Revue de Presse: Burda Plus Fashion H/W 2006

Gestern war ich Material für den Kurs, den ich beim Kongress der Hobbyschneiderin in Aachen geben werde kaufen. Beim Bezahlen an der Kasse erspähte ich die neue Burda Plus, also wanderte die auch gleich in meine Tasche. Bißchen fade, das Cover, so in grau und zartlila, aber gut…

Wird auch beim Wiederherausholen aus der Tasche nicht besser. “Lady-Look” in Grau und Rose soll das wohl darstellen. Vielleicht kommen die Farben auf dem rauhen Papier auch nicht so zur Geltung. Der Griff ist jedenfalls “billig”. Aber es kommt ja auch auf den Inhalt an. blätter

Die Inhaltsübersicht… keineOffenbarung. Schöner Jackenstoff da unten links… fade der Rest. Zumindest auf den ersten Blick.

“Grau setzt Trends” vom Modelabel Rio. Grauer Glencheck… muß nicht sein. Die Hose… och, Elastikstoff und Gummizug. :o) Übertreibts mal nicht… Der Blazer hat eine Querteilungsnaht. Interessant. Sieht entweder genial oder komplett bescheuert aus. Leider zeigt kein Bild die Jacke in geschlossenem Zustand, so daß ich nur raten kann. Oh, die Bluse ist nicht schlecht… sehr konservativ- businesstauglich und trotzdem nicht ganz langweilig. Natürlich, den Schnitt gibt es nicht. 🙁 Die Hemdjacke dürfte schnell genäht sein, aber das wäre dann auch der einzige Vorzug. Rock 404… Kurven und Abnäher… schon eher interessant. Aha, wieder nur für querelastische Stoffe. Gut, dann nicht. Das Twin-Set ist leider auch nur “Deko”. Abgeschlossen wird dieser Teil durch die obligatorische Vorstellung der Firma Rio. Wäre interessanter, wenn nicht jedesmal das gleiche drinstehen würde… :o) Mode für die Frau ab 40, ja das erklärt einiges. Wobei… meiner Mutter wäre das mit 60 noch zu langweilig und die lebt sogar in Oberfranken…

Olsen zeigt einen sehr schönen Wirktüll. Sagte ich schon, daß ich Rosen nie widerstehen kann? 😉 (Haben die einen Fabrikverkauf, wo man den Stoff bekommen kann?) Shirt 406 ist eigentlich ganz nett, mit den beiden Lagen. gut, Simplicity hat so etwas als Tunikaschnitt schon seit Jahren im Programm. Ich habe ihn auch im März schon genäht. Und er hatte sogar Abnäher. Der hier leider nicht. Und wenn ich mir die Ärmel so ansehe… könnte es sein, daß die Armausschnitte etwas sehr tief sind? Und das Shirt dann schnell unschön hochrutscht, wenn man die Arme hebt? Dann noch eine Hose mit schrägen Hüftpassentaschen… auch aus querelastischem Stoff… wodurch unterscheidet sich diese jetzt gleich von der auf den Seiten vorher? 411, Jerseyjacke mit Schalkragen… die könnte in der Tat genau das Teil sein, was mir zu der Khaliah Ali-Tunika und Hose noch fehlt…

Schnittübersicht… 412 hat einen netten Stehkragen. Mal sehen…

Dann noch mal das Shirt von Olsen. Tja, wie das wohl sitzt? Bei einem im Sessel hingeflätzten Model, das noch dazu eine voluminöse Strickjacke drüber trägt ist außer dem Stoff wirklich nichts zu erkennen. 🙁

Immerhin, die Vorstellung der Firma Olsen kenne ich noch nicht auswendig. Mal was neues. Interessant, daß diese eine “Normalkollektion” bis Gr 48 haben. Vermutlich wieder eines der Dinge, die der Handel leider nicht ins Angebot nimmt.

Edel mit Taft und Samt geht es bei der Lange-Kollektion zu. Die Vorstellung wurde sehr kurz gehalten. Sehr gut, ich glaube, die Firma war auch schon mehrfach dran. Doch, die Jackenschnitte gefallen mir. Die Stoffe auch, aber auch die Schnitte. Nur… die Armausschnitte sehen wieder recht tief aus? Leider hebt keines der Models die Arme, so daß man mal sehen könnte… Naja, Alltagstauglichkeit war wohl noch nie ein Kriterium. (Genauso wenig wie Models, die auch “Plus” sind, nicht nur “nicht magersüchtig”.)

Burda Maßschnitt…. jetzt auch in Plus, offensichtlich. Eine gute Idee. Blazer und Hose sind auch durchaus nett. Leider traue ich mir das richtige Maßnehmen nicht zu. Da lasse ich das dann doch mal lieber.

Am Ende noch… hey, das Model hat ja Hüften! Unglaublich… “Viva la Diva”, ein Abendkleid von Anna Scholz. Netter Schnitt. Gut so ein ähnlicher war vor zwei Jahren oder so mal als Sommerkleid in der Burda. Allerdings nicht in großer Größe… Die Stickerei gefällt mir auch nicht so besonders…. aber der Schnitt… der ist ausbaubar. Als Abendkleid oder als Sommerkleid. Für den nächsten Sommer.

Ach, schon vorbei, das Heft?

Schade.

Ich hatte gehofft, der spannende Teil käme noch. 🙁

Burda 10/2004, Modell 143 (Herrenshirt)

Ab und an bekommt mein Herzblatt auch mal “obendrüber” was von meinen Nähkünsten ab. Da seine Figur weniger vom “Konfektionsstandard” abweicht (und er in der Hinsicht außerdem weniger mäkelig ist als ich…) ist das im allgemeinen weniger schwierig.

Meist trägt er ja sowohl beruflich als auch privat Hemden. (Welchselbige ich nicht selber nähe… meine Mutter schenkt ihm zum Geburtstag und zu Weihnachten je ein Hemd von Müller Maßhemden, so hat sie ein Geschenk und er ein neues Hemd ohne so lästige Dinge wie “anprobieren” oder “aussuchen”. Und da meine Mutter in der Nähe einer Filiale des Betriebes wohnt, findet sie sogar fast immer einen schönen Stoff in der “Schnäppchenecke” :-D. Und da die Hemden von guter Qualität und somit langlebig sind reichte das in den letzten Jahren für die “Arbeitshemden”.) Doch ab und an gibt es Anlässe, wo ein Shirt oder ein dünner Pulli zur Anzughose oder auch unter dem Jacket angesagt wäre. Ein klarer Fall für die Nähmaschine.

Oktober 2004 fand ich in der Burda endlich einen passenden Schnitt: Körpernah und schmal genug, um unter den Anzug zu passen, aber nicht so eng, um nach Chippendale-Boys auszusehen… :-D. Es handelt sich um einen Raglan-Schnitt mit einem Abnäher auf den Ärmeln zur besseren Formung der Schultern. Der Schnitt ist mit zwei Punkten gekennzeichnet, die Schwierigkeitsstufe ist vermutlich auf den Reißverschluss in der einen vorderen Naht sowie den mit Druckknopf geschlossenen Kragen zurückzuführen. Beide Elemente machen aber eben den wenig auftragenden Schnitt möglich.

Herrenshirt nach BurdaAls Stoff wollte ich etwas, was nicht langweilig einfarbig ist, aber natürlich auch nicht quietschebunt. Ein bißchen Struktur wäre schön. Und nicht schwarz oder grau, aber schon eher gedeckt.

Tja… das dauerte dann einige Monate und viele Stoffgeschäfte. Fündig wurde ich letztlich mal wieder in Aachen bei Scherzkeks-Stoffe: Ein leichter Sweat, die glatte Seite in einem warmen Steingrau, die linke Seite (Struktur!) gemischt mit “mandarin”, zusammen ergab das einen warmen Sandton. (Den das Bild nicht wirklich gut wiedergibt… ) Passend zum braunen Anzug und nicht ganz langweilig. (Ich habe also die linke Stoffseite nach außen verarbeitet, was problemlos ging, weil der Stoff auch nicht angerauht war.) Ich überlege nur immer noch, ob ich den Stoff Januar 2005 gekauft habe oder Januar 2006… Fertig bin ich jedenfalls jetzt erst…

Den Schnitt vom Schnittbogen auf Folie durchzupausen war nicht schwierig. Laut Maßtabelle habe ich Größe 52 verwendet, das war bisher bei Burda auch sonst die richtige Größe. Was ich allerdings vergessen hatte (wie ich später beim Nähen merkte), waren die Reißverschlussbelege an Vorderteil und Ärmel. Die sind nur für die kleinste Größe eingezeichnet und wenn man eine andere Größe rauskopiert, übersieht man die schon mal, weil sich die Linien nirgendwo mehr kreuzen. Mir hätte es geholfen, wenn sie in der Schnittübersicht als einzelne Teile gezeichnet gewesen wären, dann hätte ich sie wohl nicht so leicht übersehen.

Genäht habe ich weitgehend nach der Burda-Anleitung und da mich Silvia an ihr Maschinchen ließ, habe ich mit der Overlock genäht. (Außer den nahtverdeckten Reißverschluss… den habe ich natürlich normal eingenäht, mit dem entsprechenden Nähfuß.)

Was ich nicht verstanden habe war, wie der Reißverschlussbeleg gearbeitet werden soll. Also habe ich den Beleg unten zusammengenäht und danach eingeschlagen von Hand auf das Reißverschlussband.

Beim Kragen bin ich in so weit abgewichen, daß ich keine Vlieseline aufgebügelt habe, sondern ein festes Stück Stoff an den Stellen, wo der Druckknopf eingeschlagen wird, eingeheftet habe. Bügeleisen war gerade keines zur Hand…

Dann hatte der Kragen noch ein Paßzeichen, von dem ich nicht wußte, wo es hin soll, aber ein gerades Stoffstück an einen Ausschnitt nähen schaffe ich auch so noch. Die Krageninnenkante habe ich von Hand eingeschlagen angenäht, hier geht aus der Anleitung nicht hervor, wie es gedacht ist. Da ich aber keine sichtbare Naht außen haben wollte, blieb mir da ohnehin keine Wahl.

Weiterhin habe ich die Säume nicht mit Zwillingsnadel genäht, sondern die Kanten mit der Ovi versäubert und die Säume danach mit den Dreifach-Geradstich meiner Maschine festgenäht. Das ist mein Standardverfahren für Shirts und gefällt mir in der Regel besser.

Als alles fertig war, kam die spannende Stunde der Wahrheit… die Anprobe. Wie schon gesagt, bei meinem Mann paßte Burda bislang leidlich gut und gerade ein Shirt ist ja nicht so “paßformsensibel”. Was mich allerdings schon mißbrauisch machte war, daß das Shirt (trotzdem die Seitennähte gleich lang waren) vorne etwas kürzer ist als hinten. Man kann das hinziehen, aber ganz optimal ist es nicht. Und der Effekt trat erst auf, nachdem der Kragen dran war…?

So war ich nicht mehr ganz überrascht, daß bei der Anprobe die Schulter-Kragenpartie nicht wirklich schön sitzt. Man kann es tragen, nicht “schlimmer” als gekauft… aber irgendwie suboptimal. Und die Ärmel… sind schlappe 6cm zu lang. Daß ich Ärmel manchmal etwas kürzen muß, bin ich gewohnt… aber 6cm sind ein neuer Rekord. (Praktischerweise muß ich so aber wenigstens den Saum nicht auftrennen, sondern kann ihn einfach abschneiden. Dann sind es genau 6cm weniger… ). Unangenehm auch, daß die Reißverschlußbelege im Inneren recht lose rumschlabbern. Da mein Schatzi nicht so der Typ für stundenlanges zurechtrücken ist, muß ich da wohl auch noch mit ein paar (Hand)Fixierstichen ran.

Fazit: Ich bin von dem Schnitt etwas enttäuscht. Ich hatte mir einen Basisschnitt erhofft, nach dem ich noch mehr Shirts nähen könnte. Das ist er so auf keinen Fall. Mal sehen, ob ich versuche, ihn anzupassen oder ob ich lieber nach einem anderen Schnitt Ausschau halten.

Raffrollo kürzen – Teil 2

Mehrlänge abmessenJetzt brauche ich viel Platz, ich lasse den Raffrollo nämlich auf seine volle Länge (in dem Fall 210 cm) heraus und lege ihn gestreckt auf den Boden.

Nachdem ich die neue Länge mal abgemessen und mit einer Stecknadel markiert habe (Kleiner Tip: Da die meisten Maßbänder nur 150cm lang sind, stecke ich bei 150 cm eine Stecknadel. Muß ich später noch mal nachmessen, muß ich nur ab dieser Markierung neu messen, was deutlich einfacher und schneller geht.)

Damit die “Beschwerungsleiste” wieder befestigt werden kann brauche ich einen neuen Stofftunnel. In meinem Fall bietet es sich an, die schon vorhandene Stofffalte zu nutzen. Ich die Breite des ursprünglichen Tunnels (in dem Fall 4,2cm), lege dann den Stoff an der Querfalte zusammen (auf dem Bild liegt die rechte Stoffseite oben) und messe 4,2cm mit dem Handmaß ab. Da kommen Stecknadeln rein. (Man kann es auch heften, es geht aber bei dem relativ steifen Stoff ebensogut ohne.)

neuen Tunnel faltenJetzt habe ich also einen 4,2cm breit abgesteckten “Kniff”. Und den klappe ich einfach nach oben.

Die “scharfe” Bügelkante die der Stoff da schon hatte liegt also sichbar auf der rechten Stoffseite. Ich hoffe, man kann es in dem “Querschnitt” auf

dem Bild erkennen: links auf dem Bild ist Richtung oben am Rollo, rechts ist Richtung unten. Die rechte Stoffseite zeigt nach oben, die linke liegt auf dem Bügelbrett. Nach rechts auf dem Bild erkennt man, wie sich ein “Säckchen” auf der Rückseite des Rollos formt. Der spätere Tunnel für die Holzleiste.

knappkantig absteppenDann muß ich nur noch von der rechten Stoffseite aus die Falte knappkantig feststeppen.

Für diesen Schritt kann man auch das Rollo getrost wieder “hochziehen”, also klein machen. Das ist einfacher zu handhaben als 2 Meter Stoffbahn links von der Nadel.

Wer einen Kantensteppfuß hat, kann sich die Arbeit noch mal erleichtern, einfach die Falte an der Führung entlang laufen lassen und die Nadelposition um eine oder zwei Stellen nach rechts versetzen. Anschließend einmal drüberbügeln, damit der Tunnel so flach wie möglich ist.

Jetzt wird es richtig ernst. Bis hierher war alles korrigierbar, aber nun muß die Schere zum Einsatz kommen. Ich messe endgültig die fertige Länge. (Nach dem Nähen des Tunnels, denn falls ich da etwas schlampig messe oder arbeite, dann wirkt sich das nicht negativ auf die Gesamtlänge aus.) Plus 2 cm für den Saum. Die Linie zeichne ich im rechten Winkel zur Seitenkante mit Hilfe eines großen Geodreiecks an, überprüfe durch gegen Winkelmessung an der anderen Seitenkante, ob es wirklich gerade ist.

Da ich dabei merke, daß die Seitennähte nicht ganz gerade sind, korrigiere ich den Rest nach Augemaß. Ein 50cm langes Lineal ist bei den 50 cm breiten Vorhängen hilfreich. Dann anzeichnen und abschneiden.

Saum umbügelnBeim Umbügeln des Saumes ist das Handmaß wieder eine große Hilfe. Den Stoff mit der rechten Seite aufs Bügelbrett legen und die Kante so nach oben umklappen, daß sie genau auf die 2 cm-Markierung des Handmaßes trifft. Dann festhalten, das Handmaß entfernen (das ist wichtig, denn das Handmaß ist aus Kunststoff und nicht hitzefest…) und vorsichtig punktuell bügeln. (Vorsichtig, um die Finger nicht mit zu bügeln, denen bekommt das nicht gut. g)

Das Handmaß eine Handbreit entfernt wieder anlegen, Stoffkante 2cm breit umlegen, bügeln,… etc. Am Ende einmal über den ganzen Saum bügeln.

Wer nicht gerne mit dem Bügeleisen in der Nähe der eigenen Finger rumhantiert, der kann natürlich auch zuerst einen 2cm breiten Saum feststecken und dann bügeln. Da muß man allerdings darauf achten, daß man keine Abdrücke der Nadelköpfe einbügelt. Und natürlich nur Glaskopf oder Stahlkopfstecknadeln verwenden!

Ich fange nicht direkt an der Seitennaht an, sondern ein Stück zur Mitte hin und arbeite mich dann von dort aus zu den beiden Seiten hin. Denn durch die Stofflagen der Säume der seitlichen Rollokanten legen sich diese etwas anders als die einfache Stofflage des übrigen Stoffes und es ist einfacher, die Kanten als letztes dem restlichen Saum anzupassen als umgekehrt.

Saum umbügelnDann wird der Saum ein zweites Mal eingeschlagen, so daß die Schnittkante zwischen den Stofflagen liegt und nicht ausfransen kann.

Auch da kann man sich mit den Fingern Stück für Stück vorarbeiten und gleich mit dem Bügeleisen fixieren.

Saum absteppenUnd dann ist es schon fast geschafft. Der Saum wird von der linken Seite her gesteppt (also auf einen farblich passenden Unterfaden achten, denn der liegt hinterher sichtbar auf der rechten Seite des Raffrollos), wobei der Kantenfuß wieder gute Dienste leistet.

Anschließend die anfänglich entfernte Holzleiste wieder in den neuen Tunnel stecken, fertig! Ein Schnitt, zwei Nähte, ganz einfach eben. 🙂

Raffrollo kürzen – Teil 1

Eigentlich hasse ich ändern. Auftrennen, neu nähen, ausmessen…. und am Ende hätte man es in der gleichen Zeit auch ganz neu nähen können.

Andererseits… es gab bei Leroy Merlin ein fast zu unserem Fenster passendes Raffrollo. Die Breite stimmte, die Farbe stimmte, nur die Länge stimmte nicht. Und der Wellenrand am unteren Ende störte. Mit so was hab” ich”s nicht so. (Das gleiche Modell gab es auch ohne den Wellenrand, aber nicht in diesem frischen Apfelgrün.) Der Preis stimmte auch, sehr sogar.

RaffrolloUnd Raffrollo nähen… macht ebenfalls jede Menge Arbeit, inklusive Holzstangen passend sägen. (Ich hab schon mal so was genäht, daher weiß ich das so genau.) Also habe ich mich diesmal für das Ändern entschieden.

Und es war eine gute Entscheidung, denn sie Sache war mit einem Schnitt und zwei Nähten erledigt. Schnell, einfach und auch von wenig erfahrenen Näherinnen zu bewältigen. Ich habe mich entschlossen, die Raffrollos von unten zu kürzen, da ich den Wellenrand ohnehin loswerden wollte, bot sich das an. Es geht natürlich auch von oben her, das ist etwas aufwendiger.

Raffrollo, MechanikHier die Rückseite des Rollos. Den oberen Teil der Mechanik mit der Führung für die Zugbänder habe ich in Ruhe gelassen. Wichtig ist der untere Teil.

RaffrolloIn einem Tunnel liegt eine schmale Holzleiste, die als Gewicht dient, damit das Rollo sich auch schön nach unten schließt. Die muß zwar später wieder rein, aber als erstes ziehe ich sie raus. Ich habe Glück, denn die Tunnels sind an den Seiten offen, so daß ich nichts auftrennen muß.

RaffrolloAnschließend muß ich etwas “trennen”, nämlich die Knoten, mit denen das Rolloseil an der untersten Öse befestigt ist.

Bevor sich der Rollo ganz ausfädeln kann knote ich das Seil in der jeweils darüberliegenden Öse wieder an. Kürzen des Seiles spare ich mir, denn länger als das Raffrollo am ende ist, kann die Schnur auch nicht nachgeben.

Danach kann ich den “ausgeknoteten” Teil der Gardine aufklappen. In meinem Fall war der Rollo nur um gut 30cm zu kürzen, da genügte es eine “Faltung” abzuschneiden. Will man mehr kürzen, muß man ggf. mehrere “Faltungen” lösen und das Seil weiter oben wieder anknüpfen.

Knoten am RolloWer (wie ich) wenig Ahnung von Seemansknoten oder anderen stabilen Knüpftechniken hat ist übrigens gut beraten, die vorhandenen Knoten vor dem aufknüpfen genau zu betrachten, damit das wieder anknoten genauso stabil erfolgt.

Eine Standardtechnik scheint es allerdings nicht zu geben, denn die vier Knoten, die ich geöffnet habe, waren auf dreierlei verschiedene Arten gebunden. gg Grundkenntnisse in Makramee helfen auch beim neu verknoten. Und ich habe noch mit einem Tröpfchen Fray-Check gesichert….

Bevor ich jetzt mit Schneiden und nähen ernst mache, klappe ich mal probeweise das, was ich hinterher wegschneiden will ein, stecke es fest und ziehen den Rollo hoch. So kann ich kontrollieren, wie weit er im geöffneten Zustand herunterhängen wird. Nicht daß das Fenster hinterher kein Licht mehr bekommt… (Wenn der hochgezogene Vorhang durch das kürzen und Neuverknoten sehrviel länger wird, muß man überlegen, ihn doch von oben zu kürzen. Aber ich habe Glück, da ich ungefähr so viel kürze wie eine “Falte” zwischen zwei Ösen tief ist, hängt der geöffnete Rolle am Ende ähnlich weit herunter wie ursprünglich. )

Soluvlies ist (fast) wasserlöslich….

Germanien im Jahre 2006 nach Christus. Alles Stickvlies ist im Wasser gelöst. Alles Stickvlies?

Nein, ein kleiner, hartnäckiger Rest an den innersten Ecken leistet Wasser, Waschmaschine und Waschpulver hartnäckig Widerstand.

Aber vielleicht sollte ich von vorne beginnen…

Im Mai dieses Jahres startete ich einen Aufruf im Hobbyschneiderin-Forum, der sowohl von lieben Forenmitgliedern als auch von einer genauso netten auf Gardinen spezialisierten Änderungsschneiderei beantwortet wurde und ich erhielt packenweise leichte Gardinenstoffe, Schleiertüll und was man an transparenten Stoffen sonst noch so finden kann.

Ich wollte einmal ausprobieren, ob man nicht auch ohne Stickmaschine aus einfachem Tüll oder Chiffon Spitze sticken und/ oder applizieren kann.

BordüreNach einigen Experimenten glückte das auch.

Zumindest im Großen und Ganzen, etwa das im Hobbyschneiderinforum von Anne schon vorgestellte Fischsäckchen oder diese applizierte Bordüre.

Beim ersten “richtigen” Versuch, dem Fischsäckchen, habe ich das Motiv mit weichem Bleistift auf Soluvlies gezeichnet, wie ich das sonst für Stickerei auch mache, habe das Vlies dann mit Prym Sprühfixierer unter den transparenten Stoff geklebt, in den Stickrahmen eingespannt und losgelegt.

Die böse Überraschung kam beim Auswaschen: Durch den Sprühfixierer wurden offensichtlich Bleistiftspuren auf den Stoff übertragen. Und Bleistift… wäscht sich nicht wieder aus. (Diese böse Erfahrung hatte ich beim Seidenmalen vor Jahren schon mal gemacht.)

Hobbyschneiderin Anne hatte dann die Idee, das Muster einfach auf die linke Seite des Vlieses zu zeichnen. Also nächster Versuch.

Leider sieht man die Vorzeichnung dann aber nicht mehr durch Vlies und Stoff hindurch. Irgendwann werden auch transparente Stoffschichten undurchsichtig. Also habe ich schwarzen Kuli genommen, den sieht man gerade so durch.

Zumindest bis mit der Applikation die dritte Stoffschicht kommt… also zuerst die Kulilinie mit Sublimatstift von Prym auf den Trägerstoff, dann den Applikationsstoff draufgeklebt (wieder mit besagtem Sprühfixierer) und schnell aufgenäht, bevor der Sublimatstift verblasst. (Was auch bei lila schneller geht, als auf der Anleitung steht.)

Vorzeichnung bleibt sichtbarUmständlich, aber es funktioniert.

Hoffnungsfroh warf ich die lange Bordüre ins Waschbecken… das Soluvlies löste sich… scheinbar.

Nur die schwarzen Linien der Vorzeichnung waren immer noch zu sehen. 🙁 Und da der Stoff transparent ist, nicht nur von der Rückseite, sondern auch von vorne.

Jetzt will ich es wissen und werfe das Teil bei 30°C in die Waschmaschine. Wenn die das nicht hinbekommt…

Tja… das meiste ist raus, aber da wo mehrere Lagen aufeinander liegen und die Stiche auch dicht in zwei Schichten verlaufen… da bleiben dunkelgraue bis schwarze Ränder. (Auf dem Photo erkennt man es nur schwach, der Effekt ist in Wirklichkeit leider stärker.) So ganz…. löst sich das lösliche Vlies ganz offensichtlich nicht. grrr Und da die Stoffe transparent sind… genau, sieht man das auch durch.

Schnirfz Da heißt es wohl weiter testen…

Ultra Solvy wäre ja auch eine Alternative. Aber da weiß ich gar nicht, womit dauerhaft und gleichzeitig löslich Vorzeichnen. Sublimatstift ist bereits nach 30 Minuten zu schwach, um ihn noch durchsehen zu können…

(Falls jemand Ideen hat, wie man das Soluvlies noch rausgewaschen bekommt… immer her damit… )

Gartennähen 2006 – Ich habe fertig!

Polster für den GartenKaum zu glauben, aber meine Neverending Story hat ein Happy End!

Dank einer antreibender Fußtritte von ma-san und dem kleinen Scherzkeks sowie das damit verbundene Leihen der jeweiligen Overlock sind die Polster für die Gartenstühle und Deckchairs alle fertig und machen sich gut auf unserer Terrasse. 🙂

Jetzt brauche ich nur noch eine passende Tischdecke… den gleichen Stoff wollte ich nicht, aber uni im passenden Gelb…

Zeit für eine neue Stoffsuche sowie ein neues Langzeitprojekt… :o)

Projektüberflutung

Jahrelang war ich diszipliniert. Habe ein Projekt fertig genäht, bevor ich das nächste angefangen hatte. Nur ein parallel laufendes “Langzweitprojekt” habe ich mir gegönnt und später noch Dessous, weil die ja meist eh an einem Tag locker fertig werden.

Weil ich es hasse, im Chaos von fünf verschiedenen Projekten zu sitzen, kein passendes Teil mehr zu finden und vor allem weil ich dann immer da sitze und nichts tue, weil ich mich nicht entscheiden kann, womit ich anfangen soll.

Jahrelang ging es gut.

Und jetzt?

Eigentlich ist mein aktuelles Projekt ja eine Batistbluse, an der ich mit der Schwertnadel ein bißchen rumspiele.

Und mein Langzeitprojekt ist ein Shirt für meinen Mann.

Und die Dessousstoffe wachsen auch nicht über ihren Karton hinaus.

Aber dann kamen Anne und Tinalein und wollten die Rückmeldung der Kursleiter bis zum 10. Juli und ich mußte die schon lange geplanten Techniken ganz schnell mal ausprobieren. Und wo ich so schön dabei bin, habe ich mir noch mehr Tüll, Chiffon und Organza gekauft, um weiterzuprobieren.

Und dann kamen die Vorhänge, die ich für unsere Pariser Wohnung nähen sollte, wollte und müßte. Die habe ich auch angefangen. Viel Stoff, lange Bahnen… blockieren das Wonzimmer.

Dann ist mir von einem ausgeflippten T-Shirt-Stoff was übrig geblieben, was ein Baby-Ensemble werden soll (meine Freundin bekommt im November ein Mädchen!). Da fehlt mir aber noch rosa “Basis-Stoff” dazu.

Und jetzt kamen auch noch, etwas verspätet, meine Geburtstagsgeschenke: Säumerfuß und Lochstickeinrichtung die ich auch am liebsten sofort ausprobieren würde!

Und jetzt sitze ich da und mach gar nichts, weil ich mich nicht entscheiden kann, womit ich anfangen will! schluchzheul

Revue de Presse: Burda Modemagazin Juli 2006

Diesmal eher spät, aber immer noch, bevor das nächste Heft rauskommt… gg

Passend zu den heißen Temperaturen der letzten Tage strahlt mich der Titel unterkühlt an: vom Weiß des Titelmodells über die blauen Augen des Modells bis zum pastelllila Hintergrund. “Weiß groß in Mode” ist jetzt als Sommerthema nicht so wirklich neu, aber natürlich immer passend. Wie jeden Sommer. Ein Dauertrend sozusagen.

Im Editorial wird wieder eine Gewinnerin des “Lieblingsmodell- Wettbewerbs” vorgestellt. Nur schade, daß man nicht auch mal die Gewinnerin in ihrem Lieblingsmodell zu sehen bekommt. An diese seltsame serifenlose Schrift muß ich mich hingegen noch gewöhnen… Wirklich angenehm auf Papier zu lesen ist das nicht… ich bleibe doch weiterhin dabei: serifenlos auf dem Bildschirm, auf Papier Schrift mit Serifen.

Die Überblicksseite ist auf den ersten Blick dann doch nicht nur weiß. Was ganz gut ist, denn strahlendes Weiß ist zwar eine wunderbare Sommerfarbe, aber so ganz optimal steht sie mir nicht…

Der erste Rock ist gleich glamourös in Szene gesetzt. Was für ein toller, interessanter Stoff! Und eine “eckige” Rüsche ohne Rüsche… gefällt mir gut. Zwar nicht meine Größe und meine Farbe, aber als Idee…. kann ich das vielleicht irgendwann mal verwenden. Für die “Blusonbluse” kann mich hingegen nach wie vor keiner begeistern. Ich dachte, die kämen so ganz allmählich bei der “Oma-Mode” auch etwas aus dem Trend? Und an die Puffärmel des Landhausstiles an der Jacke will ich mich glaube ich, auch nicht wirklich gewöhnen. Makramee- Gürtel haben hingegen den Vorteil, daß man sie prima selber machen kann. (Und Schuhe… trägt man die jetzt mit zwei Größen Überlänge an der Ferse? :o) Aber wir wissen ja, ungeschickte Schuhwahl bekommt das schickste Outfit klein. Na gut, bei dem ist nicht so viel verloren…)

Weiter geht es mit dem Lochmuster- wir- verwerten- unserer- Oma- ihr alt- Leinen- ländliche- Romantik- Stil: Ein Blüschen, ein Kleid… nette Schnittführung bei letzterem im oberen Bereich und natürlich mit genau auf der Hüfte angekraustem Rock. Ach ja richtig, Burda, Schnitte für Frauen ohne Hüfte… Ah ja, eine “Lieblingsmodell” ist es auch. Die Hose mit den Schürzenteilen hingegen… das sollte auch in Größen jenseits der 44 umzusetzen sein.

Dann die Titelbluse noch mal “in Groß” schöner Kragen und interessante Lösung bei der Kantenverarbeitung. Die kann man bestimmt auch für andere Sachen einsetzen… gleich mal wieder ein Bookmark im Hirn setzen. Der truschige Hosenanzug mit Bermudas hingegen… weiterblättern, nicht hinsehen…. allmählich wird das weiß langweilig, die Augen müde davon Noch ein Rock, nettes Godet, definitiv auch Plus- geeignet, und Seersucker muß man ja nicht nehmen… ein weiteres Kleid.. oh, diesmal ist die Kräuselung an der Hüfte sogar besonders “schmeichelnd” mit Köpfchen aufgesetzt… und wieder die Schuhe… Keilabsätze sehen ja ohnehin schon dämlich aus, aber wenn sie dann noch deutlich zu groß für die darinsteckenden Füße der Trägerin sind… pföh)

Beim Styling steht der weiße Rock vom Anfang im Mittelpunkt. Gut, der hat diese Aufmerksamkeit auch defintiv verdient! und bringt offensichtlich auch Farben schön zum Strahlen, mit denen er kombiniert wird. “Szene-Italiener” darf ich allerdings nie besuchen, denn diese grauenhaften Schuhe… ah ja, Vuiton… gut, ausgesprochen nicht mein Stil. Überhaupt ist grün- rosa keine Farbkombi die ich irgendwo sehen möchte… Aber der Rock.. also der Rock ist einfach schön.

Die Best Basics haben leider Farben, die meinen Augen weh tun. Entenkackedurchfallgrün und noch mit großen Karos… das Kleid wird mein Lieblingsmodell nicht. (Außerdem ist der Rock wieder auf Hüfthöhe angesetzt.. obwohl die Kellerfalten eher figurgünstig sein könnten.) Die Schnitte der vorherigen Seiten, nur in diesen Gruselfarben… schnell weiterblätter Das weiße Romantikkleid mutiert hier zur Bluse… doch, nette Schnittführung, aber dürfte bei mir nicht zum Passen zu bekommen sein. Schon gar nicht in Größe 44…

Ein kurzer Blick nur auf das Modell in Kurzgröße… schöne Proportionen, sehr schöner Rockstoff und… die Bluse… also wenn ich genau hinsehe… die Bluse sitzt nicht wirklich. Am oberen Knopf ist viel Zug und dafür gibt es je nach Körperhaltung am Armloch üble Falten oder Einblicke. Andererseits sind Carmenblusen ohne Ärmel dran diesbezüglich eh ziemlich hoffnungslos…

Hoppla, so bunt geht es weiter? Die Tunika erinnert mich sehr an den Ostblick- Folklorestil den wir in den 80ern mal hatten… Schade, daß meine gestickte Bluse aus Ungarn Kindergröße hat und nicht mehr passt.. ah, diesmal steht aber Mexiko Pate. (Schöne rote Tasche bei den Kaufsachen… Ipa-Nima, nie von der Firma gehört… den Preis will ich vermutlich gar nicht wissen… :o) ) Ein butes Ringelshirt mit unschön hängendem Ausschnitt und der Bermudaanzug, der leider auch in schwarz mit Bunt nicht besser aussieht. Nur anders gruselig. (Wobei die Stickerei und die Schnifführung der Jacke durchaus verwendbar sind…) Der rote Hosenanzug zieht meine Blicke natürlich hoffnungslos auf sich…. Kanten mit marmoriertem Handstickgarn veredelt… auch eine Idee… (Aber die geknöpfte Jackenkante klappt oben um. Unschön, unschön,… und staucht der breite Jackenkragen nicht im Nacken…? ) Die bunten Knöpfe auf dem Rock sehen lustig auf, aber ich frage mich doch, ab man da nicht etwas unbequem drauf sitzt… etwa im Flieger oder im Auto auf dem Weg in den Urlaub…

Ah, noch mal ein Kleid als Lieblingsmodell.. was ist jetzt gleich der Unterschied zu dem karierten? Außer dem Stoff? in den Anleitungsteil blätter Ah ja, der Rock ist einmal in Falten gelegt, einmal angekraust. Die anderen Teile sind die gleichen. Auch auf dem Schnittbogen… Das Top daneben sitzt schon auf dem Bild schlecht. Ob das an der Holzperleborte liegt? Oder einfach am Schnitt? Nun gut, da es nur bis Größe 42 drin ist muß ich mir hier gar keinen Kopf machen…

Für Freizeit sieht Burda diesmal Jersey in augenschmerzenden Farbkombinationen vor. Die Holzperlen an dem Streifetop sehen ein wenig sehr gewollt aus. “Hey, das Thema Holzperlen muß noch ins Heft.” “Oh M…, habe ich verg… äh, Moment, äh,… habe ich bis heute Nachmittag gemacht…”

Reportage über eine Hutmacherin! Wie wunderbar! Fiona Bennett habe ich doch auch bei “chic” schon gesehen! (Wie, ihr guckt kein Arte? Solltet ihr aber… 😉 ) Ich liebe Hüte! Mehr davon! Und größere Bilder!!

Workshopthema ist diesmal Baumwolle… nun ja, das ist wohl doch etwas zu umfangreich, um es auf einer halben Seite (wenn man die rein dekorativen Bilder abzieht) halbwegs sinnvoll behandeln zu können. (In der Strickzeitung “nicole” gab es anno dunnemals mal eine schöne Serie über die verschiedenen Fasern, aber jeweils mehrere Seiten.) Kein Wunder jedenfalls, daß die Tips sehr pauschal sind: feine Stoffe brauchen eine dünne Nadel (ach was….?), Kochwäsche kann bis 95°C gewaschen werden (warum heißt die wohl “Kochwäsche”…?),… und Baumwolle bei Bügeleiseneinstellung “Wolle” mit Dampf bügeln… was ist das denn für ein Schwach… ?? Abgesehen davon, daß viele Haushaltsbügeleisen erst bei der Einsetllung “Baumwolle” anfangen zu Dampfen, weil das Eisen ja heiß genug sein muß, damit Dampf entsteht, warum heißt die Einstellung am Bügeleisen wohl “Baumwolle”? Auf Wolle bügel ich mir ja einen Wolf… und glatt ist es hinterher immer noch nicht.

Wenig neues im Leserforum… eine Sonnenbrille mit “Gebändel” vom Bügel. Das könnte bei richtiger Frisur nett aussehen. Sollte sich aber mit einem Dremel auch selber machen lassen… Sonnenbrillenbügel anbohren und alte, lange Ohrhänger aus den 80ern rein. gg

Und welches Thema mag die Kosmetikseite vorhalten? Genau, Sonnenschutzmittel, Selbstbräuner und Gymnastik und Cremes gegen Cellulite. (Helfen zwar alle nicht gegen die zugrundeliegende Bindegewebsschwäche, aber eine gewisse optische Verbesserung ist sicher drin. Ob einem das 45 EUR für ein Tiegelchen Creme wert ist muß mal wieder jede selber entscheiden… Medizin und Wellnessteil über den Daumen laufen lass Nichts neues…. same procedure as every year…

Stop, das Top-Label. (Äh… war der Kosmetikteil nicht mal weiter hinten? Oder verwirrt nur die Hitze mein Hirn?) Hm. Weiß. Unproportioniert irgendwie und der Baumwollcrash sieht nur ungebügelt aus. Harvan scheint jetzt nicht so mein Stil zu sein…

Die Kindermode steht, wenig überraschend, auch im Zeichen des Strandurlaubs. Schöne gestreifte Popeline an dem Hemd… Das Leserinnen Entwerfen Modell ist wieder wunderschön. Sexy, verführerisch, nichts für den Alltag… quand meme! Wobei mir die Originalzeichnung mal wieder um einiges besser gefällt, als die Burda-Umsetzung…

Ah, endlich der Plusteil… Hellblau mit Schleifchen auf der Tasche. Öh… also.. ne, oder? Das ist jetzt nicht euer ernst??!? schnell weiterblätter Oh, was für ein schönes Twinset! Ah ja, klar, gekauft…. wogibt es denn Lecomte? Aber vermutlich auch nicht mit Hüften die zwei Nummern größer sind als die Schultern… 🙁 Doch, der Rock ist auch nett, doch, doch. Aber ich glaube nicht meine Farben… Gehrock, genau, wenn Frauen dicker werden, zieht ihnen einen Gehrock an. Wird das nicht mal langweilig?

Mein Farbempfinden muß ich wohl mal justieren… der Dekoteil feiert die Südsee und tut das mit ätschigen Farbkombinationen. Naja, vielleicht justiere ich auch lieber das Heft. Dekoteil schnell und unteschieden überblätter

Und schon bin ich bei der Vorschau… Herbstmode. Am 21.07. Ich glaube… dafür bin ich gerade gar nicht in Stimmung….

Wie nähe ich einen Herrenslip? – Teil 3

Gummi zum Ring schließenJetzt fehlt eigentlich nur noch ein Gummi am Bund, damit die Hose auch nicht runterrutscht.

Man kann hierzu einen etwas breiteren (ca 1,5cm – 2cm) Haushaltsgummi oder Badegummi analog zu den Beinabschlüssen annähen. Lieber nehme ich aber Bundgummi, wenn ich farblich passenden habe. Da diese relativ schwer zu bekommen sind, kaufe ich da auch einfach mal auf gut Glück und auf Vorrat. (Dieser hier ist auch wieder von ELingeriA) Es gibt sie mit aufgerauhter Rückseite und glatt.

Die Länge des Gummibandes gibt auch hier der Schnitt vor. Je nach Festigkeit des Gummis und Geschmack des Trägers kann man hier aber ebenfalls variieren. Den Gummi 15% bis 20 % kürzer zuschneiden als die Länge der Bundkante ist ein gutes Maß.

Gummi zum Ring geschlossenDen Gummi schließe ich als erstes zum Ring. Dazu lege ich die beiden Enden einfach einen Zentimeter breit übereinander, dann liegt zwar eine Schnittkante außen, der Gummi liegt aber flach und wird so bequemer.

Hier kommt wieder der gute alte Zickzackstich zum Einsatz, Stichbreite wieder 3 (kann auch etwas kürzer sein, etwa 2,5), Stichlänge 2 (nicht kürzer als 1,5). Damit die Naht hält fange ich ein Stück auf dem Gummi an und nähe zuerst bis zum Rand rückwärts….

… und dann wieder vorwärts bis zur anderen Kante und von der aus wieder einige Stiche rückwärts. Wer eine Vernähautomatik hat kann die auch zusätzlich zum Abschluss benutzen, so diese auf dem Gummi keine Probleme macht.

Das gleiche Spiele mache ich dann noch versetzt, so daß auch die zweite Schnittkante des Gummis von Zickzackstich eingeschlossen ist.

(Nachteil gemusterter Bundgummis ist, daß die Stiche recht gut sichtbar bleiben, weil man sich für eine Garnfarbe entscheiden muß…)

Gummi angestecktWie bei den Beingummis werden auch am Bundgummi die Viertel der Gesamtstrecke markiert, ebenso am Bund des Slips.

Anschießend wird der Gummi auf die rechte Seite des Slips gesteckt, dabei den Gummi dehnen, aber nicht den Stoff und mit ausreichend Stecknadeln fixieren.

Beim Anblick des Bildes stellt sich natürlich die Frage: Warum steht der Slip oben über? Muß das so sein?

Nein, nicht unbedingt.

Aber: Der Schnitt, den ich verwende, sieht vor, daß ein Gummiband eingeschlagen angenäht wird. Also ist oben dafür eine Zugabe vorgesehen, nämlich in Höhe der Gummibandbreite. Mein Bundgummi wird aber nur angenäht, würde ich ihn jetzt oben an den Sliprand ansetzen, würde der Slip viel zu hoch.

Ich könnte natürlich auch den Slipschnitt entsprechend kürzen, aber da ich ihn mal so und mal anders nähe, bin ich zu faul, verschiedene Varianten zu machen und muß dann halt bei Nähen an der Stelle aufpassen.

Gummi angenähtDer Gummi muß jedenfalls so aufgesteckt werden, daß seine obere Kante da endet, wo sonst auch die Slipkante wäre. Benutze ich einen Schnitt, der für aufgesetzten Bundgummi gemacht ist, muß ich darauf achten, ob mein Bundgummi die gleiche Breite hat wie der im Schnitt vorgesehene und je nach dem am Stoff Höhe zugeben oder wegnehmen.

Anschließend wird der Gummi einfach von rechts mit einem Zickzackstich aufgenäht, dabei wird der Stoff gedehnt, nicht aber der Gummi. Wie bei den Beinausschnitten schon. Auch hier wieder Stichbreite 3, Stichlänge 3. Wobei man die Stichbreite bei einem gemusterten Gummi ggf. auch ein Stück dem Muster anpassen kann.

Zuerst nähe ich die untere Kante des Gummis auf (hier habe ich farblich passendes graues Nähgarn von Gütermann gefunden) und dann etwa nähfußbreit von der Gummikante weg eine zweite Reihe Zickzackstich. Hier konnte wegen des Musters keine “passende” Farbe verwendet werden.

Herrenslip fertigZuletzt wird noch der überstehende Stoff innen knapp an der äußeren Zickzackreihe abgeschnitten…. (Dehnt man den Gummi dabei, dann kann man besonders knapp abschneiden, weil der Stoff, wenn die Spannung nachlässt, dann ganz unter die Stiche rutscht.)

… und fertig ist die maßgeschneiderte Unterbux. Für wenig Geld mit wenig Zeit und immer aus dem Lieblingsstoff herzustellen. 🙂

Wie nähe ich einen Herrenslip? – Teil 2

Seitennähte und Schrittnaht nähenDas hintere Hosenteil ist ja nur einteilig, also müssen nur die Seitennähte und die Schrittnaht genäht werden.

Wie man sieht, ist dies ganz einfach: Den Hosenhintern rechts auf rechts auf die Vorderhose legen und an den Seiten und am Schritt aufeinanderstecken.

Für die Schrittnaht markiere ich mir die Mitte des hinteren Hosenteils und lege sie genau auf die Mitte des vorderen Hosenteils (markiert durch die Naht). Dann werden die beiden Enden der Naht festgesteckt und für die Strecken dazwischen dehne ich die beiden Teile notfalls gemeinsam etwas und stecke gedehnt fest. Falls ein Teil ein wenig breiter ist, ist es dann dennoch gleichmäßig angenäht. Auch beim Nähen dehne ich dann so, daß beide Stofflagen gleich lang sind, aber nur die kürzere gedehnt ist. (Im Prinzip sollten sie gleich lang sein, aber je nach Schnittänderung kann es kleine Abweichungen geben, die man so mühelos in der “natürlichen Dehnung” des Stoffes unterbringt. Ebenso wie kleine Ungenauigkeiten beim Zuschneiden oder Nähen des Vorderteils… 😉 )

Ansonsten kommt wieder der Overlockstich meiner Nähmaschine zum Einsatz.

Gummis für BeinausschnitteNach dem Nähen wieder auf rechts gedreht sieht das ganze schon ziemlich wie eine Unterhose aus.

Fehlen noch die Gummis. Bei diesem Modell werden sie eingeschlagen angenäht, bleiben also unsichtbar. Ich nehme gerne Badegummi (auch den von Kreative Dessos bzw. ELingeriA, wie es seit kurzem heißt, denn mein Mann steht nicht so auf Mäusezähnchen… gg Man kann im Prinzip auch normales Haushalsgummi nehmen, aber das schneidet manchmal ein. Muß man also ausprobieren.

Der Schnitt liefert für die Gummilänge ein “Schnitteil” mit, wobei die ideale Länge auch immer von der Festigkeit und der Elastizität des jeweiligen Gummis abhängt. Generell muß der Gummi auf alle Fälle kürzer sein, als der Beinausschnitt. Hat man keine genaue Angabe dann irgendwas zwischen zehn Prozent und 20 Prozent kürzer. Je nach Gummi und Vorliebe des Trägers.

Gummi ansteckenAn Gummi und an den Beinausschnitten wird (durch Falten, geht schneller als rummessen) jeweils ein Viertel der Gesamtstrecke mit Stecknadeln markiert, das sind die roten Punkte auf dem Bild.

Die Beinausschnitt- Gummis werden dann auf die linke Seite der Beinausschnitte gesteckt.

Dazu erst die durch Nadeln markierten Punkte aufeinander stecken, anschließen den Gummi abschnittsweise auf die Länge des Stoffes dehnen (ohne den Stoff zu dehnen!) und mit weiteren Nadeln feststecken.

Den Anfang des Gummis lege ich neben eine Naht. Ob man Seiten- oder Schrittnaht nimmt ist Geschmackssache. Ich nehme meist die Schrittnaht, da sieht man es nicht. Wenn “mann” da aber empfindlich ist, kann man die Seitennaht nehmen oder jede beliebige andere Stelle. Nur die Nahtzugabe sollte flach unter dem Gummi liegen, an den Stellen, wo der Gummi drüberläuft.

Gummi angenähtDie beiden Gummienden lege ich nicht übereinander, sondern lasse sie nebeneinander enden. Das stellt sicher, daß es keinen unbequemen Gnubbel gibt.

Danach wir der Gummi von der linken Seite aus (also mit Gummi oben, zum Nähfuß hin) mit einem Zickzackstich (Stichlänge 2,8, Stichbreite 3) angenäht und zwar an der Kante das Gummibandes, die in das Teil hinein zeigt, nicht an der Schnittkante. Und so, daß die Nadel einmal knapp neben dem Gummi in den Stoff sticht.

Nahtzugabe zurückschneidenOptional kann man hier noch etwas “Fleißarbeit” einfügen. Bei dünnen Wäschjerseys ist das eigentlich nicht nötig, ich habe es nur für das Photo gemacht. Bei dickeren Interlocks wird der Slip allerdings oft bequemer dadurch.

Wir erinnern uns: Der Vorderslip besteht aus zwei Stofflagen, über die der Gummi genäht ist. Da der Gummi nachher noch einmal eingeschlagen wird, ergäbe das vier Stofflagen unter bzw. Über dem Gummi. Bei festeren Stoffen bekommt letzterer schon mal Probleme mit der Spannkraft und es wird auch recht dick.

Also schneide ich eine Stofflage heraus.

Und zwar die von dem inneren Vorderteil. Das heißt, ich habe 1. Stofflage, 2. Stofflage, Gummi. Und die zweite Stofflage wird mit einer kleinen, scharfen Schere rausgeschnitten. Macht keinen Spaß, verbessert bei festeren, dickeren Stoffen jedoch das Ergebnis.

Beinausschnitt abgestepptJetzt kann der Gummi noch einmal nach innen umgeschlagen und festgenäht werden. Der Gummi verschwindet also ganz unter dem Stoff und kommt nicht mit der Haut in Berührung.

Ich wähle wieder einen Zickzackstich (Stichlänge 3, Stichbreite 3, kann auch breiter sein, je nach gewünschter Optik, sollte aber nicht kürzer als 2,5 sein, sonst besteht die Gefahr, daß der Gummi ausgedehnt wird.) und nähe von der rechte Stoffseite so fest, daß die Schnittkante des Stoffes (= deckungsgleich mit der äußeren Kante des Gummis) von den Stichen eingeschlossen wird.

Damit das klappt, lege ich die umgeklappte Gummikante erst einmal Gummi nach oben unter den Nähfuß und positioniere das Teil so, daß die Stiche wie gewünscht einstechen. Dann merke ich mir die Stelle auf der Stichplatte, an der sich die Kante befindet. (Meistens entspricht es einfach einer Nähfußbreite, das ist also einfach.) Anschließend rumdrehen, so daß die Außenseite der Hose nach oben zum Nähfuß kommt und losnähen. Dadurch, daß der Gummi ja überall gleich breit ist, kann ich die Kante nicht verfehlen, wenn ich immer im gleichen Abstand zur Kante nähe.

Am Ende habe ich eine sichtbare Naht auf der Außenseite und zwei innen.