Patentantes Kommunionanzug: Unglaublich…

… aber wahr. Der Anzug wurde fertig. Pünktlich.

Sogar noch vor Mitternacht am Samstag. 🙂 (Bild kommt dann demnächst mit der Schnittkritik)

Sogar der Geschenkgutschein für das Kommunionkind war vor Mitternacht noch fertig.

Jetzt muß ich mich heute erst mal dringend um meinen Garten kümmern, wo der Frühling doch da ist. Und das Unkraut spriest. Mal gucken, ob drunter auch noch was von dem da ist, was da wachsen soll… 😉

Patentantes Kommunionanzug: Fünf vor, acht zurück. – Tft?

Oder “reicht mir den Nahttrenner und verstopft euch die Ohren, wenn ihr keine Flüche hören wollt”.

Mir war ja vorgestern Nacht schon aufgefallen, daß die Jackenärmel irgendwie… seltsam aussahen. Gestern wurde mir dann klar, daß die Abnäher an den Ärmeln wohl auch eher hinten sein sollten, nicht vorne… Ich meine, die Passmarken, von wegen einfach Clips und Doppelclips, die stimmten, der Ärmel ließ sich auch einwandfrei so einsetzen, die Armkugel fiel sehr schön… was alles nichts an der grausamen Wahrheit änderte, daß die Ärmel andersherum hineingehörten.

Das Problem war nur (mal vom Zeitproblem abgesehen), daß nachdem die Nahtzugaben mal beschnitten sind (und im Unterarmbereicht sind das dann nur knappe 6mm die bleiben) und dadurch die Paßmarken natürlich auch fehlen, die Aussichten, die Ärmel jemals wieder auch nur halbwegs ordentlich hineinzubekommen ungefähr null sind. Zumindest bei mir. Eigentlich habe ich ja eher zwei linke Hände, das muß ich zugeben. 🙁

Also habe ich mir den Tag über eingeredet, daß es außer mir keiner sehen würde, daß es eh nicht auffallen würde, wenn ich die Jacke mal anhätte und mich bewegen würde, usw. pp. und habe die Schulterpolster eingenäht und das Futter einstaffiert.

Bis mein Mann am Abend auf meine Frage hin meinte, naja, es sähe schon etwas seltsam aus. aaahrrrgrrgrrwrfxblzk Und wenn ihm das auffällt…

Also griff ich gestern Abend doch zum Nahttrenner und trennte das Futter an den Armausschnitten ab, entfernte die Ärmelstütze, die Schulterpolster teilweise und trennte die Ärmel raus.

Um sie von Hand wieder einzunähen. Unter die Maschine hätte ich das nie ordentlich gefuzelt bekommen. Leider war der gestrigen Bollywood-Schinken einer der kürzeren, so daß ich noch eine Folge Buffy nachschieben mußte (War das Freitag Abend Fernsehprogramm schon immer so mies?!?). Danach war wenigstens ein Ärmel wieder drin.

Der zweite kam heute Mittag. Die NZG im Unterarmbereich sind mit ein paar Litern Fray Check hoffentlich ausreichend stabilisiert.

Bis heute Abend habe ich also noch Zeit um:

  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

🙁

Da hilft Tchakka wohl auch nicht mehr. 🙁

Immerhin: Die Hose ist fertig. (So wie meine Nerven… )

Patentantes Kommunionanzug: bangen oder hoffen?

Da außerdem mein Schatz sich gestern um das Abendessen gekümmert hat (Nudeln mit Soße kann er schon sehr gut!), konnte ich tatsächlich einiges Wegsticheln.

Vor der Glotze geht das ganz gut. (Allerdings… was lief eigentlich? Ich kann mich schon nicht mehr erinnern…)

Die to do Liste der Hose ist also geschrumpft auf

  • Enden des Gummibands von Hand befestigen, Haken und Öse anbringen.
  • Futterhose mit Riegeln in der Hose befestigen.

Ein Schritt pro Tag… die wird fertig.

Die Jacke hingegen… (Nein, Bärbel ich werde sie nicht mit den Nähten nach außen tragen. Ein Grund warum ich nähe ist, damit ich nicht häßliche Sachen anziehen muß, nur weil die Modeindustrie beschlossen hat, daß mir das gefallen muß… 😀 )

Immerhin ist es mir gelungen, das Problem der Ärmelstütze zu lösen. Normalerweise nehme ich ja Watteline, nur Wolle ist in einer Jacke, die auch gewaschen werden kann nicht so optimal.

“Flannel” schlägt mein Nähbuch vor… doch, habe ich irgendwann auch schon mal verarbeitet, aber da ist nichts mehr in der Restekiste. (Das war mal ein Kinderkleid und der Stoff ging ziemlich genau auf…) Und mein Schatz weigerte sich komischerweise, sein einziges derartiges Hemd zur Verfügung zu stellen. Dabei hätte ich ihm ja einen anderen Stoff in die Lücken genäht… Männer sind komisch. :o)

Beim Blättern im Nähbuch kam mir dann doch noch eine Idee: Volumenvlies! Ich habe vor langer Zeit mal eine Quiltdecke gemacht…. und gruschtel gruschtel ja, da ist noch ein Rest. Reicht ziemlich genau… Und das Ergebnis sieht sehr gut aus. Das werde ich künftig öfter so machen.

Was bleibt also noch zu tun?

  • Schulterpolster einnähen.
  • NZG von Futter und Oberstoff an der Seitennaht aufeinander heften.
  • Futter am Halsauschnitt anstaffieren.
  • Futter an der Schulter annähen und zusammennähen.
  • Futter an der vorderen Kante anstaffieren.
  • Futter am Armausschnitt anheften.
  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

Die Liste ist noch bedenklich lang… bleiben 5,5 Arbeitsschritte pro verbleibendem Tag. Das könnte knapp werden. Also Fingerhut gesucht und ab vor die Glotze!

Patentantes Kommunionanzug: Bonus-Zeit!

Ein entschiedener Vorteil des Freiberuflerdaseins besteht darin, daß man, wenn die Klienten kurzfristig absagen, immerhin nicht gelangweilt den Schreibtischstuhl wärmen muß, sondern einfach was nützliches machen kann.

Und so bekomme ich heute unverhofft einige Stunden Zusatzzeit!

Also auf zur Tagesbilanz:

Noch zu tun an der Hose:

  • Hose säumen.
  • Saum schmal absteppen.
  • Futterhose von Hand auf Reißverschluss nähen.
  • Enden des Gummibands von Hand befestigen, evtl. Haken und Öse anbringen.
  • Futterhose mit Riegeln in der Hose befestigen.

Macht auf zwei verbleibende Arbeitstage gerechnet 2,5 Arbeitsschritte pro Tag. Klingt wirklich gut.

Das Teilepuzzle der Jacke hat sich auf vier reduziert. Auf dem Bügel sieht die Jacke sogar schon fertig aus, alles was noch zu machen ist, ist innen. (Ich bekenne, der unheilige Gedanke sie notfalls so zu tragen überkommt mich gelegentlich… ) Es gab keine größeren Probleme gestern und das Absteppen der Armansatznaht war viel einfacher als erwartet.

Zu tun bleibt trotzdem:

  • Schulterpolster einnähen.
  • Ärmelstütze einnähen, wenn ich noch geeignetes Material finde. :-/
  • Besatz unsichtbar anhexen.
  • NZG von Futter und Oberstoff an der Seitennaht aufeinander heften.
  • Futter am Halsauschnitt anstaffieren.
  • Futter an der Schulter annähen und zusammennähen.
  • Futter an der vorderen Kante anstaffieren.
  • Futter am Armausschnitt anheften.
  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

Macht 6,5 Arbeitschritte pro Tag. Hilfe! Ich falle zurück! Also… der Versuchung, weiterzusurfen tapfer widerstehen (nicht mal eben die neue Ausgabe von Knitty lesen, sondern ab an die Maschine.

Oder wohl eher ans Sofa, denn jetzt kommt vor allem Handarbeit… (Was kommt im Fernsehen?)

Patentantes Kommunionanzug: Theoretisch geniale Verschlusslösung….

.. oder “reicht mir das Beißholz” ahrg

Die Jacke ist ja irgendwie schön “pur”, ohne Schnörkel und Schnickschnack. Deswegen hätten mir vorne auch keine Knöpfe gefallen, das hätte die Linie zerstört. Vorgesehen waren auf die Belege aufgenähte Druckknöpfe. Aber irgendwie gefiel mir das auch nicht. Ich zumindest habe meine Jacken auch mal offen und einfach nur so Druckknöpfe drauf… sieht auch nicht wirklich schön aus. (In braun gibt es die ja nicht.)

MagnetverschlussDeswegen war ich auch so glücklich gewesen, daß ich diese flachen Magnetverschlüsse gefunden hatte. (Die es leider schon wieder nicht mehr gibt und die auch nicht mehr nachbestellt werden können, weil der Großhändler sie auch nicht mehr hat. 🙁 )

Der ursprüngliche Plan war, sie unter die Belege zu nähen. Ein Test mit Stoffstücken hatte ergeben, daß sie auch durch zwei Stofflagen hindurch magnetisch sind.

Also habe ich, da ich nur vier statt der vorgesehenen sechs hatte, die nach Gutdünken auf dem Stoff “verteilt” und mal festgesteckt.

Erste Versuche mit der angezogenen Jacke ergaben, daß das mit dem “Halten” durch zwei Stoffschichten an einer Jacke vielleicht doch nicht so gegeben ist. Frau bewegt sich ja mal. Und… ohne sie zu sehen war es schon schwierig genug, sie überaupt übereinander zu bringen.

Was tun?

umnähtes LochNun, ich dachte, kleine Löcher im Stoff könnten das verbessern. Also habe ich in jede Seite vier kleine Löcher gemacht. Von Hand! Ganz ehrlich: Schön ist anders. Canvas ist zu dick und zu steif, um sich schön weglegen zu lassen und Nähgarn vielleicht etwas dünner als gewünscht. Aber was anderes in der Farbe hatte ich nicht. Daß das Nähgarn im Farbton exakt zum Stoff passt machte es nicht einfacher. :-/

Dummerweise hatten die mühsam gestichelten Löcher nicht den gewünschten Effekt, denn durch den dicken Stoff war um jedes Loch ein relativ dicker Rand, so daß die Magneten jetzt weiter voneinander entfernt waren als vorher. (Ich hätte in Physik besser aufpassen sollen… Aber wer rechnet denn damit, daß das mal noch nützlich werden kann? :o) )

Plattklopfen mit dem Hammer brachte bedauerlicherweise keine signifikante Verbesserung.

Also habe ich auf einer Seite die Magnetverschlüsse halt doch sichtbar angenäht. Auf die Löcher. die dadurch immerhin verdeckt sind. aaahrrrgggrr

Jedenfalls hat mich das gestern den größten Teil des Tages beschäftigt… mal sehen, wie die Gesamtbilanz aussieht:

Die Hose besteht jetzt nur noch aus einem Teil.

Noch zu tun:

  • Obere Kante mit breitem Gummi verstürzen.
  • Obere Kante schmal absteppen.
  • Hosensaum versäubern und zwar mit dieser Technik.
  • Hose säumen.
  • Saum schmal absteppen.
  • Futterhose von Hand auf Reißverschluss nähen.
  • Enden des Gummibands von Hand befestigen, evtl. Haken und Öse anbringen.
  • Futterhose mit Riegeln in der Hose befestigen.

Bei drei verbleibenden Nähtagen macht das 2,67 Arbeitsschritte pro Tag. Hey, das ist eine leichte Verbesserung! Ich liege gut im Rennen. (Wobei… ein Arbeisschritt wurde nicht wirklich erledigt, sondern wegen “gefällt nicht” weggelassen…)

Die Jacke besteht noch aus sechs Einzelteilen.

  • Ärmelsäume schmal absteppen.
  • Saum von Hand nähen.
  • Saum und Jacke einmal rundum absteppen.
  • Ärmel einnähen.
  • Armausschnitt schmal absteppen.
  • Schulterpolster einnähen.
  • Ärmelstütze einnähen, wenn ich noch geeignetes Material finde. :-/
  • Besatz unsichtbar anhexen.
  • NZG von Futter und Oberstoff an der Seitennaht aufeinander heften.
  • Futter am Halsauschnitt anstaffieren.
  • Futter an der Schulter annähen und zusammennähen.
  • Futter an der vorderen Kante anstaffieren.
  • Futter am Armausschnitt anheften.
  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

Macht sechs Arbeitsschritte pro Tag. Nicht ermutigend. Aber wenn nicht wieder so arbeitsaufwendige Fehlplanungen passieren, könnte es zügiger weitergehen. hoff

Patentantes Kommunionanzug: Meine persönliche Challenge

So, nach der Feiertagsnähpause ist zumindest eines klar: Ich will den Hosenanzug bis Sonntag fertig bekommen. Nicht so mal vor mich hinwerkeln und sehen, ob es klappt.

Vier “Nähtage” (den heutigen eingeschlossen) habe ich noch. Rein arithmetisch bedeutet das zähl, daß ich pro Tag 2,75 “Verarbeitungseinheiten” an der Hose schaffen muß und 5,5 an der Jacke.

Das mit der Hose sieht hoffnungsvoll aus, obwohl ich mich da heute morgen beinahe wieder mal selber ins Bein geschossen hätte, als ich den abgeschnittenen aber nicht verriegelten Reißverschluss für die Anprobe schwungvoll öffnete. 🙁 Aber ich habe zum ersten Mal in meinem Leben erfolgreich einen RV-Schlitten wieder aufgefädelt. Und ich werde großzügig darüber hinwegsehen, daß die Hose etwas zu weit ist. (So viel zum Thema “Probehose”. Hilft gar nichts, wenn man drei Kilo abnimmt, bis die Hose dann fertig ist.) Wegen der Tasche und der Absteppungen in der Seitennaht und der ungünstigen Position der Abnäher kann ich sie auch nicht mehr mit vertretbarem Aufwand enger machen. An der Mittelnaht kann ich immerhin vorne noch korrigieren. Der Rest bleibt so, für die nächse Gewichtszunahme. Kommt bestimmt früher oder später.

Die Jacke hingegen… okay, weniger Forum, weniger Chat (da haben sie mir heute durch geschickte Wahl eines ausgelutschten und langweiligen Themas den Ausstieg immerhin leicht gemacht) und mehr nähen…

Ärmel hochkrempel

Patentantes Kommunionanzug: Zwischenbilanz

Heute habe ich die Nähsachen erst einmal weggepackt. Am Karfreitag wird sowieso nicht genäht, das passt für mich nicht. Und morgen bekommen wir Besuch bis Montag. Zwei Erwachsene, drei Kinder. Ich habe versucht, alle Stecknadeln zu finden, zumindest in dem Zimmer, in dem die Kinder schlafen werden….

Tja, was macht der Anzug? Gute Frage… jedenfalls habe ich mein Talent Dinge aufwendiger zu gestalten erneut bewiesen. :o) Jede Naht beidseitig mit Stickgarn absteppen bedeutet natürlich auch: Jedesmal Faden wechseln und, weil es halt doch einen Tütscher schöner wird, auch die Nadel mit. Eigentlich geht das ja auch schnell, aber meine Teilungsnähte haben ja Taschen. Taschen mit Nahtreißverschlüssen. Und der Grat zwischen “Nahtreißverschluss schmal absteppen” und “Verflixt, jetzt habe ich schon wieder die Spirale zugenäht” ist schmal. Sehr schmal. (Ein Loblied auf den Erfinder des Nahttrenners!)

Also die Hose besteht schon nur noch aus zwei Einzelteilen: der Futterhose, die fertig genäht und gesäumt ist und der Stoffhose, deren beiden Hosenteile vermittels des (Naht)Reißverschlusses schon zusammenhängen.

Noch zu tun:

  • Innere Beinnähte beidseitig schmal absteppen.
  • Mittelnaht steppen, evtl. absteppen (eher nicht, denke ich).
  • Futterhose und Stoffhose an der oberen Kante zusammennähen.
  • Obere Kante mit breitem Gummi verstürzen.
  • Obere Kante schmal absteppen.
  • Hosensaum versäubern und zwar mit dieser Technik.
  • Hose säumen.
  • Saum schmal absteppen.
  • Futterhose von Hand auf Reißverschluss nähen.
  • Enden des Gummibands von Hand befestigen, evtl. Haken und Öse anbringen.
  • Futterhose mit Riegeln in der Hose befestigen.

Sonntag in einer Woche ist es soweit. Das könnte noch klappen, auch wenn ich nicht jeden Tag nähen kann.

Die Jacke hingegen… besteht noch aus sieben Einzelteilen: Dem Jackenkörper, dem Kragen, zwei Ärmeln, der Futterjacke und den beiden Ärmelfuttern. Da ist noch eine Menge zu tun:

  • Kragen annähen.
  • Kragen schmal absteppen.
  • Ärmelsäume schmal absteppen.
  • Verschlüsse einnähen. (Das wird noch ein größeres Problem. Ich habe so wunderschöne, flache, quasi unsichtbare Magnetverschlüsse gefunden. Leider habe ich irrtümlich nur vier gekauft, um zu sehen, daß sechs Knöpfe gefordert sind. 🙁 Und natürlich gibt es die nicht mehr und sie kommen vermutlich auch nicht mehr nach. grrr Keine Ahnung, was ich tun werde. Entweder ich komme mit vier aus oder ich muß doch Druckknöpfe aufnähen, wie in der Anleitung vorgesehen. Was mir aber eigentlich nicht gefällt. 🙁 )
  • Besatz neben Verschlüssen unsichbar aufs Vorderteil nähen.
  • Saum von Hand nähen.
  • Saum und Jacke einmal rundum absteppen.
  • Ärmel einnähen.
  • Armausschnitt schmal absteppen.
  • Schulterpolster einnähen.
  • Ärmelstütze einnähen, wenn ich noch geeignetes Material finde. :-/
  • Besatz unsichtbar anhexen.
  • NZG von Futter und Oberstoff an der Seitennaht aufeinander heften.
  • Futter am Halsauschnitt anstaffieren.
  • Futter an der Schulter annähen und zusammennähen.
  • Futter an der vorderen Kante anstaffieren.
  • Futter am Armausschnitt anheften.
  • Ärmelfutter an der Armkugel anstaffieren.
  • Futter kürzen.
  • Futtersaum anstaffieren.
  • Ärmelfutter kürzen.
  • Ärmelfutter anstaffieren.

Oops… ist die Liste so lang, wie sie aussieht?!? PANIK!

Na ob das noch fertig wird?? (Wenn ich nicht handeingenähtes Futter so viel lieber mögen würde, wie maschinengenähtes… ) Ohne Futter könnte ich die Jacke ja vielleicht sogar anziehen, aber dann nicht aus. Auch nicht praktisch.

Naja, wenn das Wetter so bleibt, dann kann ich auf bewährte winterliche Festkleidung zurückgreifen: Samtkleid und Kuschelmantel aus Microfur. :o)

Revue de Presse: OTTOBRE design Woman 2/2006

Der Name ottobre war mir ja schon länger ein Begriff, aber da ich nicht so viel für Kinder nähe, hatte ich mir nie eine gekauft. Da fiel mir am Bahnhofskiosk unverhofft diese ottobre “woman” auf mit dem überaus verheißungsvollen Untertitel “Größe 34-52”. Ich ließ das Heft rasch (ich wollte ja zum Zug) über den Daumen laufen, überzeugte mich an drei beliebigen Beispielen, daß nicht nur ein Alibimodell in Größe XL vorhanden war und ging zur Kasse.

Wo ich angesichts der 6,90 EUR für das recht dünne Heft erst einmal kräftig schluckte. Aber die klare, sachliche Aufmachung des Heftes gefiel mir und in großen Größen gibt es ja nicht so viele Schnitthefte. Und ein Einzelschnitt kostet ja auch Geld.

Das Editorial belehrte mich dann erst mal, daß es sich um das erste Damenheft des Verlages handelt. Ziel ist es, so steht es da, eine Grundgarderobe für den Alltag zu bieten.

Und das ist, um es kurz zu machen, auch rundum gelungen.

Zwei Shirts (eines in verschiedenen Ärmellängen und Ausschnitvarianten), drei Blusen, ein Blazer und eine Hose (jeweils in verschiedenen Varianten was Details wie Taschen oder die Hosenlänge betrifft), ein Rock in vier Varianten, dazu eine Strickjacke (leider nur bis größe 48) und ein Trenchcoat. Damit kommt Frau locker über den Sommer. Und je nach Farb- und Materialwahl passen die Basics ins Büro genauso gut wie auf den Spielplatz.

Taschenschnitte kann man sich noch zusätzlich (wenn ich das richtig verstehe) von der Webseite runterladen.

Und obwohl die Redaktion festliche Mode auf ein anderes Heft verschieben will, ist auch alles für den großen Auftritt vorhanden. Denn einen Hosenanzug kann ich genauso aus Samt, Brokat nähen, den Rock aus Seide, den Trench aus edlem Mettallic-gewebe.

Besonders angetan hat es mir persönlich die Strickjacke 18. Ob ich einen passenden Stoff finde? Und ob das wirklich funktioniert, daß man das Satinbändchen einfach durch die Maschen zieht? So grob gestrickt sieht der Stoff gar nicht aus…

Shirt-Schnitt habe ich an sich einen passenden, ob ich da experimentieren werde? Wohl eher nicht. Die Blazertaschen von Modell 15 gefallen mir auch sehr gut, auch der Rockschnitt 10. Aber ohne den dämlich blickenden Hund. :o)

Bei der Wickelbluse habe ich auch große Zweifel bezüglich der Alltagstauglichkeit. Die wird nur von einem dünnen Bändchen gehalten, wenn ich die Anleitung richtig interpretiere… na, ich weiß nicht…

Gefallen hat mir übrigens auch die Aufmachung: Statt magerer Models sieht man gutaussehende Frauen mit verschiedenen Figuren, schlankere (ohne mager zu sein) und molligere. Jüngere und ältere. Die Posen auf den Bilder wirken zwar teilweise etwas hölzern und sind wenig innovativ. Aber – helas! – man erkennt die Kleidungsstücke! Und das ist mir eigentlich wichtiger.

Ich werde mich also mal an der Strickjacke versuchen und wenn das Experiment glückt, nächstes Jahr wieder nach einer Ottobre Woman Ausschau halten. Denn wenn ich die Abomöglichkeiten richtig interpretiere, dann ist kein zweites Heft in diesem Jahr geplant.

Patentantes Kommunionanzug: Einlagenkrise

Nachdem alles andere dringende erledigt ist, rückt mein Hosenanzug wieder auf Platz eins der Prioritätenliste.

Und damit kann ich mein übliches Problem nicht mehr weiter hinausschieben: Die Einlage.

Zum einen natürlich, daß ich das Aufbügeln hasse, weil es einfach langwierig und langweilig ist. Und man kann es auch nicht beschleunigen, sondern muß geduldig warten. (Unzählige Blasen an Kleidungsstücken haben mir das beigebracht….)

Noch schlimmer aber: Ich muß entscheiden (welch böses Wort!) welche Einlage ich nehme??? Da ich einen Vogue-Schnitt benutze steht natürlich keine freundliche Vlieselinenummer daneben. Und wenn, würde sie mir nichts nützen, da ich ein anderes Material verwende.

Zuerst hatte ich mir G785 besorgt, weil ich dachte, Canvas ist steif genug, der muß nicht wirklich verstärkt werden.

Dann bekam ich die Panik, las in der Vliesschule, daß G740 für festere Stoffe ist und kaufte die auch noch.

Tja… und dann stand ich davor. Es half nichts. Bügelprobe.

Ein ebenso lästiges wie unfehlbares Mittel.

G785 ist das, was ich will.

Warum schiebe ich das nur immer so lange vor mir her? Und komme vor lauter überlegen nicht zum Nähen. 🙁

Simplicity: Khaliah Ali Collection 5107 (Tunika, Hose, Rock)

Mit diesem Schnitt hatte ich ja schon länger geliebäugelt. Nur fehlte die Gelegenheit. Doch anläßlich eines “Gesellschaftsabends” bei einem Kongress brauchte ich was schickes, aber eben nicht zu elegantes. Schwarze Hose und Tunika sind da immer gut. Also habe ich bei Tissus Reine in Paris zugeschlagen und den Schnitt mitgenommen.

SchnittIch habe die Tunikavariante mit den langen, geschlitzten Ärmeln sowie die Hose genäht.

Bei der Hose hätte ich laut Maßtabelle Gr 24W, nach einem Vergleich mit anderen Schnitten habe ich mich aber für 22W entschieden. Ich wollte sie aber bewußt im Hüftbereich nicht so weit und habe außerdem wie hier ausführlich beschrieben den Gummizug “rauskonstruiert” und Abnäher und einen Reißverschluss in der hinteren Mitte eingearbeitet. Zusätzlich habe ich vorne noch eine kleine Paspeltasche quer eingearbeitet (trägt nicht auf), da ich Hosen ganz ohne Taschen einfach megaunpraktisch finde. Verlängert habe ich die Hosenbeine nach dem Vergleich mit dem anderen Schnitt um 4cm, jetzt ist sie so lang, wie sie auch auf dem Foto aussieht. Das war eine für mich ungewöhnliche und unerwartete Änderung. Eine meiner “normalen” Änderungen ist hingegen, daß ich ein Futter bis zum Knie einarbeite, das ich einfach genauso wie die Hose selber zugeschnitten habe.

Gut gefallen hat mir, daß der Schnitt der hinteren Hosenteile zur Mitte hin höher geht. Ich habe lange gezögert, ob das ohne Gummizug auch so sein muß, habe es aber gemacht und bin begeistert: Endlich ist das Gefühl, es zieht im Kreuz, weg. Ich denke mal, bei größeren Hinterteilen ist das generell eine gute Idee.

Als Material hatte ich einen schwarzen Leinenstoff mit kleinem Cloque-Effekt von Sacre Coupons (Paris), der sich gut und ohne Probleme verarbeiten ließ. Bei der Verabeitung habe ich mich weitgehend an die Anleitung gehalten, die gut bebildert ist und auf Englisch und Französisch vorliegt. Bei der Bundverarbeitung mußte ich natürlich abweichen. Da habe ich Futterhose und Hose an der Kante zusammengenäht, danach ein festes, 1,5cm breites Gummiband mit etwa 20 Prozent Dehnung aufgenäht, nach innen eingeschlagen und in Nahtschatten der Abnäher und Nähte festgesteppt.

Die Hose passt gut, ist bequem und ich werde den Schnitt sicher noch das eine oder andere Mal für weite Sommerhosen verwenden. Mit Gummizug ist sie sicher Anfängergeeignet, doch auch mit der Abnäherabwandlung nicht schwierig zu nähen.

Das war bei der Tunika nun deutlich anders.

Hier habe ich Größe 18W genommen und bin zur Hüfte auf 20W gegangen, was reichte, da die Tunika sehr weit ist und Seitenschlitze hat. Sonst habe ich keine Änderungen vorgenommen, weil ich dachte, die Schulter sei schmal genug. Dabei hatte ich übersehen, daß dies dem breiten Ausschnitt zuzuschreiben ist… ich hätte also besser meinen üblichen Zentimeter verschmälert. Vom Prinzip her ist die Tunika einfach, allerdings wird sie schräg zugeschnitten und aus zwei Lagen gearbeitet.

Für die untere Lage hatte ich einen feinen, festen Baumwollstoff in einem leichten Cremeton (auch von Sacre Coupons), für die obere Lage und die Ärmel einen traumhaften gemusterten Seidenchiffon (vonScherzkeks-Stoffe). Zusäztlich konnte ich den zum Zuschneiden nicht so ausbreiten, wie ich gewollt hätte. Das zusammen machte die Verarbeitung schwierig.
OutfitDie Anleitung an sich war gut und detailliert. Besonders hat mir gefallen, daß unterschiedliche Varianten zum Nähen und Säumen von transparenten Stoffen angeboten werden, sowohl für Nähen mit der Overlock als auch zum Arbeiten mit der normalen Nähmaschine. Wobei diese Arbeitsanweisungen im Verlauf der Anleitung wohl verloren gehen, denn später ist die Rede davon, den Beleg an den auseinandergebügelten NZG der Schulter festzunähen. Die nur nicht vorhanden sind, wenn man die Schulternähte mit schmalen Säumen wie empfohlen arbeitet. 😀

Ich habe mich also bei der Tunika an die Anleitung gehalten. Problematisch war es, die beiden Stofflagen dann an Halsausschnitt und Ärmausschnitten zur Deckung zu bringen. Der Baumwollstoff blieb trotz Schrägschnitts recht stabil, der Chiffon hatte sich doch etwas verzogen. Ich bekam es hin, mußte aber die Stütznähte an Ausschnitt “opfern”. Ob er deswegen etwas weit ist, oder nur, weil große Ausschnitte eigentlich immer zu weit geraten kann ich nicht sagen.

Was auch nicht so funktionierte wie in der Anleitung waren die Ärmel. Die sollten glatt eingesetzt werden, mußten aber eingehalten werden. Und zwar besonders im vorderen Bereich. Man sieht nichts nachteiliges am fertigen Stück, aber die passen einfach nicht ganz.

Daß der Beleg eines großen Ausschnittes (den ich wegen der beiden transparenten Stoffe mit hautfarbener G785 bebügelt hatte, wodurch er tatsächlich unsichtbar bleibt) mit nur zwei “Befestigungspunkten” an den Schulternähten nicht hält kam nicht so überraschend, war aber mit einigen Handstichen zu lösen.

Ob ich so noch mal nähen werde weiß ich nicht. Sie fällt durch den Schrägschnitt natürlich sensationell gut. Und durch die asymmetrischen Lagen ist es auch egal, ob der Saum ganz gleich ist, sieht man eh nicht. Andererseits war es, zumindest aus Seidenchiffon eine sehr fuzzelige Arbeit und ich mußte an der einen oder anderen Stelle pfuschen. (Sieht man zum Glück nicht.)

Sollte ich sie noch mal nähen, dann werde ich jedenfalls die Schulter verschmälern und den Auschnitt einhalten. So lange ich ganz grade stehe passt er, aber wenn ich mich bewege klafft er doch etwas. Zum Glück sieht das aus der eigenen Perspektive immer viel dramatischer aus, als vom Gegenüber. :o) Was ich ggf. auch ändern werde ist die Saumzugabe: 6mm umbügeln ist mühsam, 1cm wesentlich einfacher. Und auf 3mm zurückschneiden muß man es eh. 4mm ergeben auch keine nennenswerte Stoffersparnis.

Hm, doch, ich denke, ich werde es noch mal versuchen, aus etwas weniger fisseligem Stoff und vielleicht auch gerade geschnitten, statt schräg. (Und sorry für die schlechte Qualität des Bildes, aber im Spiegel bei ungünstigen Lichtverhältnissen scharfstellen überfordert die Digicam dann doch.)