Verstrickt und Zugenäht – Frage der Woche 20/2006

So, welches Thema hat naehfreundin denn diese Woche ausgesucht?

Wie der Mensch das Pfuschen so liebt.

(Johann Wolfgang von Goethe , Epigrammatisch)

Hand aufs Herz: Wäre es manchmal besser, etwas mehr Zeit und Liebe fürs Detail aufzuwenden? Willst Du vielleicht manchmal zu schnell ein Ergebnis sehen und bis dann doch nicht so zufrieden? Oder bis Du ein Perfektionist?

Tja… ich nehme es mir immer wieder vor… denke, ach was, laß es, geht doch auch so… Aber… ich kann nicht. Ich kann es einfach nicht!

Wenn ich einen Fehler entdecke, dann muß ich auch was dagegen tun. Und jedesmal wenn ich einen ignoriere und weiternähe, dann wird das auftrennen nur um so aufwendiger. Weil am Ende… mache ich”s dann doch.

Ich denke mir dann immer: Wenn ich mir schon so viel Mühe mache, dann kommt es darauf auch nicht mehr an.

Nur ob ich deswegen Perfektionistin bin?

Sagen wir… im Geiste. Meine Hände sind dann weniger geschickt. Letztlich bleibt also trotzdem genug Pfuscherei übrig.

Aber ich nehme mir für jedes Teil aufs Neue vor, perfekt zu arbeiten.

Und kann mit dem Ergebnis zufrieden sein, wenn ich mein Bestes gegeben habe.

Mit den übrigen Fehlern kann ich dann versöhnt leben. :o)

Revue de Presse: Threads May 2006 (Number 124)

Und noch etwas war bei meinem “Mitbringsel” aus den USA dabei: Die Zeitschrift, die ich nie abonnieren darf, weil ich mich (im Gegensatz zu allen anderen) niemals auch nur von einer einzigen Ausgabe wieder trennen könnte: Threads . (Und das würde bedeute, ich müßte irgendwann Stoff wegwerfen, um die ganzen Hefte lagern zu können… auch keine gute Idee… :-p ) Und wenn ich kein Englisch könnte, wäre es diese Zeitschrift alleine schon wert, es zu lernen.

Aber wenn mal jemand über den große Teich fliegt… dann landet ab und an eine Ausgabe in meinen glücklichen Händen. Das Titelbild begüßt mich mit einem strahlenden Lächeln, viel Lila und Rocksäumen. Die auch eines der Titelthemen darstellen.

Vor dem Editorial steht das Inhaltsverzeichnis und die vier Gastautoren werden kurz vorgestellt. Immerhin ein bekannter Name für mich: Deepika Prakash von Pattern Review

Das Editorial ist freundlich kurz und ohnehin überflüssig, da nur die Titelthemen noch einmal vorgestellt werden. Dafür wird den (lobenden…) Leserbriefen viel Raum gegeben, bevor es mit “Kurzmeldungen” verschiedener Art weitergeht. Gemeinerweise werden allerhand neue Produkte vorgestellt (Multicolor Seidenstickgarn in zwei Stärken…) und manche davon auch noch mit Internet-Adresse…. (pfui Ich will doch gar nicht wissen, wo man so wunderschöne Kimonos kaufen kann…) Eine Fashion Challenge für die Leserinnen gibt es übrigens auch.

Unvermeidlich in jeder Zeitung natürlich diverse Lesertips. Wie üblich eine Mischung aus “kenn ich schon”, “gute Idee” und “wer braucht das?” Was dafür spricht, daß für jeden was dabei ist. Statt einer Kerze gleich einen Lötkolben zum Chiffon “säumen” zu nehmen wollte ich ja ohnehin mal ausprobieren, aber es scheint zu funktionieren. Knöpfe für Puppenkleidung mit dem Locher herzustellen fällt eher in die “gute Idee, werde ich aber nicht brauchen” Kategorie.

ungeduldig weiterblätter

Ein Grundlagenkurs befasst sich ausführlich mit dem Thema “stecken”. Nichts Neues (ich habe ja ungefähr alle Möglichkeiten, wie man es besser nicht macht schmerzvoll ausprobiert… g, aber Dank der vielen Photos sicher für Anfänger sehr interessant. Und auch für alle anderen, denn noch nicht klar war, wie viel man dabei falsch machen kann.

Danach wird das Loblied des Kleides als des praktischten aller Kleidungsstücke gesungen, weil man nur ein Teil braucht und dann fertig ist. (Das scheint die internationale Linie für dieses Frühjahr zu sein, denn das lese ich jetzt mindestens zum vierten mal und einmal davon sogar im Kulturspiegel.)Wobei sie ja recht haben… Vorgestellt werden neue Schnitte verschiedener Hersteller die alle mal probegenäht wurden. Finde ich einen schöne Art, Schnitte vorzustellen, weil gleich dabei steht, wie gut die Anleitung funktioniert bzw. wo Probleme entstehen könnten. (Butterick 4654 gefällt mir gut, ich bezweifle allerdings, daß es meiner Figur gut täte… :o) )

Negative Nebewirkung: Ich stoße auf weiter Schnitthersteller, die mir bis dato unbekannt waren….

Der nächste Artikel geht spitzenmäßig zur Sache: Perfekte Verarbeitung verschiedener Spitzenarten sind damit nur noch aufwendig, aber kein Problem mehr. (Je mehr Threads ich habe, desto eher könnte ich anfangen, meine Nähbücher zu verkaufen… gg)

Die geheimen Stärken von Seidenorganza hätte ich wohl auch besser nicht gelesen… wo ich doch so gerne mit leichten und transparenten Stoffen arbeite… das wäre in vielen Fällen wohl wirklich die ideale Einlage, Einfassung oder was auch immer. Nur bekomme ich den Stoff nicht wie im Artikel genannt für 5 Dollar pro Yard. Und habe keine Ahnung, wo ich ihn überhaupt bekommen kann. Aber der Artikel macht Riesenlust, mindestens gleich zehn Meter davon zu kaufen. Kann man ja soooo vielseitig einsetzen!

Oh, und wieder so ein “das wollte ich schon immer wissen” Artikel! Wie man aus Gummibändern und BH-Schalen unsichtbare “BHs” in Kleider verschiedener Schnittform einbaut. Mit sehr deutlichen Photos! (Ich habe da noch einen Schnitt für ein Neckholderoberteil… da könnte ich das doch mal ausprobieren…)

Den Artikel über das Handtaschenzubehör finde ich hingegend weniger prickelnd. Gut, die Händleradressen helfen aus europäischer Sicht nicht unbedingt viel, aber so im Ganzen ist er recht nichtssagend. Ungefähr so viel steht wohl in jeder Anleitung oder bei jedem Fertigschnitt dabei. Die lange Liste an Shops ist sicher nett, zumal Taschenhenkel und Co wirklich oft schwierig zu bekommen sind, aber man müßte wohl schon größere Mengen bestellen, damit sich das aus USA lohnt. Und sooo viele Taschen brauche ich dann doch nicht…

Technisch geht es weiter mit weiten Rocksäumen. Wie man sie nähen kann, aber auch ein paar Vorschläge für Designideen an Säumen. Vielleicht kann ich irgendwann mal was verwenden, bei breitem Po ist ja Deko am Saum besser als anderswo…

Sehr gut gefällt mir der Artikel von Georgene Shelton zur Planung der eigenen Projekte. Statt planlos von Stück zu Stück zu nähen (und am Ende möglicherweise mit einem Schrank voll wundervoller Sachen zu enden, die nur leider nicht zusammenpassen), ist ihr Rat, sich selber ein Thema zu geben und eine ganze von Stil und Stoff passende Kollektion zu planen. Nun, eine ganze Kollektion schaffe ich pro Saison nicht, aber immerhin plane ich mir die passenden Oberteile zu meinen Kostümen und Hosenanzügen. So eine Vorgehensweise hat wirklich Vorteile, weil viel zusammen passt und auch eine Reisegarderobe viel kleiner wird.

Anschließend werden Projekte von Lesern vorgestellt, mit Photo und einer Beschreibung. Diesmal nichts, was mich inspirieren würde, aber das ist ja Geschmackssache. Die Bilder sind jedenfalls alle sehr professionell gemacht und groß genug abgedruckt, so daß man auch Details erkennen kann.

Geschmackssache sind auch die “Verschönderungsideen”. Das aufgenähte Spiralmuster gefällt mir so nicht, aber die ausführlich und mit vielen Photos beschriebene Technik lässt sich sicher auch noch anderweitig einsetzen.

Dafür geben einige der Antworten auf Leserfragen auch mir mal wieder Antwort in Bereichen, wo ich mir immer unsicher bin. Etwa wo man Karos an der Armeinsatznaht passend macht oder warum man mit der Stoffschere kein Papier schneiden soll bzw. wie schlimm es ist, falls es doch mal passiert.

“Master Class” befasst sich mit dem “Angstthema” Revers. Meine Technik wäre es jetzt nicht, den Unterkragen gleich ans Vorderteil anzuschneiden, weil Änderungen dann schwieriger werden, aber es reduziert in der Tat die Anzahl der aufeinanderliegenden NZG. Und falls ich mal einen Stoff habe, wo sich die nicht gut aufeinanderbügeln lassen, dann werde ich das in Betracht ziehen. Und wie man mit Näheinlage umgeht und was man mit Bügeln erreichen kann ist sehr detailliert erklärt.

Danach muß ich es nur noch schaffen die vielen Anzeigen zu überblättern ohne in alle verfügbaren Webshops zu gucken… Zum Schluss gibt es noch eine nette “Nähgeschichte” (Diesmal das Memento auf eine alte, treue Nähmaschine.) und ein detailliert Photographierter Kimono als “Betthupferl” auf dem hinteren Titel. schwärm

Wann mir wohl wieder jemand eine Threads mitbringt? :o)

Revue de Presse: Sew News May 2006

Es gäbe ja noch mehr Zeitschriften, aber ich kann nicht alle abonnieren. Die amerikanischen verkneife ich mir.

Was mich dann allerdings nicht hindert, jedem aus dem Freundeskreis der rüberfliegt, einen Kaufauftrag mitzugeben. 😀 So gelangte jetzt auch die Mai Ausgabe der SewNews in meine Hände. Da sie aus mehr Text und weniger Bildern besteht als deutsche Nähzeitschriften brauchte ich zur “Verdauung” natürlich etwas länger…

Das Titelbild ist, gelinde gesagt, Sch****. Blaue, orangene, gelbe und weiße Schrift auf einem Hintergrund der unruhig in blau, gelb, grün und weiß gemustert ist. Also die Farbharmonie ist so gewahrt, aber die Lesbarkeit kann kein Kriterium gewesen sein. :o)

Dennoch gelingt es mir, die Hauptthemen zu identifizieren: Nähtips für durchsichtige Stoffe, ein “Budget Friendly” Party Dekor, Aufmotzen für Abschlussballkleider (Klar, ist in den USA die Saison dafür), körpernahe Oberteile anpassen und ein Interview mit jemandem, von dem ich noch nie gehört habe. (Aber “Craft Lady of Steel” klingt interessant. Mal google anwerfen…)

Aber dann mal an den beiden Werbeseiten zum Einstieg vorbei ins Heft… Das Editorial verrät, was der Titel schon andeutet: Es ist Ballkleidsaison (Hochzeiten nicht vergessen) und etliche Artikel werden sich diesem Thema widmen.

Als nächstes folgen die Tips der Leser. Also ob es wirklich weniger Arbeit macht, einen weißen Faden, mit dem eine Hose gesäumt wurde, mit Stoffmalstift schwarz zu pinseln, als einfach vorher den richtigen Faden zu benutzen? Mal abgesehen davon, daß Stoffmalstifte teurer als Nähfäden sind und obendrein eintrocknen, wenn man sie nicht ständig benutzt. Naja, es ist immerhin tröstlich zu lesen, daß andere Näherinnen auf diesem Globus auch nur mit Wasser kochen. :p

In der Kolumne geht es um “Charity Sewing”, sehr populär in USA. Sachen für andere nähen. Hier besonders Hüte für Chemo-Patientinnen. (Ob die Beschenkten immer überglücklich sind, weiß ich nicht, aber in punkto Engagement für Wohltätigkeit könnten wir uns vielleicht von den Amerikanerinnen mal eine Scheibe abschneiden?)

“Question & Answer” ist die nächste Sparte, eine Leserfrage wird ausführlich beantwortet. Das Ergebnis ist eine nette und gut bebilderte Anleitung zum Smoken/ Raffen mit Gummifaden. (Nicht neu, machte meine Oma schon so, aber es kommen ja immer “frische” Näherinnen dazu, die es nicht kennen.) Dann kommt noch eine Lösung für Plus-Größen, nämlich was man machen kann, wenn an fertigen Sweats oder Shirts mal wieder die Schultern zu breit sind. Raffen wäre jetzt nicht mein Fall, aber kleine Falten können unter Umständen sogar gut aussehen.

Wer sich jetzt wundert, warum so viel zu lesen ist… Sewnews ist kein Schnittmusterheft. Mehr Text und Anleitungen, aber kein Schnittbogen. Apropos Anleitungen… zur Herstellung von Stoffrosen, sechs bebilderte Seiten, die sich mit Prinzessoberteilen befassen, inklusive Schnittanpassung in verschiedene Richtungen und weiteren Tips, etwa über Einlagen, Stäbchen oder Futter. Mit der Anleitung sollte die Anpassung gelingen,

Das schnell gemacht Haarband aus zwei Schals ist offensichtlich als “Jugendprojekt” gedacht. Ein bißchen brav im Stil vielleicht, aber sicher eine gute Idee, wenn man ein Projekt für einen Nachmittag für Mädchen sucht.

Zum Ausschneiden dann die Serie “the basics” mit jeder Menge Tips und Tricks zum Nähen von feinen und transparenten Stoffen. Auch wer noch nie so was genäht hat, ist nach diesem Artikel für alle Eventualitäten und Tücken gerüstet. Wer schon Erfahrung damit hat, erfährt allerdings auch nichts neues. Und wer es ausschneidet, verliert dafür die erste Seite des folgenden Artikels. (Zugegebenermaßen nur ein Bild. Aber so viel Werbung wie im Heft ist… hätte man doch eine Seite dort hin…? Nein…?)

Weiter geht es mit Pailletten, Perlen und Co. Welche Arten gibt es, Vorschläge, wie man sie einsetzen kann und Techniken, wie man sie aufbringt. Von Hand. Den genialen Trick, wie man mal eben eine große Perlenstickerei mit der Maschine in drei Minuten macht haben sie auch nicht. Schade, irgendwie… :o)

Die neuesten Maschinenstickmuster verschiedener Firmen interessieren mich jetzt mangels Masse nicht so. Das eine von Grand Slam Design sieht gut aus. Sollte aber in freier Technik auch hinzubekommen sein…

Anschließend das Interview… Jocelyn Worrall sagt mir ja gar nichts, die Sendung hieß wohl “Craft Corner Deathmatch”, was mich noch mal zu google treibt…. Hm, “Martha Stewart meets Mad Max”… klingt nach einem interessanten Konzept. Die Kandidaten bekommen wohl irgendwelches Material und eine Aufgabe und müssen dann zusehen, wie sie mit dem Material klar kommen. (Schmuck aus Seife und Fäden, Taschen aus Klebebandd,…) In zehn Minuten. Klingt nach einer lustigen Sendung. Schade, daß so was in Deutschland nicht gesendet wird. (Hm… zehn Minuten pro Runde… das klingt doch nach einem schönen Life-Wettbewerb für den Kongress in Aachen? 😉 )

Aufmotzen und umarbeiten von fertigen/ alten Ballkleidern ist das nächste Thema. Ja, das Zeug ist teuer, da lohnt sich das sicher. Die Ergebnisse sind definitiv Geschmackssache, aber etliche Veränderungen machen wirklich ein “neues” Kleid aus dem alten. (Und die Variante mit den Rosen… oh, meine Schwäche für Rosen bricht wieder durch…)

Wie man einem Rock eine gewellte Saumlinie verpasst will ich gar nicht wissen (also so diese Art von Muschelsaum, wie man sie an Vorhangschabracken auch gerne findet…), aber wenn ich wollte, könnte ich jetzt. Na gut, an einem Kinderröckchen vielleicht… Eventuell an Kleidern für Brautjungfern, wenn die nicht älter als sweet little sixteen sind… nö, nein, nicht mein Stil. (Und dieser überaus wertvolle Tip im braunen Kreis: eine saubere Maschine macht sauberere Stiche… naja, vermutlich kann man es nicht oft genug sagen. Genauso wie die Sache mit der frischen Nadel… :p )

Hoppla, eine Seite später fühle ich mich ein eine Hausfrauenzeitschrift versetzt. (Nicht gegen Hausfrauen… nur etwas unerwartet an dieser Stelle.) Wie veranstalte ich eine Party? Wie organisiere ich es, wie sollte ien Buffet aufgebaut werden, wie dekoriert man einen Tisch…. Die Fragen, die ich schon immer in einer Nähzeitung beantwortet haben wollte. (Gut, die Tips sind alle nicht verkehrt, das nicht. Allerdings frage ich mich, wie groß der Keller amerikanischer Häuser ist, wenn jeder problemlos die vorgeschlagene Sammlung von Party-Deko-Materialien im Keller hat, die man mit allem vollstopft, was man billig findet und mal brauchen könnte???!?

Immerhin gibt es noch eine Anleitung für ein genähtes Brotkörbchen, eine Serviette aus zwei verschiedenen Stoffen und eine art “Schoßset”. Also wie ein Tischset, nur um es bei einer Party ohne Tische auf den Schoß zu legen, mit Halter fürs Besteck und einer mit Schleifchen eingerollten Serviette. Ich vermute, es gibt einen Grund, warum das Photo das Teil auf dem Tisch zeigt. Ich würde vermuten, daß Besteck und Serviette elegant zu Boden gehen, wenn man sich das tatsächlich auf den Schoß legt und gleichzeitig noch einen vollen Teller sowie ein Weinglas balanciert. :o) (Fällt das irgendwie auf, daß ich nicht so der Typ für Heim-Deko bin? gg)

Für Leinen wäre ich schon eher der Typ. Aber auf die Idee, ein handbesticktes Zierhandtuch draus zu machen käme ich dann doch nicht. Immerhin lerne ich, daß es auch Leinenstickgarn gibt.

An wen sich “Here Comes the Bride” wohl richtet? Thema ist klar, es geht ums passend machen von Brautkleidern, inklusive dem Einarbeiten von Schlaufen zur BH-Befestigung und einer Möglichkeit, die Schleppe hochzustecken. Aber es beginnt schon damit, wie man die Braut empfängt, wie man ihr schonend beibringt, wenn das Kleid zu eng ist und wie man ggf. einen Preis aushandelt. Ist ja schön, wenn Fortbildung über Zeitschriften erfolgt… aber wenn meine Brautkleid das erste wäre, was eine Schneiderin in ihrem Leben ändert, dann würde ich es wissen wollen. Fürchte ich. :o) (Na gut, ich habe es schon hinter mir…) Aber ich muß zugeben, auch der Artikel ist umfassend und wenn die Grundkennsnisse vorhanden sind, dann sollte es damit tatsächlich gelingen, auch ein Braut- oder aufwendigeres Abendkleid in ein Maßmodell zu verwandeln.

Oh, “Time to Sew”… ein wahrhaft immer aktuelles Thema. Ein paar kleine Tips, wie man sich Nähzeit schaffen kann. Etliches davon klingt umsetzbar, sind wirklich einige gute Ansätze. Auch wenn man genau hinsehen muß, damit es in der Werbung nicht untergeht… (ob das Absicht…?)

“Making Connections” ist eigentlich eine Bezugsquellensuche. Von dieser Seite des großen Teiches aus nicht so interessant, andererseits eine gute Idee. (Zumindest, wenn man kein Hobbyschneiderin-Forum zur Hand hat. Und andererseits… also der eine oder andere Link bleibt dann doch in meiner Liste haften. Diese süüüßen Knöpfe auf der “news” Seite… Kreditkarte versteck Warum man zum Nähen allerdings eine Teemaschine braucht erschließt sich mir nicht so ganz…:-/ Oh, noch mehr Links… “sew cyber” ist natürlich auch nur eine Ausrede, Webshops anzupreisen… ich fürchte… ich muß dringend mal wohin… im Internet…. ich schreibe das hier später fertig, ja?… So in zwei Stunden….? Morgen….? Und noch ein paar Links zu Firmenseiten mit kostenlosen Anleitungen für kleine Projekte…

Nachtrag: Die Links existieren auch nicht mehr alle….

Wie gut, daß danach nur noch Werbung kommt… Bis auf die letzte Seite mit “Prom”-Bildern von den 60ern bis heute. Modesünden über die Jahrzehnte halt. Zumindest ganz lustig…

Tja, und was mache ich nun mit dem Heft? War nett es zu lesen, die interessanten Links werden gebookmarked… aber gerade nicht so die Themen, die ich aktuell dringend brauche. Ich muß wohl doch mal wieder ein paar Sachen in den “Forumsflohmarkt” stellen…

Revue de Presse: F.I.M.I summer 2006

Da ich die Fimi gegen ein altes Burda Sonderheft eingetauscht habe, kam sie diesmal etwas später bei mir an. Und der optische Eindruck des Titelbildes… na ja, der schwarze Rand mit den gelben Kästchen im Pseudo-Filmstreifen-Look… die “Halos” um die Models in dem gleichen schmutzigen Gelb… Das sieht doch sehr “handgemacht” aus. (“Was haben wir denn für vorgefertigte Templates im Computer?” – “Hey, lass uns das nehmen. Und guck mal, was der noch für Effekte kann…”)

Doch schließlich will ich das Heft nicht wegen der interessante graphischen Gestaltung des Titelblattes, sondern wegen was anderem: Den Schnitten. Die gehen nämlich alle von S bis XL. Kein Ärger mehr damit, daß der gewünschte Schnitt in meiner Größe nicht drin wäre. Und außerdem passt mir bei Fimi sogar am Hintern XL, nicht XXL wie bei den meisten anderen Herstellern. Ab Oberkörper reicht sogar L. Wie schmeichelhaft. :o)

Schnitte sind es im ganzen 18, die jeweils mehrfach aus verschiedenen Stoffen vorgestellt werden.

Das erste Thema wäre “white”. (Die schwarzen “Filmstreifenränder” ziehen sich übrigens als gestalterisches Element durch das ganze Heft. Wenn schon “gebastelt”, dann richtig….) Die Models stehen vor weißem Hintergrund und es fällt bei der Präsentation auch kaum auf, daß BBG vor allem Stoffe verkauft. 😉 Sprich: Die Stoffe erkennt man deutlich besser als die Schnitte. Aber dadurch daß die Schnitte ja alle mehrfach auftauchen, sind die Chancen gut, Details zumindest auf einem Bild zu erkennen. Ansonsten gibt es ja noch die Schemazeichnungen… Was mir jedenfalls gleich auffällt ist Hose… hm.. welche Nummer hat sie wohl…? Muß wohl 3068 sein. (Das kann man sich dann wieder nur daraus erschließen, daß drunter steht, aus welchem Stoff sie besteht und welche Artikelnummer der hat. So eine Hose mit Kellerfalten vorne war jedenfalls auch kürzlich in Burda, nur da nicht in meiner Größe. Wobei ich die Falte vielleicht im oberen Bereich etwas weiter zunähen würde… Für Tellerrock mit paillettenbesetzter Tüllrüsche und zu straßbesetzten weißen Cowboystiefeln kann ich mich hingegen nicht begeistern. (Das sind die Momente, wo ich mich dann doch mal wieder Frage, was für einen Geschmack Niederländer so haben… 😉 )

Auf “weiß” folgt (logischerweise?) “black”… eine Jacke im Zirkusdirektorstil… ja, in schwarz sieht die Hose mit Kellerfalten besser aus, aber den “Silk Big Flower” den sie für das Oberteil verarbeiten… nö, der kam bei meiner Tunika nach dem Khaliah Ali Schnitt schöner zur gelten. Bei dem Wickelshirt sieht er doch etwas gerupft aus. Schade um den Stoff… Der Rockstoff “stitch satin flower” hingegen sieht schön aus. Steht mir nur nicht…

Aha, weiter geht es mit “earth” in bräunlichen Naturtönen. Naja… Ballonrock aus längsgestreift… muß nicht sein. Karohosen auch nicht. Das Oberteil mit der Teilungsnaht unter der Brust sieht gut aus. Nur für etwas figurbetontere Schnitte muß ich bei Fimi doch meist eher mehr basteln. Das ist nicht wirklich ihre Domäne, habe ich den Eindruck…

Jetzt wird es “green”, aber auch mehr so erdiges, “natürliches”. Noch mal das Kleid. Sieht nett aus, braucht aber unendlich viel Stoff. (Sagte ich schon? Das Hauptgeschäft macht BBG mit Stoffen… 😛 ) Den Originalstoff hatte ich glaube ich schon mal in der Hand… fasst sich gar nicht gut an. Dürfte aber ziemlich knitterfrei sein. Das Shirt noch mal… Also nach wirklich guter Passform sieht es schon auf dem Foto nicht aus… Und ein Rock im Fetzenlook… für Kinder okay, aber an der Dame… nunja.

Als nächstes das Programm in “brown”. Also bis auf das Kleid macht mich ja hier weder in der Farbe noch im Schnitt etwas nach der Nähmaschine schmachtend… (Schön ist aber, daß, wie im ganzen Heft, die Models zwar schlank, aber nicht mager und durchaus halbwegs normal proportioniert sind.)

“Warm” geht es weiter. Fimi versteht darunter vor allem Orange. Das ist dann noch weniger mein Fall.

“Blue” hingegen schon eher. Den schönen Silk big flower in blau in diesen gruseligen Zipfelrock zu verarbeiten… Pfui! Wobei der “Lappenrock” mit blau, apfelgrün und rosa auch nicht besser ist. Die Stoffe hingegen….. dem “Silk old flower” sollte ich bei meinem nächste Besuch im Scherzkeks-Laden wohl auch noch einen Blick gönnen. (Nein, keine neuen Stoffe im Mai! Nein…)

Die zweite Hälfte des Heftes ist dann den Anleitungen gewidmet. Zuerst hilft eine Übersicht aber noch, die Schnitte überhaupt erst mal zu erkennen… Manches war auf den Bildern wirklich gar nicht zu erkennen. Etwa die Teilungsnähte in Hose 3070. Die Tunika 3067 sieht in der Zeichnung auch interessanter aus. Und die Hose 3068 könnte auch ein Rock sein. Hm, vielleicht ist das die Idee dahinter? Die Hose würde ich mir wirklich gerne nähen… aber ob die Zeit in diesem Sommer reicht? (Ein kurzer Blick in die Anleitung verrät jedenfalls, daß diese immer noch viel Phantasie erfordern… “Die Tollfalten in das Vorderteil heften”… äh… ja…)

Aber vermutlich werde ich vom Winterheft überholt, bevor ich damit angefangen habe. 😉

Paris und das Burdablüschen

Tststs… da lästere ich noch darüber, was für eine plumpe Figur das Puffärmelblüschen in der letzten Burda macht… und muß mir in Paris angucken, daß die Dinger offensichtlich das diesjährige “Must” der Frühlingsmode sind. Zumindest habe ich Blusen in diesem Stil mehrfach gesehen. Nur zu schwarz konnte sich angesichts der nur vagen Sonnenstrahlen niemand durchringen, Farbe war angesagt.

Allerdings… diese Schnittform macht definitiv eine plumpe Figur, das haben meine Beobachtungen bestätigt. Andererseit ideal für alle, die keine sehr ausgeprägte Taille haben und eine “modische” Silhouette zeigen wollen. 😉

Und was trägt Paris in diesem Frühjahr noch? Diese angekrausten, knielangen Kinderröckchen, die mich immer an die Trachten peruanischer Bäuerinnen erinnern und Converse-Turnschuhe in allen Farben und Formen.

Wenn nicht schön, so doch bequem… :o)

Revue de Presse: burda Modemagazin 5/2006

Als Kontrast zu dem grauen Wetter vor dem Fenster lacht mich der Titel diesmal in grün-blau Tönen an. Andererseits… Aqua-Töne und Regen… doch das gleiche Element. 😉

Das Editorial… ach ja, wieso tragen angeblich so “Kreative” nur bevorzugt die langweiligste (Nicht)Farbe dieses Planeten die überdies die allermeisten Menschen locker zehn Jahre älter aussehen lässt? Ich meine, wenn man 16 ist, ist der Wunsch ja nachvollziehbar, aber warum sollten Frauen jenseits der 30 den Wunsch verspüren wie eine gut gehaltene Mittsechzigerin auszusehen?

Gut, schwarz ist edel, weil teuer und schwer zu färben. Also war es mal. So im Mittelalter. Aber wir leben im Zeitalter der chemischen Farben. Dann war es die Farbe der streng religiösen, mal katholischerseits, mal protestantischerseits. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts war schwarz sogar mal Avantgarde. War. Wenn Dinge wiederkommen, die in der Vergangenheit schon mal “in” waren, nennt man das normalerweise “retro”. Nur bei schwarz soll es “cooles Understatement” sein.

Jedenfalls… schwarz, so sagt man uns, ist diesen Sommer wieder Trend. (Und natürlich ist es praktisch für Vielreisende: keine Kombiprobleme und da man nicht jeden Fleck sofort sieht, sehr fürs kleine Reisegepäck geeignet… g

Freundlicherweise beginnt der Hauptteil dann aber doch bunt, mit den Aqua-Tönen. Die ich sehr schön finde, die mir aber (zumindest die grünen davon) so gar nicht stehen. (Andererseist… vielleicht finde ich was für die grüne Dupion-Seide, die bei mir schon ewig in der Truhe lagert…). Das “Lieblingsmodell C” könnte mich ja wirklich locken. Besonders der Rock… in den Anleitungsteil blätter diese Reißverschlüssse… rasante Linienführung… Einfach toll! (Nicht meine Größe, leider….. Und über mindestens zwei Größen vergrößern ist dann schon… knifflig.)

Sieht das am Leinenkleid eigentlich nur so aus oder sind die Teilungsnähte etwas wellig? Und der Armausschnitt… steht der hinten ab? Dzdzdz… nicht die Ausschnitte dehnen, beim Nähen… Bluse mit hochgesetzter Taille und Puffärmeln… hm… nein, sieht auch am Model aus wie “zu kurz” geraten. Das Kleid in Wickeloptik wäre wirklich toll, mal im Stehen zu sehen. So auf die Bank gefletzt ist es doch sehr schwer die Wirkung zu sehen.

Wickelshirt mit Ballonrock… in Kiwigrün mit Blau. Naja… das Schlauckleid mit den Teilungsnähten ist hingegen wieder reizvoll. Also falls ich irgendwann mal 30 Kilo abnehmen sollte. Was ich aber nicht hoffe, dann dann wäre ich ziemlich krank, glaube ich… Aber der geflochtene Bändchenrand… könnte man ja mal für was anderes verwenden… Und dann noch mal die Designdetails in groß… also dieser Rock, diese Reißverschlüsse… schwärm

Für die “Best Basics” gibt es dann (weitgehend) die gleichen Schnitte noch mal, nur in grau mit rosa, sehr zart. Kann mir mal jemand verraten, bei welchem Wetter und zu welchem Anlass man zu einem Hosenanzug mit langen Beinen und langen Ärmeln in einer doch eher Business-Farbe hochhackige drei Lederriemchen Sandalen an den nackten Füßen trägt? Ich meine, wenn es so kalt ist, daß ich eine warme Jacke brauche, dann brauche ich auch Socken. Wenn es so warm ist, daß ich meine Füße nackt lassen möchte, dann brauche ich keine Jacke. Und “hallo, ich bin ein hilfloses Weibchen”-Schuhe im Büro… muß ja nicht sein, oder verstehe ich da was falsch?

Was haben wir noch… nettes Shiftkleid. Oder eher Trägerkleid? Bluse mit Raffung vorne, Lochmusterjäckchen zum selberstricken… und wieder dieser obersuper Rock, auch in Grau perfekt!

Schock Knallfarben und Riesenblumen als Kontrast beim Umblättern. Hey, mit so was kann nach dem zarten rosa-grau doch keiner rechnen! (Bäh hat das Cacharelkleid einen häßlichen Stoff…) Und ne, dieses Blumenmonster wird nicht mein “Lieblingsmodell”… Bis Größe 46 darf frau immerhin noch ein Hemdblusenkleid tragen… Wo haben die nur so gruselige Blumenmuster herbekommen? Keine Gefahr, daß ich den Originalstoff haben will. Oh, ein schmales, elegantes Kleid auch bis Größe 46. Mit erhöhter Taille… Der Ausschnitt vielleicht etwas groß, aber das kann man ändern. Und anliegend sollte er auch zu bekommen sein… Ach so, wieder Elastikgabardine. Ach nö, Elastik finde ich nie was schönes und was nehme ich da als Futter?

Aus dem Kleid 123 ließe sich auch was arbeitstaugliches machen… Mist wieder nur bis 44. Das Kleid daneben sieht so aus, als würde der Rücken nicht gut passen…. naja, gefällt mir eh nicht. Ich glaube, ich habe irgendwo noch alte Schnitte mit Strandmode aus den 70ern… irgendwie erinnert mich das daran…

Das Wickelkleid hat sogar eine hübsche Farbe. (Na gut, ich liebe Rot…) Aber Wickelkleider nähe ich mir nicht mehr, da steht man immer mehr im Freien,als mir das lieb ist. (Und wenn das Model Sandalen trägt, die offensichtlich ein paar Nummern zu groß sind… oder hat man das jetzt? Die Sandale, die 7cm länger ist, als der Fuß? g)

Modell 110 mit Puffärmeln und einer weiteren Variante eines der häßlichsten Blumenstoffe der Welt holt wohl eher das schlechteste aus jeder Frau raus. Wenn es am Model schon irgendwie plump aussieht…

Stylingvorschläge diesmal für das rote Wickelkleid. Das interessanterweise einen ungefähr komplett anderen Farbton hat, als auf dem anderen Bild… Ja, rot mit weiß oder rot mit schwarz ist wahnsinnig innovativ. Aber dafür tragbar. Wie das meiste, was man bei C&A bekommt halt auch… (Ne, das klingt jetzt nicht nur so, als ob es mich nicht vom Hocker gerissen hätte…)

Nun geht es aber endlich in schwarz weiter… die Puffärnmel-Bluse macht definitiv eine miese Figur, egal bei welchem Model und in welcher Farbe… (aber der Hut! ich liebe Hüte!) Und der Rest… das Wickelkleid sieht auch in schwarz gut aus, das Schlauchkleid aus… aber let”s face it, an schwarz sind Details eh verschwendet, man sieht eh nichts. Bis auf die schwarzen Rüschen in der Schnellbastel-Abteilung. Rüschen auf der Krawatte, Rüschen am Handgelenk… ne, muß nicht sein… auch nicht in schwarz…

Der Workshop zum Thema Jersey enthält wieder keine Neuigkeiten, aber es ist eigentlich alles drin, das man dazu wissen sollte.

Leserbriefe… der obligatorische Brief mit der Frage zu Schuhen in Untergrößen… kommt der einmal im Jahr oder nur alle zwei Jahre? Turnusgemäß halt… Make-Up Trends… na gut, mal kurzen Blick auf die Farben kann ich ja riskieren… oh, viele bunte Pastelltöne ums Auge herum… ich fühle mich wieder sehr jung… das war schon mal “in”, als ich mit meiner Mutter um den Besitz des ersten Lidschattebs kämpfte… Werbung für Pflegeprodukte, für Zahn-Bleaching, für Wandern… (? Für Wandern? Sollte das wirklich Trend sein? bäh, ohne mich. Ich hasse Wandern. Ich komm vom Land…)

Romatische Kombi in Kurzgröße… nett, aber weder meine Länge noch meine Breite… (der Teil kommt ja noch…) Gäbe aber in weiß sicher auch ein nettes Hochzeitskleid mit Jacke ab.

Bei dem Scherrer-Model gefällt mir eigentlich fast Bärbels improvisierte Variante besser. Genauer Blick aufs Bild … den Ausschnitt.. den haben die fürs Photo aber auch geklebt, oder?

Maßschnitt… blätter diesmal von ausgesuchter Langeweile… Ah, wieder ein Leserinnen-Modell. (Äh… war da letzten Monat eines? Kann mich gar nicht erinnern…) Diesmal aber eher “zahm”. Nö, waren schon spannendere Sachen dabei…

Der PLUS-Teil ist diesmal sehr indisch inspiriert. Sehr indisch… die erste Kombi ist mit dann doch etwas zu sehr “shalwar-kameez”, wenn auch mit Rock statt shalwar… Die Tunika ist ganz gerade und die Stickerei und die Steinchen doch schon etwas aufdringlich. Dafür mal Schnitte, für die man kein Elasthan braucht… hat auch was. (Und wie man aus einer Gummizughose eine mit Abnähern macht habe ich ja inzwischen rausgefunden!)

Nur diese Kaftan-artige Tunika… die könnte so als schnelles Urlaubstück oder zum Zuhause rumhängen ganz nett sein. Kaftan halt, aber doch etwas netter. Der Stoff ist häßlich, aber Silvia hatte da doch noch so einen schönen Seidenchiffon… Naja, erst mal die anderen Pläne nähen, bevor ich wieder Stoff kaufe. Truhe voll und so.

Uiiää… noch mehr Stickerei. Hellblau auf braun und auch noch von Hand. Nönönö… das geht ja gar nicht. Die Schnitte als Basisschnitte… gut, aber das Design, die Farben… nönönö…

Dafür wird der Babysommer wieder fröhlich bunt. Andererseits… schwarz hat sich in der Babymode als Trend noch nicht durchgesetzt, oder? Komisch, eigentlich, wären doch die Probleme mit Karotten- oder Spinatflecken endlich Vergangenheit… 😉

Und wie soll die Wohnung dekoriert werden? Oh, Asia ist über einen Restkarton mit Knallfarben gestolpert. Nun gut, rosa mit orange, hellgrün und türkis kann man sicher machen. Muß man aber nicht. :o)

Vogue: The Vogue Woman 7662

So, nach dem ausführlichen Drama um die Herstellung nun auch die Bewertung… (Bild der Schnittüte und der Anfang der Geschichte in diesem Artikel)

Der Schnitt beinhaltet Jacke, Hose und Rock, also die Variante Kostüm und Hosenanzug. Mir hat von vorneherein die Hosenanzugvariante besser gefallen, weil das die streckende Linienführung der Jacke besonders gut zur Geltung bringt. Deswegen “musste” ich ihn vor zwei Jahren in den USA einfach kaufen. Gerade im Plus-Bereich bekommt man so was ja eher selten. Genäht habe ich daher auch Jacke und Hose.

HosenanzugEs ist ein Mehrgrößenschnitt in den Größen 20, 22, 24 (entspricht ungefähr den deutschen Größen 46 – 50)

Material war rehbrauner Baumwollcanvas (offizielle Farbbezeichnung “wood”) von Scherzkeks-Stoffe in Aachen mit rotem Veneziafutter von Rieckmann-Kurzwaren.

Bei der Hose habe ich erst einmal eine Probehose in 24 genäht, was meinen Maßen entsprochen hätte. Diese war so bombastisch zu groß, daß ich sie dann gleich eine Nummer kleiner, also in 22 zugeschnitten und genäht habe.

Die Hose ist an sich einfach zu nähen, einzige Schwierigkeit sind die Abnäher die zur Seitennaht hinlaufen und als Hingucker ein schönes Detail sind, aber deswegen zum anderen sehr sauber gearbeitet werden müssen und überdies eine nachträgliche Anpassung an die Figur sehr erschweren. (Daher die Probehose, mache ich sonst eher nicht.)

Verändert gegenüber dem vorgesehenen Schnitt habe ich, daß ich bis auf die mittlere Hosennaht alle Nähte von beiden Seiten mit rotem Stickgarn abgesteppt habe und in die rechte Seitennaht eine Tasche mit Naht-RV eingebaut habe. Weiterhin habe ich nur bis zum Knie gefüttert und in der Taille statt eines festen Bandes mit einem Gummi verstürzt. Ach ja, den Reißverschluss in der hinteren Mitte habe ich verlängert, wegen einer großen Taillen-Hüftdifferenz wird das Anziehen dann einfacher.

Die englische und klar bebilderte Anleitung war klar und ich habe mich bis auf die oben genannten Änderungen daran gehalten.

Das Absteppen machte es aufwendiger, die Tasche mit Reißverschluss in einer abgesteppten Naht machte es schwieriger. Aber mit etwas Nachdenken und einigen Blicken in meine Nähbücher kam ich zu einem guten Ergebnis. Gummi statt festes Band in die Taille mache ich immer, weil das meine normalen Gewichtsschwankungen gut ausgleicht. Angezogen sitzt die Hose dann glatt, also nicht gekraust wie mit Gummizug sonst.

Wobei sich das mit dem Gummizug bei dieser Hose als ausgesprochen nützlich erwiesen hat, denn als sie fertig war, war sie immer noch zu groß. (Ich habe über die Fastenzeit ohne Diät 4 Kilo abgenommen.) Der Abbildung nach hätte ich eine schmalere Hose erwartet. Dafür ist sie kürzer, als nach dem Bild zu erwarten gewesen wäre. Noch okay, aber zwei Zentimeter mehr wären auch nicht schlecht. Dem Bild nach hätte ich so fünf Zentimeter mehr erwartet.

Die Jacke habe ich in 20 genäht, die Hüften auf 24 erweitert. Meine anderen üblichen Änderungen: im Oberteil um ca 1,5cm kürzen und die Schultern einen Zentimeter verschmälern. Von den Maßen her wäre ich bei der Oberweite zwischen 18 und 20 gewesen und das Bild zeigte eine schmal sitzende Jacke. Also entschied ich mich für die 20.

Geändert habe ich die Ziersteppung und Taschen mit NahtRV in den beiden vorderen Teilungsnähten.

Hier habe ich mich gar nicht an die Anleitung gehalten, sondern die Jacke nach meinem “üblichen” Bauplan zusammengebaut, eine Ärmelstütze eingenäht und das Futter von Hand einstaffiert. Man kann es sicher auch nach der Anleitung machen, nur das Annähen des Kragens finde ich nicht ganz eindeutig beschrieben. Da hätte ich mir etwas Entscheidungshilfe erhofft, weil ich nicht recht wußte, wie ich es machen sollte und wollte. (Ich habe zuerst die vorderen Besätze angenäht und dann den Außenkragen des bereits verstürzten Kragens an die Jacke. Danach habe ich die Besätze eingeschlagen und am inneren Kragen die NZG nach innen gelegt. Durch die Ziersteppung wurde das dann alles befestigt.)

Die Ärmel habe ich im ersten Versuch verkehrt herum angenäht und war mir sicher, die Passzeichen beachtet zu haben. Eine erneute Kontrolle auf den Schnittbogen zeigte, daß der Fehler offensichtlich bei mir lag.

Im Ergebnis ist die Jacke wie auch die Hose etwas weit. Zwar bin ich durch die Gewichtsabnahme jetzt wieder deutlich näher an der Größe 18, aber ich behaupte mal, so schmal wie auf der Zeichnung fällt der Hosenanzug aber einfach nicht aus.

Trotzdem gefällt mir das Ergebnis sehr gut, besonders meine Idee, die Nahtführung durch die Ziersteppung zu betonen. Was mir am Schnitt nicht so gefällt ist, daß keinerlei Taschen vorgesehen sind, weder in Jacke noch in Hose. Das mag elegant und einfach sein, aber absolut untauglich für meinen Alltag.

Empfehlen würde ich den Schnitt auf alle Fälle, ich denke nicht nur in der großen, sondern auch in den kleinen Größen. Noch mal nähen werde ich ihn aber eher nicht. Die Abnäherlösung der Hose ist witzig, aber nicht mehr, wenn ich damit in Serie gehe. (Dann doch eher noch den Rock dazu, ein Stoffrest wäre noch da. Andererseits würde der auch noch für was größeres reichen….) Die Jacke kann ich mir aber wegen der Schnittführung als Basis für eine andere Jacke durchaus vorstellen.

(Und: Ja, ich weiß, das Photo ist schrecklich. Aber wenn ich drauf warte, daß ich mal Zeit habe, eine gutes zu machen oder gar, bis jemand anderer eines machen kann… dann passiert das nie. Also besser so. Das Bild von der Schnittüte ist ja auch abrufbar.)

Patentantes Kommunionanzug: Unglaublich…

… aber wahr. Der Anzug wurde fertig. Pünktlich.

Sogar noch vor Mitternacht am Samstag. 🙂 (Bild kommt dann demnächst mit der Schnittkritik)

Sogar der Geschenkgutschein für das Kommunionkind war vor Mitternacht noch fertig.

Jetzt muß ich mich heute erst mal dringend um meinen Garten kümmern, wo der Frühling doch da ist. Und das Unkraut spriest. Mal gucken, ob drunter auch noch was von dem da ist, was da wachsen soll… 😉

Patentantes Kommunionanzug: Fünf vor, acht zurück. – Tft?

Oder “reicht mir den Nahttrenner und verstopft euch die Ohren, wenn ihr keine Flüche hören wollt”.

Mir war ja vorgestern Nacht schon aufgefallen, daß die Jackenärmel irgendwie… seltsam aussahen. Gestern wurde mir dann klar, daß die Abnäher an den Ärmeln wohl auch eher hinten sein sollten, nicht vorne… Ich meine, die Passmarken, von wegen einfach Clips und Doppelclips, die stimmten, der Ärmel ließ sich auch einwandfrei so einsetzen, die Armkugel fiel sehr schön… was alles nichts an der grausamen Wahrheit änderte, daß die Ärmel andersherum hineingehörten.

Das Problem war nur (mal vom Zeitproblem abgesehen), daß nachdem die Nahtzugaben mal beschnitten sind (und im Unterarmbereicht sind das dann nur knappe 6mm die bleiben) und dadurch die Paßmarken natürlich auch fehlen, die Aussichten, die Ärmel jemals wieder auch nur halbwegs ordentlich hineinzubekommen ungefähr null sind. Zumindest bei mir. Eigentlich habe ich ja eher zwei linke Hände, das muß ich zugeben. 🙁

Also habe ich mir den Tag über eingeredet, daß es außer mir keiner sehen würde, daß es eh nicht auffallen würde, wenn ich die Jacke mal anhätte und mich bewegen würde, usw. pp. und habe die Schulterpolster eingenäht und das Futter einstaffiert.

Bis mein Mann am Abend auf meine Frage hin meinte, naja, es sähe schon etwas seltsam aus. aaahrrrgrrgrrwrfxblzk Und wenn ihm das auffällt…

Also griff ich gestern Abend doch zum Nahttrenner und trennte das Futter an den Armausschnitten ab, entfernte die Ärmelstütze, die Schulterpolster teilweise und trennte die Ärmel raus.

Um sie von Hand wieder einzunähen. Unter die Maschine hätte ich das nie ordentlich gefuzelt bekommen. Leider war der gestrigen Bollywood-Schinken einer der kürzeren, so daß ich noch eine Folge Buffy nachschieben mußte (War das Freitag Abend Fernsehprogramm schon immer so mies?!?). Danach war wenigstens ein Ärmel wieder drin.

Der zweite kam heute Mittag. Die NZG im Unterarmbereich sind mit ein paar Litern Fray Check hoffentlich ausreichend stabilisiert.

Bis heute Abend habe ich also noch Zeit um:

  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

🙁

Da hilft Tchakka wohl auch nicht mehr. 🙁

Immerhin: Die Hose ist fertig. (So wie meine Nerven… )

Patentantes Kommunionanzug: bangen oder hoffen?

Da außerdem mein Schatz sich gestern um das Abendessen gekümmert hat (Nudeln mit Soße kann er schon sehr gut!), konnte ich tatsächlich einiges Wegsticheln.

Vor der Glotze geht das ganz gut. (Allerdings… was lief eigentlich? Ich kann mich schon nicht mehr erinnern…)

Die to do Liste der Hose ist also geschrumpft auf

  • Enden des Gummibands von Hand befestigen, Haken und Öse anbringen.
  • Futterhose mit Riegeln in der Hose befestigen.

Ein Schritt pro Tag… die wird fertig.

Die Jacke hingegen… (Nein, Bärbel ich werde sie nicht mit den Nähten nach außen tragen. Ein Grund warum ich nähe ist, damit ich nicht häßliche Sachen anziehen muß, nur weil die Modeindustrie beschlossen hat, daß mir das gefallen muß… 😀 )

Immerhin ist es mir gelungen, das Problem der Ärmelstütze zu lösen. Normalerweise nehme ich ja Watteline, nur Wolle ist in einer Jacke, die auch gewaschen werden kann nicht so optimal.

“Flannel” schlägt mein Nähbuch vor… doch, habe ich irgendwann auch schon mal verarbeitet, aber da ist nichts mehr in der Restekiste. (Das war mal ein Kinderkleid und der Stoff ging ziemlich genau auf…) Und mein Schatz weigerte sich komischerweise, sein einziges derartiges Hemd zur Verfügung zu stellen. Dabei hätte ich ihm ja einen anderen Stoff in die Lücken genäht… Männer sind komisch. :o)

Beim Blättern im Nähbuch kam mir dann doch noch eine Idee: Volumenvlies! Ich habe vor langer Zeit mal eine Quiltdecke gemacht…. und gruschtel gruschtel ja, da ist noch ein Rest. Reicht ziemlich genau… Und das Ergebnis sieht sehr gut aus. Das werde ich künftig öfter so machen.

Was bleibt also noch zu tun?

  • Schulterpolster einnähen.
  • NZG von Futter und Oberstoff an der Seitennaht aufeinander heften.
  • Futter am Halsauschnitt anstaffieren.
  • Futter an der Schulter annähen und zusammennähen.
  • Futter an der vorderen Kante anstaffieren.
  • Futter am Armausschnitt anheften.
  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

Die Liste ist noch bedenklich lang… bleiben 5,5 Arbeitsschritte pro verbleibendem Tag. Das könnte knapp werden. Also Fingerhut gesucht und ab vor die Glotze!