Kitsch-Strampler, Teil 2

Auswahl des StickgarnsSpühzeitkleber ist natürlich keine dauerhafte Lösung, also muß die Applikation noch angenäht werden.

Um mich für eine Farbe zu entscheiden werfe ich mal alle möglichen Näh- und Maschinenstickgarne drauf und schiebe sie hin und her.

Eigentlich würde mir eine goldene Umrandung gut gefallen, aber ich habe nur ein helles, leuchtendes Gold und zu dem Motiv müßte es ein dunkles Altgold sein. Außerdem weiß ich nicht so genau, wie viel noch drauf ist. Ich glaube eher nicht so viel…

Nachkaufen oder anderweitig organisieren scheidet aus, denn es ist mal wieder Abend und mir ist klar: jetzt oder es bleibt wieder Wochen liegen. Es muß also ein vorhandenes Garn sein. Und am liebsten glänzend, ich enge die Auswahl also auf die Viscosestickgarne ein und entscheide mich letzlich für einen warmen Beigeton der einem Altgold eigentlich schon recht nahe kommt.

Geprägter Nicky

Zwei, teilweise drei Schichten elastische Stoffe aufeinandernähen und das ganze mit Raupenstich… erst mal klebe ich noch eine Lage Soluvlies mit dem Sprühzeitfixierer drunter.

Zum Applizieren benutze ich meine neuen Jerseysticknadeln von Organ. Geht prima. So weiche Stoffe… da ist das ja nicht gesagt.

Sieht schon nicht schlecht aus. Aber irgendwie… noch nicht kitschig genug. Finde ich.

Doch da liegen ja noch meine neuen Holzmodeln von

Blauweiß”chen, die ich mir beim Kongress der Hobbyschneiderin gekauft hatte. Denn damit kann man nicht nur drucken, sondern auch prägen. Zumindest auf Samt. (Sew”n”Sushi verraten bei ihren Sewing Secrets dankenswerter Weise, wie man das macht. Deswegen hatte ich mir außer den Modeln auch gleich die farblose Farbe gekauft…)

Doch würde das auf einem recht dicken Baumwollniki auch gehen?

Versuch macht klug (ein paar Stoffreste waren ja noch da) und siehe da… es geht.

Und hält sogar eine Maschinenwäsche aus. Bei einem Babystrampler halte ich das zu testen doch für recht wichtig.

Die Motive zu positionieren ist relativ schwierig, weil man die Hand nirgendwo aufsetzen kann. Oder dem Stoff liegt ja das heiße Bügeleisen. Aber ich bekomme doch ein paar erkennbare Ornamente um mein Rosenengelchen herum.

geprägter Nicky im Detail

Und weil ich schon so schön dabei bin, mache ich mit den Fußteilen weiter. Die bekommen Blümchen.

Weil ich finde, die passen auch dazu.

Zwickel zuschneidenJetzt geht es ans Zusammennähen.

Allerdings muß ich mich einem vorhin verdrängten Problem widmen, nämlich wie ich die Weite, die ich der Hose in der Poregion vorher abgeschnitten habe wieder hineinbekomme.

Ein Zwickel wäre irgendwie gut….

Aber welche Form soll der wohl haben? zwei Dreiecke? Ein Viereck? Eine Raute? Hm…

Als ich mir die abgeschnittenen Teile meines Folienschnittes so betrachte kommt mir eine Idee…. wenn ich die wieder einsetze. Aber sozusagen verkehrt herum? Das gäbe dann zwei Dreiecke und wenn man die Beinnaht schließt eine Art Raute. So wie Zwickel ja oft aussehen.

Also lege ich die Abschnitte im Stoffbruch auf. Doch halt! die Rundung muß hinterher aneinander genäht werden, also an Vorderteil und Rückenteil gleich lang sein.

Da das Vorderteil schmaler ist lege ich es einfach schräg auf, so daß der Zwickel größer ist und die Länge der Rundung ungefähr gleich ist.

Der Stoff ist dehnbar, den Rest kann mal also hindehnen…

Zwickel einpassen

Wenn ich dann das Vorderteil und das Rückenteil noch ein paar Zentimeter senkrecht einschneide… dann passen meine Zwickel tatsächlich hinein.

Beim Annähen der beiden gerade Nähte der Dreiecke nehme ich den Overlockstich mit möglichst wenig Nahtzugabe, denn ich konnte da ja keine Hinzufügen, ich habe den Stoff ja eingeschnitten. Hinzaubern geht nicht.

Das funktioniert aber gut und ich kann den restlichen Strampler zusammennähen.

Kitsch as Kitsch can oder Woher kommen Ideen?

Neulich erst wieder sagte eine Freundin: Wie kommst du nur immer auf solche Ideen?

Ganz ehrlich?

Die Ideen kommen zu mir.

Ich kann nichts dafür.

Aber ich versuche hier mal, den Weg einer Idee zum fertigen Teil nachzuzeichnen

Engelstoff

Ausgangspunkt war hier dieser Stoff, den ich im Sommer bei Scherzkeks-Stoffe in Aachen gesehen und gekauft habe. (Abteilung “so blöd, daß er schon wieder gut ist”.)

Daraus habe ich mir ein schlichtes T-Shirt genäht, mit dem ich meine “korrekten” Hosenanzüge bei der Arbeit aufpeppen konnte.

Während ich so Rosen und Engelchen vernähte kam die Nachricht einer Freundin, daß diesmal ein Mädchen unterwegs sei. Und ihr Mann schon den finanziellen Ruin ob des Angebots an rosa Kleidchen, Rüschen und Schleifenschühchen vor Augen habe.

Klick, sagte mein Hirn und warf sofort die reichlichen Reste des Engelchenstoffs mit den Reizworten “rosa” und “Baby” zusammen.

Während ich einen elastischen Stoff in einem genau passenden rosa suchte (was sich als schwierig herausstellte, da die aktuellen Kollektionen in verschiedenen Geschäften absolut nichts passendes enthielten) kreisten diese Dinge weiter durch mein Hirn. Es entstanden Bilder von Kleidchen, von Rüschen, von Tuniken…

Irgendwann begann, auch der Verstand mitzuspielen und ich überlegte…. es würde etwas für ein sehr junges Baby werden. Denn die Stoffmenge würde begrenzt sein. (Ich war inzwischen schon so weit, im Nähfreundekreis nach rosa Resten zu fragen.) Und ich stellte mir ganz bewußt einen Säugling vor… was macht der? Der liegt.

Und Kleidchen und Co kommen erst gut zur Geltung, wenn ein Kind wenigstens sitzt. Und welches Kleidungsstück kommt am liegenden Baby am besten zur Geltung?

Genau, der gute alte Strampler. Der mit Babybrust und Babybauch eine schöne “Dekofläche” bietet.

Also mußte ein Schnitt dafür her.

Schnitt für Strampler

Und das bitte in einer kleinen Größe.

Burda fängt erst in Größe 62 an, die Schnitte aus meinen Burda-Babyheften aus den 90ern sind alle viel zu weit am Po und die Kinder-Patrones, von denen ich auch zwei besitze, zeigten nur dünne Sommerhöschen. Ein paar Einzelschnitte von McCalls und Butterick waren ebenfalls nicht geeignet. Eine alte Burda aus den 70er Jahren hatte einen Strampler, aber irgendwie… war ich mir da mit den Größen sehr unsicher. Da standen noch Größen wie “drei Monate”, “sechs Monate”,… das half mir ohne Vergleichbaby zum Messen dann auch nicht weiter. Und der Taillengummi des Schnittes gefiel mir nicht.

Letztlich half mir kitoma dann doppelt aus der Patsche: Sie hatten noch rosa Nicki im passenden Farbton UND eine OTTOBRE, die in der gewünschten Größe immerhin einen Schlafanzugschnitt enthielt.

Das ganze Paket wurde beim Kongress in Aachen übergeben und wieder Zuhause kopierte ich mir den Schnitt in Größe 56.

Mittelnaht entfernen

Allerdings war der Schlafanzug mit Ärmeln und er hatte einen Reißverschluß in der vorderen Mitte.

Das vertrug sich nun nicht ganz mit meiner Idee, da ein Engelchen zu plazieren.

Also habe ich die Ausschnittkanten etwas angepasst, an der Schulter zugegeben, damit die Träger überlappen können (ohne Reißverschluss muß das Kind ja irgendwo reinkönnen, also kommt da ein Verschluss hin.)

Und ich will das Teil im Stoffbruch zuschneiden, also kann ich diese “Ausbuchtung” des Hosenbeines gar nicht brauchen. Die wird einfach mal gerade abgeschnitten. (Das Bild zeigt exemplarisch das Rückenteil, es lebe die Bildbearbeitung, wenigstens ein Teil gut erkennbar.)

Diese Weite an Po und Beinen werde ich irgendwie wieder reinbekommen müssen.

Aber das Problem verschiebe ich auf später… :o)

Elemente ausprobieren

… und wende mich glücklich meiner “Leinwand” zu, dem inzwischen aus dem kuscheligen Nicki zugeschnittenen Vorderteil.

Ich schwankte eine Zeit zwischen Reverse-Aplique und normaler Applikation, aber nachdem ich erstere mit verstürzten Rändern am schönsten finde und dies bei dem dicken Nicki und den sehr unregelmäßigen Rändern nicht schön wird, entscheide ich mich für eine normale Applikation. Außerdem bleibt die Rückseite damit glatt, schöner fürs Kind, denke ich mal.

Ich suche mir auf dem Stoff ein Engelchen aus und schneide das mit unregelmäßiger Kontur, so wie sich das aus dem Motiv ergibt, aus.

Dazu noch ein paar andere Rosenmotive.

Motiv fertig

Auf dem dehnbaren Jersey gestaltet sich das schwieriger als erwartet. Außerdem sind die Konturen der Motive häufig nicht klar definiert und ich muß entscheiden, wo ich schneiden will. Jeder Schnitt eine Entscheidung… bäh Aber letzlich habe ich meine Puzzleteile.

Dann puzzle ich damit ein wenig herum…

Bis ich eine Lösung habe, die mir gefällt.

Die wird dann mit temporärem Sprühkleber fixiert.

Revue de Presse: Burda Modemagazin Januar 2007

Irgendwo im Zuge meiner Weihnachtseinkäufe war sie mir im Verlauf der Woche schon in die Hände gefallen. Mal kurz durchgeblättert und leicht gelangweilt beiseite gelegt. Jetzt über die Feiertage ist Zeit für einen zweiten Blick.

Das Titelbild gewinnt dadurch schon mal nicht. Warme Töne, aber eher fad und ohne echtes Highlight. Nun gut, da muß? wohl die türkise Druckfarbe für den Schriftzug “modemagazin” helfen. Um zu lesen, was das Heft verheißt muß ich genauer hinsehen. Die elegant-dünne weiße Schrift hebt sich mal wieder kaum vom unruhigen Hintergrund ab. Faschingskostüme… nichts für mich… Lange Größe und Kurzgrößen… auch nicht. (Hoppla, Kurzgröße bis 26… klingt nach “petite plus” Ob da noch Raum für die “normalen” Plusgrößen bleibt…?) Ah ja und die Kombination aus Leder, Jeans und Karos ist “richtig lässig”. Soll heißen, die Mode im Januar ist langweilig, also ziehen wir den Langzeitdauerbrenner (oder -gähner) aus der (Klamotten)Kiste? :o)

Das Editorial schlägt einen weitgehend inhaltsleeren, aber “launigen” (oder was man in den 60ern halt darunter verstand) Bogen von Frisuren zur Kleidung in Kurz- oder Langgrößen. Nun ja, irgendwie müssen die Zeilen ja gefüllt werden, wenn der Gehalt nicht über das hinausgeht, was das Inhaltsverzeichnis ohnehin schon verrät. (Ich habe so dunkel Erinnerungen, daß das noch anders war, als ich weiland die Burdas meine Oma durchgeblättert habe und Aenne Burda das Editorial verfaßt hatte. Oder sind das nur verklärende Erinnerungen?)

blätterblätter Wo geht es denn endlich los? Ah hier.. sehr schöne Idee mit der Raffung an dem Shirt! Allerdings… so auf den zweiten Blick… die Paßform scheint darunter zu leiden, oder? Staut unter dem Arm… Naja, eh wieder nur für die schlanke Frau. (Dabei würde der Ausschnitt bestimmt mit etwas “Inhalt” auch nicht schlecht aussehen… ) Oh, der Mantel darf bis Größe 46 genäht werden. A-Linie mit Raglan, raffiniert! schnell in Anleitungsteil vorblätter Ach… vorne Raglan, hinten normaler Ärmel… raffitükisch, wirklich. Kann mir mal jemand den Mantel nähen? Mir fehlt die Zeit… :o) Da schau her, Bluse und Rock, auch bis 46… ein Weihnachtswunder?

börks Wenn dir was nicht gefällt, dann mach “ne Schleife drauf? Nö, hilft dem Kleid auch nicht. Rosa Burberry-Karo wird definitiv nicht besser dadurch. Dabei liebe ich Shift-Kleider, mal die Zeichnung näher studieren… seltsam… das Photo sieht aus wie ein recht grader U-Boot Ausschnitt, der auf der Zeichnung ist weit aber rund. Diese Querabnäher im Hüftbereich wozu mögen die wohl dienen? Müßte man mal probieren. Aber mit anderem Stoff…

Rosa, alles sehr rosa… na hoppla, was ist das denn an der Jacke? Reißverschlusstaschen absteppen ist in der Tat für Fortgeschrittene. Ist die geschlängelte Form der Ziersteppung einem Glühwein zu viel zu verdanken… oder dem klassischen “Mist, wie steppe ich denn jetzt so eng an dem Zipperteil vorbei?!?” 😉 Vorher denken hilft, sage ich da nur. (Ich hab”s nämlich auch ausprobiert…. 😀 )

Bluse mit Plastroneinsatz… immer noch oder schon wieder? Wird durch Wiederholung nicht schöner und das Gruselkaro verfolgt mich… Auch die Jacke des Hosenanzugs… zugeknöpft sieht es einfach aus wie eine Mischung aus Zwangsjacke und Babylatz und nur weil man Streifen auch schräg annähen kann muß man das doch noch lange nicht tun, oder? Na gut, die Detailaufnahmen zeigen das aufgeklappte Revers… schon besser so. Sagt mal… der Hosenbund…. ist der zu eng? Oder warum spannt der Stoff da so? Oder ist das, um zu verdecken, daß Unter- und Übertritt nicht exakt treffen…??? Dafür ist die abgesteppte Rundung am rosa Rock beneidenswert exakt gesteppt.

Weiter geht es mit der Freizeit Mode: Lederjacke, Karohemd und Jeans vor einem Country-Ambiente in Szene gesetzt. Sehr innovativ. Interessant ist immerhin die Zackenborte die zwischen gesetzt ist. (Ob sie mir gefällt… da muß ich erst mal nachdenken, aber interessant.) Die gibt es so zu kaufen? in Anleitungsteil “spicken” geh Hm… mit der Zackenschere zuschneiden… aber… aus was? Wie das Leder sieht es nicht aus… grübel doch, es ist das Leder… scheußliches gelb. Gibt es das auch in rot? Aber Geschmackssache, schon gut.

Die rosa Jacke mit der geeierten Ziersteppung diesmal in Jeansblau. Und auch das mit dem Absteppen hat hier besser geklappt… 😀 Die Bluse hingegen wird in orangenem Vichy auch nicht besser… gähn ich mag immer noch keine Plastronblusen. Das Shirt mit dem Schultersmok… wirft diesmal unschöne Falten auf der Schulter… der bewußt schiefe Hosenverschluss ist wohl anfängerfreundlich. (Der Rest der Hose mit den vielen Ziersteppungen wohl eher weniger.) Pulli im Mustermix gestrickt. Nett. Ich könnte mal wieder in meinen alten nicoles stöbern…

blätterblätter

Die Stylingvorschläge landen diesmal wieder im Heft, nicht im Web. Daß die Lederjacke im Mittelpunkt steht war abzusehen. Nüjä… Pulli und Lederjacke wäre jetzt nicht mein Stil für die Cocktailbar. Und wenn ich eine Tochter hätte, ließe ich sie ganz sicher nicht im “Young Fashion” Stil losziehen. Bordsteinschwalbe läßt grüßen, was?

Best Basics, diesmal lila und grün. Nun gut, die Farben kann man ja ignorieren. Den BH unter der Chiffonbluse nicht. (Ein Modell ohne durchgehendes Unterbrustband für die Fachfrau…) Doch, im Januar finde ich “Basisstücke” aus durchsichtigem Chiffon auch wahnsinnig nützlich. Und frage mich mal wieder, für welche Berufsgruppen und/ oder welches Klima hier entworfen wird… (Der Schnitt mit den Aufspringenden Abnähern gefällt mir hingegen. Aber ich glaube, ich bastle mir doch erst mal den ottobre-Blusenschnitt passend für mich zurecht, bevor ich mich an weitere Blusen mache… ) Und auch auf Veloursleder klappt die Taschenabsteppung der bekannten Jacke…. Die gefalteten Taschen auf der Kostümjacke sind auch ein interessantes Detail. Von dem ich nur wieder nicht weiß, ob es schön ist… das unentschlossene Heft scheint auf meine Stimmung abzufärben… blätter

Leserinnen entwerfen. Hm. Der Zeichnung sind diesmal nicht allzuviele Schnittdetails zu entnehmen… Trotzdem scheint mir, daß Burda einen kurvigen Mantel mit extravagentem Stehkragen, Posamentenverschlüssen und betont gekräuselt eingesezten Ärmeln zu einem “wir peppen unseren Standardmantelschnitt mit einem Spantekragen auf und tun so, als würden die Bindebänder das auf Figur bringen” Modell umgemodelt haben. Aber das ist vermutlich der Unterschied zwischen “Couture” und “Konfektion”. Wenn ihr mich fragt… mehr Couture bitte, Konfektion gibts anderswo schon genug. Aber mich fragt ja keiner… 😉

Kurzgröße… nun gut, brauche ich nicht. Ist auch gut so, denn weder die Puffärmel noch die Rüschen am Tascheneingriff können mich begeistern. Allerdings… die tauchen in letzter Zeit immer wieder auf. Könnte glatt sein, daß die wiederkommen. In der Hinsicht hat die Burdaredaktion das Näschen ja immer sehr gut hart am Modewind… (Immerhin, sind leichter zu nähen und geben weniger Paßformprobleme als schmal eingesetzte Ärmel.)

Wer ist Tina Gattermann? Nie gehört. Aber das Abendkleid ist sensationell! Sexy, rasant, gleichzeitig elegant und stilvoll. Hier gefältelt, dort gerafft und trotzdem schmal und gar nicht rüschig… Den Schnitt bitte einmal in Plusgröße… 😉 Und dankbar wie selten bin ich diesmal über den Artikel, der die Designerin vorstellt. Damit ich weiß, wo ich hingegen kann, falls ich mal reich und schlank sein sollte… :o)

Auch in Langgröße gibt es einen Hosenanzug. Nicht gerade innovativ, aber angesichts des Mangels an Schnitten in der Größenskalierung sind wandelbare Basisschnitte wohl nützlicher. (Hat die Hose vorne einen Katzenbart oder sieht das nur so aus?)

Seit die Kleinanzeigen so schön kompakt vor und nach dem Nähjournal stehen gucke ich übrigens noch öfter rein. Eine gute Idee der Plazierung finde ich, denn der Bereich “Textilien/ Nähzubehör” verrät immer wieder interessante Bezugsquellen.

Das Nähjournal… die Schnittübersicht bringt keine Überraschungen…

Workshop Leder. Den lese ich mal aufmerksam durch. Wie alles zu dem Thema seit Jahren. Denn ich wollte mir doch schon immer mal ein Kleid aus weichem Leder nähen. Praktische Erfahrung habe ich mit dem Material aber nur sehr wenig, bislang waren es dann doch immer Imitate… träum

Das Leserforum… Tips zur Schuhreinigung, Vorstellung einer Reisegeldbörse… hat jettz mit Mode oder Nähen eher am Rande zu tun. Die Vorstellung von Stoffgeschäften ist nett, nur würde mich doch mal interessieren, wonach es sich richtet, welche Geschäfte vorgestellt werden… zahlen die dafür? Burda bekommt doch sicher jeden Monat viele Vorschläge und daß aus der Redaktion jemand z.B. nach Leipzig fährt, um zu überprüfen, ob das alles stimmt… kann ich mir auch nicht vorstellen… rätsel

Jetzt kommt wieder der “Blätter-Teil”… Kosmetik blätter, Typberatung? Ach so, daß ist, was im Editorial angekündigt wurde… Naja, nicht alle sehen danach jünger aus, egal was der Text behauptet. (Müssen sie aber auch nicht, oder? Man darf doc in jedem Alter gut aussehen!), noch mehr Kosmetik… gähn, Medizin blätter, Wellness blätter

Stopp! Es wird wieder eine Lieblingsmodell-Gewinnerin vorgestellt. Diesmal sogar jemand mit einer echten Figur. 😀 Wirklich schade, daß man die Gewinnerin nicht in ihrem Maßmodell sehen kann.

Dann noch mal die Lieblingsmodelle zusammengefasst…. ne, diesmal ist da keines dabei, was ich haben wollte…

Karneval… der Mittelaltertrend ist angekommen… Wallende Ärmel für Mutter und Tochter, Tunika-artiges für Vater und Sohn. Die “Zurichtung” durch Make-Up und Perücke hingegen… eher Grusel als Prinzessinenfeeling. Die “Vampirfamilie” (gleiche Schnitte, andere Stoffe) ist hingegen geglückt, scheint der Maskenbildnerin besser zu liegen… 😀 Dann gibt es noch Cowboy und Indianer in Kindergrößen… auch eher Dauerbrenner als spannend. Nun gut, ich bin ja eh eher Karnevalsflüchtling…

Endlich die Plusgrößen… doch… wie schon befürchtet… diesmal ALLE in Kurzgröße. 🙁 Interessant wäre allerdings, wie die Modelle in Gr 52kurz wirklich aussehen… An den schlanken Models wirken die großen Knöpfe jedenfalls schon mal unproportioniert und zu groß. Und Röcke mit geschlitztem Saum und Rüschen am Unterrock… kann ja ganz nett aussehen. Oder doch nur truschig…? (Jedenfalls man kann es mühelos wieder abtrennen, wenn der Trend wieder vorbei ist. Das ist auf alle Fälle praktisch.)

Die Reportage befasst sich mit den Nähkursen im Club von Burda. Vielleicht sollte ich mal einen buchen, um mir die ganzen netten, aber leider nicht gut passenden Schnitte mal anpassen zu lassen. 😀 Andererseits… auf Pfaffmaschinen nähen… da wäre bei mir die Entspannung wohl schnell flöten…

Noch besteht Hoffnung für dieses Heft… nach der ganzen Langeweile.. vielleicht wartet der Kreativteil mit einem Knaller auf? Jeans ist das Motto. blätter, guck, blätter Hm. Wände blau streichen, blau gestreifte Schüsseln kaufen,… seit wann ist kaufen kreativ? Und wenn ich Tips zum Malern will, kaufe ich mir eine Zeitschrift über Heimwerken…

Bleibt also nur die Vorschau aufs nächste Heft… und die Hoffnung, daß das wieder spannender wird.

Revue de Presse: Sew News November 2006

Nein, Regine, ich bin nicht jede Woche in Paris. Ich brauche immer nur so lange, bis ich nach einem (internetlosen) Besuch alle meine “Beute” vorgestellt habe. Und wenn ich denke, ich bin fertig, fällt mir doch noch was ein…

Und zu meinen Parismitbringseln gehört noch eine amerikanische Nähzeitschrift (auch über einen lieben Freund, der so was von seinen USA-Besuchen mitbringt), die Novemberausgabe der SewNews.

Der Titel ist braun und plüschig und verspricht einen schlanker aussehen zu lassen. 😕 Wie das? Ah ja, durch die richtige Handtasche. Klingt jedenfalls besser als “Diät”… Bis zum Inhaltsverzeichnis muß man sich zumindest erst mal durch vier vollformatige Werbeseiten durcharbeiten. blätter Editorial, wer braucht so was… Lesertips… nein, nichts interessantes für mich dabei… ein Charity Project, schöne Idee, aber diesmal wohl eher nicht auf Deutschland übertragbar.

Kleid aufmotzen mit der Stickmaschine…. ausführliche Anleitung, wenn man eine Stickmaschine und die richtige Software hat. (Schöne Stickerei, aber das Kleid sieht trotzdem recht “sackig” und formlos aus. Wäre jetzt nicht meine Wahl für ein Ausgehkleid. Aber vermutlich ein prima Projekt für Nicht-Näher, weil das sicher auch auf einem gekauften Kleid gut geht. Der Schal wäre ein nettes Projekt für meine Brazilia-Reste, würde ich sagen. Das bekomme ich aber ohne Anleitung hin…

Basiswissen über Einlagen. Statt Vlieselinenummern mal Erklärungen zu verschiedenen Einlagentypen (auch wenn wohl nicht alle in Deutschland ohne weiteres zu bekommen sind) und ihrer Verwendung. Die Photos von Kleidungsdetails jeweils mit geeigneter und ungeeigneter Einlage sind sehr anschaulich. (Dennoch… der Oberkragen der Beispielbluse scheint mir auch Blasen zu werfen… *gg*)

Dann eine ebenso ausführliche und anschauliche Anleitung, wie man Hosen passend bekommt, für ungefähr alle denkbaren Paßformprobleme.

Das Interview mit dem “Star” einer Nähsendung ist natürlich nicht so spannend, wenn man weder die Sendung noch die Frau kennt. Bleibt nur mal wieder zu bedauern, daß das deutsche Fernsehen keine solchen Sendungen kennt. 🙁 Aber über die Anleitung für einen einfachen und trotzdem auffälligen Kissenbezug kann man sich freuen!

Örks Diese Schreibtischstuhllenen-Dekorierung muß jetzt nicht sein. Nicht als Idee und nicht in dieser Variante. Aber mit Home Dec habe ich es ja nicht so. (Weswegen ich Threads ja auch lieber mag, weil da meist nicht so viel davon drin ist…)

blätterblätter Ganz schön werbelastig diese Ausgabe… oh? Was ist das für ein Stoff…? Sieht… fluffig aus. Und weich. Und in vielen Farben… “Bundle Up” heißt das Zeug wohl…. Wie schön, daß sie einem verraten, wie man ihn näht… gibt es den auch in Deutschland irgendwo?!?

Ah, jetzt kommen wir zur “schlanker durch die richtige Handtasche” Abteilung. Und das erste Beispiel ist für groß und mager… äh… ja….:o) Dann kommen wir zur Kurzgröße, zum vollen Busen,… und letztlich auch zur Birnenform und zur “Plusgröße”. Nun ja, die Zeichnungen überzeugen mich jetzt nicht restlos von den Ideen. Nur die Schnitte für die Taschen könnte man gegen Porto haben, immerhin alles einzelschnitte von verschiedenen Firmen… aber leider nur mit Adresse in den USA. Oder Canada. Andererseits… die meisten der Taschen bekäme ich eh auch ohne Anleitung hin… Taschen sind da ja nicht so schwierig. Und eher wenig paßformsensibel. 😉

Der nächste Artikel ist für Bärbel. Oder eher nicht, denn die kann das schon alles. Stempeln. Die gezeigte Tischdecke ist in Farbe und Muster gruselig. Aber wenn man das ignoriert ist die Idee gut: Muster aus einem Stoff aufnehmen und auf einen einfarbigen Stoff stempeln, so daß beide zusammenpassen. Auch eine gute Idee, wenn das Material mal nicht reicht… weißer Stoff oder Nessel findet sich schließlich immer…

Au fein, Filzen. Allerdings diesmal nass, Wolle, Seide und Angelina… Seidenchiffon verträgt die Filzmaschine nicht. Nassfilzen, davor habe ich mich ja bislang gedrückt.. vielleicht im Sommer, wenn man draußen arbeiten kann…

blätter Overlocktricks und verschiedene Füße sind jetzt nicht so spannend. Zumindest wenn man keine Ovi hat.

Dann zwei Seiten verstecke WErbung… Leser fragen nach Produkten, Sewnews verrät, wo es sieh gibt. Naja, interessanter als Kosmetikwerbung… (Oh, es gibt das Volumenvlies zum Quilten auch aus Seide…? Good to know… Könnte doch für Kleidung auch interessant sein… abspeicher )

Neue Produkte… würg diese Nähboxen von Prym hoffe ich auf dem deutschen Markt nie zu sehen! Und die sollen auch noch schön sein, damit sie sichtbar im Regal stehen können. Nenenene… Geschmäcker sind sehr verschieden… “Sew Cyber” die Linksammlung… diesmal vor allem Stoffshops, aus europäischer Sicht nicht so spannend. Eher schon die über die antiken Nähmaschinen…

Ach, schon durch? Nur noch Werbung… äh… diese “Nachgedanken” über die Bekleidungsgewohnheiten der ersten Siedler… die ignoriere ich lieber. (Wo haben die nur immer dies geschmacklosen Bilder her?)

Ich bleibe dabei, mir gefällt Threads besser… aber ich werde mir weiterhin beide mitbringen lassen, wenn ich die Möglichkeit habe. 😀

OTTOBRE design woman 2/2006, Modell 5 (Bluse)

Da ich bislang noch keinen guten Basis-Schnitt für eine Bluse hatte und dieser zumindest von der schlichten Form her geeignet wirkte, habe ich ihn für meinen Batistbluse gewählt.

Auf den Bildern wirkt der Schnitt wie eine schmale, aber dennoch lockere Bluse. Ideal für unter Kostüm und Hosenanzug. Allerdings hatte ich im Forum schon gelesen, die Schnitte würden eher klein ausfallen und so die größere Größe genommen. (Ich liege vom Brustumfang her zwischen 46 und 48 und habe 48 gewählt.) Zur Hüfte hin habe ich den Schnitt dann noch um zwei Größen vergrößert, da es ein Mehrgrößenschnitt ist, ist dies nicht allzuschwer.

Es handelt sich um eine schlichte Bluse mit Stegkragen mit zwei Längsabnähern hinten sowie Längs- und Brustabnäher vorne. Da mein Stoff nur noch für kurze Ärmel reichte, habe ich die langen Ärmel dahingehend geändert. Manschette und Ärmelschlitz mußte ich also nicht arbeiten.

Da ich ohnehin weiß, in welcher Reihenfolge ich eine Bluse nähe, habe ich die Anleitung ignoriert. Wobei die Reihenfolge der Anleitung auch sinnvoll ist. Die Methode, zuerst einmal die Bluse grob zu heften und anzuprobieren ist sicher sinnvoll. (Ich mache es natürlich trotzdem nicht… *g*) Hat man die vorgeschlagene Nahtzugabe von einem Zentimeter benutzt wird das allerdings nicht viel helfen, sollte es sich dann als zu eng herausstellen…. 😉

Zwar ist der Blusenschnitt einfach und somit durchaus für Anfänger geeignet (auch wenn man Kragen und Manschetten exakt arbeiten muß), die Anleitung setzt aber gewisse Grundkenntnisse voraus. Was man etwa wann wohin bügeln sollte wird nicht vorgegeben. Andererseits gibt es einen etwa einseitigen allgemeinen “Einleitungsteil” zu Beginn des Anleitungsheftes, der viele anfängergerechte Tips gibt. Auch das Nähen eines Stegkragens ist mit Zeichnungen sehr schön dargestellt. (Für erfahrene Näher ist es hingegen etwas lästig, den Einleitungsteil komplett lesen zu müssen, um zu erfahren, wie es mit Zugaben und so bestellt ist.)

Bis auf die Wahl der größeren Größe habe ich meine üblichen Änderungen vorgenommen: Die Schultern einen Zentimeter verschmälert, den Oberkörper 1,5 cm gekürzt.

Die Paßform der fertigen Bluse ist… okay. Über der Brust spannt sie, ist also trotz größerer Größe zu eng. Der Kragensteg schaut bei geschlossenem Kragen an den Schulternähten etwa 2mm hervor. (Den Blick auf die Rückseite hat Ma-San vorgenommen.) Die Schultern sind etwas überschnitten, Ma-San meint, ich sollte sie noch verschmälern, ich bin der Ansicht, sie dürfen durchaus leicht überschnitten sein. Der Brustpunkt sitzt etwas zu hoch. Und am vorderen Armausschnitt sieht es auch etwas seltsam aus.

Das klingt aber dramatischer als es ist. Ich werde an dem Schnitt weiterarbeiten, in der Hoffnung einen gut passenden Basis-Blusenschnitt daraus herstellen zu können. Beim nächsten Versuch wird erst mal der Kragensteg etwas verschmälert und eine FBA durchgeführt, damit es über der Brust nicht mehr spannt. Und dann mal sehen, wie sich das auf den Armausschnitt auswirkt…

Batistbluse: Ärmel säumen oder der Kampf mit dem Säumerfuß

Nach der Theorie des Säumerfußes jetzt also die Praxis…

Schmale, aber saubere Säume sind bei durchscheinenden Stoffen ja Pflicht.

Test mit Säumerfuß

Und damit das schnell und einfach geht, gibt es den Säumerfuß. Zumindest schreibt das David Page Coffin in seinem Buch Shirtmaking so.

Also habe ich den Säumerfuß auf meine Wunschliste gesetzt und zum Geburtstag auch bekommen. Und endlich habe ich eine Gelegenheit, ihn auch einzusetzen.

Allerdings besitze ich schon einen Rollsaumfuß und von da ist mir noch in guter Erinnerung, daß der Umgang damit etwas weniger trivial ist, als es in der Anleitung steht.

Also nehme ich mir erst mal einen Rest des Originalstoffes und übe.

Die erste Hürde ist das Einlegen des Stoffes in die Schnecke. Beim ersten Versuch klappt es überraschend gut, danach nicht mehr. 🙁

Aber im Buch wird auch eine ganz andere Technik dafür beschrieben. Die funktioniert sogar ganz gut. Und ist nicht so schwierig.

Der Testsaum sieht auch gut aus. Wieder mit dem Stickgarn, natürlich, damit da auch noch etwas Farbe hinkommt.

Feiner Saum

Frohgemut lege ich also den ersten Ärmel unter den Säumerfuß, linke Seite nach oben, und lege los.

Um es mir nicht noch schwerer zu machen, werde ich die Ärmelsäume erst hinterher nähen. Außerdem bin ich mir nicht so ganz sicher, ob der Säumerfuß über eine französische Naht drüber kommt. Ich schätze eher, dafür ist er nicht gemacht… :-/

Die ersten zehn Zentimeter flutschen nur so rein.

Dann gibt es eine Falte.

Maschine stop, Nahttrenner heran, alles wieder aufgetrennt. Mittendrin neu ansetzen geht ja an der Stelle nicht unauffällig.

Wieder von vorne… diesmal geht es 15 Zentimeter gut. Dann kommt die Falte.

Maschine stop, Nahttrenner, Faden ziehen (glücklicherweise habe ich ja noch viel Stickgarn… :o).

Der nächste Versuch schafft etwa zwanzig Zentimeter, bis die böse Falte entsteht.

Mit viel Trennen und Stück für Stück wird der Ärmelsaum fertig.

Und irgendwann auch der zweite.

Aber ganz ehrlich… da wäre von Hand nähen schneller gewesen. :o)

Bis der Fuß und ich Freunde werden, sind wohl doch noch ein paar Meter Saum nötig. (In einem Buch heißt es ja, man müßte keine hundert Meter säumen, um den Säumerfuß im Griff zu haben, aber ich habe da gewisse Zweifel… Ich sollte Gardinen nähen. Sehr viele Gardinen. gg )

Revue de Presse: Threads November 2006 (Number 127)

Das satte “Pfluff” im Briefkasten diese Woche ließ mich aufhorchen. Zeitschriftenabos kommen alle am Montag, bestellt hatte ich nichts.

Ein neutraler Umschlag… welch wunderbare Überraschung, die liebe Tanna hatte bei ihrem USA-Besuch an mich gedacht und mir gleich nach ihrer Rückkehr die November-Threads zugeschickt. Pech für die Gutachten, die ich an dem Tag noch hatte schreiben wollen. Und Pech für die große Tüte Mandelsplitter im Schrank. gg

Mit braunen Mandelsplittern in der einen und dem kontrastreichen Titel in rot, grau, schwarz und weiß plaziere ich mich auf dem Sofa… die vorgestellten Autorinnen der Ausgabe kenne ich alle nicht, aber egal, Namen sind eh Schall und Rauch… (eine Frau, die “Fred” heißt?? Amis…)

Leserbriefe… freudig und kritisch… je nach dem. Rosa Rollschneider und Schneidmatte? Wer muß denn so was haben??!? Ne, auch nicht, wenn es der Brustkrebsvorsorge dient. (Amis… kopfschüttel) Ein kurzer Bericht über das Bra-makers Manuar von Beverly Johnson… ja, will ich eh haben, aber die deutsche Übersetzung von Ela war für meinen Geburtstagswunschzettel nicht rechtzeitig fertig.

Dann mal die Lesertips flöhen… ist was interessantes dabei…? Also die amerikanische Sorge, es könnte sich jemand an weggeworfenen Nadeln im Müll verletzen… immer wieder rührend. Das Müllauto wird es danken. Nein, keine Offenbarung dabei, diesmal. Aber nett, das die besten Tips mit Büchern von Taunton belohnt werden…

Die Schnittest-Abteilung… Ponchos, Jacken, Mäntel,… Die Park Bench Jacke gefällt mir (macht das eigentlich viel Sinn, Winterjacken von jemandem testen zu lassen, der auf Hawai wohnt? 😉 ) Der Vogue-Mantel sieht auch klasse aus, leider nicht für meine Figur… Burda ist mit einem Bleistifrock vertreten… Die Testerinnen waren offensichtlich mit allen Schnitten zufrieden, keine Ausfälle bei Paßform und Anleitung. Was grinst mich denn da von der Werbeseite an? Das ist doch der Microfun mit Nöppchen! Nur in anderen Farben. seufz Schade, daß der aus dem Programm genommen wurde…

Wie finde ich den richtigen Nähkurs… blätter sehr auf die amerikanische Situation bezogen. Da kommt vor allem Neid auf, ob des Angebots an verschiedenen Kursen, die es dort zu geben scheint. Leider nicht wirklich auf die deutsche Situation übertragbar. Aber für Onlinekurse würde hier wohl auch niemand was bezahlen wollen… Dienstleistung hat hier ja kostenlos zu erfolgen…

Oh… JA! Ich sehe Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke für die halbe Familie! der One-seam Poncho ist genial… und Silvia hat dieses Jahr ja so einiges an feinem Samt, Seide, Viscose, Pannesamt… da fehlte mir nur noch die Idee dazu. Für Sachen, die schnell zu verarbeiten sind. Langwierig zu verarbeitenden Ideen habe ich ja schon genug…

Mit ausgefransten Säumen geht es weiter. Die konnten mich ja bislang nicht wirklich begeistern… Ach, drei verschiedene Techniken? Hm… das mit der zusätzlichen Stofflage… hat doch was. Naja, vielleicht irgendwann mal. Wenn es in zwanzig Jahren wieder modern ist. Diesmal schaffe ich das eher nicht mehr. :o)

Fingerschutz… erst Mal schnittsichere Handschuhe (wofür auch immer… bißchen aufpassen tut es auch; und wenn ich mich schneide, dann am ehesten, weil es irgendwo ganz fummelig ist und ich deswegen die Finger drunter habe. Dann hätte ich aber die Handschuhe auch nicht an. Diverse Fingerhüte… Handcremes für Näherinnen??? I wont ask…

25 heiße Tips, um beim Nähen cool zu bleiben. Oder Zen, wie der Ami sagt. (Aus Frankreich kenne ich den Ausdruck ja auch…) Das meiste ist nicht neu. Aber die Idee, um am Bund weniger Stofflagen aufeinander zu haben ist nicht schlecht. Das könnte auch das Knopfloch einnähen deutlich erleichtern…

Aber hier wird es spannend… gemusterte transparente Stoffe und was aus ihnen werden kann… blätter guck genau guck Karos aus Streifen hatte ich ja schon mal gesehen… Farben verschwinden lassen auch.. Streifen aus Karos… ah ja… und Streifenmuster aus Punkten?? Spannend, spannend. Nächsten Sommer mal nach transparenten Stoffen mit Muster spähen…

Die Verarbeitungshinweise für transparente Stoffe bringen mir jetzt gerade nichts neues, aber sind eine hervorragende Zusammenfassung zu dem Thema. So hat man immer saubere Nähte und Säume. (Und alles ohne Overlock…)

Die Raffungen an den Röcken gefallen mir auch sehr gut, besonders die im Art-Deco Stil. In Saumhöhe ist das meiner Figur angemessener. 😛 Mit Anleitung, wie man sich den Schnitt entsprechend verändert. Das behalten ich mal im Kopf… mal sehen, wann ich dazu komme, es anzuwenden.

Alte Jeans verändern… Hosenboden betracht ja, könnte ich gerade brauche… Reverse Applique und Perlen aufsticken sind jetzt nicht gerade neue Ideen… Aber das mit dieser Bänderstickerei… einfach klasse, was die immer wieder für Techniken ausgraben! Dummerweise nur alles nicht wirklich optimal für Löcher am Hosenboden geeignet. Zumindest, wenn man den nicht extra betonen will… gg

Schnittanpassung… scheint eine ganze Serie zu sein. Diesmal die Schultern. Okay, da habe ich keine so großen Probleme. Schmäler machen, aber an der Form muß ich nicht viel ändern. Aber ich stecke ja auch immer mal für andere ab, also doch mal durchlesen… Ah, es wird nicht nur gezeigt, wie man das für den eingesetzten Ärmel ändert, sondern auch für angeschnittene und Raglanärmel. Davor drücken sich ja die meisten Nähbücher…

Und schon wieder so eine wunderbare embellishment Idee… lange werdeich an Walk nicht mehr vorbeikommen… und auch noch mit einem Art Deco Motiv! (Wann, oh wann soll ich das alles jemals machen?!?)

Leserfragen… Nähmaschine für den LKW… originelle Fragen… Was haben wir noch? Schnitt von einem passenden Kleidungsstück abnehmen, mit Abnähern, Ärmeln und allen Schikanen. Nun ja, gekaufte Kleidungsstücke passen mir eh nicht, von daher stellt sich das Problem nicht wirklich… Auf der anderen Seite hilft so was immer, den Aufbau von Schnitten generell zu verstehen… das schadet wiederum nie.

Ganz schnell durch die Anzeigenseiten blätter Bevor ich wieder interessante URLs finde… 😀 Die Kurzgeschichte… na gut… und noch ein paar Worte über Mohair. Wenig neue Info… als sie noch die Detailbilder alter Kleidungsstücke hinten drauf hatten gefiel mir das besser.

Oh, schade.. schon aus. 🙁

Fliegt im Dezember wieder jemand rüber? 😉

Batistbluse: Stegkragen

Einen Stegkragen zu nähen ist auch nicht weiter schwierig, nur etwas aufwendig, weil viele Schritte nötig sind. Leider war meine Digicam gerade nicht verfügbar, so daß ich nur beschreiben kann, wie ich bei transparenten Stoffen vorgehe. 🙁

Stütznaht am HalsausschnittWas ich immer mache: Ich nähe eine Stütznaht, gleich nachdem ich die Schulternähte geschlossen habe. Das heißt ich nähe mit Gradstich (Länge 2,5) am Halsausschnitt entlang und zwar ein bißchen neben der späteren Ansatznaht des Steges. Meine normale Nahtzugabe ist 1,5cm, die Stütznaht kommt so bei 1,2 cm.

Dadurch kann sich der Halsausschnitt schon mal nicht mehr verziehen (was gerade bei feinen Stoffen besonders leicht passiert) und man kann die Nahtzugabe auch beruhigt einschneiden, ohne befürchten zu müssen, zu tief zu schneiden. Das kann das Ansetzen des Kragens oder Steges erleichtern.

Bevor der Kragen drauf kann, müssen allerdings die vorderen Kanten gearbeitet werden. Die bekommen auf dem angeschnittenen Beleg auch wieder hautfarbene G785 Vlieseline, die das helle durchscheinen verhindert. Allerdings mag ich den Beleg nicht so “roh” hängen haben, sonderen verpasse ihm auch eine Nahtzugabe, die ich einschlage. Und die liegt dann von Außen gesehen vor der Vlieseline, bleibt also sichtbar.

Im Nachhinein… hätte wohl besser ausgesehen, den Besatz gleich in doppelter Breite zuzuschneiden und zweimal einzuschlagen. Naja. Zu spät.

Die Belege werden also einfach sauber nach links gebügelt und dann von Rechts mit rotem Stickgarn festgesteppt. Einmal an der vorderen Kante, einmal an der Besatzkante. Den Abstand wähle ich so, daß ich einfach den Geradstichfuß an der Kante entlang führe.

Einen Stegkragen zu arbeiten gibt es generell zwei Möglichkeiten: Zuerst den Steg an das Kleidungsstück nähen und dann den fertig genähten Kragen zwischenfassen.

Oder zuerst den Steg an den Kragen zu nähen und dann an das Kleidungsstück. Das ist meine bevorzugte Variante, ich kann es so einfach besser. Aber… Geschmackssache.

Allerdings muß zuerst einmal der Kragen genäht werden. Ich habe den Kragen zwei Mal aus dem Blusenstoff zugeschnitten (eigentlich drei Mal, weil ich einen Zuschnitt dazwischen verlegt hatte… ) und dann den Oberkragen wieder mit G785 in haut verstärkt. Dadurch bekommt er genug Form ohne unangemessen steif zu werden und die Nahtzugaben zeichnen sich nicht ab.

Ober- und Unterkragen werden rechts auf rechts gelegt und ganz normal genäht, ausgebügelt, Nahtzugaben zurückgeschnitten, verstürzt, noch mal gebügelt und mit rotem Stickgarn abgesteppt.

Beim Steg benutze ich für den Innensteg einen Rest des roten Futterstoffes. Das gibt noch einen Farbtupfer und Venezia-Futter trägt sich durchaus angenehm auf der Haut. Der Außensteg besteht aus dem hellen Batist und wird wieder mit G785 in haut bebügelt. (Übrigens… gut auskühlen lassen nicht vergessen. Und zwar flach liegend. Dann hält das auch.) Normalerweise verstärkt man den Innensteg, aber der ist ja nicht so durchsichtig.

Am Innensteg wird die Nahtzugabe an der Halsauschnittseite nach links gebügelt.

Dann kommt ein Sandwich: Außensteg mit der rechten Seite nach oben auf den Tisch legen. Den fertig genähte Kragen mit der (unverstärkten) Innenkragenseite drauf und zwar so, daß die Kragenansatznähte aufeinander liegen. (Logisch… ) Zuletzt den Innekragen drauf, mit der rechten Seite nach unten. die gebügelte Nahtzugabe liegt also oben sichtbar.

Das ganze stecken oder heften und einmal außerum nähen. Alle Seiten, bis auf die Seite mit der hochgebügelten Nahtzugabe. Die kommt ja hinterher an die Bluse…

Dann wieder bügeln, zurückschneiden, wenden, bügeln,…

Anschließen wird der Außenkragen rechts auf rechts an den Halsausschnitt der Bluse gesteckt (was einfacher geht, wenn man die Nahtzugabe der Bluse bis an die Stütznaht einschneidet) und festgenäht. (Bügeln, zurückschneiden,… etc. pp. ) Der Innensteg wird von Hand an die Ansatznaht genäht. Wenn man den Steg recht knappkantig absteppt kann man ihn evtl. auch so mit feststellen. Aber unsichtbar genäht sieht edler aus. Außerdem steppe ich “gradstichfußbreit” ab, das ist doch schon relativ breit.

Ach ja, mit de Absteppen des Steges beginnt am am besten in der hinteren Mitte, direkt unter dem Kragen. Dann sieht man den Ansatz der Steppnaht nicht.

Batistbluse: Französische Naht

Bei transparenten und möglicherweise noch stark fransenden Stoffen stellt sich ja immer die Frage, wie man die Nähte versäubert bekommt. Eine breite Nahtzugabe schimmert unschön durch, schmale Nahtzugaben mit Zickzack abzunähen ist schwierig und ein Overlock hat nicht jeder.

Französische NahtDabei gibt es eine saubere Technik, die nur mit geraden Nähten auskommt, die Französische Naht. (Die die Franzosen “couture anglaise”, also “Englische Naht” nennen. 😉 ) Eigentlich einfach zu nähen, ist sie eine perfekte und schmale Versäuberung für dünne Stoffe. Ich nehme sie auch gerne für Pyjamas aus feiner Baumwolle oder für Seidenblusen. Im ersteren Fall mit 7 mm etwas breiter, sonst 4-5mm breit und für transparente Stoffe geht es bis zu 3mm schmal. Da kann dann auch keine Overlock mehr mit.

Einzige Einschränkung: Sie funktioniert an geraden (oder halbwegs geraden) Kanten, für runde Nähte muß man sich was anderes einfallen lassen. Aber für die Schulternähte der Bluse und auch die leicht geschwungenen Seitennähte ist die Technik perfekt.

Zuerst kommen die Schulternähte: Ich lege die Schnitteile links auf links aufeinander und nähe sie zusammen.

Jetzt sind die Nahtzugaben auf der rechten Seite. Irritierend, aber richtig.

Ich habe 1,5cm Nahtzugabe vorgesehen, nähe jetzt aber nicht auf meiner Nahtlinie, sondern 3-4mm näher an der Schnittkante. Also auf der Nahtzugabe.

Naht zurückschneidenDiese Naht wird zuerst von beiden Seiten flach gebügelt, danach die Nahtzugabe auseinandergebügelt. Anschließend die Nahtzugaben wieder zusammen zu einer Seite bügeln.

Klingt total nutzlos, aber dadurch legt sich der Stoff hinterher sauberer. Glaubt es mir einfach. 😀

Danach wird die Nahtzugabe ganz schmal zurückgeschnitten, auf einen Milimeter oder so.

Französische NahtJetzt endlich kommen die Schulternähte in die gewohnte “Nähstellung”: Vorderteile und Rückenteil werden rechts auf rechts gelegt und ich nähe eine etwa 4mm breite Naht. Die ist jetzt genau da, wo meine Nahtlinie sonst gewesen wäre.

Und die zurückgeschnittene Nahtzugabe ist vollständig eingeschlossen, die Nähte sehen nicht nur von außen schön aus, sondern sind auch von innen sauber wie es kein Versäuberungsstich und auch keine Overlock kann.

Auch diese Naht wird wieder plattgebügelt und dann ins Rückenteil gebügelt.

Wollte man eine Naht betonen, könnte man sie sogar ähnlich einer Kappnaht von rechts absteppen.

Das will ich aber nicht.

Dafür nähe ich die Seitennähte mit der gleichen Technik, bevor es der Bluse an den Kragen geht.

Batistbluse: Abnäher

Abnäher in transparenten Stoffen bleiben unweigerlich sichtbar.

Bleibt also nur, entweder Schnitte ohne Abnäher zu wählen, was je nach Figur unterschiedlich gut aussieht oder sie besonders sorgfältig zu arbeiten. Dafür betonen sie auch die Transparenz des Stoffes, was dann wieder einen Reiz dieser Stoffe ausmacht.

Meine Bluse hat (schon aus Figurgründen) Abnäher, also werden sie sorgfältig gearbeitet.

Abnäher markierenEin Problem bei feinen Stoffen ist die Frage, wie man die Abnäher markiert, ohne daß hinterher Reste der Markierung sichtbar bleiben.

Meine Lösung ist einfach: So wenig wie möglich markieren.

Der Ottobre-Schnitt macht es mir einfach, denn die Abnäher sind alle gerade. Das heißt, die Längsabnäher bilden langgezogene Rauten, die Brustabnäher Dreiecke. In manchen Schnitten sind die Abnäher leicht geschwungen (einfach ein Lineal oder Handmaß anlegen, wenn man sich des Augenmaßes nicht sicher ist), aber in diesem nicht.

Und das bedeutet, ich kann die Lage des Abnähers alleine aus den vier Eckpunkten bestimmen. Denn die Linien dazwischen sind ja gerade und somit jederzeit mit Hilfe eines Lineals wieder herstellbar. (Ich zeige das hier am Beispiel der Längsabnäher, aber bei den Brustabnähern funktioniert das analog. Nur mit drei Ecken, statt vier.)

Also markiere ich mir nur diese vier Eckpunkte mit Fadenkreuzen. Die halten im Stoff und sind später leicht wieder zu entfernen.

Dann falte ich den Stoff so, daß der Stoffbruch eine gerade Linie zwischen der oberen und unteren Markierung bildet und die beiden seitlichen Fadenkreuze genau aufeinanderliegen. (Kann man mit einer senkrecht durchgestochenen Stecknadeln kontrollieren.)

Abnäherbruch steckenEntlang dieser Linie stecke ich die Stofflagen aufeinander. Damit der Stoff sich werder verzieht noch sonst Schaden nimmt, benutze ich die extrafeinen Stecknadeln von Prym. Leider gibt es die nur mit Stahlkopf. 🙁

Wichtig ist, den Stoff dabei auf der Unterlage liegen zu lassen und vorsichtig zu stecken.

Nimmt man ihn einfach in die Hand, ist das Risiko bereits recht hoch, daß er sich verzieht oder die Stofflagen sich gegeneinander verschieben.

(Diese Vorgehensweise empfiehlt sich eigentlich bei allen flutschigen Stoffen, auch bei solchen, die nicht transparent sind. 😉 )

Abnäher heftenUnd weil der Stoff flutschig ist, tue ich etwas, was ich ungern mache. Aber die Erfahrung lehrt, daß Heften dann doch schneller geht als auftrennen. gg

Ich hefte von Hand, mit feiner Nadel und feinem Nähfaden und zwar von der Mitte jeweils zu den Spitzen hin.

Stellt sich die Frage, woher ich weiß, wo ich entlang heften muß? Tja… ist der Stoff nur fludderig aber nicht durchsichtig, dann nehme ich Handmaß oder Lineal und Markierstift und ziehe die Linien.

Aber das will ich ja diesmal vermeiden. Viele Markierstifte lassen sich wieder entfernen, aber zum einen ist auch das lästig, zum anderen… man weiß ja nie….

Also, ich beginne an der mittleren Ecke mit einem relativ langen Faden. Ich lege den Faden als Gerade zur Spitze, das zeigt mir die Linie, entlang der ich den Abnäher später nähen will. An der Spitze hält die eine Hand ihn fest, die andere führt die Nadel entlang des gespannten Fadens einmal in den Stoff und wieder heraus.

Dann den Faden loslassen, durchziehen und wieder von vorne zum nächsten Stich.

Das klingt umständlicher als es ist, mit einiger Übung geht das recht zügig.

(Oder ich mache es gleich nach Augenmaß… auch das kann man üben.)

Abnäher steppenSind die Heftstiche jetzt nicht hundertprozentig auf einer Linie macht das nichts. Das gleich der Transport der Nähmaschine aus, der näht nämlich prima geradeaus.

Wie generell bei Abnäher nähe ich auf die Spitze zu.

Ich setze also wieder an der mittleren Ecke an und lege den Stoff dann so unter den Nähfuß, daß eine Gerade durch die Abnäherspitze verläuft. Peilung nach Augemaß, ist nicht schwer. (Die schmale Öffnung des Geradstichfußes erleichtert die Sache zugegebenermaßen.)

Damit ich das Ende des Abnähers besser erkenne, habe ich genau auf diesen Punkt eine Stecknadel quer gesteckt.

Und dann nur noch langsam bis zum Ende nähen und noch ein paar Stiche darüber hinaus. Den Stoff gut führen aber nicht zerren. Genügend lange Fäden hängen lassen und den Abnäher von der Mitte zur anderen Seite hin genauso nähen.

Fäden verknotenAnschließend müssen die Heftfäden wieder raus, was etwas fitzelig ist, weil die Steppnaht leider genau durch die Heftnaht verläuft. Aber was tut man nicht alles für ein ordentliches Ergebnis. (Nahttrenner und Pinzette sollen sich ja auch nicht langweilen.)

Auch die Markierkreuze werden jetzt entfernt.

Dafür bemerke ich, daß einer dieser Fäden rosa abgefärbt hat. grrr Man sollte billiges “Syngarn” aus dem Fundus wirklich nicht mal zum Heften benutzen. Ich sollte es wirklich besser wissen… grummelgrummel aber es lag halt so praktisch da… IneigenenHinterntret

Jetzt nur noch die Enden der Abnäher sichern. Dazu gibt es verschiedene Methoden, von denen letztlich keine besser als die andere ist.

Knoten anschieben

Ich halte es mit der alten, von Oma gelernten Methode der feinen Knoten.

Ich schlinge in die Endfäden einen Knoten, den ich aber nicht gleich zuziehe.

Diese Schlinge kann ich dann mit Hilfe einer Stecknadel ganz nah ans Nahtende schieben. (Daß die Stecknadel im Stoff steckt liegt daran, daß ich beide Hände für das Photo brauchte… normalerweise tut sie das nicht.)

Und da ziehe ich sie zu.

Faden abschneidenMit der gleichen Technik mache ich zwei weitere Knoten im Abstand von wenigen Millimetern und schneide dann den Faden neben den Knoten ab. Sind die Konten schön eng gesetzt, ist der Faden nur gut einen Zentimeter lang.

(Das Bild zeigt keine Knoten? Tja… sie sind so fein, Mikroskop habe ich nicht. 😉 )