Jalie 2327

Irgendwann vor eineinhalb Jahren war es so weit, mein Goldstück brauchte mal wieder neues “drunter”. Und der Gang ins Kaufhaus schockte mich. Was wollen die für eine Herrenunterbux?!?? Und noch so häßliche dazu! (Die billigeren vom Wühltisch waren noch gruseliger…)

Bei der nächste Bestellung meiner Dessoustoffe habe ich dann bei Kreative Dessous den Schnitt von Jalie für mein Goldstück mitbestellt.

Der Schnitt enthält drei Variante: Slip, Retro-Short und Tanga und das ganze in 23 Größen, passend von zweijährigen Knaben (“Jalie-Größe” F Hüftumfang 56 cm, ob mit oder ohne Windel steht da nicht… ) bis “Jalie-Größe” BB, was laut Tabelle einer europäischen Größe von 62 oder einem Hüftumfang von 135 cm entspricht. (Der Tanga beginnt erst bei “Jalie-Größe” N)

Der Schnitt kommt in einer verschweißten Plastiktasche, besteht aus einem Deckblatt mit Photos und den wichtigsten Daten (Maßtabelle und Stoffmengenangaben) auf der Rückseite sowie dem Schnittbogen auf festem, weißem Papier und halt leider ein absolutes “Nicht-Standard Maß” Zumindest aus europäischer Sicht. Er ist höher und breiter als ein Din A 4 Blatt und passt so wenigstens garantiert nicht vernünftig in einen Ordner oder eine Aufbewahrungsbox. (Weswegen ich auch bis heute keinen Ort für ihn habe, sondern ihn immer nur von links nach rechts schiebe…. )

Aufgefaltet ist der Bogen groß, in der Länge drei Mal gefaltet, in der Breite vier mal. Im Großen und Ganzen kann man die schwarzen Linien der einzelnen Größen gut unterscheiden, auch wenn man recht genau aufpassen muß, wenn sie sich kreuzen. Nur an einigen Stellen gehen alle Linien in einen einzigen schwarzen Balken über, da muß man dann mit Gefühl rangehen.

Gut ist, daß nicht nur die Angabe “40% Stretch” auf dem Blatt steht, sondern auch eine Dehnleiste aufgedruckt ist, an der man direkt testen kann, ob die Dehnbarkeit des Stoffes ausreicht.

Mehr als lästig ist, daß die Nähanleitung mit auf den Schnittbogen gedruckt ist und zwar so, daß man den ganzen, riesigen Bogen aufgklappt hinlegen muß, um die Anleitung zu lesen sowie die an anderer Stelle befindlichen Bilder sehen zu können. Auch die Länge der Gummis wird nicht in Prozent der Stofflänge oder als Zentimeter/Inchangabe gemacht, sondern es gibt ein “Schnittteil” auf dem Bogen. Wenn man also den Schnitt einmal kopiert hat, muß man trotzdem jedesmal wieder den ganzen Bogen auffalten, wenn man ihn nähen will. (Die Anleitung brauchte ich nach der zweiten nicht mehr, aber die Gummimaße vergesse ich doch jedesmal, mir mal rauszuschreiben. :o) ) Das könnte man geschickter machen.

Problematisch ist hierbei auch, daß der Schnitt auf ein festes, steifes Papier gedruckt ist. Das wirkt zwar auf den ersten Blick stabiler, wenn man es aber öfter auf und wieder zu faltet, merkt man, daß es an den Falzen mürbe wird und an den Kreuzungen der Faltungen kleine Löcher bekommt. Wenn man den Slip nicht so oft näht, daß man die Anleitung auswendig weiß, kopiert man sie sich wohl lieber, damit man den Schnitt nicht so oft falten muß.

Genäht habe ich den Slip, mein Herzblatt ist nicht sehr experimentierfreudig.

Die Anleitung ist Englisch und Französisch. Da ich mit beidem klar komme, hatte ich mit der knappen aber klaren Anleitung keine Probleme. Wer sich ausschließlich auf die Bilder verlässt hat vielleicht ein Problem, da aus den Bildern direkt bei den einzelnen Anleitungen die empfohlenen “Grundnähtechniken” nicht wirklich erkennbar sind.(Wobei ich die Nähte einfach mit dem Overlockstich meiner Näma arbeite, was auch ohne Probleme funktioniert.) Genauso wenig wie die NZG von 6mm die enthalten ist. (Wenn man sich allerdings den Schnitt genau anguckt, dann sind es eher etwas mehr, Umrechnungsungenauigkeit, würde ich sagen. Ich nähe so, daß die Nahtlinien sinnvoll aufeinanderstoßen.) Beim ersten Slip habe ich mich (bis auf den Overlockstich) genau an die Anleitung gehalten und bin zum gewünschten Ergebnis gekommen, inzwischen arbeite ich an manchen Stellen anders, was auch kein Problem ist.

Das Bild zeigt einen sehr knappen Herrenslip, an dem kleinen Jungen scheint er etwas loser zu sitzen. So ganz genau ist dies allerdings nicht zu erkennen, da die Modelle aus schwarzem Stoff gearbeitet sind. Da ich mit Jalie noch gar keine Erfahrung hatte, habe ich erst mal ein altes T-Shirt geopfert (80er Jahre, als Männer noch Pastellfarben trugen… :o) ). Laut Maßtabelle hätte ich W nehmen müssen, ein Vergleich der Schnitteile mit einer vorhandenen Unterhose veranlasste mich, eine Nummer kleiner zuzuschneiden. Dennoch ist die Passform nicht so knackig wie das Photo es suggeriert. Insbesondere war sie zwischen den Beinen zu breit und hing. (Den Effekt kannte ich aber von meinen Höschen schon: Wenn in die größeren Größen einfach gleichmäßig vergrößert wird, dann werden auch Stellen breiter, die das am Körper aber gar nicht werden.)

Da Jersey aber einiges “verzeiht”, war es nicht schwierig, den Schnitt an Hand des Probemodells anzupassen.

Seither habe ich einen Standardschnitt zur Hand, der passt und den ich immer wieder nähe. Ein Stündchen oder so und ich bin fertig. Mit Interlock aus der Restekiste tatsächlich mal ein auch finanziell lohnendes Unterfangen.

Auch als Badehose habe ich ihn schon genäht, nur habe ich da die Vorderteile im Stoffbruch zugeschnitten und einen Abnäher gemacht, sowie mit Badefutter gefüttert. Hier war das Ergebnis okay, aber sollte ich noch mal eine nähen, würde ich da noch etwas feilen.

Verstrickt & Zugenäht – Die Frage der Woche 24/2006

Nähfreundin will wissen:

Ist der Preis zu billig, wirst Du leicht betrogen.

Chinesisches Sprichwort

Wie ist deine persönliche Erfahrung mit Schnäppchenangeboten? Insbesondere würde mich interessieren, welche Erfahrung Du mit eBay gemacht hast.

Klar, echte Schnäppchen mache ich auch gerne. Mein Fahrrad war damals 200 DM (ja, lange ist”s her) billiger, weil es ein Ladenhüter war. Die Farbe wollte keiner. Mir war”s recht.

Meine Küchenelektrogeräte stammen alle aus “leicht beschädigt” beständen, etwa Kratzer an der Dunstabzugshaube an einer Stelle, die beim Einbau verschwindet. Und schon habe ich die NEFF Abzugshaube zum Baumarktpreis.

Und bei Stoffen hänge ich natürlich über der Restekiste und taste mich durch das Erdgeschoß der Deballage St Pierre, wo die billigen Stoffe liegen. Und gelegentlich… ist auch was dabei. (Der Ballen Seide unter 100 Poly-Stoffen für 2 EUR/m etwa)

Im Versand hingegen… fängt schon mal damit an, daß ich was Farbe und Griff betrifft überhaupt sehr pingelig bin. Das muß ich sehen, bevor ich es kaufe. Im Versand kaufe ich ganz, ganz selten. Und nur bei wenigen Händlern, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Und wenn ich die Sachen vor Ort nicht bekomme.

Speziell bei ebay… also was Stoffe betrifft fehlt mir einfach die Zeit. Wenn ich was suche, dann was spezielles. Und da ich kein DSL habe, habe ich einfach nicht die Zeit, mich tagelang durch bildüberladene Seiten (klar, Bilder sind wichtig, aber die gleiche Info ließe sich in der Regel mit der Hälfte bis einem Viertel der kB vermitteln) zu klicken, weil die Angebotstexte entweder das wichtige Suchwort nicht enthalten oder einfach mal alle Suchworte enthalten, egal, ob der Stoff dem jetzt entspricht oder nicht.

Von daher ist ebay noch nicht in den Genuß gekommen, mich mit Stoffen und Kurzwaren zu beliefern. Da kaufe ich eigentlich nur “Fertigprodukte” wie Bücher, CD oder Spiele, wo klar ist, was drin ist. Keine Stoffe, wo jeder erzählen und verschweigen kann, was er mag.

Schlechte Erfahrungen mit Stoffversand habe ich nämlich schon in vor Internetzeiten gesammelt. Zaubern können die alle nicht und you get, what you pay for….

Kölner Nähbrunch: Vorsommernähen in Aachen am 10.06.2006

WM-OutfitJa, ja, ich habe verstanden…. zu meinen Pflichten gehört nicht nur, den Nähbrunch zu organisieren, sondern auch unverzüglich den Bericht dazu abzuliefern… :o)

Diesmal hat Anne mich allerdings überholt. (Mein schlechtes Gewissen hält sich dennoch in Grenzen, das Wetter war zu schön gestern und außerdem mußte ich heute morgen die Noch-Anwesenheit von Ma-sans Ovi nutzen, um einen weiteren meiner Gartensitzpolsterbezüge fertig zu nähen. (Fehlen noch zwei…) Und bißchen Arbeit war gestern auch zu tun… Aber jetzt kommt er, der heißersehnte Bericht. 😉

Die echten Fußballfans hatten zwar keine Zeit zum “Nähbrunchen”, aber dieses Outfit mußte natürlich trotzdem sein und konnte bewundert werden.

Makramee-TascheUnd da wir somit schon beim verknüpfen von Fäden waren, kam Annes Tasche (und Anne sowieso) gerade recht.

Makramee… hm… wie ging das doch gleich?

Ob das ein Thema für den Kongress in Aachen wäre?

GuckenInteresse war jedenfalls da.

Oder vielleicht auch nur Ablenkung von der Frage: Und das soll passen? (Tat es am Ende, allerdings nicht als Bluse, sondern als Kleid….)

ErklärungenJa. also wie ging das mit dem Makramee noch mal? Faden ziehen… Knoten… durch…

(Irgendwie ist Anne doch mehr “Allround- Fadenkünstlerin” als Hobbyschneiderin. 😉 )

Gleichzeitg haben wir über die Multitasking- Fähigkeiten von Frauen diskutiert.

Und sie auch unter Beweise gestellt, wie das Bild zeigt. 😉 Abschneiden

Übrigens war das Treffen der letzte Nähbrunch im Scherzkeks-Laden.

Statt Wehmut herrschte allerdings Kauffreude vor.

Und wer sagt, es gäbe keine ausgefallenen Jerseys?

(Ich gestehe… ich bin bei dem doch noch schwach geworden. Als alle weg waren. 😀 Und für schöne Jerseys ist doch immer Verwendung. Und sie sind rasch vernäht….)

KatzeWohingegen mir für diese süßen Knöpfe noch keine Ausrede eingefallen ist, sie zu kaufen. Irgendwelche Ideen?

Naja, wenn nicht jetzt, dann später.

NachmaschineIm neuen Scherzkeks- Laden. Ab August. 🙂

AnleitungTrotz des Kauffiebers bliebt aber Zeit für geduldigen Anfänger- Support (Jaja, Maschine im Versand gekauft…. 😀 ) und gemeinsames Rätseln über der Anleitung… Tja, das war es für dieses Mal.

Das nächste Mal wieder in Köln zum Futtern, August wird es aber sicher werden.

Gartennähen 2004 – 2005 – 2006 – …

Der Sommer läßt dieses Jahr ja mal wieder auf sich warten.

Aber bislang ist er noch jedes Jahr gekommen. Mehr oder weniger.

Was man nun von den Polstern für unsere Gartenstühle nicht behaupten kann.

2003 (oder war es schon 2002? oder 2001?) haben wir uns neue Gartenstühle gekauft (also die ersten selber gekauften und nicht als beinahe zusammenbrechenden Campingstühle von lieben Verwandten übernommen) und 2004 kamen zwei Deckchairs dazu.

Und seither… sollen die Polster bekommen. Gut, für die Stühle haben wir noch alten, ziemlich durchgesessen, aber immerhin… Polster. Oder so ähnlich. Für die Deckchairs blieb hingegen nur das blanke Holz als Liegefläche.

Irgendwann Winter 2004 haben mein Schatz und ich es sogar geschafft, uns auf einen Stoff zu einigen, der sogar bezahlbar war.

Seither liegt der in meiner Truhe. Und nimmt viel Platz weg. Zwei Deckchairs und vier Stühle… und man weiß ja nie, wie der eingeht… macht jedenfall viele Meter Stoff.

Aber jetzt… jawohl, ich habe angefangen, ich habe vermessen, Schnitte ausgeklügelt, zugeschnitten… und sogar schon genäht. Dank der lieben

Scherzkeks-Silvia und der lieben “Ma-san” Monika, die mich immer mal wieder an ihre Overlocks lassen, sind die Bezüge für die Deckchair-Polster fertig. Und die für die vier Gartestühle schaffe ich auch noch! tschakka

Bevor der Sommer… naja, sagen wir, bevor der Sommer vorbei ist. :o)

Und dann liegen sie, bis mein Schatz mal die Schaumstoffpolster dazu besorgt…. 😛

Verstrickt & Zugenäht – Die Frage der Woche 23/2006

Nähfreundin ist diese Woche etwas zeitig dran, macht aber auch nichts…

Nehmen wir mal an, ich würde dir 100 Euro schenken.Ein schöner Gedanke, stimmts?

Zwei Bedingungen habe ich allerdings:

1.) Du darfst keinen Stoff kaufen und

2.) darfst du das Geld nicht sparen.

Was machst Du?

Das ist einfach. Bücher kaufen. Vielleicht mal wieder einen Stapel Krimis?

Oder doch lieber essen gehen?

Hm… doch nicht so einfach. :o)

Biesenfuß

Irgendwie hat sich auf geheimnisvolle Weise so einiges an Nähfüßen bei mir angesammelt, Zeit dafür, das eine oder andere mal vorzustellen. Wie das Füßchen aussieht und warum es meiner Ansicht nach so aussieht sowie welchen Zweck es erfüllt.

Wer dann in der eigenen Schublade mal wieder ein unidentifizierbares Nähmaschinenanhängsel findet, erkennt vielleicht die Ähnlichkeit. 😉

Biesenfuß Bernina virtuosaLos geht es mit dem Biesenfuß. Das gezeigte Modell gehört zu einer Bernina virtuosa 160.

Der Biesenfuß macht, ganz logisch, Biesen. Schmale Biesen, um genau zu sein. Und Biesen sind genähte Falten.

Zu meiner Maschine gibt es verschiedene Biesenfüße, das ist der 5-Rillen Biesenfuß. Es gibt auch noch 3, 7 und 9-Rillenfüße.

Verwendet wird er, indem man mit einer Zwillingsnadel näht, eventuell noch die Fadenspannung etwas verändert und dann den sonst beim Säumen nicht erwünschten Effekt erwartet: Der Stoff zieht sich zusammen und bildet eine schmale Wulst.

Sohle BiesenfußDas geht natürlich erst einmal mit jedem Nähfuß.

Von unten erkennt man dann aber den Unterschied: Durch die Rillen wird die Biese beim Weiternähen nicht flachgedrückt, sondern gleitet gut weiter.

Außerdem näht man schmale Biesen meist in parallelen Reihen, was durch die Rillen ebenfalls gut geht, die schon genähte(n) Biese(n) gleitet/(n) in der/(n) Rille(n), die folgenden Reihen sind automatisch parallel dazu.

Dieser 5-Rillen Biesenfuß ist für eine 3mm breite Zwillingsnadel gedacht und mittelschwere Stoffe. Wobei man aber auch leichtere Stoffe und eine etwas schmalere Zwillingsnadel nehmen kann. Je mehr Rillen der Fuß hat, desto schmaler muß die Nadel sein, desto dünner der Stoff und desto enger beieinander kann man die Biesen plazieren.

Damit eine Biese schön “wulstig” bleibt und sich nicht plattdrückt kann man zusätzlich einen Gimpefaden unter dem Stoff mitlaufen lassen. Auch das wird durch die Form des Fußes unterstützt.

Verstrickt & Zugenäht – Die Frage der Woche 22/06

Der einzige Weg eine Versuchung loszuwerden besteht darin, ihr nachzugeben. (Oscar Wilde)

Wie ist das bei Dir, wenn Du an einem Stoffgeschäft vorbeikommt? Zieht es Dich an wie ein Magnet oder kannst Du auch mal widerstehen? Ehrlich!

Also reingehen… oh ja, wenn die Zeit es irgendwie erlaubt. Gucken, Stoffe streicheln, Neuheiten oder noch nicht entdecktes beäugen… Oh ja, ganz klar, dem kann ich nicht widerstehen.

Kaufen… nein, kaufen muß ich nicht immer. Ich habe eine volle Stofftruhe, von der ich gerne mal was abarbeiten würde UND (noch wichtiger) ich bin in den letzten Jahren anspruchsvoller geworden. Bevor ich einen Stoff kaufe, müssen Farbe und Muster genau zu mir passen, das Material muß gewisse Qualitätsstandards erfüllen… und das führt in der Regel dazu, daß mein “Kaufkandidaten” teuer sind. Und davon kann ich es mir nicht leisten, mal eben drei oder fünf Meter “einfach so” zu kaufen.

Dann denke ich wieder an die Stöffchen, die ich mir früher gekauft habe, all die tollen Schnäppchen, die ich aber nie vernäht habe. Weil sie eben doch nicht perfekt für mich waren. Und dann kann ich dem Kauf gut widerstehen. Es sei denn, ich brauche was spezielles für ein ganz spezielles Projekt. Da kann ich mir dann dafür den “perfekten” Stoff leisten. 😀

Kurzwaren-Shopping im Netz: Rieckmann Kurzwaren

Da ich bei Kurzwaren (na gut, nicht nur da…) etwas wählerisch bin, bin ich zwangsweise auch recht findig, wenn es um das Auftun interessanter Quellen geht. Einzig ein Problem blieb mir über die Jahre: Venezia-Futter.

Zwar bekomme ich das inzwischen in fast allen Fachgeschäften, einzig die Farbauswahl ist mehr als beschränkt. So sieben bis zehn Farben tummeln sich da gewöhnlich. Und natürlich in allen Läden die gleichen. (Sprechen die sich ab??) Oft war ja was passendes dabei, oder wenigstens eine harmonische Kontrastfarbe oder zumindest etwas, was zähneknirschend als akzeptabel durchging. Doch bei meinem letzten Hosenanzugprojekt hatte ich nur die Wahl zwischen “unpassend” und “beißt sich”.

Also dehnte ich meine Suche aufs Internet aus. Am Bildschirm sieht man ja die Farben auch nicht exakt, aber schlimmer als das Angebot des örtlichen Einzelhandels konnte es nicht sein.

Und so stieß ich auf Rieckmann Kurzwaren, einem Groß- und Einzelhändler mit Sitz in Hamburg und einem Versand. Und der kompletten Farbpalette an Veneziafutter!

Nachdem ich mich von meinem Entzücken erholt hatte peilte ich aus der Farbkarte auf dem Bildschirm drei Farbnummern an und schickte eine Email, in der ich die gesuchte Farbe beschrieb und auch die aus meiner (Bildschirm)Sicht in Frage kommenden Farbnummern.

Schon am nächsten Werktag lag eine Email von Herrn Gross in meiner Mailbox, an welche Adresse er die Farbkarte schicken sollte. Meine Antwort ging nachts nach der Arbeit raus und zwei weitere Werktage später hielt ich eine komplette Farbkarte mit echten Stoffabschnitten in meinen Händen. (Und einem Preisangebot, ab zehn Metern der gleichen Farbe wäre es günstiger gewesen, aber so viel brauchte ich dann doch nicht. 😀 )

Ich brauchte dann etwas, um diese Fülle zu verdauen und meine Wahl zwischen mindestens drei sehr gut passenden Tönen zu treffen. Am 26.02. (das war Sonntag vor Karneval) ging meine Bestellung raus, drei Meter für den Hosenanzug, ein Meter für die Hose, die sich inzwischen in meinem Nähplan auf Priorität eins geschoben hatte und, weil ich schon dabei war, ein nahtverdeckter Reißverschluss. Die gibt es nämlich ebenfalls in vielen Farben und ganz verschiedenen Längen. Und kosten weniger als die Hälfte des Preises der Kurzwarenabteilung des Kaufhauses.

Am 07.03. kam das Päckchen dann an. Oder wäre es, wenn ich Zuhause gewesen wäre. Aber der Zustelldienst kündigte seine Wiederkehr für den nächsten Tag an und das sogar mit Uhrzeit. Ein wirklich professioneller Service, denn den ganzen Tag bin ich selten Zuhause, in diesem Fall konnte ich es aber gut einrichten und mußte die Servicenummer des Zustellers nicht in Anspruch nehmen. Und er kam am nächsten Tag tatsächlich pünktlich (also sieben Minuten vor dem angekündigten Zeitraum, aber das ist akzeptabel, finde ich).

Preislich lag der Meter Futterstoff etwas unter den neun Euro, die Venezia hier im Geschäft kostet, durch die Versandkosten (nach Gewicht) war die Ersparnis natürlich wieder “aufgefressen”. Aber darum geht es mir ja nicht, ich bin glücklich, eine Quelle für Venezia-Futter gefunden zu haben, der ich treu bleiben kann. Die Farbkarte habe ich ja jetzt und nie wieder Rennerei!

(Mit der Abbuchung zur Bezahlung gab es ein kleines Problem, weil diese nicht erfolgte, ich stattdessen nach einem Monat eine Zahlungserinnerung bekam. Aber durch Überweisung meinerseits war das rasch zu klären.)

Wer auch mal vorbeigucken will:

Rieckmann Kurzwaren

Über den Blogrand: Nähbuchbesprecherinnen

im (beinahe) Ruhezustand sind “Helfeelfe” Kerstin und “Kampfzwerg” Charlotte.

Trotzdem sind die Bücher, die sie in ihrem “Bücherregalblog” bereits vorgestellt haben interessant und wecken neue Wünsche.

Und vielleicht bekommen die beiden ja einen Motivationsschub, wenn die Leserzahlen steigen? 😉

Das Buchregal von Elfe und Kampfzwerg

(Wobei die beiden sonst keineswegs untätig sind, sondern sich im Elfen und Kampfzwerge Blog durchaus regelmäßig zu Wort melden. 😉

Revue de Presse: Burda Modemagazin Juni 2006

Auch für Nicht-Abo-Inhaber gibt es eine Möglichkeit, sich die Burda vor Freitag zu beschaffen: Am Donnerstag lange genug arbeiten und nach 20 Uhr am Bahnhofskiosk vorbeigucken. Bingo! Da ist sie und die Lektüre für die Straßenbahn gesichert.

Hoppla, ein Glück, daß ich den Titel vor dem Kauf nicht wirklich angeguckt habe… die Farbkombination ist… gewöhnungsbedürftig. Um es mal freundlich auszudrücken. Blassgelb mit einem leicht ins Petrol gehenden grün-blauen Hintergrund…… selbst das braungebrannte Photomodell sieht da blaß aus. Experimente mit Farbfiltern sind ja lustig, aber man muß das Ergebnis nicht unbedingt veröffentlichen. :o) Vermutlich soll es so was wie “Frische” oder “Kühle” ausdrücken? Oder es leidet einfach jemand an einer Gelb-Blau-Sehschwäche. 😀 Naja, dafür kann man die weiße, dünne Schrift auf dem zartgelben Hintergrund auch nicht gut lesen. Doch als Lesestoff kaufe ich die Burda ja eh nicht.

Das Editorial möchte mich von der Farbe Gelb überzeugen. Nun ja… also ich mag Gelb, lange Jahre als Kind war das meine Lieblingsfarbe und ich mag bis heute gelbe Gummibärchen am liebsten… aber in Form von Kleidung an mir.. fand ich es bislang nicht überzeugend. Gar nicht überzeugend. Aber angeblich kann jede Frau diese Modefarbe tragen. Das wäre.. schon interessant mal zu sehen. (

Leider bleibt das Heft den Beweis schuldig, alle gelben Kleidungsstücke werden von einem braungebrannten und schwarzhaarigen Modell vorgeführt…. Hemdblusenkleid, Blazer…. hm, die Materialkombi ist schön, glatt mit boucle… muß ja nicht ausgerechnet in gelb sein. Tatsächlich sehen diese eher “korrekten” Stöffchen in der Kombination sportlich aus. Ein gerüscht wippendes “Kinderröckchen” in Erwachsenengröße… Ne, nicht die Farbe, nicht das Muster, nicht der Schnitt. Kleid 116B… wozu um alles in der Welt soll man das tragen? Durchscheinender Batist mit zartem Lochmuster und weil es noch nicht transparent genug ist, unterhalb des ohnehin schon tiefen Ausschnittes (der bis zum Brustansatz gehen würde, wenn das Photomodell eine solche hätte) noch eine breite Queröffnung. Also… doch.. interessant… fürs Casting für eine Nebenrolle in einem Softporno… doch, da wäre es sicher geeignet.

Was haben wir noch? Rock, Wickelbluse, die unvermeidliche Caprihose,.. schon wieder so ein gesmoktes Puffärmelblüschen (Naja, mir muß ja nicht alles gefallen), ein Maisgelbes Top, diesmal gestrickt. Und dann noch mal die Details in der Nahaufnahme… hm, diese Klappen an der Karobluse waren mir gar nicht aufgefallen… vielleicht nicht so schlecht… mal speichern, die Idee. Warum man allerdings den Hosenhintern von kleinen Mädchen (der abgebildete Po kann niemandem gehören, der die Pubertät schon hinter sich hat, so klein ist der) durch Riegel und Metallringe sexy betonen soll erschließt sich mir jetzt nicht ganz. :-/ Würde mich mal interessieren, wovon der Entwerfer oder die Entwerferin dieser Kollektion nachts so träumen… :o) bäh Diese Latschen, die aussehen, als hätte jemand ein Stück Koffergurt um einen Streifen Plastig geklebt hätte ich jetzt so detailliert gar nicht sehen wollen… schnell weiterblätter

Gut, blau-weiß sagt mir dann schon eher zu. Hat immer so was von Marine und See… ein ewiges Sommerthema. (Bei der Kürze unserer Sommer hat es allerdings den Vorteil, daß man die entsprechenden Klamotten über Jahre hinweg tragen kann, dann werden sie wenigstens ein bißchen benutzt. Man sollte nur jedes Jahr den Urlaubsort wechseln… gg ) Aus Streifenstoff sieht das “Guckloch”-Kleid etwas dezenter aus… trotzdem sehr nach “Seemansbraut”. Oder wie heißen die Damen, die in St. Pauli auf Seeleute an Land warten…? Die gestreifte Jacke kann man leider nicht erkennen, so wie das Model da steht. Aber die weiße Hose lenkt den Blick perfekt auf die Schuhe… weiße Klötze… bäh Gibt es wirklich soo viele häßliche Schuhe auf dieser Welt oder sucht die jemand geziehlt zusammen??? Ach so, Aigner. Manche Sachen müssen wohl geschmacklos sein, damit sie sich verkaufen….

Der Seemannbrautstil zieht sich weiter durch… mit den Rüschen an Rock und Kleid dann allerdings doch eher in Richtung “sweet sixteen” oder so. Und den Streifenstoff dann noch mal als Hosenanzug. Das wäre auch gleich das “Lieblingsmodell A”. Mal sehen, was da noch kommt. Sicherheitshalber trägt die Dame die Jacke nur über der Schulter… Hose und Jacke… könnte etwas zu gestreift aussehen…

Dafür wird die Jacke dann noch mal in verschiedenen Stylings gezeigt. Äh… Leute, die Personen mit den Superminis und den 10cm hohen Keilabsätzen nennt man nicht “Leichtmatrose”… da gibt es ein anderes Wort dafür… fällt mir nur gerade nicht ein… Aber mit 16 hätte ich das Outfit toll gefunden. Und wenn ich eine 16jährige Tochter hätte, würde ich sie so nie auf die Straße lassen. 😀

Dann doch eher in der Retro-Romantik mit dem Rock im Porzellanmuster. Wobei das Outfit durch das Weglassen der Jacke wohl eher gewinnen würde… für die Szenegängerin darf Dior ein paar Accessoires in orange beisteuern. Unter anderem Schuhe… Diesen Sommer leide ich echt… gibt es denn keine Geschmackspolizei, die solche Ausrutscher verbietet?!? Dior macht doch auch so schöne Sachen… Und wirklich in das Outfit integrieren… tut sich die Jacke auch nicht. Dann doch eher beim Klassik-Fan. Wobei man so viel Rosa dazu dann auch mögen muß…

Für die Freizeit wartet der Tropic-Look auf uns. Wie viele verschiedene Wörter man wohl für “Ethno-Look” finden kann? 😛 Aber ich mag die bunten Stoffe ja. Und das Thema lebt durch die Stoffe, die Schnitte sind Nebensache. Andererseits gut für alle, die jenseits Gr. 44 leben (Mehr “erlaubt” Burda im Sommer offensichtlich nicht.) Und da ist auch wieder das Kleid… diesmal zusätzlich mit einer großen Cut-Out Stickerei über die vordere Rockpartie. Eine sehr schöne Stickerei. Nur eben mit großen Löchern. (Nur daß wir uns nicht mißverstehen… der Schnitt des Kleides gefällt mir ausgesprochen gut mit dem schmalen Oberteil und den tiefen Kellerfalten im Rock. Nur mir fallen spontan nicht so viele Gelegenheiten ein, bei denen ich BH und Unterhose in der Öffentlichkeit zeigen möchte.:o)) Womit haben die eigentlich die Stickerei gemacht? in Anleitungsteil blätter Fixier Stickvlies… hm, kenne ich nicht. Aber die Worte “Seidenpapier vorsichtig abreißen” gefallen mir nicht so. Da bleibt doch immer was drunter? Ich glaube, ich bleibe bei Soluvlies und Sprühkleber. Nach dem Waschen hat sich das alleine erledigt.

Top 124 hat eine schnuckelige Rückenlösung. Bestimmt auch auf ein Shirt im meiner Größe übertragbar… allerdings gar nicht BH-tauglich.

Die “Best Basics” sind in Grün mit Gelb. Nicht wirklich überzeugend an einem blonden und blassen Modell. (Im Vergleich zu mir ist sie sogar braun…) Bestätigt also nur meine Theorie, wonach es eben doch nicht jeder Frau steht… Und dieses Wipperöckchen mit der Puffärmellbluse in wildem Muster… Nein, mein “Lieblingsmodell C” wird das nicht. Etuikleid in türkis ist nicht innovativ, aber immer schön. Die Bluse hingegen.. die aufgesteppten Streifen in weiß sind ein viel zu harter Kontrast. Und daß die Gesichtshautfarbe der Dame um ungefähr drei Stufen dunkler auf “Sonnenbrandtieforange” verwandelt wurde macht es nicht wirklich besser. Dem eleganten Hosenanzug kann ich hingegen nur schwer widerstehen. Nicht neu oder innovativ, aber auch Bewährtes kann seinen Reiz haben.

Im Workshop diesmal Seersucker. Den habe ich ja noch nie verarbeitet, kenne ich nur von Bettwäsche. Ach, es gibt auch “unechten”? Ich dachte, das wäre immer eine Sache der Webung. Nicht Bügeln beim Nähen… murmel Da steht doch tatsächlich das eine oder andere drin, was ich noch nicht wußte.

Ach ja, so eine Woche Nähen im Urlaub hätte was.. aber Fleesensee und Ampflwang sind beide bißchen weit weg für eine Woche… Oh, was für nette Obst-Bilder… Mist jetzt lese ich doch glatt die Kosmetikseite. 😉 Aber mit leckerem Obst kann man mich halt immer locken… Ein Zitronenshowergel könnte mich glatt reizen… die Marke habeich allerdins noch nie gesehen…. Länder jung bleiben mit Pflegetips für die Frau verschiedenen Alters…. das beste Mittel gegen Hautalterung wird allerdings mal wieder verschwiegen: Keine Sonne. :o) Und im Sommer auch schwer durchzuführen. Und würde auch der -Werb- äh dem obligaten Artikel über Sonnenschutz zuwiderlaufen. (Gibt es eigentlich noch jemanden in Deutschland, der einen Fernseher hat oder des Lesens kundig ist und der NICHT weiß, daß man Sonnenschutz benutzen soll und wie und warum….? )

Die Spannung steigt… was wird die nächste Seite bringen..? Enthaarung oder Fußpflege… blätter

And the Winner is: Fußpflege. Peelen, cremen, Fußbäder blablabla… (Wo ist eigentlich mein Bimsstein…?)

Maßschnitt… großen Taschen auf der Hüfte bei Jacke und Hose… abhak Und noch mal gelb. Sehr gelb. Mit diesen häßlichen Klumenschuhen in gelb… Top-Label. Äh.. nein. Also ja, es ist ein Label. Das schon. Mit einem “Miderteil” das halb auf der Brust sitzt. Das mag ein Witz sein, aber kein “couturiger”. Mal wieder ein Beleg für die Hypothese, daß sich häßliches am besten teuer verkauft.

Das Kurzgrößenensemble.. Caprihose und Kurzblazer.. netter Ausschnitt… nett und sommerlich. (Steht nicht sonst in den Stilratgebern immer, daß kleine, zierliche Leute keine Wedges tragen sollten, weil es zu klobig und wuchtig wirkt…?)

Und dann kommt auch endlich der Teil, den Burda “meinesgleichen” zugedacht hat. Die Plusmodelle… schöne Farben… und Kleidern kann ich ja eh ganz schlecht widerstehen… (Und.. hey… sollte das Modell so was wie…. Hüften haben? Ein Bäuchlein? Oberschenkel gar…? Revolution in der Burdamoderedaktion oder optische Täuschung?) Offene Kante am Jackenkragen… wie ist das denn… in Anleitungsteil zurückblätter ah ja… gar nicht so übel, die Idee. Gibt auch einem korrekten Teil einen lässigeren Look. Oh, rasante Kurven bei Rock 134… okay, quergestreift muß der Stoff dann vielleicht nicht sein… glänzt auch etwas… billig…? Wenn das Blasenkrepp ist, wird der nicht mein Lieblingsstoff.. der Chiffon hingegen… da verraten sie leider nicht, wo der herkommt…

Für kleine Mädchen gibt es dann noch rosa Kleidchen für Geburtstagsprinzessinen. Niedlich sind die Mädels in dem Alter ja ohnehin noch von selber. 😉 Wobei ich nah wie vor keine Notwendigkeit sehe, Vorschulkinder bauchfrei durch die Gegend zu schicken. Oh, Jacke 135 und Rock 136 sollte sogar das Label “Omafein” bekommen können. Sieht auch suß aus und die Knopflöcher sind pfiffig.

Ui, spannend, es gibt eine Rückmeldung über das “Lieblingsstück” vom März… der schwarze Hosenanzug und seine künftige Besitzerin. Und schön, auch mal Menschen mit “Normalmaßen” in burda zu sehen. (Dafür diesmal keine Leserbriefe und schnirfz kein “Leserinnen entwerfen”. 🙁

Oh, ist schon wieder Weihnachten? Elchgeweihe?? Ach nö, das sind Korallenmotive, die der Kreativteil vorschlägt. Koralle hatten wir doch dieses Jahr schon mal, oder? Sind nicht schöner geworden, die Vorschläge… 😛

Und wann kommt das nächste Heft? 23. Juni sagt die Vorschau…