Revue de Presse: Burdastyle April 2015

Titel BurdastyleIrgendwo zwischen vornehmer Blässe und extrem zart die Farbgebung auf der April-Ausgabe. Gefühlsmäßig würde das ja besser zu den Hochzeitsthemen passen, oder? “Kleider Parade” ist aber grundsätzlich schon mal ein gutes Motto für mich. 🙂

Das Editorial dient vor allem dazu, Werbung für Facebook zu machen. Oder wie sonst ist der Aufruf zu verstehen, Bilder vom Selbstgenähten dort einzustellen, um “Burda Style-Talent” zu werden. Abgesehen davon, daß der Sieger eher “Werbetalent” heißen sollte, weil derjenige, der die meisten Klickfreunde hat gewinnen wird, wirft so was bei mir natürlich die Frage auf, ob Burda wohl Aktien von Facebook hält…? :-p

Weiter aber mit den “Kreativ-Trends”. Gekaufte Kleidung dem Schulterfrei Trend anzupassen ist tatsächlich lohnenswert (wenn man dem Trend folgen will, versteht sich). Spart gegenüber selber nähen eine Menge Arbeit und ordentlich gemacht, sieht das Ergebnis nicht “gebastelt” aus. Gut gefallen mir auch die gestempelten Blumen aus Sellerie. Abgesehen davon, daß die Zeckentfremdung von Nahrung mir immer etwas Unbehagen bereitet und daß zumindest hier Stangensellerie auch verhältnismäßig teuer ist. Aber es gibt sehr schön “gewachsene” und natürlich Blüten. Dem dritten Trend werden gleich zwei Seiten gewidment, Kleidung aus einem geraden Stoffstück mit mehr Schere als Nadel. Weste und besonders der Raffrock sehen in der Tat nicht so übel aus.

“Tierisches Vergnügen” verspricht die erste Modestrecke. Drucke mit Insekten. Zu sehen sind allerdings eher Punkte.
Kleid BurdastyleWobei ich die gerüschte Punkteexplosion auf Flapper Basis (106B) soger sehr attraktiv finde. (Nicht für mich, das sind Kleider für eher… flache Figuren.)
Der scheinbare Wickeleffekt bei Shirt 101A entpuppt sich als zwei Shirts, die jeweils die gegenläufige Schulter frei lassen und daher in Kombination dann beide bedecken. Allerdings mit Einbußen beim Sitz. Oder gruschtelt nur der Stoff? Der Schlichte Faltenmini 117A kann dann tatsächlich mit Insekten aufwarten und ist ein einfach zu nähender Hingucker. Allerdings nur, wenn man einen vergleichbaren Stoff bekommt. Kleid 105A… Punkte oder Insekten oder ganz was anderes? Erkennt man nicht. Flamingos, sagt der Text. Nett, aber mehr auch nicht.
Kleid BurdastyleDann doch lieber 112B. Schnitt sehr einfach, aber die Schlitze in der Ärmelnaht lassen es raffiniert erschienen. Und vermutlich sollte man es wirklich mit Gürtel tragen.
Culottes sind immer noch nicht mein Freund, Blazer 115 hat viele Taschen, aber da das Model die Arme vor der Brust verschränkt, sieht man die leider nicht. In Langgröße ein Overall… hat was von “bettfertig” trotz hoher Hacken und Handtasche. Das Neckholder Kleid 111A mit der imposanten Halsrüsche in Kurzgröße sollte mir eigentlich gefallen, aber irgendiw… die Idee ja, das fertige Kleid… Liegt das nur an der Brustpartie, die irgendwie grauenhaft ist? (Kleiner Tip an Burda: Wenn es eine ausgeformte Brust im Kleid gibt, sollte das Model auch was haben, was die ausfüllt….)

Die Beautyseite bekommt ungefähr genau so viel Aufmerksamkeit wie ich benötige, um zu erkennen, daß es um Handcremes geht. Das heißt… halt, in form von Nadelkissen werden offensichtlich einige der Druckstoffe der vorherigen Modestrecke in Szene gesetzt. Die sind dann einen zweiten Blick wert.

Absolut genial ist der Designerschnitt von Cacharel. (Der auf der Webseite jedoch nirgendwo zu finden ist.) Nicht so sher wegen des Schnittes, der zwar einen niedlichen Rücken hat, sonst aber eher unspektakulär. nein dafür, wie der Druck sich über das Kleid verteilt. Wenn man einen Stoff hat, dessen Druckmotiv unterschiedliche dicht ist oder in eine Richtung aus läuft, kann man durch die Plazierung der Schnittteile ganz außergewöhnliche Effekte erziehlen. Das werde ich auf alle Fälle im Hinterkopf behalten. Nette Draufgabe ist dann der Artikel über die Marke cacharel.

“Am Meer” ist dasnn das Motto der nächsten Modestrecke. Wie mehr oder weniger jedes Jahr werden uns Reminiszenzen an französische Strandbäder präsentiert. Also weiß, marine… das Farbschema dürfte klar sein. Dunkelblaues Oberteil zum weißen Pünktchenrock sieht auch immer frisch aus, allerdings auch mit Zipfeln nicht spannender. Kastentop 123A hat Schnittechnisch ein interessantes Konzept, das mich aus Stoff dann aber doch nicht überzeugt. Faltenschlag unter dem Arm… ich weiß nicht. Overall bleibt auch in weiß-blau gestreift ein Schlafanzug.
Kleid BurdastyleHängerchen 105B kann mich als Strandkleid dann überzeugen. Warum das auf der Burdaseite hingegen als “Cocktailkleid” getagged ist…?
Hose Burdastyle Sehr geglückt auch das Zusammenspiel von Stoff und Schnitt bei der weiten Marlenehose. Damit sieht man sich doch gleich elegant an der Wasserlinie entlang spazieren.
112A zeigt die Schlitze im Ärmel diesmal als Top. Nein, als Kleid kommt es besser zur Geltung. 118 dann Streifen in Wickeloptik… irgendwie… hat das doch viel von einer Matratze. Durchaus nett dann die Kombination aus gestreiftem Faltenrock 117B und der kurzen Hälfte des “Doppeltops”. Fast wie aus einer alten Werbung. 121 noch mal ein Wickelkleid in Streifen. Auch nett. (Soweit man das hinter der großen Strandtasche versteckt sagen kann.)

Die Sonnenbrille des Sommers wird rund, sehr rund. Oh weh… ich bräuchte eine neue, aber ich fürchte, die Saison lasse ich lieber aus…

Wieder eine Beautyseite zum Überblättern….

“Street-Style” stammt aus der Mode & Design Akademie in München. Also mehr “indoor-streets”… Mit der Culotte kann ich mich auch in Leo nicht anfreunden. Flapperkleid 104 könnte ganz nett aussehen, aber der Photowinkel ist seltsam, besonders zu Schleife neben dem Po. Die blaue Variante des Stufenkleides kann mit den Pünktchen nicht mithalten. Und One-Shoulder Dress im Tigerlook sieht aus wie eine Requisite aus einem alten Tarzan Film.
Jacke BurdastyleBlazer 116 gefällt mir mit dem abgesteppten Stehkragen sehr gut. Und die Taschen kommen auch etwas besser zur Geltung. Hier eindeutig schade, daß bei Größe 44 Schluß ist.
Zipfelrock mit Hüftpasse diesmal mit heftigster Batik. Macht’s nicht besser. Das Kleid in Kurzgröße strahlt noch mal in Kanariengelb. Auch hier gefällt mir wieder die Paßform unter der Brust gar nicht. Dann liegt das wohl an der Konstruktion… In Langgröße dann eine “Schößchenbluse” die lustlos am Model rumhängt. Da helfen auch die Pailletten nicht.
Kleid Burdastyle Die schlichte Eleganz vom schwarzen Wickelkleid 120 gefällt mir ebenfalls gut. Durch entsprechendes Styling dürfte das sehr wandelbar sein… Mit Blazer ins Büro, mit Strickjacke beim Bummel im Urlaub und pur mit hohen Schuhen und auffälligem Schmuck am Abend.

“Freigeistig” nennt sich dann der “style-mix”. Überraschenderweise wirkt der Batikrock mit der “Lappenbluse” zusammen besser als jedes für sich. Auch der Overall wird deutlich tragbarer, wenn man ihn größtenteils unter einem Blzer versteckt. Mein Favorit aber “Style 4”, nicht so überraschend, denn der Blazer und der Insektenrock haben mir auch alleine gefallen.

“Vintage” will mit schmaler Hose und kastiger Bluse auf Audrey Hepburn verweisen. bei schmalen Hüften ein kleidsames Ensemble. Ob der Schnitt jetzt aber in dem Vintage Sonderheft, auf das verweisen wird, auch drin ist oder nur in dieser Ausagabe… bleibt unbekannt.

Die “Nähschule” widmet sich der Culotte… braucht immer noch kein Mensch, aber die Anleitung für den Hosenschlitz passt natürlich auch für andere Hosen.

“Clean & Sporty” nennt sich die nächste Modestrecke, was sich zunächst wohl vor allem dadurch ausdrückt, daß die Aufnahmen auf einem Sportplatz entstanden. Kastentop 123B in einem schönen, leuchtenden türkis, warum das ausgerechnet für Stoffe mit Stand sein soll, erschließt sich mir immer noch nicht.
Kleid BurdastyleDas Wickelkleid gefällt mir auch in Variante 122 gut. Der Verschluss erfolgt mit Druckknöpfen, was zwar die Flexibilität nimmt, dafür aber einen anderen Look erzeugt.
Kleid 124 ist des Shirt in Lang… eben wieder mit dem seltsamen geflutter unter dem Arm. Beim Oversized Blazer 126 weiß ich nicht so recht… der Verschluß ist originell, aber hält das den Blazer wirklich geschlossen und in Form? Kleid 119 ist ein Sack in zwei Farben, was erstaunlich ist, denn immerhin gibt es ein Oberteil in Wickeloptik. Oder ist das der völligen Flachheit des Models geschuldet? Rock mit Beuteltaschen 127 erzeugt keinen Anreiz, ihn zu nähen, aber wieder Erinnerungen an die frühen 1990er… Aus Leinen sieht der kurze Overall etwas weniger nach Schlafanzug aus, aber im ganzen erinnert er dann doch zu stark an das hellblaue Frotteeteil, was Sean Connery in einem frühen James Bond Film mal trug. Und was auch da schon bescheuert aussah….

“Accessoire” sind dazu passend natürlich Turnschuhe, äh… Sneaker. Nichts Aufregendes.

Anschließend die Laufstegtrends. Kann mir einer erklären, wodurch sich der Trend “Mandarine” auszeichnet? Ich würde das für Wickelkleider halten… aber was weiß ich schon. Der Blazer mit den Taschen wird dann dem “Safari Style” zugeordnet, nun ja… Inspiriert diesmal jedenfalls nicht.

Den oversized Blazer nimmt sich Frau Bily dann für ihre “Best of Styling” vor. Warum sie mit hohen Keilsandaletten zur Ausstellung und mit flachen Sneakers zur Lesung geht ist mir mal wieder rätselhaft, aber vielleicht guckt man in München Ausstellungen im Sitzen an und steht bei Lesungen…? Zwei der Stylingvorschläge finde ich grauenhaft, nur die Kombi mit der Pünktchenhose sieht ganz nett aus. Da allerdings ist der Blazer offen, was die Proportionen deutlich verändert. Und mir immerhin bei der Entscheidung hilft: Nein, offensichtlich mag ich den Blazer nicht.

“Special Effect” nett sich das Motto für die Plus Größen, wobei es um Sommerkleider gehen soll. Kaftan bleibt schon mal Kaftan, auch wenn man ihn “Bohokleid” nennt. Nett als Nachthemd oder Hauskleid, aber damit so dringend auf die Straße gehen…? Stufenkleid 133 wirkt recht bieder.
Kleid BurdastyleDafür gefällt mir das Spitzenkleid 134 um so besser. Die Schlitzvariante war vor zwei Jahren oder so schon mal an einem Rock in “normaler” Größe. Die habe ich mir inzwischen aber schon “geklaut”, der Rock ist auch schon fast fertig…
Das Carmenkleid ist auch nett, nicht aufregend, aber nett, irgendwie. Luftig und vermutlich fix zu nähen.
Kleid BurdastyleRaffiniert dann Kleid 132 mit dem Wickeleffekt im Rücken. Wenn man die Rückenöffnung auf die richtige Höhe legt, kann man da sogar einen BH drunter tragen.
Den Kaftan gibt es dann noch mal in kurz. Der Name “Tunikakleid” macht es nicht straßentauglicher. Nun gut, für die Strandbar kann man es gelten lassen.

“Magnolie” ist das Motto der nächsten Beautyseite. Weckt nette Erinnerungen an den Stadtpark von Gif (wo ein Magnolienbaum steht), die Kosmetik hingegen interessiert nicht.

“Party” ist das Motto der Kinderkleidung (Größe 104 – 128). Hemd und Hose für Jungs sind hübsche Standardteile.
Mädchenjacke BurdastyleDas Jäckchen 137 im Chanel-Stil ist hingegen wirklich allerliebst. (Und vermutlich noch aus einem edlen Rest anzufertigen…) Gut, das ist dann wirklich was für festliche Anlässe.
Kleid BurdastyleRetrokleid 136 ist hingegen je nach Stoff auch Kindergartentauglich. Ja doch, ich mag diese Kleidchen…
Zur Abrundung noch eine Bluse… auch nett.

Dann gibt es jetzt einen “Startstyle”, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob man damit einfach nur eine Seite füllen wollte oder ob es platte Werbung ist. Oder so.

Die Dekoseiten befassen sich mit Beton. Das… ist dann doch eher mal was. Im Blog von Bärbel habe ich ja den Dekobeton schon gesehen… Okay, die Umsetzungen hier sind mur mittelinspirierend, aber da kann man sicher was mit machen…

Auch beim Atelierbesuch geht es um Beton. Nicht so neu bei den Künstlern… aber Burda hat es auch gefunden. 😮

Als “event” bekommen wir Minibilder von der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin. Die könnten größer sein…

Zum Abschluß noch den Stoff des Monats, diesmal gestreifte Matratzenstoffe… mag ich gerne, weiß nur auch gerade nicht wofür.

(Bilder sind als Zitate zu verstehen. Die Rechte liegen beim Verlag.)

Die jährlichen Fußschmerzen…

Like every year: hurting feet…

Genau, es ist mal wieder Creativa in Dortmund. Diesmal eine Halle mehr… Meine Berichterstattung steht diesmal auf der Hobbyschneiderin24-Seite.

Yes, it is again Creativa time in Dortmund. This time one hall more…. My report is this time on the Hobbyschneiderin24 site. (Only in German, but there are a lot of pictures.)

Einkäufe
Ich gucke ja mehr, als daß ich kaufe, aber ganz einkaufsabstinent war ich nicht. Wie man sieht, habe ich meine “Glückstüte” von Kafka schon ausgepackt und gebügelt. (Ich nenne es “Glückstüte”, weil schon die Spannung und das Auspacken, was wohl drin ist Glücksgefühle erzeugt. Die Bänder zu verwenden um so mehr.) Diesmal sind viele Motive dabei, die ich noch nicht habe und es sind auch viele lange Stücke. Und das schöne dunkelblaue Rosenband mußte gleich in größerer Menge mit. 🙂 Von Zürcher Stalder aus der Schweiz stammen die zwei schönen Spulen mit Merino Garn. 1500m ist eine gute Menge für Lace. (Die haben so viele Farben… ich hätte am Liebsten alle mitgenommen… 😉 ) Und beim Handarbeitsprofi habe ich nicht nur Michael vom Arbeiten abgehalten, sondern einen Einsatz gekauft, um auch Plastik-Snaps mit meiner Variozange reindrücken zu können. Mal sehen, ob die auch für die KamSnaps funktioniert….

Im go there more for inspiration and watching not so much for shopping. But still… some things came with me. You can see that I already unwrapped and pressed my “bag of happiness” from Kafka. (Oficially it’s a grab bag, but it makes me always happy to unpack it and see what’s in. And then it makes me happy again when I am using the ribbons.) This time a got a lot of motives I did not have yet and there were many long pieces in my bag. And then I had to buy several meters of the rose on navy background. 😉 From Zürcher Stalder in Switzerland I got those two spools of 2ply merino. 1500m/100g is a good length for a lace yarn. And they have so many colors and hues… I would have liked to buy them all!. Handarbeitsprofi is a booth where I always go to talk to Michael. Bu I also purchased the tool to use my Prym vario pliers with plastic snaps. So we’ll see if they are compatible with Kam Snaps…

Außerdem kamen noch zwei Haarkämme aus Südafrika dazu, die sind aber im Haar und deswegen nicht im Bild. 😀

I also got hair combs from South Africa. But they are in my hair, not on the picture. 😀

Die Messe geht noch bis Sonntag…

The trade fair is still until Sunday…

Butterick B5328, Modell B (Wickelbluse)

The English version is on Pattern Review.

Schnitt ButterickIch liebe ja an sich Wickelblusen und Tops. (Sie passen dann nur nie…) An diesem Schnitt waren es der Kragen, die Form der Schulterpasse und die Raffungen, die mich angezogen hatten.

Ich habe den Schnitt in Größe 20 genommen und unterhalb der Taille auf Größe 22 erweitert. Da ich wegen der Raffungen im Vorderteil nicht recht wußte, wohin ich die vor einer FBA verlegen sollte (auf die Idee, mich um die vorhandene Mehrweite einfach gar nicht zu kümmern, und die FBA mit der gleichen Technik zu machen, wie bei einem Oberteil ganz ohne Abnäher kam ich irgendwie nicht…), bin ich an der vorderen Kante auf Größe 22 ausgeschwenkt, habe das dann aber wieder auf die Blende in Größe 20 eingereiht. Wobei ich die Länge der Blende zur seitlichen Kante dann wieder auf Größe 22 habe auslaufen lassen.

SchnittteileDa mir solche Ausschnitte dann typischerweise über der Brust zu weit sind, habe ich an der oberen Kante der Ausschnittblende dann vier mal 0,5 cm keilförmig weggenommen. Dadurch wird die Blende stärker gerundet. Oberhalb der Taille habe ich wie üblich 1,6cm Länge rausgenommen. Die Schulterpasse wurde auf der Schulterlinie um 0,5cm schmaler gemacht. (Da mußte ich ein wenig rumfuddeln…)

Mein Stoff ist ein gestreifter Baumwoll-Hemdenstoff von Hüco Stoffe in Berlin. Mein kürzlich gelesenes Buch über Stoffe hat mir beigebracht, daß man den Typ “Schaftgewebe” nennt. Denke ich. Nähfaden mein bewährter Alterfil S120, Nadel eine 70er Maschinennadel von Organ. Die Einlage im Kragen und am Auschnittband ist Vliseline G785 in haut. Aufgebügelt auf die äußere Stofflage wird der Farbeindruck weißgrundiger Stoffe nicht verändert, die Nahtzugaben scheinen aber nicht durch. (Interessieren die genauen Materialangaben irgendwen?)

Beim Zuschneiden mußte ich natürlich das Streifenmuster berücksichtigen, aber das Nähen war nicht weiter kompliziert. Die Mehrweite des Ärmels ließ sich gut ohne Falten einhalten, Den Kragenbeleg habe ich innen von Hand festgenäht. Die Nähte sind Kappnähte, weil ich das wesentlich sauberer finde, nur bei der Ärmeleinsatznaht habe ich die zurückgeschnittene Nahtzugabe mit Schrägband eingefasst.

Innenverarbeitung BluseWas mich etwas… nun, ich will nicht sagen entsetzt, aber doch erstaunt hat war, daß die Anleitung die Schulterpasse nicht doppelt. Schließlich ist der Hauptgrund für eine Schulterpasse, daß man hier mehr Stabilität bekommt und gleichzeitig alle Nähte gut verpackt sind. Dem habe ich abgeholfen und einen Rest naturfarbenem Seidenpongé (dünne Qualität, von der Seidenmalerei) verwendet und auch die typische “Herrenhemdverarbeitung” durchgeführt.

Soweit so gut, bis ich die Bluse anzog. Der Oberarm war unerwartet eng, das war ich von Butterick-Schnitten bislang nicht so gewohnt. Schlimmer aber war der Ausschnitt, der den Blick bis unterhalb des BHs frei gab. Meine “gemogelte” FBA hatte einfach nicht gereicht. Ein paar Versuche mit Plastikdrückern halfen auch nicht, die wurden einfach wieder aufgesprengt.

Danach (regelmäßige Leser erinnern sich…) hing die Bluse lange über der Puppe, bis ich sie an den Seiten um 2,5cm erweitert habe. Das war schon besser, die Ärmel sind jetzt auch bequem, aber der Ausschnitt immer noch… immerhin klappte er nicht mehr bis unter den BH auf.

Haken und FadenöseNach einigen weiteren Experimenten mit Nadeln, Druckknöpfen und was weiß ich, habe ich jetzt einfach Haken und Fadenöse auf das Ausschnittband genäht. Da ich kleine Haken nur in schwarz hatte, habe ich einen BH-Verschluss “massakriert” um an einen weißen Haken zu kommen. Jetzt ist der Ausschnitt immer noch tief, aber oberhalb des BH. Ich habe darauf geachtet, genau in der Verlängerung der vorderen Mitte einzuhaken. Die Bluse einfach mit Gewalt weiter oben zu schließen (was man natürlich kann) führt sonst dazu, daß das alles schief sitzt.

grsp15006In dem Punkt zeigt sich mal wieder der Nachteil, wenn der Schnitt nur eine Zeichnung, aber kein Photo des getragenen Teils zeigt. Daß der Ausschnitt nicht gerade züchtig hoch sein würde, war klar. Aber so tief… daß die Zeichnung (vermutlich um die Schnitttüte auch für amerikanische Verhältnisse “jugendfrei” zu gestalten) einen Brustansatz bestenfalls extrem dezent andeutet hilft da auch nicht weiter.

Möglicherweise ist bei den Stoffempfehlungen auch was schief gelaufen, denn empfohlen werden wahlweise “Stretchpopeline” und “Leinen oder Broadcloth”, die letzten beiden sind jedoch nicht elastisch. Und dann (das fiel mir aber erst hinterher auf) gibt es auf dem Schnittumschlag auch eine “Dehnlehre” bei der angegeben wird, man solle den Strickstoff dort anlegen und dehnen. 30 Prozent Dehnung wären demnach nötig. Kein Wunder, wenn das aus normalem, festen Webstoff nicht funktioniert.

Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich den Schnitt irgendwann noch mal versuche. Dann aber sicher mit einer richtigen FBA und mit weiteren Ärmeln. Oder gleich aus einem Interlock oder Jersey? Der Kragen und die Fältchen gefallen mir nämlich immer noch…
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Bluse erweitern bei Kappnähten. (*örks*)

Enlarging a top with flat felled seams (*bah*)

Meine endlose Wickelbluse habe ich ja im August das letzte Mal gezeigt. Inzwischen bin ich endlich weiter. Ich habe die Seitennähte aufgetrennt und Spitze aufgenäht. Allerdings hat die Spitze Löcher. Ein Transparenteffekt ist ja schön, aber wenn dann der Wind reinpfeift und der BH sichtbar ist, dann ist das weniger erfreulich. Also mußte vor dem Aufnähen der Spitze die Bluse erst mal mit einem Einsatz erweitert werden.

My endless wrap top was shown in august for the last time. Now finally there is some progress. I’ve ripped the side seams and added lace. But lace has holes. And a transparency effect is nice, but having the wind blowing and and showing my bra less. So before I could sew on the lace, I needed to make inserts to cover the gap.

Seitennähte aufgetrennt Der Haken bei der Sache ist, daß ich schöne Kappnähte gemacht hatte. Wenn man die auftrennt, hat eine Seite kaum mehr Nahtzugabe. Außerdem soll es hinterher ja auch wieder von beiden Seiten halbwegs “nett” aussehen, einfach nur die Nahtzugaben versäubern war nicht der Plan.

Problem is the top was mostly sewn with flat felled seams. So when you rip whose one side has hardly any seam allowance left. And since the rest of the top is inside (nearly) as nice as outside just sewing and overcasting the edges would not do.

Nach dem Auftrennen hatte ich dann eine Nahtzugabe auf die linke und eine auf die rechts Stoffseite gebügelt und eigentlich sehr schöne, saubere Kanten. Die wollte ich so auch behalten.

After ripping the seam I had one seam allowance turned to the right side of fabric and one to the left side of fabric. And already very nice and clean fabric edges. Which I intended to keep.

ekapp1501Also habe ich Streifen aus einem hautfarbenen Dessousstoff geschnitten. Auf jeder Seite die doppelte Nahtbreite der Kappnaht zugegeben und dann die halbe Breite der Kappnaht umgebügelt.

So I cut stripes of a tan colored underwear fabric. I added twice the width of my flat felled seam to both sides and then turned under half the width of the flat felled seam on each side.

Und zwar auf einer Seite nach oben, auf der anderen nach unten. (Da bügeln auf dem Dessoustoff nicht lange hält, mußte ich heften.)

On one side I turned the seam up, on the other side down. (Ironing does not create a lasting crease on that kind of fabric, so I had to handbaste it.)

ekapp1503 Dann wird diese Streifen auf der einen Seite auf den Stoff gelegt, auf der anderen unter den Stoff. So daß jeweils die umgebügelten und unversäuberten Nahtzugaben aufeinander liegen und zwischen den Bügelkanten sauber eingeschlossen sind.

Now I’ve positionned the fabric stripe so, that one side is on the fabric of the top and the other one is under the fabric of the top. The raw fabric edges meet and are enclosed nicely between the ironed/ folded edges of the fabric.

Einsatz festgenäht Dann habe ich das festgenäht. wieder mit zwei Nähten, eine an der Stoffkante meines Einsatzstreifens und für die zweite habe ich mich an den Stichen der ursprünglichen Kappnaht orientiert.

Then I’ve sewn the insert to the to. Each side with two rows of stitching, one close to the turned under fabric edge, for the other one I’ve used the still visible original stitiching as a guide.

Da der Dessoustoff dicker ist als die Popeline und auch sehr dehnbar, sind die Nähte nicht ganz so ordentlich wie die ursprünglichen Kappnähte geworden, aber es sieht von beiden Seiten halbwegs nett aus und auf der rechten Seiten wird ja noch die Spitze drüber genäht. Da sieht man das eh nicht.

The insert fabric is thicker than the popelin fabric and also quite stretchy, so I did not manage to get as even seams as they originally were, but it looks sufficiently nice and clean from both sides and on the right side I’ll applique the lace on top, so it won’t be visible.

Ärmelnaht eingefasstDie anderen Herausforderung war dann, denn Ärmel wieder einzusetzen. Unter dem Arm ist die Nahtzugabe auch auf etwa 5mm zurückgeschnitten und meine Einfassung war natürlich nicht lang genug. Da ich keine Lust hatte, das alles aufzutrennen, abe ich einfach ein Stück Schrägband zwischengeflickt… Nicht mehr ganz so schön, aber hält.

The next challenge was to reinsert the lower part of the sleeve. The seam allowance there was cut back to around 5mm and the origninal binding there had some overlap, but not enough to cover the gap. I was not motivated to remove all of the binding, so I just inserted a bit of bias there, too. Not as nice as it used to be, but it will do the job.

Die nächste spannende Frage ist dann…. wird die Bluse jetzt passen?

Next question…. will the top fit now?

Selbstlösende Probleme…

Self Solving Problems…

… sind mir ja die liebsten. Mein Kuschelkleid hatte ja die schlechte Angewohnheit, beim Tragen deutlich länger zu werden. Und ich habe rumüberlegt, wie ich es stabilisieren kann, aber erst mal kein passendes Material dafür gefunden.

… are my favorite ones. My cosy dress had the problem that it would stretch a lot and get longer while wearing. And I had thought a lot about finding a solution to stabilize it. But did not find the material I wanted for that at once.

Dazwischen habe ich es getragen und gewaschen, getragen und gewaschen,… beim Waschen zog es sich auch wieder auf die ursprüngliche Länge… getragen… und vergessen, daß die Wäschen davor im Wollwaschgang ohne Schleudern waren. So landete das Kleid im Feinwaschgang mit Schonschleudern.

Meanwhile I did wear the dress, wash it, wear it, wash it…. washing always restored the original shape… did wear and… and forgot that the washings before had been in the special wool cycle without spinning. And it got washed in the delicate laundry cycle with a bit of careful spinning.

Jetzt ist das Kleid etwas weniger weit, eine halbe handbreit kürzer… leicht angefilzt und formstabil. Und ich bekomme Komplimente dafür, sogar von Leuten, die mich damit in der ungefilzten Version auch schon gesehen hatten. (Und nichts dazu gesagt hatten.) Perfekt. 🙂

Now the dress is a little less wide, a bit shorter… slightly felted and keeps it’s shape perfectly. And I’ve been receiving compliments for it, even from people who had seen me in the unfelted version before. (And had not commented on it.) Perfect. 🙂

(Das andere Geheimnis dem ich zufällig auf die Spur gekommen bin ist, wie man Pommes Rissolées macht… )

(The other secret I’ve detected recently by chance is how to make Pommes Rissolées…)

Schnellsocken

Fast Socks

Herrensocken Ich hatte tatsächlich vergessen, wie schnell man Socken stricken kann, wenn man kein Muster strickt…

I had really forgotten how fast socks knit if you make no pattern…

Das sind die nächsten Geburtstagssocken für meinen Bruder. Da die Ende Februar immer schon auf die Reise gehen müssen, war Mitte Januar anfangen eigentlich etwas knapp. Daher wollte ich nur ein einfaches Muster stricken. Nach sechs Reihen stellte ich fest, daß das in dem Garn “Supersocke Cotton 100” von ONline völlig untergeht. Also die sechs Reihen wieder aufgetrennt und einfach glatt rechts bzw. den Schaft dann in Rippen. Nach genau drei Wochen habe ich abgekettet… (Das Vernähen hat dann noch mal ein paar Tage gedauert.)

Those are the next birthday socks for my brother. Since they have to be mailed and of February is starting in the second half of January a bit short. So I decided on a simple pattern. After six rows I saw that the yarn “Supersocke Cotton 100” by ONline completely hid the pattern. So I ripped the six rows and knitted in plain stockinette (and 2-2 ribbing for the leg/cuff). After exactely three weeks I bound off…. (Weaving in the yarn ends took some days more.)

 

Revue de Presse: Meine Nähmode 2/2015

Titel Meine NähmodeSehr freundlich präsentiert sich die Frühjahrsausgabe der “Meine Nähmode”. Abgesehen davon, daß mir das Titelmodell gefällt… dem Preis-Leistungsverhältnis kann ich nicht widerstehen.

Was an den Blazern “College Look” ist weiß ich nicht recht, aber besonders Modell 1 mit dem schmucken Rand gefällt mir.

“Easy” präsentiert dann ein schlichtes und einfaches schmales Kleid, wieder ein perfektes Basisteil. Und mal nicht aus Jersey, sondern es darf Webstoff sein.

Anschließend kragenlose Blusen mit und ohne Verschluss, wieder ein schöner Schnitt, Längsteilungsnähte gehe in Raglanärmel über und das seitliche Vorderteil ist noch mal quer geteilt. Gut an die Figur anzupassen und auch für Mustermix geeignet. Bis Größe 46/48… könnte reichen.

Bahnenröcke… auch wieder sehr Basis, aber in drei durchaus unterschiedlich wirkenden Varianten.

Kleid Meine NähmodeBei den Modellen 17-22 ist zu meinem Bedauern bei Größe 42 Schluß. Die genähten Varianten sind eher grauenhaft, gerade mit den Stoffen. Aber die Zeichnungen zeigen einen sehr interessanten Schnitt. Leichte Vintage-Anklänge, aber doch ganz zeitgemäß.

“Easy” dann mit Shirt, Rock und verschlußloser Jacke. Das dürfen vor allem gerade Stoffstücke sein, mit passenden Stoffen ergeben sie aber dennoch eine schöne Kombi.

Taschenschnitte gibt es diesmal in sehr groß und etwas kleiner. Die großem haben ja so mein Format, aber dummerweise keinen Verschluß. 😮

Kleid Meine Nähmode “Eleganz” ist das Motto der großen Größen. Bis Größe 52/54 gibt es eine Hose mit weiten Beinen und ein schlichtes Top (Wobei… mit den Teilnungsnähten…. soo schlicht ist das gar nicht.) Und das Etuikleid mit den Schößchen läßt mich gerade meine Einstellung zu Schößchenkleidern überdenken… doch mal probieren…? (Und daß das Model echte Kurven hat gefällt mir auch.)

Auch die Tunikavarianten auf der nächsten Seite gefallen mir… da könnte ich mal einen meiner schönen Druckstoffe zur Geltung bringen.

Die “Hobbyschneiderin” elaboriert zum Thema Nähmaschinennadeln. Man sollte den Artikel aufmerksam bis zum Ende lesen, denn zuerst wird für Jersey eine 75er Stärke empfohlen und erst weiter hinten verraten, daß es eine Kugelspitze sein sollte.

Shirt Meine NähmodeSehr schlichte Shirts haben ja schnell was von “Putzlappen”. Aber hier macht die Spitze mit einfachen Mitteln was her.

Danach  noch mal das Titelmodell, angereichert noch mit einer Hose. Also mal wieder die komplette Frühlingsgarderobe auf einen Schlag.

Die “exquisiten Blusen” hingegen sind mir dann wieder zu tüddelig. Schluppen, Volants… hier tut es mir nicht leid, daß das nicht meine Größe ist. 😉

Tunika mit Legging… doch eher ein niedlicher Schlafanzug… Wobei die Hemdenschnitte doch nicht so schlecht sind. Noch mal eine Raglanvariante.

“Clean-Chic” ist das Motto der letzten Modelle. Die Shirts sind sehr schlicht, aber die Ausschnittlösung ist dann doch wieder ein bißchen anders…

Fazit: Aus dem Heft würde ich mir tatsächlich gerne viel nähen. Wenn ich die Zeit dazu hätte.

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

 

Das Loch… und nun?

The hole… and now?

Mantel mit Loch Tja, wie hier schon geschrieben hat mein Trenchcoat nun ein Loch. (Siehe Pfeil.) Nicht riesig, aber schwarz und daher sehr gut zu sehen. Ob ich darüber traurig bin, wie Margitta gefragt hat weiß ich nicht so genau. Ganz glücklich war ich mit dem Mantel ja nie, der Herstellungsprozess enthielt doch die eine oder andere Fehlentscheidung. Sachen, die ich anders machen würde. Dazu kommt, daß mein Mann inzwischen einen echten Burberry (Second-Hand…) besitzt, von dem ich mir das eine oder andere Detail abgucken könnte und Burda im aktuellen Heft gerade so einen tollen Trench drin hat. Einen neuen und besseren Mantel zu nähen hat also durchaus positive Aspekte.

Well, as writte here my trenchcoat has a hole. (See arrow.) Not very big, but black and well to see. If I am sad about it as Margitta asked I don’t know. I’ve never been completely happy with this coat, the making of it was driven by several wrong decisions. Things I would like to do differently. Then meanwhile DH has a real (second hand…) Burberry Coat where I could copy details from plus Burda ihas thic nice coat in the latest issue. So sewing a new and better coat has some positive aspects, too.

Brandloch Bevor ich allerdings auch nur dran denke, ein neues Projekt zu starten, muß ich mindestens das aktuelle (ein Rock, eine Jacke, zwei Tops) nähen sowie eines, das Stoff aus meinem Vorrat verbraucht. Also eigentlich eher… nächstes oder übernächstes Jahr.

But before I even think about starting a new project I will have to finish the current one (one skirt, one jacket, two tops) plus one that uses fabric from my stash. So… a coat would be more likely next year or 2017.

Das heißt, hierfür brauche ich eine Reparatur-Idee, die mich über die nächsten zwei Jahre bringt… hat jemand Vorschläge?

That means I need an idea how to cover this and brings the coat over the next two years…. any ideas?

KEINE Alternative ist, den Ärmel neu zuzuschneiden und einzunähen. Zum einen bin ich mit dem Mantel ja eh nicht superzufrieden, zum anderen ist es eine fürchterlich frickelige Arbeit (Der Ärmel hat noch Windstoppermembran drunter und die Nahtzugaben sind gut zurückgeschnitten) und von dem Absteppgarn habe ich keines mehr. Da das irgendein Restbestand von Gütermann war, kann ich das auch nicht nachkaufen.

NOT an option is cutting and sewing a new sleeve. First I am not too happy with the coat anyhow, so my motivation to invest more time in it is low. Then sewing in a new sleeve is no fun at all, the seam allowances are cut back and there is a windstopper involved. And I do not have any of the thread left, that was used for the flat felled seams. That was some remnant from Gütermann, so I can’t buy more of it.

Es sollte irgendwas sein, was nicht zu viel Arbeit macht und bei dem ich nicht den Mantel halb auftrennen muß. :o)

So it should be something that does not need to much work an what I can do without ripping half the coat apart. :o)

Aus dem Blogarchiv

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Revue de Presse: Burdastyle März 2015

Titel BurdastyleWenn um einen herum der Karneval tobt, kommt einem so ein Heft mit nur zwei Farben  ja reichlich seltsam vor. Aber blau ist aus meiner Sicht nie schlecht. Warum schon im Februar auf Ostern hin ein Strandfeeling erzeugt werden muß… keine Ahnung.

Bunt geblümt ist das Editorial, im Text geht es aber vor allem um Hochzeitskleider. Die auch gleichzeitig Partykleider sein können. Nun ja, ein Partykleid kann ich immer tragen, da darf das Hochzeitskleid doch auch mal etwas mehr sein. Und muß einmal im Leben nicht “praktisch” sein. Aber gut, jeder wie er mag.

Los geht es dann aber mit den “Kreativtrends” Color-Blocking. Also ganz ehrlich, bevor ich ein Shirt großflächig und von Hand mit Jerseyapplikationen versehe… nähe ich es doch gleich im Color-Blocking Stil selber. Das könnte sogar schneller gehen. Cut outs auf Leder… Ja, nicht daß ich nicht gerne einen Schneidplotter hätte… aber der hat einfach nicht auch noch Platz. (Vom Geld reden wir mal nicht.) Die Anleitung für die Clutch kann man sicher auch ohne benutzen, aber etwas, was in geschlossenem Zustand den Reißverschluss unten hat? Ah… besser nicht..

Kleid Burdastyle“Ethno-Light” nennt sich die erste Modestrecke. Indigo wird im Text versprochen, los geht es aber erst mal mit Braun und so. Trägertop 11A und die Version als langes Kleid 111B gefallen mir beide sehr gut. Allerdings ein langes Kleid aus fließendem Viscosejersey… da sollten aber zumindest die Träger und das Büstenteil sehr gut stabilisiert sein. Könnte einen Grund haben, daß das Model so schräg an den Baum drapiert wurde….

Der Rock 101 hingegen… ja, er sieht aus wie eine um die Taillen gewicklete Wolldecke und wenn ich ergänzen darf.. wie eine alte vom Müll gezogene. Daß ist mir zu viel ausgefranst. Overall 115A hat den Ausschnitt mal wieder bis zum Bauchnabel. Da liefert Burda gleich den guten Tip mit, den doch mit einem Stoff-Dreieck zu unternähen. Dem Bild nach haben sie das auch gemacht oder… jemand mußte den Ausschnitt mit Photoshop “entschärfen”… Vermutlich letzteres, denn der Overall hat keinen Verschluss und wenn man die Öffnung oben verkleinert… könnte es mit dem Anziehen doch arg schwierig werden.

Kleid Burdastyle Sehr gut gefällt mir dann wieder Kleid 108. Gut, da macht es vor allem der Stoff… aber das ist ein Hingucker, den man tatsächlich unterschiedlich Stylen kann.

Blazer und Schlaghose zum Jeansanzug sind auch nicht schlecht. Aber gut… Blazer halt, Schlaghose halt… und die Dame wirkt darin dann schon unanständig dünn.  Modell 110A vom Titel… wie ich zu Hemdblusenkleidern stehe dürfte reichlich bekannt sein, aber dieses “Geflatter” an der Seite macht es nicht besser. Aber der Stoff ist schön. Das Kleid 108 dann noch mal als Shirt, nicht schlecht, aber mit dem Stoff nicht ganz so attraktiv. Maojacke mit eingekreuztem Biker 105A hat eigentlich alle Elemente, die ich mag, reißt mich als Gesamtkonzept aber dann weniger als erwartet.

Die “accessoires” dazu widmen sich dann dem Thema Denim. Was in der Modestrecke vorher nur ansatzweise vor kam. Aber gut… ein Seitchen Pseudoinfo über Denim (nichts, was wir nicht schon unzählige Male gelesen hätten) und eine Seite “Zubehör” das ich durchweg nicht haben muß.

Die Schminktips werden genauso großzügig überblättert.

“Hawaii Feeling” soll große Blumen city-tauglich machen. Hm. Also der asymmetrischer Rock 104 gefällt mir so zwar besser, imit der Jacke im gleichen Muster sieht er dennoch ein wenig nach wandelnder Gardine aus. Auch Shirt 107B ist eher… also… groß. Die Blumen. Wirklich groß. Ob ich Culottes wirklich haben muß, darüber muß dann doch erst mal intensiv nachdenken.

Kleid Burdastyle Überraschenderweise gefällt mir das zipfelige Titelkleid in Variante 110B mit den riesigen Blumen dann gut. Die Knopfleiste ist verdeckt, was für ein Hemdblusenkleid schon mal hilfreich ist, aber irgendwie passt der Zipfel einfach zu diesem Stoff. (Ich würde es sicher nicht anziehen… so weit geht es dann doch nicht. Aber der Style im Ganzen ist stimmig.)

Die geringelte Variante 111B des Kleids vom Anfang ist auch nett, strahlt aber schon viel Strandfeeling aus.

Kleid Burdastyle Wickelkleid 127 B… klares Ja. Die  schlichte Form und das an japanische Holzschnitte erinnernde Stoffmuster… bißchen Vintage, aber nicht zu viel… jederzeit gerne. (Und es hat Druckknöpfe verrät die Anleitung, so daß die Wickelung auch da bleiben dürfte, wo sie soll.)

Den Overall gibt es in wildgemustert und ganz offensichtlich hat hier jemand den Ausschnitt zugenadelt. Von daher… alltagsuntauglich. Zum Glück außerdem häßlich, also kein Verlust, es nicht zu nähen. Zwei Zipfel am Kleid 120B, nö, muß nicht sein. Und die dunkelblaue Tunika 125B ist zwar nicht weiter spannend, aber ein Basisteil für alle, denen diese Schnitform steht. Ach nein, halt, sie hat Fältchen am Ausschnitt. Und jetzt raten wir alle gemeinsam, was der Photograph unter den Haaren völlig versteckt hat… 😛

Südseekosmetik… wieder zum Überblättern.

Das Modelexikon hat sich zum Buchstaben “W” vorgearbeitet. Mit “Witzschoura” haben sie tatsächlich mal wieder einen völlig ungebräuchlichen Begriff ausgegraben. Also Jacken in dem Stil habe ich schon mal gesehen… aber der Begriff kommt auch in keinem meiner Bücher vor, auch nicht im Modelexikon. Und wer die google-Bildsuche damit bestückt sieht auch schnell, daß ich mit meiner Unkenntnis offensichtlich nicht alleine stehe. Aber gut. “Relevanz” war in diesem “Lexikon” ja noch nie ein Thema.

Die Hochzeitskleider werden unter dem Stichwort “Party-Zeit” angekündigt. In Kurzgröße gibt es Modell 117 in Minilänge. Und wer es romantischer mag, kann den zugehörigen langen Rock zum drunter Tragen ergänzen. Ja, so was gibt es und “Verwandlungsbrautkleider” können gut aussehen. Dieses hier sieht allerdings genau nach dem aus, was es ist: ein kurzes Kleid über einem langen Rock angezogen. Der zipfelige Schnitt von Kleid 120A reizt mich auch nicht besonders, aber durch den plissierten Stoff hat das Kleid dann doch was. Stufenkleid 110 ist nicht häßlich, aber auch langweilig. Und Tunika 125A ist zwar angeblich mit Lamé, kommt aber bei Tageslicht wie das Gewand einer Magd von der letzten Mittelalterfete rüber. Kleid 123 mit dem Bustierteil und den Ärmeln hat einen schönen Schnitt. (So man ihn am Ausschnitt ordentlich passend macht…) aber diese außen herumhängenden Schleifen… die Idee hatten wir doch schon mal mit irgendwelchen eingenähten Chiffon-Streifen, oder? Und das Gebamsel am Ärmel ist zu viel.  Den Schnitt von Kleid 108B kennen wir schon, in uni ein sehr elegantes Kleid. Das trägerlose KLeid 116 in Langggröße ist immerhin elegant. Nicht sonderlich interessant, aber elegant. Dann gibt es das gezipfelte Kleid noch mal aus Spitze (klares “nein”, sieht aus, als habe man es eine halbe Stunde vor der Trauung mal eben aus der Wohnzimmergardine improvisiert) und zwei Kostümvarianten. Der bereits sattsam bekannte asymmetrische Faltenrock zu einer Kurzjacke (muß nicht sein) und einen leichten Tulpenrock zum taillierten Blazer mit tiefem Revers. Ja, das sieht wieder elegant aus. Und man kann einen schönene Stoff gut zur Geltung bringen.  Dann noch mal Blazer und Schlaghose in pink. Nicht spannend, aber wenigstens auch elegant.

Als “accessoires” gibt es dann High-Heels. Die mit der dunkelblauen Spitze gefallen mir. Mit knapp 600 EUR zielsicher das teuerste Paar rausgepickt. Bei über 10cm Absatzhöhe hält sich meine Versuchung allerdings auch stark in Grenzen. (Und jeder Braut würde ich empfehlen, gut über jeden Zentimeter Absatzhöhe nachzudenken. Man steht viel und lang, an so einem Tag… :o) )

Für das “best of styling” hat sich Frau Bily dann die Culotte vorgenommen. Das Konzertoutfit geht, wenn man die Hose mag. Ins Restaurant mit der Oma-gemusterten Bluse hat es dann schon viel von Pyjama. Und für den Messebesuch gibt es diesmal flache Schuhe. Man lernt dazu. Eine Nachtcreme würde ich allerdings nicht zum Styling zählen, die trage ich sicher nicht sichtbar, auch nicht den Tigel…

Die “Nähschule” nimmt sich das Kleid mit Passe vor, in der einfarbigen Variante aus der Hochzeitsstrecke. Vier Seiten dürfen es wieder sein, damit wäre die Anleitung wohl annähernd so ausführlich wie bei den Einzelschnitten.

“Nicht ohne” ist das Motto der “schlanke Leserinnen zeigen Burda-Modelle” Strecke. Der Schnitt von Sommermantel 106 ist glaube ich recht nett, der dunkle Stoff verdeckt das erfolgreich. Rock 102 mit den Schleifen kann ich auch an einer 19jährigen nichts abgewinnen. Kurzoverall 114 sieht echt nach Schlafanzug aus. Wickelkeid 127A… doch, schon eher. Vielleicht. man könnte auch dunkelblau so photographieren, daß man was erkennt, aber vermutlich nicht so gut vor weißem Hintergrund..) Culotte mit Pulli… schon wieder Nachthemdfeeling… Und die mit reichlich Schößchen ausgestattete Hemdbluse 109 sieht aus wie “Mama, ich bin aus meinem Kleid rausgewachsen”.

Kleid Burdastyle Na bitte, geht doch! Kleid 118 in Kurzgröße hat Form und dazu eine nette.

Das gestreifte Maxikleid 122 mit den Zipfeln hingegen… aber vielleicht ist es auch nur deswegen so lanweilig, weil ottobre so was in der Art schon vor Jahren drin hatte?

Der “Style Mix” mit verschiedenen Modellen aus dem Heft steht unter dem Motto “Das passt!”. Wie immer für die phantasielosen. Style 1 ist ein wenig konservativ, aber schöne Linie. Style 2…. verzweifelter Versuch, ein Strandkleid Citytauglich zu machen? Style 3… ne, oder? das mit der Hose ist nicht euer ernst? Und die Culotte von Style 4 sieht zumindest besser aus, als auf dem eigentlichen Modephoto.

Dann die Plusmode… erfreulicherweise mal wieder von einen Model das zumindest ansatzweise so was wie Hüften hat. 130 nennt sich “Luxusshirt”, was am Material liegen muß. Basisteil für Leute, die überschnittene Schultern mögen. Kleid 136 mit Drapierung in der Taille und Wasserfallkragen sehr hübsch. Ohne die gerafften Blusenärmel wäre es perfekt… Die Abnäher scheinen im Moment bei Burda alle die Tendenz zu haben, eher schräg nach unten zu laufen. Hatte ich entweder noch nie oder so lange nicht mehr, daß ich mich nicht mehr dran erinnere. Könnte man ja mal ausprobieren…. Volantkleid 131 hat mir dann wieder zu viel Nachthemd. Oder kann so was aus Kreppsatin auch an meiner Figur gut fallen? Weite Hose mit Tunika… Ich muß mich wohl damit abfinden, daß Pyjamastil im Moment “in” ist. Dann das Kleid mit dem Wasserfall noch mal als Tunika. Auch sehr schön, nur wieder mit den doofen Ärmeln.

Trenchcoat Burdastyle Angesichts des Brandlochs in meinem aktuellen Mantel hat der Trenchcoat von Burda natürlich meine volle Aufmerksamkeit. Und er hat offensichtlich alle klassischen Details, auch am Kragen. (Wo sie bei Nähschnitten ja schon mal gerne weggelassen werden.) Vielleicht sollte ich mir dann doch einen neuen Nähen, bevor ich das Heft entsorge?

Das “Fiftieskleid” 133 hinterläßt mich gespalten. Die technische Zeichung ist eingentlich recht interessant, aber in der Ausführung hat es ein bißchen was von Schwangerschaft. Vielleicht aus einem anderen Stoff? Oder nur doofe Pose?

Kleid Burdastyle Gut gefällt mir das schon sommerliche Kleid 134. Raffung und Wasserfall, aber mit schöneren Ärmeln. 🙂

“Must Haves” kommen dann wieder vom Laufsteg. Die Overalls können mich alle nicht begeistern. Bei den Wickelkleidern gefallen mir die Burda Variante und das von Jason Wu am besten. Die “Fauna Prints”… dafür muß ich wohl erst noch in Strandlaune kommen. Culottes durchweg “nein”, auch die asymmetrischen Röcke könne mich gerade nicht reizen. Dann doch noch am ehesten ein Hosenanzug in Knallfarbe…

Die Beautypflanze des Monats (wenn man das so nennen will) ist die Minze. Zur Kenntnis genommen und überblättert.

“Kinderbasteln” nennt sich ein wüstes Durcheinander aus Eierkartons, Acrylfarbe und Wackelaugen. Hey, noch nie davon gehört, daß man Eierkartons auch wieder verwenden kann? An meinem Marktstand nehmen sie die jedenfalls gerne zurück…. Naja, die Redaktion kauft wahrscheinlich lieber im Supermarkt…

Weiter geht es dann mit Kinderkleidung für kleine Mädchen (Größe 92-116). Overall, Hängerchen mit Schleife… sieh aus wie schnelle und unkomplzierte Projekte. Die Stoffe sind in der Tat “wie gemalt”, gefallen mir sehr gut. Ach… ein bißchen Mode darf dann doch auch für die Kleinen. Auf Taillenhöhe angenähte zusätzliche Ärmel, als Bindeband. Ob praktisch weiß ich nicht, aber schon irgendwie witzig.

Deko befasst sich, nicht überraschend, mit Ostern. Also diese Wand-Nester… wie viel Schabrakeneinlage habe ich noch? Das wäre doch was, denn unser Osterbesuch ist allmählich zu groß zum Eiersuchen, aber so ein paar kleine Nester aufhängen… Der Rest überzeugt mich dann weniger.Wobei… die gefilzten Küken haben schon auch einen extremen Süß-Faktor…

“Warenkunde” bekommen wir zum Thema “Kleiderbügel”. Äh ja, wissen wir ja alle nicht, was ein Kleiderbügel ist und welche Sorten es gibt…

“News” zeigt uns dann wieder, was wir alles kaufen können und nicht brauchen. Okay, das Schneckenmaßband ist süß… aber ich habe schon ein schwarzes Schaf. 😮

Der Atelierbesuch führt erneut nach Frankreich, in die wunderschöne Stadt Toulouse. Diesmal geht es um Filz… und viele schöne Bilder. (Wobei ich nichts dagegen habe, daß über Künstler in Frankreich berichtet wird, beginne aber mich zu fragen, ob tatsächlich alle in Frankreich leben, oder ob es in anderen Ländern auch besuchenswerte Ateliers gibt? Oder ob da jemand bei Burda seinen letzten Urlaub von der Steuer abgesetzt hat… :-p )

Zum Abschluss gibt es noch afrikanischen Druckstoff… mag ich, würde ich aber im Afrika-Laden oder Supermarkt in der 5yard Einheit kaufen. Ist deutlich billiger, als der vorgestellte Stoff…

Fazit: Schöne Kleider und ich will den Trenchcoat!

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim Verlag.)