Revue de Presse: Burdastyle September 2012

Titel Burdastyle Passend zur Hitzewelle trifft auch die Septemberausgabe in herbstlichem Braun ein. Nun gut, immerhin das Material des Titelkleides paßt zu den aktuellen Temperaturen, viele Löcher… 😉

Im Editorial verspricht uns Frau Bily Muster über Muster und trägt auf dem Bild auch welche. Daß sich an Mustern die Geister scheiden, damit hat sie auf alle Fälle schon mal recht.

Doch bevor es an echte Schnitte geht kommen erst die “kreativ-trend” genannten textilen Basteleien. Transparente Einsätze im Pulli sind sicher nicht das schlechteste, aber sowie das hingepastelt wird, wäre ich da nicht recht glücklich damit. Dann wird allerhand mit Spitzenband gebastelt und am Ende noch große Kettenanhänger gebastelt. Mag stilistisch passen, aber so wie es vorgeführt wird kommt doch mal wieder ein intensiver Kindergarteneindruck auf….

Beim “Resteverwerter” verwerten wir ein Jerseykleid, das wir ja alle noch übrig im Schrank haben… Abgesehen davon mögen die Rüschen an der Tunika modern sein, aber sie sehen trotzdem Sch**** aus.

Die erste echte Nähstrecke nennt sich “Streetstyle” und suggeriert zumindest, daß sie wieder an Leserinnen photographiert ist. Könnte auch hinkommen, denn die Damen sind zwar auch sehr schlank, aber die Gesichter sind viel interessanter und nicht so über den Einheitskamm geschoren. Aber zu den Schnitten…. der im Moment unvermeidliche Parka (noch einer *abhak*), ein Shirt das aussieht, als sei es vom Billigheimer (zumindest die paar Quadratzentimeter die unter dem Parka vorschauen dürfen und eine Jacke mit Schößen, die aussieht wie eine Mischung aus Zirkusdirektor und Altkleidersammlung. Was im Styling ja reizvoll sein kann, aber wieso sollte ich das dann nähen? Kleid 107 ist durchaus nett, das kommt aber vor allem vom Stoff. Und die Kombi aus Wollrock mit Lederweste… ich bekomme einfach Flashbacks. In den 1980ern/1990ern haben wir das für innovativ gehalten. Ich mag Brüche ja immer noch, aber so wirklich will es mich hier nicht reizen. Wobei es aber durchaus Alltagstauglich ist. Auch der Rest… Hochwasserhose (Pfüh), Minirock, Shirt….  Nichts davon verkehrt, aber auch nichts aufregend. eine positive Seite hat es: Die Schnitte sind fast alle als “leicht” gekennzeichnet, also Anfängertauglich.

Anschließend gibt es einen Blick in die Vergangenheit, der sich mit der Bewegung der “Mods” befaßt und sich interessanterweise “Lifestyle” nennt. Lifestyle scheint dann doch nichts Aktuelles mehr sein zu müssen. *g*

“Einfach schön” sollen die nächsten Modelle sein. Spitze, Seide und sexy klingt ja schon mal gut. In diesen Bereich fällt auch das Titelkleid. Die nach unten in die Seitennaht verlaufenden Abnäher sind bei Spitze vielleicht gar nicht ungeschickt? Jedenfalls ein schönes Kleid, nur die Farbe müßte für mich jetzt nicht sein… Ein Kellerfalten Rock. Ja, nett, aber nichts besonderes. Dann doch lieber das Hemdblusenkleid 114 mit 40er Feeling. In der Variante mag ich Hemdblusenkleider. Ob ich mir doch mal wieder eines nähen sollten? Sehr gut gefällt mir auch die Schulterpasse am Shirt. Ein kleines Detail und schon gewinnt ein schlichtes Shirt an Attraktivität. Auch der Wollmantel im Trench-Stil ist elegant und tragbar. Nur nicht innovativ, Trench sehen wir ja jetzt auch schon seit Jahren.

Abgeschlossen wird die Strecke mit einer “Last Minute Tasche” aus Spitze und Leder. Nette Bildanleitung. Besonders schön finde ich den Teil, wo die Spindelpresse zum einbringen der Nieten zum Zuge kommt. Denn schließlich haben wir alle so was Zuhause und Anfänger, die zu so einer einfachen Taschenform eine Bildanleitung brauchen ganz besonders…

Zusätzlich werden uns aber auch noch Kaufaccessoires in rot und gold zur Modestrecke präsentiert. Nichts dabei, was wirklich grauenhaft wäre, aber auch nichts, was “Haben-will” Reflexe auslöst.

Dafür bekommt die Beauty Seite mit Lippenstift und Nagellack meine volle Aufmerksamkeit. Einfach wieder grafisch interessant gestaltet. Da wird das Thema schon fast zur Nebensache…

Happy Birthday und Caupcake Farben sagt die nächste Modestrecke. Was ich mir da wohl drunter vorzustellen habe? Zunächst offensichtlich ein Model, daß einen Torte (oder Tortenatrappe?) unmotiviert durch die Gegend schleppt. Die Kleidung dazu hat so einen 60er Touch und besonders Oberteil 106B, die Hochwasser Schlaghose 110C sowie das Trägerkleid 105 erinnern stark an Raumschiff Enterprise. Die originale Serie… Na gut, das Kleid nicht, das ist zu lang und zu weit dafür. Besser gefällt mir die elegante Variante dieser Zeit, Ein kurzer Mantel 102 und ein Shiftkleid aus Jersey 109. Bei letzterem hätte man die Abnäher etwas besser ausbügeln können, aber so im Ganzen gefällt mir der Stil ja schon. Schlüppchenblüschen 118 kommt hingegen truschig rüber (und warum wirft die eine Schulternaht Wellen?) und das Blusenkleid mit Muster hat viel von Nachthemd. Erstaundlich, wie man Crêpe de Chine verhunzen kann…

Die nächste Beautyseite ist nicht ganz so gut wie die vorherige, paßt aber im Stil zur gezeigten Mode und ist dann doch wieder interessant genug, um ein bißchen von meiner Aufmerksamkeit zu bekommen.

Den rosa Mantel 102 nimmt sich Frau Bily dann auch zum Styling vor. Ob ich einen so hellen Mantel ins Kindertheater anziehen würde (vor allem wenn auch Kinder dabei sind) weiß ich nicht, aber generell kann ich über die Stylingvorschläge diesmal nicht wirklich lästern. Passende Figur vorausgesetzt würde ich die grosso modo auch selber so anziehen.

Auch den Bildern der Leserinnen im Selbstgenähten räumt man wieder zwei Seiten ein. Im Gegensatz zur Threads mehr Masse und weniger Klasse, aber die meisten Bilder sind zumindest nett und zeigen nicht weniger als die originalen Heftabbildungen. Und manche geben einen Hinweis, was bei welcher Figur nicht so günstig ist.

Ethno-Tech nennt sich der nächste Trend. Folkloreblümchen mit martialischem Schwarz. Ich fürchte… da werde ich nicht widerstehen können, ich mag ja solche Brüche,
Kleid Burdastyle Und siehe da, das Empirekleid 124 hat mich gleich eingefangen. Wenn sie fast bis zu den Schuhen gehen könnte man sogar über die Leggings reden…

Hochwasserhose 110A geht hingegen wieder gar nicht. Auch nicht aus Leder und schon gar nicht zu hochhackigen was auch immer Schuhen.

Kleid Burdastyle Absoluter Hit für mich auch das schwarze Etuikleid 121 in Kurzgröße. Dieser Einsatz vorne macht schöne Kurven, ohne daß man das Kleid als Wurstpelle schneidern muß. Nur das Styling mit den Kniestrümpfen… das paßt einfach gar nicht. (Wobei mir auffällt, daß dieses Modell auch was von Sci-Fi  hat. Vielleicht mehr Babylon 5?)

Langgröße kommt auch nicht zu kurz, da gibt es einen Mantel mit kleinem Schulterstück, daß durch das offenkantig verarbeitete Lammpelzimitat auch schön zur Geltung kommt. Sähe zu dem Etuikleid sicher auch gut aus, aber das ist ja Kurzgröße….

Einen Wettbewerb gibt es auch mal wieder. Diesmal dürfen die Leserinnen zu Stift und Papier greifen und ein Kleid entwerfen, daß sie zu einer Oscar Premiere tragen würden. Preis sind allerdings keine Einladungen für besagte Premiere, aber dafür die neue Elna Lotus. Dumm, daß ich so gar nicht zeichnen kann, die Maschine hat es mir nämlich angetan…

Die “news” bieten wie immer vor allem Shoppingtips. Und rei Alibihinweise auf Veranstaltungen. Von denen zumindest die eine auch nur marginalst mit Nähen oder Mode zu tun hat. Die Surftips überblätter ich deswegen diesmal gleich… hatte schon genug Shoppping-Ideen, noch eine Sparte muß nicht sein.

Wenig begeistert mich diesmal das Vintage Modell. Das sah 1958 im Orignial schon nicht toll aus, die Neuauflage macht es nicht besser. Immerhin gibt es den Schnitt dank Wollwaschmittelwerbung gratis. Aber nur bis 11.09….

Buchvorstellungen gefallen mir schon besser, aber wenn sie ein wenig ausführlicher wären, wäre der Kaufimpuls meist größer.

Die Plusmode betitelt sich diesmal “Lust aufs Land” was zum einen bedeutet, daß das Oktoberfest vor der Tür steht und trachtig angehauchtes auf den Plan muß und zum anderen, daß lauter Sachen drin sind, die ich nicht tragen kann, ohne umzuziehen…
Jacke Burdastyle Allerdings muß ich gleich bei Jacke 136 mein Vorurteil umwerfen. Keulenärmel und Schößchen sind zwar trachtige Elemente, aber aus bestickter Seide unf vor allem mit den eher gradlinigen Teilungsnähten und Abnähern kommt auch etwas außerhalb des Alpenraums tragbares raus.

Das Mieder drunter mit den Pailletten hingegen wirkt mehr gewollt, als schön. Weißer Rüschenrock mit Lodenjacke hat einen gewissen Reiz, aber ist dann doch etwas zu “boarisch” in der Anmutung. Und auch eher für die Altersgruppe U16. Na gut, U25… Mädchenhaft auch Kleid 125, aber irgendwie… zu klein Mädi. Die Proportion der Arme stimmt nicht (sieht aus wie rausgewachsen) und das Rockteil wirkt eher wie Nachthemd.  Die Kombination aus Jacke 137 und Hose 145 wirft vor allem Falten und Fragen nach der Paßform auf. Oder dem Material auf. Wer die Jacke aus festem Samt nach näht sollte sie sehr eng mögen und die Arme besser nicht zu heftig bewegen, der Katzenbart an der Lederhose wird durch den Glanz des Stretchnappa besonders gut zur Geltung gebracht.  Ähnlich die Tunika 143. Wirkt einfach… zu eng. Nein, kein dünneres Model nehmen, die Plus Klamotten einfach auch in Plus nähen! Das Miter gibt es dann noch mal zum “Dirndl” kombiniert mit Rock und Bluse. Nein, dann lieber ein echtes Dirndl.
Jacke Burdastyle Oder den Bluson 135. Materialmix aus Leder, Loden und Wolljersey und nicht mal sichtbare Probleme an den Nähten. Na bitte, kann ja doch jemand wirklich gut Nähen, bei der Truppe. 🙂

Blüte für den Hut wirkt eher shabby, die Broschennadel ähnlich lustlos.

Die Accessoires sollen einen Ethno-Touch haben. Der erschließt sich mir jetzt nicht durchweg. Etwa beim Eau de Cologne oder den Ketten mit Herz Jesu oder Mariendarstellungen. Andererseits gefällt mir die Clutch mit den Siefmütterchen, die ist so bescheuert, daß sie schon wieder gut ist. Ach, nicht mal teuer… mal gucken, ob es die noch gibt…

Die Kindermode hat gar kein Motto, außer eben “Mode”. Wenn ich das richtig sehe geht es nur um Mädchen in Gr.98 – 122, der Junge darf nur als Statist herumstehen. Vom Stil her wieder sehr brav, wenngleich in peppigen Farben. Röckchen, Kleidchen, Blüschen. Mäntelchen,… fast wie auf Kinderbildern meiner Patin, nur statt Schleife gibt es Blümchen ins Haar.
Kinderkleid Burdastyle Und ich kann es nicht leugnen, ich finde es unglaublich suß, viel schöner als Schlabberlook and zierlichen Körpern. Und wenn sie dann, wie Kleid 163, aus Romanit-Jersey sind, dann sind sie auch kindgerecht bequem. Und die Strumpfhose dazu sieht einfach schöner aus, als eine Legging. Leider bleibt die Frage, für wen diese Schnitte sind, denn in “freier Wildbahn” sieht man diesen Stil kaum. Neulich habe ich glatt mal zwei Mädchen in solchen Retro-Kleidern gesehen. Aber das war in Paris. Da kommt das glaube ich mehr an. Irgendwie schade…

Bei der Deko gibt es dann die coolen Kinderzimmer. Rockig mit Skateboards als Regalbrettern und einer E-Gitarre als Kissen für Jungs (die werden allerdings angesichts von Schallplatten als Wanddeko verständnislos gucken, kennen die Kleinen doch nicht mehr), rosa mit weißen Schleiertüll für kleine Elfen oder Prinzessinnen für Mädchen. Die “Rock” Variante gefällt mir (und warum nicht für ein Mädchen?), die süßliche hingegen weniger. Außerdem als Thema doch recht ausgelutscht.

Der atelierbesuch führt virtuell nach Frankreich, wo gezeigt wird, wie man Teppiche aus Kokosfaser herstellt. Am spannendsten finde ich da ja die Maschinen… angeblich kann man das auch besichtigen, falls es mich also mal nach Nyons treibt, werde ich das mal im Gedächtnis behalten. 🙂

Die Warenkunde befaßt sich diesmal mit Handstickgarn. Da ich davon selber nicht viel Ahnung habe, kann ich schon mal nicht meckern. Jedenfalls steht nichts drin, was für mich offensichtlich falsch wäre. Was aber nicht viel zu sagen hat…

Der Designer Schnitt kommt diesen Monat von Matthew Williamson. Die Vorstellung nimmt sich drei Seiten Platz, was ganz nett ist, denn ich kannte ihn bislang nicht. Über britische Modeschöpfer kann ich definitiv noch eine Menge lernen. Der Schnitt für das Etuikleid ist auch schön, aber leider liegt ein großer Teil des Reizes im Stoff und den dürfte man leider so nicht bekommen. 🙁

Unter “leichter nähen” gibt es ein Filzkissen, das das wojhl auch verdient. Stars and Stripes sehr rustikal mit groben Handstichen zusammengetackert. Nicht mein Stil, aber wer im Winter mal mit seinen Kindern was pasteln will… (Und natürlich ist das Ganze eigentlich Werbung für ein Buch. Das ich mir nicht kaufen werde.)

Die “Nähschule für Einsteiger” widmet sich diesmal dem Shiftkleid 109. Aus Wolljersey ist der Stoff auch ganz gut zu verarbeiten. Ein paar Worte könnte man noch über die Besonderheit von Jersey verlieren… aber gut. Interessante Variante, Schulternaht und Ärmelabnäher in einem Zug zu schließen.

Die aussagelosen Minibildchen von der Berlin Fashion Week überblättere ich mal großzügig.

Kerzen gießen in kitschige Porzellantassen… ach nö, das Thema ist doch schon durch, oder? Brauche ich nicht noch mal…

Dann noch der Stoff des Monats, sehr retro, das Druckmotiv. Nett, fragt sich nur, was man damit machen könnte…

Das war’s dann auch mal wieder… teilweise nette Modelle, diesmal wieder.

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, stammen von Burda und die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Burda Verlag.)

 

 

Rudi, der räudige Rammler

Rudi, the mangy buck

Rudi der RammlerIn Paris lief mir kürzlich das Buch “Doudous tout fous” von der japanischen Designerin Aranzi Aronzo für einen extrem geringen Preis über den Weg (amazon hat eine englische Ausgabe) und da mußte ich mich mal dem sinnlosen Nähen ergeben.

Some time ago in Paris I’ve found the book “Doudous tout fous” from the Japanese designer Aranzi Aronzo  (there exists an english edition also) for such a low price that I had to buy it. And had to do some completely non useful sewing.

Rausgekommen ist bei meiner Resteverwertung Rudi. Räudig deswegen, weil die Nahtzugabe für meinen Stoff doch zu schmal war und ich dann noch vor dem Füllen erst mal einige Stellen von Hand zunähen mußte. Das Gesicht habe ich mit verschiedenen Knöpfen und Perlgarn gestaltet, anders als in der Anleitung vorgesehen.

Rudi, der räudige RammlerResulting of my sewing is Rudi. He’s called “mangy” because the seam allowance was to small for my fabric, so I had to close some holes with hand stitches from the right side before I could even stuff him. The face I created with cotton perle thread and buttons, that’s different from the pattern.

Die meisten Zeit hat es gedauert, die passende Knöpfe zu suchen und das Gesicht zu gestalten. Aber es hat Spaß gemacht. Ich habe nur keine Ahnung, was ich mit Rudi machen soll. Denn weil der Stoff so leicht ausfranst kann ich ihn auch nicht an ein Kind verschenken. Und ich bin ja so gar nicht der Typ, für Deko. Und habe schon genug Stofftiere….

I think what  took most time was creating the face and choosing material and buttons. But it was real fun making Rudi. the only problem is, that I have no idea what to do with him now. With the fraying fabric it is to fragile to give it to a child. And I am so much not the type for decorative stuff. Plus I already have more plushies than I need…

 

 

Ich habe bestimmt nicht gezogen…

Of course I did not pull the fabric

Den meisten von uns sind bei Jersey ja schon mal verdehnte Nähte begegnet. Bei uns selber und natürlich bei anderen, die wissen wollen, was sie den falsch gemacht haben.

Most of us have seen puckering seams in knits. Either on our own stuff, but then also with otheres who want to know what they did wrong.

Stoff vor der NähmaschineDann werden diverse Fehlerquellen (z.B. falscher Nähfußdruck) ausgeschlossen und am Ende kommt dann natürlich die Frage, ob vielleicht beim Nähen am Stoff gezogen wurde. Worauf man die obige empörte Antwort bekommt… da zieht doch nichts am Stoff!

Then you exclude step by step the different problems (e.g. wrong foot pressure) and at the very end you ask if the sewer might have pulled on the fabric… which will give you the answer from above. See, the fabric is relaxed, nothing pulls it.

SchwerkraftDoch dann treten wir mal einen Schritt zurück und sehen uns den ganzen Nähplatz an…. Meist steht unsere Maschine auf einem Tisch. Und das Kleidungsstück an dem wir nähen…. hängt dann teilweise vor der Maschine herunter Damit es gerade in die Maschine hineinlaufen kann. Und dann zieht eben doch jemand am Stoff. Beziehungsweise etwas… die Schwerkraft!

Then we stap back and take a look at the whole sewing place… Most of us have to put our sewing machine on a table. And the garment we are sewing is hanging down in front of the machine, because we want the fabric to run straight into the machine. But that means there is something pulling the fabric… it’s gravity!

Generell kann man sagen, je mehr Gewicht dran hängt und je weicher der Stoff ist, desto stärker der Effekt. Bei einem festen Baumwolljersey für ein Babyshirt wird er weniger spürbar sein, bei einer Damentunika aus weichem Viscosejersey hingegen stärker. Denn zum einen ist Viscosejersey ohnehin schwerer als Baumwolle, zum anderen aber ist auch das Stoffstück größer.

General rule is: The more weight the fabric has, the stronger gravity pulls. A firm cotton knit for a baby shirt will produce less of a problem than a long woman’s tunic or dress of soft rayon knit. Rayon is heavier than cotton anyhow and then the pieces of fabric are also larger and therefor weight more.

Stoff vor dem NähfußWenn man es mit sehr weichen Stoffen zu tun hat, dann kann man den Stoff so führen, daß er vor dem Nähfuß in leichten Wellen liegt.

Especially if you have very soft fabric you can guide it in a way, that there are slight waves in front of the foot.

So ist sicher gestellt, daß an der Stelle, wo der Transport zugreift, tatsächlich kein Eigengewicht des Stoffes dran zieht.

So you can be sure that the moment when the feed dogs grab the fabric, the weight of the fabric does nott pull it down.

der Transport arbeitet korrektHier habe ich einige Stiche weiter genäht und man erkennt, daß der Stofftransport seine Arbeit verrichtet hat und den Stoff glatt gezogen. (Weil ich keinen “nachgefüttert habe.) Aber nur genau glatt, der Saum (hier war es ein Saum, keine Naht) ist hinterher glatt.

Here the same situation some stitches later. The feed dogs did their job and pulled both layers of fabric under the needle. So both layers of the hem (in the pic it was a hem, not a seam, but seams are even easier than hems) remain smooth and flat. The machine could do its job and pull exactely so much fabric as needed for a flat and nun puckering hem. Or seam.

Man kann diese Wellen vor der Nadel übrigens auch benutzen, um zu testen, ob Nähfußdruck und Fadenspannung richtig eingestellt sind. Wenn die Maschine in dieser Konstellation beide Stofflagen gleichmäßig einzieht, dann paßt es. 🙂

Those waves in front of the needle you can also use to test the set up of your machine (foot pressure and thread tension). If the machine feeds two layers of fabric smooth into the needle without making them shift against each other the set up is right. 🙂

Revue de Presse: Burdastyle August 2012

Titel Burdastyle In zarten Grün heißt Burda den Herbst willkommen. Nun ja, wäre schon schön, wenn wir erstmal Sommer hätten. Aber das ist nun nicht zu ändern. Der Titel verspricht ansonsten in meiner Größenkategorie Mantelkleid und die Farben Karamell und Nachtblau, was schon mal vielversprechend ist. Die Grundgarderobe für den Schulanfang ist zumindest für Bayern und Baden- Württemberg gut, denn da habe die Ferien noch nicht mal angefangen und die Mütter haben Zeit zum Nähen. Und unter “Streetstyle” dürfen angeblich Leserinnen die Kollektion zeigen. Das Brigitte Modell mit den “normalen” Menschen macht Schule?

Das auffälligste im Editorial ist erst mal das neue “App-Design”. Man fühlt sich fast wie auf einem Windows Handy.  Im Text wird vor allem dafür geworben, sich und seine Werke in allerlei Onlineplattformen hochzuladen. Klar, wenn die eigene Webseite so unübersichtlich ist, daß sie keiner nutzen mag, dann muß man auf andere Webcommunities verweisen. Außerdem ist es natürlich billiger, wenn man keine eigene Plattform unterhalten muß, sondern die Kunden anderswo werben läßt. (Tja… da sich mir bisher weder der Sinn von Facebook noch von Pinterest für mich erschlossen hat, zeige ich sie nach wie vor im Blog. Auch wenn mal ein Schnitt von Burda kommt. :o) ) (Okay, das war ein bißchen gemein. man darf ihnen die Bilder nämlich auch mailen.)

Dann wenden wir uns erst mal den kreativ-trends zu. Der erste wäre Accessoires aus dicken Seilen. Das hat teilweise sogar einen gewissen Reiz, aber vom Gefühl her würde ich das doch eher in den Sommer verorten und nicht in den Herbst, der uns mit dem Heft ja erwarten soll. Gut gefallen mir die breiten Taillengürtel. Leider nicht für mich, aber generell gerne. Und “neon” kreischt als Trend auch grade durch Paris. Wobei ich ihn dann am liebsten am Schuh hätte, da habe ich einige sehr schöne Expemplare gesehen…

Die nächsten beiden Seiten werden dann tatsächlich mit Leserinnenbildern gefüllt. Und es wird noch mal auf die Email-Adresse verwiesen, an die man seine Bilder schicken kann. es geht also doch auch ohne seltsame Netzwerke. Jedenfalls nett zu sehen, wie das eine oder andere Teil an einem “echten” Menschen aussieht.

Nun aber endlich zum ersten Modethema, “Fernweh” heißt es und verheißt einen Mix aus Galmour und Ethno. Und bisschen Hippie, wenn ihr mich fragt.

Kleid Burdastyle Das Kleid 120 in Langgröße begeistert mich dann aber sofort. Der Schnitt ist einerseits schlicht, andererseits aber in einer ansprechenden Schnittführung. Und wirkt trotz der vielen Teilungsnähte auch in dem Muster. In Uni wäre er bestimmt auch schön. Nur warum man im Herbst immer noch Ärmelos rumlaufen sollte, das erschließt sich mir nicht.

Gilt übrigens auch für die nächste Seite… alles ohne Ärmel. Das Kleid das durch den Stoffmix wie ein Zweiteiler wirkt ist nett, auch das schlichte Seidenshirt mit der.. tja.. nennt man das am Rücken dann auch Schluppe? Ach nein, so rum ist es ein Schalkragen… hm… doch, besser hinten als vorne. Auffällig ist dann wieder die Kombination aus gemusterter Pyjamahose (124A) und weiter Jacke (104). Als Kombi eher unförmig, aber die Jacke mit den Nietenbändern am Ärmel hat was. Gerade im Kontrast zu dem orientalischen Stoff der Hose. Nur an der Proportion könnte man noch was tun. Und noch mal eine Pyjamahose… hm… zur Arbeit gehen, ohne sich vorher anziehen zu müssen? Spart zeit am Morgen…

Ein passendes Häkelaccessoire gibt es dann auch. So eine Art Sabberlatz mit Perlen und Riesenpailletten. Ich… weiß nicht. Eher nicht.

Passend dann auch die Accessoires, opulent und orientalisch. Und größtenteils deutlich weniger reizvoll, als echte Handarbeit.

Sehr schön arrangiert aber diesmal der Lidschatten. Sehr schön “angerichtet”, da gucke ich tatsächlich gerne. Ein eindeutiges “Daumen hoch” für die Photographen!

Die ausführliche Bildanleitung in der “Nächschule für Einsteiger” zeigt das “reverse Schluppentop” aus Crêpe de Chine. Nähtechnisch sicher keine Herausforderung, aber wenn es sich an Anfänger wenden soll, ist Seide sicher nicht optimal. (Wobei… Crêpe de Chine ist immerhin einfacher als Satin….) Oder es sollten wenigstens ein paar Hilfen für die Verarbeitung solcher Stoffe dabei sein.

Knallige Farben mit nude Tönen sind das nächste Thema. Pure Schnitte sind angesagt, gut Chancen, daß ich mich mit anfreunden kann. Rock 135 gefällt mir schon mal gut, allerdings mit den großen Taschen auf der Hüfte nur für schmalhüftige. Bei Modell 101B scheint Burda selber nicht recht zu wissen, was es sein soll. Steht zwar “Gehrock” drüber, im Text aber Mantel. Was es aus meiner Sicht auch besser trifft. Ein Gehrock sollte doch etwas schmaler und figurnäher geschnitten sein, oder?
Blazer BurdastyleGanz wunderbare Schnittführung der Blazer 137. Ganz schlicht, aber spannende Teilungsnähte. und aus meiner Sicht auch eine klasse Farbe. (Die Hose mit den kleinen Schlitzen sieht auch toll dazu aus.)

Auch das Titelkleid ist eigentlich recht nett, aber im Vergleich zum Blazer fällt es nun mal ab. Danach ein Bürotaglicher Mini… je nach Büro und Beinen kann der sogar gehen.

Shirt Burdastyle Sehr spannend finde ich auch das Jerseyoberteil 130. Man sieht, daß ein Shirt nicht schlicht und einfach sein muß. Bequem und schick, ja sogar elegant geht also doch. 🙂

Hart am Trend-Wind ist auch die Kombination aush Schößchen Top und Rock und daß Capes offensichtlich im Trend bleiben gefällt mir. Und dann noch mal das Kleid in Langgröße. In der Tat einfarbig sieht es keinen Deut schlechter aus und es geht auch mit Ärmeln. Viel praktischer im Winter. 😮

Die Accessoires kommen im “App-Design” daher und es gibt Handtaschen in nude Tönen. Ich kaufe ja selten Taschen, aber gucken tu ich gerne… die von Coccinelle wäre mein Favorit.

Die nächste Modestrecke ist als Kontrast dann eher schwarz, aber 40er Jahre Retro ist ja wieder so ein Thema, für das ich sehr anfällig bin…

Kleid Burdastyle Und es geht auch schon gut los mit diesem ganz entzückenden Kleid. Das finde ich, geht doch auch in mehr als Größe 42…

Schößchenoberteil und Rock wirken in anderen Farben ganz anders. Der Rüschenkragen ist aber vielleicht etwas too much… Und über die Riesensamtschleife an Rock 111A will ich lieber gar nichts sagen… bin ich ein Bonbon? Den Gehrock-Mantel noch mal aus buntem Pseudopython… eher psychedelisch als 40er…

Rock Burdastyle Ach ne… auch den Rock finde ich zum “sofort nachnähen”. Schlicht, aber mit dem Godet doch wieder ein pfiffiges Detail. (Und kann man auch gut in jeden anderen Rock einbauen. Falls die Größe nicht paßt.)

Auch die kurze Jacke 119 dazu… nur die ist in Kurzjacke… Paßt dann nicht zusammen. Und der Tip, den Rock am Saum auf Kurzgröße zu kürzen ist ja wohl daneben. Denn dadurch ändert sich die Weite des Godets deutlich und der Eindruck wird ein ganz andere. Bei Kleid 107 weiß ich jetzt nicht… Das kann doch auch altbacken und arg “brav” wirken. Also der Stoff… eher nicht…

Der Favorit von Frau Bily ist diesen Monat der geblümte Bleistiftrock. Das rockige Styling für den Stadtspaziergang mit Lederjacke und (flachen!) Boots sieht gut aus, auch die Kombi mit Pulli zum Essen ist schick. Aber mit dem doppelreihinge Blazer und den hellen Pumps… uha, das will ich mir gar nicht zusammen vorstellen. Das sieht aus wie “Jungfer vom Lande hat wichtigen Termin in der Stadt und hat sich dafür bei Oma und Tante Klamotten geborgt” aus.

Die nächste Modestrecke behauptet zumindest, daß die gezeigten Damen die Teile hätten selber zusammenstellen dürfen. Die Felljacke zum Maxirock ist zumindest eigen. (So was hatte man zu meiner Jugend doch auch schon mal…) Der Lammnappa Blouson 118 hat wieder eine schicke Schnittführung und ist angeblich Kurzgröße, weswegen ihn die 19jährige Sarah auch zur Hose in Normalgröße kombinieren kann. Und es sind nicht mal die Ärmel zu kurz… Schnittechnisch ist ja weiter hinten im Heft nicht mehr so viel Neus zu erwarten… Kleid 115 gefällt mir als Alltagskleid ganz gut, dürfte der Schnitt vom Titelkleid sein, mit Ärmeln und aus einem weicheren Stoff. Der Strickmantel dazu sieht auch schick und bequem gleichzeitig aus. Gut, der Rest ist auch nett.

Zum Überblättern die nächste Kosmetik Werbung. Langweilig….

“Must-haves” sind Bilder von Laufstegen betitelt. Natürlich immer mit einem Burda Modell und den “Beweisbildern”, daß eben jenes Trend ist. Bei den Elementen “Schößchen” und dem Kleidungsstück “Cape” ist es klar, bei “Kleid” kann man eher raten, was das Burda Modell mit den Laufstegmodellen verbindet, bei der Bluse scheit es weiß und durchsichtig oder Spitze zu sein und beim “Gehrock” muß es die Farbe rot sein. Alles abgebildete sind nämlich ganz klar Mäntel. Okay, das Burdateil auch… und bei “Hose”… scheint der gemeinsame Nenner genau dieses zu sein, es ist eine Hose. Okay, eine gemusterte. Aber das ist doch Art allgemein. Generell finde ich die Idee aber gut. Ich laufe nicht jedem Trend hinterher, aber ich kenne sie trotzdem gerne. 🙂

Dann aber endlich die Plus Modelle… die erste Bluse ist schon mal mit Schluppe… ne, oder? Das Mantelkleid ist arg Mantel und nur wenig Kleid. Auch der Hosenanzug scheint wenig Form zu haben, dafür sieht die “raushängende” Blende eher wie vergessen denn wie gewollt aus. Da stimmt das Styling nicht.

Kleid Burdastyle Das Etuikleid 144 kann ich mir hingegen sehr gut an mir vorstellen. Vielleicht mit schwarzen Ripsbändern auf dunkelblau. Ich finde, daß wirkt auch immer wie “habe keine passende Farbe bekommen”.

Auch als Variante 143 mit Falteneinsatz sieht es an sich nicht schlecht aus. Allerdings sollten die Falten nicht so geknittert sein. Da hätte man besser in die Plissieranstalt investiert. Und die Lognjacke zur Hose schreit leider “schwanger”. Wer denkt sich solche Proportionen aus? Als Mantel 142B zum Kleid hingegen kommt der Schnitt viel eleganter rüber.

Der “Resteverwerter” befaßt sich mit Leder. Was ja so die typischen Reste sind, die man beim Nähen so hat… aber die Anleitung gibt es eh nur im Netz.

Als Vintage Modell gibt es diesmal einen Bikini mit Baby Doll. Mit gerüschter Spitze vorne auf dem Höschen. Also ganz ehrlich… es gibt Dinge, da sollte man froh sein, daß sie im Orkus der (Mode)Geschichte verschwunden sind und sie nicht wieder ausgraben. Auffallen, wie versprochen, wird man damit sicher. Aber es gibt vielleicht doch angenehmere Arten, sich längerlich zu machen….

Bei den “Best Sites” Surftips bekomme ich gerade ein intensive Deja vu. Drei davon muß ich erst ganz vor kurzem woanders vergestellt gesehen habe. Ich kann mich nur nicht erinnern wo… nun ja….

“Leichter basteln” als Utensilo aus alten Kartons und Plastikflaschen geht nicht wirklich als Anleitung durch. Ein Bild und einige Worte Text, der nicht viel mehr verraten, als man sich aus dem Bild schon selber zusammenreimen kann. Seitenverschwendung.

In etlichen Bundesländern stellte man sich beim Erscheinen des Heftes zwar erst so langsam auf Sommerferien ein, aber Burda freut sich schon wieder auf den Schulanfang. Das ist ein bißchen “same procedure as every year” in den Größen 116 – 140: Der Stil erinnert eher an Schuluniformen, wahlweise Retro.  Beides sehe ich auf deutschen Straßen nicht und wenn ich mir im Hobbyschneiderin Forum angucke, was als Kleidung für den Einschulungstag genähtwird, dann scheinen mir dafür eher pinke Rüschen, Applikationen und Stickerein aller Art angesagt zu sein. Ich gestehe, daß mir da der sachliche Stil aus der Burda deutlich besser gefällt (Schließlich ist die Schule ein Schritt ins “Große” Leben und es geht eben “zur Arbeit”, nicht zum Kindergartenfest und noch weniger auf einen Ball.), aber in Deutschland trägt das eher keiner (Leider.) Kleid155 finde ich besonders nett.

Statt Patchen und Quilten scheint Basteln der neue Aufhänger für die Buchvorstellungen zu sein. Diesmal basteln mit Kindern. Einen Papp-Kuckucksuhr. Zwar ohne Kuckuck, aber immerhin mit echtem Uhrwerk. Nun ja…

Die Dekovorschläge widmen sich dem Thema “Out of Africa”. Irgendwie ist das auch nichts, was ich bei mir so haben wollte. Über Kissen 173 können wir reden, aber neu ist die Technik natürlich auch nicht. Na gut, der Teppich im Felldesign ist auch noch lustig. Aber im Ganzen… ach nein, nicht in meiner Wohnung. (Und warum einige der für’s Nacharbeiten nötigen Zutaten noch mal auf einer Bildseite gezeigt werden…. keine Ahnung. Nicht genug Werbung in diesem Monat bekommen?)

Dann dürfen wir einen Lampenschirm mit vielen kleinen Papierfächern bekleben. Nein… Danke. Bestimmt prima, um eine Horde Kindergartenkinder bei schlechtem Wetter zu beschäftigen, aber das Ergebnis bitte nicht in meiner Wohnung.

Das Thema der “news” ist Porzellan und auch hier wieder mehr Verkaufsförderung als Neuigkeit. Aber das Kleid aus Porzellanscherben, das hat was.

Der Atelierbesuch hingegen hätte gerne noch mehr Bilder haben können. Die aufwendigen Abendkleider von Natascha Muellerschoen hätte ich auch auf noch mehr Seiten angucken mögen.

Interessant ist diesmal auch der Stoff des Monats, der mich vom Stil her gleich an afrikanische Motivdrucke erinnert. Nur anders. Ach guck, die Designerin kommt aus Afrika… kannte ich noch nicht, den Namen werde ich mir aber merken.

Mal wieder ein Fazit: Diesmal sind wirklich sehr viele schöne Teile drin, auch etliche, die ich gerne für mich hätte. Wenn ich Zeit zum Nähen hätte.

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen, sind von Burda und natürlich liegen die Rechte dafür auch bei Burda.)

 

 

Pinguine auf der Wiese….

…oder alle meine Babygeschenke sind grün.;)

Penguins on the prairie or all my babygifts are green. 😉

BabylatzhoseAuch diese Latzhose habe ich 2007 schon mal genäht. Und auch damals schon aus dem gleichen Stoff. Wobei der Stoff jetzt nicht ein Rest von damals ist, sondern ein später dazu gekommenes Stück. Der  Schnitt ist aber wieder Nummer 140 aus der Burda 10/2005.

Also for those overalls I had already made them in the past. And even in 2007 I had used the same fabric. But this piece was not a remnant of the first project but another piece that came later in my stash. The pattern is again 140 from Burda 10/2005.

PinguhinknöpfeEin paar Änderungen gibt es aber: Ich habe die Belege aus einem Rest braunen Canvas gemacht, die Taschen habe ich weggelassen und die seitlichen Öffnungen werden mit Druckknöpfen geschlossen. Dafür gibt es an den Trägern diese entzückenden Punguinknöpfe, die von Jim Knopf sein müßten.

I made some changes: The facings I made in a brown canvas fabric and I did not make the pockets. The side openings are closed by snaps and the straps are held by those cute penguin buttons which come from Jim Knopf, if I remember correctly.

Dann ab zur Post, denn das Kind ist schon ein paar Monate auf der Welt und die Hose verläßt Deutschland.

Now mailing it soon. The child was already born last year and the overalls will leave Germany.

 

 

 

Revue de Presse: Burdastyle Juli 2012

Titel BurdastyleAuch wenn das Wetter hier ja gar nicht danach ist, feiert der aktuelle Titel das Strandleben. Sexy soll es auch noch sein, verspricht der Titel.

Im Editorial feiert Frau Bily, die vielen wertvollen Seidetücher, die wir alle im Schrank haben. Naja, habe ich leider nicht. Kleidung mit Tücherdrucken sind allerdings in Paris im Moment ganz groß, modisch gibt es dafür also definitiv Daumen hoch.

Dann wird aber wieder gebastelt. Die schimmernde Bügelfolie hat definitiv was. Und an den Schuhen könnte das vielleicht sogar ich tragen. Und Blüten aus Ripsband, auch sehr schön.  Die geknoteten T-Shirts hingegen… naja, wir waren alle mal jung und mit irgendwas muß man ja mit 14 oder 16 anfangen. 😉

Kleid BurdastyleSommertypisch geht die Modestrecke auch gleich mit dem Thema Kleider los. Und Color-Blocking, würde ich sagen. Kleid 101 ist ein klassischer Fall von “ich liebe es, aber nicht für mich”. Gerade geschnittene Kleider in H-form und kurvige Körper passen nicht zusammen. (Ich hatte mal ein Kleid in so einer Schnittform, aber da war ich knapp zwei Jahre und hatte das “Problem” mit den Kurven noch nicht. +gg+ )

Bei dem Kleid 105 in Langgröße weiß ich hingegen nicht so recht… außer daß das Rockteil unterhalb der Pseudo-Schärpe etwas Fältchen wirft. Seidencrêpe sauber zuschneiden ist vielleicht auch für Profis nicht so einfach… Modell 104 ist dann mal wieder die derzeit bewährte Sackform. Durch das Material und die Falte vorne gefällt es mir aber sogar noch gut. Wo ich doch auf diese Kleidform gar nicht stehen. Gar nicht geht dann 111. Sieht aus wie aus dem Rock gerutschte Bluse und gibt keine schöne Proportion. Über Modell 107 kann man nach dem Photo nix sagen und 102 sieht als Zeichnung gar nicht so übel aus (auch wenn es sackig weit ist, aber an heißen Sommertagen darf man vielleicht ein paar Zugeständnisse machen), aber die Pose auf dem Photo läßt ansonsten alle Fragen offen. Daß Modell 109 in Kurzgröße daher kommt sehe ich ohne den Hauch eines Bedauerns. Sackig und mit Schluppe… ach nö. Und bei 112 sind die Chiffon-Godets ein interessantes Detail, aber der Rest weiß irgendwie nicht, ob er Charleston oder Schuluniform werden will?

Da Schuhe ja auch immer gehen, gibt es ein “Schuh-Special” mit wahlweise ganz flachen Sandalen oder ganz hochhackigen Stöckeln. Beides eher bunt. Aber nich so neon, wie ich letzte Woche in Paris gesehen habe…

Danach geht es mit einem “Navigator” durch Nagellackfarben weiter. Gar nicht mein Thema, aber positiv fällt mir auf, daß nicht nur “Luxuslacke” für mehr als 20 EUR empfohlen werden, sondern daß es bei 2,50 EUR los geht. Zumindest ein Spaßpreis für Spaßfarben. Wenn man denn Nagellack benutzen will.

Dann kommen die Tücher. Einfallsreiche Schnitte sind wohl nicht zu erwarten und bei den Motiven ist man halt von dem abhängig, was man so findet. Ja, so sind die Schnitte auch… das quadratische Top hat durch die Schultereinsätze einen etwas interessaneren Ausschnitt, als man das sonst so gewohnt ist und der Rock 121 ist in der Tat ganz nett. So fürden Strand. Wo ich aber vermutlich keine teuren Seidentücher mitnehmen würde. Aber ich bin halt auch nicht der Typ für St. Tropez und Co… Für ein Kleid aus Tüchern ist Modell 119 nicht mal so schlecht, so man sehr große Tücher bekommt. Nun ja, nicht meines… und so schöne Tücher trage ich dann doch lieber als Tuch… 🙂

Eine Seite “Bronzing Powder” darf im Sommer-Beauty Teil nicht fehlen… +gähn+

Der Style Guide befaßt sich dann mit dem Top aus Tüchern. Die Kombination mit der weißen Hose sieht durchaus gut aus, aber ob das unbedingt ins Büro sein muß? Mit den ca 14cm High-Heels dazu? Mit dem ausgebleichten Jeansrock wirkt das Top hingegen auch wie aus dem Kilo-Store. Und unter der Jacke kommt es beim Thema Open-Air Kino gar nicht mehr zur Geltung.

Luftig und leicht sollen dann die Blusen in der nächsten Modestrecke sein. Modell 114 wird als aus dem Rahmen fallend angepriesen. Äh ja, hat nicht jeder, will aber vielleicht auch nicht. Leicht und oversized kann durchaus gut aussehen, das hier wirkt hingegen nur wie “zu groß und zu heiß gewaschen”. Zu weit geblieben, dafür mit eingegangenen Ärmeln. 115 ist das Prinzip der Tücherbluse, also einfach zwei Stoffrechtecke verbinden. Nur halt ohne den Reiz des Seidentuchs. Auch 103 kommt mir bekannt vor, statt als Kleid als Bluse macht es nicht besser. Mit Bluse 117 kann ich mich hingegen deutlich besser anfreunden. Die hat genau die richtige Mischung aus romantisch und lässig. Bei dem zarten Stoff ist dann auch die Formlosigkeit verziehen, vor allem, wenn es auch an einem zarten Körper getragen wird. (Deswegen auch bei Gr. 42 Schluss für das Modell.) Modell 113 hat ein Schößchen, das interessant sein könnte, aber da es Größtenteils in der Hose steckt, hilft das Photo nicht weiter. 110 ist wohl auch grader und formloser als ich das normalerweise so mag, dürfte dafür aber als Basisschnitt gut geeignet sein.

Unter “Indigo Summer” stellt sich die Redaktion dunkelblaue Seide vor, die an den Strand geführt wird. Über die dunkelblaue Wildseide können wir gerne reden, aber an den Strand würde ich sie  eher nicht anziehen. Das Leinentop in Kurzgröße hat eine Schleife? Ach ja, wenn man das Photo genau ansieht, sieht man sie auch da. Der Hosenanzug mit Shorts erinnert mich wieder deutlich an was, was in den frühen 1990ern in der Carina drin war….Rock 120 sieht auf der Zeichnung ganz nett aus, auf dem Photo verdeckt die Clutch die interessanten Abnäher. Und das Shirt dazu… irgendwie einfach nicht meins. Bluse 132 geht als Unisec Hemd durch, in Damengröße 40-48 oder Herrengröße 46-54. Was dann schon wieder das einzige bemerkenswerte dran wäre.

Bluse BurdastyleAn den Strand würde ich Bluse 116 nicht anziehen, aber sonst finde ich sie in ihrer Schlichtheit sehr schön. Und gleichzeitig raffiniert durch den doppellagig verarbeiteten Seidenchiffon.

Hose BurdastyleRaffiniert finde ich auch den Kordeldurchzug der Leinenhose 128. Das ist definitv strandtauglich ohne den langweiligen Taillengummizug.

Im Kontrast dazu die enge Hose mit weitem Shirt. Keine Leggings, immerhin. aber dunkle, enge Hose an den Strand? Nun ja… Kleid 131 zeigt mal wieder die Liebe der Photographen zu Wäscheklammern. Die technische Zeichnung zeigt ein sehr interessantes Kleid mit drei eleganten Fältchen auf Taillenhöhe. Angezogen hingegen haben wir einen ebenso interessanten Zieharmonika-Effekt…. was man normalerweise als “zu eng” bezeichnen würde…

Der Dekoteil ruft dazu auf, das Meeres- und Himmelblau des Urlaubs mit nach Hause zu nehmen. Dabei gibt es nichts, was Zuhause letztlich so lächerlich aussieht, wie Urlaubsdeko. (Sorry……) Naja, die Schildkröte ist noch halbwegs niedlich, aber die Muschelketten gehen dafür gar nicht..

Webshops brauche ich im Moment nicht, auch wenn sie als “best sites” verkauft werden…

Kleid Burdastyle Deutlich besser gefällt mir da das Vintage Modell. Das gibt es wieder als kostenlosen Download, aber Achtung, nur bis zum 13.07.! Gesponsort von Perwoll mal wieder…

Die Büchervorstellungen sind wieder sehr kurz.  Was ich dann wieder schade finde, denn eigentlich regt das weniger zum Kauf an, als eine Stöbertour durch Amazon.

Der Häkel-Bikini… nun gut, er wird als “kreativ-accessoire” verkauft. Ist auch besser so, denn der Nutzwert hält sich in Grenzen. Ins Wasser sollte man damit nicht.

Die “Nähschule für Einsteiger” zeigt die Leinehose 128. Was ich eine gute Wahl finde. Zum einen sind weder die Hose noch das Leinen schwer zu nähen, andererseits ist der Schnitt nicht so auf einen Blick eingängig. Also ein schönes Teil für den fortgeschrittenen Einsteiger.

Kleid Burdastyle Auch dem nächsten Download kann ich nicht widerstehen… daß das “Starstyle” sein soll interessiert mich ja herzlich wenig, hat halt ein Star seinen Namen dafür gegeben. Aber das Abendkleid ist doch wirklich traumhaft, oder? Und auch hier… downloadet schnell, der kostenlose Download gilt nur bis zum 17.07. Ob er dann weg ist oder kostenplichtig wird… darf jeder selber raten… 😉

Der “streetstyle” ist ganz sicher nicht von hier und nicht von diesem Jahr. So warm, daß jemand freiwillig kurze Shorts ohne Wollstrümpfe getragen hätte war es nämlich noch nicht. 😉 Ach wie nett, mit Querverweis auf den Schnitt aus der Mai Burda und dem Hinweise auf die Downloadoption. Dummerweise ohne genauen Link oder Nummer…. Bis man den Schnitt auf der Burda Chaos-Seite gefunden hat, dürfte man ihn selber auch gezeichnet haben. Und der Sommer rum sein…

In der Plusmode gibt es wieder das Seemansthema. Kleid 135 ist schon mal sehr retro. Aber schön. Viele Abnäher… Ob mir Rock 134 mit den nach außen verlegten Abnähern gefällt weiß ich nicht so ganz.

Shirt BurdastyleDas sehr figurbetonte Shirt 136B hingegen ganz bestimmt. Auch wenn diesmal das Photo ehrlicherweise verrät, daß die BH Frage drunter etwas schwierig ist…

Auch Kleid 139 mit dem Ausschnitt, für den mir kein Name einfallen will würde ich mir nähen, wenn ich die Zeit dafür hätte. Die sackige Tunika hingegen muß ich dann nicht so sehr haben. Die Mischung aus langem Rock und Bluse… da weiß ich gerade nicht. Aber es ist ein klassischer Freizeitblusenschnitt ohne chichi… sollte Burda auf einmal so was ähnliches wie Grundschnitte haben? Weniger sensationell ist Shrit 136A, dafür lässiger und eigentlich…. doch, auch nicht schlecht. Von der Modestrecke würde ich wirklich mal wieder fast alles anziehen. Das hat Burda mal wieder gut gemacht!

Weitere Produktwerbung wird uns als “news” verkauft. Wobei die Kette mit dem “Bleistiftspitzerrest” nicht mal schlecht ist. (Und als Feigenblatt noch zwei Ausstellungen. Keine in meiner Nähe.)

Für Kinder gibt es diesmal was ungewöhnliches: Schnitte in Gr. 56-80. Normalerweise fangen die Heftschnitte nämlich erst bei 62 oder sogar 68 an. Thema ist “festlich”, wobei ich es eher als “Retro” bezeichnen würde.
Babyoverall Burdastyle Aber das Schlimmste ist… ich dann dem nicht widerstehen! Ich finde schon mal diesen Matrosenoverall 143 im Supermini-Format einfach zu entzückend! Auch Batistkleid 145… in weiß und so was von nicht praktisch… +dahinschmelz+

Babykleid Burdastyle Und natürlich dieses Matrosenkleidchen… Einfach sooo süß! (Ja, ich kenne die gesellschaftspolitischen Hintergründe…. aber das ist so lange her… heute darf man das einfach Retro und niedlich finden.) Ob es mir nun für eine Taufe gefallen würde… das vielleicht nicht so. Aber dafür gibt es das Taufkleid 148. Mit den Auslaufenden Biesen ganz schlicht, aber durch den luftigen, bestickten Stoff trotzdem festlich. Die kurzhosigen Spieleranüge für Mädchen und Jungen sind auch sehr süß, aber mit den Matrosensachen können sie nicht ganz mithalten. Gefällt mir jedenfalls an so kleinen Körpern alles besser als wilder Stoffmischmasch oder Rüschenfülle à la geplatztes Sofakissen.

Basteln mit Kindern gibt es dann auch, T-Shirts zu bemalen, nun ja, das ist…. einigen wir uns darauf, daß es die Seite füllt.

Aha, Stil-Mix schlägt der “Style.guide” vor. Falls man sich eines der Teile aus Seidentüchern genäht hat und nicht weiß, wozu man es anziehen soll. Das Maxi-Kleid für den Abend ist natürlich keine sehr innovative Kombination. Wobei die Jacke dazu… ich weiß nicht, etwas zu sportlich, oder? “Tea-Time” sieht niedlich aus, erinnert mich aber eher an Backfisch beim ersten Rendez-Vous. In den 1950ern. Oder so. Was “Glam-Shopping” ist muß ich erst mal rausfinden. Wartet mal, gibt es da nicht so eine Zeitschrift, die “Glam” heißt? Offensichtlich muß man sich um diese kaufen zu dürfen in Seidentop und enge Leggings werfen und dazu in die High-Heels steigen. Also genau der Look, den man billig in den Teeny-Klamottenläden bekommt. Die Shorts aus Seidentuch sollen wir in der Freizeit mit Hut und Budapester kombinieren. Ich fürchte ja, das wird dann eher so wirken, als habe jemand vergessen, die Schlafanzughose gegen was anderes zu tauschen… Und zum Business stellt sich Burda mal wieder High-Heel Sandalen vor. Und einen Füller, den außer mir aber eh keiner mehr benutzt.

Die Warenkunde befaßt sich mit Reißverschlüssen. Das Aufmacherbild dazu ist sehr schön, aber mehr Platz für Information wäre aus meiner Sicht schöner gewesen. Immerhin wird das Thema diesmal annähernd systematisch behandelt, aber dem Thema teilbar-nicht teilbar hätte man getrost auch ein paar Bilder spendieren können.

Sehr spannend finde ich “leichter färben”, denn hier geht es um Färben mit Pflanzen, was in der Tat weder trivial ist noch ein haben-wir-schon-500-mal-gesehen Thema. Die Anleitungen hätten noch etwas genauer sein können, aber als Anstoß zu eigenen Experimenten sollte es als Einstieg reichen. Passen dazu wird dann auch noch eine Färberin aus Irland vorgestellt. Das sieht wirklich nicht übel aus…

Komplett überflüssig hingegen die “wir sind schön” Photoberichte von Events, die keinen Interessieren mit Leuten, die auch keinen Interessieren und die so photographiert sind, daß man ihre Klamotten auch nicht erkennt. +weiterblätter+

Arg einfach macht man es sich diesmal auch bei der als Anleitung verkleideten Buchvorstellung. Die Seesterne sind ja ganz niedlich, aber als Schnittmuster einfach ein Photo vom fertigen Teil vergrößern kann nicht wirklich funktionieren. Denn die fertigen Seesterne sind ja ausgestopft, die Schnitteile müssen im Verhältnis breiter sein, sonst wird das fertige Werk zu “mager”.

Der Atelierbesuch führt diesmal nach Jaipur. Die Sticktechniken in den verschiedenen Gegenden Indiens sind in der Tat beeindruckend (nicht nur in Jaipur und auch die Zardozi Stickerei wird an verschiedenen Orten geplfegt) und die poppige Umsetzung gefällt mir sehr gut. Ich hoffe, die Arbeiter bekommen bei den Endverkaufspreisen mehr als den ortsüblichen Mindestlohn…

City Palace JaipurUnd nur nebenbei bemerkt… Jaipur heißt “pink city” und der Palast und die Gebäude der Altstadt sind rosa, aber das ist kein Grund, einen Filter zu verwenden oder das Farbmanagment zu vergewaltigen. In Wirklichkeit sieht das nämlich so aus wie auf diesem Bild. 🙂

Exotisch ist dann auch noch der Stoff des Monats, tunesische Foutas. Ja, ich glaube diese glatt gewebten Handtücher habe ich in Paris auch schon mal gesehen. Ich wußte nur nicht, daß es Handtücher sind. Die jedenfalls gefallen mir gut. Und 15 EUR für ein handgewebtes Tuch ist durchaus ein faires Angebot. Ich brauche einfach mehr Platz….

(Die Bilder sind, mit Ausnahme des Bildes aus Jaipur, wie immer von Burda und als Zitat zu verstehen. Die Bildrechte liegen natürlich ebenfalls bei Burda.)

Revue de Presse: Meine Nähmode 2/2012

Titel Meine NähmodeNatürlich konnte ich das Heft auch in diesem Quartal nicht im Laden lassen. (Und auch wenn meine Besprechung immer ein wenig Zeit braucht… geschnappt habe ich mir es schon am ersten Erscheinungstag. 🙂 )

Dafür war der OZ-Verlag auch diesmal so nett, mir via Anne Bilder zukommen zu lassen, die ich auch zeigen darf. Daher gibt es auch für diese Ausgabe wieder schöne Bilder statt verwackelter Eigenknipse.

Titelbild ist klar, es ist die Sommerausgabe. Blümchen sind derzeit sogar im Trend und Khaliah Ali verspricht Schnitte in großen Größen.

Sportlich wird es im ersten Thema, “Sommer vorm Balkon”. Warum “vor” dem Balkon weiß ich nicht, aber die fröhlich türkisen Streifen  passen zumindest auf den Balkon. Gut, die Leggings ist nicht mein Geschmack aber sowohl die Tuniken mit den Raffungen als auch die sportlichen Röcke würde ich jederzeit gerne im Straßenbild sehen. Und wieder ein Beweis, daß “easy” Schnitte nicht langweilig sein müssen.

Modell Meine NähmodeAuf den ersten Blick ein wenig bieder wirkten die Leinenmodelle bis Größe 54. Aber… Gürtel weg und das Oberteil länger und schon habe ich meine indische Kurta, die mir gut steht und im Sommer superbequem ist. Und auf den dritten Blick sind die als Fältchen in die Schulter verlegten Abnäher ein weiteres schmeichelndes Detail. Und lassen den Ausschnitt frei für kreative Dekoideen.

Auch luftig sind die nächsten Kleider, eher schlicht, aber dafür wieder “easy” zu nähen.

“Stylisch zur Gartenparty” liefert dann wieder Hose mit Tunika, diesmal in kleineren Größern. und ein Glockenrock. Nicht spannend, aber eben ein Basisteil, wie wir das aus dem Heft gewöhnt sind.

Und auch ein Abendkleid ist dabei, als Neckholder oder trägerlos, lang oder kurz… Durch die Godets kann man auch mit Stoff spielen. (Allerdings nur in Gr. 34-38.)

Wieder “easy” sind die taillierten kurzen Blusen oder Mieder im Trachtenstil. Kann man bestimmt auch für Mittelalterkostüme nehmen, oder?

Dann ds Titelmodell, je nach Stoff sogar in einer eleganten Variante. Allerdings zeigt die Wickelvariante des Oberteils dann wieder, daß ein gut sitzendes Wickelteil zu konstruieren eben doch nicht so einfach ist. Wenn das wirklich gut sitzen soll, dann ist Nacharbeiten angesagt.

Trotz Sommer darf offensichtlich der Business-Look nicht fehlen. Wobei die Stoffe eher casual Business sind, aber es gibt eine schlichte Hose und einen Blazer, sowie Rock und Top. Wenn Kunden kommen sollte man die Jacke allerdings anlassen, das Top ist doch arg luftig, vor allem zum Minirock.

Modelle Meine NähmodeBei den Khaliah Ali Modelle gefällt mir diesmal das Kleid 42 besonders gut. Der Schnitt ist an sich schlicht, die Rüsche am Hals aber gibt ein nettes Detail. Ein Raglanärmel mit Wiener Nähten ist etwas, was ich noch nicht oft gesehen habe. Und je nach Material kann ich mir das auch als Mantel vorstellen. Vielleicht ohne die Rüsche. Dafür könnte man die Rüsche sicher auch an die Jacke “anbauen” und diese als Bluse tragen…. Ich mag Baukasten-Schnitte.

Nochmal “easy” sind die nächsten Kleider, das rumsackige ist nicht so mein Fall, hängt aber derzeit massig in den Läden. Und ein Taschenschnitt ist auch dabei.

Lange Strandröcke? Hat man die wieder? Ach ja, hat man wohl… Burda hat die ja auch. Und man näht sie schnell und sie verbrauchen viel Stoff. Eigentlich gut. 🙂

Shirt Meine NähmodeEin echtes Highlight sind für mich die Wickelshirts in fünf Varianten. Und alle sind anders gewickelt. Modell 55 mit der asymetrischen Drapierung ist mein Liebling, aber ich mußte doch länger drüber nachdenken, welches mir am besten gefällt. Modell 56 stand auch weit vorne. Und: in großen Größen!

Blusen gibt es dann zum Abschluß auch, da gefällt mir der Ausschnitt gut, der etwas lässiger ist, als eine klassische Hemdbluse.

Fazit: Es bleibt dabei, daß man für nur 5 EUR wieder Schnitte für alle erwachsenen weiblichen Familienmitglieder bekommt und das für alle Lebenslagen. Diesmal liegt der Fokus stärker auf Freizeitkleidung, aber ich wette, im Herbstheft gibt es auch wieder mehr Blazer und Co. 🙂

Handwerker in Indien (Teil 1)

Indian crafters (part 1)

Schneider in IndienUnd damit ihr nicht glaubt, ich hätte euch Bilder von einem Museum für Nähmaschinen gezeigt, gibt es hier auch noch einige Aufnahmen von  den Maschinen in Aktion.

To make sure you do not think I presented you pics of a museum for sewing machines here the proof that those machines get used.

Schneider gibt es tatsächlich an jeder Ecke und meist arbeiten sie sogar vor ihrem Laden. Wände sind bei dem Klima in vielen Gegenden Indiens nicht so wichtig und das meiste Licht bekommt man schließlich draußen. Und da die Maschinen keinen Strom brauchen, kann man sie auch da hin stellen, wo es am bequemsten ist. (Und muß sie ins Licht stellen, denn ohne Strom kein Nählicht….)

Schneider IndienFinding a tailor in India is no problem, there is one at nearly every corner and most of them work outside in front of their shop. Since the climate in India is warm to hot most of the year in many regions the importance of walls for a shop are largely overrated from an Indian point of view. Best light is outside and the sun is for free. The machines don’t need electricity so you have the freedom to put them wherever it is most comfortable for you. (Also you have to bring them to the daylight. No electricity means also no light bulb on the sewing machine…)

Bajaj VerdeckAber nicht nur Menschen brauchen Kleider, auch motorisierte Gefährte wollen angemessen “gekleidet” werden. Also wird hier an einer Autorikscha (kurz “auto” oder für Touristen auch “tuktuk” genannt) sorgfältig Maß genommen für ein neues Verdeck.

Not only humans need clothes, also motorized vehicles want to be “dressed” well. So here measurements are carefully taken from an autorickshaw (also called “auto” or for tourists “tuktuk”) for a new top.

Speziell in Bangalore werden diese Innen dann auch mit aufwendig gequilteter Dekoration versehen. Ich dachte, ich ich hätte das nach meinem letzten Indienurlaub schon gezeigt, aber ich finde kein Bild hier. Muß daran liegen, daß es sich schlecht photofraphieren läßt, den sehr groß ist der Innenraum eines “autos” nicht und man kann nicht wirklich zurücktreten, um es aufs Bild zu bekommen…

Autoschneider BangaloreEspecially in Bangalore those tops are often heavily quilted on the inside. I’d thought I’d already shown a picture after my last holiday in India, but evidently I hadn’t. Might be because it is not easy to take a picture of. The autos are not very lager so you can’t step back to take a pic…

Aber jedenfalls sitzen auch hier die “Autoschneider” in Bereitschaft um loszulegen…

Also there “cartailors” are sitting in wait to start as soon as the measurements are established…

Revue de Presse: Threads June/July 2012 (161)

Und schon wieder ein Heft im Briefkasten… Ich sollte mir echt mal aufschreiben, wann die kommen und rauszufinden, ob die Verteilung über das Jahr tatsächlich so ungleichmäßig ist oder ob das nur mein Gefühl ist… Diesmal scheinen jedenfalls Streifen eines der Themen zu sein. Wobei das mit dem “Wie man seine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden kann” noch interessanter klingt.

Die Autoren der Ausgabe stellen sich diesmal der Frage, was ihre Stoffwahl beim Einkauf beeinflusst. Da ich versuche, nur noch projektbezogen zu kaufen ist es natürlich klar: Was zum Projekt paßt. Aber wie man an den Einkäufen aus Indien sieht ist das auch ein Vorsatz… spezielle Sachen, die ich nicht an jeder Ecke bekomme, die nehme ich dann auch schon mal so mit. Aber auch da muß ich mir spontan eine Verwendung vorstellen können bzw. es muß so in mein Farbspektrum passen.

Das Editorial stimmt nicht nur auf Streifen und feine Stoffe als Thema ein, sondern diesmal stehen Brautkleider im Fokus der Ausgabe an verschiedenen Stellen. Das ist für Threads tatsächlich neu.

Dann die Leserbriefe, nichts neues. Auch nicht in der Werbung für die eigene Webseite. Denn die Aufforderung, doch ein “Insider” zu werden, der gegen Bezahlung Zugang zu besonderen Inhalten bekommt, die kam schon per Mail an alle Newsletter-Empfänger. Fragt sich, ob der schon vorhandene Inhalt dann nur noch gegen Bezahlung zugänglich wird, oder ob das für neue Inhalte gilt. Wobei ich da keine so große Sehnsucht habe, ich habe ja schon das Heft, ich muß das nicht noch mal online abrufen können.

Die diversene “Nähzutaten” sind diesmal nicht wahnsinnig spannend. Angefangen dabei, daß die vorgestellten Maschinen nicht unbedingt in Deutschland erhältlich sind oder nicht neu. Und ein spezielles Produkt zum Vorwaschen von Stoffen habe ich auch noch nicht vermißt. Die Buchvorstellung hat da schon eher Chancen… aber bei dem Preis möchte ich es doch lieber vor Ort sehen können und nicht nur zwei Bilder als Vorschau.

Der “best tip” ist diesmal interessant, abgesehen davon, daß es das verwendete Produkt hier nicht gibt und ich mir ehrlich gesagt auch nicht sicher bin, ob das bei längeren Säumen auch funktioniert, oder ob man da mehr damit beschäftigt ist, das Hilfskonstrukt zusammen zu halten. (Wobei… bei waschbaren Stoffen könnte man das mit wasserlöslichem Vlies vielleicht ähnlich machen…?)

Das Spielkind in mir will beim nächsten Artikel sofort Leder kaufen, um es kaputt zu machen… Das ist spannend, wie man Muster und Struktur reinkratzen, schleifen oder ätzen kann. Braucht aber auch viel Mut, denn reversibel sind die Prozesse natürlich nicht. Und Leder meistens nicht so ganz billig.

Im Interview ist diesmal Kay Unger. Die kenne ich ja nur daher, saß es Schnitte mit ihren Designs bei Vogue gibt. Da sind sie mir aber schon oft positiv aufgefallen, weil es meist Varianten des Etuikleids sind. Und auf die stehe ich ja bekanntermaßen. Und kann der Designerin hier nicht wiedersprechen, wenn sie sagt, daß ein Etuikleid (zumindest fast) allen Körperformen schmeichelt.

Das “How did they sew that?” zeigt diesmal ein eher technisches Detail. Eine Art “Minikrinoline” in einem leichten Tüllrock. Eine Idee, die aber eher für ein Kostüm oder eventuell auch ein Brautkleid oder eine auffälige Abendrobe geeignet ist. Für den Alltag wohl eher nicht so.

Wie im Editorial angekündigt geht es bei “pattern review” um Brautkleider. Das Thema interessiert mich nun nicht wirklich, aber das Vogue Modell ginge sicher auch als Abendkleid. (Und daß ein Brautkleid im Stil von “Schwester der Braut Pippa Middleton” dabei ist versteht sich natürlich von selbst…)

Ausführlich geht es mit dem Titelthema “Streifen” weiter. Eine kleine Musterkunde (symmetrisch, nicht symmetrisch und versteckte Streifen) leitet ein und danach gibt es einige gut illustrierte Beispiele, wie man mit Streifen im Design spielen kann. Auch Techniken, wie man sie exakt vernäht fehlen nicht. Bis hinzu einem sehr auffälligen all over Design aus Streifenstoff. Besonders letzteres ist natürlich Geschmackssache und gute Designs mit Streifen sind nicht ohne Einsatz von Gehirnschmalz und etwas Mühe beim Nähen zu haben, aber wer sich ranwagen will bekommt hier das Handwerkszeug.

Wie man aus geraden Stoffstreifen zu einem schräg geschnittenen Rock kommt verrät der nächste Artikel. Irgendwo in meinem Hinterhirn beginnt da was zu dämmern, die Idee ist vermutlich nicht neu, wer aber gerne Mustermix mag findet hier eine Anleitung für eine sehr smarte und gleichzeitig einfach anzufertigende Variante.

Ziel der “Nähreise” des Monats ist London. Eine sechsseitige bebilderte Adressensammlung… da fährt man wohl besser mit leerem Koffer und dicker Geldbörse…

Jetzt wird es wirklich spannend… wie kann man eine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden? Kenneth D. King verrät es. Man erarbeite sich eine gepolsterte Hülle mit Reißveschluß. Es sieht nach wirklich einer Menge Arbeit aus und man braucht sowohl eine willigen und halbwegs kundigen Helfer als auch ein gutes Gefühl für Proportionen beim aufpolstern… aber damit sollte man doch auch einen günstigen Schaufenstertorso aufpolstern können, oder? Und das wäre dann zumindest finanziell die Mühe wert. Die Anleitung ist jedenfalls wie üblich bei Threads gut bebildert und anschaulich. Dem Nacharbeiten steht nichts im Wege. (Für mich nur Schade, daß sein “Beispielmodel” keine breiten Hüften hat, da hätte mich interessiert, wie man die sinnvoll aufpolstert. Schulterpolster wie bei den Brüsten geht ja eher nicht.

Genauso detailiert aber für mich weniger neu ist die Anleitung, wie man einen Ärmelschlitz mit Beleg näht. Was mir hier gut gefällt ist, daß sowohl helle Stofe genommen wurden also auch unterschiedliche Muster für Ärmel und Beleg, so daß man immer gut erkennen kann, was gerade bearbeitet wird.

Auch interessant ist der Artikel zu den verschiedenen Bändern die man zur Naht- oder Saumstabilisierung verwenden kann. Da wünsche ich mir allerdings dann oft wieder beiliegende Griffproben, damit man besser gucken kann, was es auf dem deutschen Markt vergleichbares gibt. Die Nähgewohnheiten sind ja in verschiedenen Ländern unterschiedlich, deswegen sind unterschiedliche Produkte erhältlich. Und unterschiedliche Firmen sowieso.

Sehr interessant ist natürlich der Artikel über das Nähen von sehr feinen Stoffen. Eine Lage Nessel auf den Zuschneidetisch zu legen klingt auf alle Fälle interessant. Wenn ich mal so weit bin, daß ich einen Zuschneidetisch habe… Was ich nach wie vor nicht erklären kann ist der Unterschied zwischen den Stoffarten “Batiste” und “Lawn”. Batist kenne ich natürlich, aber was der Unterschied zu “lawn” ist wird nicht klar und ich frage mich, ob es da ein deutsches Wort gibt?

Auch der nächste Artikel liegt auf meiner Linie, es geht nämlich ums Stopfen. Gut die Vorüberlegungen dazu, ob es sich rentiert und auch die Vorschläge für verschiedene durchaus typische Fälle sind gut. Es ist sogar was dabei, was ich noch nicht ausprobiert habe…

Dreidimensional wird es bei den “embroidery essentials”. Auch das ist eigentlich was, das man auch ohne Stickmaschine machen kann, nur etwas aufwändiger. Oder wenn man Kunstfaser nimmt und die Formen gleich mit Hitze schneidet und dabei versiegelt, dann vielleicht sogar weniger aufwendig…

Unter “A Stitch in Time”  gibt es wieder ein buntes Themensammelsurium. Einen Schnitt von 1912 test zu nähen würde mich ja zweifeilsohne reizen. Aber nach einem Blick auf meinen Terminkalender der nächsten Wochen siegt der Realitätssinn. (Damit das Thema Hochzeit nicht zu kurz kommt gibt es eine Erklärung zu den unterschiedlichen Begriffen für die Länge der Schleppe und wie sich die jeweils definieren. Gibt es da im deutschen auch so klare Begrife dafür?)

Vermutlich passend zum Thema “Hochzeit” zeigt der Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen eher festliche Modelle. Diesmal nett, aber auch recht “amerikanisch”. Nicht so meines.

Bei den Fragen an die Experten gibt es diesmal eine Technik, wie man in gebogene Nähte bei feinen Stoffen eine Kappnaht näht. Die will ich auf alle Fälle mal ausprobieren. Ich hoffe, ich merke es mir, bis ich es wieder brauche…

Dann nähern wir uns auch schon stark dem Ende… eine recht rührende “Mutter der Braut” Geschichte und noch das 1920er Brautkleid in der Nahaufnahme. Ich würde das nicht tragen wollen, aber interessant ist das Design schon!

Revue de Presse: Burdastyle Juni 2012

Titel BurdastyleAlso diesmal hat sie mich wieder überrant, gerade Anfang Mai und schon das Juni Heft! Daß Hefte ein paar Tage vorher kommen ist ja okay, aber für mein Gefühl sollte der Monat doch wenigstens mehr als halb rum sein, bevor man zum nächsten kommt. Aber gut… Geschmackssache. Jedenfalls stimmt der Titel auf pink ein.

Das Editorial schließt sich mehr oder weniger an, denn auch hier wird rosa versprochen. Nun ja, Farben kann man ja ändern. (Wobei ich nicht grundsätzlich was gegen rosa habe, aber bitte in Maßen.)

Aber erst mal zum “kreativ-trend” Der fängt zumindest nicht rosa an. Zunächst irgendwas zwischen Mini-Cape und Carmenrüsche. Dann Applkationen aus Moosgummi. Wo ich ja schon mal nciht so viel Lust hätte, den mit Handstichen festzunähen. Und wenn der nicht auf den letzten Millimeter bis zur Kante klebt sieht es doch schlampig aus. Wenn man sich im Kleidungsstück bewegt vermutlich auch. Also ich glaube den Trend laß ich im Kindergarten. Und dann noch etwas Batik. Nun gut, das Thema ist aber langsam etwas ausgelutscht. Die Jersey-Applikationen alleine reißen es auch nur bedingt raus.

Auch der “aus alt mach neu” ist ein uralter Hut. Ein Shirt abschneiden und an einen Rock ohne Bund nähen gibt ein Kleid. Nun ja… So hat Oma schon 19dunnemals Kinderkleider verlängert und neu gestaltet. Aber gut.

“Sonnige Urlaubstage” in Rosa für Mutter und Tochter präsentiert die erste Modestrecke. Sprich es gibtKinderschnitte für kleine Mädchen in Gr. 98 – 128. Spannende Schnitte erwarte ich nicht. Zugegeben, das Hängerchen 146 für Mädchen sieht netter aus als ein übergeworfenes T-Shirt, gleiches gilt für das lockere Hamdblusenkleid. Allerdings sieht es nur nett aus, so lange der Batist gebügelt ist und wer will das im Urlaub denn jeden Tag machen? Aber wie gesagt, nett aussehen tut es. Dann haben wir mal wieder den Kinderbikini aus Batist und das Schlauchkleid mit Neckholder aus gleichem Stoff, das Kinderkleid noch mal als Tunika, den Frottee-Poncho, die Bali-Hose,… also die üblichen Verdächtigen. Da es die Stoffe diesmal zu kaufen gibt, ist das wohl eher eine Werbeveranstaltung für die Stoffe. (Die immerhin Biobaumwolle sind, was ja wieder schön ist.) Ach ja, bei Kleid 126 ist zu überlegen, ob ein altes T-Shirt nicht besser wäre, denn da sieht sogar das schlanke Model aus wie schwanger…

Die Beautyseite mit den Sonnecremes kann man diesmal wieder überblättern. (Äh… wechselt da mitten im Heft die Papierqualität? Faßt sich anders an als sonst, irgendwie… gröber, billiger?)

Zarter rosa geht es unter “Der geheime Garten” weiter. Elfenleicht soll es sein. Langer Rock zum langen Blazer sieht aber bestenfalls bei sehr großen Leuten gut aus. Ach so, ist ja die Langgröße. Na gut. Ansonsten sieht das Styling als zartrose Hippie ein wenig seltsam aus. Dann haben wir das Neckholdertop diesmal aus Chiffon. Rock und Kleid in sackig… ach ja, *seufz* Wobei Kleid 116A so einen 1920er Touch hat, wer also auf Retro und Flapper steht, der könnte das als Grundlage nehmen. Longblazer mit Bermuda in zartrosa… Also mit der Modestrecke werde ich nicht warm. Lächerlich machen kann man sich doch einfacher auch? Das Hemdblusenkleid geht und das gerade Hängerkleid 119 sieht zumindest in der Seitenansicht recht reizvoll aus. Ein Lurex Blouson, ein Faltenrock…  klares “Nein” von mir zu dieser Modelinien.

Dann eine Parfumseite zum überblättern und der Schmuck in silber mit etwas rosa ist auch so präsentiert, daß ich gar keine Lust habe, hinzugucken…

Nachdem Frau Bily ja schon im Editorial ihre Begeisterung für rosa zum Ausdruck brachte ist es nicht überraschend, daß sie sich den rosa Maxirock für den style-guide ausgesucht hat. Das erste Styling ist nicht schlecht, aber beim Rockkonzert wäre es doch etwas… deplaziert. (Ich versuche es mir gerade vorzustellen… ich komme wieder, wenn ich mit Lachen fertig bin…) Oder in München sind Rockkonzerte etwas… softer. Oder so. Mit Apfelgrün ist definitiv im Trend, aber mögen muß ich es nicht. und mit Grau zur Gartenparty… etwas truschig. Einen langen rosa Rock wirklich aufregend zu stylen ist halt nicht so einfach…

“In the wild” soll Wild West Feeling aufkommen lassen. Also wird das Spitzenkleid mit Cowboystiefeln gestyled. Ja, in den 80ern fand ich diese Kombi auch noch toll. Ich sehe, ich werde alt. Auch Tunika 125… nett, aber mehr nicht. Die seltsame formlose Wederweste mit der weiten Hose, da fehlen wirklich nur noch die Gummistiefel und es geht ab in den Stall.

Jacke BurdastyleMit Blazer 121 endlich ein Lichtblick. Das Styling kann man diskutieren (oder besser nicht), aber der Schnitt ist toll. Mit dem Asymmetrischen Verschluß kommt das selbst im korrektesten Bürostoff nicht langweilig rüber.

Die Basteleien hingegen… ein Utensilo aus Jeansstoff ist ja nicht so inovativ. Die Blumenübertöpfe aus alten Jeans hingegen haben was. Zumindest für einen Sommer auf dem Balkon. Die Fransenweste hingegen ist mir einfach zu viel Cowboy und Indianer. Und über die Spitzenlegging 124 äußere ich mich einfach nicht. Mit 4 ist es niedlich, mit 16 noch keck und süß… aber danach entweder billig, beruflich oder dringend.  Es bleibt, die Sommerhefte sind eine Ansammlung der Langeweilie. Nun ja, Kleid 122 aus weißer Spitze ist… doch, wenn es zum Typ und zur Figur paßt… so ganz kann ich dem doch nicht widerstehen. Das Neckholder in Langgrößse hingegen zeigt auf dem Photo vor allem, wie schlecht der Ausschnitt sitzt…

Habe ich Lust, die Surftips anzufahren? *guck* *les* Nö.

“City Lights” liefert Kleider, die vom Büro über das Meeting bis zum Drink am Abend alles mitmachen. Kleider sind schon mal gut. Modell 114B ginge allerdings eher als eleganteres Strandkleid bei mir durch. Und 134 hat auch ein bißchen zu viel Lässigkeit, für ein Meeting, oder? Auf Mini gekürzt macht es ja nicht unbedingt besser. Dicker Gummkizugbund geht einfach gar nicht. Das kleine schwarze Trägerkleid aus Stretchsatin macht vielleicht nicht wirklich was falsch, an die Eleganz von Audrey Hepburn kommt es aber lange nicht nicht. Kurzgrößenkleid 130 ist zumindest ein Hingucker mit der plissierten Saumblende. Mit den breiten Taillenriegeln und den großen Knöpfen bin ich mir aber nicht sicher, ob es an kleinen und zierlichen Frauen wirklich gut aussieht, oder ob das noch mehr verkürzt? Und 112 in Langgröße kann man studieren, wie ein tiefer Ausschnitt nicht sein sollte… Wenn man genau hinsieht erkennt man nämlich sogar aus der Seitenansicht, daß er eine häßliche Welle wirft. (Abgesehen davon daß man diese Modelle nur mit Silikonbusen tragen kann, weil sie keinen Platz für einen BH haben. Zumindest wenn man älter als 23 ist und mehr als Körbchen A/B hat…)

Accessoires dazu gibt es auch in knalligen Buntstiftfarben. Nett, aber reißt nicht.

Kleid 134 gibt es dann in der Nähschule. Das wiederum ist eine angemessene Wahl, weil sowohl stoff als auch Schnitt keine großen “Gemeinheiten” vorsehen.

Im “atelierbesuch” wird eine französische Papierkünstlerin vorgestellt. Paßt zwar definitiv nicht zu meinem Stil, aber einige ihrer zarten Teile haben schon was.

Kleid BurdastyleDer Designer-Schnitt von Luisa Beccaria zeigt übrigens sehr schön, daß man so ein tiefes Neckholder Oberteil auch machen kann, ohne daß es Querwellen am Ausschnitt gibt. Kleidern gehe ich ja immer in die Falle und das hier macht keine Ausnahme. Ein inzwischen als klassisch zu betrachtender Schnitt, aber mit einem kleinen Extra in Form der Rüsche am Saum. Für einen kleinen Sommernachtstraum?

Die “news” bieten die Üblichen Einkaufsvorschläge…

Bei den Plus Größen gibt es auch einen Klassiker, “Out of Africa” heißt das seit Jahren immer wiederkehrende Sommerthema. Diesmal scheint es in Richtung Safari zu gehen, zumindest deutet die khaki- oder sandfarbene Weste darauf hin. Auch für die Seidenhose mit dem Jerseybund kann ich mich nicht wirklich begeistern. Rock mit Schlangeprint ist zumindest vom Schnitt her okay, spannend aber nicht. Rock mit Cargo-Taschen… ich hatte gehofft, diese Geschmacksverirrung hätten wir hinter uns (zumal an einem langen Rock). Wickelbluse 141A sieht auf der technischen Zeichnung noch ganz nett aus, auf dem Photo weiß man dann nicht… dunkles unruhiges Muster und weicher Chiffon… man sieht, daß man nichts sieht. Als Kleid 141B schon besser (zumal es mal ein Schnitt für unelastischen Stoff ist!) aber dafür sollte man besser einen Stoff mit Webmuster nehmen, nicht mit einem Druck, der die Rückseite weiß läßt. Oder ein Photo wählen, bei dem der Stoff nicht hochgeweht wird… Ne, sorry, aber da ist diesmal so was von nichts für mich dabei…

Ein kleiner deformierter Kuschelbär stellt das Buch “Zakka Style” vor. Der süß-Effekt stellt sich hier sicher durch die unbeholfene Form des Tierchens ein. Dabei zeigt der Kissenbezug mit exaktem Patchwork, daß es auch anders geht. Ah! Jetzt verstehe ich… der Bär paßt in eine Tasche am Kissenbezug! Das ist doch mal wirklich praktisch, dann könnte man so eine Tasche ja auch für ein schon existierendes Schmusetier nähen (so es klein genug ist), dann geht es hoffentlich nachts oder auch mal auf Reisen nicht so leicht verloren.

Basteln mit Beton ist mal was Neues. (Zumindest für Burda.) Das wäre dann schon eher für mich, nur nicht mit Blümchenmuster…

“Leichter Basteln” beglückt uns mit relativ nutzlosen Aufbewahrungsbehältern (weil der Behälter sperriger ist als der Inhalt), aber wer von seinen Kids noch Schleich-Tiere übrig hat, kann die da vielleicht einsetzen…

Und zum Abschluss gibt es bunt bedruckten Stoff. Aha, das ist also das Label “Hamburger Liebe”. Nun ja, halt so bunter Müsterchen, wie sie im Moment alle machen… also schon nett, aber ich fürchte, das ist wieder so ein Hype, den ich nicht verstehe…

(Die Bilder sind alle von der Burda Seite und sind als Zitat zu verstehen. Die Rechte an den Bildern gehören selbstverständlich Burda.)