Buchdisziplin… Versagen auf ganzer Linie

Nachdem ich ja eigentlich nicht mehr so viele Stoffe horten wollte (will) begann ich so vor drei Jahren, mehr Nähbücher zu kaufen. Nicht unpraktisch, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht viele.

Inzwischen sind es noch lange nicht so viele wie Stoffe… aber es hat doch so einiges den Weg in mein Bücherregal gefunden, so daß ich auch da eine kleine Sperre für nützlich erachtete. Okay, je mehr man hat, desto wählerischer wird man, denn die gleiche Technik in fünf Büchern erklärt muß ja nicht sein.

Dummerweise gibt es in Paris eine Kette für günstige Bücher (in Deutschland läuft das wohl unter dem Stichwort “modernes Antiquariat”) namens Mona Lisait. Von der sich mehrere Filialen nicht so weit von unserem Appartment entfert befinden. Und die, die am nächsten dran ist… hat immer mal wieder Näh- und Handarbeitsbücher. Auf Französisch und auf Englisch.

Naja, nachdem ich durch die Stoffgeschäfte durch war… so ein kleiner Umweg durch die rue de Rosier ist ja auch ganz nett… am Ende links abbiegen… und *hoppla* was für ein Zufall….. da ist ja Mona Lisait. Gucken wird doch mal rein… einfach mal so… :o)

Bücher aus Paris Tja, raus kam ich mit der großen Tüte…*g*

Und um das klar zu stellen: Ich patche nicht!

Aber Struktur in Stoff bringen… ihn von flach zu mehrdimensional zu bringen… das fasziniert mich schon. Polstern und Durchsteppen ist da eine Möglichkeit, mit der ich mich noch nicht so ausführlich befasst habe. Und ein Thema, zu dem ich wirklich noch nichts habe.

So landete dann als erstes “Quilt Marking” in meiner Tüte. Es geht nicht nur ums Markieren der Quiltlinien, sondern gibt auch gute Hinweise zur Auswahl von Quiltmustern oder dem Befestigen der Stofflagen aufeinander. Und war recht günstig, also einen Versuch wert.

Trotz “günstig” immer noch zweistellig war hingegen der Preis der “Fleurs en Patchwork”. Aber so schön und interessant… so gar nicht wie traditionelles Patchwork… auch hier teilweise mit “Struktur” schon in der Quiltoberseite… ich habe lange gerungen, aber es mußte letztlich doch mit. (Dafür bin ich sogar einen Tag später noch mal zurück, um es zu kaufen… *g* )

“J’apprends le quilt”, also “Ich lerne quilten” richtet sich zwar an Kinder, gibt aber einen perfekten Einführungskurs zum Thema für Einsteiger. (Aus der gleichen Serie gibt es auch ein Nähbuch für Kinder.) Es werden eigentlich alle relevanten Themen und Techniken gut und anschaulich beschrieben und es sind zudem witzige Projekte dabei. Als Anleitung,oder auch als Anregung. (Das Buch müßte eine Übersetzung aus dem Englischen sein.)

Das Buch über Crazy Quilts, “Borders & Bindings” sowie die “Eight-Pointed Stars” entstammten wohl der Raffgier… die waren so billig… ich konnte mich nicht beherrschen. Zumal die Bücher sehr gut sind, behandeln zwar jeweils ein relativ kleines Thema, aber das sehr intensiv. Definitiv mehr wert, als ich gezahlt habe.

Die “101 ideas für Machine Embroidery” sind eher was für Stickmaschinenbesitzer, aber angesichts des auch sehr günstigen Preises hat es sich für mich trotzdem genutzt. Ein wenig nutzbare Info ist auch für mich drin. (Und wie man Embleme oder Monogramme wo auf welchem Kleidungstück plaziert… das sind Fragen, die sich auch für Applikationen oder freie Stickerei manchmal stellen.)

Der größte Gewinn ist aber das schmutzige, unscheinbare Buch vorne rechts: “Encyclopedie des Ouvrages de Dames” von Therese de Dillmont. Uralt, über die Jahrzehnte immer wieder neu aufgelegt (Jahreszahl enthält diese Ausgabe keine) und auch in deutscher Sprache erhältlich ist in dem Buch ungefähr alles drin, was man an Handarbeit machen kann: Unzählige Sticktechniken, Häkeln, Stricken, Makramee, Frivolitäten, Klöppeln, Filetsticken,… jeweils mit gut illustrierenden gravierten Stichen von Grund auf erklärt.

Das Buch habe ich auf einem Flohmarkt gefunden und meine liebe Mami hat es mir gekauft, sozusagen als vorzeitiges Geburtagsgeschenk. Beim lesen und stöbern darin ist mir bewußt geworden, wie armselig etwa unsere heutigen Stickmaschinen sind, deren Muster sich im Endeffekt auf Spannstiche und vielleicht mal Kreuzstich beschränken. Dabei gibt es so viel mehr! Stickereien die ganz unterschiedliche Oberflächen und Strukturen ergeben… vieles davon ist maschinell gar nicht nacharmbar. (Anderes… vielleicht wäre es schön, wenn die Digitalisierer(innen) sich einmal so alte Stickbücher zu Gemüte führen würden… manches davon wäre vielleicht machbar…?) Glaubte ich vorher, die feinstens Spitzen seien nur durch Klöppeln ereichbar, belehrte mich das Buch eines besseren. Man kann sie etwa nähen… Nadel und Faden, mehr braucht es nicht. (Und so ein paar andere Sachen zum unterlegen, Stickrahmen,… die Vorbereitungen zum Einspannen eines Stoffes in den Stickrahmen gestalteten sich damals wesentlich auswendiger als heute.) Und Filetkäkeln ist die hohe Kunst des feinen Häkelns? Ach wo… bestenfalls die Spitze des Eisbergs… unglaublich, was man alles machen kann!

Bis heute anwendbar sind übrigens die Tips, wie man mit alter Spitze umgeht, sie wäscht, sie pflegt, die bügelt. Und faszinierend, welche Möglichkeiten es gibt. Motive auf Stoff zu übertragen, wenn man keinen Trickmarker zur Hand hat. Fürchterlich umständlich, aus heutiger Sicht. Aber mancher Kniff könnte auch heute weiterhelfen, wenn alle modernen Techniken gescheitert sind.

Nein, ich werde nicht anfangen, wie wild zu sticken, für feine Nadelmalerei fehlt mir schon das Auge, für Weißstickerei Geduld und die ruhige Hand. Aber trotzdem ist dieses Buch für mich eine gewaltige Quelle der Anregungen… das werde ich ganz sicher immer mal wieder zur Hand nehmen.

(No, je ne regrette rien… )

Paris und Stoffdisziplin

Ganz schlecht, sage ich nur. Ganz schlecht. :o)

Diesmal war ich ja zuerst einige Tage mit meiner Mutter in Paris, dann habe ich meine Mutter in den Zug gesetzt (mittags) und darauf gewartet, daß mein bester Ehemann von allen ankommt. Abends. Abends am nächsten Tag, um genau zu sein….

Also eine mehr als perfekte Gelegenheit, mal wieder Stoffe stöbern zu gehen.

Stoffe aus Paris Also gut, ein paar Sachen wollte ich kaufen.

Da wäre mal der bunte afrikanische Stoff. Ich habe noch einen Rest braunen Canvas liegen (vom Projekt “Patentantes Kommunionanzug), der alleine wohl kein Kleid mehr gibt und den ich mit einem afrikanischen Stoff ergänzen wollte. (Neben dem Batiksmuster hat er übrigens auch noch eingewebte Ajourstreifen, die sieht man auf dem Bild nicht so gut.) Der Canvas liegt jetzt schon seit mehr als einem Jahr, weil ich ja keinen Ergänzungsstoff dazu hatte. Jetzt ist immerhin das Material mal zusammen. (Da es die afrikanischen Stoffe allerdings immer nur als Coupon gibt, so etwa 4,50 m lang kann ich schon mal drüber nachdenken, was ich mit dem nicht unbeträchtlichen Rest machen werde…. So viel zum Stoffabbau….)

Dann Jerseys, Jerseys sind schwer zu bekommen, also muß man ja immer zuschlagen. Seit einiger Zeit habe ich wieder ein paar Sachen, zu denen ich schwarte Shirts brauche und mir ist dann aufgefallen, daß alle meine “schwarzen” Shirts und Rollis bestenfalls noch als anthrazit durchgehen würden. Drei Meter schwarzer Viscosejersey für zwei Shirts ist also nicht übertrieben, oder?

Und der nette gestreifte mußte dann wegen der Farben einfach noch mit. Das ist auch nur ein kleines Stück, bestenfalls ein T-Shirt.

Und der Retro-Print… der ist einfach so abgefahren… (angeblich Baumwolle mit Elasthan, aber so schwer, daß ich doch eher auf Viscose oder einen Viscoseanteil tippen würde) ich habe ihn mindestens vier mal hochgehoben, weggelegt, wieder hochgeholt… dann mußte er doch mit. Ich weiß immer noch nicht, ob ich mir jemals etwas draus nähen werde. Also etwas, was ich dann auch tragen würde. Und wenn, dann ganz sicher nicht mehr als ein Shirt. (Der ganze Coupon sind 3 Meter) Irgendwelche Vorschläge? Oder bei nächster Gelegenheit eintauschen? Mal sehen….

Danach habe ich Sacres Coupons – Le gentleman des tissus dann lieber fluchtartig verlassen. Bevor ich bei den Seiden auch noch was finde…

Tja, und nachdem ich ja ohnehin wegen des afrikanischen Stoffes zu TOTO mußte….. die hatten so netten Baumwollprints. Recht günstig. Ich kämpfte lange mit mir, aber die witzigen bunten Brillen mußten mit. In einer Familie von Brillenträgern findet sich sicher mal eine Verwending dafür. Irgendwann… Und er ist ja dünn und nimmt in der Kiste nicht viel Platz weg. Und ich habe auch nur ein kleines Stück gekauft.

Und dann lag da noch dieses Leinen mit Rosenmuster. Schon wieder so was, wo ich ganz schwer widerstehen kann. Ich habe gekämpft. Ich habe mir gesagt, daß ich keine Verwendung dafür weiß. Für eine Bluse ist der Stoff zu dick, Rock oder Hose bei meiner Figur in diesem Muster… nun ja, käme nicht gut. Und ich habe ihn NICHT gekauft.

Bis mir nachts im Bett einfiel, daß der doch perfekt geeignet wäre, um eine Tasche daraus zu nähen.

Woraufhin ich am nächsten Tag nochmal losgezogen bin um ihn doch zu kaufen. 😀

Danach hieß es dann alles schnell im Koffer zu verstauen, bevor mein bester Ehemann von allen ankam…. ich glaube es ist besser, wenn er den Stoff erst sieht, wenn er verarbeitet ist.

(Und ich hoffe, die netten Stöffchen die mir gestern beim etwas ausgedehnten *hüstel* Scherzkeks-Besuch in die Tasche “gefallen” sind, passen jetzt auch noch in meine Stofftruhe. Sonst muß ich doch mal Kissen nähen und mit Stoffen füllen. Aber dabei würden die armen Stoffe ja grausig geknickt…)

Ja.. äh… wie war das mit der Stoffdisziplin?

Na gut, ich war noch in mindestens drei anderen Stoffgeschäften relativ ausführlich (inklusive der Deballage St Pierre) in denen ich nichts gekauft habe… gilt das?

(Soll ich euch auch noch was von den Nähbüchern erzählen….?)

Tag des Strickens in Paris

Über die Hobbyschneiderinseite hatte ich ja erfahren, daß am 9. Juni der “World Wide Knit in Public”-Day ist. Also der Weltweite in der Öffentlichkeit Stricktag. Da ich an dem Tag in Paris war, hatte ich mich über die Internetseiten zur Seite des “Journée mondiale du tricot” durchgeklickt (das mit dem “in Public” hat die Francophonie einfach mal unterschlagen…) und siehe da, in Paris waren auch zwei Treffpunkte ausgeschrieben. (Ich habe später mitbekommen daß es wohl noch mehr gab, nur eben nicht auf der Webseite.)

Opéra Paris Da eines davon sogar (zumindest bei schönem Wetter) im Freien stattfinden sollte machte ich mich auf den Weg zur Avenue de l’Opéra.

Irgendwie war da die Rede gewesen von einem Strickcafe (und das sollte mir bislang entgangen sein?) oder gar einer Buchhandlung mit vielen Handarbeitsbüchern (noch unglaublicher, daß die mir noch nie aufgefallen wäre!)

An Pyramides aus der Metro gestiegen, auf die Oper zugegangen…. und… doch… da stehen Hocker auf der Straße.

WWKIP Day in Paris 2007 Ich nähere mich… siehe da, da sitzen zwei Damen und stricken.

(Es war früher Nachmittag… so gegen Ende der französischen Mittagspause, eine typisch ruhige Zeit für Unternehmungen aller Art.)

Und die Markise (wie auch das Schaufenster) verraten… in der Tat, ein Buchgeschäft! (Über die Kreativabteilung erzähle ich bei Gelegenheit was… die ist einen eigenen Eintrag wert!)

Ohne große Umstände werde ich willkommen geheißen, bekomme einen “Kit” angeboten. Man hatte sich nämlich die Mühe gemacht, kleine Sets aus Garn (schönes Garn!), Nadeln und einer Anleitung zusammenzustellen.

Sehr verlockend… aber da ich selber was dabei hatte, habe ich abgelehnt, denn es sollte ja für spontane Stricker sein. Und wenn ich eines nehme, dann wäre eines weniger da.

Auf einem Tisch stand außerdem heißes Wasser für Tee oder Kaffee und Schokolade gab es auch.

Wer veranstaltet so was?

Tja… die Buchhandlung. Die auch das Strickcafe Brentano’s (immer Samstags, außer wenn das Stickcafe stattfindet) ins Leben gerufen hat. Auf der Webseite des Strickcafes gibt es übrigens noch mehr Bilder vom Tag.

Das sollte einem in Deutschland mal passieren, daß eine Buchhandlung eine beeindruckende Abteilung an Kreativbüchern (inklusive Nähen, Stricken und Sticken) in verschiedenen Sprachen vorzuweisen hat und dann auch noch Leute reinläßt, die Kuchen mitbringen und die Kaffee und Tee bekommen. Könnten doch Flecken an die Bücher kommen, oder?

Geschenk zum WWKIP Day 2007 (Ich habe ein bißchen mit der Angestellten der Buchhandlung gesprochen, die Bücher verkaufen sich sehr gut, erzählte sie…)

Aber zurück zum Stricktag.

Es trudelten dann doch etliche Strickerinnen ein. Einige gehören wohl zum erfahrenen “Inventar” des Strickcafes, aber ich war nicht die einzige, die nur für diesen Tag gekommen war. (Französische Strickerinnen haben übrigens keine Angst für dünnen Nadeln…)

Und natürlich gab es spontane und begeisterte Abnehmerinnen für die Stricksets, die vergrabene Strickkenntnisse wieder zum Vorschein bringen lassen.

Beeindruckt hat mich wirklich die Hilfsbereitschaft der Strickerinnen. Ohne sich zu kennen wurde der Nachbarin geholfen und gezeigt.

Anfänger beim Stricken Und so manch eine ließ sich ganz neu in die Kunst des Strickens einführen.

(Lektion 1: Maschen anschlagen.

Lektion 2: Maschen stricken.

Lektion 3: Maschen auftrennen, weil eine Masche des Anschlags verloren gegangen ist.)

Soll noch mal einer sagen, die Jugend hätte keine Geduld und Ausdauer. 😉

öffentliches Stricken in Paris Ich habe natürlich bei weitem nicht alle geknipst, schließlich war ich die meiste Zeit selber mit Stricken beschäftigt. *g*

Aufmerksamkeit war uns jedenfalls garantiert.

Allerdings nicht so viel wie der Radfahrerdemo auf der Avenue de l’Opéra. (Französische Wochenendfolklore, Demonstrieren gehen. Wofür oder wo gegen war wie üblich nicht ganz klar, ist aber auch nicht wichtig… *g*) Die Fernsehkameras drehten sich leider nicht zu uns um.

Als ich ging waren immer noch viele Sitze belegt. Und eine Frau bat um eine Einweisung ins Stricken, während sie zu ihrem Mann rief “Nur zwei Minuten”.

Ich habe mal nicht abgewartet, wie lange er herumstehen mußte… 😉

Wandgarten

Platz für einen Garten ist immer, zumindest wenn es nach Patrick Blanc geht.
Vertikaler Garten an BHV HOMME

Der Biologe begrünt nämlich Wände. Und da in Paris in der Tat Bodenfläche teuer ist und so eine bewachsene Wand gleichzeitig einen faszinierenden Blickfang darstellt, hat sich auch der BHV zur Eröffnung des neuen “Männerkaufhauses” eine gegönnt.

Und wir hatten, als wir die Bauarbeiten sahen, noch gedacht “Komisch, sieht aus, als würden die da was pflanzen. Aber an die Wand…??”

Schön geworden!

Könnte man in anderen Städten doch auch machen, oder? 😉

Woll-Shopping in Paris: La Droguerie

Eigentlich liegt der Laden im ehemaligen Hallenviertel durchaus zentral… dennoch habe ich es nach einer kurzen Stippvisite vor vielen Jahren nie mehr zu den Öffnungszeiten da hinein geschafft.

This shop in the former market quarter is quite central, still I only made a very short visit years ago, but since then never made while the opening hours. Which might have to do with self-protection. What they offer is more than appetizing

La Droguerie

Das mag allerdings auch Selbstschutz gewesen sein, denn das Angebot ist mehr als appetitlich….

Wenn man genau hinsieht… der Laden mag einmal eine Fleischerei gewesen sein. Doch heute verdecken bunte Wollstränge in verschiedenen Qualitäten und allen Farbabstufungen die weiß gekachelten Wände und von den Fleischhaken hängen Pullover, Jacken und Wollstränge herab. Natürlich gibt es zur Wolle auch alles Strickzubehör bis hin zu eigenen Anleitungen. (Die exklusiv zusammen mit der Wolle verkauft werden. Angesichts der Farbauswahl kann allerdings niemand sagen, er hätte nichts gefunden… 😉 )

If you give it a closer look you’ll recognize the signs of a former butcher: But today the white tiled walls are hidden behind wool strands in different materials and colours. Or finished sweaters and cardicans for kids and adults. Of course you also get knitting needles and patterns (that are sold exclusively with the wool; but the choice of colours they have is large enough to have something for every taste….)

Vorsichtiges Streicheln ist erlaubt, doch nichts mit Selbstbedienung! Man stellt sich an und wartet bis man an der Reihe ist. Dann wird die Wolle gewogen und man kann zur Kasse.

Genauso appetitlich wie die Wollstränge sind allerdings auch andere Sachen angerichtet: Eine Wand mit Bändern und Borten, ein riesiges Regal mit Perlen in Gläsern, die Knöpfe,…

Verführung pur…

You are allowed to touch the soft strands, but no self service. First queue (which can take quite a while, it there is only one person in front of you it’ll take 20 minutes anyhow because she’ll want to buy a non findable pattern and then take another ten or fifteen minutes to decide about the colour) and when it’s your turn your wool gets weight and you can take your place in the queue at the cash desk…

If you don’t knit….. beads, roccailles, buttons, braids and ribbons are not less appetizing… seduction…

Die Webseite www.ladroguerie.com zeigt leider nur einige Bücher, aber vielleicht liegt eine der restlichen Filialen beim nächsten Frankreich-Urlaub in Reichweite….?

The webside www.ladroguerie.com shows only some books, but maybe one of the other shops in France are close to your next holiday place…?

Adresse: 9 et 11, rue du Jour, 75001 Paris (Metro Les Halles)

Stick-Shopping in Paris: Le Bonheur des Dames

Embroidery-Shopping in Paris: Le Bonheur des Dames

Läden dieser Art nannte man in meiner Kindheit schlicht “Handarbeitsgeschäft”. Es gab alles, was man fürs Arbeiten mit der Hand brauchte und darunter verstand man Sticken. Plattstich, Kreuzstich, Stramin, Leinen, Perlgarn, Baumwollgarn,Sticknadeln,… was Frau im Biedermeier so brauchte um Blümchen auf Taschentücher oder röhrende Hirsche auf Teppiche zu sticken. (Oder so.)

When I was a kid those shops were simple “Handarbeitsgeschäfte” (literally translated it makes something like “shop for manual work”) and they had everything you needed for working with your hand. Meaning embroidery in whatever technique. So they had the needles, the canvas, the linen, the different threads… anything what women of the “Biedermeier” time needed to embroider tiny flowers to linen hankies or belling stags (a famous German paining, reproduced countless times…) to tapestry canvas.

Gar nicht meine Welt.

Und für Handsticken gilt das bis heute: nicht meine Welt. Trotzdem zog mich der Laden magisch an.

Therefore not my world at all.

And as far as embroidery by hand is concerned that is true until today. Not my world. Still the shop drew me in magically.

Das mag am literarisch inspirierten Namen gelegen haben, am Ambiente unter einem der Bögen des Viaduc des Arts oder an der breiten Auslage, die ein kreatives Paradies ahnen ließ.

Und siehe da… zwar steht alles um den Kreuzstich im Vordergrund (wobei die Motive und Packungen die man dort kaufen kann keineswegs alle altjüngferlich sind), es gibt unzählige Sorten Handstickfarn in einer umfassenden Farb- und Materialwahl, Zählstoffe, Nadeln,… was man sich eben so vorstellt.

This might have been due to the literally inspired name, due to the ambiance under one of the arcs of the Viaduc des Arts or due to the large window that already gave hints ot a creative paradise.

And.. well, cross-stitch is the focus (still the motives and ready to go sets they sell there are far from old fashioned), but they have like all sorts of hand embroidery thread in a large choice of colours and materials, evenweaves, needles,.. what you imagine in a shop like that.

Aber das ist nicht alles. Zusätzlich findet man Stoffe und Material fürs Patchen und Quilten (wird in Frankreich derzeit auch sehr geschätzt und gerne von Hand gemacht; Handarbeit im Sinne des Wortes scheint mir überhaupt deutlich mehr geschätzt zu werden als in Deutschland), eine große Auswahl an Bändern und Borten… und eine Ecke mit diversem Zubehör von Clover. Wo ich auch endlich mein “Mesh Transfer Canvas” gefunden habe, dem ich schon Jahre hinterherjage. Alleine dafür hat sich der Besuch gelohnt.

But that is not all. They also have fabric and material for patchwork and quilting (quite popular in France at the moment and they like doing it really “by hand”; my general impressin is, that manual work at the moment is more appreciated in France than in Germany), braids and trims… and some choice of material from Clover. Where I found “Mesh Transfer Canvas”, what I had been searching in vain in Germany for years. That alone was worth the visit.

Die Internetseite www.bonheurdesdames.comzeigt nur einen Teil des Angebots, vor allem den “kreuzstichigen”.

The Webpage www.bonheurdesdames.com is focused on cross stitch and shows only a fraction of the things they have.

Adresse: 17, avenue Daumesnil, 75012 Paris (Metro Gare de Lyon)

Paris-Beute

Beim letzten Parisbesuch hatte ich übrigens gar keine Kaufabsichten.

Ich war nicht mal wirklich in Läden. Also nur so ein bißchen bummeln. Nicht zu speziellen Läden um was zu kaufen.

Einkaufen in ParisWeil eigentlich… wollte ich ja nichts kaufen.

Ich hatte ja auch nur einen kleinen Koffer dabei.

Nun… dafür ist es doch recht viel geworden.

Weiß ich denn, daß ich auf so viele günstige Perlen und Rocailles in den verschiedensten Lädchen stoße?

Und die Verschlüsse für Ketten… hätte ich die auf dem Flohmarkt liegen lassen sollen? Wann bekommt man so was denn wieder? (Außerdem… bei fünf war der fünfte schon fast gratis… )

Und die Holzperlen brauche ich ja eh für ein Stickexperiment. Für 2 EUR die Tüte… muß man doch mitnehmen.

Die Perlen für Birapebluva mußte ich auch kaufen, schließlich habe ich die auch gleich vor Ort verbastelt. Und naja… bißchen Rest ist immer. Auch der Draht war dafür nötig. :o)

Und dem “Mesh Transfer Canvas” jage ich seit Jahren hinterher, seit ich ihn in einem amerikanischen Buch gesehen habe. Dabei war ich in den Laden wirklich nur zum Gucken gegangen…

Aber… in “La Droguerie” habe ich nichts gekauft.

Bin ich nicht standhaft? 😀

Drachen und Schwein statt Carne und Vale

Da ich mit besoffenen Menschenhorden nicht so viel am Hut habe gilt für mich seit ich in einer Karnevalshochburg wohne: Der Karneval kommt, nowak geht.

chinesisches Neujahr in St. Germain

Paris bietet sich als Ziel an, denn Fasching, Fasnet, Karneval,… gehört dort nicht zu den großen Ereignissen des Jahres. Wir haben einmal vor Jahren eine Horde verkleideter Rollerblader gesehen… aber das war zu Halloween. Und auf dem Land (Februar ist auch ein guter Zeitpunkt, um den Weinkeller aufzufüllen… ) sieht man mal ein paar verkleidete Kinder auf dem Weg ins Pfarrheim oder den Gemeindesaal… aber das war es dann auch.

Das geht so weit, daß Zeitungen sogar erklären müssen, daß der “Carnaval” in Rio an den drei Tagen vor Aschermittwoch stattfindet… denn “Carnaval” gibt es in Frankreich durchaus gelegentlich… aber das kann gerne auch zu Beginn der Fastenzeit oder Mitten im Sommer sein und wird meist als Werbeveranstaltung von Geschäften oder Einkaufszentren ausgerufen. :o)

Bunt ging es diesmal in Paris allerdings dennoch her, Straßenzüge und Plätze (vor allem im 13°) waren mit Lampions und Fahnen geschmückt und das ein oder andere Mal tobten farbig gekleidete Gestalten über Plätze oder auf Bühnen.

chinesischer Drache in St Germain

Denn wichtiger als so ein komischer katholischer Brauch ist in dieser Zeit das Neujahrsfest.

Das chinesische Neujahrsfest, um genau zu sein.

Und das wird gründlich gefeiert. Das große Defilee (für Kölner: der Zoch) findet allerdings erst dieses Wochenende statt, das haben wir verpaßt.

Aber dafür tanzte auf der Place St. Sulpice dieser Drache zu Trommelrhythmen und Blechklängen.

Leider wurde es gerade dunkel und unsere Digicam ist dafür so gar nicht ausgestattet… ich entschuldige mich also für die schlechte Qualität der Bilder und zeige sie trotzdem.;)

chinesisches Glücksschwein im Marais

Beim Abendessen wunderten wir uns dann über die seltsamen Geräusche, die von der Straße nach oben drangen.

Klang das nicht wie… ein Schwein?

Mitten in der Stadt ein doch unerwartetes Geräusch.

(Oder hat doch nur wieder ein Kleinkind einen Trotzanfall? gg)

Doch der Blick aus dem Fenster zeigte: doch, in der Tat, ein Schwein. Noch recht klein und auf dem Asphalt nicht restlos glücklich, ließ es sich aber doch ganz gerne streicheln (da hörte es dann auch auf zu schreien.) Und mit einem hübschen, straßverzierten Geschirr. Hat auch nicht jeder.

Schließlich ist es das Jahr des Schweins, das begonnen hat! Und das soll Glück und Wohlstand bringen.

In diesem Sinn: Ein gutes neues Jahr! 😉

Voiture de Jouy

(Mit speziellen Grüßen an Bärbel 😉 )

Toile de Jouy

Daß die Toile de Jouy in Frankreich und noch mehr Paris bis heute beliebt für Vorhänge oder auch Wände ist… das ist nicht neu.

Daß Franzosen aber auch vor Autos nicht halt machen…. diese Erkenntnis verdanke ich meinem Bruder.

Der wünschte sich nämlich zu Weihnachten eine Pfeffermühle mit anständigem Mahlwerk und dafür gibt es nur eine Quelle: Peugeot. (Da er den Wunsch aber etwas kurzfristig äußerte… mußte der Einkauf bis nach Weihnachten warten.)

Und da entdeckte ich dann unter anderem diese Variante eines Autos. Auch die Sitze… sehr interessant.

Allerdings, so vermute ich… nicht wirklich straßentauglich. Andererseits auch besser so, denn heller Stoff schmutzt schnell und Kleinwagen hin oder her… für die Waschmaschine dürfte er doch zu groß sein. :o)

Schönes-Shopping in Paris: mahatsara

Tja, ich weiß nicht so recht, wie ich das Angebot des Ladens besser beschreiben soll…?

In Deutschland heißen Läden, in denen es einfach nette Sachen mit meist eingeschränktem Gebrauchswert gibt gerne “Geschenkeshop”. Und ich weiß nicht, wozu die gut sind. Denn meine Geschenke wähle ich doch lieber individuell aus, zum Empfänger passend. Außerdem ist das Angebot der Läden häufig… naja, reden wir nicht drüber.

Aber für diesen Laden fällt mir sonst kein Oberbegriff ein. Außer daß die Sachen einfach schön sind. Viel Handwerk, ein bißchen Kunst? Eher Kunstgewerbe? Die Übergänge sind fließend.

Manches ist nützlich (wie Schalen) oder wenigstens teilweise nützlich (Vasen), anderes gar nicht funktional (Figuren).

Die Herkunft der Sachen ist Afrika, manches sieht auch so aus. Anders gar nicht. Ein Entwicklungshilfeladen ist er aber auch nicht, dazu ist er zu schön, zu gestyled. Trotzdem hilft der Verkauf natürlich den Künstlern und Kooperativen in verschiedenen afrikanischen Ländern.

Und aus Mitleid muß dort keiner Kaufen, die Sachen sind schön. Und die Preise… angemessen. Keine Billigware. Schöne, handwerkliche Fertigung.

Äh.. ja… was gibt es?

Schöne Sachen. 🙂 Vasen, Schalen mit geschwungenen Mustern aus Telephondraht geflochten (oder eher gewebt?), Textilien, kleine Möbel, Objekte, handgefilzte “Steine” von kieselklein bis felsgroß,…

Wenn man mal noch die eine oder andere ausgesuchte Kleinigkeit oder einen Hingucker für die eigene Wohnung sucht… oder als Geschenk.

Ich werde da jedenfalls noch öfter vorbeigucken!

Nicht nur im Internet: www.mahatsara.com

Adresse: 8, rue Oberkampf, 75011 Paris (Metro Filles du Calvaire)