Schwester Plattfuß grüßt von der Shopping-Tour

Shopping

Der Fortschritt an der Probejacke ist noch nicht so weit, wie ich ihn gerne hätte, weil ich heute den ganzen Tag unterwegs war. (Und noch etwas länger als geplant, weil ich die Büroschlüssel vergessen hatte und erst mal wieder nach Hause fahren mußte, um sie zu holen. Blöderweise kann ich dafür nicht mal jemandem die Schuld geben… *grr*)

There is less progress on my test jacket than I’d like, but today I was “on the road” all day. (And even longer than planned, since I had forgotten to take the keys for the office. So when I arrived there I had to go back home to fetch the keys. And I cannot blame anyone for that than me. Stupid…)

Und danach bin ich wieder quer und schräg durch die Stadt für den Großeinkauf. In jedem Laden ein Artikel (und nicht nur Nähsachen.) Aber immerhin habe ich jetzt die meisten Zutaten beieinander. Stoff Müller hatte die Watteline und Futter für die Probejacke. Karstadt den Seidenorganza für die Einlage. dann links abbiegen zu Plissee Becker, wo der geniale Inhaber meine Frage nach großen Druckknöpfen nicht mit dem Griff zum Prym Päckchen beantwortete, sondern dunkel brünierte aus einer seiner unzähligen Schubladen zog. Die kann ich dann verwenden, ohne sie überziehen zu müssen. (Von Prym habe ich auch welche mitgenommen, die brauche ich für die Testjacke.)

After doing some printing in the office I ran again front and back, left and right through the city. Stoff Müller had my batting, Karstadt the silk organza, then turning left to Plissee Becker where the owner answered my request for big snaps not with the standard silver ones from Prym but with one of his amazing wooden drawers where he took some in a dark and warm metallic colour. So I will be able to use them without covering. (I bought some from Prym also for my test jacket.)

Ja und dann kehrt Marsch in die entgegengesetzte Richtung… ne, da habe ich die U-Bahn genommen… und außerdem hatte mein Besuch bei der Maschenkunst jetzt nichts mit dem Nähprojekt zu tun. Ich gestehe, stricken tu ich trotzdem noch…

And then I turned on my heels, walked to the opposite direction… no, I took the metro… and my visit at Maschenkunst had nothing to do with this sewing project. I have to confess that I haven’t stopped knitting.

Leider habe ich immer noch nicht alles zusammen, denn das Futter, das ich für die Jacke gerne haben wollte ist gerade nicht vorrätig, meine Ersatzfarbe auch nicht… also wird es wohl das gleiche blau werden wie für das Kleid. Aber es muß, zusammen mit dem Reißverschluss, erst losgeschickt werden. Aber ich habe genug, um mindestens eine Woche lang arbeiten zu können. (Und sollte bis Ende der Woche eigentlich auch alles erledigt haben, was geht… So weit der Plan…)

(But I still need some notions. The lining I wanted for the jacket is not on stock, neither the second colour…. so I will have to take the same blue I choose for the dress. But it’s not on it’s way yet, neither the zip for the dress. But I have enough material for at least one week. And should habe done everything that is already possible until next week. Well… so far the plan…)

Aus dem Blogarchiv

From the archives:

Oktober 2006, immer noch die Bluse (October 2006, still fiddling around with the blouse)

Oktober 2007: Challengenachbereitung und Parisshopping (October 2007: Doing the aftermath of the Challenge and shopping in Paris)

Stoff-Shopping in Toulouse: Docks des Tissus

Docks des TissusEin virtuelles Souvenir habe ich von meinem diesjährigen Urlaub dann doch mitgebracht…

Wenn ihr mal in Toulouse seid (was auch aus ganz anderen Gründen empfehlenswert ist, den Toulouse ist eine sehr schöne und interessante Stadt, die ohnehin einen Besuch wert ist), dann solltet ihr euch dieses Stoffgeschäft nicht entgehen lassen.

Für Impulskäufe bietet es sich nicht an, denn die Stoffe sind durchweg edel. die Muster auch in Haute Couture Collektionen zu finden. Ob aufwendig bestickter Seidenchiffon mit Perlen und Pailletten, Kostümstoffe aus Wolle und diversen Mischgeweben, Wolljersey,…. bis hin zu hochwertigen Polyesterstoffen. (Ja, ich weiß, generell Geschmackssache, aber die Franzosen haben da wenig Vorurteile.)

Die Stoffe hängen farbsortiert in langen Bahnen an den Wänden, alleine das ist wunderschön anzugucken. (Wobei auch darum gebeten wird, sie nicht anzufassen, wenn es nicht sein muß, denn viele der edlen Fasern sind durchaus empfindlich.

Die Preise entsprechend, bei etwa 40 EUR/Meter geht es los, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.

Aber auch wer nichts kauft….. alleine das Anschauen ist den Abstecher wert, in den versteckten Innenhof.

Adresse: 22. Rue Lafayette, 31000 Toulouse

Fabric-Shopping in Toulouse: Docks des Tissus

Docks des Tissus, StoffgeschäftThere is one Souvenir I brought you from my last holiday in France…

If you ever come to Toulouse (which you should do, because Toulouse is such a beautiful and interesting city that is worth a visit) then you should absolutely visit that that fabric store.

It’s not the place for impulsive shopping, because the offers are precious, some of them from Haute Couture Collection. From heavily embroidered and beaded silk chiffon over woolen crepe for suits to fine knits in merino wool. But also quality Polyester prints and novelty fabrics. (Unlike the Germans the French in general have few prejudice against artificial fibers, as long as they are fashionable… 😉

The fabric hang rainbowlike along the walls, so even looking at them is a pleasure. (And also imperative, because they ask you not to touch the often delicate fibers if you do not seriously consider to buy them.)

Only fair enough, because the price range from 40 EUR/m and up. No limits..

But even if you do not intend to buy anything, just seeing is a pleasure worth a small detour in that a little hidden yard.

Address: 22. Rue Lafayette, 31000 Toulouse

Silk-Painting-Shopping in Paris: Shop Text Ponsard

This shop was an accidental finding… we had missed turning and ended on the Boulevard du Temple. It was not my first time there, but as I was still looking for silk dye after having messed up my wooldyeing experiment and so evidently this time a bell rang in my head.

And I was in before my sweetheart had the chance to say anything… :o)

I wish I knew the shop before when I was still doing silk painting. They have everything.. paintings and dyes of different kinds and from different companies, the whole choice of colours. They have silk ready to paint or on the roll, also different kinds, very pretty jacqards,… just anything you could need, when you want to bring dye or colour on any kind of fabric. Not only silk.

And the people were very friendly and competent, too. In french, at least.

Address: 7-9 Boulevard du Temple, 75003 Paris (Metro: Filles du Calvaire)

And they have a website, also in French…: http://www.shop-text.net

Paris-Beute

Beim letzten Parisbesuch hatte ich übrigens gar keine Kaufabsichten.

Ich war nicht mal wirklich in Läden. Also nur so ein bißchen bummeln. Nicht zu speziellen Läden um was zu kaufen.

Einkaufen in ParisWeil eigentlich… wollte ich ja nichts kaufen.

Ich hatte ja auch nur einen kleinen Koffer dabei.

Nun… dafür ist es doch recht viel geworden.

Weiß ich denn, daß ich auf so viele günstige Perlen und Rocailles in den verschiedensten Lädchen stoße?

Und die Verschlüsse für Ketten… hätte ich die auf dem Flohmarkt liegen lassen sollen? Wann bekommt man so was denn wieder? (Außerdem… bei fünf war der fünfte schon fast gratis… )

Und die Holzperlen brauche ich ja eh für ein Stickexperiment. Für 2 EUR die Tüte… muß man doch mitnehmen.

Die Perlen für Birapebluva mußte ich auch kaufen, schließlich habe ich die auch gleich vor Ort verbastelt. Und naja… bißchen Rest ist immer. Auch der Draht war dafür nötig. :o)

Und dem “Mesh Transfer Canvas” jage ich seit Jahren hinterher, seit ich ihn in einem amerikanischen Buch gesehen habe. Dabei war ich in den Laden wirklich nur zum Gucken gegangen…

Aber… in “La Droguerie” habe ich nichts gekauft.

Bin ich nicht standhaft? 😀

Schönes-Shopping in Paris: mahatsara

Tja, ich weiß nicht so recht, wie ich das Angebot des Ladens besser beschreiben soll…?

In Deutschland heißen Läden, in denen es einfach nette Sachen mit meist eingeschränktem Gebrauchswert gibt gerne “Geschenkeshop”. Und ich weiß nicht, wozu die gut sind. Denn meine Geschenke wähle ich doch lieber individuell aus, zum Empfänger passend. Außerdem ist das Angebot der Läden häufig… naja, reden wir nicht drüber.

Aber für diesen Laden fällt mir sonst kein Oberbegriff ein. Außer daß die Sachen einfach schön sind. Viel Handwerk, ein bißchen Kunst? Eher Kunstgewerbe? Die Übergänge sind fließend.

Manches ist nützlich (wie Schalen) oder wenigstens teilweise nützlich (Vasen), anderes gar nicht funktional (Figuren).

Die Herkunft der Sachen ist Afrika, manches sieht auch so aus. Anders gar nicht. Ein Entwicklungshilfeladen ist er aber auch nicht, dazu ist er zu schön, zu gestyled. Trotzdem hilft der Verkauf natürlich den Künstlern und Kooperativen in verschiedenen afrikanischen Ländern.

Und aus Mitleid muß dort keiner Kaufen, die Sachen sind schön. Und die Preise… angemessen. Keine Billigware. Schöne, handwerkliche Fertigung.

Äh.. ja… was gibt es?

Schöne Sachen. 🙂 Vasen, Schalen mit geschwungenen Mustern aus Telephondraht geflochten (oder eher gewebt?), Textilien, kleine Möbel, Objekte, handgefilzte “Steine” von kieselklein bis felsgroß,…

Wenn man mal noch die eine oder andere ausgesuchte Kleinigkeit oder einen Hingucker für die eigene Wohnung sucht… oder als Geschenk.

Ich werde da jedenfalls noch öfter vorbeigucken!

Nicht nur im Internet: www.mahatsara.com

Adresse: 8, rue Oberkampf, 75011 Paris (Metro Filles du Calvaire)

Perlen-Shopping in Paris: Tout A Loisirs

Shopping for beads in Paris: Tout A Loisirs

Paris im Winter ist ja immer eine gute Gelegenheit zum Shopping. Bei niedrigen Temperaturen oder gar leichtem Niesel finden selbst Ehegatten (des männlichen Geschlechts) den Weg in die Geschäfte von einer gewissen Attraktivität. Und so habe ich diesmal aus Paris wieder ein paar Einkaufsadressen mitgebracht.

Winter in Paris is a great time for shopping. Low temperatures or drizzle make going into a shop interesting, even for (male) sweethearts. So I have some new adresses.

Perlen, Roccailles, Kristalle,… Schmuck basteln ist ja schon seit einiger Zeit wieder ein Thema. Um das ich lange herumgeschlichen bin. Noch ein Hobby. Gut, die Zutaten sind klein. Zumindest jedes für sich. Aber man braucht ja eine gewisse Auswahl, wenn man damit arbeiten will, nicht wahr? 😉

Beads, Roccailles, Crystal,… DIY-adornement has becoming popular again. A trend I tried to avoid for quite some time. Another craft. Sure, what you need is small. At least each item. But you need a certain choice if you want to make something, right? 😉

Da der Laden zwischen unserer Wohnung und dem nächsten Baumarkt liegt, bin ich in den letzten Monaten sehr oft daran vorbeigekommen und habe ab und an auch kurze Abstecher hinein unternommen…

Ein Kramladen im besten Sinn des Wortes, aus alten, dunklen Holzregalen und Glasvitrinen glitzert einem alles was man so braucht entgegen. Sogar nach Farben sortiert. Von winzigen Roccailles über geschiffene Toupis bis zu großen Glasperlen, Tonperlen, Federn, Filzelementen, Metallteilchen… das meiste kann man sich selber aus kleinen Bottichen heraussuchen, nebeneinanderhalten, vergleichen,…

Natürlich gibt es auch alle Formen von Perlenfäden, ob man lieber auf Nylon, Seide oder schmale Organzabänder fädeln mag… alles da. Verschlüsse für Armbänder, Ketten, Ohrringe? Aber sicher.

This shop is between our appartment and the next home improvement store so I had to pass it quite often over the last months and couldn’t avoid to go in there from time to time…

It looks like an old fashionned shop, dark wooden shelves and a carved counter are an attractive background for a lot of glas jars. Inside sparkle in all hues… sorted by colour, from tiny roccailles to diamond like cut toupis, huge glass beads, clay beads from India, feathers, felt ornaments, metall,… for most things you just pick them out of the jars, go around, compare to others, find matching pieces,…

Of course they also have all kind of threads ore wire to bead on, nylon, silk, velvet ribbon,.. whatever you prefere. You want to make earrrings or rings? You name it, they have it.

Das Personal ist nicht nur nett, sondern auch kundig. Falls man nicht selber stöbern mag. Oder falls man das Gesuchte nicht findet. Denn im hinteren Ladenteil steht noch eine Wand voller Schubladen, in denen sich weitere Kostbarkeiten verbergen. Kristalle und Strasssteine in allen Größen, Farben und Formen. (Auch von Svarowski natürlich….)

Und wem die Ideen fehlen, der findet auch noch Bücher zum Thema. (Leider meist auf Französisch…)

The staff is friendly and competent. If you do not want to search around yourself. Or if you can’t find something. Because in the back part of the shop are a lot of drawers that hide more treasures. Like all sizes and colours of rhinestone (including Svarowski, of course….)

And if you need ideas, they have a lot of books. (Mostly in French.)

Eindeutig eine Pflichtadresse für alle Schmuckbastler und Perlensticker!

Und wer in nächster Zeit nicht nach Paris kommt: Der Laden hat eine Webseite, einen Katalog und man versendet, so versicherte man mir, ohne Probleme ins Ausland: www.toutaloisirs.fr

(Jetzt sollte der Link stimmen, danke Jana!)

So a place not to miss for anybody who makes anything with beads, from bracelets to embroidery.

If you don’t make it to Paris: They have a webside, a catalogue and they say shipping to the rest of the world is no problem. www.toutaloisirs.fr

Adresse: 50, rue des Archives, 75004 Paris (Metro Rambuteau)

Kurzwarenshopping in Paris: Entree des Fournisseurs

Shopping for notions in Paris: Entree des Fournisseurs

Was es hier nicht gibt, das gibt”s nicht. Oder so

Die große Fensterfront zum Hof dient nicht als Schaufenstern, sondern um Rollenständer davor abzustellen. Alle Arten Band, von Rips- über Satin-, Chiffon-, Samt-,… in allen Breiten, einer unglaublichen Farbvielfalt, uni oder auch gemustert, gewebt, gestickt…..

What you don’t find there doesn’t exist…

The big windows to the courtyard  are no showcases, the place behind is just filled with displays for all kind of trims, braids, ribbons,…. satin, chiffon, velvet,… all width, any colour, solid colours or patterned, woven, embroidered,…

Auf den (laut Webseite) 120m² navigiert man dann um die Knopfschränke herum, Farben, Stile, Materialien,… wer hier nicht fündig wird, muß selber backen. (Wobei ich knopftechnisch etliche “alte Bekannte” getroffen habe, denn Jim Knopf etwa gibt es in Aachen beim Scherzkeks auch…)

In einer anderen Ecke warten hochwertiger Filz, Baumwollstoffe (original “Liberty”), Kinderschnitte von Citronille, Strickgarne und Wolle, alles fürs Handsticken, von Seide über Baumwolle bis Wolle,… Bücher, Strickanleitungen,… und das alles im Zentrum von Paris.

Inside you have 120 m² (according to the webside) to navigate around buttons. Whatever colour, style, material you want…. if they don’t have you’ll have to make it yourself. (Even though not everything was new to me. The famous “Jim Knopf” buttons can also be found at the Scherzkeks-Shop in Aachen.)

Another corners accomodate felt, cotton fabric (mostly “Liberty”), sewing pattern for children from “Citronille”, knitting yarns and wool, embroidery thread in cotton, silk, wool,…. books, knitting pattern,… and everythin right in the center of Paris.

Fin, bref,… wer im Marais ist (der Weg zur Place des Voges läßt sich leicht und unverdächtig so legen, daß nicht-nähende Begleitpersonen erst merken, was vor sich geht, wenn sie schon drin sind.. 😉 )und das an einem Wochentag, der sollte sich dieses Kurzwarenparadis nicht entgehen lassen. Und einen gut gefüllten Geldbeutel mitnehmen.

Fin, bref… when you are in the Marais (and it’s between Hotel Carnavalet and Place des Voges, so any not sewing familymember will only recognize what’s going on when he or she is already in…) and not on a Sunday, then come in. And better start saving for that event now… 😉

Alle anderen können sich auf der Webseite (www.entreedesfournisseurs.com) zumindest mal umgucken, auch wenn dort das Sortiment nicht zu besichtigen ist und der Katalog nur einen Bruchteil des Sortiments zeigt. (Update September 2008: die Webseite zeigt inzwischen zumindest einen Großteil des Angebots.)

The rest of the world can at least visit the website: www.entreedesfournisseurs.com (I’m not sure whether it contains all they have, but there is at lot of it.)

Adresse: 8, rue des Francs Bourgeois, 75003 Paris (Metro St Paul)

Großstoffjagd

Stoffe für 52 Leute… gar nicht so einfach. Etwa 80 Meter von einem “Basisstoff” und den Rest des Geldes… auffüllen. Wenn von einem Stoff jeder nur einen halben Meter bekommen soll sind das schon 26 Meter. Das ist mehr als ein Ballen. Hm.

Aber in Paris… sollte das doch möglich sein.

Hoffte ich wenigstens.

Und zog meinen Gatten im Schlepptau bergan ins Stoffgeschäfteviertel.

Zuerst brauchte ich natürlich einen “Ausgangsstoff”, von dem jeder so 1,50m bekommen sollte und nach dem sich die weitere Stoffwahl richten würde. So weit der Plan.

Nun… die kleineren Stoffgeschäften winkten ab, 80m von einem Stoff… (außer bei Möbelstoffen) bißchen viel. Gut, keine Überraschung.

Und so tobte ich durch die großen.

In der Deballage St. Pierre Und mein Mann versuchte, mich mit der Kamera einzufangen… zwusch schon wieder vorbei.

Immer mal wieder tauchte was interessantes auf. Doch… entweder zu teuer (In großen Mengen gibt es vor allem die wenig modischen Schwankungen unterworfene “Standardware”, meist uni und eben zum “Standardpreis”.) oder nicht in ausreichender Menge vorhanden. (Die spannenden Sachen sind Posten, oft Reste aus der Bekleidungsindustrie. Preislich angenehm, meist hochmodisch, können aber nicht nachgeordert werden.)

Deballage St PierreHier und da tauchte mal ein interessanter Ballen auf… schöne Farbe… bäh, ist der klebrig…

Doch weder ich noch eine motivierte Verkäuferin gaben auf. Handy am Ohr wurden die interessanten Ballen in der Zentrale abgefragt (gelobt seien Unternehmen mit vielen Filialen und großen Ordermengen bei Posten!): Ungefähr zehn graugrundige, fünf blaugrundige, drei grüngrundige und ein braun-oranger Fischgrat später kristallisiert sich ein Trend heraus: Der Trend des Jahres ist Karo, deswegen gibt es nur davon im Lager noch genug.

Karierte Stoffe, ich gestehe es, würde ich für mich nie kaufen. Ich hatte ja ein ein Webmuster für den Basisstoff gedacht, aber doch eher was dezentes.

Glencheck KaroAber wie ich ja von Anfang an wußte… Stoffe sind “Marktwaren” und das Tagesmenue wird frisch gekocht, aus dem, was da ist. Herausforderung eben.

Also wurde es ein schwarz-weiß karierter, sehr weicher Stoff aus einer Viscose-Polyestermischung.

Genau vier Rollen zu je zwanzig Meter lagen noch im Zentrallager und mit einiger Überredung gelang es der Verkäuferin auch, ihre Kollegin am anderen Ende der Strippe davon zu überzeugen, ihr die alle zu schicken. Denn wie gesagt… Karos sind der große Trend des Winters und von diesem Stoff waren es die letzten Rollen. Diese Kästchen zumindest bekommt keiner mehr in Paris.

(Dank der Linien stellte sich der Stoff immerhin als dankbar beim abschneiden heraus… immer an der Linie lang. 20 Meter von der Rolle abwickeln ist zwar lästig, aber sonst… wirklich prima. Eine Rolle ist auch schon abgeschnitten…)

Geliefert würden sie wegen des Feiertags erst zwei Tage später. Aber angesichts der sonst noch zu erwartenden Stoffmengen würde ich das ohnehin nicht alles auf einmal tragen können. Auch nicht mit Hilfe meines Göttergatten, der sich ohnehin schon feixend ausmalte, wie ich Riesenstoffkartons quer durch Paris zöge. :o)

afrikanischer DruckstoffWeiter ging es… im Hinterkopf hatte ich von Anfang an gehabt, daß die Stoffe auch ein Stück weit für Paris stehen sollten, nicht nur dort gekauft. Einen modischen Trendstoff hatte ich, aber es gibt noch andere Stoffe, die man in Paris sehr viel sieht, um so mehr unterhalb des Montmartre, im Viertel “Goutte d”Or” wo man sich (vom oft grauen Himmel mal abgesehen) in Afrika wähnen kann. Die Läden verkaufen noch nie gesehene Fische und Gemüse mit unbekannten Namen, die Restaurants bieten die Küche der Elfenbeinküste, des Kongo, Benins,…. an und… die Menschen tragen bunte Stoffe.

Die in Paris auch als “afrikanische” Stoffe verkauft werden. (Eigentlich haben die Holländer diese Druckstoffe auf Java herstellen lassen und in Afrika populär gemacht und gewinnbringend verkauft, aber heute… sind es eben afrikanische Stoffe.)

Dabei handelt es sich um dünne Baumwollstoffe in intensiven Farben bedruckt, meist leicht steif bzw. mit etwas stand und mit einer etwas glänzenden Oberfläche.

Vermutlich weil ich mich in Aachen in Holzmodeln verliebt habe fiel mir dieser holzschnittartige Vogel so ins Auge. Außerdem paßte er mit seinem schwarz-weiß-Kontrast doch gut zu dem ebenfalls schwarz-weißen Karo. In drei oder vier verschiedenen Farbstellungen gab es diesen Stoff. Rot und grün waren die schönsten

Ich bräuchte aber ein bißchen mehr, sagte ich. “Pas de problem” sagte der Verkäufer, so viel ich wollte, könnte ich haben.

Als ich eine Zahl sagte wurde er doch etwas blaß und begann hektisch in seinen Stoffstapeln zu wühlen.

Nun denn, von den roten Vögeln (mit dem leicht orangenen Hintergrund) hatte er noch am meisten, also nahm ich das mal alles, noch nichts Böses ahnend.

(Da dieser nur etwa 112 cm breite Stoff schon in irgendwas yard langen Coupons kommt ist er auch sehr angenehm in weitgehend gleich große Stücke zu schneiden.)

Toile de JouyUnd noch ein Stoff ist mit Frankreich und Paris untrennbar verbunden: Toile de Jouy. Vor Augen haben wir bei dem Stichwort wohl alle pastorale Szenen auf weißem Baumwollgrund. (Marie Antoinette mochte dies ja bekanntlich, was die Beliebtheit des Stoffes möglicherweise beförderte.) Aber genauso gab es ursprünglich Chinoiserien oder auch alle möglichen anderen, auch mehrfarbige Drucke aus Jouy-en-Josas, wo die Stoffe ursprünglich bedruckt wurden. Und diese Gemeinde liegt tatsächlich im Pariser Umland, so grob Richtung Versailles.

(“Erfunden” wurde die Toile de Jouy übrigens von einem Deutschen, Christoph-Philipp Oberkampf, der als Färber und Kupferstecher auf die Idee kam, Kupferplatten als Druckstöcke einzusetzen. Das ermöglichte zum einen besonders feine Drucke und Schattierungen, zum anderen eine schnellere maschinelle Fertigung, weil die Kupferbleche auf Walzen gebogen werden konnten. Letztlich wurde Herr Oberkampf sogar in den Adelsstand erhoben und die Pariser Metrostation “Oberkampf” trägt bis heute seinen Namen.)

Toile de Jouy gibt es (auch wenn die Textilporduktion in Jouy-en-Josas nicht mehr existiert) zu sehr unterschiedlichen Preisen und in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen. Die meisten sind teuer, auf sehr festen, steifen Stoff gedruckt und haben dementsprechend auch eine sehr feine Zeichung. Verwendet werden sie meist für Möbel oder auch mal Handtaschen. (Ich habe diese Muster auch schon mal auf elastischem Stoff als Unterwäsche gesehen. Falls also jemand eine Quelle für Unterwäsche Stoff mit Jouy-Muster weiß… immer her damit. 😀 )

Angesichts des Budgets entschied ich mich für eine günstigere Version auf etwas weicherer Baumwolle. Wieder hatte ich vier Farbstellungen zur Auswahl: gelb (so hell, daß man eigentlich gar nichts erkennen konnte), blau (sehr unsauber gedruckt), grün (nicht mehr viel da) und… genau, rot. Immerhin auch die “typische” Farbe.

(Da der Stoff 280cm breit liegt habe ich ihn einmal längs geteilt. 52 hat leider auch so wenige grandzahlige Teiler.. einmal quer falten und in der Mitte durchschneiden, danach ausmessen, dreizehn Mal Falten und die Falten aufschneiden. Den Stoffbruch wollte ich dann mit dem Rollschneider bearbeiten. Bei so vielen Stofflagen keine gute Idee, das gab doch ein rechtes Gemetzel… :o) )

StrickstoffDrei Stoffe hatte ich inzwischen. Dann dachte ich, etwas elastisches, Jersey oder Strick könnte doch nett sein. Vielleicht in einer gedämpften Farbe, nach der ganzen Rotorgie? Und nicht so Figural.

Tja.. hier ein halber Ballen, dort noch ein paar Meter… hah! Hiervon waren noch eineinhalb Ballen da. Zwei wären mir ja lieber gewesen… aber mehr war nicht. Eine sehr interessante Struktur, irgendwie wolkig… die Verkäuferin und ich waren uns in so weit einig, daß wohl die links-gestrickte Seite nach außen gehört. (Aber wem das nicht gefällt… die rechte ist auch nicht schlecht.)

Wahnsinnig voluminös ist der Stoff. Glücklicherweise nicht schwer, denn trotz der Boucleartigen Struktur ist er gleichzeitig leicht und fein, hat beinahe was gespinnstartiges. Ein bißchen Wolle und Mohair sind drin, der Rest Acryl. Wenn ich mich recht erinnere.

Und… er ist wieder rot. Äh.. tja… Rot ist wohl die Modefarbe des Winters, deswegen haben sie besonders viel eingekauft. :o)

(Was allerdings das Schneiden betrifft… ich hoffe, daß jeder ein ungefähr gerechtes Stück bekommt. Aber der Stoff… wo ist gerade? Wo ist schief? Drei mal gemessen, vier Ergebnisse… 🙁 Sorry. Und ich will auch nie wieder schlecht über Händler denken, die so einen Stoff schief abschneiden. Ich habe gestern alleine zwei Stunden mit dem halben Ballen davon verbracht. Und den ganzen habe ich noch vor mir…)

Boiled WoolDa es von dem Strickstoff nicht mehr gegeben hatte, war immer noch Geld übrig…. Bei der “gekochten Wolle” zog mich ja eigentlich das gedämpfte Grün an… aber sieben Meter geteilt durch 52 Teilnehmer… 13 Zentimeter… nicht sehr nützlich, denke ich. (Neben mir schrie mein Gatte entsetzt “Noch eine Farbe?!?!?”)

Tja, der dickste verbliebene Ballen… war wieder rot. Nach dem kompletten abrollen und durchmessen desselbigen (zwei Verkäuferinnen plus mein Schatz waren damit beschäftigt) stellte sich heraus, daß immerhin gut 40 cm für jeden drin waren. Also kam der Ballen auch noch in die Tüte.

Na gut, eher Sack als Tüte…. 😉

(Schwer ist er, der Wollstoff, etwas rauh und körnig mit einer leichten Boucle-Struktur auf der einen Seite. Aber auch gut zu schneiden, weil er sich wenig verzieht.)

RoccaillesJetzt war nur noch “Kleingeld” übrig. also wühlte ich mich durch Knöpfe, Borten, Bänder…. und blieb letztlich an den kleinen Perlen hängen. In der Wühlkiste fand ich günstig dunkle (sahen im Glas schwarz aus, sind aber eher braun), helle (durchsichtig mit Regenbogeneffekt)und schwarz-weiße. (Davon hatten sie leider nur die drei kleinen Röhrchen.

Hier begann mein Herzblatt lästerliche Bemerkungen über Pinzetten und Perlen zählen zu machen…

Perlen auf der Waage…wenn ihr jetzt aber denkt, ich würde hunderte von kleinen Perlchen mit Lupe und Pinzette zählen…

… denkt ihr falsch.

Dafür gibt es schließlich die alte Analysenwaage aus meines Liebsten Bastelabteilung.

Ist zwar immer noch mühsam, aber doch deutlich schneller.

Wobei ich mich mit den kleinen Alubriefchen etwas wie ein Drogendealer fühle… 😉

Sind aber nur Perlen drin.

(Wie wir das ganze dann nach Hause geschafft haben… das sehen sie im nächsten Beitrag…)

LichtleitfaserÜberraschenderweise war immer noch etwas Geld da. Nicht mehr genug, um eine schöne Borte (mit mehr als 2cm langen Stücken pro Teilnehmer) oder Knöpfe zu kaufen (also keine Knöpfe, die man auch haben will….) und ich guckte die nächsten Tage um mich.

Ein paar Meter Wollfaden für jeden? BHV hat zwar ein breites Phildar-Sortiment aber so recht inspirieren wollte es mich nicht.

Noch mehr Perlen? Ach naja… notfalls…

Da stießen wir bei unseren Streifzügen durchs Marais ganz unerwartet auf eine Metallhandlung.

(Nette Sachen für Spielkinder…)

Mit einem ganzen Stockwerk Plastik. Von Plexiglas in zig Farben und Stärken, über Kunststoffolien, Selbstklebend oder nicht, transparent oder opak, einfarbig oder mit Hologrammeffekt, Schrumpfschläuche ich allen Breiten,…

Kurz: noch nettere Sachen für mich Spielkind.

Und unter anderem… Lichtleitfaser. In ganz fein und weiß auch gar nicht teuer. (Ich habe mir noch welche in Pink mitgenommen… die knallt gut. Mal sehen, was da draus wird.)

Okay, aber was ist Lichtleitfaser?

Ihr habt doch sicher schon mal diese Lampen gesehen, die ganz viele feine “Tentakeln” haben die an den Enden winzige Leuchtpünktchen haben? Diese Tentakeln sind Lichtleitfaser.

Licht geht hinten rein und kommt vorne als heller Punkt wieder raus. Funktioniert auch um die Ecke.

Und wenn man mehrere feine nebeneinander legt, dann bekommt man so einen “Lichterstrauß”.

Nein, ich habe noch keinen blassen Schimmer, wie ich das ins Outfit einbauen kann.

Aber ich fand es spannend.

Schlimmstenfalls kann man aber auch einfach die Perlen drauf auffädeln… :o)

Jetzt kennt ihr das ganze Paket und seine vollständige Geschichte.

Bis auf die vom Transport… 😉