Revue de Presse: Burdastyle Juni 2011

Titel BurdastyleUnd natürlich gibt es auch eine neue Burda im Juni. Oder für den Juni, denn Erscheinungstermin war schon Mai. Irgendwie kann ich mich nicht recht festlegen, ob mir der Titel gefällt. Sommerlich ist es auf jeden Fall. Und Einsteiger Modelle werden versprochen. Das scheint der Trend des Monats zu sein… unter leichter Sommermode verstehen die Schnitthersteller leicht zu nähen. 😉

Das Editorial malt uns einen Tag am Meer aus. Als Tagesausflug. Hm. Die Redaktion von Burda sitzt in München. Gehen wir mal davon aus, daß die Chefredakteurin dann auch da in der Gegend wohnt. Das nächste Meer von München aus dürfte die Adria sein. Mit dem Auto ohne Stau und unter Einhaltung der meisten Verkehrsregeln… sagen wir fünf Stunden. Mindestens. Und das soll ein entspannender Tagesausflug sein???

Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß der “persönliche Touch” in einem journalistischen Text durchaus gewissen künstlerischen Freiheiten unterliegt und dennoch authentisch sein kann. (Aenne Burda hat diesen Spagat auch immer gekonnt geschafft.) Aber irgendwo ist die Grenze zur Verarschung dann mal erreicht und überschritten. Mit Verlaub. (Abgesehen davon, daß es nicht erlaubt ist, Ehemänner und Kinder im Kofferraum zu transportieren.)

Aber bevor ich mich weiter ärgere, gucke ich mir die kreativ-trends an. Einen Bubikragen zum Umbinden muß ich nicht haben und PVC Folie auf Kleidung auch eher nicht. Die schön bedruckten Stoffe im Japan Stil schon eher. Und die Origamiblüten sollte ich mir vielleicht merken, das sieht aus wie ein guter Resteverwerter. 🙂

Der nächste Resteverwerter kommt nach dem Umblättern. Stoffein Streifen reißen und eine Tasche draus stricken. Geht ohne Zweifel schnell, hat aber auch schon einiges an Eigengewicht. Vielleicht doch besser einen Teppich stricken…

Dann endlich die erste Modestrecke, inspiriert von Brigitte Bardot. Der Bikini aus Batist ist schon irgendwie niedlich, aber wirklich nur zum Sonnen.

Kleid BurdastyleWirklich gut gefällt mir Kleid 116. Vielleicht nicht mehr so ganz für meine Altersgruppe (über “niedlich” bin ich nun mal hinaus) und den schönen Ausschnitt sollte man auch wirklich gut anpassen, aber ansonsten ist das Kleid perfekt. Auch bei Hitzegraden kann man gut aussehen und muß sich keine Schlabbershirts überwerfen.

Ob hingegen ein Kimono aus Nickistoff nicht etwas zu warm am südfranzösischen Strand ist…? So was sehe ich irgendwie nur in Heften, im wirklichen Leben nie. Okay… so oft wie ich am Strand bin könnte es auch daran liegen… Tasche und Drahtfahrrad sind hingegen ein wenig künstlich süß… Dann das Ballonkleid vom Titel. Das Modell ist als leicht zu nähen markiert und wenn der Gürtel gut sitzt, dann rutscht es vielleicht wirklich nicht. Lustig die Anleitung für die Sonnenbrille: Bügel mit Stoffbeziehen und dann das gleiche Muster mit Acrylfarbe auf den restlichen Rahmen malen. Klar, Stoffmuster male ich mal eben so frei Hand und perfekt nach…  Kontrastprogramm dann auf der nächsten Seite, statt Blümchenromantik schwarz. Schmale Hose und Shirt. Basisschnitte, aber die Kurzgrößen brauchen das vielleicht auch mal. Da ist das Angebot ja nicht so groß. Und mir fällt gerade auf, das die Bastelanleitungen hier in die Modestrecke eingebunden sind… Armband aus Stoffrest, Herzchen auf Schuhe aufkleben… Und dann noch mal eine “leichte” Bluse aus Vichykaro. (Allmählich bekomme ich einen Verdacht, was wohl die Modelle der nächsten Burda easy sein könnten… was hier drin ist reicht wohl fast für ein Heft.

Ah ja, es gibt auch noch ein paar Sätze und Bilder vom Original. Nicht daß was drin stünde, was man noch nicht weiß, aber Brigitte Bardot kann man mit gutem Gewissen als Stil-Ikone bezeichnen. Eine echte, keine selbsternannte.

Die Kosmetikseite kann ich wieder fix überblättern (bevor ich anfange, über die Anti-Age Zahnpaste naczzudenken) und die Linksammlung auch. Die war bisher auch uninteressant.

Designerkleid BurdastyleDas Designermodell von Blumarine ist hingegen deutlich besser. Die Stoffwahl wäre so gar nichts für mich, aber der Schnitt… eine Vereinigung des Hemdblusenkleides mit einem Wickelkleid, das ganze aus Jersey. Die strenge Linie des Hemdblusenkleides etwas gemildert und gleichzeitig weiblicher und lässiger gestaltet. Perfekt.

Und über das Label Bluemarine weiß ich bislang so wenig, daß sogar der kurze Text dazu für mich Neues enthält.

Den Knallfarben widmet sich die nächste Modestrecke.

Kleid BurdastyleWobei mein Blick natürlich zuerst auf das bodenlange Kleid 118 fällt. Bodenlang bleibt ist gut, denn mein Maxidress wurde ja mangels passendem Wetter letzten Sommer nicht wirklich getragen. Und ich liebe diesen Prinzessinnenlook. Wobei ich nicht so genau wissen möchte, was eine passende Menge Seidenjersey dafür kostet…

Die anderen beiden Modelle fallen unter “Sacktunika”, sind dafür als “leicht gekennzeichnet. Was den Schnitt betrifft stimmt das auch, aber Seidenkrepp für Anfänger ist aus meiner Sicht eher ambitioniert. ja, in dem Stil geht es weiter, formlose Teile aus edler Seide, als “einfach gekennzeichnet.

Kleid BurdastyleAber mit Kleid 102B ist doch noch ein Lichtblick dabei. Auch wenn es schlicht ist gefällt es mir richtig gut. Nur zwei Größen zu klein… Aber wenn ich Zeit hätte, das wäre ein Sommerkleid für mich. (Nicht unbedingt in pink…)

Kleid 112A in Langgröße sieht als Schnittmusterzeichnung noch halbwegs okay aus (für schmalhüftige), aber auf dem Photo staut sich der “Überhang” an Stoff doch sehr unschön. Und das schon aus der BB Strecke bekannte Ballonkleid sieht hier aus, als sei es schon auf dem Weg nach unten. Kleider ohne Träger und ohne festen Unterbau sind einfach eine zweifelhafte Konstruktion.

Knallige Accessoires und Kosmetik… die Clutch mit dem Verschluss der an eine chinesische Truhe erinnert ist interessant, aber sonst.. *blätter*

Ah ja, eines der Teile aus der “Sackkollektion”, ein Neckholder Top, gibt es in der “Nähschule für Einsteiger”. Im Prinzip eine gute Idee, nur Seidenjersy für ein Erstlingswerk… da ist die Chance, daß es in Frust endet doch recht groß. Aus meiner Sicht zumindest.

Weiter geht es mit Purismus in Weiß. Als Thema gefällt mir das wieder gut. Und ich hätte gerne die Kette, die unter Blazer 115B vorschaut. Der Hosenanzug an sich überzeugt mich weniger, der ist zwar lässig weit, aber auf eine Art und Weise, daß er einfach zu groß ausschaut. Über die Schnitte braucht man sonst nicht mehr viel sagen… im zwiten Teil des Heftes ändert sich gewöhnlich nur noch das Material. Wobei mir der Kurzkimono als Bluse 121 besser gefällt. Kleid 112 in Langgröße hingegen bleibt auch in weiß zweifelhaft.

Kleid BurdastyleKleid 105B hingegen… ich scheine gerade eine Liebe zu Hemdblusenkleidern zu entwickeln. Obwohl ich die ja sonst nicht so mag. Aber in dieser Variante… gut, nicht mit Satin am Saum und wenn Satin, dann ohne sichtbare Stiche am selbigen… aber der Schnitt als solcher… Schlicht, aber nicht langweilig, das nette Knopfdetail… Bis Gr. 46 käme mir auch entgegen.

Auch Kleid 107B mit Mantel 115C… ich mag einfach diese Kombination aus Kleid und Mantel.

Die Accessoires zum Thema hingegen… Armband und Kette ja. Aber braucht man Abschminktücher im silber glitzernden Päckchen?

“Happy Family” ist dann wohl das Strandthema. Neben den bekannten Damenschnitten aus anderen Stoffen ist auch für Kinder was dabei. Gr. 104-128, für Jungs und Mädchen. Und ein in der Tat schönes, lässiges Leinenhemd für Männer. Wenn ich Zeit hätte, könnte ich mir das für den Meinigen auch vorstellen.

Kleid BurdastyleUnd das schlichte Leinenkleid 109. Irgendwo zwischen Hemdblusenkleid und Kurta. Für mich wohl eher mit eiener Hose drunter, aber das kann ich mir für mich gut vorstellen. Und auch bis Größe 46… technisch machbar, fehlt nur die Zeit. 😮

Der genähte Sommerhut ist mir etwas zu bunt… sonst könnte man damit sicher auch ganz prima Reste verwerten. Eine ganze Menge, würde ich mal schätzen.

Sonnenschutzmittel im Beautyteil… *gähn*

Ah, dann die Plus Größen. Alles aus Jersey? Hm… für Beruf und Freizeit? Also leggings mit Maxishirt finde ich für den Beruf einfach nicht so passend. Es sei denn, man arbeitet als Fitnesstrainer. Aber mal von vorne… Longjacke 126 sieht auf der Schemazeichnung durchaus nett aus, aber auf dem Photo könnte es eine um die Schultern geknuddelte Decke genauso sein. Dafür braucht es die Arbeit nicht. Maxishirt 127 ist nicht spannend, aber als “leicht” markiert und als Basis-Shirt mit Raglanärmeln vielleicht einen Versuch wert. Ach nein, das ist ja raffinierter… das scheinbar darunter getragene Tank Top gehört dazu. nicht mein Geschmack, aber interessant gemacht. Noch ein Shirt… Kleid 131 mit dem Spiel aus Matt und Glanz könnte gut aussehen, wenn man die passende Proportion dafür hat. Andererseits frage ich mich, warum die Pose des Models wieder so ist, dass man genau das nicht erkennt. Eine Hose mit Wickeloptik war ja schon mal drin… finde ich immer noch einen Versuch wert, falls ich mal Zeit habe.

Kleid BurdastyleKleid 129 könnte ich nie tragen, aber der Anblick ist wirklich ein echter “Stopper”. Man guckt und ist hingerissen vom Effekt. Lebt von der perfekten Abstimmung von Schnitt und Stoff. Und bitte nur bei (in der Proportion) schmalen Hüften!

Bei der “kreativen Welt” geht es zu großen Teilen um “obstige” Inspirationen und Materialien. Leider immermehr Shopping Vorschläge. Mehr Ausstellungstermine und Co. gefielen mir ja besser….

Dann Hussen aus alten Hemden. Wohl auch aus einem Buch übernommen, das gezeigt wird. Ich fürchte, das ist nichts, was ich brauche.

“Best of Styling” widmet sich dem maritimen Thema. Ah ja, im Wandel der Zeiten, von den 30ern bis zu den 70ern. Wobei mir das lässige Outfit das für die 30er steht im Urlaub tatsächlich gefallen würde. Bequem, aber ohne schlampig auszusehen. Wäre an vielen Strandpromenaden eine echte Verbesserung. Glaube ich. 🙂

Mit Strand geht es bei der deko weiter. Vom Hocker bis zum Paravent, viel khaki mit pinken Sternen. Das ist jetzt durchweg nicht meines, weder von der Funktion noch vom Look her. Ich bin selten am Strand, aber in der Regel konnte man da nicht mit dem Auto direkt vor fahren. Und wenn ich mir dann vorstelle, daß ich noch Hockerchen, Paravents und nett aussehende, aber unangnehm zu tragende Farbdosen mit Obst drin rumschleppe…. ne, muß nicht sein. Vielleicht noch das Kissen mit der aufgesetzten Tasche… aber nachdem das im Sand lag, will man in die Taschen auch nichts mehr reinstecken. Ne, bin ich einfach zu praktisch veranlagt.

Der Streetstyle widmet sich dem blau-weißen Ringelshirt. So was habe ich auch noch, aber eher im Winter, weil es aus recht dickem Jersey ist.

Als Quiltmodell gibt es diesmal Werbung für die Stoffe von Coats… äh, eine Decke, meine ich. Ich habe allerdings den Eindruck, da ist doch recht viel Anleitung auf kleinen Raum zusammengefasst worden, klingt nicht wirklich nach einer Anfänger-Anleitung….

Bei der Warenkunde befasst sich Burda diesmal mit einer Nähmaschine, die ambition 1.5 von Pfaff steht auf dem Prüfstand. Hingucker ist der Touchscreen, so innovativ. Äh… ja… da sind sie aber nicht die ersten… vielleicht die ersten, bei denen man das Display mit einem Stift bedient. Wie lange man wohl so ein zierliches Stiftchen auf einem durchschnittlichen Nähtisch wieder findet? Zählt man den Zeitraum in Tagen oder besser in Stunden? Naja, wie von Burda gewohnt ist es eher eine Werbeveranstaltung als ein Test, den Schwächen hat das Gerät keine und es ist für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen perfekt. Womit der “Test” bei der Auswahl nicht wirklich weiter hilft, denn dazu müßte ich hinterher wissen, was die eine besser und die andere nicht so gut kann. Aber gut, Burda macht in Unterhaltung, nicht in Information. Weiterhin ist dem Bericht zu entnehmen, daß Pfaff immer noch keinen vernünftigen Transporteur bauen kann. Oder wie ist der Satz zu verstehen, daß für Samt und Seide der zuschaltbare Obertransporteur unverzichtbar sei? ;p Schön ist hingegen, daß in der Redaktion wohl mal jemand das Forum gelesen hat, denn es wird geraten, eine Maschine vor dem Kauf Probe zu nähen. Was ja unsere alte Forenleier ist.

Statt Künstler werden beim “atelierbesuch” diesmal kreative Orte für jedermann vorgestellt. Nähcafés nämlich. Den Pariser “Sweat Shop” habe ich ja schon mal besucht, aber das Leipziger Nähcafé liest sich auch gemütlich. Und in London gibt es offensichtlich auch so einen Ort. Wird Nähen jetzt doch noch gesellig?

Am Ende noch der Stoff des Monats. Seidenchiffon von Anita Pavani. Wobei das Bild diesmal nicht wirklich viel über den Stoff verrät… wenn ich den Shop nicht schon kennen würde, würde mich diese Vorstellung auch nicht hinziehen.

Nun ja… bis zum Juli-Heft ist wieder etwas mehr Zeit, das kommt dann erst im dritten Monatsdrittel, nicht schon zur Monatsmitte wie die letzten Hefte. (Irgendwann verliere ich noch den Überblick, bei dem ständigen Terminwechsel…)

Revue de Presse: Threads June/July 2011 (155)

Mir war doch so… und in der Tat gibt es auch eine neue Threads. Die Farb- und Musterkombination auf der Titelseite empfinde ich allerdings als jenseites der Geschmacksgrenze. Wenn das die “Mix & Match Summer Wardrobe” ist, dann kann ich den Teil mit dem “match” ja nicht so nachvollziehen. Aber gut…

Die Frage an die Autoren der Ausgabe ist diesmal, für welchen Stoff sie sich entscheiden würden, wenn sie nur noch einen nähen dürften. Gute Frage, finde ich. Wenn es ums Nähen geht würde ich definitiv Wolle nehmen. Die verarbeitet sich einfach am schönsten. Wenn es ums Tragen geht… gute Frage… Seide? Baumwolle? Schwierig… vielleicht doch auch Wolle?

Das Editorial befasst sich mit der Frage, ob wir Näherinnen unseren Urlaub am Hobby ausrichten. Nicht immer kompatibel mit Ehemännern… oder bin ich da die Einzige? 😉

Die Leserbriefe dienen eher der Unterhaltung… wobei mir auffällt, daß entweder die Amerikaner längere Leserbriefe schreiben oder amerikanische Zeitschriften drucken Leserbriefe eher ungekürzt ab als deutsche.

Dann gibt es wieder ein “Designer Spotlight”. Allerdings ist das wieder etwas weniger interessant, wenn man den Designer nicht kennt. Der Ruhm von Nicolas Caito ist wohl noch nicht bis Europa gedrungen.

Das Nähzubehör… ein verstellbarer Abstandshalter für den Rollschneider klingt nicht schlecht. Ein Rundholz fürs Bügeln hingegen ist nicht neu.

Bei den Lesertips sind mal wieder ein paar Sachen dabei, die zwar nicht weltbewegend aber doch brauchbar sind. Etwa Ikea Küchenmöbel fürs Nähzimmer zu verwenden. (Muß mir jetzt keiner sagen, aber als wir das erste Mal Faktum großflächig “missbraucht” haben, weil es die Schränke in so vielen unterschiedlichen Formaten gibt, daß man fast für jede Ecke was passendes findet kam es uns auch wie eine Offenbarung vor. Und wir fragten uns, warum wir da nicht schon früher drauf gekommen waren…). Der “best tip” hingegen, auswaschbare Wachstifte für Kinder zum Markieren von Stoffen zu verwenden ist ja nun nicht neu. Wobei ich ja zu viele dauerhaft verschmutze Kinderkleidung gesehen habe, um auf das “auswaschbar” zu vertrauen. Aber vielleicht sind die Stifte oder das Waschpulver in den letzten Jahrzehnten auch besser geworden.

Röcke verlängern, indem man in die Mitte was einsetzt ist ein alter Hut… das hat meine Oma schon gemacht. Aber es ist auch bei Kindern phantasievoller, als einfach nur unten ansetzen.

Beim “how did they do that” wird diesmal ein Drapé Teil vom Vintage Kleid auf der Rückseite gezeigt. Also diesmal muß ich zugeben, daß ich die Anleitung nicht so ganz verstanden habe. Das müßte ich wohl erst mal machen, um es zu verstehen. Hoffentlich. Aber bevor ich so was für mich machen könte, müßte ich wohl erst mal meinen Hüftumfang halbieren… *gg*

Die Pattern Reviews stehen in dieser Ausgabe unter dem Motto “Chic Designs”. Das trifft es auch ganz gut, denn auch wenn mir nicht alle gefallen, schick sind sie. Angefangen bei Vogue 8576, irgendwann muß ich mal was aus dieser “Divine Details” Kollektion nähen. Aber auch einige Varianten des New Look 6000 Kleides würde ich in meinen Schrank hängen. Und das Photo zeigt die Eleganz in dem eigentlich recht schlicht aussehenden Simplicity 2345.

Weiter zum Titelthema. Eine “sorgenfreie Sommergarderobe” weil alles mit allem kombinierbar ist. Die Idee, eine Garderobe nach einem Konzept zu erstellen und auch die Überlegungen, welche Punkte man dabei beachten sollte ist ja gut. Aber die Farb- und Stoffwahl der vorgestellten Kombination gibt entweder einen sehr amerikanischen oder den sehr individuellen Geschmack der Autorin wieder. Für mich mixt sich da nichts, sondern es sieht ausgesprochen zusammengewürfelt aus. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. (Und wieso man zu drei Leggings und einem Rock gerade mal drei Oberteile braucht erschließt sich mir auch nicht… Ich wasche auch Sommerröcke normalerweise nicht nach jedem Tragen.)

Besser gefallen mir da schon die “Vintage Details”, deren Verarbeitung Susan Khalje erklärt. Waist Stay, die von Hand übernähte Schnittkante als unauffälligste Versäuberung und natürlich das Einarbeitn von Godets. Wobei der Stoff auf den Photos eher locker gewebt wirkt, da würde ich dann doch ein wenig Vlieseline mit verarbeiten und mich nicht alleine auf die Stütznähte verlassen wollen.

Kenneth D. King befasst sich mal wieder mit einem jener kleinen Details, die aber oft den Unterschied zwischen “nett” und “professionell” machen. Diesmal der Umgang mit einer gekurvten, breiten Nahtzugabe. Eindämpfen ist bei Wollstoffen einfach ein vielseitiges Mittel…

Technisch geht es weiter, mit Ärmelerweiterung am Bizeps. Verschiedene Techniken für verschiedene Ärmelformen. Mit und ohne Erweiterung der Armkugel. Nicht neu für mich persönlich, aber sehr schön und anschaulich erklärt.

Der Einsatz von Flatlocknähten als dekoratives Element ist jetzt auch nicht neu, aber eh nicht so ganz mein Geschmack.

Richtig gut gefällt mir dann der “Reiseführer”. Vancouver ausführlich mit Adressen für Shopping, Essen und Sight-Seeing. Erweckt das Bedürfnis, sofort einen Flug nach Kanada zu buchen. (Und viel ausführlicher und Informativer, als das was Burda mal so als “Reiseseite” brachten.) Ich hätte das dann gerne auch für europäische Städte.  🙂

“Zero Waste” ist ein neuer Ansatz für den Zuschnitt. Also so zuschneiden, daß aus einem Stoffstück kein oder fast kein Rest braucht. Wobei ich das letztlich doch etwas “pseudo-öko” finde, denn der Stoff ist hergestellt, von daher hat er die Ressourcen schon verbraucht. Und weniger verbraucht man mit der Technik auch nicht. Also eher ein interessantes Gedankenspiel. Oder eben die Sau, die gerade mal durchs Dorf getrieben wird. (Wobei… in der industriellen Produktion mag es tatsächlich Geld sparen, weil Müll Entsorgung auch kostet.) Und das Konzept des “Bog coat” könnte ich mal ausprobieren, ich brauche im Winter wieder einen Morgenmantel… Klingt nach wenig Aufwand.

“Embellishments” mit Nieten. Nun gut, auch nicht neu, das schlug Burda schon vor geraumer Zeit vor.

Der nostalgische Rückblick auf die alten Threadshefte erreicht jetzt auch aktuelle Sphären. 114 war mein erstes Heft, in den USA gekauft.

Die “Embroidery Essentials” sind diesmal wieder nicht auf Stickmaschinen begrenzt. Denn Motive mit Perlen zu unterstreichen und auszuarbeiten geht mit jeder Stickerei. Oder Applikation. Oder was auch immer.

Die Lesergalerie ist diesmal… sagen wir technisch anspruchsvoll, aber nicht wirklich mein Geschmack.

Allmählich neigt sich das Heft… Leser fragen, Experten Antworten. Das Thema “vanity sizing” scheint derzeit aktuell zu sein, denn auch Threads bemüht sich, das Geheimnis zu lüften. (Wobei Kathleen Fasanella ja den Standpunkt vertritt, daß es kein vanity sizing gibt.) Die Erklärung liest sich nett, aber so ganz schlüssig finde ich sie ehrlich gesagt nicht.

Dann noch die Geschichte und der Blick auf das historische Gewand. Leider wieder mal ohne nähere Angaben zur zeitlichen Einordnung. Hier hat Threads aber Besserung versprochen, künftig will man darauf achten, auch die Informationen dazu zu erheben, nicht nur die Kleidungsstücke abzulichten. Darauf kann ich mich dann schon mal freuen. 🙂

Kleiner Helfer, Teil 2

Little Helper, part 2

FadenzählerDa ist mir doch gerade noch ein kleiner Helfer durch die Finger gegangen…

I’ve just used another one of my little helpers.

Mein Fadenzähler sprang mich in Delhi bei einem Optiker für nicht allzuviele Rupien an. Es ist eine einfache Konstruktion, eine starke Lupe und ein “Zählrahmen” mit Millimeter und Inch-Skala, der gleichzeitig als Standfuß dient. Das ganze kann man flach zusammenfalten und die Linse liegt dann geschützt innen.

I’ve bought this linen tester for not to much rupies at an optician in Delhi. It’s a simple construction, a strong magnifying glass on top and a frame with millimeter and inch scale that serves also as stand. You can fold it flat and the lense will be between the other layers and be well protected.

Ursprünglich dazu gedacht, die Dichte von Geweben (oder Teppichen) zu beurteilen, also wie viele Kett- und Schußfäden pro Einheit, leistet mir diese Lupe auch anderweitig gute Dienste.

Hier etwa um festzustellen, welche der beiden so gut wie identisch aussehenden Seiten des Dessoustoffes wohl die rechte sein könnte…

Invented it was to test the density of woven fabrics, but it is useful for other things also. Like examining both nearly identical looking sides of this lingery fabric to find out which is the right side…

Habt ihr eigentlich auch so kleine und nicht teurer Helferlein in eurem Nähkästchen? Dann würde ich gerne davon hören!

Do you also have such small and inexpensive helpers in your sewing case? I’d like to learn to know them!

Revue de Presse: My Image, Spring/Summer 2011

Bei meiner Austauschaktion mit den Niederlanden kam noch ein weiteres mir bislang unbekanntes Heft angeflogen, My Image.

Titel My ImageWobei mir, als ich des Heftes ansichtig wurde, auffiel, daß ich es doch schon mal gesehen hatte, nämlich in Berlin beim Stoffmarkt am Maybachufer, wo ein Händler es… ganz billig verkaufte oder verschenkte. Weiß ich schon gar nicht mehr so genau. Natürlich nicht die Sommerausgabe, sondern das Winterheft.

Die Zeitschrift kommt in vier Sprachen, Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch. Was als Herkunftsland (trotz englischer Bezeichnungen für die Kleidungsstücke) die Niederlande nahe legt. Auch wenn das Heft noch nicht recht verbreitet erscheint ist die Idee schon mal gut, es gleich in vier Sprachen herauszubringen. Es erscheint wohl zwei Mal im Jahr, umfasst 16 Schnitte (die aus verschiedenen Stoffen vorgeführt werden, was allerdings keinen großen Unterschied macht, denn die Stoffe sind fast alle so wild gemustert, daß der Schnitt dahinter verschwindet) und die Größen 36-46. Wobei die Schnitte entweder von 36 – 44 oder von 38 – 46 vorliegen. Gut gefällt mir, daß man über die Webseite fehlende Größen von 34 – 48 als Einzelschnitt nachbestellen kann für 6-7 EUR.

Apropos Webseite… diese wird klug genutzt. Man kann nicht nur das Heft durchblättern, sondern auch Korrekturen finden sich zum Heft. (Einige davon wurden offensichtlich auch Handschriftlich auf kleinen Post-Its in den Anleitungsteil geklebt. Süß, irgendwie.) Auch nett, daß es eine Schwierigkeitsskala gibt von 1 bis 5, wobei die meisten Modelle im Heft mit 2 oder 3 gekennzeichnet sind. Was zumindest den Bildern nach realistisch erscheint.

Der Anleitungsteil ist nach Modellen aufgeteilt und die Sprachen kommen immer pro Modell hintereinander. Was ganz gut ist, denn die deutsche Übersetzung ist stellenweise putzig, so daß ein Blick in eine andere Sprache ggf. helfen kann. (Kleine Kostprobe: “Runzeln mit Gummiband: Wickeln Sie das Gummiband gedehnt über dem Shuttle der Nähmaschine. Die Runzelstreifen in der Mitte absteppen. Strengere Gummiband liefert mehr Falten.” Alles klar?) Wer aber schon mit der frühen ottobre oder Bizzkids erfolgreich gekämpft hat, der wird auch dieses niederringen.

Die Schnitte finde ich allesamt sportlich, mainstream modisch und tragbar. Sehr gut gefallen mir die Kleider 1110 und 1115, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie für meine Figur optimal wären. Laut Größentabelle käme ich mit einer 46 im Brustbereich vermutlich sogar hin, den Rest erweiteren wäre nicht so schwierig.

Auch das eher sportlich geschnittene Bolero-Jäckchen 1107 kann ich mir vorstellen. Zumindest nach der Schnittzeichnung, nach den Fotos? Müßte man gucken. Könnte man aber toll spielen, mit den Teilungsnähten. Und das ganz schlichte Kleid 1106 gefällt mir auch, aber definitiv nicht für meine Figur.

Ich weiß nicht, ob ich dazu komme, was draus zu nähen, aber wenn nicht weiß ich glaube ich jemanden, für den das passen könnte…

Revue de Presse: Knipmode mei 2011

Das Mai Heft aus den Niederlanden hat mich diesmal in einer Tauschaktion erreicht. Einmal “Meine Nähmode” weg geschickt und zwei niederländische Hefte bekommen. Thank you again for the mags!

Titel Mai KnipmodeDiesmal war es wieder ein Doppelheft. Die Beilage, so ich das richtig verstehe, liefert Schnitte für Jerseys und Strickstoffe. Die meisten dieser Schnitte finde ich nett, aber gerade mit den Hosen aus Jersey hat es doch viel Schlafanzug-Appeal. An den Teil der Mode habe ich mich wohl noch nicht gewöhnt oder werde es nie. Die Kleider und eine Tunkia sind schon besser, wobei die bunt gemusterten Stoffe leider alle Details schlucken, so daß man nicht wirklich vorher sehen kann, was einen erwarten wird.

Das Hauptheft hingegen ist das Kontrastprogramm. Erinnert es doch daran, daß die Niederlande eine Monarchie sind. Und passend zur königlichen Hochzeit in Großbritannien läßt man sich von diversen Europäischen Prinzessinen inspirieren. (Von denen ich, wie ich feststelle, nur einen Bruchteil kenne. Daß die Namen dabei stehen hilft auch nicht…)

Bluse KnipLos geht es aber gleich mit einem sehr interessanten Teil. Wie die Bluse getragen aussieht kann man auf dem Bild nur eingeschränkt erkennen (freundlicherweise steht dabei, daß es Prinzessin Mary ist, die mit dem dänischen Kronprinzen verheiratet ist, davon habe ich immerhin schon vage gehört), aber die Schnittzeichnung ist vielversprechend. Wobei… bügeln möchte ich es nicht.

Beim nächsten Kleid weiß ich nicht so recht, ob das vorteilhaft ist mit den Falten? Dafür ist Prinzessin Letizia (juhu, noch eine, von der ich schon gehört habe) elegant wie immer.

Die Dynastie der Grimaldis aus Monaco darf für die nächste Modestrecke herhalten. Drei Teile jeweils an drei Generationen präsentiert. Wobei hier das unterschiedliche Styling der identischen Stücke eigentlich interessanter ist als die Teile selber…

Jacke KnipNicht für meine Größe aber generell gut gefällt mir auch das “Topstuk”. Die Jacke mit den nach außen gewendeten Blenden hat was. Ich kann mir auch gut vorstellen, diesen Schnitt aus unterschiedlichen Materialien zu nähen, er dürfte jedesmal sehr anders wirken.

Diesmal tut es mir beinahe leid, daß ich kein niederländisch verstehe. Denn die verschiedenen Schulterpolstertypen die auf einer transparenten Büste photographiert sind, so daß man einen Eindruck bekommt, wie sie so im Verhältnis zum menschlichen Körper sitzen sollen halte ich für ein sehr interessantes Thema. Vor allem ist der Sitz der Polster auf diese Weise sehr anschaulich demonstriert.

Die Plus Mode hat diesmal durchweg den Hauch von der traurigen Gestalt. Ich weiß nicht, ob die Modelle so langweilig sind oder ob es daran liegt, daß sie dem darin steckenden Model so eindeutig zu groß sind. Viel zu groß…

Gar nicht für mich ist auch das schnittlose Kleid. Obwohl es an der richtigen Figur doch gut aussieht.

Auf den nächsten Seiten läßt sich Knip offensichtlich von Blumen inspirieren. Was mir als erstes auffällt ist die Jeans, die auf dem Photo einen extrem tiefen, beinahe schon sarouel-artigen Schritt hat, in der technischen Zeichnung aber genau das Gegenteil zeigt. Und die andere Hose der Strecke wirft vorne extrem häßliche Querfalten…

4-in-1 ist diesmal ein Rockschnitt. Irgendwie sehen die Stile diesmal aber alle doch recht ähnlich aus.

Rodeo Queen ist, so fürchte ich, auch nicht mein Thema. Wobei die Bluse vom Anfang auch hier noch mal ran darf. (Mit anderen Schnitten, die auch weiter vorne schon mal vor kamen.) So im Gesamteindruck… eher nein.

Ein Brautkleid mit Corsage, schön, aber nichts besonderes. Und außerdem ist der Schnitt extra zu erwerben für 30 EUR. Naja, brauche ich ja eh nicht.

Jacke KnipAm Ende des Heftes dann noch mal die royale Parade.

Die “Top Stuck” Jacke ist von Maxima, wie das Bild verrät. Mit Gürtel auch eine interessante Tragevariante.

Mein Favorit ist aber die lange Jacke mit dem Kelchkragen. Ein schön streckender Nahtverlauf, ganz schlicht, aber elegant. Sollte auch als Kurzmantel zum Etukleid gehen, oder?

Hm, was mag der letzte Bericht zu bedeuten haben? Ein Raum voller Nähmaschinen, Garnkonen… ist das so eine Art Nähzimmer der Träume? Mit Industrienähmaschinen, also doch eine gewerbliche Nutzung?

Tja… manchmal wäre es dann doch gut, niederländisch zu können…

ottobre design woman, 2/2006, Modell 19/Trenchcoat (Mantel)

You can find the english version on Pattern Review.

Auch unendliche Geschichten finden einmal ein Ende… so dieser Mantel, den ich anlässlich des Motivationsmonats November 2008 begonnen hatte und der endlich fertig ist.

Ausgangspunkt war, daß mein australischer Wax-Mantel nach gut zehn Jahren Benutzung endgültig auseinander fiel und ich einen Ersatz suchte. Da ich inzwischen mehr und regelmäßiger reise als damals war ein leichter und kompakt im Koffer zu verstauender Mantel mein Ziel. Außerdem sollte er zu allem passen. Dies führte beinahe automatisch zu einem Trenchcoat, denn der ist zwar nicht immer modisch, aber eben auch nie falsch. Und ich bevorzuge kleines Gepäck, nicht zu jeder Hose einen passenden Mantel oder so.

Mantel aus ottobreAls Stoff habe ich mir einen langweiligen neutralfarbenen Baumwoll-Polyester Polpeline bei Hüco in Berlin gekauft. Als Futter habe ich mir ein gestreiftes Polyesterfutter beim Schnäppchenmarkt am Gürzenich gekauft, denn zum einen wollte ich mal gemustert, zum anderen erschien mir hier wegen des Knitterverhaltens und der Strapazierfähigkeit Venezia als weniger geeignet. Dazu kam dann noch eine Klimamembran, um den Mantel winddicht und damit auch wärmer zu bekommen. Die hat mir die liebe Annette bei Follhofer besorgt. 🙂 Passenden Faden von Gütermann sowie Schulterpolster hat Frau mhs aus ihrem schier unerschöpflichen Fundus beigesteuert. Die Knöpfe habe ich bei Entrée des Fournisseurs in Paris mitgenommen. Die letztlich verwendeten Schnallen stammen von Plissee Becker aus Köln.

Vom Design her war klar, daß ich ein paar Änderungen vornehmen würde: echte Kappnähte an allen Nähten, die Ärmelriegel sollten Schnallen statt Knöpfe bekommen, Leistentaschen statt der aufgesetzten Klappen und natürlich eine mit Reißverschluss zu schließende Innentasche im Futter. Außerdem wurden die Taschen mit Reflexband gepaspelt und auch der Kragensteg außen bekam ein paar Reflexstreifen. Dann kann ich den Kragen hochklappen, wenn es dunkel ist und bleibe besser sichtbar. (Ein heller Mantel ist ja immer besser sichtbar, aber ein bißchen Zusatzsicherheit schadet nicht. Und wegen der silbergrauen Knöpfe und Schnallen fällt das auch nicht auf.)

TrenchcoatNach meinen damaligen Maßen wäre 48 die richtige Größe gewesen.

Der Mantel sollte allerdings auch noch über einem Blazer und einer Fleecejacke passen. (So war ich jahrelang durch den Winter gekommen. Daß es inzwischen auch wirklich kalte Winter geben würde und ich mir infolge dessen 2010 sowohl eine wirklich dicke Jacke als auch einen warmen Mantel kaufen würde war 2008 nicht abzusehen.) Also wählte ich Gr. 50.

Nun hatte ich aber aus dem Heft schon eine Bluse genäht und daher die Erfahrung gemacht, daß die Brustweite doch eher knapp war. Also gab es zusätzlich eine FBA. Außerdem habe ich den Schnitt 10 cm verlängert, weil ich einen längeren Mantel haben wollte. Dazu kam meine übliche Änderung: 2cm oberhalb der Taille rausnehmen.

Mit dem Ergebnis bin ich von der Paßform her auch zufrieden, denn der Mantel sitzt sehr locker, so daß eben auch noch zwei Jacken drunter passen, wenn es wieder kälter wird.

Nicht ganz so zufrieden war ich mit dem Schnitt. Die Vorderteile werden auf dem kleinen Schnittbogen aus zwei Teilen zusammen gesetzt. Dafür gibt es zwar Paßzeichen, aber das eine ist auch wenn man es auf dem Originalschnittbogen ausmisst etwa 7mm vom anderen entfernt. Bei den Knopfmarkierungen kann man nur raten, für welche Größe die wohl gemeint sein mögen. 34? Dran stehen tut es leider nicht. Und dann gibt es im Teil 1B eine senkrechte Linie, deren Bedeutung unklar ist. An den Ärmeln fällt auf, daß der Schnitt am Saum einwärts läuft. Das deute auf bereits angezeichnete Saumzugaen hin? Aber die Anleitung sagt nur im allgemeinen Teil, daß man Naht- und Saumzugaben noch zugeben soll. Die Ärmel haben laut Schemazeichnung eine Markierung, vermutlich für die Stelle, wo der Unterärmel die Seitennaht trifft. Auf dem Schnitteil habe ich die leider nicht gefunden. Auch die Position der Schlaufen für die Ärmelriegel kann man sich nur aus dem Schnittbild erschließen.

TrenchcoatWas die Anleitung betrifft habe ich sie zwar gut durchgelesen, aber weitgehend ignoriert. Wegen meiner Kappnähte (die Anleitung sieht lediglich doppelt abgesteppte Nähte vor) mußte ich meine Schritte ohnehin anders planen.

Ich habe den Oberstoff mit der Klimemembrand gedoppelt, an mehreren Stellen aufeinandergesteckt und dann als eine Schicht verarbeitet. Das war relativ kniffelig, denn ich wollte die Membran so wenig wie möglich perforieren, gleichzeitig ist sie relativ schwer und besteht aus einer zähen Folie, die den Stecknadel einiges an Widerstand entgegen setzt.

Da die Folie schon genug Stand gab, habe ich die Belege und den Kragen nur noch mit G785 gedoppelt, was soweit gut funktionierte. (Auch das Aufbügeln, denn der Stoff ist hauptsächlich Polyester und mag nicht gerne heiß gebügelt werden. ) Nur hatte ich vergessen, daß im Kragen keine Membrane steckt… der hätte eine etwas festere Einlage auch vertragen.

An den Ärmeln hatte ich die gute Idee, sie mit der Technik aus dem Shirtmaking Buch von David Coffin einzusetzen. Dabei großzügig ignorierend, daß Die Technik einen Stoff erfordert, der sich gut einbügeln läßt. Was auf meinen nun gar nicht zutrifft. Überhaupt war das Bügeln ein Drama. Mit Dampf wellte sich alles (zumal auch Dampf nicht durch die Klimamembran durch geht, wenn er von der falschen Seite kommt), ohne Dampf tut sich nichts. Zumal das Eisen schon wegen der Klimamembran auch nicht heiß sein darf. Nach langen Tests kam ich zu dem Schluss, daß es besser nicht geht und ich mit einigen Falten leben muß. Kurz vor Fertigstellung entdeckte ich durch Zufall doch noch eine Technik, mit der es etwas besser ging (die im Großen und Ganzen darin besteht, über der zu bügelnden Stelle zu Dampfen, dann den Dampf loszulassen und das Eisen im genau richtigen Zeitpunkt nach Ende des Dampfens auf dem Stoff zu drücken, mit genau dem richtigen Druck), da war es aber für die meisten Stellen schon zu spät, um nachzubessern. (Und Auftrennen war an diesen Stellen auch keine Lösung, auch das mochte der Stoff nicht wirklich.)

Reflex auf dem KragenstegSaum und Ärmelsäume habe ich von Hand gemacht, das Ärmelfutter ebenfalls von Hand gegen genäht. Unten wurde das Mantelfutter normal gesäumt und dann nur an Belegen und am Schlitz angenäht.

Fazit: Ich bin mit meiner eigenen Verarbeitung nicht zufrieden. Zumal etliche wirklich dumme Fehler drin sind, die ich durch Nachdenken und etwas weniger “ich will aber” Sturheit hätte vermeiden können.

Auch mit dem Schnittmuster bin ich wegen der vielen Fehler nicht ganz zufrieden, auch wenn ich das alles umschiffen konnte. Für Anfänger kann ich den Schnitt nicht empfehlen.

Tragen werde ich den Mantel trotzdem. Weil ich schlichtweg einen brauche und im Moment keine Zeit habe (und auch keine Lust) so schnell noch mal einen Trenchcoat zu nähen. Und wenn er, wie auf den Bildern, ein paar Runden im Koffer hinter sich hat, dann fällt das eh alles nicht so auf. Denn seinen Zweck erfüllt er gut, er ist nicht zu schwer, er ist winddicht und er überlebt auch meine dicht gepackten Koffer mit nur wenig Blessuren. Nur die Waschbarkeit habe ich noch nicht getestet…

(Das letzte Bild zeigt übrigens das Reflexband im Kragen. Das leuchtet nur, wenn man es mit dem Blitz anstrahlt. Andernfalls ist es dezent silbergrau.)

Revue de Presse: Threads May 2011 (154)

Erst Mal Danke für das vielfältige Lob für mein Kleid. Schön, daß es nicht nur mir gefällt. (Auch wenn es jetzt erst mal zu warm dafür ist. Aber der nächste Winter kommt bestimmt.) Jetzt aber wieder zu was anderem…

Natürlich sind mir nicht nur die vielen Schnittmusterzeitschriften angeflogen, eine Threads liegt auch schon lange hier. (Lange genug, daß vermutlich bald die nächste Ausgabe im Briefkasten liegen wird…)

Die Frage an die Autoren ist dieses Mal, ob sie einen Schnitt haben, den sie immer und immer wieder verwenden. Nicht überraschenderweise haben sie alle einen… (Ich müßte mal nachzählen… bei mir ist es entweder Vogue 7896, ein schlichtes Kleid aus der “Vogue options” Serie, das ich zwar nie im Original genäht habe, aber das die Basis etlicher Abwandlungen der letzten Jahre war oder der T-Shirt Schnitt aus der ersten All Woman. Einfach weil das mein erster schlichter T-Shirt Schnitt war und da er paßte, war keine Notwendigkeit, für Standard T-Shirts einen weiteren zu probieren. Das heißt… am häufigsten genäht sind wohl meine beiden BH-Schnitte aus der Zeit, als Elingeria noch “Kreative Dessous” hieß. Habt ihr auch so einen erprobten und über die Jahre immer wieder genähten Schnitt?)

Das Editorial ruft diesmal dazu auf, neue Techniken zu probieren und sich selber herauszufordern. Und auch mal bei Wettbewerben etwas einzureichen, denn davon gäbe es ja reichlich. Äh… ja… nicht auf dieser Seite des Teiches.

Bei den Leserbriefen ist das interessanteste eigentlich, wenn jemand ein paar eigene Geschichten und Anekdoten rund ums Nähen erzählt. Nicht wichtig, aber unterhaltsam.

Dann kommen die Produkte rund ums Nähen. Ich brauche weder Plastikteilchen um “Asian Knots” zu machen noch einen Rahmen um Fransen herzustellen. Am ehesten noch das Buch “Basic Draping”, aber dazu bräuchte ich erst mal eine Schneiderpuppe, sonst macht das auch keinen Sinn.

Die Lesertips… der “Best Tip” dreht sich um Schrägband… irgendwie scheint das in Amiland viel verwendet zu werden, sonst wäre es nicht so oft Thema. Naja, ich wüßte nicht, wo ich Riesenvorräte an Schrägband aufhben sollte, denn ich habe ganz sicher mehr Stoffreste als ich jemals Schrägband brauchen werde. Und auch die anderen Tips sind nicht so meine Themen.

Besser gefällt mir da schon die Technik zum Kleidungsstück der letzten Seite… scheinbar alles voller Nieten, aber die Dinger werden aufgeklebt. Wobei ich dann wieder nicht so genau weiß, wozu man da eine Anleitung braucht… aber gut.

Koos van den Akken bringt uns dann ein Interview näher. Ich gebe zu, nicht so ganz mein Stil. Ich glaube auch, er ist in den USA populärer als in Europa?

Der Stickartikel ist diesmal wenig inspirierend. Und ob alles was man selber entwirft nun gleich “bespoke” ist… Arg große Worte für so etwas banales.

Dann die Schnittbesprechungen. Der “Chardonnay Rock” sieht in der Zeichnung durchaus spektakulär aus. Aus meiner Sicht sollte man allerdings einen Stoff mit einer “schönen” linken Seite nehmen, da man diese doch recht prominent sieht. Die meisten anderen Schnitt sind eher banal, Butterick 5522 werde ich allerdings mal suchen gehen, schlicht mit betonten Ärmeln ist ja oft auch große Größen tauglich und das muß ich auf der Webseite übersehen haben…

Um Schnittabwandlung geht es danach. Ein Schnitt, vier Varianten, die tatsächlich ein geschultes Auge brauchen, um den gemeinsamen Ursprung zu erkennen. Nicht neu für mich, aber eine gute Idee für jeden, der sich an so was noch nicht gewagt hat.

Wesentlich interessanter aus meiner Sicht ist der Artikel von Susan Khalje zum Thema unterlegen. (Zumal ihr Buch vergriffen war, als ich mich endlich zu einer Anschaffung durchgerungen hatte.) Die Bilder zeigen anschaulich, wie sogar ein Rock ganz anders fällt und in Wort und Bild gibt es viele Hinweise wie man mit der Zwischenschicht umgeht, sie verarbeitet und wie man das richtige Material dafür wählt. Das ist natürlich schwieriger als einfach die Vlieseline mit der empfohlenen Nummer aufzubügeln (bzw. erfordert, daß man eigene Entscheidungen trifft), aber man ist auch flexibler. Ich mache das bislang gelegentlich und der Artikel ermutigt mich, auch mal andere Materialien auszuprobieren.

Auch die Vorzüge unterschiedlicher Materialien als Bügeltücher sind Neuland für mich. In Deutschen Supermärkten gibt es ja praktisch nur noch so Plastiknetze, die ich noch nie sinnvoll fand (und daher nicht verwende), aber daß man auch Wolle nehmen kann….. ich fürchte, meine Bügelausstattung werde ich doch mal noch deutlich ausweiten müssen.

Technisch geht es weiter, wie man einen Reißverschluss von der hinteren Mittelnaht in die Seitennaht verlegt. Auch ein bißchen “Vintage”, aber je nach Stoff und Schnitt eine Technik, die Vorteile haben kann. Wie man den Schnitt ändern muß wird Threads-üblich in Wort und Bild erklärt.

Bildreich geht es weiter, nämlich wie man die Taille an Röcken und Hosen ausgestalten kann. Ich würde sagen, das ist ein bißchen zwischen Technik und Design, aber beide hängen ja oft zusammen. (Für mich jetzt nichts neues, in der Hinsicht bin ich ja schon lange experimentierfreudig und mache, was mir paßt. Nicht unbedingt was im Schnitt steht. Wer aber in der Hinsicht unsicher ist, der sollte sich ermutigen lassen.)

Sehr gut gefällt mir diesen Monat wieder das Titelthema. Es geht um den Umgang mit transparenten Musterstoffen und wie man diese Kombinieren kann um verschiedene Effekte zu erzielen. Auch das ist naturgemäß nichts, was man 1:1 nachmachen könnte (niemand hat ja die identischen Stoffe), aber ein Anstoß zum Experimentieren.

Reines Augenfutter sind die Highlights einer Challenge, wo ein Schnittmuster Vorlage sehr unterschiedlicher Outfits war. Schön, daß die Schnittveränderungen auch als Grafik gezeigt werden. Wobei ich das Kleid von Ruth Ciemnoczolowski technisch am beeindruckendsten finde; Ein Schnittteil, wow!

Stickerei mit Bändern ist jetzt nicht so mein Thema. Effektvoll und nicht mit der Stickmaschine zu machen, aber da fällt mir gerade keine Gelegenheit ein, zu der ich so was tragen wollte.

Danach gibt es einen Rückblick auf frühere Ausgaben, die Zeitschrift feiert immer noch ihre Jubiläumsjahr. (Wenn sie das noch ein bißchen ausdehnen, kann man dann das 30jährige Jubiläum gleich anschließen… ich überlege ja immer noch, ob ich mir die Archiv DVD leisten soll. Aber ich lese nicht so gerne am Computer…)

Und noch ein Bügelthema… diesmal geht es mehr um die Form. Am Kragen und an der Armkugel sieht das auf den Bildern etwas anders aus, als ich es mache… beim nächsten Mal werde ich hoffentlich dran denken, das Heft daneben zu legen.

Danach kommt eye candy, Modelle aus den Schränken der Leserinnen. Unter anderem mit dem Vintage Schnitt von Vogue, den ich auch probieren will.

Fragen an die Spezialisten… Die Amis haben wirklich eine Obsession für Schrägband. Wie man welches aus Kravatten macht ist eine Seite wert. Interessanter ist die Frage nach der Stärke von verschiedenen Fasern.

Dann geht es auch schon aufs Ende zu, der Unterhaltungsteil. Die reizende Geschichte und ein Blick auf ein Cape. Wobei es mir da wieder leid tut, daß es nicht datiert ist. Ein bißchen verschenke Chance…

Aber ich bin nach wie vor mit meinem Abo zufrieden. 🙂

Vogue V1056, Vogue American Designers (Kleid)

Ich suche ja immer nach Schnitten, die nicht der üblichen sackartigen “Mollimode” entsprechen. Das erfordert natürlich oft ein gewisses Vorstellungsvermögen, denn sich ein Modell vom superschlanken Körper an den eigenen umzudenken (selbst wenn der Schnitt durchaus in der passenden Größe existiert) ist nicht immer ganz einfach. Aber da die amerikanischen Schnittfirmen so einige Schnitte bis Gr. 20 oder 22 anbieten, lernt man das im Laufe der Zeit, wenn man sich nur traut.

This is a pattern review. The english version is on Pattern Review as usual.

Vogue V1056, SchnittüteAn diesen Vogue Designer Schnitt von Tom and Linda Platt hat mich die auffällige Verschlingung vorne angezogen. Da der Rest des Kleides körpernah runter fällt und eine schmeichelhafte Saumweite hat, war es mir einen Versuch wert.

Des Stoff habe ich gekauft kurz nachdem ich meinen endlosen Mantel angefangen habe, also lag das Paket aus Schnitt und Stoff auch schon seit Ende 2008 bei mir.

Mir war nach Studium des Schnittes und der Anleitung schnell klar, daß die Auswahl des richtigen Stoffes für dieses Projekt ein entscheidendes Element sein würde. Man braucht einen Jersey, der einerseits fest genug ist, um dem Drapé Teil Stand zu geben und auch den Saum ein wenig schwingen zu lassen, andererseits darf er nicht zu steif und fest sein, um sich in eben jene attraktive Fältelung legen zu lassen. Zu schwer darf er nicht sein, zu leicht auch nicht. Dehnbar ja, aber nicht zu sehr, sonst hält es die Form nicht.

Die üblichen Viscose und Viscose-Elastik Jerseys waren damit raus, weil zu schwer und zu fludderig. Leichter Baumwoll Single Jersey auch, denn der ist zu leicht und hat zu wenig “Körper”, die Falten würden einfallen, der Saum nicht schwingen. Interlock.. könnte gehen, aber nur, wenn sehr fein. Der empfohlene Wolljersey wäre sicher erste Wahl, den hätte ich aber nur in schwarz bekommen, was ich aber nicht wollte. Letztlich bin ich bei einem mitteldicken Baumwolljersey mit Elasthan von De Gilles in Paris gelandet. Der erfüllte schon mal meinen Farbwunsch. Ich wollte was in Richtung lila, geworden ist es dann pflaumenblau.

Der Stoff ist ein wenig zu steif, aber es geht noch. Das zweite Problem stellte sich erst beim Zuschnitt heraus, mein Stoff liegt nur 120 cm breit und das ist zu schmal für das kombinierte Ärmel-Vorderpasse Teil. Also mußte der Ärmel am Saum etwas schmaler werden. Da der Stoff eh etwas steifer ist als des Original schadet das aber nicht.

Kleid Vogue

Ich habe mich für Größe 20 entschieden und bin dann zur Hüftlinie auf 22 raus. Da das Kleid an der Hüfte schon genug Mehrweite hat, reichte das.

Am Schnitt selber habe ich relativ wenig verändert. Ich habe oberhalb der Taille 2cm (Verbessert, Danke Melanie!) Länge rausgenommen. Die FBA habe ich mir gespart, da mir nämlich nicht ganz klar war, wie ich die sinnvoll hätte machen sollen. Es fehlte diesmal nicht wirklich viel zum Maß des fertigen Kleides und schließlich ist es Jersey… (Futter hin oder her.) Außerdem habe ich Kleid und Futter um 10cm verlängert, Mini muß dann nicht sein.

Was ich dummerweise vergessen habe ist, die Schultern um einen Zentimeter schmaler zu machen. Die Schulterlinie fügt sich jetzt nicht ganz meinen Schultern, zumal das Kleid durch sein Eigengewicht ein kleines bißchen nach vorne zieht. Ich denke mal, ich werde noch ein Satinband unter die hintere Passe nähen, um das zu stabilisieren.

Kleid Vogue V1056Wegen meines deutlich schmaleren Stoffs konnte ich mich natürlich nicht am Zuschneideplan orientieren, sonst habe ich mich aber weitgehend an die Anleitung gehalten. Die ich nicht in allen Teilen sehr klar fand. Entweder ich hatte früher mehr Glück oder Vogue hatte bessere Anleitungen.

Es geht schon mal damit los, daß nicht alle Teile den Fadenlauf/Maschenlauf klar vermerkt haben. Man muß sich das dann aus dem Auflageplan ableiten. Dann wäre es schön gewesen, genauere Anleitungen zu haben, an welchen Stellen man die Nahtzugabe besser deutlich zurückschneidet. Für die Naht unter dem Ärmel wird es angegeben, aber die Schulternaht hatte ich zuerst nur eingeschnitten, da warf sie doch noch deutliche Wellen. Erst als ich sie zusätzlich stark zurückgeschnitten und die Nahtzugabe dann auch noch mit Hexenstich innen unsichtbar befestigt hatte wurde es besser.

Die Stellen an denen später eingeschnitten wird habe ich mit Vlieseline Nahtband verstärkt statt mit einer Verstärkungsnaht. Auch die Rückennaht habe ich auf Länge des Reißverschlusses verstärkt. Als Verstärkung für den Halsbeleg hinten habe ich Vlieseline G785 gewählt, weil die wenig aufträgt. Was festeres wäre generell auch nicht schlecht gewesen, aber eben auch steifer, das wollte ich nun nicht.

Verwirrend fand ich die Anleitung beim Umgang mit einigen Säumen, etwas an den freien Kanten der Belege oder an den freien Ausschnittkanten des Futters. Da war nämlich immer nur die Rede davon, daß man es absteppen, an der Steppnaht umbügeln und dann knappkantig abschneiden sollte. Das hält ja wohl nicht. Die Bilder zeigen auch eine noch mal umgeschlagene und dann festgesteppte Naht. So wird es aber nur für den Kleidsaum beschrieben. Ich habe mich trotzdem an allen Stellen für zwei mal einschlagen und feststeppen entschieden.

Die Anleitung zum annähen der Belege und auch zum Zusammenfügen von Kleid und Ärmeln (Nippel durch Lasche ziehen…) fand ich in Wort und Bild ebenfalls nicht extrem klar, aber wenn man die Teile dann mal in der Hand hatte, dann fand sich der Weg. (Ist ja nun mal auch kein “easy” Schnitt.)

Abgewichen bin ich bei den Ärmelsäumen und beim Kleidsaum. Beide habe ich unsichtbar von Hand genäht, statt mit der Maschine gesteppt, das gefällt mir deutlich besser.

Fazit: Die Schulter könnte besser sitzen, aber sonst bin ich restlos zufrieden mit dem Kleid. Es sitzt gut, ist bequem und ich bekam gleich am ersten Tag von unerwarteter Seite (also von Leuten die sich sonst nicht zu meiner Kleidung äußern) Komplimente. 🙂 Andere scheinen es also auch so zu sehen.

Und nachdem die Bilder gemacht waren bekam ich auch passende graue Schuhe mit etwas Absatz, so daß ich die Stiefel jetzt wieder bis Winter einmotten kann.

Bei den gerafften Ärmeln war ich mir zuerst nicht sicher, aber den Gummi könnte man ja jederzeit entfernen. Und nachdem ich die Bilder auf Pattern Review gesehen habe, wo viele genau das weg gelassen haben glaube ich, die Raffung an der Stelle ist nötig, um das Drapé Teil optisch auszublancieren. Ohne die Ärmelraffung sieht es nett aus, mit nach einem echten Design Teil. (Und nicht nach dem, was im Teleshop so genannt wird. *g*)

Das Kleid geht also auch prima in Plus Größe, man muß nur der richtigen Stoff wählen und ich denke, man sollte einen langen Hals haben. Sonst erdrückt die Verschlingung optisch.

(Ach ja… Frohe Ostern natürlich auch… )

Revue de Presse: Burdastyle Mai 2011

Titel BurdastyleKaum bin ich mit dem einen Heft durch, bombardiert mich Burda mit dem nächsten. Ich hoffe, sie können sich allmählich mal entscheiden, wann das Heft erscheinen soll, mal zur Monatsmitte, mal im letzten Drittel… das ist anstrengend. Der Titel ist diesmal jedenfalls sehr orange, allerdings nicht wie auf der Webseite mit blau, sondern mit türkis. Manchmal sind die Farbkombinationen wirklich so, daß man sich fragt, ob da an entscheidender Stelle jemand farbenblind ist?

Das Editorial kündigt einen gepflegten 60er Jahre Retro Look an. Wobei ich der Meinung bin, daß Frauen auf Photos von damals vor allem deswegen so edel und gepflegt aussahen, weil Filmmaterial teuer war und man sich Mühe gab, für diese seltenen Events gut auszusehen. Da hielt einem nicht alle drei Minuten jemand eine Handykamera vor die Nase…

Aber zeurst wird gebastelt. Troddeln aus Leder. Hm. Nun ja. Die Schuppen gefallen mir schon besser. Vor allem die aus weichen Stoffen als Schulterstück. Ist allerdings was für Geduldige. 50 Lederkreise nur für eine Manschette… an ein ganzes Kleid mag da wohl keiner denken. (Oder einen entsprechenden Stoff gleich fertig kaufen…) Und die bunten Obstmuster aus der Spraydose… also wenn ich mir die Tasche so ansehe, dann ist das wohl doch nicht so einfach. Es so zu machen, daß es wirklich gut aussieht. Dekostoffe mit entsprechenden Mustern gibt es doch zu kaufen und nicht mal unbedingt teuer… da würde ich doch eher so was empfehlen. Wenn man den Look mag und aussehen will, wie eine Gartentischdecke.

Bei der “Resteverwertung” geht es um Kleiderbügel. Kleiderbügel mit Stoff beziehen ist ja ein alter Hut, Burda schlägt vor, sie abzusägen, dann mit Watte zu polstern und mit Stoff zu beziehen. Damit man Kinderkleiderbügel hat. Gibt es keine für Kinder mehr zu kaufen? Die sind doch vermutlich nicht teurer als für Erwachsene. Denn die Kunststoffkleiderbügel die man überall nachgeworfen bekommt sind ja fürs Absägen nicht so geeignet.

Die erste Modestrecke ist “Sommerfrische”. Der Tag am Meer mit der ganzen Familie, sprich es sind ein paar Kinder und Herrenmodelle dabei. Top 107B finde ich auf der Zeichnung durchaus ansprechend, genäht weniger. Es mag an dem grau liegen, daß es eher müde als pfiffig rüberkommt oder der Stoff ist etwas zu fest für die Raffungen? Bei Kleid 114 geht es mir dafür andersherum… die Zeichnung reißt mich nicht, aber aus dem frischen blau-weißen Blümchenstoff wirkt es sehr leicht und attraktiv. (Ich weiß… solche Stoffmuster fangen mich gerne ein.) Weniger anfreunden kann ich mich mit der überlangen Hose und der Uniformgestylten Jacke. Und auch das Top aus Sweatshirtstoff… ich fürchte, grau meliert paßt für mich zjm Kapuzenshirt, aber sonst auch nicht.  Ah, als Kapuzenshirt kommt er dann auch, in Gr. 110 – 134. Und wenn ich mir das im Ganzen so ansehe, hatte Burda wohl eher die deutsche Küste im Auge als eine Südfranzösische. Was auch nicht so ungeschickt ist. Praktisch ist die Mode, aber natürlich nicht so aufregend. (Für Herrn gibt es… falls jemand noch keinen Schnitt hat… ein Hemd. Nein, keine aufregenden Details.)

Jacke BurdastyleWobei… also Jacke 112… Der Stoff gefällt mir nicht so recht, aber die Jacke die streng mit verspielt verbindet… doch, die ist einen zweiten Blick wert. (Was mich mal wieder irritiert ist, daß das Schnürbändchen auf dem Photo recht hoch, also beinahe auf Empirehöhe zu verlaufen scheint, die technische Zeichnung es aber eher auf Taillenhöhe verortet?)

Das Batisttop 109 wirkt trotz des schönen Stoffes unentschieden und lustlos. Soll es nun auf Figur sein oder nicht? Brustabnäher hätte es ja… Die Kindersachen sind schlichte Basisteile. Shirt und Jogginghose, das ist geschlechtsneutral. Wobei mir spontan nicht viele kleine Jungs einfallen, denen ich zum Spielen was weißes anziehen würde. Kleine Mädchen auch nicht, aber die dürfen blau-grau tragen. Auch der angekrauste Damenrock ist Basic…

Kinderkleid BurdastyleGut, daß Mädchenkleid auch, aber das gefällt mir wieder sehr gut. Weil es niedlich ist, vor Sonnenbrand schützt und trotzdem durch dünnen Stoff auch bei Hitze tragbar ist. Und einfach süß aussieht. Ich mag so schlichte Hängerchen für Kinder.

Naja, so geht die Strecke noch ein bißchen weiter, eben schlichte Teile in ein paar Variationen. Wer allerdings gerade einen Kinderfreizeitgarderobe (auch für Jungs) in Gr. 110 -134 sucht ist mit dem Heft ganz gut bedient. Als Einzelschnitt wäre das teurer.

Der Übergang zum Maßschnitt ist dann wieder stufenlos. Kleid 117 gibt es offensichtlich entweder in Gr. 38-46 im Heft oder als Maßschnitt.

Knallig geht es weiter, pink und orange werden versprochen.

Kleid BurdastyleMantelkleid 120 ist wieder so ein Fall der als technische Zeichnung sehr interessant aussieht. Angezogen hingegen… ja weiß nicht.

Kleid 110 B hingegen eindeutig… ein Sack mit Spaghettiträgern der nicht mal irgendwie graziös fällt, sondern nur traurig rumhängt. Nö. Deutlich schöner (wenngleich weniger bequem) ist das Titelkleid. Allerdings ist da die Paßform nicht so toll… Oben sieht es aus, als sei es schon am runterrutschen, an der Taille wirft es hingegen Querfalten. Und überhaupt scheinen die Brüste des Models nicht wirklich in den Körbchen zu sein…

Kleid BurdastyleVöllig gelungen finde ich hingegen Kleid 110, hier Variante B. Schlicht, sexy, dennoch lässig… damit kann man in der Tat direkt vom Daybed auf dem Patio ins Nachtleben starten. (Also das Leben zwischen Luxusvilla und In-Club führen, das wir alle nicht haben… *g*)

Das Shirt mit der Bauchraffung vom Anfang dar als 107D auch als Kleid noch mal ran. Und siehe da… auch wenn das Photo sich redliche Mühe gibt, die Details zu verdecken, aus Seidenjersey fällt das doch gleich viel besser. Zumindest so weit man es erkennen kann. Die Idee von Kleid 123 mit dem aufklappbaren Vorderteil ist ja originell… aber das fertige Kleid rät vom Nacharbeiten ab. Die aufgezippte Klappe hängt unmotiviert in der Gegend rum, Der Ärmel sieht im Schulterbreich zu eng aus, ein vermutlich zu tiefes Armloch sperrt bei der kleinesten Bewegung… daß die Nähte entweder einen ungebügelten “Natural-Look” bieten oder sich die Nahtzugaben durchdrücken (war nicht vor einigen Ausgaben erst ein Workshop im Heft, wie man das vermeidet?) fällt dann schon (fast) nicht mehr ins Gewicht. Dann noch zwei als “Leicht” markierte Säcke… äh Kleider. (Gut, bei Hitze kann man über so was reden, trägt sich wenigstens angenehm.)

Pink bleibt die Kosmetik auch, Lippenstift und Nagellack, wieder so originell photographiert daß ich auch hin gucke. 🙂

Figurbetonter und mit nostalgischem Flair geht es wie im Editorial versprochen weiter. Auch in zartem rosa hängt das Corsagenkleid irgendwo anders als der Inhalt… Jacke 121 verdeckt das gnädig. (Neue Schnitte sind so weit hinten im Heft kaum mehr zu erwarten. Den Schnitt kennt man inwzischen vom oben gezeigten Mantelkleid. Nur eben kürzer.) Die Corsage darf dann noch mal als Bustier zeigen, wie so was nicht aussehen soll: Der obere Teil des Körbchens klappt nach außen, der Träger ist so weit außen angebracht und recht lang, so daß er schon dabei ist, von der Schulter zu rutschen. Immerhin scheint das Mittelstück mal rein zu passen. Kleid 128 (Kurzgröße) sieht in der Schemazeichnung von vorne ja recht nett aus, aber der blusige Rücken… ne, doch sehr seltsam.

Kleid BurdastyleDann doch lieber Modell 108B mit den X-förmigen Teilungsnähten. (Auch Kurzgröße.)

Kleid 125 in Langgröße hingegen erinnert mich mit seinem weiten Rock und den Tütentaschen doch eher an die 1980er. Und sieht doch etwas arg brav an der Grenze zu trutschig aus. 3/4 Hose… gut, Hose halt. Und das Hemdblusenkleid vom Maßschnitt in einer Seidenvariante. Wie lange die Knöpfe am Rock wohl diese Position mitgemacht haben?

Dem Charme der Retro Accessoires kann ich mich ja nicht wirklich verschließen… von den Schuhen über die Brille und ganz besonders die Handschuhe. Zu schade, daß das völlig aus der Mode gekommen ist. Naja, andererseits wäre es unpraktisch, wenn man immer mit Handschuhen und Hütchen aus dem Haus müßte. Wie viel früher ich da morgens aufstehen müßte?!?

Die Nähschule befaßt sich mit dem Bustier. Der Schneiderpuppe paßt es praktischerweise auch. Die Schritte sind übrigens denen bei einem BH nicht unähnlich, wer das Probleme hat, kann sich das Büstier mal angucken.

Blüten und Tierprints inspirieren die nächste Modestrecke… schillernd wie Schmetterlingsflügel. (Zumindest in der deutschen Ausgabe, wenn ich das beim Drüberscannen richtig gesehen habe, dann sind in der französischen Ausgabe nicht Insekten, sondern die Karibik der Aufhänger für den Look.) Gut, Schnitte kennen wir schon. Top 107 A ist dennoch einen weiteren Blick wert. Den Schnitt kennen wir, diesmal ist es wieder ein anderer Jersey und man kann im Heft doch gut erkennen, wie sich unterschiedliche Stoffqualitäten auswirken. Der hier hat die falsche Längselastizität, deswegen rutscht die Unterbrustnaht hoch und verläuft quer über die Brust. Das bedeutet in der Regel, daß die Längselastizität nicht hoch genug ist. Oder zu hoch und man beim Zuschnitt ein wenig Dehnung drauf hatte… Auch das lange Kleid ist der schon bekannte Schnitt. Gefällt mir auch so gut. (Nicht für mich, aber generell.) Den Trägersack mag ich immer noch nicht… und Shirt 107 gibt es noch in einer Kleidvariante, ebenfalls mit der verhunzten Unterbrustnaht. Schade um den Stoff.

Kleid BurdastyleToll finde ich auch Kleid 106 in Langgröße. Dafür muß man allerdings wirklich schlank um nicht zu sagen etwas mager sein.

Das Kurzgrößenkleid wirkt auch in Mini gut… Short und Tunika hingegen… nun ja.

Die Accessoires dazu… farblich mit türkis durchaus meine Linie, stilistisch… eher nicht.

Langweilige Kosmetikseite… *weiterblätter* Die übliche langweilige Linksammlung *drüberblätter*

Ah, meine Größe… in der “Blauen Phase”. Blau ist gut. Aber den Stoff entscheide ich ja selber, also interessieren mich die Schnitte. Kleid 130 ist eher nachthemdtauglich (vor allem für meine Figur), Kleid 131 mit Unterkleid ist tragbar, aber nicht sehr spannend. Gut, es hat die sportlichen Elemente eines Hemdblusenkleides ohne vorne durchgeknöpft zu sein, das wäre ein plus. Das gleiche noch mal nur aus Spitzenstoff… und einmal Bouleform in glänzend und mit Tütentaschen. Das sieht dann doch eher nach Bonbon aus, Satin ist ein gefährlicher Stoff…. (und im Fokus stehen mal wieder die Nahtkräusel…) 133 wäre dann ein Sack mit Ausschnitt und ärmellos… geht gar nicht.

Kleid BurdastyleKaftankleid 134 hingegen… ich bin mir nicht sicher, ob es für breite Hüften geeignet ist, aber es ist eine raffinierte Idee, einen Kaftan dann doch etwas mehr auf Figur zu bringen. (richtige Stoffwahl ist hier natürlich auch wieder ganz entscheidend. Aber das wird auch am Tag vor der Party noch fertig. Und wenn man sich noch einen halben Tag dazu gibt, dann kann man die Säume auch schön bügeln…

Dann das bunte Themenmischmasch unter “news” und Kreative Welt… am interessantesten ist der Verweis auf ein Strickgarn aus Alpaca, Seide und Kaschmir… mit den ganzen Treibgut-Themen kann ich jetzt nicht so viel anfangen.

Oops, mit der Bunt gebastelten Hippieromantik auch nicht. Auch wenn ich einen Wohnwagen hätte, dann würde der nicht so aussehen. Das sieht doch (fast) alles sehr nach Basar im Kindergarten aus. Da passen die Farben auch nicht, weil mit billigem oder geschenktem Material ausgekommen werden muß. Ne… nicht mein Geschmack.

Hä? Wasndas? Ach so, das ist nicht Burda, da sind 12 Seiten Pfaffwerbung drin, die so tun, als seien sie eine Zeitschrift oder so. *blätter*

Die Stylingtips schlagen diesen Monat  Safari vor, für alle Freizeitlagen. Aus Sicht der Redaktion also für Cocktails auf Ibiza, einen Bummel über einen französischen Markt, ein Festival und Lavendel pflücken in der Provence. Über Ibiza kann ich nun nichts sagen, langer Rock und flache Schuhe sind für den Markt sicher passend, daß Lavendelpflücker helle Hosen und eine weiße (transparente) Bluse tragen wage ich mal zu bezweifeln (wobei das Outfit als solches durchaus nett ist und auch gar nicht nach Safari aussieht) und im Kleid auf ein Festival gehen… das sollte man sich gut überlegen…

Hoher Süßfaktor beim “leichter Nähen”. Putziges Vögelchen als Nadelkissen. Kann man sicher unendlich Stoffreste mit aufbrauchen, nur was macht man dann mit den unendlich vielen Nadelkissen? 😉

Der “Starstyle” dreht sich diesen Monat um Natalie Portman. (Okay, immerhin habe ich den Namen schon mal gehört.) Es scheint um gerafftes zu gehen. Die Abbildung des Downloadschnittes ist allerdings eher eine grobe Idee, als daß sie einem verriete, wie das fertige Kleidungsstück wohl aussehen könnte.

“Leichter Dekorieren” läßt uns eine Box mit Stoff beziehen. Das ist schon mal sicher nichts für mich, bei so Aktionen mit Kleber klebt bei mir immer alles…

Der Atelierbesuch zeigt Blumen. Die Seidenblumen von Bruno Legeron sind wirklich Kunstwerke. Und die weniger realistischen Werke von Lyndie Dourthe sind mal wieder ein Beispiel, daß in der journalistenbranche auch nur alle voneinander abschreiben. (Oder der PR-Agent gut arbeitet.) Die Künstlerin wird nämlich auch im aktuellen “Vivre Côté Paris” vorgestellt….

Dann noch der Stoff des Monats. Gestreift im Matratzenstoffdesign. Nicht häßlich, aber auch nicht wirklich vom Hocker reißend…

h&h2011 – die Nachlese

h&h2011

Wenn  man sich direkt nach einem Messetag in den Zug wirft und wegfährt, dann behindert das das Beitragschreiben etwas… aber hier kommen auch noch meine wie immer sehr subjektiven und nicht vollständigen Eindrücke.

This year I jumped directly from the trade fair into a train to go on a trip, so I didn’t have time to write about my findings. But now I have the time to sit down and will tell a bit about what I’ve found. Not complete and from my personal view only.

Messekram Organ, Alterfil, GritznerEinige nette Aussteller haben auch dafür gesorgt, daß ich genug Sachen mitgenommen habe, um meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. 🙂 Bei Organ gab es wenig überraschenderweise nichts neues, die Nadeln bleiben in bewährter Qualität. Aber Herr Ruppel hatte Zeit die Frage zu klären, was denn eigentlich die Topstitch von der Sticknadel unterscheidet… Die Position des Öhrs ist etwas unterschiedlich und die Topstitch hat eine etwas vertiefte Fadenrille (damit sie dickere Fäden auch gut aufnehmen kann). Wieder was dazu gelernt. 🙂 Ach ja, die Kolben der Nadeln sollen künftig ein Color Coding bekommen, damit man die Sorten auf einen Blick auseinander halten kann. Und die Frage “ist das jetzt eine Jersey Nadel, die noch in der Maschine steckt?” der Vergangenheit angehört.

Luckily some nice guys from nice companies had some gifts for me so I would remember better. 🙂 Nothing new at Organ needles, but Mr Ruppel had time for a question we recently couldn’t solve at the Hobbyschneiderin Forum. What is the difference between the topstitch and the embroidery needle? Yes, there is one. The position of the eye is a bit different and the topstich needel has a deeper “groove” to accomodate thicker thread better. Oh, I nearly forgot… at least for Germany there are plans for a color coding of the needles so one can see quickly if the needle left in the machine is a stretch, a standard, an embroidery,.. or whatever needle.

Daß ich Herrn Seitz und Herrn Amrhein von Alterfil auch besuche, wenn ich nicht auf der Suche nach Preisen für eine Challenge bin ist quasi Ehrensache. Neben dem bewährten Alterfil S gibt es hier sogar eine Neuheit. Wer meinen Bericht im letzten Jahr gelesen hat erinnert sich vielleicht noch, daß ich von dem Reflexfaden so begeistert war. Nicht nur daß er wirklich stark reflektiert, sondern auch, daß er im “Normalzustand” so ein unauffälliges grau hat und nicht glitzerig wirkt. Nun… es ist noch nicht im Webshop, aber es ist gelungen eine Technik zu finden, mit der man diesen Faden auch auf kleinere Spulen aufbringen kann. Preis steht noch nicht fest (sollte aber per Mail zu erfragen sein), aber sicher nicht 70 EUR wie für die große Kone. Und das beste? Ich habe ein Pröbchen bekommen, das ist der helle Fleck auf dem obigen Bild, denn da habe ich geblitzt. 🙂

Alterfil ReflexgarnUnd hier zum Vergleich noch mal ungeblitzt… neutrales grau. – Was ich dummerweise auf dem Messestand vergessen habe zu photographieren: Man kann den Faden auch beim Stricken mitlaufen lassen! Ein paar Reihen im Mützenaufschlag mitgefasst und die Sicherheit in der dunklen Jahreszeit erhöht. Der Effekt ist wirklich deutlich.

Eine andere Neuigkeit lag leider auf dem Hotelzimmer….. elastischer Nähfaden um die Nähte bei elastischen Stoffen dehnbarer zu gestalten. Da soll ich aber was bekommen… ich bin gespannt, wie sich der vernäht. Sobald ich ihn habe, werde ich testen und berichten.

Of course I did visit Mr Seitz and Mr. Amrhein from Alterfil. Even though I was not hunting prizes for a challenge or something, so I could just say hallo. And they had something new… if you did read my report from last years event you might remember that they had a reflective thread I loved a lot because it has a very strong an visible effect, but also looked plain grey and not glitzy at all when no light shone on it. If you look at the first picture you see a bright spot, that’s the thread under flashlight. The second pic is the same thread without flash, just by daylight. Well, the problem was that they only had it on big cones for around 70 EUR. And the good news is, that they found a way to wind it on smaller spools, so they can offer it to anyone who might not want to buy a very big amount. It’s not in the shop yet and Mr Seitz didn’t know the price right away, but it should be available soon and you can always ask per mail also if you are interested.

What also was amazing (and I stupidly forgot to take a picture of…) was the reflective effect in knitwear. Yes, you can knit that thread also and adding it for some rows in the brim of a hat will give a super amount of extra security in the winter.

Not on the pic but brand new is a new sewing thread that is more elastic than the normal one. So seams in knit fabric will stretch better and break less. I haven’t seen it yet, but I am supposed to get a sample and I am very curious how it will behave on my sewing machine. As soon as I can test it I’ll tell you all about it.

Für einen näheren Blick auf die Gritzner Nähmaschinen hat es dieses Jahr leider nicht gereicht, weil ich nur einen knappen Tag Zeit hatte. Ich hatte aber den Eindruck, daß die Anzahl der Modelle deutlich mehr geworden wäre.

I didn’t have time to take a closer look on the Gritzner sewing machines because I only had one (not even complete) day. But I got the impression that they have more models now.

Alfa NähmaschineDafür haben andere Nähmaschinen meinen Blick auf sich gezogen. (Leider habe ich vergessen ein Bild zu machen, also hier das Bild des Herstellers.)

Ich gebe zu, von Alfa Nähmaschinen hatte ich noch nie was gehört, aber die Firma gibt es auch seit den 1920er Jahren und sie kommt aus Spanien. Und auch hier werden die Nähmaschinen in Asien gefertigt (die Gerüchteküche sagt Janome oder so), aber man hat sich ein neues Design überlegt. Frisch, jung, Generation i-pod war die Idee. Sozusagen für die NeXt generation der Näherinnen. Die Maschinen haben nur wenige Funktionen und sollen einfach zu bedienen sein und dafür auch noch schick aussehen. Sozusagen die Maschine die in der Studentenbude nicht im Schrank versteckt werden muß. Es gibt einige Modelle in dem Design, auch mit etwas mehr Funktionen. (Hier die Modellübersicht.)

Nun kann man über Geschmack immer streiten, aber so auf den ersten Blick machten die Maschinen einen durchaus durchdachten Eindruck, eben für Anfänger und Gelegenheitsnäher, die gerne eine Maschine wollen, die nicht wie alle anderen aussieht. Und auf der Webseite findet man auch ausführliche Schritt für Schritt Videoanleitungen, wie man die Maschine in Betrieb nimmt, spult, einfädelt,… Zwar nur in Spanisch und Englisch, aber die Bilder sind sehr deutlich. Als Gesamtkonzept gefällt mir das jedenfalls erst mal gut. Wie die Maschine näht müßte man dann natürlich auch erst mal testen…

What cought my eye for the anusual design were the sewing machines from Alfa.(Forgot to take a picture, so this is from their website.) I had never heard of that company but they exist since teh 1920s…. in Spain. Like nearly all other companies they have the production in Asia (gossip says maybe Janome) but they came up with a new design. The idea is a simple sewing machine for young people who start to sew or want a sewing machine because they want to design or alter something occasionally. So the machines are simple meant to be easy to handle.The pic shoes the most simple version, there are some more. (Overview over the sewing machines.) Designed to please the generation i-pod, so they don’t have to hide it in a cabinet when friends visit.

If you like the design is matter of taste, but they made left a good impression from what I could see. One would have to sew to say more, but I like the idea that the website contains video tutorials for all steps you need to start with that machine. From winding the bobbin to threading the machine.

Allerdings schlafen auch andere Hersteller nicht was das Design betrifft und so muß ich feststellen, daß mir die neuen Bernette Modelle von Bernina sehr gut gefallen. Ebenfalls ein reduziertes design, nur edler, weniger bunt und mit Anzeigen, die durch den Kunststoff durchschimmern. (Das kommt auf den Bildern gar nicht so gut zur Geltung wie im Original.)

But other sewing machine producers don’t sleep either as far es the design is concerned. So I have to admit that I really like the new. from Bernina. Also a very simple and clean design, but more classy, in black and white and… well.. it is not a diplay, but a kind of.. indicator (?) for information like stitch choosen that shines through the plastic. (Looks better in real than on the pictures.)

Bernina skinsWer es dagegen bunt mag und seine Nähmaschine gerne mal umzieht, der kann seiner Bernina jetzt eine neue Haut verpassen. Macht Bernina nicht selber, sondern in Zusammenarbeit mit einem Partner, aber hier ist jeder Wunsch erfüllbar. Man läd sein eigenes Bild hoch und bekommt eine Folie, die man der Maschine nur noch aufkleben muß. Und wenn sie nicht mehr gefällt, dann zieht man sie wieder ab.

Leider gibt es die Folien vor allem für die aktiva-Modelle, sonst wäre meine Maschine jetzt dran…

If you prefer more colorful designs and also like to change the look of your sweing machine, then you can get skins for your Bernina now. They don’t make those themselves, but with a partner, but you can upload any pic you want and then you get skins you can put on and pull off again once you don’t like them any longer.

Bernina mit skinIt’s a pity that the skins mostly exist for aktiva models, elseway my machine would get a redesign now…

(Ja, die Idee ist komplett bescheuert. Aber so bescheuert, daß sie schon wieder gut ist. 🙂 )

(Yes, skins for a sewing machine is a completely stupid idea. But it is so stupid that it is cool again. 🙂 )

Bei Knit Pro am Stand konnte ich mal meine Hände an die eckigen Stricknadeln legen. Sie sollen angeblich für ein gleichmäßiges Maschenbild bei rechten und linken Maschen sorgen, also besonders für Anfänger geeignet sein. Ich fand, sie lagen doch ein wenig seltsam in der Hand… (Wenn ich aber irgendwelche Hand- oder Armprobleme beim Stricken hätte, dann würde ich sie probieren. Manchmal ist so eine kleine Änderung tatsächlich die Lösung.)

At the Knit Pro booth I had the possibility to knit with the new square needles. They are supposed to make more regular knit and purl stitches, especially for beginners. I can say that I could knit with them, but it felt strange… (But if I had any problems with my hands or wrists or arms while knitting I would try those. Sometime small changes can make a big difference.)

Jim KnopfWo ich diesmal nicht ungeschoren vorbei kam waren die “Impuls-Körbchen” von Jim Knopf. Es gibt ja nicht viel, was man direkt zahlen und mitnehmen kann, diese Knöpfe mußten aber mit.

Normally you can’t buy directly on this trade fair, only order big quantities for your shop, but some booths have small items you can purchase directly. So I couldn’t resist buying some buttons from Jim Knopf…

Sehr nett wie immer war es auch beim Stand von Vlieseline. Meine Mustermappe kann ich jetzt mit einem Stück 244 ergänzen. Das ist ein ganz dünnes Volumenvlies, sehr weich und gar nicht steif. Das scheint mit eine gute Lösung für Übergangsjacken die man waschen will.

Form the Vlieseline (Vilene) booth I also picked something new. It has the number 244 and is a very thinpadding”. Really thin, very soft, not stiff at all. Seems good for jackets you want to wash in the machine.

Und danach hatte ich fürchterliche Fußschmerzen… und ihr vermutlich Augenschmerzen vom Lesen. 😉

And after all that my feet were aching terribly… are are probably your eyes now after reading all that. 😉