Burdastyle, 3/2011, Modell 144 (Jacke)

English Version is on Pattern Review.

Jacke BurdastyleEndlich fertig und ich komme dazu, auch darüber zu schreiben. Bzw. abschließend zu schreiben, rumgeärgert habe ich mich mit der Jacke ja genug.

Ich habe den Schnitt in Größe 48 verwendet, wobei ich zur Hüfte dann auf 50 erweitert habe.

Meine üblichen Änderungen kamen zum Einsatz: oberhalb der Taille 1,5cm kürzen und im Vorderteil eine FBA einfügen. Dann die Schultern um 1cm verschmälern. (Was durch die Schulternpassenteile gut ging.)

Als Material habe ich einen elastischen Wollstoff verwendet, den ich von Hüco Stoffe in Berlin mitgebracht hatte. Der war nicht in jeder Hinsicht optimal, weil sich Wolle mit Elasthan nicht so gut bügeln läßt. Das Futter kommt aus gleicher Quelle, weil ich es unbedingt gestreift haben wollte, habe ich mich mit einem Polyesterfutter begnügt.  Ursprünglich wollte ich ja eher ein waschbares Material, habe dann aber nichts nach meinen Farb- und sonstigen Wünschen gefunden und so wurde es Wolle. Den Kontrast zu dem sportlichen Schnitt finde ich ja gut.

Weniger vergnüglich war es, die Schnitteile herauszukopieren, weil es einfach sehr viele waren.

Die von Burda vorgeschlagenen Einlagen sind m.E. einfach lächerlich (G785 haftet zwar gut auf allem, aber das heißt nicht, daß es für alles die beste Variante ist), dazu kommt, daß man der mikroskopisch kleinen Schemazeichnung tatsächlich nicht entnehmen kann, wie breit die Einlage auf den Vorderteilen nun genau sein soll. Ich habe noch versucht, das im Burdaforum zu klären, aber da gab es als Antwort nur das Zitat der Anleitung (die ich ja gelesen hatte) und das Angebot, doch anzurufen. Also habe ich die Einlagen nach eigenem Gutdünken gemacht. Wie genau habe ich hier ja schon ausführlich beschrieben. Im Ergebnis würde ich sagen, das war auch gut so.

Auch sonst war ich diesmal mit der Anleitung weniger zufrieden, als sonst. (Bislang fand ich Burda zwar eigen, aber korrekt.) Einmal viel Gehoppele, Reißverschluss wie hier, Futter wie da,… und dann auch einige Stellen in den Details, wo ich entweder gerne genauer gewußt hätte, in welcher Reihenfolge ich das jetzt genau machen soll, weil es einen Unterschied macht (Blasebalgtaschen) oder wo ich bei späteren Arbeitschritten merkte, daß ich das besser noch nicht gemacht hätte, daß ich mit der Nahtzugabe noch was anderes hätte machen sollen… Der Reißverschluss ließ mir die Möglichkeit, ihn entweder so einzunähen, wie in der Anleitung angegeben oder so, daß die vorderen Mitten wirklich übereinander waren. Da ich die Vorderteile brav  mit Faden und Durchschlagen markiert hatte, weiß ich diesmal nicht, wo der Fehler lag. Vielleicht hatte ich einen Reißverschluss von der falschen Firma?

Für das Futter habe ich dann auch neue Schnitteile gebastelt, die die Schulterpassen gleich dran haben. Da von letzteren eh nicht viel übrig ist, wenn man die Besätze weg rechnet, schien mir das doch sinnvoller.

Auch habe ich das Futter nur entlang der Besätze mit der Maschine eingenäht, Säume und Schlitze dann von Hand. (Ob die Anleitung wirklich funktioniert oder ob da vorherige Absteppungen im Weg sind kann ich also nicht sagen.)

TaschenbefestigungWas ich leider erst gesehen habe, als ich mit den Taschen schon fertig war: Die Anleitung läßt einen alle vier mühsam genähten Blasbalgtaschen mitsamt den Klappen zunähen! Bei den Brusttaschen geht das okay, an der Stelle will ich ohnehin nicht noch was rein tun, aber bei den großen Taschen ist das m.E. völliger Mist.

Das habe ich auch nicht gemacht, hatte damit aber das Problem, daß die Taschenkanten nicht abgesteppt sind und daher natürlich nicht sehr stabil sind. Ich hatte mich schon gewundert, warum die nicht abgesteppt werden, aber da ich sehr selten Blasebalgtaschen nähe, dachte ich, Burda wüßte das besser als ich… Naja, nicht wirklich. Ich habe die Falte jetzt mit kleinen transparenten Druckknöpfen variabel befestigt und die Taschenklappen (die auch nicht abgesteppt sind) mit ein paar unsichtbaren Handstichen befestigt.

InnentascheZusätzlich eingearbeitet habe ich eine Innentasche, die ich diesmal mit reichlich Webband stabilisiert habe. (Der Futterstoff ist nicht sehr stabil.)

Außerdem habe ich festgestellt, daß sich das Webband auch hervorragend eignet, um das kleine Stück Vorderteilbesatz zu verstecken, das sonst immer unter dem Futter hervorlugt.

Bei der letzten Anprobe zeigte sich dann noch, daß sie unteren Ecken der oberen Taschen lustig nach vorne standen. Das könnte mit der FBA unter der Tasche zu tun haben. Oder auch nicht. Das war jedenfalls mit wenigen Handstichen zu lösen.

Und auch wenn ich mit dem Herstellungsprozess nicht ganz glücklich bin, das Ergebnis gefällt mir gut. An der Brust ist die Jacke allerdings enger, als ich erwartet hätte…. Trotz FBA.

Aber es geht zu, gefällt mir und dürfte auch schön kuschlig sein, wenn es wieder kühler wird. 🙂

Meine ersten Kam Snaps, ein Erlebnisbericht

My first Kam Snaps

Seit geraumer Zeit sind ja Kam Snaps aus Plastik in aller Munde bzw an allen Klamotten zu finden und rufen durchweg Begeisterungsstürme hervor.

For quite a while now plastic Kam Snaps are what everybody seems to use and those plastic snaps get praise everywhere.

Ich habe nur halb verstanden warum, aber als ich Zange und Snaps irgendwann Anfang diesen Jahres mal bei Alfatex gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen und habe mir eine Zange und einige Knöpfe mitgenommen. Unter anderem in grau, weil ich schon an die Jacke dachte, die ich jetzt in Arbeit hatte. (Den Klammerentferner braucht man, weil die Packungen an jeweils zwei Stellen brutal zusammengeklammert sind. Die mit den Snaps ist zusätzlich noch mit Klebstreifen verschlossen, hier war jemand gründlich…)

I did not fully understand why everybody was so crazy about it, but when someday early this year I saw pliers and snaps at Alfatex I decided to grab a plier and some snaps. Some of them in gray, because I already had the jacket in mind I’ve been working on the last months. (The staple remover is a necessary tool because the packages are closed with two stabile staples each. The one with the snaps had been secured with additional tape also. Somebody wanted to make very sure…)


Nach dem Auspacken stelle ich erst mal fest, was es nicht gibt: Eine Anleitung.

After opening the packages the first thing I am finding is what I am not finding: instructions.

Gut, auf der Packung meiner Snaps steht drauf, daß sie Größe “T5” sind. Und auf einem der schwarzen Teller steht ebenfalls “T5”. Aber wie bekomme ich den jetzt an die Zange?

Okay, the package of my snaps tells me they are size “T5”. And one of those black thingies has also “T5” written on it. But how do I attach it?

Also erst mal google angeworfen und siehe da, bei einem englischsprachigen Kam Snap Händler gibt es eine Anleitung.

So I switched on my computer and google found me a Kam Snap Dealer in the US who offers a tutorial.

Ah ja, einfach umdrehen, auf der anderen Seite gibt es eine Schraube. Die löst man, nimmt den Teller raus und dann kann man den anderen Teller reinlegen und wieder zuziehen. Die Anweisung, dies vorsichtig und mit Gefühl zu tun, sollte man wohl besser berücksichtigen. Die Schraube sieht nämlich schon neu etwas “zerfranst” und malträtiert aus…

Ah… turn the pliers and you see the screw. Open it, take out the black thingy, but in the other one and turn the srew closed. It is evident that you should do that carefully (as the instructions on the website state) because the screw looks already a bit “wonky” and as if it had been badly treated, even when new out of the box…

BolzenAuch bei den Bolzen von oben gibt es zwei Größen. Zum Glück muß man die nicht erst entfernen, um zu sehen welchen man hat. Und glücklicherweise ist auch schon der richtige vormontiert. Den auszutauschen sieht nämlich deutlich komplizierter aus…

The bolt comes also in two sizes. Luckily I can compater these without removing the one already installed and luckily it is alreday the right size. Because changing that looks a good deal more complicated…

Also dann auf zu den Snaps… es gibt drei unterschiedliche Teile, also vermute ich mal, daß ich sie so brauche.

Now checking the snaps… there are three differently shaped pieces, so I guess that is how I am going to need them.

Na gut, fast… so sind sie richtig gedreht.

Okay, nearly correct… I have to turn them like this.

Ja, so passen sie aufeinander.

Yes, stacking like this.

Bevor ich an die Jacke gehe, probiere ich das aber erst mal auf einem Stoffrest aus. Reindrücken lassen sie sich ja ganz gut, aber so richtig schließen tut das nicht. Und der “Gnöbbel” meines Oberteils sieht nicht so ganz aus, wie auf dem Beispielbild der Webseite.

Before I am using it on my jacket I do a test one some fabric remnant. Pressing the snaps doesn’t feen difficult, they seem to be well installed, but somehow they do not really close. And my socket looks a bit different from  the pics of the tutorial.

Also zwicke ich ein zweites Oberteil hinein und drücke weniger fest zu. Das funktioniert gar nicht. Also noch mal fest zugedrückt… nein. Vielleicht mal das Unterteil nachdrücken? Ja, jetzt scheint es zu halten.

So I’m trying a second socket and press less firmely. No, doesn’t work. Again firmer… no… Repressing the stud. Yes, now it seems to close.

Jetzt wird es aber ernst und ich nehme mir die Manschetten meiner Jacke vor.

Now it’s time to be serious and I am switiching to the cuffs of the jacket.

Am Probeteil habe ich schon gemerkt, daß die Dornen auch ohne Ahle durch den Stoff gehen. Und ich kann den Dorn sogar durch beide Teile der Manschette stecken.

I had already seen on my test scrap that I can push the cap through the fabric without using an awl. And I can even poke it through all layers of my cuff.

Durch das so entstandene Loch stecke ich dann schnell den Dorn vom anderen Unterteil.

I do remove the cap from the lower layer of the cuff and poke the other cap through it before the hole closes.

Auf diese Weise kann ich schon mal sicher sein, daß der Knopf hinterher genau passen schließt. Das ist auf alle Fälle praktisch!

So I can be sure, that the position of the two parts of the snap will be correct. That’s for sure a useful feature!

Und zwei beherzte Zangedrücker später is der erste Knopf schon erfolgreich installiert. (Im Ganzen sind es nur zwei, auf jeder Manschette einer.)

Using the pliers twice the first button is successfully installed. (It’s only two snaps, one for each cuff.)

Und hier schließen sich auch besser, als auf meinem Probestück. Ich denke, das liegt daran, daß mit der Einlage und den diversen Nähten der Stoff hier dicker liegt. Falls ich mal noch andere Snaps kaufe, sollten das dann eher welche mit dem kürzeren Dorn sein, nicht die mit dem längeren.

And here it also closes better than on my testing scrap. I think, the prongs were a bit too long for my sample. The cuff has some interfacing and there is also a seam under the snap that makes the material thicker, so that is probably why it works better. If I should buy snaps with anotherprong size I should take shorter ones, not longer one.

Im Ganzen bin ich jedenfalls zufrieden und werde mir im Laufe der Zeit noch ein paar andere Farben anschaffen. Genauer als bei der Prym Variozange fühlt sich die Passung der Teile für mich jedoch nicht an und generell macht die Zange einen etwas lumpigen Eindruck. Mal sehen, wie lange sie hält. Für Metall-Drücker werde ich wohl eher bei Prym bleiben.

All in all I am happy with the system and will buy more snaps in other colors over the time. I had read at some places in the internet that the pliers were more precises than the Prym Vario Pliers. Well… to me it doesn’t feel like that, on the contrary the pliers feel less stabile. Let’s see how long it lasts. For metal snaps I will probably remain with the Prym system.

 

 

Gefaltete Karojacke, die Entstehung

Folded checkered jacket and how it was made

Schnitt Jacke Butterick5927Ich erwähnte es schon, die Jacke war dann doch etwas weniger “mal eben schnell” als geplant, daher zeige ich hier, wie ich sie genäht habe.

I think I already mentionned it, the jacket was not as quick as planned, so I’ll show you what I did.

Der Ausgangspunkt für meinen Schnitt was Butterick B5927. Ich habe die Vorderteile von Version B genommen, habe die Schößchenteile aber angeklebt, so daß ich ein durchgehendes Schnitteil hatte. Die leichte Formung, die es hatte, habe ich dabei vernachlässigt. Und ich habe das Teil an der vorderen Mitte enden lassen, weil ich einen Reißverschluss verwendet habe und keine Knöpfe. Das Rückenteil ist im Orignal mit Mittelnaht, ich habe aber im Bruch zugeschnitten und auch hier die Taillenformung aufgegeben. Dafür habe ich im Vorderteil eine FBA gemacht und so einen Brustabnäher erhalten. Die Ärmellänge habe ich ausgemessen und auf meine Wunschläge gekürzt.

The starting point for my pattern was Butterick B5937. I used view A, but added the lower front piece directly to the upper front piece so I had only one front piece. I lost a bit of shaping that way. And I made the front part only to the middle, like view C, because I made a zipper instead of buttons. The back has a shaped seam in the middle which I skipped. I cut my back on he fold, again loosing a part of the shaping. On the other hand I made an FBA and added a breast dart that way. For the sleeves I tried the pattern on my arms and shortenend it to the lengths I wanted.

genähte FaltenDanach habe ich schmale Falten (=Biesen) genäht. Ich hatte vorher verschiedene Faltenbreiten und -abstände getestet. Die Variante, die mir am besten gefiel war letztlich nicht möglich, weil ich dafür noch mehr Stoff gebraucht hätte. Ich habe die Falten jeweils ein Kästchen breit genäht und die Abstände variiert. Da ich den Stoff quer geteilt habe sieht man, wie viel Stoff diese erst wenigen Falten “gefressen” haben.

Then I started sewing tucks (pintucks). I had tested different widths of tucks and different spacings. My preferred version was not possible, because that would have required even more material. So I finally decided for “one check” as depth of the tucks and varied the spacing. The picture shows only a fractions of the tucks needed for one front and you can see how much fabric that “eats up”. 

Falten flach nähenAnschließend werden die Falten wieder flach genäht und zwar zuerst auf Taillenhöhe.

After that the folds are layed and sewn flat. I started on the waistline.

Anschließend werden die Falten abwechselnd in die eine und in die andere Richtung gelegt und immer wieder durch Quersteppen festgenäht. Auch hier hatte ich verschiedene Abstände vorher getestet.

Muster DetailThen the tucks are layed flat with alternating directions on the fabric and sewn that way. Again I had determined the spacing of my topstitching on samples.

Durch diese Stepperei bekommt man nicht nur einen interessanten optischen Effekt, sondern auch einen Stoff der etwas stabiler und auch wärmer wird, als der ursprüngliche eher leichte Baumwollstoff. So wird aus einem Blusenstoff ein leichter Jackenstoff. Ich habe die einzelnen Schritte absichtlich nicht gebügelt, dadurch wird der entstehende Stoff sogar ein wenig elastisch.

The result is a fabric that does not only look interesting, but that also changes it’s quality. It becomes stronger and warmer without a lining. So I could transform a blouse fabric to something suitable for a light jacket. I did not press or iron after the different sewing steps, so the resulting material has even a bit elasticity.

Vorderteil
Ich habe den Stoff zuerst gesteppt und dann zugeschnitten. Wobei ich auf Höhe des Brustabnähers die Quersteppungen erst mal weggelassen habe. Die Quersteppungen machen den Stoff ja fester und steifer, das wollte ich beim Abnäher nicht unbedingt haben.

I first topstitched the fabric and cut the pattern then. Only where the breast dart would be I left out the widthwise stitches. Those make the fabric a little stiffer and firmer which was not exactly what I wanted within the dart…

AbnäherDann habe ich die Form des Abnähers mit einer Naht markiert, habe die restlichen Quernähte jeweils bis einige Stiche in den Abnäher hinein genäht und danach den Abnäher geschlossen.

Then I staystitched the shape of the dart, made my topstitching on the rest of the fabric only until I was some stitches inside the darf and closed the dart afterwards.

Die Vorgehensweise für den Rücken war ähnlich: Erst ein rechteckiges Stück Stoff nähen, dabei habe ich von der Mitte aus angefangen. Danach zuschneiden. Und dann habe ich noch zwischen die Falten in der hinteren Mitte kleine Abnäher gesetzt, um zumindest ein bißchen Taillierung hinein zu bekommen.

For the back I worked similarily: I started sewing the folds in the middle and worked then the tucks towards the sides on a rectangular piece of fabric. Then I cut my pattern and after that I added some thin darts between the middle folds to create a bit of waist shaping.

Im Grunde genommen alles ganz einfach, kostet nur etwas Zeit. Und Nähgarn, ich habe knapp 1000m AlterfilS120 verbraucht…

Basically it’s very easy, it takes only some time. And sewing thread. I’ve used nearly 1000m of Alterfil S120…

 

Darüber: kariert

Above: checkered

JackeSo wie unsere Sommer nun mal sind, sollte man zu jedem Sommerkleid doch besser ein Jäckchen haben.

The way our summers normally are having a jacket with each summer dress is a smart idea.

Ich wollte was kleines, ungefüttert, leichtes und dachte, ein Pepitakaro wäre doch nett. Und der breite, silberen Reißverschluss ist ein gewollter Kontrast.

I wanted a small, lightweight, unlined jacket and thought a small hounds-tooth would be nice. And using the wide sport style zip is an interesting contrast.

Jacke von allen SeitenDie ungeschönte Rundumsicht zeigt vor allem, daß der geschicke Einsatz von Schal und Handtasche was für die Figur tun kann. 😉

The plain look from all sides proves mostly that a well placed shawl and a handbag can do a lot for your figure. 😉

JackenfrontUnd so sieht die Jacke von Nahem aus. Viele, viele kleine Biesen. Nicht mit dem Biesenfuß, sondern jede einzeln sorgfältig gefaltet. Das war viel Näharbeit, aber mir gefällt es.

That is how it looks from close. Many, many pintucks, not with a pintuck foot, but one by one, fold and sew. It was a lot of sewing work, but I like the result.

Jacke RückenAuf dem Rückenteil habe ich in der Mitte offene Falten genäht, einmal weil es etwas schneller geht, zum anderen, damit es interessanter ist.

On the back I choose a little wider tucks for the middle. That is quicker to do but also more interesting if there are different “styles”.

InnenlebenDa die Jacke ungefüttert ist, muß das Innenleben natürlich auch sauber aussehen.

It’s an unlined jacket, so the inside has to look neat also.

Ich wollte eigentlich alle Nahtzugaben mit dem gepunkteten Schrägband einfassen und die Kanten damit verstürzen. Allerdings sind fünf Meter viel, viel, viel zu wenig für eine Jacke. (Keine Ahnung, was ich da gerechnet habe…) Nachkaufen ging nicht, weil es aus der Mercerie St. Pierre in Paris war. Zum Glück hatte ich noch kariertes Schrägband gekauft und konnte dann “mischen”.

I had planned to use dotted bias tape for all seam allowances and for all hems and the neckline. Only five meters is way, way, way too litle for a jacket. (Don’t know how I did those calculations…) And since I had purchased the bias tape at Mercerie St. Pierre in Paris I could not buy more. Luckily I had purchased some checkered bias tape also so I could “mix” the tapes.

AufhängerBesonders stolz bin ich aber auf dieses Detail: Den Aufhänger.

But what I am specially proud of is this detail: the hanger.

Den vergesse ich nämlich fast immer… 🙂 (Das Band ist vom Entrée des Fournisseurs aus Paris.)

Because I am always forgetting the hanger… 🙂 (The tape is also from Paris, this time Entrée des Fournisseurs.)

Darunter: neutral

Below: neutral

Weißes Sommerkleid und ungefüttert…. richtig, da fehlt noch was.

White summer dress and unlined… yes, there is something missing.

Das Unterkleid (getragen und aus dem Koffer…) aus Venezia Futterstoff nach dem bewährten alten Burda 6157 Schnitt. Die Vorderteile schräg geschnitten und sehr kurz, weil ich es oberhalb des Schlitzes enden lassen wollte.

The slip (after being worn and transported in a cabin bag) made of Venezia lining fabric using again my TNT Burda 6157 pattern. All front pieces aare cut on the bias and it es very short because I wanted it to end above the back vent of the dress.

Dadurch rutscht es tendentiell etwas hoch, ich überlege, den Saum noch zu beschweren?

It is maybe a bit too short, because it sometimes tends to ride up a bit. So I am thinking to add some weight to the hem?

Kringelkleid

Dress of Loops

KleidIn letzter Zeit war es hier ja ruhiger, weil ich “mal eben schnell” ein Kleid brauchte. “Feine” Klamotten wären ja kein Problem gewesen, aber ein einfaches Sommerkleid (das nicht alt und etwas verblichen ist) fehlte grade. (Kein Wunder, wir hatten ja drei Jahre so gut wie keinen Sommer.)

Last weeks were quite quiet here because I needed a dress “quickly”. Special occasion wouldn’t have been a problem, but a simple “normal” summer dress was. At least if I wanted one that was not already a bit worn or faded. (No wonder, the last three years we didn’t have something that could have been called “summer”, so I didn’t need new clothes.)

Also durfte wieder mein bewährter Kleidschnitt von Vogue (V7896) ran. Wer mal vergleichen will: auch das braune und das blaue Kleid sind aus dem gleichen Schnitt entstanden. Der Stoff kommt aus Paris, von Sacré Coupons. Der Stoff ist eine weiße Baumwoll-Popeline mit applizierten Kreisen aus Stoff und Tüll. Diese laufen als Bordüre auf dem Stoff. Und ich dachte erst mal daran, sie als Saumbordüre zu verwenden.

So my dress pattern from Vogue (V7896) came out again. If you want to compare: this brown and that blue dress were made out of this pattern also. The fabric is from Sacré Coupons in Paris, it is a white popeline in cotton and the fabric and tulle circles are embroidered on. It’s an embroidery along the border so I thought to have it along the hem.

Doch dann habe ich den Stoff im Hobbyschneiderin24 Forum gezeigt und da brachte man mich auf die Idee, es ginge ja auch längst. Daraufhin mußte ich den Schnitt mal wieder neu “verbasteln”. Die Breite des Seitenteils richtete sich nach dem Stoff und ich habe den Brustabnäher dort teilweise eingearbeitet. Die Abnäherspitze bleibt auf dem vorderen Mittelteil, ebenso die Längsabnäher auf dem Rückenteil.

But then I showed the fabric at the Hobbyschneiderin24 Forum and there somebody had the idea to have it running lengthwise. So I had to change the pattern again. The front has side panels, the width according to the pattern on the fabric. Part of the breast dart went into the shaping of the side panels, the length darts remained on the middle panel and on both back parts.

eingefaßte NähteEin weißes Sommerkleid darf dann auch bei mir mal ungefüttert sein. Daher muß das Innenleben natürlich auch entsprechend verarbeitet werden: Breite französische Nähte für die meisten Stellen und eingefasste Nahtzugaben. Dafür reichte mein Stoff nicht mehr (es war nur noch die zweite Bordüre übrig), aber nicht weit von mir ist Stoff Özcan und die konnten mit einer feinen, weißen Baumwolle aushelfen. Die konnte ich dann auch gleich verwenden, um den Halsausschnitt und die Armausschnitte mit Schrägband zu verstürzen.

A white summer dress wants to be unlined, so the inside has to look neat also. So I made the seams as French seams (most of them) and bound all remaining fabric edges with a thin white cotton fabric. The dress fabric wasn’t enough for that (because everything left was embroidered) but there is a fabric store, Stoff Özcan, close to my place and they had the right fabric for that. And I could use it also to make kind of bias cut “facings” for the neckline and the arm openings

Eine weitere Herausvorderung bei ungefütterten Kleidern ist der Reißverschluß. Die Enden kratzen ja immer…. deswegen ein kleiner Stoffstreifen darüber.

Another problem with unlined dresses is the zip. The ends would be scratchy… so I made a fabric tab over it.

Damit es hinten nicht so langweilig ist, gibt es dort auch noch mal einige Kringel. 🙂

Some more circles on the back, I didn’t want it plain, boring white. 🙂

Trotz einiger Fehler bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. (Der Brustpunkt ist zu hoch, zumindest für diesen BH….) Ich mag einfach weiß im Sommer, weil es so frisch wirkt!

Even though there are some fitting mistakes (the breast point is to high, at least for that bra) I like the result. White is such a great and fresh color for a hot summer!

Für das Styling hatte ich diesmal Lust auf grün. Die Handtasche und den Schal habe ich auch in Paris gefunden. Der Armreif ist aus Indien, den habe ich schon beim vorletzten Besuch gekauft, einfach nur weil er mir so gut gefiel. Obwohl ich doch eigentlich (fast) nie grün trage.

For the styling I somehow wanted green, a rare color for me.  But when I saw the shawl and the handbag in Paris all was clear. And the wooden bangle is somehing I’ve purchased at my first trip to India because I liked it so much. Even though I never (hardly ever) wear green.

(Und falls sich jemand wundert, warum ich an einem Hochsommertag geschlossene Schuhe trage: Es war klar, daß es vom späten Nachmittag bis in die Nacht hinein gehen würde. Und dann bekomme ich doch kalte Füße… )

(If anybody wonders why I am not wearing sandals on a hot summer day: It was clear the day would start in late afternoon and go into the night. And then I would have had cold feet after sun set….)

Der Reißverschluss, der mich in den Wahnsinn trieb…

The zipper that nearly drove me insane…

… ist jetzt drin.

… ist finally done.

Man sollte meinen, daß ich einen Reißverschluss einnähen kann… aber dieser… Zuerst einmal stellte ich fest, wenn ich den Reißverschluss einnähe, wie geplant, dann treffen die vorderen Mitten aber nicht aufeinander. Woran das liegt, kann ich nicht sagen. Eventuell hat mein Reißverschluss eine andere Breite, als in der Anleitung vorgesehen. Einen farblich passenden Zwei-Wege-Reißverschluss gab es natürlich nicht, also wurde es ein teilbarer Metallreißverschluss. (Der auch etwas zu schwer ist, aber ich habe ja zum Glück mehr Verstärkung eingebaut.)

I should be able to sew in a zipper, shouldn’t I? But this one… First thing was that I found out that if I am sewing the zipper at the position the pattern indicates the middle front does not overlap correctly. Why this? I don’t know. Maybe because my zipper has a different width? I couldn’t get a 2-way zipper in a matching color, so I took an ordinary metal zipper for jackets. (Which is also a bit too heavy, but luckily my interfacing is stronger than what Burda wanted.)

Also habe ich den Reißverschluss auf der rechten Seite etwas versetzt. Dann paßte natürlich der angeschnittene Übertritt nicht mehr zum Kragen. Also alles wieder ab (nachdem die Belege auch schon dran waren und die Naht mit farblich exakt passendem Garn sehr schön gebügelt gewesen war). Und wieder hin.

So I changed the position of the zip at the right front a bit. But then the cut on overlap didn’t fit the collar. So “unsewing” everything. (Of course I only found out after I had sewn on the facings. And the thread has an exactely matching color with the fabric and I had melted the stitches very well with pressing.) And sewing on again.

Die linke Seite ließ mich hingegen etwa eine Stunde über der Anleitung grübeln… Untertritt? Welcher Untertritt? Wie soll das gehen? Wo soll der her kommen? Dauerte also nur ein Stunde, bis ich drauf kam, daß ich da noch einen Stoffstreifen zugeschnitten hatte….

The left front let me read the instructions over and over again for one hour… Underlap? Which underlap? How shall that go? Took only one hour until I remembered that there is another strip of fabric that I had cut…

Generell fand ich die Anleitung nicht wirklich übersichtlich, aber letztlich kommt man damit zum Ziel. Sogar ich.

The instructions were not best arranged, but finially they lead to the right result. Even me.

Jetzt macht die Jacke allerdings erst schon seit einiger Zeit Pause, denn ich werkle grade an einem “mal schnell” Projekt bis Mitte Juli. Kleid und Jacke… deswegen war es auch so still hier, ich mußte mal dringend nähen, statt schreiben. 😉

But now the jacket is on “sewing break” again. Already for a while. I need a dress and a jacket until mid july.  That is also why I have not been blogging so much, needed more time for sewing. 😉

Funktionalität à la Burda

Functionality à la Burda

Von der Designerin Andrée Putman habe ich mal in einem Interview den Satz gehört, das Funktionalität überschätzt würde. Und die Burda Designer scheinen sich diesem angeschlossen haben.

Some time ago I’ve heard in an interview that the designer Andrée Putman said someting like functionality was overrated. Seems the Burdastyle design team agrees with her.

Denn zuerst läßt einen die Anleitung sorgsam vier Blasebalgtaschen nähen. Und am Ende werden sie alle… zugenäht!

Because the instructions have you sew for bellow pockets. And then… you sew them all closed!

Gut, bei den kleinen Brusttaschen (siehe Bild) ist relativ klar, daß man die nicht wirklich benutzen kann (und so direkt über der Brust vielleichgt auch nicht will), aber auch die großen Hüfttaschen werden zugenäht.

Okay, for the smaller breast pockets (see picture) it’s relatively clear they will not be fully functional. (And you might not want to use them also, at that position…) But also the big pockets in the hips get sewn shut.

(In diesem Punkt werde ich der Anleitung nicht folgen…. ich will die Taschen nicht vollstopfen, aber zumindest mal schnell ein Taschentuch oder Wechselgeld einstecken zu können ist schon praktisch.)

(Here I will not follow the instructions… I don’t want to transport big stuff in the pockets, but being able to store away change or a tissue quickly is very useful.)

Flohmarktfunde

Findings from the Flea Market

Da das Wetter bei meinem letzten Parisbesuch eher gemischt war, war es eine gute Gelegenheit, mal wieder auf einem Brocante stöbern zu gehen. (Wer am ersten Juniwochenende oder am letzten Novemberwochenende in Paris ist sollte sich den Brocante der Mairie du 3e generell nicht entgehen lassen, es ist einer der interessanteren mit nicht völlig überzogenen Preisen.)

At my last visit in Paris the weather was quite so-so, good time to visite a “brocante”. (And if you happen to be in Paris the first weekend in June or the last weekend in November you should go and see the Brocante du Mairie du 3e. It is one of the more interesting ones, with more original old things than cheap Asian produce and the prices are not chepo but not lunatic either.)

Jedenfalls stieß ich dort auf diesen offensichtlich schon älteren Versuch, den individuellen Unterschieden weiblicher Anatomie gerecht zu werden.

I’ve spotted this mannequin that shows that adjustability is not a recent idea. Even at earlier days they tried to find solution that take the variations of the individual female bodies into account.

Ob das gut funktioniert hat vermag ich nicht zu sagen. Die original “BUST-O_MATIC” hatte jedenfalls ein Patent. Könnte aber einen Grund geben, warum sich das nicht durchgesetzt hat. (Ich habe sie auch nicht mitgenommen. Zu sperrig und für einen Spontankauf dann auch zu teuer…)

If the patented “BUST-O-MATIC” worked well I can’t tell. There might be a reason why this type doesn’t exist any longer. (I didn’t buy it either. To big and to expensive to take it spontaneosly….)

Nicht widerstehen konnte ich dann hingegen dieser Spitze. Es ist eine relativ simple Stickspitze, aber das zarte Muster gefällt mir sehr gut. Angeblich stammt die Musterlasche an der die Stück dran waren aus den 1930er Jahren.

What I could not resist on the other hand were those pieces of lace. It’s a relatively simple embroidery lace, but I like the design a lot. It looks like ink drawings. Those were samples from a shop where people then could order the amount they wanted. The seller said it was from the 1930s.

Sprachlos

Speachless

Und ich dachte noch beim Blog gucken Was macht sie dann da wohl Schönes?

Und dann klingelt der Postbote und ich finde das hier in einem Päckchen.

When reading her blog I’d thought How beautiful, what is she doing there?

And then the postman rings and I am finding this in a parcel.

Der Quilt ist einfach wundervoll! So viele Details, und alles so durchdacht und abgestimmt.

The quilt is really wonderful! So many details and everything fits together so well.

Hier wurde nämlich ein Gedicht umgesetzt. Die einzelnen Strophen verbergen sich hinter Türen. So passend zum Gedicht.

It’s a poem that was translated into a quilt there. The verses are behind doors which fits the poem extremely well.

(Mit Gedichten kann ich ja in der Regel nicht so viel anfangen, aber Ernst Jandl und dieses Gedicht gehören zu den wenigen, die ich mag. Das muß Gedankenübertragung sein…?)

(Poetry is generally something that I am not too much interested in. I am mostly neutral to that part of literature. But Ernst Jandl and this poem are amongst the few exeptions… it’s one I like. Has somebody been reading my mind?)

Ganz lieben Dank,Bloomsbury!

So many thanks, dear Bloomsbury!