Fundstücke vom Weihnachtsmarkt

Findings from the Christmas Market

Zu Weihnachtsmärkten habe ich ja ein etwas gespaltenes Verhältnis. Einerseits mag ich sie sehr gerne, mag es, die vielen schönen handwerklichen Werke zu sehen (nicht immer leicht zu finden, unter der industriellen Massenfertigung), den Geruch nach Glühwein, Würstchen, Waffeln, Maronen, Schokoladenfrüchten,… Andererseits mag ich es nicht mehr, wenn man vor lauter Menschenmengen nicht mehr da stehen bleiben kann, wo man möchte und nicht mehr weiter laufen, wenn man es möchte.

My feeling about Christmas markets are a bit mixed. I absolutely love strolling there, admireing the crafted things in individual designs (often hard to find between boring industrial production), love the smell for spiced wine, grilled saussages, wafers, fruits in chocolate, marrons,… But what I do not like is, if there are so many people that I can’t stop where I want to and can’t walk on, if I want to.

Nun hatte ich aber am Freitag nicht wirklich die Wahl, denn ich mußte von A nach B und einer der Kölner Weihnachtsmärkte lag dazwischen. Dann konnte ich den Besuch genauso gut genießen.

Now on Friday I didn’t really have the choice, because I had to get from A to be and one of the Cologne Christmas Markets was right between. So I decided to enjoy the visit anyhow.

Und so fand ich dann, eher unerwartet, auch einen Stand mit Kurzwaren. Mit „vintage“ Material, um genau zu sein.

So I found, a little unexpectetly, a booth with notion. Vintage notions.

Da wanderte dann zum einen dieses Webband mit der Eisenbahn in meine Tasche.

So this ribbon with an old fashioned railroad locomotive became mine.

Und noch weniger vorbeigehen konnte ich an diesem Set mit kleinen Glasknöpfen. Die Aufnahme ist im Macromodus, damit man die feine Struktur erkennt. Die Knöpfe haben die Größe kleiner Blusenknöpfe. Ich glaube, so etwas findet man heute nicht mehr. Diese hier sind aus den 1950er oder 1960er Jahren aus Neugablonz. (Und ich habe zwei Sets gekauft.)

And what I also absolutely had to buy were those tiny glass buttons. The photo was taken in „macro“ mode, so you could see the details. The real size is a small shirt button. I don’t think you could find that today. Those were made in the 105ßs or 1960s in Neugablonz. (And I’ve purchased two sets.)

Allen Kölnern (und denen, die vor Weihnachten noch in diese Stadt kommen) sei also der „Weihnachtsmarkt der Heinzel“ ans Herz gelegt. Zwischen Heumarkt und Alter Markt sind die Boden der „Antikgasse“, wo es nicht nur alten (Mode)Schmuck gibt, sondern auch einen Stand mit schönen alten Bändern, Knöpfen und noch so allerlei. Zu sehr mäßigen Preisen, wie ich finde.

So if you happen to be in Cologne you should check the „Heinzel Christmas Market“. Between Heumarkt and Alter Markt are some booths grouped together as „Antikgasse“ where not only antique bijoux are sold, but also one dealer has those nice vintage notions of all kinds. And the prices were extremely reasonable. 

Elan 511 zum dritten

Elan 511, third approach

BH Elan 511Jetzt habe ich auch mal eben schnell noch einen weiteren Versuch von Elan 511 zwischengeschoben. (Die Puppe ist zwar zu schlank für mich, aber der BH kommt doch etwas besser zur Geltung, als liegend.)

Now I made a quick in between sew, again the bra pattern Elan 511. (My mannequin is too slim for me, but still the bra looks better that way than laying it flat on the floor for the picture.)

Diesmal habe ich am Schnitt nichts mehr geändert, sondern nur an der Verarbeitung. Das rechte Unterkörbchen ist mit Laminat verstärkt und die Unterkörbchen sind beide gedoppelt. Die Rückenteile sind mit leichtem Power Net gedoppelt.

this time I did not change the pattern, only the way I’ve worked it. The right lower cup is padded with laminated foam and both are self lined. the back is doubled with light Power Net.

Spannend wird es mit dem Mittelstück. Die Anleitung verstärkt es ja mit Vlisofix, was aber bei mir die Belastung nicht aushält und sich ganz schnell löst. Die anderen beiden Versionen habe ich daraufhin einfach mit zusätzlich aufgenähten Bändern verstärkt. Das ist funktional, aber nicht schön. Hier habe ich es mit Spitze und Charmeuse versucht. Mal sehen, ob das hinhaut.

What will be interesting is the stability of the bridge. The instructions use Vliesofix (double sided iron on stabilizer), but that lasts only minutes after wearing it. The first two versions I used stabile ribbon and sewed it on, that is functional but not nice. Here I tried lace and nylon (? not sure about the english word). I am curious if that lasts.

 Der zweite Schwachpunkt an meiner Konstruktion ist der Verschluss, ich hatte in der Farbe nur noch einen mit einem Haken. Ich hätte schwören können, ich habe wo noch ein Tütchen in „seltsamen Farben“, aber das ist… verschwunden.

The second point that might become a problem is the closure. I had only one with only one hook in that color. I am absolutely sure, I have a little bag with closures in „odd colors“, but that… has vanished.

Ich hoffe trotzdem, daß der BH so paßt, damit ich ihn endlich aus dem eigentlich dafür vorgesehenen Material nähen kann. Immerhin habe ich jetzt drei Balconettes, dabei wollte ich eigentlich nur einen… *gg*

I stilll hope the bra will fit and be wearable. Then I could finally sew the one I wanted. From the material I’ve bought for it. Because I never wanted more than one balconette bra and I already have three now… *gg*

(Ach ja, die Tüte mit den Haken in seltsamen Farben ist natürlich wieder aufgetaucht. Aber jetzt mag ich das auch nicht mehr austauschen.)

(And of course the bag with the hooks and eyes in odd colors reappeared. But now I won’t replace it.)

Bibi Bleubär

Bibi Bleubear

Den kleinen Kerl habt ihr ja in meiner Vorschau schon gesehen, jetzt ist er nicht nur fertig, sondern auch einmal abgelichtet. (Ich hätte doch die andere Kamera nehmen sollen… die kleine war mit der Belichtung mal wieder heftig überfordert.)

This little guy you have already seen in my preview. Now it is not only finished, but also photographed. (I should have taken the other camera, the small one had evidently a hard time to catch the colors…)

Auch Bibi Bleubär ist nach dem Buch von Aranzi Aronzo entstanden und verbraucht ein wenig Reststoff von meinem Schlafanzug. Entgegen der Anleitung habe ich das Gesicht vorher aufgestickt bzw. aufgenäht und dann den Bär zusammengenäht.

For Bibi Bleubear I used again the book by Aranzi Aronzo and it uses a bit of the remnants from my pyjama. Again I ignored the instructions and did embroider/sew the face first and sewed it afterwards.

Jetzt muß ich mir nur noch überlegen, was ich damit mache….

So let’s see what will become of it….

(P.S.: Ich habe gesehen, daß ich ein Stöckchen bekommen habe. Das braucht aber ein wenig Zeit, kommt aber noch. 🙂 )

 

Knipmode 07/2010, Modell 16/Blouse (Tunika)

The English version you’ll find at Pattern review.

TunikaMeine graue Hose soll auch noch das eine oder andere Oberteil bekommen. Und diese Tunika sah sehr süß aus, zumindest auf der technischen Zeichnung. Auf dem Photo erkennt man ja nicht so viel.

Da ich mit Knip aber noch nicht so viel Erfahrung habe (und ein neuer Pyjama fällig war), sollte es erst mal ein Schlafanzugoberteil werden.

Dafür habe ich mir bei Sacrés Coupons in Paris einen (bzw. 2) schöne Hemdencoupons gekauft, eine glatte Baumwollpopeline. Mit leichter Neigung zum Knittern. Aber ist ja für’s Bett.

TunikaDer Schnitt ist im Plus-Größen Spektrum und laut Maßtabelle habe ich in Größe 48 zugeschnitten, zur Hüfte auf 50 erweitert. Dann habe ich oberhalb der Taille um 2cm gekürzt. Eine FBA habe ich nicht gemacht, denn laut Maßtabelle bin ich sogar etwas unter dem angegebenen Brustumfang.

Die Manschetten und die äußere Ausschnittblende sowie die Belegstücke für den Schlitz habe ich im schrägen Fadenlauf zugeschnitten. Ich wollte gleich sehen, wie das aussieht, denn mein „endgültiger“ Stoff hat auch Streifen.

Die Anleitung konnte ich nur weitgehend ignorieren, weil ich nicht wirklich niederländisch verstehe. Vliseline 180 hatteich nicht, daher habe ich teilweise Gewebeeinlage und teilweise G785 genommen, weil die noch da waren. Für den Halsbeleg gibt es einen Bildernähkurs, dem ich dann auch weitgehend gefolgt bin. (Für die Knopfschlaufen habe ich fertige Kordel genommen, statt Bändchen zu nähen.) Intuitiv hätte ich das anders gearbeitet. Und bin mit dem Ergebnis auch nicht wirklich zufrieden. Die linke Seite sieht recht gemurkst aus, da wäre etwas handheften und eine andere Reihenfolge vermutlich schöner gewesen.

Ob man die innere oder äußere Lage des Ausschnittes bzw. der Manschetten verstärken solle konnte ich der Anleitung nicht entnehmen. An einigen Stellen habe ich auch Paßzeichen vermißt. Oder genauere Angaben, auf welcher Breite man nun die Vorderteile genau einhalten soll. (Im Nachhinein hat sich herausgestellt, daß es etwas mehr hätte sein sollen.) Oder wie tief nun der Untertritt der Manschetten geplant war. Die kamen mir ohnehin etwas weit vor. (Gut, vielleicht stand das irgendwo im Text, wo ich es nicht verstanden habe.)

Nicht so toll fand ich weiterhin die Saumverarbeitung: Den stark gerundeten Saum zwei Mal einschlagen…. wird nicht soooo schön.

RundumansichtDas Ergebnis ist… definitiv ein Schlafanzug.

Bei meiner Oberbekleidung mag ich es nämlich nicht so gerne, wenn jeder freie Sicht auf das Unterbrustband meines BHs hat. Und damit meine ich nicht, was man durch den Schlitz sehen kann. Der fängt da nämlich gerade an. (Geschickt versteckt, auf dem Photo im Heft, muß man sagen.)

Und die Paßform sagt, daß Knip und ich nicht füreinander geschaffen sind. Wie schon beim letzten Versuch steht der Ausschnitt häßlich ab (was man auf den Bildern nicht mal so gut sieht). An der Rückseite wäre auch noch so einiges zu ändern… Gibt es eine „Fettarsch-Änderung“? :o) Am meisten überrascht mich, wie eng es um die Brust ist. Angesichts der Tatsache, daß ich noch etwas unter dem Brustumfang der Maßtabelle liege…

SchlitzbelegIn der Konsequenz heißt das, daß ich von Knip erst mal die Finger lasse, bis ich mal viel Zeit habe, das gründlich zu erforschen. Denn es sind oft Schnitte mit schönen Details drin.

KnöpfeMit Details habe ich übrigens nicht gespart. Sowohl der Schlitzbesatz wurde abgesteppt, also auch habe ich dem Oberteil schöne Rosenknöpfchen gegönnt.

Es wird also beim Schlafanzug bleiben, als Oberteil zur Hose suche ich mir einen anderen Schnitt. Hauptgrund dafür ist jedoch nicht die chaotische Paßform… das Oberteil paßt in der Proportion gar nicht gut zur Hose. Das konnte ich damit nämlich auch testen. 🙂

Aktueller Überblick…

Flash Overview…

Es gibt ja eine Sache, die  in meinem Blog fehlt und das ist Aktualität. Bis ich meine Sachen endlich mal photographiert und gebloggt habe, sind sie ja schon fast wieder aufgetragen. (Okay, nicht ganz so schlimm… )

There is one thing, my blog is lacking and that is the up to date-ness. Until I have my stuff photographed and blogged, they are nearly outworn. (Okay, not that bad…)

Also gibt es jetzt ab und zu mal einen wirklich tagesfrischen Überblick über meine Projekte, die noch nicht fertig sind.

So from now on I’ll give you a fresh overview from ongoing projects, from time to time.

ChokerWir fangen mal mit den Stricksachen an… hier ist ein Halsschmuck, der ein paar Reste aufbrauchen sollte. Der Verschluß muß noch installiert werden.

Let’s start with knitting… here is a neckpiece which was supposed to use some remnants. The closure hasn’t been installed yet.

HitchhikerDann stricke ich gerade etwas, was inzwischen wohl schon jeder gestrickt hat: Einen Hitchhiker. Nur echt mit 42 Zacken. Hier muß noch vernäht werden.

Then I am knitting something that probably everybody else has knitted so far: A Hichtchhiker. Only real with 42 triangles. Here I need to weave in the ends.

SockeDa Weihnachten naht sind natürlich auch wieder Socken auf der Nadel. Frisch angefangen, aber bis zum Heiligen Abend ist ja noch etwas Zeit.

As Christmas is approaching I have some socks on my needles. Just started, but there is quite a lot of time until Holy Night.

GranniesNatürlich habe ich auch weiter gehäkelt. Meine Grannies sind ja aus der ersten Tasche herausgewachsen, es sind inzwischen 262 Hexagons. Hier sind die, die in der zweiten Tasche ihre Platz finden werden.

Of course I did not stop crocheting. My Grannies have outgrown their first bag, now there are 262 hexagons. That is, what is collected in the second batch (and bag) now.

BärUnter der Nähmaschine gibt es im Moment nur ein gänzlich undramatisches Projekt. Völlig zweckfreies Nähen, ein kleiner Bär ist dabei zu entstehen.

Sewingwise there is only a completely boring project, completely useless sewing. A little bear is about to be sewn.

Und die spannende Frage ist mal wieder: Interessiert das irgendwen? :o)

And the thrilling question is: Does anybody want to read that? :o)

 

Burdastyle, 3/2011, Modell 144 (Jacke)

English Version is on Pattern Review.

Jacke BurdastyleEndlich fertig und ich komme dazu, auch darüber zu schreiben. Bzw. abschließend zu schreiben, rumgeärgert habe ich mich mit der Jacke ja genug.

Ich habe den Schnitt in Größe 48 verwendet, wobei ich zur Hüfte dann auf 50 erweitert habe.

Meine üblichen Änderungen kamen zum Einsatz: oberhalb der Taille 1,5cm kürzen und im Vorderteil eine FBA einfügen. Dann die Schultern um 1cm verschmälern. (Was durch die Schulternpassenteile gut ging.)

Als Material habe ich einen elastischen Wollstoff verwendet, den ich von Hüco Stoffe in Berlin mitgebracht hatte. Der war nicht in jeder Hinsicht optimal, weil sich Wolle mit Elasthan nicht so gut bügeln läßt. Das Futter kommt aus gleicher Quelle, weil ich es unbedingt gestreift haben wollte, habe ich mich mit einem Polyesterfutter begnügt.  Ursprünglich wollte ich ja eher ein waschbares Material, habe dann aber nichts nach meinen Farb- und sonstigen Wünschen gefunden und so wurde es Wolle. Den Kontrast zu dem sportlichen Schnitt finde ich ja gut.

Weniger vergnüglich war es, die Schnitteile herauszukopieren, weil es einfach sehr viele waren.

Die von Burda vorgeschlagenen Einlagen sind m.E. einfach lächerlich (G785 haftet zwar gut auf allem, aber das heißt nicht, daß es für alles die beste Variante ist), dazu kommt, daß man der mikroskopisch kleinen Schemazeichnung tatsächlich nicht entnehmen kann, wie breit die Einlage auf den Vorderteilen nun genau sein soll. Ich habe noch versucht, das im Burdaforum zu klären, aber da gab es als Antwort nur das Zitat der Anleitung (die ich ja gelesen hatte) und das Angebot, doch anzurufen. Also habe ich die Einlagen nach eigenem Gutdünken gemacht. Wie genau habe ich hier ja schon ausführlich beschrieben. Im Ergebnis würde ich sagen, das war auch gut so.

Auch sonst war ich diesmal mit der Anleitung weniger zufrieden, als sonst. (Bislang fand ich Burda zwar eigen, aber korrekt.) Einmal viel Gehoppele, Reißverschluss wie hier, Futter wie da,… und dann auch einige Stellen in den Details, wo ich entweder gerne genauer gewußt hätte, in welcher Reihenfolge ich das jetzt genau machen soll, weil es einen Unterschied macht (Blasebalgtaschen) oder wo ich bei späteren Arbeitschritten merkte, daß ich das besser noch nicht gemacht hätte, daß ich mit der Nahtzugabe noch was anderes hätte machen sollen… Der Reißverschluss ließ mir die Möglichkeit, ihn entweder so einzunähen, wie in der Anleitung angegeben oder so, daß die vorderen Mitten wirklich übereinander waren. Da ich die Vorderteile brav  mit Faden und Durchschlagen markiert hatte, weiß ich diesmal nicht, wo der Fehler lag. Vielleicht hatte ich einen Reißverschluss von der falschen Firma?

Für das Futter habe ich dann auch neue Schnitteile gebastelt, die die Schulterpassen gleich dran haben. Da von letzteren eh nicht viel übrig ist, wenn man die Besätze weg rechnet, schien mir das doch sinnvoller.

Auch habe ich das Futter nur entlang der Besätze mit der Maschine eingenäht, Säume und Schlitze dann von Hand. (Ob die Anleitung wirklich funktioniert oder ob da vorherige Absteppungen im Weg sind kann ich also nicht sagen.)

TaschenbefestigungWas ich leider erst gesehen habe, als ich mit den Taschen schon fertig war: Die Anleitung läßt einen alle vier mühsam genähten Blasbalgtaschen mitsamt den Klappen zunähen! Bei den Brusttaschen geht das okay, an der Stelle will ich ohnehin nicht noch was rein tun, aber bei den großen Taschen ist das m.E. völliger Mist.

Das habe ich auch nicht gemacht, hatte damit aber das Problem, daß die Taschenkanten nicht abgesteppt sind und daher natürlich nicht sehr stabil sind. Ich hatte mich schon gewundert, warum die nicht abgesteppt werden, aber da ich sehr selten Blasebalgtaschen nähe, dachte ich, Burda wüßte das besser als ich… Naja, nicht wirklich. Ich habe die Falte jetzt mit kleinen transparenten Druckknöpfen variabel befestigt und die Taschenklappen (die auch nicht abgesteppt sind) mit ein paar unsichtbaren Handstichen befestigt.

InnentascheZusätzlich eingearbeitet habe ich eine Innentasche, die ich diesmal mit reichlich Webband stabilisiert habe. (Der Futterstoff ist nicht sehr stabil.)

Außerdem habe ich festgestellt, daß sich das Webband auch hervorragend eignet, um das kleine Stück Vorderteilbesatz zu verstecken, das sonst immer unter dem Futter hervorlugt.

Bei der letzten Anprobe zeigte sich dann noch, daß sie unteren Ecken der oberen Taschen lustig nach vorne standen. Das könnte mit der FBA unter der Tasche zu tun haben. Oder auch nicht. Das war jedenfalls mit wenigen Handstichen zu lösen.

Und auch wenn ich mit dem Herstellungsprozess nicht ganz glücklich bin, das Ergebnis gefällt mir gut. An der Brust ist die Jacke allerdings enger, als ich erwartet hätte…. Trotz FBA.

Aber es geht zu, gefällt mir und dürfte auch schön kuschlig sein, wenn es wieder kühler wird. 🙂

Meine ersten Kam Snaps, ein Erlebnisbericht

My first Kam Snaps

Seit geraumer Zeit sind ja Kam Snaps aus Plastik in aller Munde bzw an allen Klamotten zu finden und rufen durchweg Begeisterungsstürme hervor.

For quite a while now plastic Kam Snaps are what everybody seems to use and those plastic snaps get praise everywhere.

Ich habe nur halb verstanden warum, aber als ich Zange und Snaps irgendwann Anfang diesen Jahres mal bei Alfatex gesehen habe, konnte ich nicht widerstehen und habe mir eine Zange und einige Knöpfe mitgenommen. Unter anderem in grau, weil ich schon an die Jacke dachte, die ich jetzt in Arbeit hatte. (Den Klammerentferner braucht man, weil die Packungen an jeweils zwei Stellen brutal zusammengeklammert sind. Die mit den Snaps ist zusätzlich noch mit Klebstreifen verschlossen, hier war jemand gründlich…)

I did not fully understand why everybody was so crazy about it, but when someday early this year I saw pliers and snaps at Alfatex I decided to grab a plier and some snaps. Some of them in gray, because I already had the jacket in mind I’ve been working on the last months. (The staple remover is a necessary tool because the packages are closed with two stabile staples each. The one with the snaps had been secured with additional tape also. Somebody wanted to make very sure…)


Nach dem Auspacken stelle ich erst mal fest, was es nicht gibt: Eine Anleitung.

After opening the packages the first thing I am finding is what I am not finding: instructions.

Gut, auf der Packung meiner Snaps steht drauf, daß sie Größe „T5“ sind. Und auf einem der schwarzen Teller steht ebenfalls „T5“. Aber wie bekomme ich den jetzt an die Zange?

Okay, the package of my snaps tells me they are size „T5“. And one of those black thingies has also „T5“ written on it. But how do I attach it?

Also erst mal google angeworfen und siehe da, bei einem englischsprachigen Kam Snap Händler gibt es eine Anleitung.

So I switched on my computer and google found me a Kam Snap Dealer in the US who offers a tutorial.

Ah ja, einfach umdrehen, auf der anderen Seite gibt es eine Schraube. Die löst man, nimmt den Teller raus und dann kann man den anderen Teller reinlegen und wieder zuziehen. Die Anweisung, dies vorsichtig und mit Gefühl zu tun, sollte man wohl besser berücksichtigen. Die Schraube sieht nämlich schon neu etwas „zerfranst“ und malträtiert aus…

Ah… turn the pliers and you see the screw. Open it, take out the black thingy, but in the other one and turn the srew closed. It is evident that you should do that carefully (as the instructions on the website state) because the screw looks already a bit „wonky“ and as if it had been badly treated, even when new out of the box…

BolzenAuch bei den Bolzen von oben gibt es zwei Größen. Zum Glück muß man die nicht erst entfernen, um zu sehen welchen man hat. Und glücklicherweise ist auch schon der richtige vormontiert. Den auszutauschen sieht nämlich deutlich komplizierter aus…

The bolt comes also in two sizes. Luckily I can compater these without removing the one already installed and luckily it is alreday the right size. Because changing that looks a good deal more complicated…

Also dann auf zu den Snaps… es gibt drei unterschiedliche Teile, also vermute ich mal, daß ich sie so brauche.

Now checking the snaps… there are three differently shaped pieces, so I guess that is how I am going to need them.

Na gut, fast… so sind sie richtig gedreht.

Okay, nearly correct… I have to turn them like this.

Ja, so passen sie aufeinander.

Yes, stacking like this.

Bevor ich an die Jacke gehe, probiere ich das aber erst mal auf einem Stoffrest aus. Reindrücken lassen sie sich ja ganz gut, aber so richtig schließen tut das nicht. Und der „Gnöbbel“ meines Oberteils sieht nicht so ganz aus, wie auf dem Beispielbild der Webseite.

Before I am using it on my jacket I do a test one some fabric remnant. Pressing the snaps doesn’t feen difficult, they seem to be well installed, but somehow they do not really close. And my socket looks a bit different from  the pics of the tutorial.

Also zwicke ich ein zweites Oberteil hinein und drücke weniger fest zu. Das funktioniert gar nicht. Also noch mal fest zugedrückt… nein. Vielleicht mal das Unterteil nachdrücken? Ja, jetzt scheint es zu halten.

So I’m trying a second socket and press less firmely. No, doesn’t work. Again firmer… no… Repressing the stud. Yes, now it seems to close.

Jetzt wird es aber ernst und ich nehme mir die Manschetten meiner Jacke vor.

Now it’s time to be serious and I am switiching to the cuffs of the jacket.

Am Probeteil habe ich schon gemerkt, daß die Dornen auch ohne Ahle durch den Stoff gehen. Und ich kann den Dorn sogar durch beide Teile der Manschette stecken.

I had already seen on my test scrap that I can push the cap through the fabric without using an awl. And I can even poke it through all layers of my cuff.

Durch das so entstandene Loch stecke ich dann schnell den Dorn vom anderen Unterteil.

I do remove the cap from the lower layer of the cuff and poke the other cap through it before the hole closes.

Auf diese Weise kann ich schon mal sicher sein, daß der Knopf hinterher genau passen schließt. Das ist auf alle Fälle praktisch!

So I can be sure, that the position of the two parts of the snap will be correct. That’s for sure a useful feature!

Und zwei beherzte Zangedrücker später is der erste Knopf schon erfolgreich installiert. (Im Ganzen sind es nur zwei, auf jeder Manschette einer.)

Using the pliers twice the first button is successfully installed. (It’s only two snaps, one for each cuff.)

Und hier schließen sich auch besser, als auf meinem Probestück. Ich denke, das liegt daran, daß mit der Einlage und den diversen Nähten der Stoff hier dicker liegt. Falls ich mal noch andere Snaps kaufe, sollten das dann eher welche mit dem kürzeren Dorn sein, nicht die mit dem längeren.

And here it also closes better than on my testing scrap. I think, the prongs were a bit too long for my sample. The cuff has some interfacing and there is also a seam under the snap that makes the material thicker, so that is probably why it works better. If I should buy snaps with anotherprong size I should take shorter ones, not longer one.

Im Ganzen bin ich jedenfalls zufrieden und werde mir im Laufe der Zeit noch ein paar andere Farben anschaffen. Genauer als bei der Prym Variozange fühlt sich die Passung der Teile für mich jedoch nicht an und generell macht die Zange einen etwas lumpigen Eindruck. Mal sehen, wie lange sie hält. Für Metall-Drücker werde ich wohl eher bei Prym bleiben.

All in all I am happy with the system and will buy more snaps in other colors over the time. I had read at some places in the internet that the pliers were more precises than the Prym Vario Pliers. Well… to me it doesn’t feel like that, on the contrary the pliers feel less stabile. Let’s see how long it lasts. For metal snaps I will probably remain with the Prym system.

 

 

Gefaltete Karojacke, die Entstehung

Folded checkered jacket and how it was made

Schnitt Jacke Butterick5927Ich erwähnte es schon, die Jacke war dann doch etwas weniger „mal eben schnell“ als geplant, daher zeige ich hier, wie ich sie genäht habe.

I think I already mentionned it, the jacket was not as quick as planned, so I’ll show you what I did.

Der Ausgangspunkt für meinen Schnitt was Butterick B5927. Ich habe die Vorderteile von Version B genommen, habe die Schößchenteile aber angeklebt, so daß ich ein durchgehendes Schnitteil hatte. Die leichte Formung, die es hatte, habe ich dabei vernachlässigt. Und ich habe das Teil an der vorderen Mitte enden lassen, weil ich einen Reißverschluss verwendet habe und keine Knöpfe. Das Rückenteil ist im Orignal mit Mittelnaht, ich habe aber im Bruch zugeschnitten und auch hier die Taillenformung aufgegeben. Dafür habe ich im Vorderteil eine FBA gemacht und so einen Brustabnäher erhalten. Die Ärmellänge habe ich ausgemessen und auf meine Wunschläge gekürzt.

The starting point for my pattern was Butterick B5937. I used view A, but added the lower front piece directly to the upper front piece so I had only one front piece. I lost a bit of shaping that way. And I made the front part only to the middle, like view C, because I made a zipper instead of buttons. The back has a shaped seam in the middle which I skipped. I cut my back on he fold, again loosing a part of the shaping. On the other hand I made an FBA and added a breast dart that way. For the sleeves I tried the pattern on my arms and shortenend it to the lengths I wanted.

genähte FaltenDanach habe ich schmale Falten (=Biesen) genäht. Ich hatte vorher verschiedene Faltenbreiten und -abstände getestet. Die Variante, die mir am besten gefiel war letztlich nicht möglich, weil ich dafür noch mehr Stoff gebraucht hätte. Ich habe die Falten jeweils ein Kästchen breit genäht und die Abstände variiert. Da ich den Stoff quer geteilt habe sieht man, wie viel Stoff diese erst wenigen Falten „gefressen“ haben.

Then I started sewing tucks (pintucks). I had tested different widths of tucks and different spacings. My preferred version was not possible, because that would have required even more material. So I finally decided for „one check“ as depth of the tucks and varied the spacing. The picture shows only a fractions of the tucks needed for one front and you can see how much fabric that „eats up“. 

Falten flach nähenAnschließend werden die Falten wieder flach genäht und zwar zuerst auf Taillenhöhe.

After that the folds are layed and sewn flat. I started on the waistline.

Anschließend werden die Falten abwechselnd in die eine und in die andere Richtung gelegt und immer wieder durch Quersteppen festgenäht. Auch hier hatte ich verschiedene Abstände vorher getestet.

Muster DetailThen the tucks are layed flat with alternating directions on the fabric and sewn that way. Again I had determined the spacing of my topstitching on samples.

Durch diese Stepperei bekommt man nicht nur einen interessanten optischen Effekt, sondern auch einen Stoff der etwas stabiler und auch wärmer wird, als der ursprüngliche eher leichte Baumwollstoff. So wird aus einem Blusenstoff ein leichter Jackenstoff. Ich habe die einzelnen Schritte absichtlich nicht gebügelt, dadurch wird der entstehende Stoff sogar ein wenig elastisch.

The result is a fabric that does not only look interesting, but that also changes it’s quality. It becomes stronger and warmer without a lining. So I could transform a blouse fabric to something suitable for a light jacket. I did not press or iron after the different sewing steps, so the resulting material has even a bit elasticity.

Vorderteil
Ich habe den Stoff zuerst gesteppt und dann zugeschnitten. Wobei ich auf Höhe des Brustabnähers die Quersteppungen erst mal weggelassen habe. Die Quersteppungen machen den Stoff ja fester und steifer, das wollte ich beim Abnäher nicht unbedingt haben.

I first topstitched the fabric and cut the pattern then. Only where the breast dart would be I left out the widthwise stitches. Those make the fabric a little stiffer and firmer which was not exactly what I wanted within the dart…

AbnäherDann habe ich die Form des Abnähers mit einer Naht markiert, habe die restlichen Quernähte jeweils bis einige Stiche in den Abnäher hinein genäht und danach den Abnäher geschlossen.

Then I staystitched the shape of the dart, made my topstitching on the rest of the fabric only until I was some stitches inside the darf and closed the dart afterwards.

Die Vorgehensweise für den Rücken war ähnlich: Erst ein rechteckiges Stück Stoff nähen, dabei habe ich von der Mitte aus angefangen. Danach zuschneiden. Und dann habe ich noch zwischen die Falten in der hinteren Mitte kleine Abnäher gesetzt, um zumindest ein bißchen Taillierung hinein zu bekommen.

For the back I worked similarily: I started sewing the folds in the middle and worked then the tucks towards the sides on a rectangular piece of fabric. Then I cut my pattern and after that I added some thin darts between the middle folds to create a bit of waist shaping.

Im Grunde genommen alles ganz einfach, kostet nur etwas Zeit. Und Nähgarn, ich habe knapp 1000m AlterfilS120 verbraucht…

Basically it’s very easy, it takes only some time. And sewing thread. I’ve used nearly 1000m of Alterfil S120…

 

Darüber: kariert

Above: checkered

JackeSo wie unsere Sommer nun mal sind, sollte man zu jedem Sommerkleid doch besser ein Jäckchen haben.

The way our summers normally are having a jacket with each summer dress is a smart idea.

Ich wollte was kleines, ungefüttert, leichtes und dachte, ein Pepitakaro wäre doch nett. Und der breite, silberen Reißverschluss ist ein gewollter Kontrast.

I wanted a small, lightweight, unlined jacket and thought a small hounds-tooth would be nice. And using the wide sport style zip is an interesting contrast.

Jacke von allen SeitenDie ungeschönte Rundumsicht zeigt vor allem, daß der geschicke Einsatz von Schal und Handtasche was für die Figur tun kann. 😉

The plain look from all sides proves mostly that a well placed shawl and a handbag can do a lot for your figure. 😉

JackenfrontUnd so sieht die Jacke von Nahem aus. Viele, viele kleine Biesen. Nicht mit dem Biesenfuß, sondern jede einzeln sorgfältig gefaltet. Das war viel Näharbeit, aber mir gefällt es.

That is how it looks from close. Many, many pintucks, not with a pintuck foot, but one by one, fold and sew. It was a lot of sewing work, but I like the result.

Jacke RückenAuf dem Rückenteil habe ich in der Mitte offene Falten genäht, einmal weil es etwas schneller geht, zum anderen, damit es interessanter ist.

On the back I choose a little wider tucks for the middle. That is quicker to do but also more interesting if there are different „styles“.

InnenlebenDa die Jacke ungefüttert ist, muß das Innenleben natürlich auch sauber aussehen.

It’s an unlined jacket, so the inside has to look neat also.

Ich wollte eigentlich alle Nahtzugaben mit dem gepunkteten Schrägband einfassen und die Kanten damit verstürzen. Allerdings sind fünf Meter viel, viel, viel zu wenig für eine Jacke. (Keine Ahnung, was ich da gerechnet habe…) Nachkaufen ging nicht, weil es aus der Mercerie St. Pierre in Paris war. Zum Glück hatte ich noch kariertes Schrägband gekauft und konnte dann „mischen“.

I had planned to use dotted bias tape for all seam allowances and for all hems and the neckline. Only five meters is way, way, way too litle for a jacket. (Don’t know how I did those calculations…) And since I had purchased the bias tape at Mercerie St. Pierre in Paris I could not buy more. Luckily I had purchased some checkered bias tape also so I could „mix“ the tapes.

AufhängerBesonders stolz bin ich aber auf dieses Detail: Den Aufhänger.

But what I am specially proud of is this detail: the hanger.

Den vergesse ich nämlich fast immer… 🙂 (Das Band ist vom Entrée des Fournisseurs aus Paris.)

Because I am always forgetting the hanger… 🙂 (The tape is also from Paris, this time Entrée des Fournisseurs.)

Darunter: neutral

Below: neutral

Weißes Sommerkleid und ungefüttert…. richtig, da fehlt noch was.

White summer dress and unlined… yes, there is something missing.

Das Unterkleid (getragen und aus dem Koffer…) aus Venezia Futterstoff nach dem bewährten alten Burda 6157 Schnitt. Die Vorderteile schräg geschnitten und sehr kurz, weil ich es oberhalb des Schlitzes enden lassen wollte.

The slip (after being worn and transported in a cabin bag) made of Venezia lining fabric using again my TNT Burda 6157 pattern. All front pieces aare cut on the bias and it es very short because I wanted it to end above the back vent of the dress.

Dadurch rutscht es tendentiell etwas hoch, ich überlege, den Saum noch zu beschweren?

It is maybe a bit too short, because it sometimes tends to ride up a bit. So I am thinking to add some weight to the hem?