliy pulling it around my waist until I think it feels right. Every elastic is different in how strong it stretches, how soft it is etc. so this is the most reliable method.

I’m folding the elastic in half, again in half and mark four parts of equal length with pins. On the skirt I’m marking the sides (the darts in this case) and the front and back middle of the skirt also with pins.

Then I’m pinning the elastic on the lining matching the pins. Next thing is to stretch the elastic to the length of the skirt waist and secure it with a lot of pins as the picture shows.

The elastic is on the lining, under the seam allowances. What is important is, that the elastic does not touch the stitchline, but is about 2mm or 3mm away on the lining. If the elastic is to close to the stitchline the lining will show from the right side… (guess how I found out… :o) )

Danach werden am Gummiband Viertel mit Stecknadeln markiert (zwei Mal zur Hälfte falten). Am Rock markiere ich die Seiten (in diesem Fall die Abnäher) sowie die vordere und rückwärtige Mitte.

Der Gummi wird anschließend passend (also Stecknadel zu Stecknadel) auf den Futterrock gelegt und dann abschnittsweise so weit gedehnt, daß er genau die gleiche Länge wie der Stoff darunter hat. Das ganze mit vielen Stecknadeln befestigen, wie das Bild zeigt.

Gummi angenäht Der Gummi liegt also auf dem Futterrock aber unter der Nahtzugabe.

Wichtig ist dabei, daß er nicht direkt an der Naht positioniert wird, sondern etwa 2mm-3mm daneben. Das ist nötig, damit man den Bund letztlich wenden kann und der Futterrock wirklich innen ist, ohne hervorzuspitzen. (Drei Mal dürft ihr raten, wie ich das herausgefunden habe… :o) )

Anschließend wird der Gummi aufgenäht. Ichbenutze dazu den genähten Zickzackstich (manchmal auch Wellenstich genannt, glaube ich), mit einer Stichbreite von 5,5mm und einer Stichlänge von 1. (Das ist etwas mehr als die Maschine voreingestellt hat.)

Beim Nähen muß man den Gummi dehnen, aber nur so weit, daß der Stoff nicht mitgedehnt wird. Und langsam genug nähen, daß der Stoff unten keine Falten bekommt.

Die Nahtzugabe wird dabei, wie man sieht, gleich mit versäubert.

To sew the elastic I use an elastic stitch. Would “sewn zigzag” be the appropriate term in English? Stitch widht is 5.5, stitch length about 1. (Normal zigzag is also okay.)

I’m sewing on the seam allowances and thorugh the elastic, of course. So the seam allowances are secured, too.

im Nahtschatten feststeppen Don’t forgent to stretch the elastic to the length of the fabric while you sew. And better sewing slowly, to be sure not to have any ugly folds in the lining.

Well… nearly done. Just turn the lining to the inside of the skirt.

To make sure it remains there and doesn’t show I secure it with “stitch in the ditch” of the seams and darts I have. This skirt has enough seams an darts to keep elastic and lining in place. If this is not the case (for example on a trowser without darts, four points to attach all layers is not always enough) I attach with hand stitches where neccessary.

The picture here from the right side shows… right, nothing. The stitches are invincible. Using a very fine 150 Alterfil thread did help…

So, jetzt muß der Futterrock eigentlich nur noch in den Rock hinein gestülpt werden. Und, damit er dort bleibt und nicht hervorlugt, etwas befestigt.

Letzteres geht sehr einfach, indem man in den Nähten exakt auf der Nahtlinie steppt. (Quilter kennen die Technik meist.) Die Naht dazu etwas auseinanderziehen und durch alle Lagen durch etwa 2cm (also Gummibreite) steppen.

Das Bild zeigt… nichts. Die Naht ist unsichtbar. Der feine 150er Alterfilfaden war da natürlich kein Schaden.

Bei diesem Rock habe ich auch ausreichend Nähte und Abnäher, um den Bund zu befestigen. Vier Nähte (etwa eine Hose ohne Abnäher) sind meist nicht ausreichend. In diesem Fall helfe ich mir mit ein paar Handstichen von der Futterseite her an strategisch geeigneten Postionen.

Hängt der Rock auf dem Bügel, sieht der Bund etwas gekräuselt aus. Aber am Körper liegt er dann flach an, gibt aber nach, so daß er über den Tag nicht unbequem wird und auch ein paar Kilo Gewichtsschwankung mitmacht. *g*

Gummibund von innen Auf der Innenseite des Rockes sieht man die gewellte Naht, mit der der Gummi angenäht wurde und man sieht, wenn man ganz genau hinsieht, die Längsnaht, die den Gummi stabilisiert.

The last picture is the skirt from inside. You see the zigzaged seam and if you look very, very closely you see the short seam that keeps elastic and lining in place.

To finish the skirt I attached the lining to the zipperband whit some handstitches.

And I added a hook and eye to the waist. Here it is important to sew through the elastic, but not through the outer fabric. So the zipper can not open itsself and its the elastic that will “carry” the skirt.

The result is a skirt that looks a bit odd on the dresshanger, but has no bulk in wearing while offering all the comfort of a “normal” elasticezed waistband.

Only the hem has to be done. Here a little help from sewing friends will be welcome…

Um den Bund fertig auszuarbeiten nähe ich noch das Futter mit einigen Handstichen am Reißverschlußband an.

Damit der Gummi auch gut um den Körper gespannt ist und tatsächlich den Rock “trägt” nähe ich an der Futterseite noch einen kleinen Haken und eine Garnschlinge. Von außen ist das unsichtbar.

Tja… und jetzt fehlt nur noch der Saum. Bei dem mir Frau mhs und ihr Rockabrunder am Donnerstag hoffentlich helfen werden.

Ich werde also schon mal nicht nackt in Aachen antregen müssen.

Hoffe ich. :o)

P-A-Challenge 2007: Gummibund flachgelegt (Teil 1)

Bißchen wenig los hier die letzte Woche, ich gebe es zu. Wobei bei mir viel los war, ich war ein Wochenende meine Mutter besuchen und da habe ich keine Nähmaschine. Eigentlich wollte ich ein wenig stricken, aber mein Bruder hat mir als nachträgliches Geburtstagsgeschenk “Victorian Lace Today” geschenkt, also mußte ich lesen und staunen. Danach habe dann noch ein bißchen Verwandtschaft auf Besuch zu mir mitgebracht und in Köln und Aachen Tourist gespielt.

Rock und Futterock zusammengesteckt Deswegen ging das Nähen nur in kleinen Portiönchen vorwärts, meist Abends. (Was leider eine blöde Zeit ist, schwarze Stoffe zu photographieren… 🙁 )

Sorry for not updating the blog during the last week. But I spent a long weekend without sewing machine at my mothers place. I intended to knit, but my brother had another birthday present for me (in my family we tend to be a little “timeless”, sometimes), “Victorian lace today”. That kept mit busy reading. I’ll need Lace yarn. Huge amounts of it, I suppose…

When I came back home I brought a young relative with me who visited me and I enjoyed Cologne and Aachen as a tourist.

So I only could do a bit of sewing, mostly at night time. My skirt is nearly finished now, but it’s not a good time to take pictures of black fabric… sorry for the quality. 🙁

Ein Problem bei Röcken und Hosen ist, daß mein Bauch nicht immer den gleichen Umfang hat. Was morgens paßt, beginnt spätestens am Nachmittag zu kneifen, was am Nachmittag richtig sitzt, rutscht morgens noch. (Lustigerweise ist der Effekt stärker wenn ich bei der Arbeit keine Zeit habe, was zu essen…)

Um das zu vermeiden gibt es die tolle Erfindung des Gummibundes. Der aber leider den Nachteil hat, daß er fürchterlich aufträgt. Wenn man Größe 36 hat mag das noch erträglich sein… in meiner Größe ist es hingegen höchst unerwünscht.

Aber ist gibt eine Möglichkeit, etwas Dehnweite in den Bund zu bekommen, ohne dicke Kräusel mit sich herumschleppen zu müssen. (Ich habe diese Technik zwar noch in keinem Buch gefunden, aber ich vermute sehr, daß andere schon ähnliche oder die gleiche Idee hatten, weil sie eigentlich naheliegend ist. Ich behaupte also nicht, sie “erfunden” zu haben. 😉 Falls man Nähtechniken überhaupt “erfinden” kann.)

Das erste Bild zeigt den Futterrock, der rechts auf rechts über den Rock gezogen ist. Die Öffnung für den Reißverschlußschlitz bleibt natürlich offen, die Nahtzugaben sind versäubert und auf die linke Seite des Futterrocks gebügelt.

One of my problems with the waist of skirts or trowsers is that my tummy grows over the day. Either it fits in the morning, then it will become very uncomfortable in the early afternoon or it will hang very loose in the morning to fit later the day. (The funny thin is, that this effect is even stronger when I don’t have the time to eat something during work…)

Using elastic in the waist stay helps a lot, but it creates bulge. When you’re a size 8 or so this may be acceptable, but in my size… it’s highly unwanted.

Nahtzugabe zurückschneiden So I created a technique for a flat elastic waist. (I haven’t seen it in any book so far, but I don’t claim to be the “inventor” of it I’m quite sure, others hat the same or similar ideas before.)

The first picture above shows the first step: put skirt and lining skirt together, right sides facing each other. The place where the zipper sits in the skrit hast du remain open, of course. I zigzaged it and pressed the seam allowance to the left side of the lining skirt.

Die Rock und Futterrock an der Taille zusammennähen.

Anschließen die Naht von beiden Seiten flach bügeln und die Nahtzugaben zurückschneiden. Vom Oberstoff etwa auf 6mm-7mm, vom Futterstoff auf 3mm.

Da man die Nahtlinie schwarz auf schwarz wirklich gar nicht sieht, habe ich sie mit den roten Punkten etwas nachgezogen.

I sew skirt and lining together at the waist.

Then I press the seam flat from both sides and cut back the seam allowances. The skirt fabric I’m cutting back to baout 6mm-7mm, the lining to 3mm.

Nahtzugabe Richtung Futter gebügeltAs the stitchline isn’t visible at all, black on black, I’ve marked it with the red dottet line.

Anschließend wird die Nahtzugabe in den Futterrock gebügelt.

Wer genau hinsieht erkennt, daß es scheinbar zwei Nahtlinien gibt. Das liegt daran, daß ich den Oberstoff nicht nur mit Vlieseline G785 gegen verdehnen geschützt habe (ein Teil des Rockes ist ja schräg zugeschnitten), sondern auch eine Stütznaht genäht habe.

(Das heißt einfach eine Gradstichnaht mit etwa 1,2cm Entfernung zur Schnittkante auf die Nahtzugabe des Rockes genäht. Das ist ein einfaches und billiges Mittel, Verdehnen des Stoffes schon während der Arbeit zu verhindern.)

After cutting back the seam allowances I pressed them towards the lining skirt.

You may notice two stichlines… one ist just a staystitch on the skirt. As the front and back pannel were cut in bias as you might remember, I also used fusible interfacing, Vlieseline G785 from Freundenberg, a very soft one that still provides enough strenght here.

So weit ein ganz normaler Bund. Die Sache mit dem Gummi kommt dann im nächsten Eintrag.

So far an ordinary waist stay. The thing with the elastic will be described in my next posting.

Täschchen-Tutorial, 4. Teil und Finale.

Das vordere, offene Ende des Reißverschlusses lege ich einfach etwas übereinander.

Quasi schräg übereinander geschlagen. Verschwindet ja innen.

Futter annähenAls nächster Schritt wird das Futter am Reißverschlußband angesteckt.

Ich gebe zu, mit den ganzen Nadeln innen und außen wird es allmählich recht pieksig, aber zum Heften bin ich zu faul.

Und Kleben will ich hier nicht, weil ich die Tasche ja nicht waschen will und Angst habe, Kleber auch außen draufzubringen. Ich bin begabt für Sauereien dieser Art. :o)

unsichtbare Handnaht Jetzt muß der Reißverschluß natürlich noch eingenäht werden. Und damit es schön aussieht, am besten unsichtbar.

Das geht gut von Hand. Da die Technik vielleicht nicht alle bekannt ist, versuche ich mal, sie etwas ausführlicher zu erklären.

Der Trick ist, daß man auf der Oberseite des Stoffes immer nur ein oder zwei Gewebefädchen erfasst. Bei passendem Nähgarn und wenn man den Nähfaden nicht megabrutal anzieht bekommt man eine stabile und unsichtbare Naht.

Und so gehts: Ich steche von der Futterseite auf die Oberstoffseite durch alle Lagen (Oberstoff, Reißverschlussband, Futter) und ziehe den Faden durch. (Achso, der Anfang sollte natürlich gut vernäht sein… *g*) Dann steche ich einen oder zwei Gewebefäden hinter der Ausstichstelle wieder ein.

Da man den Nähfaden auf dem Bild nicht gut erkennen kann, weil er ja die gleiche Farbe hat wie der Stoff, habe ich ihn mit einem helleren Rot nachgepünktelt.

Es ist wie auf dem Bild, man sticht wirklich direkt rechts neben der Ausstichstelle wieder ein, die Nadel geht durch alle Stofflagen auf die Rückseite und dann durch alle Stofflagen wieder auf die Vorderseite, etwa sieben bis neun Milimeter links von der ersten Ausstichstelle. (Da wo der rotgepünktelte Faden rauskommt.)

Den Faden durchziehen und einen Gewebefaden rechts von der Ausstichstelle wieder einstechen… und so weiter, bis der ganze Reißverschluss drin ist.

Auf der Futterseite bleibt der Stich natürlich sichtbar.

(Am geschlossenen Ende des Reißverschlusses muß man etwas tricksen, denn direkt durch die Metallzähne kann man schlecht nähen. Hier habe ich einen Stich nur durch den eingeschlagenen Oberstoff gemacht und dann normal weiter. Das Futter bleibt auf einen knappen Zentimeter ungenäht, das ist aber nicht schlimm.)

Diese Technik, einen Reißverschluß einzunähen eignet sich übrigens auch für edle Kleider oder Röcke, ebenso wie Stoffe (etwa Samt) wo ein maschinengenähter Reißverschluß deutlich sichtbar wäre. In dem Fall würde man den Reißverschluss natürlich verdeckt einnähen.

Kordeldicke auswählenJetzt braucht die Tasche natürlich noch einen Schulterriemen zum Umhängen.

Die schwarze Kordel aus Viscose, die ich noch da habe, glänzt etwas und paßt somit perfekt. Allerdings ist sie etwas arg dünn.

Glücklicherweise habe ich noch drei Meter davon und kann sie doppelt nehmen.

Ich nähe sie von Hand auf der Seitennaht der Tasche an. Damit die beiden getrennten Kordeln die Naht schön verdecken und mehr nach “Absicht” als nach “ich hatte grad nix anderes da” aussehen, verdrehe ich sie zu einer Kordel. während ich sie festnähe.

Dabei muß ich drauf achten, nicht zu sehr zu verzwirbeln, denn die zusammengedrehte Kordel soll ja glatt auf der Seitennäht liegen und sich nicht zusammenziehen.

Die Technik des Annähens versuche ich zu beschreiben, ich fürchte, das ist nicht ganz einfach. (Einfacher zu nähen als zu beschreiben, wie so oft.)

Ich benutze schwarzen Faden und beginne oben, an der Öffnung der Tasche.

Kordel von Hand annähen

Ich steche in der Seitennaht aus lege den Faden einmal um die Kordel herum und steche sehr nahe bei der Ausstichstelle wieder in der Seitennaht ein.

Dann führe ich die Nadel zwischen Futter und Oberstoff und steche einen knappen Zentimeter weiter unten wieder aus. Dann den Faden fest anziehen, damit er die Kordel fixiert.

Ich habe versucht, auf dem Bild die Nadel (blau) und den Fadenweg (rot) etwas zu verdeutlichen.

Etwa bei jedem dritten Stich steche ich nicht weiter unten aus, sondern auf gleicher Höhe wie mein Einstich und nähe dann noch einmal durch die Kordeln durch und nähe dann meinen Stich nach unten weiter. Das fixiert die Drehung, die ich den beiden Kordeln verpasse.

So nähe ich mich bis ich unten an der Tasche angekommen bin. Dort mache ich einige feste Schlingstiche um die Kordel, nähe ein paar mal durch, wickle den Nähfaden um die Kordel, vernähe ihn schließlich und schneide ihn ab.

fertige SeidentascheZuletzt werden die Kordelenden unten auf die gleich Länge gebracht und ausgefranst, so daß kleine Quasten entstehen.

Süß, oder? 😉

Und wenn man sich ran hält, leicht an einem (verregneten…) Nachmittag zu schaffen.

Täschen-Tutorial, Teil 3

Und weil wir eh schon so schön beim Schneiden sind, machen wir an der unteren Ecke, also da, wo der Stoffbruch ist, gleich weiter.

Damit sich der Stoff hinterher hier nicht so knubbelt, schneide ich eine Ecke ab. Dabei natürlich die Steppnaht, die die Seitennähte hält, nicht verletzen.

(Am Futterbeutel mache ich das gleiche.)

Jetzt habe ich schon zwei Taschenbeutel, einen aus Futter, einen aus dem Oberstoff. Beide liegen immer noch mit der linken Seite nach außen.

Saum

Jetzt wird die obere Kante 1,5cm nach links (also nach außen) umgeschlagen und festgesteckt. (Falls jemand die Bilder zu klein findet… man kann drauf klicken und bekommt eine größere Version angezeigt.)

Anschließend eventuell bügeln, die Rosenseide nicht zu fest, damit sie nicht plattgedrückt wird.

Wer sich hier nicht mit pieksigen Nadeln rumschlagen möchte kann auch heften oder kleben. Ich habe mich gegen Kleben entschieden, weil ich erst mal nicht vor habe, die Tasche auch zu waschen.

Und zum Heften war ich zu faul… *g* Also bleiben die Nadeln drin und ich arbeite vorsichtig…

Futter in Tasche stecken Als nächster Schritt wird die Seidentasche gewendet, so daß die “schöne” Seite mit der Borte wieder außen ist.

Und der Futterbeutel wird in den Seidenbeutel hineingeschoben.

Anschließend wird es richtig fisselig. Oben soll die Tasche nämlich einen Reißverschluss bekommen, damit nichts herausfallen kann. (Und der Inhalt auch etwas besser gegen Taschendiebe geschützt ist.)
Reißverschluss einstecken

Ob es da einen “Königsweg” gibt, weiß ich nicht. Vielleicht hätte ich ihn besser vor dem Schließen der Seitennähte eingenäht, aber dann wäre das wieder fisselig geworden. Tja…

Weil ich ihn gerade da habe, benutze ich einen normalen schwarzen Hosenreißverschluß.

Den stecke ich zuerst nur am Oberstoff fest, und zwar so, daß die Zähnchen frei bleiben.

Der Reißverschluß wird am Ende quasi den “oben drauf” liegen und die Tasche abschließen.

Reißverschluss Das letzte Bild zeigt den eingesteckten Reißverschluss. am hinteren, geschlossenen Ende des Reißverschlusses muß man den bereich der Zähnchen lose lassen. Was auf dem Bild als “Schwänzchen” übersteht, wird einfach in die Tasche hineingeschoben.

Links und rechts muß dann genug Stoff “frei” stehen, daß man den Reißverschluss hineinbekommt.

Täschchen-Tutorial, Teil 2

( Falls es jemand noch nicht bemerkt hat, das wird mal wieder eine ausführliche und anfängerfreundliche Anleitung. Ich weiß, daß man sich als Anfänger oft an teuere und gute Stoffe nicht hintraut… aber gute Stoffe machen auch leichter gute Ergebnisse. Und so ein kleines Projekt kann jede(r) bewältigen, versprochen! Und die erfahrenen Näherinnen können für ein paar Tage weggucken. 😉 )

Borte knappkantig aufsteppen So von alleine hält die Borte natürlich nicht, der Klebstift ist auch nicht dauerhaft, also wird sie angenäht.

Hilfreich ist beim Umgang mit so feinen Stoffen natürlich die richtige “Hardware”: Ich benutze ganz feine Nadeln, 60er von Organ (Auf keinen Fall den automatischen Einfädler benutzen! Das Öhr ist so fein, daß da der “Fädelhaken” nicht durchpasst und sich daher mindestens verbiegt.), ganz feines Nähgarn, hier das gute Alterfil in Stärke 150, das ich von meiner üblichen Quelle in Aachen habe.

Um exakt auf der Kante zu steppen benutzen viele gerne einen Fuß mit Kantenführung. Ich habe festgestellt, daß ich es am besten kann, wenn ich genau sehe, wo die Nadel hinsticht. Deswegen kommt der offene Stickfuß zum Einsatz.

Die Stichlänge stelle ich auf 3, die Naht muß ja keiner Belastung standhalten und wenn die Stiche länger sind, ist die Gefahr, daß sich etwas verzieht geringer.

Und dann im Zweifelfall einfach gaaanz langsam nähen….

Versäubern am Nahtanfang und Nahtende ist übrigens nicht nötig, weil die Seiten zusammengenäht werden und das Nahtende dadurch gesichert.

überstehende Enden abschneiden

Der nächste Schritt ist dann ganz einfach: die überstehenden Enden der Borte bündig mit dem Taschenstoff abschneiden.

(Ich habe die Borte einfach gerade abgeschnitten, bevor ich sie aufgenäht habe. Das erzeugt zwar ein kleines bißchen Verlust, aber wie man sieht ist das nicht mal ein Zentimeter. Hätte ich die Borte gleich versucht schräg zu schneiden, hätte der Winkel nie ganz exakt zum Stoff gepaßt. Zusätzlich kann ich durch die überstehende Borte die Stiche ganze sauber bis zum Rand führen, weil ich ja auf der Borte anfangen und aufhören kann zu nähen. Und gerade bei Maschinen die vielleicht gelegentlich etwas “zickig” sind, wenn es um den Stofftransport geht, kann das die Rettung bringen. Meine transportiert den Stoff prima, aber es gibt keinen Grund, sich das Leben schwerer zu machen als nötig. 😉 )

Ach ja, wer mit dem Rollschneider begradigt, sollte natürlich die Schneidematte unterlegen, nicht den Bügeltisch… *gg*

Seitennähte stecken Jetzt werden das Futter und der auf der Rückseite mit Organza beklebte Oberstoff der Länge nach gefaltet (also da, wo beim Zuschnitt auch der Stoffbruch war), mit der rechten Seite nach innen.

Beim Futterstoff ist das ja relativ egal (zumindest bei meinem Venezia), beim Oberstoff sieht man deutlich, daß der schwarze Organza jetzt außen liegt.

Dann die Längskante, also die Seitennähte stecken und nähen.

Wie man sieht, habe ich zum Stecken Stahlkopfnadeln genommen. Allerdings nicht irgendwelche, sondern es gibt extra feine von Prym. Sie rentieren sich eigentlich ab dem ersten Mal, wenn man feine Stoffe näht, weil sie die Gefahr, daß sichtbare Löcher im Gewebe bleiben doch deutlich reduzieren. Ich hebe meine getrennt von den anderen Stecknadeln auf, dadurch bleiben sie auch lange “gut”, also schön spitz und nutzen sich nicht so schnell ab.

So feine Stoffe zu stecken und dann über die quer gesteckten Nadeln zu nähen ist allerdings immer ein Risiko. Einmal kann die Nadel brechen, auch die Stecknadel kann kaputt gehen, wenn die Nähnadel genau drauf trifft. Und der Transporteur funktioniert natürlich auch nicht ganz so gut. Ich nähe immer sehr langsam drüber und kann das inzwischen auch ganz gut.

Wer weniger Erfahrung hat, sollte sich überlegen zu heften (von Hand) oder zu kleben. Wondertape (auch wasserlöslich) böte sich an.

genäht und versäubertTja, hier wollte ich zeigen, wie die Nähte verlaufen, aber das Nähgarn (120er von Alterfil) passte farblich leider zu gut. Deswegen die blauen Tupfen.

Da diese Nähte halten sollen und ich ja die quer gesteckten Stecknadeln zu übernähen habe, habe ich mich für eine 70er Nadel (auch von Organ) entschieden. Die ist etwas stabiler als die 60er, aber immer noch fein genug.

Als Nahtzugabe hatte ich einen Zentimeter zugegeben, also verläuft die Naht mit Steppstich auch einen Zentimeter von der Schnittkante entfernt.

Da sowohl die Seide als auch der Organza fusselden Stoffe sind, habe ich knapp daneben noch eine Versäuberungsnaht gesetzt. Die Nahtzugaben werden also zusammen versäubert. Ich habe den “offenen Overlockstich” benutzt, denn er ist genauso stabil wie ein normaler Zickzackstich, näht sich aber schneller und braucht weniger Garn. Wer “nur” einen ganz normalen Zickzackstich hat, kann den genauso gut nehmen. Stichbreite etwa Einstellung 3, Stichlänge 2,5.Naht einknipsen

Danach wird knapp neben der Zickzacknaht abgeschnitten.

Anschließend wird noch mal vorsichtig geschnitten.

Der obere Rand der Tasche hat ja eine Zugabe von 1.5cm, die nach innen geschlagen werden soll.

Da die zusammengefasst versäuberte Nahtzugabe etwas steif ist und sich nicht gut einklappen ließe, wird hier (siehe Pfeil) ein Schnitt bis fast an die Steppnaht gemacht.

Wichtig ist hier, daß die Schere scharf sein sollte, besonders an der Spitze, damit man die Naht nicht durchtrennt.

*Uff*, schon wieder so lang, der Eintrag… also geht es morgen weiter. (Oder so… das Beschreiben dauert ja wieder viel länger als das Nähen… )