Sari inside (Teil 1)

Frau mhs hat es schon angedeutet… natürlich habe ich aus Indien auch ein paar (Meter) Souvenirs mitgebracht. Daß da auch Stoff.. äh.. Saris dabei waren… nicht überraschend….

Ein Sari ist ein langes Stück Stoff, das irgendwie gewickelt wird, so dachte ich bislang. Wie genau? Und wie hält das? Geheimnis der Inderinnen… Und deswegen habe ich mich von meiner Freundin Sarbari zumindest theoretisch in die Welt des Saris einführen lassen und dabei auch noch das eine oder andere interessante Detail herausgefunden.

Im SarigeschäftFrau mhs mentioned my “goodie bag”… well, of course I brought some things back from India and that some cloth, aka sarees were amongst them shouldn’t surprise anybody.

To a saree I would have referred as a long piece of cloth that somehow gets wrapped around the body. How exactely and how that stays? Indian secret… So I talked that over with my fried Sarbari and found out some details that were news to me.

Saris, so die erste Erkenntnis, gibt es in verschiedenen Längen. Die heute gebräuchlichen Modelle sind sechs Yard (also etwa 5,5 Meter) lang und man trägt sie über einem Unterrock und einer Bluse.

Früher hingegen, Sarbari meinte bis zur Generation ihrer Großmutter, waren auch neun Yard (gut acht Meter) lange Saris verbreitet. Diese wurden ohne Unterkleidung getragen, wie eine Hose zwischen den Beinen durchgewickelt, und hüllten den gesamten Körper so ein, daß Unterkleidung nicht erforderlich war.

First thing I learned was, that sarees exist in different length. Nowadays they are usualle six ard long and get worn over a petticoat and a blouse.

Before, Sarbari thought until about the generation of her grandmother, also nine yard long saris were used. Those required no undergarments and were wrapped trowserlike between the legs and around the body in a way, it would be covered competely.

SariDas erste Bild zeigt mich übrigens in einem besonderen Geschäft in Fort Cochin, in der “Spice Market” genannten Straße (dem touristischen Zentrum), wo man alte, gebrauchte Seidensaris zu Kameez, Kurtas, Kissen oder auch diversen Taschen verarbeitete.

Aber eben auch direkt verkaufte. Dem ersten Sari habe ich zum einen wegen der schönen Farbkombination mitgenommen. Der helle Teil ist allerdings stark verfleckt, hat auch Löcher. Ich werde ihn vorsichtig von Hand in der Badewanne waschen und sehen, was verwendbar wird. Ansonsten bleibt die rot-goldene Randbordüre.

The first picture shows me in a very interesting shop in Fort Cochin. The street is called “Spice Market” and is nowadays a highly touristic place. With some interesting spots anyhow… Like this shop, where they use old, worn silk sarees and transform them in other things like kameez, kurtas, small pouches, cushions…

But they also sell the old sarees. The first one I picked for his colour combination. The creme silk is very stained, has even some holes. I’ll try to give it a very gentle wash in the bathtub and see, what comes out. The beautiful red and gold border will be usable anyhow.

Was ich dann auch über Saris gelernt habe ist, daß man keineswegs einen Sari kaufen und direkt anziehen kann. Nein, er bekommt eine Art Saum, den “Fall”.

Dazu wird die Saumbordüre mit einem etwa zehn Zentimeter breiten, farbliche passenden Streifen Baumwollstoff verstürzt. Der Stoffstreifen ist fein, aber eher steif, so daß der Saum Gewicht bekommt, schöner fällt und insbesondere in dem Teil, der in vorne in Falten gelegt wird.

Dieser Besatz geht also nicht rundum, sondern ist vor allem da, wo später beim fertig gewickelten Sari vorne ist. Der Teil des Saris, der dann über die Schulter gelegt wird bleibt ebenfalls ohne Verstärkung, der soll ja weich fallen.

Das bedeutet aber auch, daß die Position des “Fall” der Körpergröße und den Gewohnheiten der Trägerin angepaßt werden muß.

So kompliziert hatte ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt…

Next thing I learned about sarees is, that you cannot just buy one an the wear it. No, it needs a “fall” first.

The “fall” is a stripe of cotton fabric, fine, but also stiff, about 4 inch large. This fabric gets sewn inside the borderprint and forms a kind of a hem to the lower part of the saree. Especially at the lower front, where the pleats would be.

karierter SariSo the falls doesn’t go along the whole border, but only a part of it. And of course it has to stop before the sari gets wrappd higher and thrown over the shoulder.

And that means, before you can sew the “fall” you have to consider the size and wearing habits of the woman who will actually wear the saree.

That’s way more complicated than I had expected, I have to admit…

An dem nächsten Sari hat mich (neben der Farbe) das Muster angezogen.

Ein Karo, wie ich es eigentlich mit ländlicher Alpenidylle oder einem französischen Bistro assoziieren würde, aber aus feiner Seide gewebt. Und diese kleinen eingewebten Blümchen (auf der Ausschnittvergrößerung gut zu erkennen),… ich konnte nicht widerstehen. Irgendetwas sagte mir, daß das ein Quilt oder so werden könnte. Irgendwas in Richtung Deko. (Ich mach kein Deko, sagte ich das schon…?)

Auch hier ist der Zustand des Saris deutlich gebraucht. Die rote Farbe hat stellenweise auf die helleren Karos ausgeblutet, was den hell-dunkel-Kontrast des Musters abschwächt und die Farbgebung im ganzen sanfter macht. Gerade deswegen denke ich, bietet es sich an, den Stoff in kleinere Teile zu zerschneiden und mit den Unterschieden zu spielen.

Auch den werde ich vorsichtig von Hand waschen, ich glaube, ich habe auch noch ein spezielles Seidenwaschmittel, was helfen soll, die Farbe zu fixieren. Denn weiter ausbluten soll er ja nicht.

For the next saree it was (besides the colour) the checks, that struck my eyes.

A red-white checkered saree (also a rare pattern for a sari, I think), a patternd I would rather associate either with some bavarian/austrian Alps-country-idyllic chamber or maybe with a traditional french Bistro… but this is fine silk. Also those small golden flowers… I had to take ist. I don’t do homedec, but this could become an interesting quilt or something…?

Also here the saree is used and that shows. The dark red isn’t well fixed, so there are big stains of red on the white checks, but this makes the overall impression of the cloth somewhat softer and I think it might be a lot of fun, to cut it up and play around recombining smaller pieces of that fabric to create a different effect.

This one also I’m going to wash in the bathtub. Somewhere deep in a drawer I should have a special silk-shampoo, that is equally helpfull to stop the colour from further bleeding. I never tried it, but this could be the moment.

Eine weitere spannende “Sarifrage” ist ja immer: Wie wickelt man das Ding überhaupt?

Da ich es selber nicht probiert habe (irgendwie war dafür nie Zeit… und einen Unterrock in meiner Größe hatte sie auch nicht), habe ich im Internet mal nach Anleitungen gegoogelt, woran es auch keinen Mangel hat:

www.tourismofindia.com/TOI-German/exi/howtowearsari.htm

Letztlich ist die wichtigste Regel aber: es gibt keine. 😉

FestsariDas Grundprinzip ist klar: Der Sari wird um den Bauch gewickelt, dann vorne in Falten gelegt, dann noch mal halb rum gewickelt und der Rest über die (meist linke) Schulter gelegt, wo er als Pallu dekorativ auf den Rücken fällt. Die Mutter meiner Freundin benötigt keinerlei Befestigungen, aber ich habe beobachtet, daß viele Inderinnen den Pallu mit einer Sicherheitsnadel oder dekorativen Brosche auf der Schulter feststecken.

Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten… ich habe mir natürlich genau angeguckt, wie so die Saris im praktischen Leben auf der Straße gewickelt waren und habe dabei viele Variationen gesehen: Der Sari kann tief auf der Hüfte gewickelt werden, so daß hinterher viel nackter Bauch und Rücken zu sehen ist. Andere wickeln ihn höher, so daß am Ende gar keine nackte Haut zu sehen ist. Oder irgendwo dazwischen.

Der Pallu kann hinten herunter hängen, er kann aber auch unter dem anderen Arm wieder nach vorne gezogen werden und dort in den Bund gesteckt. Entweder nur mit einem Zipfelchen, oder auch ganz. Andere stecken den Pallu vorne in den Bund, bevor sie ihn über die Schulter legen. Oder man wickelt ander und der Pallu wird von hinten nach vorne über die Schulter gelegt. Vorne kann er dann lose hängen oder auch in den Bund gesteckt. Und natürlich kann auch hinten ein Pallu in den Bund gesteckt werden, wenn der Trägerin das gefällt oder praktisch erscheint. Andere drapieren ihn über den Kopf oder legen ihn hinten in eine Falte und über die andere Schulter wieder zurück, so daß ein kleines Ende Pallu vorne hängt.

Dieser englische Wikipedia Artikel beschreibt einige Varianten, auch in Bezug auf die geographische Herkunft. Ich war ja vor allem in Südindien und habe dort bereits eine große Bandbreite an Varianten gesehen.

Der Sari auf dem letzten Bild ist ein Hochzeitssari. Auch wenn die typische Farbe für einen Hochzeitssari rot ist, gibt es auch andere Farben. Kennzeichnend ist, daß er aus schwerer Seide mit Metallfäden (Silber oder Gold) und einem prächtigen Muster gewebt ist.

Solche Saris bekommt die Braut in der Regel geschenkt, von den eigenen Eltern und auch den Schwiegereltern. (Oder wohl auch anderen Verwandten.) Natürlich trägt man ihn nicht nur zur eigenen Hochzeit, sondern kann ihn zu anderen festlichen Gelegenheiten weitertragen. Hochzeitssaris kosten leicht 250 EUR (umgerechnet) und mehr.

Wie sorgfältig dieser gearbeitet ist zeigt auch die Detailaufnahme, zwischen den Reihen mit den silbernen Punkten sind noch einmal winzige, kaum sichtbare blaue Punkt, als aufwendiges Detail.

Dieser Sari ist in einem ziemlich guten Zustand, hat einen großen Fleck und an einer Stelle der Saumbordüre ist der Saum durchgeschliffen. Das könnte mal ein Abendkleid werden… und mal sehen, was die Reinigung aus dem Fleck macht. Waschen werde ich diesen nicht selber.

Last picture is a wedding saree. Typically it would be red for the bride, but other colours exist, too, because they are not only worn at weddings but also for other festive occasions. (Like somebody elses wedding…) Typically they are heavily woven silk sarees with outstanding woven borders in gold or silver. A wedding saree is usually a gift to the bride, like from her parents, her inlaws and other relatives. And as they easily cost the equivalent of 250 EUR and more (practically no limit) it’s only good, that will be worn more than once.

The detailled shot shows, how much details are in the weave. Besides the silver spots there are tiny blue dots, hardly visible, but they add to the overall impresson of the fabric.

This saree is in a relatively good state, it has one dirty spot and the seam border is partially dammaged at the lower end, but it will not be a problem to cut an evening gown or something similar from it. When it comes to that it will go to the dry cleaner first, and we will see, what comes out. Here I’m not trying to wash ist on my own.

Der Gott des Chaos… (Teil 2)

LKWNeben den kleinen Fahrzeugen gibt es aber auch große, weniger in der Städten, aber für den Warentransport über Land.

(Die nächsten Bilder stammen aus Fort Cochin in Kerala, aus einer Marktstraße die vor allem von Großhändlern für Gewürze, Tee und Reis gesäumt wird.)

Dies ist, so könnte man sagen, “Tuning” auf indisch. 😉

Die LKW mögen alt sein, die Technik schwach, Sicherheitsaspekte vernachlässigbar… aber schön müssen sie sein. Die Malereien sind oft detailiert, die bemalten Flächen groß.

Noch beeindruckender, um nicht zu sagen von schrecklicher Schönheit ist so ein Ding allerdings, wenn es einem auf der Überholspur des Highways (ja, so was gibt es in Indien, nicht ganz so aufs Rasen ausgelegt wie eine deutsche Autobahn, aber es gibt mehrspurige Schnellstraßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen) entgegen kommt.

Wie gesagt, das mit den Verkehrsegeln ist so eine Sache… wer größer ist hat Recht. Und wer kleiner ist besteht besser nicht auf seinem. Falls die Bremse doch nicht so gut ist, wie der Fahrer gedacht hatte. Oder die Ladung schwerer. Oder so.

Auch die Namen über der Frontscheibe tragen nicht gerade zur Beruhigung bei. Oft handelt es sich (so weit ich das beurteilen kann) um Götter, “Lakshmi”, “Ganesha”, “Krishna” habe ich gesehen, aber auch “Lord”,” Jesus” oder “Matha Maria” (immerhin phonetisch kommts hin – mit indischer Aussprache).

Himmlischer Schutz ist sicher nützlich. Und nachts zu fahren sollte man vermeiden, denn Busse und LKW, aber auch viele Auto-Rikschas sind bestenfalls vorne beleuchtet. Hinten guckt ja keiner raus, wozu also Licht? – Genau.

The small ones dominate the city, but the goods carriers outside are huge. And kind of “indien pimped”. 😉

(Next pictures were taken in Fort Cochin in a Bazaar street, dominated bei wholesalers for spice, tea or rice.)

Verkerh in IndienTechnique of the truck may not be the main issue, it can be old, rusty, engine hardly functionning at all. But it must be colourful. The trucks are big, painted with a lot of love for small details.

Even more impressive, not to say slightly (…) scary becomes such a colossus when you face it on the fast lane of a highway running in the wrong direction. (Yes, India has a few highways which are quite okay to use.)

One basic traffic rule is, that the bigger guy is right. And the smaller better not tries to get it’s right immediately. You can see that the trucks engine is all right… but what about the brakes…? Who wants to test…?

The names they all have over the windscreen are not really reassuring either. Usually it’s the names of gods or godess (as far as I can tell), I have seen “Lakshmi”, “Ganesha” or “Krishna”, but also “Lord”, “Jesus” or also “Matha Maria” (phonetically correct, if you speek indian english).

Considering the way how people drive a good deal of celestial protection is definitely recommended…

Besides not driving at night is the safer option. (Also if you rent a car with driver, usually the driver is automatically included, when you rent a car, renting it without would be more expensive… the driver will normally make sure, that you and he and his car have arrived before nightfall.) Because headlights are sometimes used by trucks, buses or auto-rikshaes. Rear lights on the contrary… what shoud they bei good for? No one looks out of the rear window…

Also no one is willing to wait.

Overtaking is always possible, even in the smallest lane. (Okay, this one was more like a boulevard, for the local conditions…)

Geduld ist im Übrigen auch keine Stärke indischer Autofahrer. Platz zum Überholen ist immer, auch in der schmalsten Gasse. (Wobei diese Straße für eine indische Provinzstadt eher breit war.)

Auch die Straßen generell sind eine interessante Erfahrung für Europäer.

BusZum einen gibt es tatsächlich eine Art Autobahn.

Oft sind sie zweispurig und die Straßenqualität ist recht gut. Allerdings sind sie nicht kreuzungsfrei. Dörfer oder Städte die direkt an der Straße liegen sorgen für menschliches und tierisches Gewusel, natürlich auch für Busse die anhalten, Gepäck und Passagiere auf oder wieder abladen, am besten gleich auf der Fahrbahn, runter fahren wäre mühsam.

Da die linke (Indien hat Linksverkehr) Fahrbahn somit nicht unbedingt frei befahrbar ist, halten sich auch langsame LKW oder Busse lieber an die Überholspur. PKW müssen eben zusehen, wie sie durchkommen, Motorräder und Autorikschas ohnehin.

Und wenn der Bauer ins nächste Dorf will, fährt auch der Ochsenkarren über den Highway.

Manche Autobahnen haben sogar einen schön bepflanzten Mittelstreifen. Geradezu perfekt um Kühe darauf weiden zu lassen.

Und ist man zu weit gefahren? Kein Problem, der Mittelstreifen ist durchbrochen, damit man wenden kann. So braucht man auch nur auf einer Seite eine Raststätte…

Immerhin, auf eine mittlere Geschwindigkeit von 70 Kilometern in der Stunde kann man kommen. Auf dem Highway, wohl gemerkt. Andere Straßen können alles sein, von halbwegs lochlosem Asphalt bis hin zur Schlammpiste.

From a European point of view the streets are enother interesting experience.

Yes, there are highways. They have at least two lanes for each direction and the quality of the street is reasonably good, you can speed up.

Indische Autobahn Unless you come to the next smaller city oder village that will be directely next to the street. People and animals run around, markets are held, the buses stop… and as the quality of the street is muchbetter on the highway than next to it, the buses my even stop on the highway, beeing more convenient. For the bus driver.

As the left lane is thus from time to time blocked, everybody preferes the fast lane on the right. Including busses and trucks. So the car drivers and the motorbikes have to manoeuvre around to overtake the slow vehicles. Also autorikshaws, but they are small and not too quick anyhow…

The use of the highways is not limited to motorized vehicles… if a farmer wants to go to the next village with his bullock cart… highways are just fine. And as he will have no driving licence, chances are, that he will choose the fast lane…. in any direction.

Sometimes the lanes in the different directions are separeted by a bit of plants, grass, greenery,… a perfect spot to bring the cattle to graze…

And unlike in European countries if you find, that you went to far… just wait for the next hole in the middle for a U-turn. That’s absolutely legal and permitted.

As a result of all that your over all speed over a longer distance will not exceed 70 km/h. On the highway. Other roads… can be anything from quite straight asphalt to mud and holes.

Kühe vor Metroeingang in Delhi Andererseits gibt es aber auch ganz moderne Massentransportmittel. Delhi hat etwa drei Metrolinien und die funktionieren (zumindest in den drei Tagen, die wir sie genutzt haben) sehr gut.

Bis auf gelegentliche kleine Hindernisse am Metroeingang… 😉

Lustig ist allerdings das Verhalten der Einheimischen… öffnen sich die Türen der Metro stürmen alle hinein. Ohne das geringste Verständnis dafür, daß sie gar nicht rein können, bevor diejenigen, die schon drin sind, rausgekommen sind.

Wer glaubt, das sei bei deutschen Zügen genauso… ne, Deutsche sind oberdiszipliniert und höflich im Vergleich dazu. Wir lassen wenigstens eine zehn Zentimeter breite Gasse zum Aussteigen… statt in voller Breitseite reinzustürmen.

Aber wenn man mal drin ist (oder wieder draußen..) funktioniert das System gut. Moderner als die Kölner Straßenbahn…

On the other side there are cool, modern means of transport, who works just fine. (At least the Delhi Metro did work fine in the three days we spent at Delhi.)

Except for some minor obstacles at an entrance… 🙂

Another strange thing is the behaviour of the locals… the train stops, the doors opben and first thing is, that everybody tries to get in at the same time. Without any understanding of the fact, that people have to be out, before other people can get in.

Before I thought, that people in Germany show this stupid behaviour, but no comparison! In Germany (or even in France) they will let at least a 10cm large lane to get out… Indians try to get in at full door largeness.

But once you are in (or out) the system works fine. And much more modern than the Cologne “Straßenbahn”.

Der Gott des Chaos… (Teil 1)

… welcher auch immer das sein mag, im hinduistischen Pantheon kenne ich mich nach wie vor nicht so gut aus… aber seine Domäne ist definitiv der Verkehr in Indien.

Straße in Bangalore Oh, es gibt Verkehrsregeln. Im Prinzip. Es gibt auch Führerscheine, allerdings sind die erst seit einigen Jahren mit einer zumindest rudimentären Prüfung verbunden.

Aber letztlich fährt jeder wie er mag. Fußgängerampeln sind noch rarer gesät. (Und überhaupt gelten rote Ampeln in Bangalore) bestenfalls tagsüber und wenn ein Ordnungshüter zuschaut…. nachts sind sie reine Dekoobjekte…)

Und Zebrastreifen hin oder her… es bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn man sich beim Überqueren der (breiten) Straße einer mit den Hufen scharrenden Horde gegenüber sieht.

Leicht beruhigend ist dabei nur, daß Autos in Bangalore noch in der Minderzahl sind und sowohl Motorräder als auch Auto-Rikschas (dreirädrige Mopeds, die dem Geruch aus dem Auspuff zufolge mit allem fahren, auch mit alten Fritieröl…) etwas weniger massiv sind. Und die Straßen derart zugestaut, daß es gerade in den Stoßzeiten nur im Schrittempo vorwärts geht…

I’m not a specialist for the hindu pantheon, therefor I don’t know whether there is a god or godess of chaos, but he or she reigns definitely over traffic in the streets.

Theoretically India has traffic rules, driving licences (a kind of test before getting one is on the contrary a quite recent developement…). Practically everybody goes, drives, rides as he or she likes.

Traffic lights exist, but are only valid (at least maybe) if there is a lot of traffic and a policeman aroung. Therefore crossing a street becomes a challenge. And feeling kind of threatend when one is confronted with a waiting horde like on the picture is a good idea. As is moving quickely as a pedestrian…

The reassuring part is, that in Bangalore only a relatively small part of the traffic are real cars, the rest are huge amounts of two wheelers and three wheelers aka auto-rikshaws. Which have less sturdy metal around them.

And that the Bangalorian streets are heavily crowded and jammed, that very often the wheeled traffic can go only slow or not at all.

Verkehrsschild IndienImmerhin, ein gewisses Problembewußtsein seitens der Behörden ist verhanden, Straßenschilder lassen an Deutlichkeit wenig vermissen…

Speziell in Bangalore tragen inzwischen auch viele Motorradfahrer einen Helm (nicht die Beifahrer, die oft “Taxikunden” auf dem Zweirad sind.) Allerdings nicht aus Einsicht, sondern weil die Polizei Verstöße gegen die Helmtragepflicht seit kurzem auch verfolgt und mit heftigen Geldstrafen ahndet.

Andere Plakate werben für den Besuch einer Fahrschule, um ein besserer Fahrer zu werden… (Angesichts der Tatsache, daß fünf bis zehn Zentimeter als ausreichender “Sicherheitsabstand” im Stadtverkehr betrachtet werden ist das auch keine so schlechte Idee…)

Auch die Strafen für Fehlverhalten sind auf großen Tafeln an verschiedenen Kreuzungen angeschlagen. So kostet in Bangalore Fahren ohne Führerschein 300 Rupien, Fahren ohne Versicherung 500 Rupien und Falschparken in Commercial Street (einer eher “modernen” und teureren Einkaufsstraße) auch 500 Rupien. (Für einen Euro bekommt man ungefähr 50 – 55 Rupien.)

Mein Verdacht ist allerdings, das bei weitem nicht alle Autofahrer lesen können, zumindest nicht unbedingt Englisch. Indien hat ja für jede Sprache auch eine eigene Schrift und die Lokalsprache in Karnataka (der Bundesstaat in dem Bangalore liegt) ist Kannada. (Oder so.)

At least the authorities seem to have a certain understanding for the problem. Traffic signs have a very clear message.

Especially in Bangalore one sees most of the twowheeler drivers wearing a helmet (the drivers, not their customers, as a lot of those vehicles also are “taxis”), simply because they get heavily fined if they don’t.

Other panels are ads for “become a better driver, go to driving school”. Good idea, if you ask me, as long as five to ten centimetres are considered a sufficient “distance of security”….

Still other panels indicate the fines, like 300 rupies for driving without driving license, 500 rupies for driving without insurance and 500 rupies for second line parking in Commercial Street, one of the more expensive Bangalorean shopping spots. (One Euro equals 50 – 55 rupies.)

Still I’m not sure whether all drivers are able to read, to read in English that is. All of those languages in India have a different writing and all of them is not in “Latin” letters…

Moderne RikschaHäufigstes Fahrzeug im indischen Verkehr dürfte aber das “auto” sein, die Auto-Rikscha.

Diese stellen als Taxis sowohl den Waren- als auch den Personentransport sicher. Wenn ein paar Leute ihren Hintern raushängen lassen und der Fahrer seinen Sitz noch mit der einen oder anderen Pobacke teilt habe ich schon bis zu neun Leuten in so einem Teil gezähl. Plus den Fahrer.

Unnötig zu erwähnen, daß keines der Taxameter, die sie alle haben, jemals funktioniert, wenn ein Tourist kommt? :o) (Meine indische Freundin muß allerdings auch oft mehrere fragen, bis sie einen findet, der bereit ist, nach “Meter” zu fahren.) Und daß der vorher verhandelte Preis für Touristen in der Regel beim doppelten bis dreifachen des “eigentlichen” Preises liegt. Tröstlich dabei der Rupienkurs, umgerechnet in Euro war keine Fahrt teurer als 2,50 EUR…

Die Bilder stammen aus Bangalore, was man daran erkennt, daß die “Autos” schwarz mit gelber Bespannung sind. Die Farben wechseln nämlich von Ort zu Ort.

Was ich ebenfalls nur in Bangalore gesehen habe: Die gelbe Dachbespannung hat innen aufwendige Verzierungen, die aus verschiedenfarbigem Kunstleder (und ähnlichen Materialien) kunstvoll zusammengenäht, gerne golden gepaspelt, plastisch aufgepolstert und dekorativ gequiltet sind.

Da wir mehr oder weniger versehentlich in den Markt hineingelaufen sind (eher ein eigenes Stadtviertel), in dem diese Gefährte produziert und repariert werden, hatte ich die Gelegenheit bei der Herstellung dieser Kunstwerke zuzusehen. Sie entstanden auf einer einfachen Tretnähmaschine und wie das sperrige, steife Material in Rundungen verarbeitet wurde verdient Respekt und Bewunderung.

Leider wollte sich der Handwerker nicht photographieren lassen (was wir selbstverständlich akzeptiert haben), im Gegensatz zu den Jungs auf dem obigen Bild, die unbedingt mit drauf wollten. Also habe ich von den opulenten Verzierungen dieser klapprigen Gefährte kein Bild. 🙁

Werbung“Backbone” of most of the transport going on in India are “autos”, the motorised rikshaws.

People or goods… the three wheelers transport anything. I’ve seen up to nine people in (more or less “in”, because some parts of the body will not fit in, when it’s loaded like that) one. Plus the driver…

All those taxis have a meter… do I have to tell that they (the meters) all are out of order, when a tourist comes? :o) (My indian friend also sometimes has to ask several ones before she can find a driver who is willing to go by meter, but for tourists the number of working meters is zero.) Also needless to say, that a tourist pay twice or three times the “normal” price. Little consolation: due to the rupie-euro conversion no ride did cost as more the 2,50 EUR.

The pictures here are all from Bangalore, where the upper part of the autos is yellow. The type of vehicle existed everywhere in India (where we were), but colours change.

Also thrilling and unique I think is the “interior” of the bangalorean autos: the yellow top has complicated coloured patterns at the inside. Sewn of different coloured tarpaulin in rather complicated shapes, piped, padded, partially quilted,… just amazing what they do with the rather stiff material.

Es we incidentially happend to land in the “market” where those three wheelers are produced, repairedm customized and embellished I had the opportunity to observe a man sewing those tarpaulins. With a simple treadel machine. He didn’t want to be photographed (unlike the boys on the picture above), so I have no photo of this. But it was impressive to watch.

Und daß man die Plane gleich noch gewinnbringend als Werbefläche einsetzen kann… das hat sich auch bis Indien rumgesprochen. (Die Werbung empfiehlt übrigens Hologramme auf Markenprodukte gegen Produktpiraterie… )

Ich glaube, ich poste das jetzt mal, bevor es zu lange wird… Fortsetzung folgt

(Will das überhaupt jemand lesen? Oder soll ich die Reiseberichterstattung lassen und auf den nächsten Nähanfall warten?)

Hm.. I think, I better post this now, before it gets completely too long to read… to be continued

(Btw… does anyone want to read all that… or shall I stop telling holiday stories and wait for the next crafty thing to write about?)

Der Jetlag weicht

Wie schon angekündigt war es in den letzten Wochen etwas ruhiger hier im Blog, weil ich unterwegs war.

Jetzt sitze ich wieder an meinem Schreibtisch, werfe gelegentlich Blicke aus dem Fenster auf die jetzt ungewohnt kalte und nasse Umgebung, lade die Bilder von der Digicam auf den Rechner, beantworte zwischenzeitlich aufgelaufene Emails… und habe immerhin euere Fragen in den Kommentaren schon beantwortet. (Ich hoffe, ich habe nichts vergessen…)

Schön, daß ihr meinem Blog die Treue gehalten habt, dann kann es wieder weitergehen.

Mal sehen wann ich wieder dazu komme, ans Nähen und Handarbeiten zu gehen… bis dahin werdet ihr euch mit ein paar Urlaubserlebnissen zufrieden geben müssen. 😉 (Ja, auch mit Bildern….)

Wo ich war? Ach so… in Indien… mein erster Besuch dort. Und hoffentlich nicht der letzte!

The last weeks were relatively quiet here, because I was travelling.

But now I’m back to my computer, looking from time to time disgustedly out of the window where it is so much colder and grayer than what I got used to in the last weeks, I’m loading the pictures from the digicam to my disc, start answering emails… and have, I hope, answered your comments.

I’m happy that you keept looking in my blog and now there will be more blogging again.

When I will find the time to restart sewing and crafty things I do not know. Until then I’ll try to entertain you with some stories from my holidays.. 😉 (Including pics, of course.)

From where? India, my first visit to Asia. But not my last, I hope…

Le Thoronet

Tja, was haben diese Urlaubsbilder mit Nähen zu tun?

Ganz einfach, Inspiration pur. Kirche von Le Thoronet

Wofür? Das weiß ich noch nicht.

Ich glaube, ich sagte schon einmal, daß ich meine Ideen oft von Reise mitbringe. Ich mache viele Photos, notiere auch mal was, in der Regel weiß ich gar nicht, ob oder wie ich es verwenden will.

In Le Thoronet war mir hingegen schnell klar, daß ich meine Eindrücke irgendwann, irgendwie umsetzen möchte.

Die romanischen Zisterzienserkloster beeindrucken mich ja generell durch die gleichzeitig einfachen, aber harmonischen Formen und Proportionen. Auch das Spiel von Licht und Schatten… einfache Mittel, gigantisches Ergebnis.

Was in Le Thoronet aber noch hinzukommt, ist die Farbenpracht, die die Bilder leider nur andeutungsweise wiedergibt.

Die Steine zeigen verschiedene, sanfte rot und rosatöne, von fast grau über helles rose, dunkles bordeaux,… bis hin zu beinahe ocker.

Form, Farbe, Licht. Mehr Schmuck braucht kein Gebäude.

Was mir als Umsetzung vorschwebt, ist eine Art Quilt. (Ich quilte nicht, sagte ich das schon?) Farben (ich sehe jahrelange Stoffsuche vor mir…) und Formen gibt das Gebäude ein Stück weit vor.

Die Bodenfliesen im Kreuzgang, die Bögen der romanischen Kirche, die Olivenbäume die hinter der Kirche stehen… das Pflaster der Wege…

Bodenfliesen Le Thoronet

Viele Formen, die sich sowohl als Patch, als Applikation als auch zum Durchsteppen anbieten.

Doch das ist noch nicht alles, ich möchte noch etwas darstellen, den Klang.

Als wir die Kirche betraten war der ganze Raum von Gesang erfüllt. Ein Gregorianischer choral? Polyphon? Es klang nicht nach Konserve, aber ein Chor hielt sich ganz offensichtlich nicht im Kirchenschiff auf.

Irritiert suchten meine Augen nach Lautsprechern, denn die Musik war überall, kam aus keiner Richtung, ich konnte sie nicht orten. Doch keine Kabel, keine Lautsprecher.
Pfad Le ThoronetAlso beschloss ich den Klang einfach zu genießen und mich der Stimmung zu überlassen.

Erst später sah ich, daß in einer Nische jemand stand und die Wand ansang. Nicht einmal sehr laut. Doch die Gewölbe trugen den Ton überall hin, mischten sich mit dem Nachklang des Vorherigen, dem eigenen Echo… eine Stimme, ein ganzer Chor.

(Später habe ich im Reiseführer nachgelesen, daß die Akkustik dieser Kirche in der Tat berühmt ist. Aber ich bin ja Musikbanause. *g*)

Aber wie ich das umsetzen werde?

Und wann?

Eine schöne Aufgabe für die nächsten zehn Jahre. 😉

Aber.. ich will.

(Und so entsteht Kreativität. 😉 )

Südfranzösische Modeimpressionen

Die Cote d’Azur war ja absolutes Neuland für mich. Was ich jedoch sehr schnell verstand: Man fährt da nicht hin, um sich zu erholen, man fährt da hin, um gesehen zu werden. (Und vielleicht auch zu sehen… wer weiß?)

Und so kam ich in St. Tropez, Nizza, Frejus,… und eigentlich jedem Dorf an der Küste in den Genuß, all jene Modetorheiten von Nahem zu betrachten, die ich bislang nur aus Zeitschriften und gelegentlich Schaufenstern kannte und bei denen ich mich immer gefragt hatte, wer um alles in der Welt so etwas trägen würde und zu welchem Anlaß?

Nun… “Cote d’Azur” scheint Anlaß genug zu sein, sich mit Designerklamotten, protzigem Schmuck und ebensolchen Handtaschen zu behängen und dann auf unglaublich unbequemen goldenen Sandalen (aus einem Minimum an Riemchen bestehend) gen Jacht zu stöckeln. Oder wenigstens in Imitaten der vorgenannten Designerware eine Strandpromenade entlang. Oder zum Einkaufen in den Supermarkt.

Wichtig sind diesen Modesommer offensichtlich diese sackartigen T-Shirts aus megeweichem, formlosem Jersey, die im 70er Look traurig am Körper herumhängen. Die gute Nachricht: Jede von uns kann sie tragen. Egal mit welcher Figur. Denn darin sehen von der mageren Modelfigur über die perfekt geformte Traumfrau bis zum Pummelchen alle gleich Scheiße aus. (Daß die Farben meist auch aus dem Bereich zwischen “ist mir übel blasslila”, “Magen im Rückwärtsgang schmutziggelb” und “Diarrhoe-oliv” stammen macht die Sache nicht besser.)

Absolut “de rigeur” sind jedoch Stiefel. Hoher Schaft, schmale, hohe Absätze… auch bei 25°C am Strand führt kein Weg daran vorbei.Was dann dazu führt, daß die acht bis zwölfjährigen Mädchen erbarmungslos ihre gefütterten Winterstiefel tragen. Offensichtlich sind die (süd)französischen Mütter in Hinblick auf Modewünsche der Kinder nicht weniger unnachgiebig als deutsche. 😉

Doch letztlich… ist noch etwas viel wichtiger als die Mode. Denn wozu kommt man denn an die Cote d’Azur?

Um braun zu werden natürlich!

So wird der Tagesablauf erbarmungslos diesem Ziel unterworfen, stundenlanges, bewegungsloses am Strand Liegen ist die Hauptbeschäftigung, so wie die Sonne herauskommt. Gerne auch in der Mittagssonne. Und wenn man denn doch einmal etwas anderes unternimmt, schließlich ist April und damit für südfranzösische Verhältnisse die noch relativ “kühle” Saison für Aktivitäten… dann tut man dies mit einem Minimum an Kleidung. Wandern in der Badehose (muß durchs Gestrüpp sehr angenehm gewesen sein…) oder dem Bikinioberteil und jeder madenbleichen Bauch, jedes schlaffe Bindegewebe beider Geschlechter muß beim Spaziergang dringend vorgezeigt werden. (Nein, mein Bauch sieht nicht besser aus. Aber ich ziehe zum Wandern keinen Bikini an….)

Gerade an den in der schulferienfreien Zeit vorherrschenden Senioren läßt sich auch gleich das Ergebnis dieser “Langzeitbewitterungsversuche” bestaunen: Poulet roti (Grillhähnchen) gibt es nicht nur an der Imbissbude, sondern überall. Allerdings haben die auf dem Grill eine glatte und knusprige Haut, die davor eher eine (zur Landschaft ja durch aus passende) Berg- und Talstruktur. (Es mag Gründe geben, warum sich wenigstens kulinarisch “Suppenhuhn vom Grill” nicht durchgesetzt hat. 😀 )

An den Stränden werden übrigens auch alle Tips zur Auswahl des zur Figur passenden Bikinis sorgfältig beachtet, die man pünktlich zur Urlaubszeit in allen Frauenzeitschriften so findet. Daher kann ich jetzt sagen: Sie helfen alle nichts. Der nicht vorhandene Busen wird auch durch das Bandeau-Oberteil nicht größer (und bei allem Sport das Bindegewebe im 7. und 8. Lebensjahrzehnt nicht mehr straff… ), Beine durch Höschenausschnitte nicht länger, die Reiterhosen nicht kleiner…

Viel zu sehen, an der Cote d’Azur…

Urlaubsmitbringsel

Einige wissen es ja schon, ich war mal wieder in Frankreich. (Ich weiß, gemein, nicht vorher Bescheid zu geben. Aber ich finde es nicht so geschickt, im Internet öffentlich mitzuteilen, daß gerade wo eine Wohnung leer steht und nur darauf wartet, ausgeräumt zu werden… )

Diesmal im Süden, zuerst an der Cote d’Azur (einer der wenigen Gegenden Frankreichs, wo ich noch nie vorher war), danach in der Provence und am Ende noch ein paar Tage in Paris.

Urlaubseinkäufe Und was bringt Frau aus der Provence mit? (Also außer diversem Eßbaren…) Stoffe natürlich.

Bezüglich der provencalischen Stoffe habe ich mich allerdings zurück gehalten. Auf den Märkten gab es zwar schöne Drucke, oft auch günstig, aber die Qualität fand ich letztlich nicht so berauschend. Was billig war, fühlte sich auch so an. Und die Stoffe, die mir gefallen haben, waren alles Möbelstoffe da wollte ich dann doch nicht mal eben ein paar Meter von mitnehmen.

Natürlich war ich in Tarascon bei http://www.souleiado.com/ Die Stoffe sind wunderschön und aufwendig bedruckt, ihren Preis also wert. Aber von den Motiven die sie gerade als Meterware vorrätig hatten sprach mich glücklicherweise keines an. Denn die Preise sind… nun gut, Preise halt. Allerdings habe ich mir den Eintrittspreis für das angeschlossene Museum gegönnt, wo man viele Stoffe und auch fertige Kleidung und Boutis aus nächster Nähe betrachten kann. Ebenso alte Druckstöcke, Musterbücher und andere Einrichungen. (Bis 1977 wurde in Tarascon noch von Hand Stoff gedruckt.) Ein Videofilm hilft der Vorstellung weiter auf die Sprünge. dafür habe ich mir dann auch ein paar Ansichtskarten mit Mustern und Nahaufnahmen von Boutis gegönnt… 😮 (Während mein Herzblatt etwa eineinviertel Stunden vor der Tür unter einem Busch saß und wartete. Er hatte sich einen Krimi mitgenommen…..)

Über die afrikanischen Stoffe stolperte ich dann auf einem Wochenmarkt in L’Isle sur la Sorgue. Unser Wohnzimmersofa braucht ohnehin mal einen neue Decke (da der Bezug kaputt ist und wir uns noch nicht einigen können, wie ein eventuelles neues Sofa aussehen könnte) und der andere…. mal sehen. Könnte man einen whole-cloth-Quilt draus machen?

Wenige Tage später fuhren wir auf einer Landstraße an einem harmlosen Schild “laine chevres angora” vorbei… irgendwie gelang es mir, den Fahrer zum Abbiegen zu bewegen und etwa fünf Kilometer weiter (die letzten davon auf eher feldwegähnlichem Gelände) standen wir im Ziegenstall. Wußtet ihr, wie süß drei Tage alte Angora-Ziegen sind? *g*

Und einen kleinen Laden hatten sie auch… die schmuseweichen Knäuel aus 25 Prozent Seide und 75 Prozent Mohair mußten mit. (Hätte ich doch mehr nehmen sollen? Wahrscheinlich. Aber wir hatten nicht mehr Bargeld dabei…) So weiches Mohairgarn hatte ich noch nie! Glücklicherweise haben sie keinen Webshop…. *g*

Ja und in Paris wanderte vor der Rückfahrt noch eine Ausgabe “C Deco” in die Tasche. Muß ja was zu lesen haben, im Zug…

Als Ausbeute von gut zwei Wochen… war ich doch ziemlich brav und enthaltsam, oder? 😉

Infoscreen

Die KVB, die örtlichen Verkehrsbetriebe lassen sich ja allerhand einfallen, damit die Straßenbahnreisenden sich nicht langweilen.

So sind einige der größeren Haltestellen mit “Infoscreens” ausgestattet, die einen mit Werbung, Nachrichtenschnipseln oder Comics unterhalten. (Ungefähr so, wie früher die Diawerbung im Kino. Nur ohne Ton.) Immerhin besser als nix, wenn die Bahn mal wieder Verspätung hat.

Bei der Bundesbahn wünsche ich mir das auch manchmal. Denn da wo ich meist in die Bahn einsteige ist mir solche Unterhalten nicht vergönnt. (Trotz der beinahe allfälligen Verspätung… sie könnten den Fahrplan auf der Strecke Köln-Düsseldorf einfach mal der Realität anpassen.)

Die einzigen Monitore hier sind die der orangenen Fahrkartenautomaten und deren “Programm” ist bald bekannt und nicht sehr abwechslungreich.

Außer, wenn diese Automaten verzweifelt versuchen, wieder zu booten. Auch gerne zwei Mal… drei Mal…. (Dann kam mein Zug, keine Ahnung, ob sie es noch geschafft haben.)

Dann werden sie so richtig informativ.

Seither weiß ich, diese Automaten sind mit Pentium-S 100 Mhz Prozessoren bestückt, haben 256 MB RAM, die Grafikkarte ist von Elsa und als Betriebssystem läuft Windows NT, Service-Pack 6.

Und mir wird klar, warum sie so häufig nicht funktionieren. :o)