Der Titel stimmt eindeutig auf den Sommer ein, luftige Kleidung, das Meer im Hintergrund… Allerdings hat der Verlag offensichtlich sein Farbschema zum Druck noch mal geändert, auf Papier ist der Titel nämlich nicht blau mit rosa sondern rosa mit dunkelhimbeer. Und aus “Easy Living” wurde “Soft Chic”. *g*
Im Editorial werden wir auf italienische Eleganz eingestimmt, Na das ist schon mal viel versprechend. Und es gibt jetzt QR-Codes im Heft, die einen via Smartphone auf Anleitungen bringe. Das ist eigentlich eine gute Idee, vielleicht sollte ich mir doch mal die passende App besorgen.
Dann aber auf zu den kreativ Trends. Blüten aus Leder, brauche ich gerade nicht, sehen aber nett aus. Gürtel mit Brachialtechniken durch Blazer durchziehen… das geht doch sauberer, oder? Und die Kittelschürzenverwertung… Hm. Könnte man einfach einen kleingemusterten Stoff auch nehmen, oder? Zumal… gibt es wirklich noch Kittelschürzen?!? (Ach ne, ich will es vielleicht gar nicht wissen…)
In der “Resteverwertung” wird vorgeschlagen, Kochbücher zu beziehen. Das sieht immer wahnsinnig nett und kreativ aus, ist aber in einer Küche (in der auch gekocht wird) restlos unpraktisch. Vor allem, wenn man weißgrundige Stoffe nimmt. (Das sind die Momente, wo ich mich immer frage, in welcher Realität die Redaktion lebt. Vermutlich in einer, wo einmal im Monat mit Freunden das Kochen zelebriert wird und die restliche Zeit Mikrowelle und Bringdienst regieren?)
Dann aber endlich die erste Modestrecke, “Bella Donna”, inspieriert von der eleganten Sizilianerin. Modell 126 kann mich schon mal nicht begeistern, weitgehend Rechtecke als Bluse zusammengenäht und vorne geknotet. So was kann man als kostenlosen Download auf eine Webseite stellen, als Schnitt verkaufen… nun ja. Angeblich macht das Teil einen schönen Busen. Ah ja, das ist eine Neuerung, bei jedem Kleidungsstück steht dabei, was es “schön” macht. Ob durch Betonen oder Vertuschen bleibt unklar. Nett sehen die Fetzchen ja durchaus aus, wenn der Körper drin stimmt. Auch der knatschenge Bleistiftrock hat seinen Reiz. Aber wollte ich wirklich in Sachen rumlaufen, durch die sich meine Unterhose abzeichnet und die so eng sind, daß sie Querfalten werfen? Hinterher meinen die Mädels wieder, so wäre der Sitz richtig… aber die steht noch, was mit dem Rock passiert, wenn sie sich setzt will ich gar nicht so genau wissen. *Upps* Dann haben wir da eine Bluse mit Rüschen überm Po. Äh… nun ja, vielleicht bis 16. Kleid 103 B sieht auf den ersten Blick umwerfend aus. (Gut, welches enge schwarze Kleid mit Spitzenärmeln und tiefem Ausschnitt tut das nicht?) Auf den zweiten hingegen… Die technische Zeichnung zeigt Falten, die seitlich vom Ausschnitt mehr oder weniger grade nach unten verlaufen. Auf dem Photo legen sie sich wie heftig Richtung Rücken. Und zwar so massiv, daß man auf den ersten Blick meinen könnte, das Model hätte einen Shrug oder ein Bolero an, der genau über der Brustwarze endete. Und von der Schulter läuft auch noch eine seltsame Falte schräg Richtung Ärmel. Also irgendwas stimmt da mal wieder ganz krass nicht. Georgettekleid 128A hingegen sieht nett aus. Soweit man etwas erkennen kann, denn vor dem Volant wird eine italienische (?) Oma als Staffage geherzt. In Kurzgröße gibt es dann noch eine Taillenkurze Jacke und eine weite Hose. Hat ein bißchen was von Torero meets Sailor, aber so in schwarz sieht es durchaus elegant aus.
Als kreativ Accessoire wird aus einem Häkeldeckchen mit Farbe und Textilverstärker ein Armband. Das hat nun wieder was, überhaupt… mit Textilverstärker wollte ich schon lange mal… ne, nicht noch was auf den “Dinge, die ich mal machen will” Stapel legen. :o)
Im Style guide nimmt sich Frau Bily des Kleides mit dem verdecken Volant an. Auch diesmal sehen zumindest zwei von den drei Vorschlägen tragbar aus. Das mit den Cowboy Stiefeln und der Jeansjacke für die City… nun ja, aber die 80s sind ja wieder in, da liegen die Kleinstädter die das seit dem tragen und für cool halten wohl wieder im Trend. 🙂
Den Farben widmet sich die nächste Modestrecke. (In Paris habe ich übrigens fürs Frühjahr viel kräftiges grün gesehen, Maigrün, Apfelgrün,… Farbe ist offensichtlich wieder Trend.) In Kurzgröße gibt es die JAcke als Bolero und auch das schwarze Kleid ist wieder da. Diesmal als 103C und in rot. Und wieder verlaufen die Falten ganz seltsam nd dazu kommen weitere Spannungsfalten von der Schulter Richtung Ärmel. Und die Ärmel wirken ebenfalls seltsam, zu eng am Oberarm, zu weit Richtung Handgelenk. Mein Tip: Wer das Kleid näht, bekommt etwas, was NICHT wie die Photos aussieht. Weil mal wieder ein Pfund Nadeln und Wäscheklammern beim Shooting im Spiel waren. Interessant sieht Top 115A aus. Diese “architektonische” Struktur der Ärmel gefällt mir. (Also nicht fpr mich… aber generell.) Der Overall hingegen… Warum sollte man sich die Mühe machen, wenn es hinterher doch nur wie ein Sack aussieht? West, Shirt, schmale Hose… das Aufregendste hier ist die Farbe, nämlich grün.
Ach, und dann gibt es Kleid 128B mit dem Volant doch noch in voller Pracht zu sehen. Doch, sehr schön. Nur die Verarbeitung der Abnäher zu sehen tut wirklich weh… Schräg und Seidenkrepp ist nichts für Anfänger, aber ein Streifen Organza (zum Beispiel) kann Wunder wirken. Weiß das dort keiner? (Oder ist es verboten, Artikel zu benutzen, die nicht von Freudenberg oder Prym hergestellt werden…? *g* )
In Langgröße dann noch eine Popelinejacke. Mit Dolman Ärmel, na gut, das gibt es dann nicht ganz so oft.
Bunt sind dann auch die vorgestellten Accessoires, inklusive der Lampe. Ja, ich trage als farblich passendes Accessoire immer eine Lampe mit mir herum….
Die anschließende Modestrecke stellt da ein Kontrastprogramm dar, hier dominieren eher sanfte Töne. “Hier und Jetzt” und “Modern Zen” soll es sein. Was auch immer das zu bedeuten hat. Die Mode für den Urlaub im Ashram? Jednfalls schlabbert alles lustlos rum. Die technischen Zeichnungen sehen etwas interessanter aus, aber angezogen ist davon nichts übrig.
Oder zumindest fast. Kleid 115B gefällt mir sehr gut. Eine schöne Kombination von Lässigkeit mit außergewöhnlichen Ärmeln. (Schade, daß das Bild nur so Mini auf der Webseite ist, das Kleid ist einen weiteren Blick wert.)
Tja, und so allmählich wiederholen sich die Schnitte, der Overall, dann das Kleid mit den seltsamen Falten hier als Shirt 103A. Ach guck an, hier ist es auf einmal nicht mehr so knatscheng. Allerdings verlaufen die Falten immer noch deutlich anders als auf der Zeichnung und was da sonst noch im Schulterbereich rumkruschelt deutet darauf hin, daß entweder der Stoff nicht zum Modell paßt oder daß die Konstruktion des Ausschnittbereichs doch irgendwie vermurkst ist. Schade eigentlich denn als Zeichnung sieht das Modell gar nicht so übel aus. Der Rest ist dann Nachtwäsche, Nachthemd, Schlabberweste und ein Leinenkleid, daß sich als Morgenmantel vielleicht ganz gut machen würde.
Die Kosmetikseite paßt farblich zur Modestrecke und kann überblättert werden.
Danach wird es wieder bunt, Hawai darf als Thema her halten und verspricht bunte Blüten. Die Schnitte so weit nicht bemerkenswar. Ach halt, es gibt einen Schnitt für ein Herrenhemd und eine Männershorts, beides in Größe 48 – 56. Das ist immerhin selten. Den engen Bleistiftrock noch mal (der jetzt deutlich weniger Querfalten hat, wo das Model sich auch bewegen können muß…), der Overall,.. Und ein Schnitt für einen Bikini. Aus… äh.. Batist. Nun ja, ich frag mal nicht, fürs Wasser ist der wohl nicht gedacht. Ne, das ist alles meines nicht.
Auch dazu wieder eine Accessoireseite. Auf der die Ukulele nicht fehlen darf. Ne klar, ein echtes Trendaccessoire, lernt man auch sicher an einem Abend im Hotelzimmer mal schnell zu spielen… Aber zu dem Thema scheint es wenig Accessoires zu geben, sonst müßte der oben zitierte Bikini ja sicher nicht noch mal her halten, oder?
Nächste Kosmetikseite fix überblättert…
Die Nähschule für Einsteiger zeigt diesmal eine einfache Hose ohne Taschen und Bund aus Gabardine. Das ist tatsächlich mal ein gutes Projekt. (Außer die Frage der Paßform, aber die ist zugegebenermaßen für Fortgeschrittene.)
Richtig gut gefällt mir der designer Schnitt. Alberta Ferretti sagt mir zwar gänzlich nichts, aber das Kleid ist schön. Edel, gar nicht billig wirkend und auch über viele Altersstufen gut tragbar. Vermutlich auch jenseits von Größe 36, wenn die Proportionen stimmen.
Die “news” sind immer noch eine Verkaufsveranstaltung und befassen sich mit tierischen Motiven. Und die Stofferia in Köln hat es geschafft, ihre neue Adresse zu plazieren. Klug eingefädelt.
Aber nun zur Plusmode. Orange (Tangerine Tango?) mit Beige scheint die Farbstellung zu sein. Wobei Burda behauptet, es sei “nude”. Naja, so Bezeichnungen sind ja flexibel. Auf den ersten Blick eher hüftbetont, das ist ja nun nichts für mich.
Rock 135 ist auf den ersten Blick ein langweiliger grader Rock. Aber auf den zweiten sieht man die aufwendig gesteppten Passen. Pfiff mit Understatement, das gefällt mir nun wieder sehr gut!
Blazer 133 mit dem tief gezogenen Revers sieht hingegen aus, als sei er irgendwie zu groß. Die hochgekrempelten Hosenbeine verstärken diesen Eindruck nur noch. Bluse 137 sieht einfach zu nähen aus, aber auch nicht sehr spannend. Kleid 139B ist aus der “Sack mit Gürtel” Kollektion. Okay, es gibt Frauen, denen steht das. Aber warum soll ich mir was nähen, was dann doch nur aussieht wie billig gekauft? Weste 132 scheint eine nahe Verwandte des Blazers zu sein. Und sieht auch aus, als sei sie noch zum Reinwachsen. (Interessante Nebenbeobachtung: Bei den Modellen in den “normalen” Größen stehen in dem Heft immer Anmerkungen dabei, was durch das jeweilige Modell besonders gut zur Geltung kommt. Bei der Plus Mode nicht. Da ist es wohl egal, was man anzieht, es sieht nie gut aus? Oder wie?)
Die “Best Sites” bleiben mal wieder links liegen, den Monat habe ich keine Zeit.
“Kultur” hat sogar mal so was wie Inhalt, befasst es sich doch mit dem Wechsel von Christian Lacroix ins Opernfach. Nein, er singt nicht, er macht Kostüme. 🙂
Und mal wieder unser beliebter Seitenfüller: Minibilder von Events und Leuten die eh keiner kennt und wenn, dann kann man sie wegen der Kleinheit der Bilder nicht erkennen. Aber Burda war dabei, die Bunte hat die Bilder eh und irgendwo muß man sie ja drucken. Nehme ich an.
Weiter geht es mit Kindermode, Gr 110 – 134 sind vertreten für beide Geschlechter. Warum die Blau-weiße Kombi Country-Look sein soll erschließt sich mir nicht, aber gut. Es sind eher einfache Teile, die mich ans draußen Spielen denken lassen.
Nur Mantel 143 fällt da aus der Reihe. Der ist schick. Ja, ich weiß, ich habe eine deutliche Schwäche für kleine Mädchen in Mänteln, es sieht einfach immer soo süß aus. 🙂
“Leichter waschen” ist der nächste Titel. Öh ja, geschicktes Product Placement. Oder vielleicht auch nicht so geschickt, denn die Absicht ist ja klar erkennbar. (Und da kein Parfumfreies Waschmittel vorgestellt wird, könnte es meine Kaufentscheidung nicht mal beeinflussen, wenn ich das wollte.)
Bunt wieder der Dekobereich. Italienisch inspiriert soll es sein und beruht vor allem auf der Verwendung von Einwickelpapier für Früchte. (Mit einer lustigen Beschaffungsidee… beim Obsthändler anfragen… also bei uns verkaufen die Obsthändler die eingewickelten Orangen auch eingewickelt, wenn man ans Papier will, muß man schon selber Obst essen. :o) Ansonsten… nichts was ich haben wollte. Recycling und Aufhübschung liegt zwar im Basteltrend, aber hier sieht es einfach auch so aus, nach Resteverwertung. Nicht daß ich so was nicht selber mal machen würde, aber mit echten Resten. Nur die mit Stempeln überdruckten Geschirrhandtücher gefallen mir. Die Idee ist nett.
Und Stempelnd oder Druckend geht es weiter. Linolschnitt auf Stoff. Ja… warum eigentlich nicht? Besser als auf Papier, denn Stoff kann man immerhin weiterverarbeiten. *g*
Die Patchidee ist durch eine “Kleinkram Näh Idee” ersetzt. Es gibt Vögelchen, die uns als Skandinavische Näh-Ideen” verkauft werden. Naja, so Vögelchen habe ich schon öfter gesehen und ganz strikt genommen gehört Finnland auch nicht zu Skandinavien…
Der Atelierbesuch führt nach Frankreich in die Produktion von künstlichen Früchten. Auch wenn ich die Ergebnisse nicht unbedingt haben will, handwerklich ist das interessant und anspruchvoll.
Und dann noch der “Stoff des Monats” Gudrun Sjödén ist diesmal dran. Bunt und plakativ, wie derzeit der Trend.
Fazit? Das Heft hat ein paar einzelne Highlights, aber noch mehr Grusel. Wobei der zumindest teilweise Geschmackssache ist…
(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen und die Rechte dafür liegen natürlich beim Burdaverlag.)