Knipmode 11/2010, Modell 1a/Jurk (Kleid)

My first Knip. the English version of the review is on Pattern Review.

Kleid KnipmodeNachdem ich ja jetzt geraume Zeit mit Knipheften beliefert werde, war es endlich mal an der Zeit, auch einen Schnitt auszuprobieren.

Nun weiß man bei gänzlich unbekannten Schnittherstellern ja immer gar nicht, was einen erwartet, also ist ein Probemodell Pflicht. Dafür hatte ich jedoch keine Zeit, aber ich brauchte ohnehin wieder ein Nachthemd… Da wenn der Sitz in die Hose geht ist es nicht so schlimm.

Auch einen passenden Stoff hatte ich. Irgendwann mal auf der Hobbyschneiderin eingetauscht. Auf dem Photo im Web sah er dunkelrot mit viel grau und etwas beige aus. Was ankam war leider orange mit viel beige und etwas grau. Dummerweise gefiel mir das Retrodesign trotzdem, nur tragen war bei den Farben nicht drin, orange ist ungefähr das Gegenteil von “tragbar” bei mir. Es ist ein weicher Jersey mit wenig oder ohne Elasthan, laut Auskunft damals Viscose. Fühlt sich auf der Haut angenehm an. Dazu habe ich noch einen Rest sehr dünnen und ebenfalls weichen schwarzen Viscosejerseys verwendet um die Ärmel abzusetzen und den Ausschnitt einzufassen. (Reste von diesem Shirt.)

Da ich kein niederländisch kann, habe ich die Anleitung großzügig ignoriert und nur so viel versucht zu verstehen, wie ich meinte unbedingt zu brauchen.

Zunächst der Kontakt mit dem ungewohnten Schnittbogen. Dieser ist bei Knip auf einem festeren und glänzenden Papier und auch kleiner als von Burda gewohnt. Das resultiert darin, daß man nicht nur Vorder- und Rückenteil erst mal zusammenstückeln muß, sondern auch den Ärmel. Keine besonders erfreuliche Erfahrung. Das Kleid hat abgesetzte Blenden am Ärmel und am Saum, die man aber auch wieder getrennt zeichnen muß. Also quasi zuerst das ganze Teil abpausen und davon wieder die Blende extra abkopieren. Beim Kleid kam mir das zu paß, weil ich ja ohnehin die Blende weglassen wollte (aber dennoch die Länge, zum Glück reichte der Stoff), beim Ärmel hingegen fand ich es sehr unpraktisch gelöst, denn die Linie zum Anstückeln sitzt knapp oberhalb der Blende. Daß die Linien auf dem Bogen dick sind macht das Kopieren natürlich einfacher, aber daß sie teilweise so übereinander gedruckt sind, daß man den Verlauf nicht mehr erkennen kann, das ist weniger schön.

Jurk KnipmodeDa ich keine Informationen darüber hatte, welche Größe sinnvoll wäre habe ich mich stur an der Schnittmustertabelle orientiert und nach Oberweite Gr. 48 kopiert. Die ist hier sogar mit 113 cm reichlich. Da meine eigene Hüftweite nur 2cm über der für Größe 48 liegt und ich mir dachte, bei Jersey ist es eh egal habe ich da nicht zur nächsten Größe zugegeben, wie ich das sonst mache.

Meine anderen Änderungen habe ich wie üblich gemacht, 1cm an der Schulter raus und oberhalb der Taille um 2cm gekürzt.

Über die Nähanleitung kann ich hier nichts sagen, denn die habe ich ignoriert. Ich habe die Schulterabnäher des Raglanärmels als offene Nähte genäht, dann die Seitennähte des Kleides sowie die Ärmelnaht. Die Blenden an dem Ärmel angesetzt und dann die Raglannähte gemacht.  Die Raglannähte habe ich auch auf den oberen 5cm mit offenen Nahtzugaben gemacht damit ich sie da auseinanderbügeln konnte, der Rest rundum dann mit der Overlocknaht der Nähmaschine und die Nahtzugabe schmal zurückgeschnitten.

Da meine beiden Stoffe extrem weich sind habe ich den Ausschnitt mit Formband bebügelt, bevor ich ihn mit dem schwarzen Jersey eingefasst habe. Den habe ich auch etwas gedehnt, aber da er auch kein Elasthan enthält machte das letztlich keinen Unterschied.

Kleid Knip RückenansichtHier habe ich auch erst hinterher gesehen, daß gar keine Nahtzugabe hingehört hätte. Naja, jetzt ist ein Zentimeter dran.

Den Saum habe ich mit dem Wabenstich der Nähmaschine genäht, weil ich den besonders elastisch und daher für Nachthemden angenehm finde.

Das Ergebnis? An der Brust paßt es gut, auch die Schultern sind so weit okay. Was mich überrascht hat war, wie eng es an der Hüfte sitzt. So anliegend sah es auf dem Bild im Heft nicht aus. Also doch besser auf die nächste Größe gehen.Wobei das natürlich auch vom sehr weichen Stoff kommen kann. (Als Kleid müßte da auch noch heftig formende Unterwäsche drunter… so weicher Stoff und ohne Futter… nicht gut.)

Hinten im Rücken sieht man auch, daß ich zumindest da den Oberkörper noch etwas hätte kürzen können. Sicher spielt der weiche Stoff auch eine Rolle, aber Knip konstriert ja für etwas längere Frauen als Burda und auch als ich bin.

Was hingegen gar nicht geht (im Bild sieht man das nicht so gut) ist der Ausschnitt. Der klappt nach Außen, was gräßlich aussieht. Als Kleid wäre das ein TeilfürTonne. In’s Bett macht es hingegen nichts. Ich kann nicht sicher sagen, ob es nicht an dem weichen Stoff liegt, aber da ich oberhalb der Brust recht schmal bin, sollte ich einen Schnitt an der Stelle auch kürzen. Wenn ich mal einen “richtigen” mache.

Als Fazit kann ich sagen, daß ich ein dringend benötigtes Nachthemd bekommen habe, das als solches auch tragbar ist. Und daß ich eine ungefähre Vorstellung habe, was ich an Knipschnitten ändern muß, wenn ich was “straßentaugliches” nähen will. Zumindest am Oberkörper könnte das klappen. Hosen sind ja ein anderes Thema, das muß man dann neu testen.

Was mich wenig begeistert ist der Schnittbogen, der erscheint mir weniger durchdacht, als ich das so gewöhnt bin. Aber wenn ein Schnitt schön ist, dann kann man ein wenig Mühe doch auf sich nehmen.

Vogue V1056, Vogue American Designers (Kleid)

Ich suche ja immer nach Schnitten, die nicht der üblichen sackartigen “Mollimode” entsprechen. Das erfordert natürlich oft ein gewisses Vorstellungsvermögen, denn sich ein Modell vom superschlanken Körper an den eigenen umzudenken (selbst wenn der Schnitt durchaus in der passenden Größe existiert) ist nicht immer ganz einfach. Aber da die amerikanischen Schnittfirmen so einige Schnitte bis Gr. 20 oder 22 anbieten, lernt man das im Laufe der Zeit, wenn man sich nur traut.

This is a pattern review. The english version is on Pattern Review as usual.

Vogue V1056, SchnittüteAn diesen Vogue Designer Schnitt von Tom and Linda Platt hat mich die auffällige Verschlingung vorne angezogen. Da der Rest des Kleides körpernah runter fällt und eine schmeichelhafte Saumweite hat, war es mir einen Versuch wert.

Des Stoff habe ich gekauft kurz nachdem ich meinen endlosen Mantel angefangen habe, also lag das Paket aus Schnitt und Stoff auch schon seit Ende 2008 bei mir.

Mir war nach Studium des Schnittes und der Anleitung schnell klar, daß die Auswahl des richtigen Stoffes für dieses Projekt ein entscheidendes Element sein würde. Man braucht einen Jersey, der einerseits fest genug ist, um dem Drapé Teil Stand zu geben und auch den Saum ein wenig schwingen zu lassen, andererseits darf er nicht zu steif und fest sein, um sich in eben jene attraktive Fältelung legen zu lassen. Zu schwer darf er nicht sein, zu leicht auch nicht. Dehnbar ja, aber nicht zu sehr, sonst hält es die Form nicht.

Die üblichen Viscose und Viscose-Elastik Jerseys waren damit raus, weil zu schwer und zu fludderig. Leichter Baumwoll Single Jersey auch, denn der ist zu leicht und hat zu wenig “Körper”, die Falten würden einfallen, der Saum nicht schwingen. Interlock.. könnte gehen, aber nur, wenn sehr fein. Der empfohlene Wolljersey wäre sicher erste Wahl, den hätte ich aber nur in schwarz bekommen, was ich aber nicht wollte. Letztlich bin ich bei einem mitteldicken Baumwolljersey mit Elasthan von De Gilles in Paris gelandet. Der erfüllte schon mal meinen Farbwunsch. Ich wollte was in Richtung lila, geworden ist es dann pflaumenblau.

Der Stoff ist ein wenig zu steif, aber es geht noch. Das zweite Problem stellte sich erst beim Zuschnitt heraus, mein Stoff liegt nur 120 cm breit und das ist zu schmal für das kombinierte Ärmel-Vorderpasse Teil. Also mußte der Ärmel am Saum etwas schmaler werden. Da der Stoff eh etwas steifer ist als des Original schadet das aber nicht.

Kleid Vogue

Ich habe mich für Größe 20 entschieden und bin dann zur Hüftlinie auf 22 raus. Da das Kleid an der Hüfte schon genug Mehrweite hat, reichte das.

Am Schnitt selber habe ich relativ wenig verändert. Ich habe oberhalb der Taille 2cm (Verbessert, Danke Melanie!) Länge rausgenommen. Die FBA habe ich mir gespart, da mir nämlich nicht ganz klar war, wie ich die sinnvoll hätte machen sollen. Es fehlte diesmal nicht wirklich viel zum Maß des fertigen Kleides und schließlich ist es Jersey… (Futter hin oder her.) Außerdem habe ich Kleid und Futter um 10cm verlängert, Mini muß dann nicht sein.

Was ich dummerweise vergessen habe ist, die Schultern um einen Zentimeter schmaler zu machen. Die Schulterlinie fügt sich jetzt nicht ganz meinen Schultern, zumal das Kleid durch sein Eigengewicht ein kleines bißchen nach vorne zieht. Ich denke mal, ich werde noch ein Satinband unter die hintere Passe nähen, um das zu stabilisieren.

Kleid Vogue V1056Wegen meines deutlich schmaleren Stoffs konnte ich mich natürlich nicht am Zuschneideplan orientieren, sonst habe ich mich aber weitgehend an die Anleitung gehalten. Die ich nicht in allen Teilen sehr klar fand. Entweder ich hatte früher mehr Glück oder Vogue hatte bessere Anleitungen.

Es geht schon mal damit los, daß nicht alle Teile den Fadenlauf/Maschenlauf klar vermerkt haben. Man muß sich das dann aus dem Auflageplan ableiten. Dann wäre es schön gewesen, genauere Anleitungen zu haben, an welchen Stellen man die Nahtzugabe besser deutlich zurückschneidet. Für die Naht unter dem Ärmel wird es angegeben, aber die Schulternaht hatte ich zuerst nur eingeschnitten, da warf sie doch noch deutliche Wellen. Erst als ich sie zusätzlich stark zurückgeschnitten und die Nahtzugabe dann auch noch mit Hexenstich innen unsichtbar befestigt hatte wurde es besser.

Die Stellen an denen später eingeschnitten wird habe ich mit Vlieseline Nahtband verstärkt statt mit einer Verstärkungsnaht. Auch die Rückennaht habe ich auf Länge des Reißverschlusses verstärkt. Als Verstärkung für den Halsbeleg hinten habe ich Vlieseline G785 gewählt, weil die wenig aufträgt. Was festeres wäre generell auch nicht schlecht gewesen, aber eben auch steifer, das wollte ich nun nicht.

Verwirrend fand ich die Anleitung beim Umgang mit einigen Säumen, etwas an den freien Kanten der Belege oder an den freien Ausschnittkanten des Futters. Da war nämlich immer nur die Rede davon, daß man es absteppen, an der Steppnaht umbügeln und dann knappkantig abschneiden sollte. Das hält ja wohl nicht. Die Bilder zeigen auch eine noch mal umgeschlagene und dann festgesteppte Naht. So wird es aber nur für den Kleidsaum beschrieben. Ich habe mich trotzdem an allen Stellen für zwei mal einschlagen und feststeppen entschieden.

Die Anleitung zum annähen der Belege und auch zum Zusammenfügen von Kleid und Ärmeln (Nippel durch Lasche ziehen…) fand ich in Wort und Bild ebenfalls nicht extrem klar, aber wenn man die Teile dann mal in der Hand hatte, dann fand sich der Weg. (Ist ja nun mal auch kein “easy” Schnitt.)

Abgewichen bin ich bei den Ärmelsäumen und beim Kleidsaum. Beide habe ich unsichtbar von Hand genäht, statt mit der Maschine gesteppt, das gefällt mir deutlich besser.

Fazit: Die Schulter könnte besser sitzen, aber sonst bin ich restlos zufrieden mit dem Kleid. Es sitzt gut, ist bequem und ich bekam gleich am ersten Tag von unerwarteter Seite (also von Leuten die sich sonst nicht zu meiner Kleidung äußern) Komplimente. 🙂 Andere scheinen es also auch so zu sehen.

Und nachdem die Bilder gemacht waren bekam ich auch passende graue Schuhe mit etwas Absatz, so daß ich die Stiefel jetzt wieder bis Winter einmotten kann.

Bei den gerafften Ärmeln war ich mir zuerst nicht sicher, aber den Gummi könnte man ja jederzeit entfernen. Und nachdem ich die Bilder auf Pattern Review gesehen habe, wo viele genau das weg gelassen haben glaube ich, die Raffung an der Stelle ist nötig, um das Drapé Teil optisch auszublancieren. Ohne die Ärmelraffung sieht es nett aus, mit nach einem echten Design Teil. (Und nicht nach dem, was im Teleshop so genannt wird. *g*)

Das Kleid geht also auch prima in Plus Größe, man muß nur der richtigen Stoff wählen und ich denke, man sollte einen langen Hals haben. Sonst erdrückt die Verschlingung optisch.

(Ach ja… Frohe Ostern natürlich auch… )

Sari wird Sommerkleid

Saree turns summer dress

Von der Indienreise 2007 hatte ich mir ja zwei Ikat-Saris mitgebracht. Und die sollten nicht nur herumliegen, sondern tragbar werden. Für mich. Und in Europa.

Daß gerade Maxi-Kleider im Ethno-Style in Mode sind kommt mir da gerade gelegen. Eigentlich sollte das Kleid zum Urlaub letztes Jahr schon fertig sein, das hat natürlich nicht ganz geklappt, aber dafür ist es dieses Jahr schon vor dem Sommer fertig. 🙂

From my voyage to India I had brought two Ikat sarees. And I wanted to use them, wear them. In Europe.

That fashion says “Maxi dress” and “ethno style” is just perfect for that. I had intended to take the dress do holiday last year but I didn’t finish in time, so it went into hibernation. But now I took it out and it is finished before summer is there. 🙂

Ich will das Kleid zwar tragen, aber gleichzeitig wollte ich so wenig Stoff wie mögliche zerschneiden, schließlich hatte sich da jemand beim Weben viel Mühe gegeben. Also war die Idee, den Pallu zu einem knappen Oberteil zu zerschneiden und den Rest des Saris in einem Rock unterzubringen.

Den Schnitt für das Oberteil fand ich in einer Burda-Plus, von einem Anna Scholz Abendkleid habe ich mir sozusagen das Oberteil geklaut und aus meinem bewährten blau gestreiften Probestoff (der somit auch aufgebraucht ist) zugeschnitten. Dann durfte Frau mhs die nötigen Paßformänderungen abstecken und die Position der Träger bestimmen.

I wanted a wearable dress but my intention was also to cut the fabric as few as possible. So the idea was to cut up the pallu in a tight top and use the rest of the saree length for the skirt.

For the upper part I took a Anna Scholz dress from one of my Burda Plus. I cut the pattern about 10 lower than my waist and made a test version from my blue-white striped test fabric. (Which is used up by now.) Then Frau mhs helped me to fit the bustier and to determine the position of the carriers.

Rockansatz bestimmenDa ich den Stoff so wenig wie möglich schneiden wollte habe ich dann mal geguckt, ob ich die Webkanten auch gleich als Saum benutzen könnte.

Und siehe da, wenn man den Rockteil direkt unter der Brust ansetzt, dann geht das auch. (Diese Linie haben wir dann auch gleich auf den Probestoff gemalt.)

Since I wanted to cut as few as possible so I checked whether I could use the selvedge as hem.

And yes, if I started the skirt part directly under the bust this works. (So we painted this line directly on the test fabric also.)

Der Sari ist sehr fein, also nicht geeignet, um ein enges Bustier daraus zu nähen. Also habe ich das Bustier aus einer festen Leinen-Baumwollmischung genäht, von der ich noch einen Rest hatte.

Dann hieß es falten… ungefähr fünf Meter Stoff mußten auf Unterbrustweite gebracht werden. Bei der Faltentiefe habe ich mich am Muster orientiert, das sieht besser aus, als wenn die Falten zwar gleich tief sind, aber dafür das kleine Bordürenmuster an der Webkante nicht sauber aufeinander liegt. Ich mußte auch nur vier mal neu stecken und neu falten, bis es paßte.

Maxikleid aus SariThe fabric of the saree is very thin so you cannot make a fitted top from it. So I made the top from a linen-cotton blend I still had in my stash. (Remenant from an earlier project.)

Then a lot of folding. 5m of fabric had to be brought to my underbust measurement. I decided to match the pattern of the selvedge rather than making the folds exactly the same width and depth. I had only to fold end (re)pin four times until I had it right.

Der Rock wurde dann einfach links auf rechts auf das Leinen-Bustier genäht.

Danach habe ich noch ein Oberteil aus dem Pallu genäht und die beiden Bustiers an der Oberkante verstürzt. (Träger zwischenfassen war etwas fummelig, aber möglich.)

Die untere Kante des Oberteils bleibt dabei frei und verdeckt den Rockansatz. Auch hier habe ich die Webkante des Stoffes als Saum benutzt.

Maxidress aus SariThen I did simply sew the skirt to the linen top, left side of skirt on right side of the linen.

After that I had to cut into the pallu and make it a top. Both tops were sewn and turned on the upper edge. (Sewing in the carriers was a bit tricky, but makeable.)

The lower part of the top remains free and is not sewn to the skirt. I’ve again used the selvedge as hem.

Da ich einige Schritte von Hand machen mußte, war es doch relativ aufwendig, aber das Ergebnis gefällt mir gut. Es ist viel Weite im Rock und es wird an heißen Sommertagen angenehm zu tragen sein.

Die müssen jetzt nur noch kommen, denn als Frau mhs die Photos gemacht hat, hatte es ungefähr 10°C… Das mußte dann schnell gehen. 😉

Since I had to handsew quite a bit making the dress took a bit of time, but I like the result. The skirt is wide and it will be comfortable to wear on hot summer days.

Now I’m just waiting for the heat, because when Frau mhs made the pics it was about 10°C… pics had to be taken quickly. 😉

Endlich die Bilder!

Here are the pics!

Zu recht angemahnt kommen jetzt hier endlich die Bilder von meiner Eilnähaktion im letzten Monat.

EtuikleidZunächst einmal das Kleid. (Und nein, das ist keine Frisur auf meinem Kopf, das sind nur irgendwie aus dem Weg verräumte Haare.) Nach meinem inzwischen “Standardschnitt” für Etuikleider aus einem Wolle und Seide Gemisch in blau. Die Ärmel sind an sich schmale, lange Ärmel, die habe ich etwas erweitert. Den Ausschnitt hatte ich so schon mal genäht. Für Beinfreiheit sorgen vier Schlitze.

Das Kleid ist sonst nicht weiter aufregend oder so, eben ein Standardkleid, das dadurch zu verschiedenen Gelegenheiten passen soll und bei dem Schmuck im Ausschnitt auch gut zur Geltung kommt.

Die Falten kommen vom Sitzen im Auto, lustigerweise sah man die im Haus nicht, erst die Sonne im Freien bringt sie so deutlich hervor.

As requested, here are finally the fics of my hectic sewing last month.

First the dress (no, there is no special hair-do on my head, it is “no hair-do” with the hair just put away in a hurry), a plain, boring dress after my trusted dress pattern. I put a little flare into the sleeves, that’s all. The fabric is a wool-silk blend that wears well. Four vents assure walking ease. So nothing special, versatile dress for many occasions and a neckline that allows to show of jewelry if the occasion permits it.

The creases are from sitting in the car and were funily not visible inside the house, only the sun made them show like that.

Kleid und JackeUnd hier das ganze Ensemble, wie ich es auch auf der Hochzeit an hatte. Um die Jacke auszuziehen war es nämlich nicht warm genug.

Im Ganzen passte es aber auch sehr gut zur Veranstaltung. Von den anwesenden Deutschen war ich zwar die eleganteste (wobei niemand komplett “daneben” war), aber für die gesamte Feier… genau richtig. 🙂

That is the complete outfit as I wore it. It wasn’t warm enough to take of the jacket.

Für das nächste Mal brauche ich noch neue Schuhe. Diese hier sind einfach zu klein. Ich habe zwar den halben Tag damit überstanden, aber danach waren meine Knöchel gleich doppelt so dick… hilft nichts.

Und eine passende Clutch wäre auch nett…

For the next time I’ll wear it I need new shoes. Those are to small. I could stand in them for this occasion, but after those few hours my ankles had doubled in circumference. Just… to tight.

And a clutch fitting the outfit would be nice, too.

Ich hoffe, ihr hattet alle ein schönes Osterfest! Und ich gehe im Wohnzimmer mal “Nachlese” halten. Die “wilde Horde” die uns Ostern besucht hat (ein Teenager und zwei Prototeenager) hat dieses Jahr zwar schnell aber nicht sehr gründlich gesucht, da ist noch einiges zu holen. 🙂

I hope you all had a happy Easter! And I’ll be going down to the living room now, to do the “gleanings”. The “wild horde” that visited us for easter (one teenage kid and two prototeenage kids) did a quick search this year but not a very profound one. So there are still some yummies to pick. 🙂

Fertig?

Finished?

Inzwischen habe ich ja die Rückmeldung bekommen, daß einige doch gerne wüßten, ob ich fertig wurde…

Nein, natürlich nicht. Aber ich hatte es trotzdem an. 🙂 (Bilder gibt es noch keine.)

I know, the question is whether dress and jacket were finished or not… well, the dress was not finished, but wearable. 🙂 (No pics yet, sorry.)

Und es war fast fertig… die Jacke hat es geschafft, den Kleidsaum und einen Teil der Belege hatte ich am Freitag noch angenäht, bevor ich auf die h&h losgezogen bin. Und dann stichelte ich im Hotelzimmer Samstag Abend. Mein Plan, den Rest mit Sicherheitsnadeln zu befestigen scheiterte daran, daß die mitgenommenen Sicherheitsnadeln derart stumpf waren, daß sie nicht wirklich durch den Stoff kamen. Um das Futter am Reißverschlußschlitz zu befestigen (je einmal auf Taillenhöhe) reichte es gerade noch, aber das war es auch.

And it was mostly finished. The jacket was done, the dress got some “hotel room sewing” and Saturday hight only the opening for the zip in the lining was not attached yet (here two safety pins made what was necessary) and one of the vents didn’t have the lining sewn to the facing.

The idea was to fix that also with safety pins but those I had taken with me were so dull that the would not go through the fabric. So I just made one big stitch at two locations and a knot to secure it. That was enough for one day. And will be easy to remove.

Aber da ich an drei Schlitzen das Futter auch noch angenäht bekam, blieb nur ein Schlitz übrig und da habe ich einmal unten und einmal auf halber Höhe einen Faden durch Beleg und Futter gezogen und verknotet. Das reichte für einen Tag.

Und läßt sich schnell wieder aufmachen.

Jedenfalls will ich das Kleid jetzt diszipliniert ganz fertig machen, nicht erst in Hektik vor dem nächsten Einsatz. Wobei ein neues Problem dazugekommen ist. Ich habe den Futtersaum so eifrig begradigt, daß er doch fast überall wieder zu kurz ist. Da wird aber einfach oberhalb der Saumzugabe ein Streifen Futterstoff von Hand angenäht, das genügt. Man sieht es ohnehin am angezogenen Kleid kaum.

But I intend to finish the dress now and not wait for the next occasion. Plus I produced a new problem: When shortening the lining I did to much, so partially the lining now is shorter than the hem allowance. I’ll just sew a stripe of fabric lining there, that will be enough, the mistake is hardly visible anyhow when the dress is worn.

Countdown Tag 2 – Zeit für Panik

Countdown J-2 – Time for Panic

KleidDas Bild entstand, während ich vorhin darauf wartete, daß meine Bügelstation nach dem Nachfüllen wieder aufheizte. Inzwischen sind auch die Belege mit dem Futter dran und warten vor dem Wenden darauf, daß ein Tröpfchen Fraycheck trocknet.

I made the pic some time ago while I was waiting for my iron to reheat after refilling. Meanwhile the facings and the lining is sewn to the neckline. But not turned, since I’m waiting for some drops of Fraycheck to dry.

Eigentlich sollte es ja einfach sein, das Futter zusammenzunähen.

Wenn man den Schnitt richtig gemacht hätte… nachdem ich Frau mhs noch letzten Donnerstag erklärte, worauf man achten muß, wenn man Schnitteile zusammensteckt, die die Nahtzugabe schon drin haben, habe ich es prompt selber beim Erstellen des Futterschnittes falsch gemacht. Zu wenig Stoff… Ich hoffe, daß ich das jetzt über meine Nahtzugaben ausgleichen kann, sonst muß ich innen Flicken aufsetzen.

Sewing a lining should be easy enough.

If I’d not made a mistake while drawing the pattern…. Last Thursday I explained to Frau mhs how not to make mistakes when working with patterns that include the seam allowance. And then I messed it up myself. Not enough fabric… I reduced the seam allowances and hope it’ll fix it. If not there will be patches on the lining.

Trotzdem ist mein noch verbleibendes Programm an Handarbeit für nur einen Tag mehr als knackig. (Schlitzverstärkung an vier Schlitzen = acht Kanten und Saumverstärkung,beides von Hand unsichtbar aufzunähen; Kleid säumen, Futter am Armausschnitt befestigen und Ärmelfutter dran nähen, Futter säumen und an den Schlitzen annähen. UND die Jacke…) Zum Glück bleibt mir auch der Freitag Abend nach der h&h für weiteres Gestichle. Trotzdem werde ich wohl besser eine Handvoll Sicherheitsnadeln mitnehmen…

Still what is left for one workday is quite a lot handstitching. (Sewing the organza interlining to four vents = two each and sewing the interfacing to the hem, hemming the dress, attaching the lining to the armscye and attaching the sleeve lining, hemming the lining and sewing it to the vents. PLUS what is left on the jacket.) Luckily I’ll be able to do some more stitches on friday night after the trade show. Still I think I better take some safety pins with me…

Countdown, Tag 3

Countdown, J-3

Mir ist heute bewußt geworden, wie wenig Zeit ich noch habe… drei Nähtage, den heutigen mitgerechnet. Denn Mittwoch werde ich wohl nicht dazu kommen und Freitag ist h&h…

Die Jacke wurde leider am Wochenende nicht ganz fertig, am Saum muß das Futter noch angenäht werden. Und die Knöpfe müssen noch dran. Auch am Gürtel müssen die letzten Zentimeter noch von Hand geschlossen werden.

There are only three sewing days left. Including today… because there will be no sewing time on Wednesday and Friday it’s h&h…

I couldn’t finish the jacket completely on the weekend. A part of the lining is still loose at the hem and the snaps are missing. Also there are some stitches to do at the tie.

KleidDas Kleid hat am Donnerstag schon den Saum angezeichnet bekommen, aber da ist noch viel zu tun.

Heute habe ich den Futterschnitt erstellt, das Futter und die Belege zugeschnitten und angefangen, das Futter zusammenzunähen.

Da müssen also noch die Ärmel rein, Belege und Futter und dann von Hand die Verstärkung für die Schlitze und den Saum. Und natürlich säumen und das Futter rundum alle vier Schlitze annähen…

Morgen sollte ich alles schaffen, was mit der Nähmaschine zu tun ist, dann bleibt der Donnerstag für Handarbeit satt. Ich bin trotzdem nicht sicher, ob das nicht auf Nachtnähen im Hotel hinausläuft…

The dress got the hemline marked last Thursday, but there is still a lot of work to do.

Today I made a pattern for the lining, cut lining and facings and started sewing the lining.

So there are still the sleeves to sew, the lining and the facing. I have to sew the silk organza interfacing to hem and openings and of course to attach the lining to all four slits…

I should manage to finish all machine sewn seams tomorrow th have time on Thursday for the handstitching. Still I am not sure, whether the result will not be some night sewing in a hotel room…

Wenn der Stoff teuer genug ist….

If the fabric is expensive enough…

Auflage… dann werde sogar ich beim Zuschnitt geizig.

(Direkt aneinanderstoßen lasse ich Schnitteile nur im absoluten Notfall, denn dann kann man nicht mehr so exakt und sauber schneiden. Und das wäre gerade bei einem teueren Stoff auch nicht schön.)

… then even I get avaricious cutting the fabric.

(Still I try not to place the pattern parts adjacent, if I can avoid it. This makes cutting less neat and precise and that also would be bad with expensive fabric.)

ZuschnittrestAllerdings frage ich mich dann auch jedesmal warum ich das tue.

Denn was mache ich mit einem Stoffrest, der ungefähr 70cm breit und einen Meter lang ist? Die Zeit als man aus Wollstoffen noch Sonntagskleidung für kleine Kinder herstellte ist seit den 60ern vorbei.

Naja, die Belege für den Ausschnitt muß ich auch noch zuschneiden..

And then I’m asking myself why I am doing this.

Because there is nothing useful I could do with a piece of fabric about 70cm large and 1m long? The sixties are over and I think that was the last time when you made cute little sunday outfits for little boys out of not washable woolen fabrics.

Well, I won’t have any problem cutting the facings…

Under Pressure…

… arbeite ich vermutlich doch am Besten. Oder zumindest am Effizientesten. Hoffe ich wenigstens.

… seems that I am working best. Or at least most efficient. At least I hope I will…

Wir sind Ende des Monats (ja, diesen Monats) zu einem Hochzeitsempfang eingeladen. Da alles was ich so an festligen Sachen habe irgendwie schwarz als Basisfarbe hat und somit weder zur Hochzeit paßt noch zum Frühling muß ich mir also was neues nähen. (Gut, man kann auch sagen, es war eine Ausrede, teueren Stoff zu kaufen… *hüstel*)

Stoff Da die Zeit wirklich knapp ist, habe ich meine Pläne schon auf etwas hoffentlich durchführbares eingekocht.

Als Kleid werde ich mir ein schlichtes Etuikleid mit etwa dreiviertel Ärmeln oder kurzen Ärmeln nähen, nach meinem bewährten Schnitt mit Prinzessnähten. Alle Dekoideen habe ich konsequent gestrichen und mir dafür 2,50m von einen Seiden-Wollstoff bei De Gilles in Paris geleistet. Er hat eine etwas körnige Struktur, so dass auch ein schlichtes Kleid gut aussehen wird. (Falls noch Zeit sein sollte kann ich immer noch Perlenstickerei am Ausschnitt anbringen oder so was.)

End of the month we are invited on a wedding reception. Since all my clothes for festive events are more or less black and this is neither suitable for a wedding nor matches springtime I have to sew something new. (One could say it’s a pretence to buy expensive fabric…)

Since the time I have is short I discarded all time consuming ideas and brought it down to simple. So I’ll make a simple straight dress with princess seams (TNT pattern) and purchased I nicely structured silk-wool blend at De Gilles in Paris. The texture should make it suitable for a very simple dress. (If I should have time left I can always add some beading to the neckline. But that won’t happen.)

Wirklich anfangen kann ich damit aber noch nicht, denn ich habe zwar den Stoff und passendes Nähgarn, den Reißverschluss (der als Nachtreißverschluss ziemlich am Anfang eingenäht wird) und das Futter mußte ich aber bestellen. Mal sehen, wann das kommt.

I cannot really start the dress, because I have the fabric and the sewing thread, but lining and the zip (which will be a in seam zip and therefore will have to be installed first) I had to mailorder. So let’s see, when it arrives.

bestickte Seide und Vogue SchnittDas ist jedoch nicht so schlimm, denn ich will aus dieser schönen bestickten Seide von Sacré Coupons auch eine Jacke nähen. Der Schnitt ist ein “Very Easy, Very Vogue” und wird den Stoff durch die wenigen Teilungsnähte gut zur Geltung bringen.

Allerdings muß ich den Schnitt erst mal testen, denn Kimonoärmel und keine Teilungsnähte sind nicht so leicht anzupassen. Außerdem will ich die Verarbeitung etwas sauberer machen als in der Anleitung, ich will die Jacke mit Watteline doppeln, Kragen und Vorderteil mit Belegen arbeiten statt nur mit Futter zu verstürzen (so meine 3m Stoff dafür genügen) und außerdem Kragen und Kanten mit Seidenorganza verstärken.

Hier kam immerhin heute schon mein Freitag Nacht bestelltes Nähgarn von Alterfil (weil man kann so viele Farben haben wie man will… es fehlt dann doch eine – und petrol ist keine Farbe, die ich häufig vernähe), die waren wirklich wieder megafix! (Und als Beifang ist noch ein Röllchen “moonglow” in den Warenkorb gehüpft, leuchtendes Garn muß ich doch mal ausprobieren und es war gerade im Sonderangebot…)

Das Futter hingegen ist im gleichen Paket wie das für das Kleid. Und Watteline sowie Seidenorganza… kann ich erst Freitag kaufen.

Well, no problem, because there is also a jacket to sew. Since the embroidered silk (from Sacré Coupons in Paris) won’t need any further embellishement I’ve choosen a “Very Easy Very Vogue” Pattern that has only few seams. On the other hand this pattern is not tested yet and I don’t know how complicated it will be to fit, since it has no darts, kimono sleeves and few seams.

Plus the instructions are to simple for that nice fabric. They just tell you to double the jacket with lining. I intend to make facings for front and collar (if the 3m of fabric I have are enough for that), interface collar and front with silk organza and to interface the whole jacket with “Watteline” (a kind of batting, I’m not sure what it might be called in English).

The sewing thread I ordered from Alterfil Friday night already arrived today (you can have as many threads you want, you’ll be able to find a colour you do not have matching thread…), but the lining was ordered from the same dealer as the lining for the dress. And Watteline and silk organza will only be purchased on Friday.

Auch das ist nicht wirklich ein Problem, denn der Schnitt muß ja erst mal getestet werden. Kurz bevor ich in ein altes Bettuch schnitt fiel mir ein, daß ich eigentlich auch dringend eine Übergangsjacke brauche. Also tauchte ich erst mal in die Stoffkiste ab und kam mit einem bestickten Polyestertaft wieder. (Entsetzter Blick des Ehemannes wie immer göttlich, er (der Blick) sagte so was wie “… aber…. das hat ein MUSTER!”) Und den… habe ich jetzt schon mal zugeschnitten. (Ja, natürlich habe ich einen Weg gefunden, mehr Arbeit zu machen. Denn eine Jacke die auch tragbar ist muß ausgearbeitet werden, ein Testteil aus Bettlaken nicht.)

Vorderteile zugeschnittenDer Stoff (er könnte jemandem bekannt vorkommen… 😉 ) ist allerdings wirklich blitzdünn und beinahe durchsichtig, deswegen wird er mit einem Polyestervlies verstärkt (so ich noch genug habe…)

Optimalerweise sollte ich meine “tragbare Testjacke” bis Donnerstag fertig haben, damit Frau mhs mal auf den Sitz gucken kann.

Allerdings kann ich bis dahin kein Futter einnähen, weil das kann ich auch frühstens Freitag besorgen….

Ich glaube, allmählich wird es ein Problem. Drei Kleidungsstücke und so am 25. März sollten sie alle fertig sein. *schluck*

No Problem either, the pattern of the jacket hasn’t been tested yet. Just before cutting in an old bed sheet I realised that I could need a every day spring jacket. (Mine is so old and rotten that I’m hardly wearing it if I can avoid it..) So I picked an embroidered simple polyester fabric from my stash and cut it. (When my husband saw it he sopped and got that funny look that says “…but… that is not a plain fabric… there is a PATTERN!”) Yes, I’ve found a way to make more work. Because sewing a wearable muslin means a good deal more work than just putting together something without lining or proper closure from an old sheet.

Since the fabric is nearly see through thin I’m wanting to interface it with some polyester batting I still have. (At least I hope I still have enough.) It would be perfect having finished the wearable muslin on Thursday so Frau mhs can check the fit. Only.. I have no lining and will only be able to purchase that.. on Friday.

I think I am in trouble… three pieces and due day is around the 25th. Of this month… Good time to start panicking…?

Burda Modemagazin 06/2009, Modell 138 (Kleid)

Man könnte es auch das “sag niemals nie” Kleid nennen.

Kleid Burda Modemagazin Juni 2009Als ich in den 80ern (oder waren es schon die frühen 90er?) Das erste Mal auf Boule-Kleider und Röcke stieß sagte ich: Niemals, nein, auf keinen Fall. Und immer wenn die Mode dieses Detail wieder hochspülte, wandte ich mich mit Grausen ab.

Bis zum Juniheft von Burda, wo mir dieses Kleid ins Auge sprang. Das sah doch irgendwie… nett aus. Noch ein paar Blicke und dann war klar, das muß ich haben.

(My English Review you find as always here on pattern review.)

Stoff hatte ich sogar noch in der Kiste, bei der Challenge 2007 war ja eine Idee von mir heftig schief gegangen und deswegen hatte ich von dem schwarzen (BBG) Silicon Popelin noch etwa 2,50 übrig. Die Anleitung verlangt 3,05m in Gr. 48, aber da an meinem Stück noch was dran hing (nur nicht mehr in voller Breite) und außerdem mein Stoff etwas breiter war als der nur 135cm breite Originalstoff habe ich es hinbekommen.

Kleid aus Burda Modemagazin 06/2009Das Kleid ist nicht sehr eng auf Figur, daher habe ich die Schnitteile mal ausgemessen und entschieden, daß ich mit weniger Änderungen hinkomme als sonst üblich. Ich habe Gr48 gewählt, die Schultern je 1cm schmaler gemacht und oberhalb der Taille 2cm Länge rausgenommen. FBA konnte ich mir sparen und auch an der Hüfte mußte ich nichts zugeben, das Kleid ist weit genug.

Beim Nähen habe ich mich an die Anleitung gehalten, es war nicht wirklich schwierig, aber die Anleitung war an einigen Stellen etwas nervig. Man muß viel Blättern: “Nahttaschen wie bei Mod 110”, Belege wie bei Mod 101, und wie man den Nahtreißverschluss einarbeitet finde am “auf Seite ?? beschrieben”. Da war wohl Kollege Schlamper am Werk.

Gut gefällt mir, wie die Falten am Ausschnitt unsichtbar von Hand befestigt werden, allerdings war das ziemlich fummelig, wie man das praktisch macht, da läßt einen die Anleitung dann aber im Stich. Ob das auch einfacher ginge?

Bei den Taschen läßt einen Burda zuerst die Naht machen und danach die Taschenbeutel annähen. Ich bin mir nicht sicher, ob es andersherum nicht einfacher gewesen wäre?

Den Saum habe ich nicht einmal, sondern zweimal eingeschlagen, das erscheint mir sauberer. Mein Gummi ist offensichtlich stark genug, um den Saum trotzdem zusammenzuziehen.

Das Kleid war schnell zu nähen und ich habe es auch nicht gefüttert, denn es ist für heiße Tage.

Fazit: Ich mag es! Die Form ist mal was anderes und der geraffte Saum macht erstaunlicherweise schlanke Beine. Ein gerades Kleid in der Länge könnte ich nie tragen. Außerdem trägt es sich gerade an heißen Tagen perfekt, denn es berührt den Körper quasi nur an den Schultern, ansonsten steht es durch den etwas steifen Stoff quasi “freitragend” ohne Berührung um den Körper herumsteht. Und durch die langen Ärmel brauche ich keine Jacke, wenn ich morgens am Bahnhof stehe. Da kann es nämlich auch im Hochsommer um 7.30 Uhr noch etwas kühl sein.

Und falls mich die Bouleform irgendwann nervt… kann ich den Gummi ja wieder rausnehmen. 🙂