Hoppla, der Januar ist noch nicht halb vorbei und ganz unvermittelt läuft mir die Februar Ausgabe über den weg. Übersehen kann man sie mit dem Titel in rot-pink und grün jedenfalls kaum.
Wobei der Titel auf meinem Monitor deutlich pink mit blau ist, die Druckausgabe aber eher rot und ein blaustichiges grün… wie es wohl gemeint sein soll?
Das Editorial ermutigt jedenfalls auch zur Farbe. Zumindest für den Sommer. Aber schwarz, grau und weiß sind genauso schön. Schreibt sie. Okay, Kolumne gefüllt, keine Meinung hinterlassen. (Die Worte von Aenne Burda waren sicher aus heutiger Sicht das eine oder andere Mal ein wenig betulich, aber immerhin… sie hatte eine Meinung. Ist wohl aus der Mode gekommen.
Also, dann erst mal zu den kreativ-trends. Nummer eins bring riesige Blasebalg-Taschen. Wobei die durchaus witzig aussehen können und auch auf fertiger oder gekaufter Kleidung “nachgerüstet”. Dummerweise sehen sie nur gut aus, so lange man sie nicht vollstopft… *g* Na gut, auf meinen Hüften eh gar nicht mehr. Trend nummer zwei setzt Jeans zu Patchwork zusammen. Hmtja… okay, Jeans sind immer irgendwie Trend, dann muß man sich halt was einfallen lassen, damit die Leute sich neue kaufen und nicht die vom Vorjahr weiter tragen…. Trend nummer drei sind Falten bzw. Plissee. Die gefallen mir an den gezeigten Laufstegmodellen gut, die Bastelergebnisse sehen leider auch so aus. Gebastelt. (Und bevor ich Plisseefalten mit dem Haushaltsbügeleisen bügle, würde ich doch in die Plissieranstalt investieren. Absteppen kann man sie dann ja trotzdem. Dann bleiben sie wenigstens halbweg erhalten.)
Der “Resteverwerter” ist ein Nadelkissen in der Cremedose. Wobei besonders das sternförmige wirklich nett aussieht, nur was mache ich mit so vielen Nadelkissen? (Weihnachtsgeschenke für alle? 😉 )
Das erste Modethema lautet “Streifen”. Quer und am Strand abgelichtet. Tasche 154 gefällt mir ganz gut. Nur mache ich nie Strandurlaub und brauche daher keine Strandtasche. Gestreiften Dekostoff hätte ich aber noch… Die dürfte das Prädikat “leicht” wirklich verdienen. Allerdings hat sie auch keinerlei Griff, Henkel oder Trageriemen. Prädikat “nutzlos” gibt es gratis dazu. Denn eine Riesenclutch, am besten noch mit dickem Handtuch und zwei Wasserflaschen drin… das möchte ich sehen, wie die jemand freiwillig an den Strand trägt. Auch die nächsten Modelle sind eher blockig gestreift. Bis auf die, die Uni sind. Aber wirklich spannend sind die alle nicht. Na gut, Kleid 119 sieht ganz nett aus. Zumindest wenn man die Figur dafür hat. Hose 114 erinnert hingegen an die Zweckentfremdung von Markisenstoffen, die schon in den 1980ern doof aussah. (*upps* Das ist Seidensatin. Schade drum.) Ne, mit der Modestrecke werde ich nicht ami-ami.
Dafür schaffen es die niedlichen Mäuse von Severinakids mich auf die gleichnamige Webseite zu locken. Okay, bei den Preisen werden die Produzenten hoffentlich fair bezahlt. (Und wenn ich mir die Verkaufsstellen in Paris angucke, dann wird mir auch klar, warum mir auf der Webseite einiges vertraut ist.) Auch die Site recreate ist den einen oder anderen Blick wert und entlockt mir das eine oder andere Lächeln. Und immerhin, ich habe zwei Sites überhaupt angesurft, statt gleich weiter zu blättern! Das ist schon Monate nicht mehr vorgekommen. Sollten die Vorschläge interessanter werden?
Bunt wird es dann beim “Color Blocking”. Wobei das Titelbild ja vermuten läßt, daß man die echten Farben nur raten kann.. Hm, also ein Teil aus Kreppsatin würde ich ja eher als Bluse denn als Jacke bezeichnen, aber gut. Irgendwie zu viel fiddeldidumm und sobald man sich bewegt, ist das mühsam zurechtgezurrte Teil vermutlich seiner malerischen Drapierung beraubt. Jacke 101 in Kurzgröße gefällt mir hingegen ganz gut. Zumindest auf der technischen Zeichnung, auf dem Photo erkennt man nur die Farbe. Daß die Falten der Hose vorne einen Latzeffekt geben kann mich hingegen nicht begeistern. Ah ja, das Titelkleid sieht jetzt nach Koralle aus… dritte Farbvariante. Und der Rock… ach ne, soll “leicht” sein, weil er statt eines Bundes mit einem Gürtel gerafft wird, aber aus Duchesse ist er nicht wirklich leicht zu nähen und aussehen tut es auch nicht. Und wie es nach zwei Stunden Tragen aussieht, wenn der rutschige Stoff unter dem breiten Gürtel rausgerutscht ist und nur noch die Gürtelschlaufen auf der Taille hängen will ich dann gar nicht wissen.
Kleid 110A ist hingegen ein Lichtblick. Der klare geometrische Schnitt wird durch die Matt-glanz Effekte der Stoffe betont. Wenn jetzt der Brustabnäher noch sitzen würde wäre es perfekt. (Nein, ich würde nicht so rumlaufen, nicht in meiner Größe und vermutlich nicht in den Farben… obwohl die Farbe… vielleicht doch…)
Bei dem Bild gegenüber frage ich mich wieder, ob es an der Pose oder am Hosenschnit legt, daß die so komisch fällt?
Dann gibt es bunt und gold bei den Accessoires… die Ohrgehänge sind ganz nett, den Rest muß ich mal wieder nicht haben.
Festlich geht es weiter, bei den Plus Größen ist das Motto Hochzeit. Lange, fließende Kleider präsentiert man am besten, wenn das Model liegt. Gute Idee… Auch Kleid 134 sieht als technische Zeichnung vielversprechend und mädchenhaft aus, aber am Menschen wirkt das irgendwie seltsam, die Schleife sitht zu tief, um den Ausschnitt zu betonen und zu hoch, um den Busen hervorzuheben. (So man letzteres überhaupt wollte.) Und “ungebügelte Kellerfalte” muß die Knitter am Rocksaum gleich mit meinen… Auch das Etuikleid hat eine vielversprechende Linienführung auf dem Papier, nur wenn das Model auf dem Bett fläzt (macht ja jede Braut kurz vor der Trauung, wenn sie ihr Kleid schon an hat…) sieht man rein gar nichts davon. und die anderen Bilder verstecken es unter einer Jacke. Deren reizvolle Rückenseite mit der aufspringenden Kellerfalte von den langen Haare verdeckt wird. Einfach nur… schade. 🙁 Danach gibt es das Model mit der Kellerfalte vorne noch mal in lang, leider wieder im Sitzen. (Zum Gück ohne die Schleife, sieht deutlich besser aus so.) Und das Bild mit dem Spitzenbolero macht bestenfalls Lust auf den Stoff, den erkennt man sehr gut.
Endlich bekommt man wenigstens ein bißchen Blick auf Etuikleid 132 und einen eleganten Mantel 130! Beide Teile wunderschön und in anderen Farben ganz sicher auch für jeglichen festlichen Anlass geeignet! Wirklich bedauerlich, daß die meisten Bilder dieser Strecke uns das vorenthalten. Dabei ist das Model doch eh schön schlank und hat mit “plus” nicht viel zu tun. 😮
Bei den “news” geht es vor allem um Papier. Ein kleines Feigenblatt aus drei Ausstellungshinweisen, der Rest sind Verkaufshinweise. Wobei die Blumenwiese zum Aufklappen schon faszinierend st und auch die Knöpfe zum Auffalten was haben. Immerhin mal Vorschläge, die einen Blick wert sind.
Die nächste Modestrecke widmet sich dem Asia-Look. Nicht überraschend geht es mit einem puren, geraden Mantel los zur weichen Hose. Würde mir nicht stehen, sieht aber als Look gut aus. Auch Kleid 117A, ein Puzzelstück aus Stretchjersey sieht gut aus. Allerdings sieht man in schwarz nichts von der aufwenigen Verarbeitung. Auch irgendwie schade. Dann noch ein Kimono in oberschenkellang zur schmalen Hose… Selbst wenn mir das nicht steht, der pure Look gefällt mir einfach. Das Kurzjäckchen aus Chinabrokat und der Cheongsam in Minilänge hingegen… ach ja… nicht schlecht, aber interessant und gut auch nicht. Was Prinzessin Turandot mit der Tunika zu tun hat? Fängt beides mit “T” an, das muß es sein. Die Kombi aus dem langen Seidenmantel und der Marlenehose hingegen finde ich definitiv nicht stadt- und auch nicht theatertauglich, aber perfekt für stilvolles “loungen” auf dem eigenen Sofa und auch wenn Gäste zum Brunch kommen. Und der “mit dem Gürtel um die Taille festzurr” Rock wird in bunt auch nicht wirklich besser. Außer daß er in Krepp vielleicht nicht so leicht abrutscht. Aber dafür darf man weder Taille noch Hüfte haben, eher für zylindrische Figuren.
*Örks* Was einem als zugehörige Beauty-Seite verkauft wird ist sehr rosa und sieht aus wie aus der Douglas Werbung. Kann man gleich weiterblättern. Schnell.
In der Nähschule gibt es den gemusterten ungefütterten Kimono. Und wie beinahe jeden Monat fasziniert mich, welche Stoffkombinationen (Crêpe de Chine und Satin sind es diesen Monat) von der Burda-Redaktion als “leicht” eingestuft werden. Der Schnitt ist es ohne Zweifel, aber wenn ein Anfänger mit geringen Nähkenntnissen nicht schon beim zuschnitt scheitert, sehe ich das Desaster spätestens, wenn die unverstärkte Satinblende angenäht werden soll…
Weiter geht es mit City und/oder Business Look. Die schlichte Jacke 118 in Lang-Größe ist nicht übel. Ich mag es ja puristisch. Die rumbembelnde Pseudo-Reversblende and Jacke 102 hingegen nicht so… Das bunte Kleid 110 konnt auch in schwarz gut rüber und Rock 121B im Puzzle Look läßt in leuchtendem Geld die Teilungsnähte auch gut erkennen. Sackkleid 119 hingegen… hat doch viel von Kittelschürze. (Diesmal tut mir burda übrigens endlich den Gefallen zu verraten, in welcher coolen Umgebung sie die Photos gemacht haben. Lesbare Klingelschilder und Tante Google sind eine interessante Kombi. Ich glaube, ich muß schon deswegen endlich mal nach Hamburg, um mir die Hafencity anzusehen…) Den Puzzle-Rock gibt es noch mal in dunkel, aber der breite, sichtbare Zipper hinten… Ich kann mich damit nicht anfreunden. Und im Bereich Business ist der Rock eh ein NoGo. Auch das diesmal aus verschiedenen Stoffe zusammengesetzte Kleid 117B finde ich schön. Bis auf den doofen, fetten Reißverschluss auf dem Rücken. Nun gut, vielleicht bin ich für Street-Style einfach nicht gemacht?
Und wieder accessoires, die kommen passend zur Modestrecke mit viel gelb, von daher eh nicht für mich. Interessant allerdings auch, ein Fahrrad als “Accessoire” anzubieten. Ich sah Räder ja immer als Gebrauchsgegenstände… Ach ja, ich bin einfach zu praktisch veranlagt….
Die fade Beautywerbung wird fix überblättert….
Der Vintage-Schnitt aus dem Download ist schon interessanter, wobei mir das Styling der modernen Version jetzt nicht wirklich gefällt.
Mit “burda style on Tour” gibt es dann einen unserer bewährten Seitenfüller: Minibilder von Leuten die keiner kennt. Diesmal nicht gestylt auf einem roten Teppich, sondern beim Nähen. (Wobei… ich kenn diesmal sogar jemanden von den Bildern… denke ich. Auf den Winzbildern kann man das ja schwer sagen.)
Weiter geht es mit Umstandsmode. Da finde ich ja immer besonders spannend, inwieweit es gelingt, Designs jenseits des Hängerchens umzusetzen. Kleid 128 aus Crepe-Satin bleibt da in der bewährten Schiene. Ist natürlich ganz niedlich und auf alle Fälle für ein festliches Ereignis oder das Standesamt geeignet. Sportlicher ist die Variante aus Mandel und schmaler Hose. (Die funktioniert natürlich nur da, wo frau wirklich nur am Bauch zulegt….)
Wirklich gut gefällt mir Kleid 127C. Es wirkt entspannt und gleichzeitig aber korrekt, so daß ich es mir auch gut zum Businesstermin vorstellen kann. Und der schlichte Schnitt verträgt auch alle möglichen Stoffe, wer es also lieber geblümt romantisch mag, kann das ja anpassen.
Als 127A gibt es den Schnitt dann auch als Tunika. Nicht ganz so gut gefällt mir der Rock 126 mit den Kräseln an der Seite. Außerdem… warum sollte man vom Babybauch ablenken wollen? 😉
Zum Styling nimmt sich Frau Bily diesmal den Kimonomantel 113 vor. Wobei mir diesmal die Variante sogar auf den ersten Blick ganz gut gefallen. Nur mit weißem Spitzenrock und silberner pailetten Clutch zum Meeting? Das ist schon eine… spannende Interpretation. *hüstel* Und Sweat-Hosen gehören meiner Ansicht nach auch nur auf die Couch, nicht auf den Ausflug. Aber wenn man den Mantel zu macht, dann sieht man das ja nicht mehr so sehr…
Ein weiteres Spezialtheme, das sich auch in diesem Heft findet ist das Thema Kommunion. (Schnitte von Gr. 128 – 152.) Während Sakko 137 und Hose 138 für Jungs die perfekte Kopie von Papas Anzug sind (inklusive Klappentaschen und Brusttasche) wirkt Kleid 141 eher etwas “vintage”. Mit dem Bubikragen und der großen SChleife auf dem Rücken hat es was von 1950er Jahren. Oder früher. (Wobei ein Bubikragen flach liegen sollte… selbst bei den Kindern klappt das mit der Paßform nicht.) Modell 142 kommt hingegen als langes Brautkleid daher. Mit Unterrock. Ein schönes Kleid, aber vielleicht eher als Blumenmädchen. Dafür ist Kleid 143 dann wieder arg kurz. Kniefrei zur Kommunion mußdoch vielleicht auch nicht sein. Und entweder hat man sich bei der Buchung des Models vertan oder die Proportionen sind Mist. Die Ärmel sollen zwar 3/4 sein aber mit dem kurzen Rockteil wirkt es einfach wie rausgewachsen. Sähe aber sonst an einem noch sehr kindlichen oder jüngeren Mädchen bestimmt süß aus.
Ach sieh da, der gleiche Basisschnitt nur etwas länger und mit sehr schöner Stickspitze und schon gibt es als Modell 144 ein wunderbar duftiges, festliches Kleid, das kindlich ist und nicht überladen. (Und aus farbigem Stoff bestimmt auch ein schönes Sommerkleid gibt.)
Jacke und Mantel gibt es auch, wobei man die Frage, inwieweit die Kurzjacke in der Proportion zu irgeneinem der Kleider paßt elegant umgeht, indem man sie nur von nah zeigt…. Den Mantel finde ich auch niedlich, aber vielleicht doch etwas länger? Und auch hier steht der Bubikragen hoch… das üben wir aber noch mal, oder? 😉
Bei der Deko geht es diesmal um gestalten mit Buchstaben. Das gefällt mir ja als Idee ganz gut. Aich wenn ich wie üblich nicht wüßte, wohin dann hinterher mit der Deko… Besonders gut gefallen mir die Buchstaen aus altem Silberbesteck und das Fensterscheiben-Scrabble.
Der Bericht über den letzten Burda Nähurlaub af dem Französischen Schloß läßt bei mir unzweifelhaft Wünsche aufkommen… da hätte ich schon Lust zu. (Zumal eine Ausstattung mit Bernina Maschinen auch gute Chancen auf vernünftiges Nähen bietet… *g*) Das ist übrigens als “anzeige” gekennzeichnet. Dabei deutlich interessanter als irgenwelche Bambiverleiungen…
In dem Bereich, den ich gerne “Bücherwerbung” nenne, weil, so vermute ich zumindest, ein Modell aus einem Buch vorgestellt wird, geht es diesmal um den Recycling Trend. Allerdings braucht man ein altes Stickmotiv, um ein Kissen daraus zuz machen. Und natürlich die farbliche passenden Stoffreste… Naja, eh nicht mein Geschmack, das Buch brauche ich also schon mal nicht zu kaufen.
Der “atelierbesuch” führt diesmal zumindest virtuell nach Alabama und stellt Designs von Natalie Chanin vor. (Auch dazu gibt es ein Buch…) Aufwendige und Handgenähte Details, die aber gar nicht nach Nobelcouture aussehen. Den Bildern nach nicht unbedingt etwas, was ich anziehen würde, auch wenn die Techniken reizvoll aussehen.
Zum Abschluss noch den Stoff des Monats. Bunter Druck auf Baumwolle… nett, aber den Stil sieht man derzeit gerade bei Patchwork Stffen doch nicht gerade selten, oder?
Mal sehen, was das nächsten Heft bringt…