P-A-Challenge 2007: Rechts gesteckt, links markiert.

Wenn es um Änderungen am Kleidungsstück geht, hört man oft den Ratschlag, das Teil auf links gedreht anzuziehen und dann so abzustecken. Weil man so die Markierung gleich auf der richtigen Seite hat.

Naht von rechts abgesteckt Das klingt erst mal logisch, hat allerdings auch einige Nachteile. Angefangen dabei, daß man einen symmetrischen Körper benötigt. Was von Natur aus bei praktisch keinem lebenden Wesen der Fall ist. Die Tatsache, daß die meisten Menschen eine bevorzugte “Arbeitsseite” haben und sich daher Muskeln und Körperhaltung im Laufe des Lebens immer stärker einseitig entwickeln macht die Sache nicht besser.

Und bei dicken Stoffen kann es bereits einen deutlichen Unterschied machen, welche Stoffseite die “Innenkurve” und welche die “Außenkurve” um den Körper beschreibt.

Aber das ist auch gar kein Problem, denn auch ein von rechts abgestecktes Kleidungsstück hat links Markierungen. Man muß nur wissen, wo… 😉

Mein Rock ist, wie üblich, in der Taille etwas weit. (Auch wenn die Taillenweite laut Schnittmuster eher etwas eng sein müßte. Aber “Selbstmessungen” sind immer etwas ungenau. Und seit meiner letzten “Fremdmessung” hatte ich einen gewissen “Zugewinn”. :o) )Da ich den Reißverschluss schon eingesetzt habe und überdies die seitlichen Abnäher eigentlich genau da sind, wo sie hin sollen, entscheide ich mich, den Rock an den vorderen und rückwärtigen Teilungsnähten enger zu stecken.

My test-skirt is a little to large at waist. So I have to pin-fit it. Very often I read the advice, to wear a garment left side out for pinfittig, because then the new stichlines will be marked on the left side. Only no living beeing is completely symmetrical, so this method has it’s limits. But thats no problem, because pinfitting on the right side of the garment produces marks on the left side. If one knows how to to it.

I decide to bring in the waist not at the side seam/dart, but at the four seams at front and at the back. The picture shows, how the front looks after pinning the excess fabric from the right side.

Nadel von links sichtbarNachdem ich den Rock von rechts abgesteckt habe, drehe ich ihn auf die linke Seite.

Und siehe da, wenn man den Stoff an der frisch gesteckten Stelle auseinanderzieht erkennt man die Stecknadel.

Das sind die zwei scheinbar weißen Punkte innerhalb der rot gepunkteten Linie.

Natürlich sind meine Stecknadeln nicht weiß, sondern aus glänzendem Metall. Aber wenn man den Blitz benutzt, ist eben das der Effekt. :o)

Hier muß die neue Nahtlinie hin.

After turning the skirt to the left side I can clearly see the metall of the pins.

On the picture it’s the white spots inside of the red dotted “circle”. It’s not rond enough to be a real circle, but I think you get the idea :o)

And of course my pins are not white, but metallic, but I had tu use the flash and the reflection of the light makes it look white instead of “metall”.

And that’s the place, whre my new stitching line has to be.

Durchstiche links markieren Da wo die Stecknadel unter dem Stoff steckt, reibt man einfach mit Schneiderkreide oder einem Kreidestift darüber.

Die Stecknadel ist hart, also bleibt die Kreide mühelos genau da haften.

Auf dem Bild sieht man den Kreidestrich leider nicht besonders gut, aber das hellere neben dem weißen Punkt, das ist der Kreidestrich.

The next step isn’t complicated at all. Just marking the placement of the pin with chalk. Or whatever you like. But tailors chalk (is that the word?) is perfekt, because it rubs of easily on the pin that is under the fabric.

Dann entferne ich die Stecknadeln und habe perfekte Markierungen auf der linken Stoffseite.

Da bei dem Rock die Linienführung recht klar ist, habe ich nur wenige Stecknadeln benutzt.

Naht von links neu stecken

Bei komplizierteren Teilen kann man natürlich mit beliebig vielen Nadeln stecken.

After removing the pins you have perfect and clear marks on the left side of the fabric.

As it is not a very complicated alteration I only used few pins. But of course you can use as many as you like to get more marks.

Markierungen zu neuer Nahtlinie verbunden Zuletzt verbinde ich noch die Markierungen zu einer neuen Nahtlinie. In diesem Fall einfach frei Hand.

Bei komplizierteren Formen kann aber ein Kurvenlineal auch gute Dienste leisten.

Last step: Connect the mark to form a new stitchline. I didn’t use a curve, but if you have one you can use it, of course.

Als nächstes werde ich den Rock mit den neuen Nahtlinien nähen, die alten auftrennen und sehen, ob er paßt.

Falls ja, werden die Änderungen auf den Schnitt übertragen. Ich will ja den eigentlichen Rock gleich nach einem passenden Schnitt zuschneiden.

Next thing is stitching the new lines and see, whether the skirt fits. If it does I can mark the new stitching lines on my pattern and go on with the test-skirt.

P-A-Challenge 2007: Proberock

Ein noch ungetesteter Schnitt (Vogue hin oder her) UND massive Veränderungen an demselben… das ohne Probemodell zu wagen wäre dann doch etwas… gewagt. (Oder einfach doof. :o)

Summary in English? Please scroll down… 😉

Proberock Zuschnitt Zumal ich nicht viel von dem karierten Stoff habe und ihn auch nicht nachkaufen kann.

Also krame ich aus meiner Stofftruhe erst mal ein uraltes Schätzchen hervor.

Diesen dunkelblauen Baumwollstoff erstand ich weiland in Singen, als ich meine alte Singer zur Reparatur brachte. Ich hatte mir aus der Carina (ja, die gibt es nicht mehr) einen Hosenanzug mit weiter Hose und einer legeren Jacke mit Bindegürtel ausgeguckt.

Und der Stoff kostete nur 3 DM/Meter, weil Schlußverkauf war. (Ja, gab es damals auch noch.)

Das war… hm…. irgenwann zwischen 1991 und 1995, schätze ich.

Leider dauerte die Reparatur mehrere Monate, weil das Ersatzteil so lange nicht beschafft werden konnte, also konnte ich den Stoff nicht vernähen.

Und als ich die Maschine wieder hatte… genau, der Hosenanzug war für den Winter (mit Stoff aus dem Sommerschlußverkauf), selbiger aber bereits weitgehend vorbei, also nähte ich dann erst mal wieder Sommerklamotten. (Schnellnäherin war ich ja noch nie.)

Und wie das so ist… bis zum nächsten Herbst gab es natürlich andere interessante Modelle.

Zuschnittreste Wie das halt so ist, wenn man die Sachen aufhebt.

Der (vorgewaschene) Stoff wanderte also in den Schrank, von dort in eine Kiste, von dort nach Cham, von dort nach Bures sur Yvette, von dort nach Köln,… immer schön kühl und dunkel gelagert.

Bis ich ihn so etwa 2002 wieder hervorholte, um meinem Herzblatt eine kurze Hose zu nähen.

Und dann feststellte, daß der Stoff nicht nur im Stoffbruch eine deutliche helle Linie hatte, sondern all over unregelmäßig ausgeblichen war. (Die kurze Hose gab es dann aber trotzdem, für den Garten taugts…)

Im Nachhinein war ich dann froh, den aufwendigen Hosenanzug nicht gearbeitet zu haben…. wenn der Stoff in der dunklen Kiste schon ausbleicht… was wäre wohl beim Tragen im Sonnenlicht passiert?

Jedenfalls habe ich jetzt einen geeigneten Stoff für einen Proberock.

Das obere Bild (gewaltig farbverändert, damit man überhaupt was erkennt) zeigt das Seitenteil. Da stimmen jetzt natürlich die Angaben zum Fadenlauf auf dem Schnitt nicht mehr. *hm*

Proberock fertig Ich habe mich dafür entschieden, die Verlängerung des Abnähers im Fadenlauf aufzulegen. Da das vordere und hintere Mittelteil ja ohnehin schräg geschnitten werden, gleicht sich so das Karomuster vielleicht besser an. Oder so…

Gut zu wissen ist schon mal, daß bei einem 150cm breiten Stoff auch das Seitenteil auf einer Stoffhälfte Platz hat. Das erhöht meine Chancen, daß der Schnitt hinterher auch auf den Karostoff paßt. Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

Für Vorder- und Rückenteil habe ich den Stoff einfach im 45° Winkel gefaltet und die Schnitteile an dem so entstandenen Stoffbruch aufgelegt. Das Bild zeigt sozusagen das “Negativ”, die übrige Stoffbahn.

Das letzte Bild beweist: genäht ist der Rock schon. Allerdings konnte ich ihn noch nicht anprobieren. 🙁

Was mit natürlich fehlt ist ein passender Reißverschluss. Entweder sind sie zu kurz oder zu lang. Und einen teueren langen Reißverschluss für einen Proberock abzuschneiden… danach steht mir der Sinn gerade nicht.

Denn das Anhalten des Rockes ergab schon mal, daß die Größe nicht ganz falsch liegen kann. Und daher habe ich vor, auch diesen Rock fertig auszuarbeiten (die Nahtzugaben sind schon versäubert), damit ich ihn hinterher tragen kann. Nicht gerade für elegante Gelegenheiten, aber um damit im Garten herumzuhüpfen wird er gut genug sein. Ich habe nämlich keine passenden Freizeitröcke mehr. Obwohl ich eigentlich immer sehr gerne Röcke getragen habe. Gefüttert wird er aber nicht werden, denke ich. Wirklich nur ein einfacher Sommerrock.

(Reißverschlüsse sind übrigens eine der wenigen Kurzwaren, von denen ich ein kleines Lager habe… und natürlich ist der passende trotzdem nicht dabei. Allerdings habe ich erfreulicherweise festgestellt, daß ich für den endgültigen Rock schon einen passenden liegen habe. Auch gut.)

Morgen arbeite ich an der Hohen Straße, wenn ich Glück habe, komme ich zeitig genug raus, um es noch zum Schnäppchenmarkt am Gürzenich zu schaffen. Die haben günstige Reißverschlüsse…

Untested pattern and alterations… I’m testing my new pattern first. The fabric I bought veeery long ago, in the 1990. It was on sale in theshop where I broght my old Singer sewing-machine to have it repaired. Well… repairing took three or four month and when I got my machine back it was time for sommerclothes.

So I washed the cotton and it moved with me over the south of Germany, to France, back to Germany,… and when I wanted to use it about 2002 I found it hat plenty of ugly bleached spots. But for a test-garment it’s still good enough.

I finished the skirt this morning, but I couldn’t try it on, because I have no fitting zipper in my stash. :o) And a fitting zipper I will need, because I intend to wear that skirt, too. Not for good, but for hanging around at home.

If I’m lucky tomorrow I’ll get out of work early enough to buy a zipper. Elseway it’ll take some time. We’ll see….

P-A-Challenge 2007: Erstes Teil, erste Schritte

Okay, Schritt eins ist, einen Rockschnitt zu finden, der sich mit möglichst wenig Mühe an meine Wünsche anpassen läßt. Sozusgen ein vier Bahnen Rock, aber ohne Nähte in der vorderen und der hinteren Mitte.

Any English Readers? You’ll find a summary at the end of this entry.

Rockschnitt Das war schwieriger als gedacht.

Natürlich kann man jeden beliebigen gerade Rockschnitt nehmen, ihn aufdrehen und ihm Teilungsnähte verpassen.

Aber das macht Arbeit. Verbraucht viel Papier oder Folie.

Also bin ich erst mal in meine Schnittmustersammlung abgetaucht und bei den “habe ich mal gekauft, weil sie billig waren und ich sie nett fand, aber dann nie verwendet” Schnitten in meinem Fundus fand sich doch tatsächlich der perfekte Schnitt. An unerwarteter Stelle, muß ich zugeben. An ein Abendkleid hatte ich jetzt nicht gedacht.

Modell D dieses Vogueschnittes liegt an Taille und Hüfte eng an und bekommt nach unten Weite.

Der Rock besteht zwar aus acht Bahnen, aber die vordere und hintere Mittelnaht verlaufen senkrecht, es ist also kein Problem, hier einen Stoffbruch statt einer Naht zu machen.

Allerdings ist bei Vogueschnitte die Nahtzugabe schon im Schnitt enthalten, ich darf also nicht vergessen, sie an dieser Stelle wegzunehmen. (Bei geraden Linien ist das mit dem großen Geodreicke glücklicherweise kein Problem. Wobei ich doch immer häufiger vom großen Patchworklineal träume, das wäre noch etwas länger…)

Jetzt muß ich für den Schnitt allerdings erst mal eine neue “Behausung” suchen… diesen dicken Papierstapel bekomme ich nie wieder in den Umschlag rein.

Schnitteile kopiert Bei Burda habe ich zwar auch Jahre gebraucht, um das System der Faltung zu verstehen (und bei Stadtplänen vn Falk erst…) aber es gibt eins. Ein System.

Vogue hat offensichtlich keines. :-/ Außer den Schnitt irgendwie zu falten und zu pressen und das ganze maschinell.

Nun gut, aber ich habe meinen Folienschnitt.

Vordere Mitte, rückwärtige Mitte, sowie ein ausladendes Seitenteil.

Die Seitennähte verliefen natürlich nicht gerade, aber ich habe die Paßzeichen (und guckt mal, wie viele das sind!) schön auf gleiche Höhe gesteckt und im unteren Saumbereich einfach etwas Weite “geopfert”.

Damit der Rock oben auf Taille kommt, bekommen die Seitenteile einen tiefen Abnäher. Da kann ich dann auch einen Reißverschluss einbauen. (Ich hatte mir nämlich gedanklich schon den Kopf zerbrochen, wie ich in die hintere Mitte einen Reißverschluss hineinbekommen sollte… ohne Naht. Aber kaum habe ich die Teile wirklich vor mir… löst sich das Problem schon von selber.)

Und ich habe den Rock mal mit 70 Zentimeter Länge rausgemacht. Ich vermute, er wird so 65 Zentimeter bekommen, aber wegnehmen ist einfacher als zugeben.

Okay, what’s all that about? There is a Challenge going on. Everybody, in this case 52 people, recieved the same material and everyone has to sew an outfit for herself or himself from that. End of September is a big “hobbyschneiderin”-gathering in Aachen, Germany, where we will have to wear what we made. Those who can not come to Aachen will present their outfits on the internet the same day.

I decided to start with a skirt and first of all I had to find the right pattern an alter it. What I show here. I used a Vogue pattern für a 8 gored (is that the word?) skirt an made a 4 gored one. This consists of one front and one back piece an two big side pieces. The side pieces will have long darts, to bring the skirt in at waist. I’m using plastic sheet for my patterns. They don’t photograph well, I’m sorry, but it’s an inexpensive material and I like to work with it.

Paris-Aachen-Challenge 2007 – Ich habe fertig!

Jawohl!

Stoffe für Challenge

Moment, von fertig mit dem Nähen habe ich nichts gesagt. :o)

Glücklicherweise auch nicht fertig mit den Nerven. (Noch nicht, zumindest.)

Und aufgeben ist keine Option. Ich habe die Suppe eingebrockt, also muß ich sie wenigstens selber auslöffeln. (Auch wenn ich sehr gespannt bin, wie viele am Ende tatsächlich “mitlöffeln”. 52 Stoffpakete gingen raus…)

Aber fertig gewaschen habe ich die Stöffchen.

Zur Erinnerung noch mal alle im Bild: Die Wäsche bei je 30°C haben sie gut überstanden, den Strickstoff habe ich im Wollwaschgang und im Wäschesack gewaschen. Ist zwar keine Wolle, aber ein wenig fragil sieht er doch aus.

Die beiden Baumwollstoffe haben sich leichter bügeln lassen als erwartet und der afrikanische Stoff ist deutlich weicher geworden. Die anderen haben sich gar nicht verändert. Und der Karostoff ist sogar so gut wie knitterfrei. (Leider hat er einen gezogenen Faden… also schon vor dem Waschen.)

Dazugekommen ist noch ein Stück schwarzer Silicon Popelin. Ich habe mal vorsichtig 1,50m gekauft, er müßte ja noch eine Weile nachkaufbar sein. Denn inzwischen bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob das reicht.

Jedenfalls bin ich jetzt bereit, richtig loszulegen!

Ab heute wird dieses Blog “Challengeaktuell” berichten, von allen Tops und Flops, Planungen und Planänderungen, von allen Preisungen und Schimpfkanonaden.

Entwurf Einen groben Plan gibt ja. (Ja, ich weiß, ich kann nicht zeichnen, so sieht es auch aus.)

Drei Teile sollen es werden, ein Rock aus dem karierten Stoff, ein Oberteil, hauptsächlich aus dem Strick, vermutlich mit etwas schwarzem Stoff ergänzt und eine Jacke, die die beiden Baumwollstoffe verwursten soll.

Für den roten Wollstoff fehlt mir nicht die Idee, aber schlimmstenfalls geht eine Kopfbedeckung immer. :o)

Wie man sieht (so weit man überhaupt etwas erkennen kann), ist die Planung wirklich nur grob. Ungefähr die Schnittformen (für die Jacke habe ich schon einen Schnitt im Kopf, den ich hoffentlich abwandeln kann, auch für das Shirt könnte ich schon was haben.) Ob die Stoffe dafür jeweils reichen? Keine Ahnung…

Bis zum 29. September 2007 soll es fertig sein.

Bei meinem Nähtempo und dem Plan drei Teile zu nähen also ein eher straffer Zeitplan.

Beginnen werde ich mit dem Rock, weil hier meine Idee schon am ausgefeiltesten ist: etwa knielang, leicht ausgestellt und die vordere und rückwärtige Mitte schräg geschnitten. Dafür soll er keine Seitennähte haben, was mir auch eine Menge Probleme bei der Anpassung des Karos ersparen dürfte. Vielleicht noch eine Paspel in den Nähten mitgefaßt?

Mal sehen… jetzt heißt es erst einmal, einen Schnitt finden, den ich mit möglichst wenig Mühe abwandeln kann.

Nähbuch-Shopping in Paris: Brentano’s

Englische Buchhandlung in Paris… nun gut, da gibt es mehrere.

Aber diese hier hat was Besonderes… im Erdgeschoß bis ganz hinten durch, noch eine Tür weiter… und frau (mann gegebenenfalls auch) befindet sich im Paradies: Bücher über Handarbeiten in einer unglaublichen Auswahl. Vom Patchen und Quilten übers Sticken bis zum Stricken und Häkeln. Und noch ein paar andere Basteltechniken. Auch eine große Auswahl an Patchworkzeitschriften gibt es.

Leider nicht auf deutsch, aber englische und auch französische Bücher gibt es in reichlicher Auswahl. (Und noch das eine oder andere Exemplar in ein paar anderen Sprachen.) Ebenso japanische. Gut, hier können vermutlich die meisten von uns (wie ich auch) mit dem Text nichts anfangen, aber die Schnitte und Anleitungen liegen meist als Bilder vor und sind bemaßt. Wenn man so ein Buch nicht einfach als Anregungsquelle der schönen Bilder wegen nutzen mag.

Kann man sich dann beim Stöbern nicht schnell entscheiden, kein Problem, es sind Hocker da, auf denen man sich zum Blättern niederlassen kann oder auch Tische, auf denen man mehrere Bücher zum Vergleich nebeneinander auslegen kann. Und sich in Ruhe entscheiden.

Das Engagement für Handarbeiten dieses Buchgeschäftes merkt man auch daran, daß Samstag im Laden entweder ein Strickcafe oder (einmal im Monat) ein Stickcafe zum fleißigen gemeinsamen Nadel schwingen “tagt”.

Adresse: 37, Avenue de l’Opéra 75002 Paris (Metro Pyramides)

(Wer nicht in Paris ist, kann die Webseite besuchen. Dabei gibt es sogar eine eigene Site für die Hobbyabteilung.)

Craft-Book Shopping in Paris: Brentano’s

Writing about an English bookshop is maybe a good starting-point for an english post in this blog…. :o)

Paris has several english bookshops, but this one is crafters heaven. You cross the shop until you think it’s the end of it, then one or two steps more… and you’re in an amazing crafts department. A whole room, shelves exclusively reserved for books about knitting, crocheting, quilting, embrodery,… and some other crafts. Most of them are in English, but of course also in French and even japanese! (They have very instructive pictures, so I think one can well use them without the ability of reading japanese.)

Odds are definitely against getting out there without having found something one absolutely needs. :o)

address: 37, Avenue de l’Opéra 75002 Paris (Metro Pyramides)

(Is you’re not in Paris: The have a website and the crafts-department has a site of it’s own

Revue de Presse: Burda modemagazin Juli 2007

Verspätete Züge haben immerhin den Vorteil, daß viel Zeit zur Zeitschriftenlektüre bleibt…. ich habe mir das diesmonatige Burdaexemplar also besonders intensiv zu Gemüte geführt.

Vom Titelbild grinst mich schon mal ein an BB erinnerndes Schmollmündchen an. Leider wirkt es nicht einen Bruchteil so verführerisch wie beim Original, sondern eher leicht debil. (Arme Models, was die alles mitmachen müssen….) Ein genauerer Blick zeigt, daß das Allsommerliche Safarithema wohl in diesem Monat mit Animalprints umgesetzt werden soll.

Das weitgehend inhaltsfreie Editorial versucht mal wieder durch sinnfrei eingestreuten Großdruck zumindest ein abwechslungsreiches Buchstabenmuster zu bieten. Oder gibt es da einen anderen Grund für? Die Semantik (oder ist das die Semiotik? Das konnte ich mir noch nie wirklich merken…) ist immer noch nicht besser geworden, diesen Monat gibt es einmal den “Hut des Monats”. Wann war doch gleich wieder Ascot? 😀 Wobei der Strohborsalino ja voll auf meiner Linie liegt. Muß nicht von Ralph Lauren sein, die Provencalischen Märkte waren voll von Strohhüten im Herrenhut-Stil. Und es war sonnig dort, im April. (Genau, seither habe ich auch einen Strohhut… *g*) Wenn das Wetter hier allerdings so weiter macht, dann ist eindeutig eher der Südwester angesagt, in diesem Sommer.

Der Farbtrend ist rosa. Kann ich ja an sich gut mit leben. Wobei der Crash-Batist von Modell 119A jetzt kein “must” ist. Und durch die Kräuselung gewinnt  die Bluse auch nicht. Kleid und Rock mit Blumenprint finde ich hingegen extrem süß. Nicht für meine Figur, aber sonst… Bluse 101 mit dem Raffausschnitt… wo soll da denn der “Hauch Hawaihemd” sein? Weder sind charakteristische Elemente des Schnittes vorhanden, noch hat der Stoff irgendeine Ähnlichkeit mit Hawaihemden. Ich meine… nicht jeder Druck wird zum Hawaidruck, indem man das Modell irgendwo vor eine Palme stellt… Daneben wird der Crash Batist noch mal zum Ballonrock vergewaltigt. Ne, nicht wenn man älter als zehn ist… aber Mode muß ja immer einen Anteil für die Leute haben, die sich gerne lächerlich machen wollen… *g*

Ach, wie überraschend, die Accessoires zu pastelligem Rosa sind Blumen und Schmetterlinge. Wobei.. Schmetterlinge sind dankbare Motive für alles. Faszinierend auch, wie häßliche Schuhe man für teueres Geld kaufen kann…

Wickeltop in bauchfrei.. sieht irgendwie so aus, als ob es am Modell schon über der Brust spannen und unter der Achsel kneifen würde,,,

Der lifestyle ist gelb in diesem Monat. Also gibt es sicher Zitronenförmige Sachen udn Bananenförmige… ja, was sonst? Und ein sußes Badeentchen mit eingebautem Thermometer. Wenn ich baden würde… das könnte mich locken. Schon irgendwie süß.

Ah, die Anmial Prints kommen zum Thema “City”. Öh.. und warum räkelt sich das Modell dann mit bis zum Bauchnabel aufgeknöpfter Bluse auf grünem Rasen?  Offenburg scheint eine interessanter Stadt du sein, als ich bislang dachte. Wenn die Leute da so rumlaufen.

Oder es ist keine Stadt und wir sehen mal wieder “Kleinstädters Phantasien vom Leben in der großen Stadt”… *g* Dabei gehen die chrmanten Details des Leinenrockes, die fein ausgefranste  Kante und die Eingrifftaschen beinahe unter. Im gleichen Stil auch eine Jacke. Die dann allerdings nur bis Größe 44, der Rock geht bis 46…. Shirt mit Rückenausschnitt und Schleifchen. Hm. Muß ich erst mal drüber nachdenken. Über den gerafften Ausschnitt mit tiefen Einblicken hingegen nicht. Der mag geeignet sein, sich damit auf einem Flokati zu räkeln, aber als angemessene City-Bekleidung… ? Bei Bluse 113 trägt das Modell wenigstens noch was drunter (das soll ein BADEANZUG sein???? Ich will’s nicht wissen…) Trotzdem viel Aufwand für was, was wie ein Sack rumhängt. Gut, ein Sack aus Batist. Dennoch… ein Sack. Kleid 118 hingegen.. schön. Auch pfiffig und gleichzeitig tragbar dekoriert. Und die Schnittführung… wie man da wohl eine FBA macht? Und wie das aussieht, wenn auch Figur drin ist? Naja, bei Größe 42 ist Schluß, das enthebt mich doch jeglicher Überlegung. Das Modell zumindest ist flach wie ein Brett. Denn an Top 111 verlaufen die Querstreifen ganz gerade über ihren Brustkorb. Immerhin, man erkennt was auf dem Bild. Was man von der Bermuda daneben nicht sagen kann..

Ah ja, Kaufen kann man die Prints auch. In verschiedenen Formen. Das Cavallimieder hat ja wirklich was. Wenn man die Figur dazu hat… Und die Zehenhänger aus kuscheligem Leoprint sind schon auch irgendwie nett.  (Und wie nett sie daneben noch zusammenhangslos ein Bild von irgendeiner Fernsehmoderatorin geklebt habe. Die haben wohl die Photographen der Bunte mal irgendwann, irgendwo mit tierischem Druck auf dem Kleid geknipst.

Ach, der tiefe Raffausschnitt schon wieder… diesma ergibt er so eine Art Baudoir-Look, wenn ihr mich fragt. (Ich weiß, tut keiner.) Der Schnitt ist also doch noch zu retten. Zu welchem Anlass auch immer man so einen Ausschnitt trägt. BH paßt ja auch keiner drunter. (Ich würde wirklich mal gerne die Burda-Redaktion kennenlernen, wenn die da alle so rumlaufen… muß ein interessanter Ort sein. *g*) Toile de Jouy? Ach nein, Porzellandruck, lautet das Thema diesmal. Trotzdem irgendwie ähnlich im Stil.

Wieder das Shirt mit Schleifchen im Rücken… sehr schöner Stoff, so in blau-weiß… Top 109 mit Spitze und Schnürung sieht wahnsinnig interessant aus. (Jaja, nur bis Größe 42…) nur wie der Ausschnitt aussieht, wenn man sich drin mal bewegt… das wäre noch spannend zu sehen. Der ärmellose Blusensack bleibt hingegen Sack, egal mit welchem Muster. Obwohl, nein, hier sieht er wie ein verzogener Bluson aus. Und das Top mit der Wickeloptik sieht aus der Perspektive nicht einladender aus. Oder nur wie eine Einladung an die Oberweite, herauszufallen. :o) (*Wörgs* Wo sie nur immer diese gruseligen Schuhe her haben…)

*Aua* Allmählich wird das Sprachgefühl der Redaktion unerträglich. “Schuhting” Stars. Da WAR aber jemand kreativ. Ich geh mal ‘ne halbe Flasche Sekt trinken, dann finde ich es vielleicht auch lustig. :-/ Die abgebildeten Plateausohlen und/ oder Keilabsätze hingegen…   ne, immer noch nicht lustig. Gut das Straßbesetzte Channel-Paar vielleicht. Die sind komplett bescheuert, aber so bescheurt, dß sie schon fast wieder gut sind. (Und wer keine 3250 EUR für Sandalen übrig hat… ich nehme an, mit Billigsandalen und Billig-Glitzersteinchen läßt sich ein ähnlicher Effekt erzielen.) Ballerinen? Ja, das liegt mir schon eher. Die mit Erdbeeren sind ja wirklich… Ich hoffe nur, daß ich die in keinem Laden sehe, bei Erdbeeren werde ich so leicht schwach. Und das verkraftet das Haushaltsbudget zur Zeit nicht mehr. Und dann noch mal flache Latsch-Sandalen. Bei soviel Geld für so wenig Riemchen auch eher als Anregung, schätze ich. Riemen raus und Polyestertuch rein kostet vermutlich weniger als 370 EUR und sieht genauso bescheuert aus. *gg*

Ah ja, Werbung für den Internetauftritt.

Oh, Text. So richtig, mit Buchstaben, wenig Photos und über zwei Seiten. Ein Interview. Daß ihr uns Leserinnen da mal nicht überfordert…. “Wer sich richtig anzieht, hat es leichter im Leben.” Ja, meine Rede, kann ich Frau Bonneau nur zustimmen. Im Detail allerdings mal wieder die bunte Mischung von “Mode” und “Stil”. Dabei sind Mode und Stil natürliche Gegner… (Mode will, daß die Menschen hinterher denken “Tolles Kleid, will ich auch kaufen.” Stil ist, wenn die Leute hinterher denken “Tolle Frau. Was sie anhatte? Kann ich mich jetzt gar nicht dran erinnern. Aber eine tolle Person!”)

Als Basics werden dann die Schnitte noch mal präsentiert. Bluse 119 sieht auch in grüner Popeline nicht besser aus. Der Häkelrock (das ist GEHÄKELT???) hingegen… erstaunlich gut. Wie Tweed irgendwie. Allerdings muß man Lochmuster bis in Höhe der Unterhose sicher auch mögen, oder? Ach… und Omas Häkeldeckchen kommt als Pulli wieder. Bißchen arg viele Löcher, oder? Ich meine, ich finde so feine Muster alter Häkelspitze toll… aber wenn man das mit dickerer Nadel (also dicker als 0.75) arbeitet, dann werden die Löcher auch arg groß. Man könnte auch sagen, das Motiv rückt ewas arg weit auseinander… Als “basic” würde ich so ein ausgeflipptes und auffälliges Teil allerdings auch nicht bezeichnen…?

Oh, ein Kimono auf Bauchhöhe gekürzt und mit Gummismok auf Taille gebracht. Mit Schluppe! (Zumindest nannte meine Oma so angenähte Bindeschleifen so…)  In der Mode ist doch nichts häßlich genug, daß es nicht wiederkäme. Und die Schleife auf der Brust bei Bluse 106… Ready to unpack… aber so zur Arbeit?

Wunderschön (wenn auch LEIDER nicht meine Größe und Figur) das Kleid von Stella Cadente. Aber zum Anregen sollte ich vielleicht doch mal vorbeigucken, wenn ich wieder in Paris bin. Gibt es eigentlich auch eine Adresse? Der Canal St Martin ist lang… (Naja, nicht sehr lang für einen Kanal. Aber lang genug um sich Blasen zu laufen, wenn man entlangschlendert.)

Was hat die “szene” zu bieten? Hm… alles in Süddeutschland oder gar in Österreich. Nicht interessant.

Die “Reportage” (zwei Seiten, davon eine ein großes Photo) über Meißener Porzellan passt zwar zum Modetrend, lehrt aber nicht viel neues. Und zumindest die abgebildeten “modernen” Designs hinterlassen doch deutlich nostalgisches Flair. Da träume ich doch lieber weiter von KPM-Porzellan…

“Mode-Ideen” zeigen was mit mit einem jener Souvenirtücher machen kann, die man überall auf der Weltbekommt. Ich erinnere mich dunkel, in einer alten Zeitschrift aus den 50ern auch schon solche Ideen gesehen zu haben. Viel neue Ideen sind nicht dazugekommen… :o)

Die Raterubrik… wer ist wohl dieser “star” und woher kenne ich sie nur nicht? Ich gucke zu wenig fern, offensichtlich. Aber wo wahnsinnig viel “style” ist auch nicht drin. Die Frau ist gut in Szene gesetzt, ohne Zweifel modisch, aber Stil sollte doch irgendwie eine Linie erkennen lassen? (Aber vielleicht steht “style” ja nicht für Stil, sondern für was ganz anderes… Geheimnisse der Burda-Sprache…)

*Örks* Statt “Modeberatung” sollte man das wohl besser “Modeabratung” nennen. Dieses Boule-Shirt… das kann ja die beste Figur versauen. Gut, wenn jemand keine hat.. aber ich bin mir sicher, auch da lässt sich noch was verschlechtern. Und Ballonrock ins Büro?? Am besen noch mit diesen Peep-Toe Schläppchen, die unterwürfiges stöckelschlurfen vor dem Chef garantieren und dem Kunden klar machen, daß der Kopf schon im Urlaub ist…

Ach, da ist ja auch schon die PLUS Mode, Jacke 123 aht sehr viel Potential. Mit der Schnittführung geradezu prädestiniert, eine Winterjacke mit Pelzbesatz draus zu machen. Oder meinen Chenilleschneider….? (Frau mhs, bitte erinnern sie mich regelmäßig an die Paßform meiner letzten beiden Burdajacken. Vielleicht finde ich ja wo anders einen ähnlichen Schnitt…) Auch das Spitzenkleid mit Unterkleid…. sehr schön. (Und aus anderen Stoffen sicher auch bürotauglich zu bekommen…) Sallie Sahne diesmal wieder sehr schön. (Frau mhs, erinnern sie mich bitte noch mal….)

Wie geschmackvoll, nach der XXL Mode der Trend zur XXL-Tasche. Praktisch, ohne Zweifel. Allerdings verraten die Promifotos auch, daß es an den meisten Frauen offensichtlich nicht gut aussieht. Außerdem bekommt man eine sehr große Tasche so schwer hochgehoben, wenn sie voll ist. (Ja, ich würde ganz sicher auch die riesigste Tasche voll bekommen…)

*Blätter* Frisuren *blätter* Parfum *blätter* die altbekannten Schminktips *blätter*  als redaktioneller Beitrag getarnte Werbung für Nahrungsergänzungsmittel *blätter* *blätter* STOP!

Reisebericht über Stockholm…. da ich Stockholm nicht kenne, finde ich den Bericht recht nett. Er mach immerhin Lust auf ein Wochenende da. Aber Schweden ist doch recht weit.

Wow! Die Kindermode knallt! Mir gefällt es so bunt. Und die Schnitte sind einerseits einfach, aber mit genügend Teilungsnähten, daß man Farb- und Mustermix nach belieben betreiben kann. Oder auch nur verschiedene Töne einer Farbe benutzen.  Regenogenkleid 133 finde ich ganz besoinders toll.

Kommt noch was? Ach ja, Ein Tag am Meer als Kreativteil. Naja, nicht sehr spannend. Und wer schon mal versucht hat, einen klapperigen Tapeziertisch als Eßtisch zu verwenden weiß, was von den Tips zu halten ist…. :o) Noch ein paar Outdoormöbel zum Kaufen, aber umsere Terrasse ist schon voll… und schon ist es überstanden zu Ende.

Mal sehen, was der August bringt. Vermutlich wieder Herbstmode. Aber jetzt warten wir erst mal auf den Sommer…

In Memoriam ULME

Eigentlich bin ich gar nicht der Typ dafür… für so “Hordensachen”, wo alle was machen. Auch Memoryquilts, so lieb sie sicher immer gemeint sind, sind meine Sache nicht. Komischerweise habe ich bei solchen Sachen immer so ein schales Gefühl… abgedroschen? Wir machen alle was, daamit wir uns selber besser fühlen, egal ob wir die Person kennen? Ich kann es nicht gut beschreiben.(Abgesehen davon: Ich patche nicht…)

Trostquilt Aber einmal ist wohl immer das erste Mal… und für ULME, die ganz sicher allen Teilnehmerinnen des Hobbyschneiderin- Forums ein Begriff ist und für ihre Tochter, die sich so einen Qulit gewünscht hat, wegen meiner Hochachtung für beide, habe auch ich einen kleinen Block gefertigt.

Wie gewünscht in der Grundfarbe königsblau, mit applizierten Rosen (in Türkis) und ein wenig Stickerei.

Mit dem Metallicgarn, das ich bei Ulrike gekauft hatte. Und für das ich von ihr Ratschläge bekommen hatte, mit denen es mir überhaupt erst möglich war, Metallicgarn sinnvoll zu versticken.

Mit den Stickvliesen, die ich bei ihr gekauft hatte.

Und beim Sticken und applizieren waren meine Gedanken bei bei ihr und ihrer jungen Tochter. Auch wenn ich sie persönlich nur wenige Male getroffen hatte, ich habe sie sehr geschätzt und sie wird auch mir fehlen. Mit ihrer Fachkenntnis, ihrem Humor, ihrer Ausstrahlung und ihrer Hilfsbereitschaft.

Natürlich ist mein Werk nicht so schön geworden, wie ich es hätte haben wollen.

Die Rückseite wird glücklicherweise nach dem Quilten keiner mehr sehen. :o) Und erinnerte mich auch wieder an viele von Ulrikes Ratschlägen, die ich leider nicht befolgt habe. Weil sie mir erst wieder einfielen, als es Probleme gab.

Und es erinnert mich daran, daß ich mir dringend auch noch ausreißbares Stickvlies kaufen sollte. Diese Wunderwelt an Stickvliesen und -Nadeln, das habe ich von Ulrike gelernt, ist nicht nur für die Stickmaschine, auch beim freien Sticken mit der Nähmaschine hilft sie weiter. Dieses Wissen wird mir bleiben.

Burda Modemagazin 8/2006, Modell 128 (Jacke)

Neben der Jacke aus Rosenseide hatte ich parallel noch einen anderen Burdaschnitt in Arbeit. Noch eine Jacke. Ich glaube, ich bin gar nicht dazu gekommen, darüber zu schreiben, oder? *überleg*

Jedenfalls hatte ich von der schwarzen Leinenhose vom letzten Jahr noch einen Stoffrest übrig, der zum wegwerfen zu viel war, zum Nähen eigentlich zu wenig. Doch archäologische Ausgrabungen in meiner Truhe förderten noch einen schwarzen Rest zu Tage, Seidenleinen von einem Kleid von vor… äh, war ein Carina-Schnitt gewesen (wer erinnert sich noch?) und das Kleid hatte es nicht vertragen, daß mein Patenkind als Baby mal den Verdauungsrückwärtsgang eingelegt hatte. Die Färbung war nicht mangensäurefest. :o) (Wir erinnern uns: besagtes Patenkind hatte letztes Jahr Erstkommunion…) Wahrhaft antik, jedenfalls.

Und, oh Wunder, die beiden schwarzen Stoffe paßte farblich zusammen und ergänzten sich mit ihren unterschiedlichen Strukturen auch wunderbar. Da ich jetzt wieder eine schwarze Hose besaß wäre außerdem eine schwarze Jacke auch irgendwie praktisch gewesen… Also suchte ich einen Schnitt, der aus relativ vielen Teilen bestand, damit ich meine jeweiligen Reste verwenden konnte. Im Burdaheft wurde ich fündig: Ein Schnitt mit Teilungsnähten im Vorderteil und Rückenteil sowie Schößchen. Burda Kostüm

(Dank des Heftarchivs auf der Burdaseite kann ich hier sogar die Vorschau des Originalbildes verlinken…) Die Jacke wird einmal mit Hose und einmal mit Rock gezeigt, es gibt aber keinerlei Unterschiede zwischen Modell A und B.)

Neben den vielen Teilen hat mir besonders der Kragen gefallen, Kragen und Revers stoßen nicht aneinander, sondern das Revers verschwindet quasi unter dem Kragen. Der Schnitt war diesmal ein PLUS-Schnitt und ich habe ihn in Größe 46 zugeschnitten, bin bei den Schößchen dann auf Größe 50 übergegangen. (Maßtabellengetreu auf meine Hüftweite bezogen.)

Viel Energie wollte ich auf diese Restejacke nicht verwenden, aber ein Probemodell habe ich trotzdem genäht und mit Ma-sans Hilfe angepaßt: Wie üblich gewaltig kürzen (oberhalb der Taille), besonders im Rücken, die Ärmel ebenfalls etwas kürzer. Und dann mit einer FBA nach tini 3cm Weite in Brusthöhe eingefügt. (Die Schnitteile sahen danach mal wieder extrem komisch aus… es war bei der Schnittführung recht schwierig, die Kurven sinnvoll anzupassen.) Das Schößchen wirkte bei der Anprobe trotz Maßtabelle ebenfalls etwas arg eng (also so genau die Nuance jenseits von “figurnah”), aber wegen der FBA würde ich das Schnitteil da auch anpassen müssen.

Naja, mit dem Wissensstand wanderten Schnitt und Probejacke erst mal in die Ecke und bis ich die FBA durchgeführt habe, hatte ich natürlich total vergessen, daß das Schößchen auch anzupassen gewesen wäre. Gemerkt habe ich das dann erst, als ich das Vorderteil an das entsprechende Schößchen nähen wollte. 🙁 Durch enger machen an der Taillennaht und einhalten der Restweite war die Situation zu retten, aber das Schößchen ist jetzt natürlich… etwas zu eng.

Da ich auch nach mehrfachem Durchlesen überhaupt nicht verstand, wie Revers und Kragen gearbeitet werden sollten, habe ich mich entgegen meiner Gewohnheit an die Anleitung von Burda gehalten und sie einfach Schritt für Schritt abgearbeitet. Die Jacke ist ja mit drei Punkten angegeben, also für fortgeschrittene Nähkenntnisse. Trotzdem hätte ich mir gerade bei der Anleitung für den Kragen an ein paar Stellen etwas genauere Beschreibungen gewünscht, etwa wo was wie genau zurückzuschneiden ist und in welche Richtung man die Nahtzugabe bügeln sollte. Denn meine übliche Verarbeitung konnte ich ja nicht einsetzen und der Kragen ist so natürlich auch in Nähbüchern nicht zu finden. (Wenigstens in keinem der meinigen.)

Beinahe die Zähne ausgebissen hätte ich mir an dem Satz “Den Kragen nach innen legen und in der Abnähernaht von der Reversecke bis zum vord. Kragenende durchsteppen.” Der Satz ist korrekt, ich glaube auch getan zu haben, was er verlangt, aber er ist wenig anschaulich und eventuell auch nicht ganz eindeutig. Hier wäre eine kleine Zeichnung vielleicht doch mal nett gewesen… und hilfreich.

Der Schnitt plant mal wieder futterlos (eine echte Unsitte, zumal es sich ja sogar schon um Herbstmode handelt), hier habe ich ein Futter hinzugefügt und auch die Einlagen nach eigenem Gutdünken verändert. Etwa im Rücken eine Rückenstütze eingearbeitet und ein kleines Plack im Vorderteil. Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, den Vorderteilbesatz zu verkleinern, wenn man mit Futter arbeitet. Aber da ich, wie gesagt, den Schnitt bzw. die Anleitung vor dem Nacharbeiten null verstanden habe, habe ich mich das nicht getraut.

Eine weitere Veränderung war, daß ich die Nähte nicht abgesteppt habe, nur eine Zierstichnaht entlang der Revers und eine weitere im Rücken, auf dem mittleren Rückenteil über dem Schößchen.

Hinzugefügt habe ich noch eine Innentasche. Jacken ganz ohne Taschen sind so eine andere Unsitte, wenn ihr mich fragt… Nachdem Frauen inzwischen das Haus verlassen dürfen, brauchen sie auch Kleidung mit Taschen.

Jacke nach Burda Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis meiner Jacke nur mäßig. (Ich habe das Bild ein wenig bearbeitet, damit man überhaupt was erkennt. Das Seidenleinen glänzt normalerweise nicht wirklich.)

Die Kombination der Stoffe, wie ich sie mir ausgesucht habe, gefällt mir gut. (Der Knopf ist übrigens vom Flohmarkt, aus Metall und recht schwer. Endlich mal eine Gelegenheit, einen davon zu verwenden.) Auch der Kragen gefällt mir im Endergebnis wie bei dem Modell. Ebenso das Knopfloch, das als “Lücke” in der Ansatznaht zwischen Vorderteil und Schößchen gearbeitet wird. Eine saubere Lösung.

Weniger gefällt mir der Reversbruch. So wie Burda die Verarbeitung beschreibt fällt er einfach nicht so schön. Am Körper ist es etwas besser als auf dem Bügel, dem ja die “Ausformung” fehlt, aber das habe ich bei anderer Verarbeitungstechnik schon deutlich schöner hinbekommen.

Und die Paßform… nun ja. Die Ärmel sind diesmal weit genug, daß das Schößchen zu eng ist, da kann Burda nichts dafür, das habe ich vergessen zu ändern. 🙁

Das Revers hingegen… irgendwie ist es zu lang und tendiert trotz FBA zum Aufklaffen. (Ich glaube daher kommt der Ratschlag, bei größerer Oberweite keine tiefen Revers zu tragen…. warum der Schnitt dann allerdings so ausgerechnet in der PLUS-Sektion zu finden ist….?

Außerdem ist die Jacke vorne deutlich länger als hinten. Sehr, sehr deutlich. Was etwas seltsam ist, weil ich jeweils ähnlich viel gekürzt habe.

Jedenfalls: Ziehe ich die Jacke so an, daß die Revers vorne passen und schließe den Knopf, dann sieht sie so aus, als hätte sie vorne zwei Spitzen, das sieht man auch auf dem Foto. Die Schemazeichnung im Heft sieht hier eindeutig anders aus. Nur auf einem der Fotos deuten sich Spitzen an, aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei meiner Jacke

Und hinten ist die Jacke etwa sieben Zentimeter kürzer als vorne. Ein Teil mag der FBA geschuldet sein, aber so ganz erklärt es das nicht. Zumal die Taille eigentlich vorne und hinten weitgehend passt.

Ausgleichen konnte ich das nicht mehr, die Schößchen sind gedoppelt und am Saum verstürzt. (Aber da ich ja aus allem was Positives ziehe: Ich glaube, ich sollte küntig bei Jacken und Oberteilen einen Teil der Rückenlänge, die ich oberhalb der Taille immer rausnehmen muß, am Saum wieder zugeben. Ist wohl eine Frage der Proportionen. Ich hoffe ich merke mir das bis zur nächsten Jacke…)

Warum ich die Jacke trotzdem tragen werde? Ich brauche derzeit manchmal dringend eine schwarze Jacke. Und die Mehrlänge im Vorderteil ist so ausgeprägt, daß sie für das unkundige Auge (sprich 99 Prozent aller Leute, die mich auf der Straße so sehen) locker als Designelement durchgeht. Daß es anders geplant war… weiß ja nur ich. Und alle, die hier mitlesen. :o)

Gegen das etwas enge Schößchen und den bei der rückwärtigen Länge unvorteilhaft großen Po (nein, der Po ist immer gleich groß…) hilft dann nur Abnehmen.

Ich werde also derweil diese Jacke tragen, das Thema “schwarze Jacke” weiterhin auf meine “to do”-Liste setzen und mich beim nächsten Mal einfach nicht von eleganten Designdetails eines Burdaschnitte verführen lassen. Sondern gleich einen ordentlichen Schnitt nehmen. Vogue, oder so…

Das nächste Nähprojekt ist allerdings erst mal die Challenge… bei meinem Nähtempo eilt das allmählich etwas…. *gg*

Buchdisziplin… Versagen auf ganzer Linie

Nachdem ich ja eigentlich nicht mehr so viele Stoffe horten wollte (will) begann ich so vor drei Jahren, mehr Nähbücher zu kaufen. Nicht unpraktisch, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht viele.

Inzwischen sind es noch lange nicht so viele wie Stoffe… aber es hat doch so einiges den Weg in mein Bücherregal gefunden, so daß ich auch da eine kleine Sperre für nützlich erachtete. Okay, je mehr man hat, desto wählerischer wird man, denn die gleiche Technik in fünf Büchern erklärt muß ja nicht sein.

Dummerweise gibt es in Paris eine Kette für günstige Bücher (in Deutschland läuft das wohl unter dem Stichwort “modernes Antiquariat”) namens Mona Lisait. Von der sich mehrere Filialen nicht so weit von unserem Appartment entfert befinden. Und die, die am nächsten dran ist… hat immer mal wieder Näh- und Handarbeitsbücher. Auf Französisch und auf Englisch.

Naja, nachdem ich durch die Stoffgeschäfte durch war… so ein kleiner Umweg durch die rue de Rosier ist ja auch ganz nett… am Ende links abbiegen… und *hoppla* was für ein Zufall….. da ist ja Mona Lisait. Gucken wird doch mal rein… einfach mal so… :o)

Bücher aus Paris Tja, raus kam ich mit der großen Tüte…*g*

Und um das klar zu stellen: Ich patche nicht!

Aber Struktur in Stoff bringen… ihn von flach zu mehrdimensional zu bringen… das fasziniert mich schon. Polstern und Durchsteppen ist da eine Möglichkeit, mit der ich mich noch nicht so ausführlich befasst habe. Und ein Thema, zu dem ich wirklich noch nichts habe.

So landete dann als erstes “Quilt Marking” in meiner Tüte. Es geht nicht nur ums Markieren der Quiltlinien, sondern gibt auch gute Hinweise zur Auswahl von Quiltmustern oder dem Befestigen der Stofflagen aufeinander. Und war recht günstig, also einen Versuch wert.

Trotz “günstig” immer noch zweistellig war hingegen der Preis der “Fleurs en Patchwork”. Aber so schön und interessant… so gar nicht wie traditionelles Patchwork… auch hier teilweise mit “Struktur” schon in der Quiltoberseite… ich habe lange gerungen, aber es mußte letztlich doch mit. (Dafür bin ich sogar einen Tag später noch mal zurück, um es zu kaufen… *g* )

“J’apprends le quilt”, also “Ich lerne quilten” richtet sich zwar an Kinder, gibt aber einen perfekten Einführungskurs zum Thema für Einsteiger. (Aus der gleichen Serie gibt es auch ein Nähbuch für Kinder.) Es werden eigentlich alle relevanten Themen und Techniken gut und anschaulich beschrieben und es sind zudem witzige Projekte dabei. Als Anleitung,oder auch als Anregung. (Das Buch müßte eine Übersetzung aus dem Englischen sein.)

Das Buch über Crazy Quilts, “Borders & Bindings” sowie die “Eight-Pointed Stars” entstammten wohl der Raffgier… die waren so billig… ich konnte mich nicht beherrschen. Zumal die Bücher sehr gut sind, behandeln zwar jeweils ein relativ kleines Thema, aber das sehr intensiv. Definitiv mehr wert, als ich gezahlt habe.

Die “101 ideas für Machine Embroidery” sind eher was für Stickmaschinenbesitzer, aber angesichts des auch sehr günstigen Preises hat es sich für mich trotzdem genutzt. Ein wenig nutzbare Info ist auch für mich drin. (Und wie man Embleme oder Monogramme wo auf welchem Kleidungstück plaziert… das sind Fragen, die sich auch für Applikationen oder freie Stickerei manchmal stellen.)

Der größte Gewinn ist aber das schmutzige, unscheinbare Buch vorne rechts: “Encyclopedie des Ouvrages de Dames” von Therese de Dillmont. Uralt, über die Jahrzehnte immer wieder neu aufgelegt (Jahreszahl enthält diese Ausgabe keine) und auch in deutscher Sprache erhältlich ist in dem Buch ungefähr alles drin, was man an Handarbeit machen kann: Unzählige Sticktechniken, Häkeln, Stricken, Makramee, Frivolitäten, Klöppeln, Filetsticken,… jeweils mit gut illustrierenden gravierten Stichen von Grund auf erklärt.

Das Buch habe ich auf einem Flohmarkt gefunden und meine liebe Mami hat es mir gekauft, sozusagen als vorzeitiges Geburtagsgeschenk. Beim lesen und stöbern darin ist mir bewußt geworden, wie armselig etwa unsere heutigen Stickmaschinen sind, deren Muster sich im Endeffekt auf Spannstiche und vielleicht mal Kreuzstich beschränken. Dabei gibt es so viel mehr! Stickereien die ganz unterschiedliche Oberflächen und Strukturen ergeben… vieles davon ist maschinell gar nicht nacharmbar. (Anderes… vielleicht wäre es schön, wenn die Digitalisierer(innen) sich einmal so alte Stickbücher zu Gemüte führen würden… manches davon wäre vielleicht machbar…?) Glaubte ich vorher, die feinstens Spitzen seien nur durch Klöppeln ereichbar, belehrte mich das Buch eines besseren. Man kann sie etwa nähen… Nadel und Faden, mehr braucht es nicht. (Und so ein paar andere Sachen zum unterlegen, Stickrahmen,… die Vorbereitungen zum Einspannen eines Stoffes in den Stickrahmen gestalteten sich damals wesentlich auswendiger als heute.) Und Filetkäkeln ist die hohe Kunst des feinen Häkelns? Ach wo… bestenfalls die Spitze des Eisbergs… unglaublich, was man alles machen kann!

Bis heute anwendbar sind übrigens die Tips, wie man mit alter Spitze umgeht, sie wäscht, sie pflegt, die bügelt. Und faszinierend, welche Möglichkeiten es gibt. Motive auf Stoff zu übertragen, wenn man keinen Trickmarker zur Hand hat. Fürchterlich umständlich, aus heutiger Sicht. Aber mancher Kniff könnte auch heute weiterhelfen, wenn alle modernen Techniken gescheitert sind.

Nein, ich werde nicht anfangen, wie wild zu sticken, für feine Nadelmalerei fehlt mir schon das Auge, für Weißstickerei Geduld und die ruhige Hand. Aber trotzdem ist dieses Buch für mich eine gewaltige Quelle der Anregungen… das werde ich ganz sicher immer mal wieder zur Hand nehmen.

(No, je ne regrette rien… )