Revue de Presse: Burdastyle April 2013

Im Moment habe ich ja ganz besonders ein “schon wieder”?? Gefühl, als die nächste Burda-Ausgabe am Zeitschriftenstand zu finden war. Aber wenn ich meine Posts so angucke… ich mache im Moment ja wirklich nichts anderes als Zeitschriften besprechen.

Titel BurdastyleDer Titel gefällt mir diesen Monat ja optisch gut. Ich mag blau, ich mag das Kleid, ich mag den Stoff. Nur wenn ich aus dem Fenster schaue, ins noch völlig kahle Geäst der Bäume, das im Wind schaukelt, dann ist “Frische Brise” nicht ganz das, wonach  mir ist.

Auch im Editorial feiert Frau Bily die Farbkombination blau und weiß. Da kann ich nicht widersprechen, auch wenn ich noch nie in Griechenland war. (Nur das Wort “knackblau” tut mir weh. Das hat doch eine starke Anmutung von “billiger Vorabend-Pseudo-Reality-Doku”. Nicht sehr elegant und somit gänzlich nicht zum Titel passend..)

Dann wird bei den “kreativ-trends” aber erst mal gebastelt. Ach nein, bei den Floralen Applikationen wird sogar genäht.  Bei den Jute- und Bast Kreationen, die angeblich an Sizilien erinnern sollen gefällt mir allerdings schon das Inspirationsteil vom Laufsteg nicht. Die Aufgenmalten Bahnen auf der Leiderkleidung schon besser. Allerdings muß mir Burda mal erklären, wie sie es hinbekommen, daß die Streifen auf dem Rock hinterher makellos weiß und deckend sind, wo der Rock doch beim Abkleben fetten Falten in der zu bemalenden Fläche hatte…?

Die “Style Fusion” in “aus alt mach neu” gefällt mir diesmal gut. Vorne Bluse, hinten Pulli, gefällt mir. Nur finde ich in meinen aussortierten Sachen nie zwei Teile, die so gut zusammen passen. :o)

Die erste Modestrecke führt uns in südliche Gefilde. Könnte ich bei dem Wetter gut brauchen. Die “Tunika” (bei der ich nicht weiß, was sie zur Tunika macht, mit dem breiten Bund unten – Schlupfbluse klingt vermutlich zu dröge) hinterläßt keinen bleibenden Eindruck.

 Kleid Burdastyle  Hingegen ist Kleid 127 wirklich heiß. Die geraffte Naht im Vorderteil macht den Unterschied zum Jserseyschlauch mit Ärmeln, den man billig zu kaufen bekommt und für den Urlaub im Ferienresort oder den Spaziergang auf der Strandpromenade ist das doch wesentlich schmückender als Shorts und T-Shirt. So man die Figur dazu hat.

Spitzenkleid 126 hingegen sieht mehr wie ein gehäkeltes Strandshirt aus. Da hilft die unmotivierte Rüschenborte am Saum auch nicht.

Kleid Burdastyle Schöne Urlaubsstimmung verbreitet auch das Maxikleid 125. Einfach sooo viel schöner an der Strandpromenade als Badeshorts und T-Shirt. (Ja, ich wiederhole mich…) Außerdem heißt es, daß ich mein Kleid aus dem Sari ohne Probleme weiter tragen kann. So wie die letzten Sommer waren ist das ja nicht wirklich abgetragen. Und Strandurlaub mache ich ja nicht…

Na gut, aus Spitze können wir über Shorts doch vielleicht noch nal reden. Obwohl… der starke Eindruck von Unterwäsche bleibt. Blusenshirt hat ein nettes Ausschnittdetail, aber den eigentlichen Witz des Modells, die Spitze im Rücken, die erkennt man kaum. Bei der schmalen Hose bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob der Stoff wirklich dafür geeignet ist? Ah ja, das Blusenshirt noch mal als Strandkleid. Danach kommt 109B, das Kleid vom Titel. Gefällt mir auch auf den zweiten Blick sehr gut. Auch die aufgenähte scheinbare “Kette” vorne dran. Wirklich auf einen Griff perfekt gestyled. In Kurzgröße gibt es ein Neckholderkleid 121. Wäre nett, wenn nicht das Brustteil so traurig runterhängen würde. Und Bindebluse zum Rock… ziemlich 60s, oder? Nur vielleicht etwas arg kurz, die Bluse?

Beautyteil wieder zum Überblättern…

OH.. ÜBERRASCHUNG! das Modelexikon geht weiter, mit “B”. Und diesmal sage ich nur: Lest es euch gut durch, vor allem das Wort oben links. Die weichen Dinger aus Stoff, die man gerne auf Kleidung näht heißen nämlich BORTE. (Danke Burda!) Borde sind die harten Dinger aus Holz, die man an die Wand schraubt. (Aber selbst das Creativa Ausstellerverzeichnis schrieb es falsch. Wie peinlich…)

Die nächste Modestrecke hat dann irgendwas mit Lana Del Rey, Melancholie und Bustiers zu tun. Aha, jedenfalls eine sehr bunte Melancholie. Lost geht es mit einem Bluson aus Batist für kühle Sommertage. Gut, das ist jetzt nicht weltbewegend, aber ich grundsätzlich mag ich es ja, “untypische ” Stoffe zu verwenden. Also genehmigt. Die Bauschtop und Glockrock Kombination ist auch irgendwie niedlich. Das könnte aber auch an Stoff und Styling liegen. Vielleicht ist sie auch nur langweilig? Da ich Mieder an sich mag gefällt mir 115 auch. Nur frage ich mich, wo die ganzen Querfalten herkommen. Raffungen sind auf der technischen Zeichnung jedenfalls nicth zu erkennen. Beim Rock 122 ist der Stoff die Schau. Oder näht man das selber auf? Das würde die Stoffsuche natürlich deutlich verkürzen. An der Wickelbluse 119 fällt mir am deutlichsten auf, daß sie, obwohl sie nur ein Bindeband hat, überall anliegt und nicht runterhängt. Gerade am Ausschnitt. Wie haben sie das denn geklebt? 😉 Dafür sieht das nächste Outfit mir roter Leohose und sehr hohen, recht offenen blauen Schuhen dann vor allem billig aus. Bei der Bluse-Rock Kombination daneben bin ich mir nicht ganz sicher… aber Tendenz auch “billig”. (Der Look, das Material sicher nicht. Ich weiß nicht, was “gelackte Pailettenspitze” ist, aber es klingt nicht günstig.)

 Kleid Burdastyle Gut gefällt mir dann wieder Kleid 116. Nur was das zum “Etuikleid” macht verstehe ich nicht. Aber vielleicht erklärt es uns das Modelexikon, wenn es irgendwann mal beim Buchstaben “E” angekommen ist. Bis dahin nehmen wir mal an, daß “Etuikleid” einfach ein gutes Wort ist, um von google gefunden zu werden.

Das “kreativ-accessoire” aus Druckknöpfen gefällt mir diesmal überraschend gut. Wobei es ohne die Swarovskis fast noch besser wäre. Und man könnte mal all jene Teile verwenden, die immer übrig bleiben, wenn man mal wieder das Ober- oder Unterteil schief eingeschlagen hat und deswegen ein weiteres braucht. Und den Kram von verschiedenen Herstellern, den man munter zusammenwarf, bevor man herausfand, daß 10mm Einschlagdruckknöpfe verschiedener Hersteller nicht alle gleich sind. 😀

Aber Glitzer scheint im Moment unvermeidlich zu sein, denn die Accessoires zur Modestrecke zeigen auch allerhand Swarovski und co. Zielsicher gefällt mir natürlich das Collier für knapp 1000 EUR am besten. Ich hoffe, dafür sind es wenigstens echte Steine.

Als Favorit für die Bily’schen Stylingvorschläge darf diesmal der Batist Blouson herhalten. Über das Outfit zur Vernissage kann man klar reden, wenn die Schuhe nicht unbedingt gelb sein müssen auch der Ausflug in die Stadt. Warum man allerdings zur Arbeit ungefähr 15 cm hohe Absätze braucht ist mir immer noch nicht klar. Sonst wäre das Outfit tatsächlich mal brauchbar.

Die Trends vom Laufsteg… Leohose zweifelhaft, Longweste immer noch nein, Spitzenkleid schön, nur nicht in der Burdaversion. 🙂 Blouson ist leider nicht für meine Figur, gefällt mir aber trotzdem. Nude-Anzug für Tage, an denen man nicht auffallen will. Aber elegant. Und Bustier ein klares JAAAAA!  (Na gut, vielleicht nicht für mich. :o) )

Mit Business-Look in Nude Tönen geht es weiter. Grundsätzlich mag ich ja diese sanften Nicht-Farben. Aber hier geht mir das mit den Modellen etwas zu schlabberig los. Muß das nicht wenigstens Form haben, wenn es schon keine Farbe hat? Bluse 104A mit den arg überschnittenen Schultern schreit leider “Pyjama” bei mir. Von dem “verführerisch transparenten” Stoff ganz zu schweigen. Über welche Art Business reden wir eigentlich grade? Das Leinen-Leder Kleid 105 ist in seiner schlichten Form durchaus nett, aber hat einfach zu viel von Strandshirt. Immerhin diesmal blickdicht. Ballontop 112A sagt, daß Pattern Magic jetzt auch bei Burda angekommen ist. und wenn nicht auch der Ausschnitt herumhängen würde, dann wäre es vielleicht wirklich gelungen. Dann haben wir den inzwischen wohlbekannten Ausschnitt mit den kleinen Fältchen und eine Longweste. Ein Trend den ich nach wie vor ohne zu Bedauern vorbeiziehen lassen werde. Blazer 101 nennt sich “Masterpiece”, aber wenn sich die Form der Schulterknochen unter der Jacke abzeichnet sollte man entweder eine andere Einlage oder ein anderes Schulterpolster wählen. Oder überhaupt Schulterpolster rein machen. Oder wenigstens eine Schulterstütze. Nun ja, immerhin als Beispiel gut, was man durch mangelnde Innenverarbeitung versauen kann. Das Titelkleid kommt dann noch mal ganz schlicht in zartem Rosa. Bleibt hübsch, ist aber natürlich weniger aufregend.

Die Accessories stehen dann unter dem Motto “clean & chic”. Die Clutch von River Island gefällt mir sogar. 38 EUR wäre auch gar nicht so teuer. Aber wann brauche ich schon mal eine kleine Handtasche…. *gg*

Die nächste Kosmetikwerbung darf auf Memory-Kärtchen oder so was in der Art. Nicht das Beste Arrangement, aber gut genug, um meinen Blick zumindest kurz auf die Lippenstifte und Nagellacke zu lenken.

Die “Nähschule für Einsteiger” widmet sich dem verdrehten Ballontop. Mit Batist hat man diesmal wenigstens einen Stoff genommen, der funktionieren kann. Zumindest wenn man einen Baumwollbatist nimmt.

Die Lesergalerie steht diesmal unter dem Motto “rot”. Und mir fällt auf, daß das eine oder andere Modell an “richtigen” Menschen besser aussieht, als es das im Heft tat. Und manches, was mir schon im Heft gefallen hat, gefällt mir jetzt noch besser. (Erst recht, wenn die Paßform stimmt. *g*)

Der Dekoteil? Ach nein, eine Werbung die aber wirklich schon fast wie der redaktionelle Teil aussieht. Darf ich mir die Bemerkung erlauben, daß ich auf solche Mätzchen so was von nicht stehe…

“Große Gefühle” verspricht diesmal die Plus-Mode. Satinjacke 128B zeigt allerdings eher umotiviertes Rumgehänge. Dann doch lieber das Maxikleid, auch wenn das schon viel Retro-Gefühle auslöst. Und ein bißchen an ein Nachthemd erinnert…  Mit dem Empirekleid geht es mir ähnlich, ich bin halt nicht der Fan von angekräuseltem Zeug. Deswegen kann mich die sogenannte Tunika 130 auch nicht begeistern. Tunika 129 ist dann das angekräuselte Kleid in kurz und sieht aus, als habe man Omas Wäscheschrank geplündert. Wogegen ich im Prinzip nichts habe, aber hier ist die Form irgendwie so kindlich, das paßt nicht. Und daß das Muster der bunten Hose durchscheint… Nein, nicht schön. Aha, die Tunika als Kleid… hier kräuselt nicht nur der Gummismok in der Taille, sondern die Nähte gleich mit…. Nein, diese Modestrecke diesmal ohne mich. Immerhin, Jacke 128 sieht aus einem weniger lappigen Stoff deutlich besser aus. Vielleicht könnte man aus der noch was machen. Seltsam bleibt jedoch, daß im Photo jede Menge Falten auf der Schulter sind, die Zeichnung hingegen welche am Kragen verortet. Paßformproblem?

Im “Kinderteil” geht es diesmal um Vater und Sohn und Tweed steht im Vordergrund. Sakkos für Jungs trägt zwar keiner, aber sie sehen nett aus. Unf vielleicht steht ja eine Kommunion an. Aus “normalen” Stoffen dürfte es weniger Retro aussehen. Ach ja, die Herrnmodelle sind in Langgröße! Eine der seltenen Gelegenheiten, sich damit einzudecken. Ansonsten eben… Weste, Hose, Hemd Sakko und Mütze, alles sehr retro mt Hosenträgern und Cord. Schon nett.

Aha, mit solcher Retrokleidung Rad zu fahren ist teil eines “lifestyles”. Schnuckelig. Immerhin, daß es eine Ausfahrt namens “Tweed Run” gibt wußte ich bislang nicht und daß Burda mir was Neues verrät kommt selten genug vor.

Der Beautyseite für Männer wird nur eine Seite gewidmet, reicht aber auch. Ich denke mal, dafür gibt es andere Publikationen.

Zum Ausgleich bekommt die Berichterstattung über irgendein Burda Event zur Berliner Fashion Week zwei Seiten. Wie immer viele Minibildchen mit Leuten die keiner kennt und die keiner kennen will (außerhalb der Branche zumindest) garniert mit einigen Laufstegbildern, die nur bedauerlicherweise auch zu klein sind, um was drauf zu erkennen. In dem Fall doch lieber die Laufstegbilder in groß und den Rest weglassen… aber auf mich hört ja keiner… *seufz*

Die Dekosparte widmet sich diesen Monat den Grannie Squares und anderen Häkelarbeiten. In frühlingshaft bunten Farben. Auch wenn ich es in meiner Wohnung nicht haben wollte… es sieht angenehm frisch aus.

Passend dazu gibt es auch noch eine Seite “Wie geht eigentlich Häkeln”. Luftmasche, Stäbchen, Picot. Sind aber wirklich nur für Leute geeignet, die schon mal wußten, wie es geht und nur eine kleine Auffrischung brauchen.

Die “news” haben diesen Monat offensichtlich “Federn” als Oberthema. Das finde ich an sich nett (also das mit dem Oberthema) nur mit “news” hat es nun gänzlich nichts mehr zu tun. Ich frage mich weiterhin, ob es in Deutschland so wenige Ausstellungen zu textilen und Modethemen gibt, ob die Redaktion keine findet oder ob nur gedruckt wird wer… ja was? Ein guter Kumpel ist? Dafür bezahlt? Ich weiß es nicht. Unter News würde ich mir jedenfalls eher Buchneuerscheinungen und textile Veranstaltungen aller Art vorstellen.  Und vielleicht noch neu erhältliche Kurzwaren oder so.

Bei “ordenen und organisieren” basteln wir diesen Monat ein Nagelbrett, um Bänder aufzuwickeln. Es passen auch genau elf Bänder oder Kordeln drauf und licht- oder staubgeschützt sind sie so nicht. Also eher deko als Nutzen.

Auch eine Quiltanleitung (aus einem Buch…) gibt es diesen Monat wieder. Ich würde sagen einfach und anfängerfreundlich und man widmet der Anleitung diesmal sogar zwei Seiten, so daß man auch wirklich was damit anfangen kann. Schön.

Beim Atelierbesuch ist diesmal das Thema nicht so klar zu formulieren, irgendwie zwischen Vintage und Braut oder so. Die kunstvollen Seidenblumen aus Amsterdam machen jedenfalls den Unterschied zu billigen Stoffblumen aus China deutlich. (Und ich bin neidisch auf das ganze Bügel- und Formzubehör, was so schön ins Bild gesetzt wird.) Die anderen beiden Künstlerinnen werden mit den historisch angehauchten Brautkleider und den Kopfschmuck mit Perlen und Co. leider nicht so gut in Szene gesetzt. Da hätte ich gerne auch mehr Bilder gesehen.

Ach… schon durch. Noch ein netter Stoff mit japanischen Kirschblüten. Diesmal wieder recht niedlich in Szene gesetzt.

Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, Rechte liegen selbstverständlich beim Burda-Verlag.

Revue de Presse: OTTOBRE design woman Frühjahr/Sommer 2/2013

Wie immer im Frühjahr (und Herbst) ist der “Einschlag” an Zeitschriften besonders hoch, weil auch die ottobre dazu kommt. Und da ich zwar ein bißchen genäht habe, die Faktoren “ich”, “Photograph” und “Tageslicht” im Moment selten gleichzeitig auftreten, gibt es schon wieder eine Zeitschriftenschau.

Titel ottobre designDer Titel versucht jedenfalls mal wieder, allen Geschmäckern gerecht zu werden. vorne hell und poppig bunt, hinten dunkle Haare und grafisch. (Was diese zwei Titelblätter sollen habe ich bis heute nicht verstanden, denn am Zeitschriftenstand kann letztlich nur eines oben liegen und es wird sicher keiner zwei Plätze im Regal für eine Zeitschrift frei räumen, nur um beide Seiten zeigen zu können.)

Das Editorial stellt eine neue Mitarbeiterin vor und betont drei Modetrends: Die 60er, “inspirierende Kombinationen” (was auch immer das sein soll) und “lässige Sachen”. Auch hier… kann man wohl alles drunter subsumieren. Was man nach wie vor nicht kann ist korrektes Übersetzen. Es heißt Aschenputtel. Nicht Aschenbuttel. Über die Pluralform kann man streiten, schon darüber, ob es überhaupt eine gibt…. Ansonsten möchte sich das Heft in zwei Teile geteilt verstanden, die erste Hälfte steht unter dem Motto “Bold Patterns and Minimalism”, die zweite nennt sich “Laid-Back Summer Pieces”. Wenn sie so weiter machen, scoren sie im Bullshit-Generator bald so hoch wie Burda…

Los geht es dann mit Kleidern. Die trägerlose Variante aus dem bunten Druck sieht ganz net aus (wobei bei diesem Stoff wohl ein Seitenreißverschluss und ggf. dezente Abnäher im Rücken besser gewesen wären als die Teilungsnaht), die langärmelige Leinenvariante wirkt hingegen ein wenig unglücklich am Model. Fast schon wie “ich bin schwanger, aber ich zeige es erst nach der Trauung” oder so.

Auch eine Bikerartige Jacke darf nicht fehlen, hier aus Leinen. Normalerweise gefallen mir die ja immer gut, aber hier… irgendwas paßt nicht. Ich glaube, sie ist einfach zu lang für den Stil. Dann sieht es eher aus wie der sozialistische Einheitsbluson im Politbüro. Durchaus ansprechend die Bluse Triangle mit Color Blocking. Die Paßform der Ärmel bleibt allerdings soweit man das sehen kann zweifelhaft. Und die Übersetzung schreit wieder nach einem Fachübersetzer. Das ist einfach ein überschnittener Ärmel, bzw. eine überschnittene Schulter. Einen “Kap Ärmel” gibt es nicht. (Außer bei anderen schlecht übersetzten Shop Texten.) Das Heft kostet knapp 9 EUR für wenige Schnitte (in Österreich sogar über zehn), da sollte eine korrekte Übersetzung drin sein.

Kleid ottobreNachdem inzwischen jeder ein Knotenshirt oder -Kleid hatte, hat ottobre jetzt auch eines. (Bzw beides.) Modell “Twist Top”. Trotzdem gefällt mir dieses gut. Daß es bis Größe 52 drin ist gefällt mir sogar besser. Und den Stoff kann man ja anders nehmen….

Jacke ottobre DesignGut gefällt mir auch die Jacke “Dark Chocolate”. Nicht so sehr die namensgebende Farbe, aber Schnitt und Material. Der Schößchentrend ist dezent umgesetzt und mit diesem Schnitt wird bequemer Jersey bürotauglich. (Nach einer FBA, die die Brustfalten beseitigt. Und man braucht natürlich einen nicht zu fludderigen Jersey mit etwas Substanz.)

ottobre ManteAuch der Kurzmantel “Groovy Ramie” gefällt mir, hier stimmt sogar die Farbe. 😉 Mir gefällt dabei sowohl der Ausschnitt als auch die schräge Teilungsnaht im Vorderteil. Könnte auch aus meinem Stoff von Mahlia Kent gut aussehen… wenn der denn lang genug wäre.

Dann über den Anleitungsteil drüber blättern und zu den “Laid Back Summer Pieces”. Kleid Beckie sagt mir, daß damit wohl so eine Art Strand oder Urlaubsmode gemeint sein muß. So sieht es für mich jedenfalls aus: wie die Billigklamotten, die man überteuert in den Läden am Strand kauft.

Das Shirt “Lemon Juice” wäre zwar wegen der Hüftbetonung absolut nichts für mich, aber man scheint jetzt auch Pattern Magic zu kennen und das sorgt ja immer für interessante Effekte.

Blumenhosen mögen zwar ein Trend sein, aber für mich wirkt die Hose mit der grünen Bluse doch ein wenig… langweilig. Oder truschig. Aber gut. (Hosen, im Übrigen, sind zwei Modelle im Heft, eine schmale, eine mit Bundfalten. Die schmale auch als Shorts. Basisteile, nicht mehr und nicht weniger.)

Dann das Titelkleid und noch ein anderes, was eher gelangweilt herumhängt. Ach stop! Fancy Flowers sieht im Rücken besser aus, nämlich wie ein Kleid. Von vorne hingegen wie ein formloses Shirt, was man sich af dem Weg zur Strandbar übergeworfen hat. Das ist jedenfalls mal eine interessante Variante, hinten schöner als vorne. Vielleicht vorne ein wenig länger und es wird brauchbar?

Seidenkleid Modern Couture ist leider eher ein Studie darüber, wie sich Schnitt und Stoff gegenseitig in die Quere kommen. Und Dupionseide einkräuseln sollte man sich auch überlegen. Gerade die Nahaufnahme der Schulter zeig, wie wenig elegant das fällt. Falten legen wäre da deutlich klüger gewesen.

Und dann das Knotenshirt noch mal, nur diesmal als Tunika. Auch nett, auch wenn der Stoff das Muster weitgehend verschluckt.

Diesmal sind immerhin wieder ein paar Teile drin, die ich für mich nähen würde, wenn ich die Zeit hätte. Aber das mit der Seide sollten sie noch mal üben…

(Die Bilder sind wie immer als Zitate zu verstehen und die Rechte dafür sind und bleiben natürlich beim Verlag.)

 

 

Revue de Presse: Threads May 2013 (166)

Immer noch Minusgrade und die Maiausgabe liegt im Briefkasten… mit wirklich wunderbaren Spitzenkleidern auf demTitel…

Die Editoren stellen sich diesmal der Frage, wie der Stoff ihre Entwürfe beeinflusst. Die Antworten sind nicht wenig überraschend. 😮

Und auch das Editorial weist auf Stoffe, aber noch mehr auf Spitze hin. Das verspricht eine spannende Ausgabe, zumindest für mich.

Leserbriefe… nicht weiter bemerkenswert.

Dann die Vorstellung mehr oder weniger neuer Materialien. Einen Ring zur Aufbewahrung von Unterfadenspulen gibt es hier aber schon lange, nur von Prym und in Blau und nicht von Dritz und in Rot… Das Buch über Vintage Lingerie kann mich hingegen schon reizen…

Dann die Lesertips. Der Best Tip könnte von mir ein… unterschiedliche Iterationen einer Änderung mit verschiedenen Farben zu kennzeichnen mache ich schon lange. Den Tip um Baumwollstoffe gerade zu recken könnte ich mal ausprobieren, wenn ich das mal wieder brauche. Auch die Idee, Ärmel einzunähen ohne über die querenden Nahtzugaben drüber zu nähen könnte ich mal ausprobieren. Zumindest bei dicken Stoffen.

Kenneth D. King zeigt uns diesmal, was man mit Meterweise (Seiden)Schrägband machen kann. Nämlich Designs die scheinbar kompliziert gefaltet sind. Nachdem ich kürzlich in Paris wieder eine Haut Couture-Ausstellung besuchen konnte kann ich nicht ganz darüber hinwegsehen, daß kunstvolle “echte” Stoffaltungen noch etwas anders aussehen. Aber der Effekt dieser Technik ist dennoch beeindruckend. (Handstiche sollte man jedoch nicht scheuen.)

Danach wird erklärt, wie das Designdetail vom Rückentitel zustande kommt und wie man es näht. Nun ja, wie man das mit den Volants macht ist mir selber klar, das ist nicht neu. (Und für völlige Anfänger dann vielleicht auch ein wenig kurz erklärt.)

Das “quick to make” Projekt hingegen ist ausführlich erklärt und in gewissem Umfang sogar geeigent, größere Stoffreste zu verwenden. Ich weiß nur noch nicht so sicher, ob mir das nun gefällt oder nicht….

Dann die Pattern Reviews. Vogue1324 war mir auf der Webseite vom Photo her gar nicht besonders aufgefallen, die technische Zeichnung offenbart aber den modischen Pep. (Okay, mir würde die Form nicht stehen, vielleicht habe ich ihm deswegen keinen zweiten Blick gegönnt.) Das Marfy-Kleid ist wie immer sehr elegant, wobei mir am genähten Modell auffällt, daß die Falten aus der technischen Zeichnung eher als unsauber genäht denn als bewußtes Detail wirken. Sogar das Burda Modell gefällt mir… schade, daß deren Webseite so unübersichtlich ist, daß ich da nie reingucke…

Der modische Überblick interessiert mich eher weniger. Einige der Trends erkenne ich wieder, andere scheinen in den USA stärker vertreten zu sein. Viel mehr als durch Burda lesen vermittelt mir das dann auch nicht.

Anschließend wird eine “besserer Kragen” versprochen. Hier muß ich gestehen, daß mich das Konzept nicht überzeugt. Zwar hat man weniger Nähte, aber in der Form der Kragenecken ist man so sehr eingeschränkt und sie gefällt mir schon bei den liegend gezeigten Blusen nicht sonderlich. Es könnte beim Nähen schneller gehen, aber sonst… nicht für mich.

Ausführlich widet sich danach ein Artikel den Titlekleider und ihrer Designerin Mimi Prober. Das Interview mit ihr läßt ihren Designprozess durchause nachvollziehbar werden und die vielen Detailphotos von den Kleidern sind extrem inspirierend.

Weniger überzeugt mich die “Bias Pants”. Außer daß man damit angelbich wenig Verschnitt erzeugt weiß ich nicht recht… in dem bunten Stoff gehen die Teilungsnähte völlig unter und man hat zwar Hosen im Schrägschnitt, aber auch Teilungsnähte, die den Stofffluß wieder unterbrechen. Oder ich probiere das bei der nächsten Schlafanzughose mal aus… 😀

Anschließend befasst man sich mit “Vintage” Nähfüßchen. Nicht daß es Ruffler, Kräuselfuß und einen Schrägbandannäher nicht auch für moderne Maschinen geben würde… Die Füße werden aber in ihrer Funktion und auch in der Anwendung gut erklärt, wer also noch nicht so genau weiß, ob er sie braucht oder auch schon hat und nicht weiß wie anwenden… nützlicher Artikel.

Gut gefallen mir dann auch die nicht wirklich gepolsterten Nähte, “padded seams”. Damit sich bei Wolle die Nahtzugabe beim Bügeln nicht durchdrückt einfach Seidenorganzastreifen unterlegen. Eigentlich praktischer als Vliseline aufbügeln.

Wunderbares Augenfutter ist auch die Threads Challenge (für Profis), die diesmal Spitze als Thema hatte.Wer hätte gedacht, daß man sogar einen “felligen” Eindruck erzeugen kann? Oder ein Kleid praktisch nur aus Streifen zusammengesetzt… wirklich sehenswert!

“Teach Yourself To Sew” befaßt sich noch mal mit der Nahtzugabe und zeigt weitere Methoden, damit umzugehen. Alles sehr deutlich in Wort und Bild erklärt. Wenn man sich diese Serie speichert, dann bekommt man vermutlich am Ende ein extrem ausführliches Nähbuch.

Der Blick in das “Nähzimmer” von Linda Kubik dürfte jedem das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Den letzlich hat sie einen eigenen Bau mit gut 100 m² (wenn ich das richtig umgerechnet habe) und Platz für Webstühle, zum Färben,… und natürlich auch zum Nähen. Na gut, auch sie verdient ihr Geld damit, das ist dann halt manchmal der Unterschied zwischen Hobby und Beruf. Aber trotzdem… so hätte ich das auch gerne. (Nicht daß ich die Zeit hätte, einen solchen Raum adäquat zu nutzen…)

Die “happenings in the Sewing community” sind wieder weniger interessant, weil halt auf die USA bezogen. Den Pantone Farbreport fürs Frühjahr kann ich auf deren Webseite selber angucken und die paar eingestreuten Nähtips reißen es dann auch nicht raus. Aber letztlich macht es natürlich Sinn, wenn eine amerikanische Zeitschrift auch einen “Lokalteil” hat. 😉

Anspuchsvoll sind diesmal auch wieder die Werke aus den Schränken der Leser(innen). Dieses Mal alles mit viel Liebe zum Detail geschaffen.

Die Fragen an die Experten drehen sich diesmal um die Auswahl einer Nähmaschine (Ratschlag: Zum Händler gehen und probenähen… in diesem Punkt können die Amis das Rad eben auch nicht neu erfinden) und Schnittänderung für runde Schultern (sehr schön gezeigt, zwei Optionen, je nach dem auf welcher Höhe die Rundung sitzt).

Zum Abschluss dann noch die Unterhaltung: Die Nähgeschichte und der Blick aufs historische Kleid von 1940 mit schmeichelnden Volants. (Der weniger beeindruckend ist, wenn man gerade einige Tage vorher eine Haut Couture Ausstellung in Paris besucht und Vionnets Schrägschnitt gesehen hat…)

Trozdem wieder ein nettes Heft und ich freue mich schon jetzt auf die nächste Ausgabe.

(Das Bild ist als Zitat zu verstehen, Rechte liegen bei Threads/ Tauton Verlag.)

 

Revue de Presse: Burdastyle März 2013

Titel Burdastyle Diesmal ist der Titel gnadenlos und zuckersüß pink. Womit das Thema des Heftes auch klar wäre, nämlich Hochzeit, Braut. (Warum die Braut in weiß die Frau in pink küßt ist nicht ganz klar. Oder vielleicht auch ein gesellschaftspolitisches Statement des Verlages… wer weiß… 😀 ) Der Stoff von dem pinken Kleid ist im Übrigen toll!

Für den der es nach dem Titel noch nicht gemerkt hat wiederholt das Editorial das Thema noch mal. Außerdem wird uns erklärt, daß für solche Festtage Details wie kleine Geschenke und süße Verpackungen das sind, auf was es ankommt. Okay… nicht ganz mein Stil, die “Show” in der Vordergrund zu stellen, aber gut. Jedem das Seine.

Weiter zu den kreativtrends, die diesmal sogar was mit Stoff zu tun haben. Die extra tiefen V-Ausschnitte sehen ja nicht schlecht aus. Auch geeignet, wenn man einen Fleck auf der Mitte eines Shirts plaziert hat. *gg* Animal Prints werden gemalt. Und lustig finde ich ja schon die bunten Ketten aus dem Baumarkt. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Sprühfarben da dauerhaft haften… Kunststoff ist da ein wenig… eigen, was das betrifft. Vielleicht doch besser erst einen Primer drauf?

Die “Shirt to shop” Idee sieht zwar witzig aus, aber außer einer Großpackung Cornflakes kann man vermutlich nichts transportieren. Zwei Orangen und das Ding schleift am Boden… (Bis die Orangen durch die sich dann vergrößert habenden Löcher rausgefallen sind.)

Das erste Modethema ist Italien und bringt Kleider. Dafür bin ich ja immer zu haben. 111 in Kurzgröße, nett und erinnert etwas an Filme aus den 1950ern.
Titel Burdastyle Nun sind die Variationsmöglichkeiten bei Kleidern nicht unendlich, vor allem wenn man, wie bei Burda, meist letztlich einfache Schnitte zu grunde legt. Beim Modell 110 ist es sowohl der Stoff, als auch die Idee mit den Ripsbändern. Die kann man dann freundlicherweise auch mit jedem eigenen Schnitt mit passenden Abnähern umsetzen.

Blumig und etwas süßlich geht es weiter… rosa Jäckchen, Große Blumen auf Batist mit Raffung… Blumen auf Midirock… alles nett, aber auch schon tausendmal gesehen.
Rock Burdastyle Ja, das gilt für den Spitzenrock auch… aber ich mag Spitze einfach und dieser Kombination aus frischem Türkis und Cremeweiß kann ich einfach gerade gar nicht widerstehen…

Noch mal Anklänge an die 50er mit Neckholder und gerafftem Oberteil. Schade, daß man das bei dem Blumenmuster gar nicht erkennt. Sehr jugendlich finde ich die Kombination aus geblümter schmaler Hose und dem damenhaften Bouclé Blazer. So könnte ein Teeny Mamas gute Jacke tauglich machen. Tragen werden es dann aber in der Praxis wohl eher die Mamas, wo die geblümte Hose dann schnell lächerlich aussehen kann….

Makeup wird auf Amaretti und Farfalle angerichtet. Welchen Sinn auch immer das haben soll. Aber die Reliefprägung im Chanel-Puder sieht edel aus. Wenn man so viel Geld hat…

Die Nähschule für Einsteiger zeigt diesen Monat ein Spitzenshirt. Der Schnitt ist wirklich einfach. Die Abläufe sind auch korrekt beschrieben, aber was völlig verschenkt wird ist die Chance, auf die Besonderheiten einzugehen, die einen bei der Verarbeitung so eines groben Spitzenstoffes erwarten. Schon das Markieren von Nahtlinien kann da eine Herausvorderung sein.

Die nächste Modestrecke nennt sich “Soloalbum” und soll etwas verkörpern, was Burda “Festival-Style” nennt. So schlammgetränkt sehen die Modelle ja auf den ersten Blick nicht aus… Blümchenkleid 131 ist ein netter, braver Schnitt. Wie es fällt sieht man bei der Lümmelhaltung auf dem Bild natürlich nicht. Aber Rollkragenpulli unter das Sommerkleid scheint wieder in zu sein, wer also dringend den Wunsch nach seinen Sommerkleidern verspürt, der kann das umsetzen. Als “Masterpiece” gibt es dann eine Bikerhose aus Nappaleder. Das Chasublé heißt jetzt Longweste und ich mag es immer noch nicht. Ein Batikshirt,.. Alles  schon gehabt. Eine Bikerjacke aus Stoff statt aus Leder auch, aber dem Look kann ich immer ganz schlecht widerstehen. Daß man von Modell 135 auf dem Bild kaum was erkennt macht es leichter. Und ein Stufen-Minirock mit halstuchgroßem Pullünderchen… Ich weiß jetzt wieder, warum man das einen Look für die Jugend nennt… weil bei meiner Altersgruppe fällt das unter Déjà Vue… Die Abbildungen hätten zu meiner Jugend fast genauso in den einschlägigen Magazinen sein können. Oder waren sie wohl auch… Ach ja…

“Getestet” werden diesmal Stiefeletten bzw. neudeutsch “Boots”. Abgesehen davon, daß ich nach wie vor der Meinung bin, daß man über Paßform und Bequemlichkeit nun wirklich nur am eigenen Fuß entscheiden kann, lassen die mich sonst kalt. An meinen Beinen geht diese Schuhform einfach nicht, nicht, nicht,…

Jetzt erst mal das Hochzeitsthema. Kleid 130 sieht in der technischen Zeichnung aus wie ein Nachthemd und auf dem Photo wie eine rosa Gardine… Die Kombination aus Spitzenrock und Shirt ist durchaus nett, aber mehr auch nicht. Beim Titelmodell bleibt der sensationelle Stoff, der Schnitt ist ein Sack und diese seltsame “Raffbanderole” über der Brust macht es nicht besser. 132… bislang das netteste, aber ein aufregendes Brautkleid sieht anders aus. Mit dem fluffigen Korsagenkleid 115 kommt dann endlich mal der klassische Prinzessinnentraum. Mit einer nach unten rutschenden Corsage, wenn man genau hinsieht… Wenn man also möchte, daß die Oberkante des eigenen Brautkleides gerade so über die Brustwarzen geht, aber keinen Milimeter weiter… dann dieses. (Oder einen besseren Unterbau konstruieren…) Mit Etuikleid 118 macht man schon mal nichts falsch. Zwar nicht aufregend, aber wenistens elegant. In Kurzgröße gibt es Stufenkleid 112. Das ist von vorne noch halbwegs niedlich, von hinten leider lächerlich. Der tiefe Ausschnitt paßt nicht zur romantischen Vorderseite, sondern sieht nur aus, als habe der Designer die Lust verloren. Das Kleid in Langgröße ist besser, sehr schlicht. Dafür steht die Dame im Boulemantel herum wie bestellt und nicht abgeholt. Der Mantel wirkt formlos, zu groß und die Ärmel zu kurz. Eleganz eines Handwerkerkittels. Ich gluabe eine derart uninspirierte Hochzeitsstrecke habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Die Webseitenwerbung “best sites” ist diesmal in einer großen Kosmetikwerbung beinahe versteckt. Naja… überblättern wir beides.

Aus dem “Pioniergeist” muß man erst mal die Burda Eigenwerbung rausfitzeln. Leider klebte die so drin, daß das nicht beschädigungsfrei ging. Blazer 103 gefällt mir vom Schnitt her sehr gut, die Verarbeitung ist aber unterirdisch. Und dabei meine ich nicht de fransigen Kanten (die sind Geschmackssache), sondern die einbrechende Schulterpartie. Bißchen Verstärkung hätte da Not getan. Bei der Hose 127 schlucken die Querfalten (oder sind es Knitterfalten) leider alle Details. Langer Jeansrock mit Kapuzencape… geht gar nicht. Es gibt da religiöse Gruppierungen, die ihre Frauen so rumlaufen lassen. Dann doch eher die Kombination aus Hose und wadenlangem Hemd (oder nennen wir es Kleid?). Das ist nicht aufregend, aber elegant und tatsächlich als Reisekleidung geeignet.
Jacke Burdastyle Nicht für mich, aber ganz süß finde ich tatsächlich diese Kombination aus leicht rüschigem Rock und geraffter Jacke. Meistens ergibt das irgendwie blöde Proportionen, aber hier sieht es niedlich aus.

Auf der nächsten Seite fallen vor allem die Sandalen auf… die offensichtlich nicht mal einen Photoshot überlebt haben. Die Marken wohl besser nicht kaufen. 😉

Die Accessoires sind recht schmetterlingsreich. Einiges ist niedlich, aber ich glaube, aus dem Alter bin ich dann doch raus.

Und die Kosmetikseite kann gelangweilt überblättert werden…

Wohingegen das “Best of Styling” mir diesmal die schauder über den Rücken treibt. Denn hier hat Frau Bily sich das Cape ausgesucht. Wir erinnern uns… ein Cape ist unförmig, durch die schlichte Form kann es aber Eleganz vermitteln. Garniere ich ein Cape aber (wie Burda) mit Details die man sonst vom Bundeswehrparka kennt… ist die Eleganz flöten, dafür wird die Unförmigkeit noch betont. Die drei Bilder überzeugen mich davon, daß es für dieses Cape nur einen angemessenen Kombinationspartner gibt: Die Mülltonne.

Dann doch lieber “sieben Tage Nähen” mit Burda, auch wenn das eine Anzeige ist. Leider hat das gerade weder zeitlich noch finanziell hin, aber falls jemand hin fährt: Nehmt euch zwei Tage mehr Zeit und genießt Toulouse! Abgesehen vom Ambiente im Ganzen sollte man sich einen Blick auf die Stoffe im Docks des Tissus gönnen und ein fürchterlich teueres, aber extrem schmackhaftes Eis bei Octave… (Ausflüge nach Moissac und Labastide St Pierre wären auch schön… Ach, hängt eine Woche dran!)

Das Vintage Modell ist diesmal eine Spitzenbluse. Die… schon nett ist, aber irgendwie mit der Originalspitze nicht mithalten kann. Aber das ist wieder Geschmackssache.

Die Plusmode will sich diesmal in der Kunst des guten Stils üben und preist daher Details der Herrenmode der 1920er und 1930er Jahre an. Sagen sie. Der doppelreihige Blazer 139 wird als “Mater Piece” angekündigt. Die technische Zeichung zeigt keine Besonderheit gegenüber jedem anderen Doppelreiher und das Photo läßt eher eine eigenwillige Knöpfvariante vermuten, als Besonderheit am Teil. Soweit man was erkennen kann. Chiffonbluse 142 hat alle Elemente, mein persönlicher “Liebling” zu werden… Die Schulternähte hängen auf dem halben Oberarm, die Ärmel wirken dadurch einfach zu lang (im Sinne von “paßt nicht”) und die kleinen Taschen genau über den Brustwarzen sind sowohl von der Größe als auch von der Plazierung her unproportioniert. Spenzer mit Smokinghose ist ein Stil, der mir noch an niemanden gefallen hat, egal welchen Geschlechts und welcher Figur. Den Hotelpagenlook überlassen wir doch besser Spirou. Und eine formlose Sacktunika die dafür auf der Hüfte unschöne Querfalten wirft muß ich auch nicht haben. Bluse 141 ist zumindest grafisch interessant, aber da würde ich doch gerne auch mal eine Frontalansicht sehen, um zu entscheiden, wie das am Model aussieht. Und bei dem MAxikleid 144 frage ich mich, warum das Model es an einer Seite so krampfhaft zwischen zwei Fingern festklammert…? Was will diese Geste wohl verstecken? Immerhin der Bleistiftrock mit Wickeloptik 145 geht als ganz nett durch. Von welchem Teil der Herrenmode der wohl inspiriert ist…?

Bei den Kindern hießt es diesmal “ready to Rock” Gr. 134 – 159 spricht diesmal ja wieder etwas ältere Kinder an, aber die Aufmachung von Minikleid 153 finde ich definitiv zu sexy für ein Kind. Gleiches gilt für die großzügig rückenfreie Knotung von Shirt 150. Gefällt mir an sich gut, aber ein Teeny sollte die Trägerin dann doch sein. Besser kommen die Jungs weg, denn mit Jeans, Jeanshemd und Raglan Shirt hat man ordentliche Basisteile. (Und die “I am not cute” Aufschrift kann man ja weglassen. Falls der geplante Träger sie nicht witzig findet. Was ich beinahe erwarten würde.)

Unter “Frisch vom Laufsteg” stellt Burda seine eigenen Modelle den Laufstegtrends gegenüber. Bikeracke ist kein neuer Trend mehr, Spitze eigentlich auch nicht. Und beim Spitzenkleid fällt das Burdamodell einfach gegenpber den anderen gezeigten Modellen deutlich ab. Andere Liga.

Absolut atemberaubend ist hingegen die Siegerrobe des Wettbewerbs (Thema “Oscar-Robe”). Allerdings ist sie nur als Zeichnung verfügbar und Papier und Stift vermögen Illusionen zu schaffen, die in Stoff nicht möglich sind. Müßte man also erst mal genäht sehen…

Das Deko-Thema ist, wie überraschend, Ostern. Ostergrüße aus Buchstabennudeln auf Eier kleben ist ja ganz lustig. Der gehäkelte Hase hingegen kann mich nicht wirklich begeistern. Sieht einfach zu schäbig aus. Ein Nähset in Eierform ist ein typischer Fall für ein niedliches Geschenk. Nur hat man es dann das ganze Jahr rumliegen. Denn wer braucht ein Nähset nur für die Ostertage? Der Osterhasenbeutel erinnert mich ein wenig zu sehr an die Sammeltüten von Halloween. Das paßt nicht zu Ostern, Hasenohren hin oder her.   Und dann noch genähte Riesenkarotten… nun gut.

Die “news” liefern wie immer Shoppingtips, aber diesmal sind ein paar Reizvolle sachen dabei, das Oberthem ist Recycling. Knöpfe aus zusammgeschmolzenen PET Flaschen sollte man aber selber machen können…

Die Modelle der Leserinnen sind diesmal alle blau… wie nicht selten gefällt mir so manches Modell besser, als in der Originalversion, zum Beispiel das Kleid von Ulia Stativa. Und auch daß immerhin einzelne Leserinnen nicht Model-Maße haben. 🙂

Kunterbunt wird es beim Patchwork-Thema. Die Sache mit den Hexagons erscheint mir auch für einen echte Restequilt geeignet. (Ich kann mich ja nach wie vor nur schwer mit dem Gedanken anfreunden, extra Stoffe für etwas zu kaufen, das eigentlich als Resteverwertung erfunden wurde…) Ob man nach dem bißchen Anleitung jedoch die Nähte sauber und flach hinbekommt? Bin ja keine Spezialistin für Patchwork…

Bei der “Warenkunde” werden Bügeleisen und Bügelstationen gezeigt und immerhin jedem fünf oder sechs Zeilen gewidmet. Da sind mir doch unsere ausführlichen Tests auf der hobbyschneiderin24.net lieber. 🙂

Der Atelierbesuch führt diesmal nach Mulhouse, wo der Motivdruck eine lange Tradition hat. Die Tapeten von Zuber passen nicht zu meinem Einsrichtungsstil, aber beeindruckend sind sie trotzdem Die grafischen Muster von Alexander Poulaillon finde ich dann doch “nutzbarer”. (Ich wette trotzdem, daß niemand von der Redaktion im Elsaß war, sondern daß die Artikel aus Pressematerial zusammengestückelt wurden. Es sei denn, der eine oder Angestellte hätte beim Burdabesuch die gleichen Klamotten getragen wie an dem Tag, an dem die Bilder für die eigene Webseite aufgenommen wurden…)

Tja… und dann sind wir schon durch. Interessant angerichtet wurde noch der “Stoff des Monats”. Wenn schon der Stoff nicht aufregend ist, ist wenigstens das Bild gut.

Aber halt… da war doch was… gab es nicht im letzten Monat ganz neu das Modelexikon mit dem Buchstaben A? Tja… Burda schafft es doch immer wieder, meine Erwartungen zu unterbieten. Offensichtlich ist dieses “Lexikon” schon nach dem ersten Buchstaben zu Ende. Das dürfte ein Rekord sein…

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen und die Rechte dafür liegen natürlich beim Burda Verlag.)

Nicht unbedingt noch mehr rosa…

It needn’t be more pink…

… sagte der Vater auf die Frage, welche Farbe denn Babygeschenke haben sollten.

said the father when he was asked which colors were okay for baby gifts.

BabykleidUnd ich würde sagen, das gilt, oder? Es ist kein rosa. Bestenfalls….. hellkoralle oder so. :o)

I’d say that fits the bill. It’s not pink. Maybe… light coral or something like that. :o)

Der Schnitt ist das bewährte Babykleid von Burda, das ich schon seit 2007 für diesen Zweck verwende. Wie gut, daß Babykleidung nicht so stark der Mode unterworfen ist.

The pattern is my TNT pattern from Burda mag which I am using since 2007. Luckily fashion doesn’t change that much for babies.

Als Stoff habe ich einen bedruckten und auf alt getrimmten Jeansstoff von BBG, auch die Popeline für die Belege und die Paspeln stammt daher. Alles gut abgelagert, weder den Hersteller noch den Laden,aus dem ich es hatte gibt es noch.

Fabric is a printed shabby style denim from BBG, also the coton poplin I’ve used for the facings and the piping. Old stash finings, neither the company not the shop I got it from do exist any longer.

StickdetailUm das Rockteil noch ein wenig aufzupeppen habe ich es mit Valdani Farbverlaufsgarn (Farbe Raspberry Fizz) bestickt. Vor dem zuschnitt eingespannt und dann nach Lust und Laune Linien nachgefahren. Das Unregelmäßige paßt ja gut zum Stoff.

To create a little more interest on the skirt part I embroidered some of the printed lines with Valdani variegated thread (color “Raspberry Fizz”). I hooped the fabric before cutting and moved and did some freemotion embroidery. The irregularities fit the fabric well IMHO.

Schwierig waren dann eigentlich nur die Knöpfe in dem gleichen Rot wie die Paspeln… aber bei Plissee Becker fand sich dann doch was. Naja, wo sonst?

Finding buttons in the color of the piping was not easy, but Plissee Becker had some. Well.. who else?

Burdastyle 3/2011, Modell 140 (Hose)

The English review is on Pattern Review.

Nur zwei Jahre nach Planung und Stoffkauf ist die Hose fertig. Ich wollte eine Alltagshose, die aber etwas peppiger sein sollte, als Jeans oder was ich schnell bei C&A kaufe, das erfüllt das Modell. Ich mag keine Pumphosen, aber diese leichte Kräuselung am Saum gefällt mir, ebenso die Tasche auf dem Oberschenkel.

Hose Burdastyle, Bildrechte beim BurdaverlagNachdem ich für mich schon seit Ewigkeiten keine Hose nach einem Burdaschnitt mehr genäht habe (da ich über keine gebloggt habe, muß das vor November 2005 gewesen sein), habe ich mich stur an der Maßtabelle orientiert und keine Änderungen vorgenommen. Da die Hose an Hüfte und Oberschenkel eher weit scheint, habe ich mich für Größe 50 entschieden. (Ich liege zwischen 50 und 52.) Da die Taille hinten eine Gummizug hat, war klar, daß ich da ausgleichen kann.

Im Ergebnis ist sie etwas spack an den Oberschenkeln (Obwohl ich die innere Beinnaht noch etwas rausgelassen habe.), allerdings war das bei der letzten Anprobe vor Weihnachten noch deutlich besser. Hinten könnte sie etwas höher sein (was ja meine Standardänderung bei vielen Firmen ist ist), vorne paßt die Höhe erstaunlicherweise. Die Schrittkurve neigt burdatypisch zum Katzenbart, was ich jetzt nicht ganz so katastrophal finde. Paßform ist also okay, dafür daß ich nichts geändert habe.

Was ich hingegen geändert habe ist das Hüftpassenteil, da habe ich den Abnäher entfernt, ich sah keinen Grund, mehrere Schichten Abnäher aufeinander zu stapeln. Zumal ich meine Hose noch um ein Teilfutter bis zum Knie ergänzt habe. Den Taschenbeutel habe ich dann neu gezeichnet, nach dem abnäherlosen Passenteil. Und das Passenteil habe ich so verlängert, daß es bis unter den Schlitzbesatz reicht.

Als Stoffe habe ich einen Woll-Mischgewebe Crêpe, den ich 2011 bei Hüco Stoffe in Berlin gekauft hatte. Eigentlich wollte ich ja einen leicht waschbaren Baumwollstoff, aber durch den Poly-Anteil ist mein Crêpe auch maschinenwaschbar und knittert nicht. Die Taschenbeutel sind aus einem speziellen, fest gewebten Baumwollstoff, den ich in Paris mal für genau diesen Zweck gekauft hatte. (Kommt eher so aus der Herrenschneiderei.) Futter ist Venezia, vermutlich von Stoff Müller in Köln. Knöpfe kommen auch aus Köln, Plisee Becker ist da mein bewährtes Paradies.

HoseBei der Verarbeitung habe ich mich weitgehend an die Anleitung gehalten. (Wer es ganz detailliert und mit ewa 150 Photos sehen will, kann dieses WIP im Forum studieren.) Irritiert war ich etwas über die Wahl von G785 als Einlage, die mir doch für meinen und auch den vorgeschlagenen Stoff etwas leicht vor kam. Wie der Bund das auf Dauer aushält wird sich zeigen. Abweichend von Burda habe ich den Taschenkanten eine winzige Paspel verpaßt, habe auf den oberen Teil der inneren Beinnähte auch G785 als “Scheuersicherung” aufgebügelt und habe den Gummi zuerst auf den Innenbund genäht und danach den Bund angenäht. Die Bundverarbeitung weicht auch etwas ab, bei mir kommen Handstiche vor. 😉 Die Futterverarbeitung ist natürlich auch nach eigenem Gusto, die kommt im Schnitt ja nicht vor.

Im Ergebnis ist die Paßform nicht perfekt, aber tragbar. (Gekaufte Hosen sitzen schlechter und das ist in dem Fall der Maßstab.) Besonders an den Oberschenkeln ist sie recht eng, am Po hätte es mehr Höhe sein dürfen. Lektion daraus: Bei Burda Hosenschnitten besser Größe 52 nehmen. Von McCall’s und Co. bin ich da mehr Weite gewohnt. Lektion 2: Bild genau angucken. So weit ist die Hose am Oberschenkel nämlich gar nicht. Sonst bin ich mit dem Stil der Hose zufrieden, die Tasche macht tatsächlich einen etwas schlankeren Oberschenkel. Fehlt noch eine Jacke und zwei Oberteile….

 

Revue de Presse: Meine Nähmode 1/2013

Titel "Meine Nähmode"Wie jedes Quartal wird das Heft am Kiosk im Vorbeigehen eingesteckt. Wobei sich diesmal an der Kasse schon der erste “Aha”-Effekt einstellt, es kostet nämlich 5,50 €. Das fällt mir sogar vor dem Kaffee auf…

Das Titelbild kann mich zunächst nicht begeistern, erstaunlich, daß man mit so viel gelb was so fades hinbekommen kann. Aber gut, für modische Innovation und besonders aufregende Bilder kaufen wir das Heft ja eh nicht.

Das Editorial verspricht “spannende Farbkombinationen”, aber das erste und zweite Durchblättern erzeugen eher den Eindruck von Biederkeit und Langeweile. Alles nicht schlecht, aber man fragt sich schon, ob man den fünften Standard-Tunikaschnitt braucht und so.

Bluse "Meine Nähmode"Aber beim genaueren hinsehen finden sich doch noch einige interessante Details. So gleich im ersten Thema “lass Blumen sprechen”. Das Blumenmuster ist mäßig, das Photo dazu wirkt extrem altbacken und vorgestrig. Doch wenn man sich den Ausschnitt für die Bluse (und das Kleid) genau anguckt findet man doch ein ansprechendes Detail. Und den Stoff… kann man ja ändern.

Wenn man alle Variationen mitrechnet bekommt man in diesem Heft: 10 Kleider, 21 Oberteile, 6 Hosen, 8 Röcke und 9 Jacken.

Jacke "Meine Nähmode"Und gerade bei den Jacken findet sich ein weiterer Schnitt, der den zweiten Blick lohnt. (Diesmal bei den großen Größen, der Khaliah Ali Kollektion.) Durch die Unterteilung kann man den Schnitt durchaus an jede Oberweite anpassen und die Flächen laden dazu ein, mit Stoffen zu spielen. Es muß ja kein Color-Blocking sein, sondern man kann durchaus ähnliche Farbtöne mit sanften Übergängen verwenden oder auch die gleiche Farbe, aber unterschiedliche Textur. Allerdings macht sie eher breite Schultern, je nach eigener Proportion sollte man das berücksichtigen. Und wer sie nicht in lang mag… es gibt eine kurze Variante auch noch.

Die Größen sind übrigens auch ein buntes und unsortiertes Potpourri, wie das ganze Heft. Der Fokus liegt klar auf den mittleren Standardgrößen. Wir haben (wieder alle Varianten einzeln gezählt) 4  Modelle in Gr. 36, 14 in Gr, 38, 19 in Gr. 40, 18 in Gr. 42 und 8 in Gr. 44. Die kleineren und größeren Modelle werden nur in Doppelgrößen angeboten: eines in 32/34, 6 in 34/36, 11 in 36/38, 6 in 38/40, 14 in 40/42, 6 in 42/44, 15 in 44/46. Ab da hören dann wenigstens die Überschneidungen auf und es gibt noch 10 Schnitte in 48/50 sowie sechs Modelle in 52/54. Wer immer noch nicht ausreichend unterschiedliche Größen findet:  sechs Modelle (also ein Modell in sechs Varianten) gibt es in S, M und L.

Die Größentabelle umfaßt natürlich nur die “ganzen Größen” von 36 bis 54. Für den Rest dürfen wir raten. 😮

Somit hat das Heft zwar viele “Easy” Schnitte, nachdem ich aber mal nach einem genäht habe kann ich es Anfängern nicht mehr wirklich empfehlen. Eher für die schnelle Nähaktion.

Kleid "Meine Nähmode"Wobei auch dabei attraktive Sachen rauskommen können, wenn man den Stoff richtig wählt. Etwa dieses Abendkleid. (Von dem es auch noch tagestaugliche Varianten gibt.)

Ach ja, die “Fragen Sie die “Hobbyschneiderin!”” Kolumne gibt es immer noch. Weiterhin mit dem leicht peinlichen Foto, auf dem sich Anne als “Prymelinmännchen” (oder -weibchen) präsentiert, aber daß das geändert wird ist wohl nicht zu ändern. Diesmal geht es tatsächlich um grundlegende Fragen statt um Eigenbuchwerbung des Verlages. Einmal nach dem Fadenlauf und dann nach der rechten Stoffseite. Im letzten Punkt ist die Antwort jedoch AFAIK falsch. Zumindest habe ich es beim Stoffhändler mal so gelernt, daß die tastbare Seite der kleinen Löcher, die viele Stoffbahnen auf der Nahtzugabe haben die rechte ist. Und zwar weil die Stoffe zur Sichtkontrolle oder auch für irgendwelche Nachbehandlungen über große Walzen mit kleinen Dornen laufen und dabei ist logischerweise die rechte Stoffseite oben, denn die will man ja in erster Linie angucken oder kontrollieren. Und wenn die Dornen von unten einstechen… hat man die Hübbelchen oben. Klingt für mich jedenfalls sinnvoll, denn warum sollte man von der rechten Stoffseite mit Nadeln auf die linke durchstechen wollen? Aber guckt einfach mal Stoffe an, wo man am Druck die rechte Seite unterscheiden kann und schaut, wo die Hübbelchen sind. Bei mir waren sie bislang immer auf der linken Stoffseite….

(Die Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen selbstverständlich beim OZ-Verlag.)

Revue de Presse: Burdastyle Februar 2013

Titel Burdastyle Kaum wird es, Mitte Januar, hier auch mal so was ähnliches wie kalt, begrüßt mich die Februar Ausgabe der Burda mit frischen Sommerszene am Meer. (Oder zumindest mit einem blauen Hintergrund.) Und ja, die Aufschrift feiert den Mode Sommer. Nun ja, so “schnell” wie ich nähe ist es im Grunde genommen höchste Zeit für Sommerschnitte…

Daß mir Frau Bily im Editorial einreden will, sie könne den Frühling schon riechen geht nun doch zu weit. Ich erinnere, Winterbeginn war vor nicht mal einem Monat, das muß wohl eine olfaktorische Halluzination gewesen sein…

Die kreativ-trends kommen dann allerdings auch nicht wirklich Sommerlich daher. Traditionelles Schottenkaro in rot und schwarz (wobei mir die Sache mit der Kette aus laminiertem Papier ja sogar ganz gut gefällt und nenonfarbige Einsätze in auch eher dunkler Kleidung… netter Farbtupfer für die dunkle Jahreszeit. Die Asia Prints schauen da schon eher Richtung Frühling und in der Version könnte man fast über eine Baseball Kappe reden. Das “Bolero” ist sogar sehr schön. Nur kein Bolero, weil es keine Armlöcher hat. Eher ein übergroßer Kragen oder ein Schulterschal…

“Fantasiereise” nennt sich die erste Modestrecke und schwafelt von “moderner Bohemè” (keine Ahnung, wie man das ausspricht, wenn man den Akzent so setzt…) und irgenwas von Couture und Folkloristisch. Äh… klingt unausgegoren und die erste Kombination aus Seidenhose und Brokatmantel sieht auch genau so aus. Beide Teile für sich wären gar nicht verkehrt (kann man die Nähte in Brokat nicht besser ausbügeln?), aber die Kombi… die tun sich nichts Gutes.

Burdastyle Kleid Dafür gefällt mir Kleid 118 gut, die Kombination eines sportlichen Kleidschnittes, der an ein Polokleid erinnert mit dem edlen Stoff ist ein Stilbruch ganz nach meinem Geschmack. Nur irritiert mich der Text mal wieder, denn der Stoff wird als “Bouclé” bezeichnet. Hä? Das kommt vom franzöischen Wort “boucle”, was “Locke” bedeutet. Ich sehe auf diesem Stoff keine Locken oder Schlingen…

Overall 124 in Langgröße ist vor allem ein gutes Beispiel dafür, daß man sich bei groß gemusterten Stoffen den Rapport immer sehr genau ansehen und sich auch gut überlegen sollte, wie das auf dem Körper wirkt. Es sei denn, die “slipförmige” Musterung in Schritthöhe ist als Reminiszenz an die Freizügigkeit der Hippie-Ära zu verstehen… Nett durchaus die schlichte Tunika, wenn das jetzt Mode ist… um so besser, ich bin aus Indien ja noch gut versorgt. Dann haben wir noch ein geblümtes “Citykleid” 121, das genauso truschig wirkt, wie vergleichbare Kleider aus den 70ern Jahren im Auge des heutigen Betrachters. Und natürlich darf der “Kaftan” nicht fehlen, dem viel zu viel Seide geopfert wird. Mit der man vermutlich was Schöneres machen könnte. Jacquardhose 119 mit hohem Bund zeigt, daß man sich in ihr besser nicht bewegt, denn dann klappt nicht nur der Bund runter, sondern die Taschen klappen auch sehr häßlich auf. Ach so, der Bund ist klappbar… okay, aber halb oben halb unten ist es ja auch nicht. Eher brav kommt dann Das Kostüm im Chanel-Tweed daher. Da muß der fokloristische Einschlag wohl darin bestehen, daß der Rock auf Gummizug gearbeitet wird. Schade um den Stoff…

Die Parfum-Seite wird überblättert…

Die Accessoires sind natürlich auch orientalisch. Da muß ich wohl mal in meiner Souvenirkiste wühlen, falls ich diesen Trend mitmachen will… Die Armspange gefällt mir. Dabei ist die von C&A und billig. Also perfekt für Modeschmuck. 😉

Für das “best of styling” hat sich Frau Bily diesmal das gemusterte Kleid 122 vorgenommen. Welches sie so toll findet, daß sie es in allen Farben und Muster nähen kann. Weswegen es in drei unterschiedlichen Rottönen mit jeweils unterschiedlicher Akzentfarbe gestylt wird. Was fehlt ist jedoch die Erklärung, wie Burda es geschafft hat, bei dem kleinen Muster drei Mal exakt den gleichen Rapport zu treffen… (vorausgesetzt, daß der Stoffhersteller den Stoff tasächlich in drei sehr ähnlichen Rottönen anbietet…) Wenn man den Musterverlauf z.B. an der Blende vergleicht kann man das gut sehen. Und so fragen wir uns: Wurde der Satz in den Text eingefügt, nachdem der Praktikant mit dem Farbmanagement rumgespielt und es vergeigt hatte? Oder will man die Leser absichtlich für dumm verkaufen? Es wären jedenfalls eine Einsendung an Photoshop Disasters wert.

Die nächste Modestrecke ist dann dem “Jazz Age-Style” gewidment und meint damit Anklänge an die 1920er Jahre. In einer sehr eleganten Variante in schwarz weiß. Vermutlich weil die Welt damals bekannlich noch schwarz-weiß war, wie alte Filme ja beweisen?
Burdastyle Shirt Das Shirt 127 mit den gerafften Raglannähten gefällt mir in der Tat gut. Ich hätte noch türkis-blauen Seidenjersey… sollte sich doch auch an einen größeren Schnitt gut hinbasteln lassen..

Faltenrock und Schluppenbluse, Verzeihung, Shirt mit Schleife, hätten wir ja in meiner Jugend tot nicht angezogen. Jetzt offensichtlich wieder hip. Das Kleid 136 finde ich auch eine schöne Kombination aus bequem und elegant. Ob es allerdings möglich ist, einen Georgette mit Fältchen im Handel zu bekommen? Naja, gibt ja Plissieranstalten… Marlenehose und kurzes Jäckchen, auch hübsch. Aber nicht aufregend.

Burdastyle Bluse Um so mehr Chiffonbluse 132. Nein, nicht wegen der schwarz abgsetzten Nähte und Kanten. Wegen der kleinen Flatterärmelchen, die über dem normalen Ärmel liegen. Ein sehr subtiles Detail.

Im Gegensatz zum Top 134. Da kommt der Effekt nur aus dem Stoff und ist sehr offensichtlich.

Neu ist das “Modelexikon”, das in dieser Ausgabe mit dem Buchstaben “A” beginnt. Natürlich hat es mit einem Lexikon so gar nichts zu tun. Ein buntes Potpurri unterschiedlich relevanter Begriffe. Sortierung der Personen natürlich nach Vornamen (“Alexander McQueen). Das merken wir uns mal. bei Coco Chanel dürfte es ja keine Probleme geben, aber Lagerfeld erwarte ich dann unter K, Gaultier unter J und St. Laurent unter Y. Aber mal sehen, wie viele Buchstaben das überhaupt läuft. Bei einem Buchstaben pro Monat wären das über zwei Jahre. Eine lange Zeit, da kann das Konzept der Zeitschrift noch drei Mal wechseln… 😀

Eine Runde Street Style… das Shirt mit dem gerafften Raglan sieht sicher auch mit kurzen Ärmeln gut aus, aber da hängt der Stylist eine Jacke drüber, auf daß man die Details nicht sähe. Weites Jeanshemd zu quietschiger Batikhose erinnert an meine Jugend, durch die Louis -Vuitton Tasche wird es nicht besser… Kleid 128 mit dem Volant gefällt mir glaube ich auch, aber so ganz sicher bin ich mir nicht. Könnte am schmutzig grauen Stoff liegen? Den Seidenbluson darf ich meinen Mann nicht sehen lassen. Ich glaube nämlich, er hat noch so was aus den 1980ern im Schrank, was ich ihm seit Jahrzehnten verbiete anzuziehen… Ansonsten finde ich knallrot ja aus Prinzip gut… Drapeeshirt 113 ist ein raffiniertes Detail, aber hier finde ich das Drapeeteil zu breit. (Vor einigen Jahren war schon mal so was ähnliches im Heft, da sah das besser aus.) Man weiß nicht so recht, ob es den Busen betonen oder verdecken will und es hängt etwas unmotiviert in der Gegend rum. Jerseykleid 110 könnte ganz nett sein, der technischen Zeichnung nach. Aber aus dem Stoff überzeugt es mich dann wieder weniger.

Ein Taschenguide… mal sehen.. Taschen mit Ketten sind unpraktisch, weil einschneiden. Trapezform ist okay, aber Shopper wieder unpraktisch, weil die Henkel zu kurz sind, um sie wirklich bequem über der Schulter zu tragen. So eine Art Box-Clutch habe ich… (sind auch fürchterlich unpraktisch, weil mehr als eine Kreditkarte und ein Taschentuch paßt nicht rein. Lippenstift wird schon schwierig und Puder kann man vergessen. Vom Strickzeug oder Lektüre ganz zu schweigen…) Und die Collegetaschen mit dem Schulterriemen sind meine Lieblingsform, nur… so wie abgebildet zu klein. Aber immerhin… das wäre dann schon mal ein Trend für mich.

In der Nähschue für Einsteiger gibt es Kleid 110. Das ist durchaus nicht allzu kompliziert, so Schere und Maschine mit dem Elastikjersey Klar kommen. Und man den Ausschnitt beim Aufbügeln des Formbandes nicht verdehnt…

Die auch schon beinahe traditionelle Modestrecke mit Ethno-Druck-Mustern in mehr oder weniger afrikanischer Anmutung läuft diesmal als “Urban Safari”. Die Kombination aus Kurzjacke und (gemäßigter) Pluderhose würde ich zwar nicht anziehen, aber auf den zweiten Blick ist sie recht reizvoll, weil das Jäckchen aus einem “chanelig” gewebten Tweed ist und dazu die Hose mit dem folkloristischen Muster. Beim Titelkleid 114 wirkt die Raffung nicht ganz so breit wie am Shirt. Kann natürlich auch optisch durch das Muster hervorgerufen werden. Safarijacke darf nicht fehlen, darunter ein Strandkleid. Also früher war so was mal Strandkleid… Sack mit Halsriemen als Neckholder. Aber sicher ein nettes Anfängerprojekt.
Burdastyle Kleid

Das Maxikleid 115 mit den raffinierten Bindebändern gefällt mir dann wieder sehr gut. Sexy und lässig. Nennt sich auch “Masterpiece”, also vermutlich trotz Jersey nicht so sehr für ungeduldige Naturen.
Burdastyle Kleid

Auch Kleid 112 mit Raffungen und Wickeloptik in Kurzgröße kann ich mich nicht entziehen. Denn auch wenn es im Heft sicher an einem langbeinigen, großen Model gezeigt wird scheinen mir die Proportionen des Kleides sehr gut für zierliche Frauen zu passen.

Angesichts des wieder eingesetzt habenden Frostwetters allerdings auch nur für Frauen mit dem Mut zum Frieren. Aber das gilt für die ganze Modestrecke… Ah ja, das Rockteil darf dann auch noch mal als Rock in Kurzgröße ran, wer allerdings glaubt, das Oberteil würde dann dazu passen, der wird enttäuscht sein… das ist für “normal”lange Frauen. Und dann gibt es noch mal ein Maxikleid, diesmal mit Neckholder (wobei es für mich ja eher wie amerikanischer Ausschnitt aussieht… da ist doch noch Stoff am Rücken, oder? Das hat jedenfalls gerade durch die gesmokte Hüftpartie viel Strandfeeling.

Meine Blick eingefangen hat dann die Nagellackshow im Rorschach-Stil… Auch wenn ich keinen Nagellack benutze ist das interessant anzusehen. (Da wurde aber auch mit Photoshop nachgeholfen, richtig?

Dann die “Catwalk-News” für den Frühling. Natürlich alles trends, die in der Burda auch drin sind. Also auf die gemusterten Overalls kann ich verzichten… transparente Chiffonbluse nicht so für mich, aber die sehe ich gerne im Straßenbild. Pastellfarbige Kostüme auch, aber die wird man nicht sehen. Kragenlose Mäntel… im Prinzip nicht schlecht, aber von den gezeigten Modellen ist ja keines so der Bringer. Und Exotikprints und Safarijacken sind wohl eher Dauerbrenner als Trend, oder?

Burdastyle Kleid Daß ich das Designer Kleid von Paule Ka mag muß ich vermutlich nicht sagen…? Elegant ohne langweilig zu sein. Perfekt. Prädikat “Meisterstück” ist hier verdient. Und das Interview mit dem Designer habe ich ebenfalls gerne gelesen, ich habe tatsächlich ein wenig über Serge Cajfinger und seine Art, Mode zu sehen und zu machen erfahren.  Immerhin waren es diesmal beinahe zwei Seiten Text, das darf gerne so bleiben. Oder sogar mehr werden.

Die “Best Sites” werden diesmal ehricherweise mit “Potpurri” betitelt. Denn das sind sie ja immer. Den Shop für Edelsteine und Schmuckherstellung lege ich tatsächlich mal bei meinen Bookmarks ab…. keine konkreten Pläne, aber Dinge, die ich schon immer mal und so..

Burdastyle Mantel Das Thema für die Plus Größen ist diesmal Hochzeit. Wobei man die Schnitte natürlich auch anders einsetzen kann. Mantel 138 gefällt mir schon mal, zumal ich für Stehkragen ja bekanntermaßen eine Schwäche habe.

Burdastyle Kleid Auch das Kleid 139 gefällt mir gut. Wenn man statt Satin was anderes (auch stretchiges) nimmt, bekommt man ein schönes Sommerkleid. Die Steppung der Büste gefällt mir besonders, weil sie ein eher sportliches Detail an ein feines Kleid setzt. Nur was den Sitz betrifft muß man da sicher genau arbeiten. Gerade im Büstenteil. Und Natzugaben, die sich nicht durchdrücken sind definitv schöner. Vielleicht wäre auch ein Unterkleid hilfreich…

Das  lange Kleid 142 könnte hingegen an einer echten “großen Größe” doch arg nach Bonbon aussehen… bei dem Pinken weiß man es nicht so genau, weil sich das Model hinter der “Braut” versteckt. Auch beim Etuikleid 144 versteckt das Photo fleißig, was die technische Zeichnung als interessantes Detail verspricht. 🙁 Weniger begesitert mich die Tunika-Hosen Kombination. Die wirkt mehr wie “wir müssen den Kleidschnitt für ein Oberteil verwenden und brauchen außerdem eine Kombination mit Hose – machen wir das einfach zusammen”. Die Kombi tut sich gegenseitig nicht gut. Und am Hosenanzug zieht vor allem der aufklaffende Reißverschlussschlitz die Blicke auf sich. Möchte ich an meinem Hochzeitstag eher nicht haben.

“Warenkunde” präsentiert ein Potpurri verschiedener Nähfüßchen. Die Aussagekraft geht nicht viel über “teasern” hinaus, aber wer noch nicht so viele hat (wie ich), der wird sicher angeregt, sich für die eigene Maschine mal zu erkundigen.

Die “community” benannte Lesergalerie hat diesmal ein Oberthema, nämlich Jacken und Mäntel. Nett zum Gucken, wie immer. (Bei einem Mantel stimmt aber der auf dem Photo so nicht mit der Schemazeichnung überein…)

Kinderkleidung widmet sich dem alljährlichen Thema Kommunion, es wird also festlich für Mädchen und Jungs, die Größen decken 128-152 ab. Die Modelle gehen alle so in einen niedlichen Vintage Style, ich würde aber keinen Jungen mit hängenden Hosenträgern zur Kommunion schicken wollen. Auch das Minikleid 152 mit Plisseerock sehe ich zu dem Anlass nicht so recht. Dafür sieht es als Ensemble mit der langen Jacke 151 sehr stimmig aus. Was man von der Kombination Kleid 147 mit Jacke 150 nicht behaupte kann. Und obwohl ich Spitze gerne mag finde ich sie auf Kleid 147 recht wahllos verteilt. Immerhin gibt es mal wieder Modell “Minibrautkleid”… Irgendwie…. sind nette, festliche Modelle dabei, aber nicht wirklich für den Anlaß.

“Basteln mit Kids” präsentiert Fingerpuppen aus dem Daumen eines Fäustlings. Das ist durchaus nett und Kinder verlieren bekanntermaßen auch gerne Handschuhe, so daß sich ein einzelner vermutlich leicht findet… aber bis man ein ganzes Theater zusammen hat, braucht man doch einige. Und ob das die Kinder nicht eher motiviert, noch mehr Fäustlinge zu verlieren? 😉 Fingerhandschuhe wären wohl praktischer… und überhaupt, wo bleibt der Vorschlag für den großen Rest des Fäustlings?

Die Deko möchte diesmal die “Wand zum Kunstwerk” machen. Photos dicht an dicht geklebt ist ja nicht neu. ob ich Stuckrosetten aus Plastik an der Wand haben will? Ein Motto (aus Polsternägeln)… ich fürchte, die 1980er haben uns auch im Wohndesign wieder. Aber diesmal bin ich kein Teenager mehr. Ne, das muß ich alles eher nicht haben.

Die “news” zeigen wieder vor allem Shoppingmöglichkeiten. Danke, finde ich selber. Aber eine Schuhausstellung in Bonn, das wäre ja beinahe machbar. Mal gucken.. (Naja, lieber nicht in den Kalender…)

Beim Atelierbesuch geht es diesmal um eine Quillingkünstlerin. Nicht daß ich mich mit der Technik bislang intensiv befasst hätte, aber es sieht schon beeindruckend aus. Und zeitaufwändig. Und ein bißchen wie die einfachere Schwester von Sternen aus Holzspänen, wie ich sie für den Weihnachtsbaum so gerne mag. (Und wie sie hier leider mittlerweile schwer zu bekommen sind, vor allem ohne Gold oder Glitter…)

Netterweise kommt danach auch noch die Anleitung, wie man so was selber macht. Schon irgendwie spannend, nur habe ich keine Ahnung, was ich damit machen sollte…

“Leichter Nähen” präsentiert dann eine Schmuckrolle aus Filz. Außer Ohrringen scheint allerdings nichts hinein zu passen und so große Teile, wie das Bild suggeriert würden wohl beim zusammenrollen der engen Rolle beschädigt oder die Rolle ließe sich nicht mehr so recht rollen… Einfach zu nähen ja, aber das Konzept überzeugt mich nicht.

Aus alten bestickten Tischtüchern patched burda eine Schürze. (Natürlich auch wieder eine verkleidete Buchvorstellung.) Das muß dieser shabby-retro-Stil sein, der mich ja meist nicht so überzeugt… ist gestückelt und schaut auch so aus.

Edel ist dan am Ende noch der Stoff des Monats. Crewel Stickerei aus Kaschmir. Die Technik kenne ich aus Indien, aber gibt es da eigentlich keinen deutschen Namen dafür? Ah, Liane nennt es Nadelmalerei. Das habe ich wenigstens schon mal gehört. Jedenfalls kann ich nicht verleugnen, daß mir der Stoff gut gefällt… Mal ein schöner Abschluß. 🙂

(Bilder sind von Burda und wie immer als Zitat zu verstehen. Rechte liegen selbstverständlich dort.)

 

Drunter: schwarz

Below: Black

Unterkleid nach BurdaMein schwarzes Wollkleid sollte noch ein Unterkleid bekommen und das ist jetzt auch fertig.

My black woolen dress needed a slip which I’ve meanwhile finished.

Als Schnitt habe ich wieder den bewährten alten Burdaschnitt genommen, nur diesmal aus Venezia statt aus Seide. Außerdem habe ich alle Teile im “normalen” Fadenlauf zugeschnitten. Ich bin mir nicht sicher, ob es daran liegt oder am Stoff, aber es ist deutlich enger, als das andere. Oder ich war bei den französischen Nähten etwas schlampig…

The pattern is again this OOP Burda patter only this time I took Venezia lining fabric instead of silk and all pieces were cut on grain. I don’t know if this is the reason or because the lining fabric is firmer than the silk but the dress is quite tight. Or maybe I was a bit sloppy when doing the french seams…

Spitzendetail am AusschnittDen Ausschnitt habe ich diesmal nach außen mit etwas Klöppelspitze verstürzt. (Ich glaube, ich weiß auch noch, von welchem Projekt die übrig ist… dürfte so in den 1990ern gewesen sein.) Der Rest ist wieder mit Dessousgummi eingehalten, allerdings sehr stark, denn länger war der Gummirest nicht.

For the front I used some lace remnant. (I think I still know for what project the lace had been purchased… must have been in the 1990s…) The rest is worked with dessous-elastic. Only this time I’ve stretched the elastic more, because that was really the last piece of it.

Falls ich dann endlich mal dazu kommen, mir ein Kleid zu stricken, ist das Unterkleid jedenfalls schon da. 🙂

If I ever make it to knitting a dress the slip is already there. 🙂

Revue de Presse: Threads March 2013 (165)

Titel Threads 165Da das Heft in den ersten Januartagen in meinem Briefkasten landete mußte ich mir erst mal überlegen, ob ich mit dem hellen Titelbild eher Frühjahr oder “Eiskönigin” assoziiere. *g* Die Farbkombination gefällt mir aber auf alle Fälle. Auch wenn es darauf nicht an kommt.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich diesmal der Frage stellen, welches handgenähte Detail sie am meisten mögen. (Bei vielen Näherinnen in Deutschland ja beinahe eine ketzerische Frage, wenn man sich so durch Foren und Blogs liest. Außer im Bereich Patchwork und Quilten bekomme ich manchmal den Eindruck, sogar eine Overlock ist wichtiger als eine Handnähnadel… 😉 ) Ich denke, was ich gerne mag ist das handstaffierte Futter. (Außer mir hier noch jemand, der keine Angst vor Handstichen hat oder sie sogar gelegentlich mag? Und sei es nur, für ihr Ergebnis?)

Das Editorial ruft dazu auf, mal was Neues zu probieren. Das ist ja nie schlecht. Und die kleinen “Quick to Make” Projekte sind wieder da. Künftig wieder in jeder Ausgabe. Die mochte ich in der Tat auch immer gerne, weil sie meist mit wenig Aufwand viel Effekt lieferten. Und gelegentlich… kann auch ich so was brauchen…

Die Leserbriefe bekommen eine Seite eingeräumt (was m.E. absolut ausreicht) und ergehen sich diesmal nicht nur in Lob, sondern tragen auch noch eigene Informationen oder Tips zu Themen des letzten Heftes bei. Das gefällt mir so natürlich besser.

Bei den “notions” kann ich mich der kleinen rosa Stickmaschine von Brother nicht ganz entziehen. Nicht daß ich eine bräuchte und wenn wäre 10cm Stickfeld auch zu klein, aber sie hat einen hohen “süß”-Faktor. :o) Gut verkaufen werden sich sicher auch die Schablonen die einem helfen, Hüllen für diverse Tablets, E-reader, Smartphones,… herzustellen. Für alle, denen selber messen zu anstrengend ist. (Na gut, auch für die, die für andere Leute nähen und daher das jeweilige Gadget nicht selber haben.)

Bei den Lesertips gefällt mir diesmal der “best tip” gut: Fäden, Bänder, Knöpfe, Reißverschlüsse,… gemeinsam nach Farben sortiert aufbewahren. Das würde bei mir wohl nicht mehr so gut funktionieren, aber wer nicht so viele Vorräte hat und auch nicht farblich so querbeet näht, der könnte das auch mal ausprobieren. Und die Kanten eines Schnittmusterns mit Tesa auf den Stoff zu kleben könnte bei sehr rutschigen Stoffen tatsächlich die Rettung sein. (Fragt sich nur mit welcher Schere man das dann schneidet… der Stoffschere tut Tesa ja nun nicht gut. Oder?)

Doch dann geht es schon mit den Anleitungen los… “Embellishment” hat diesmal meine volle Aufmerksamkeit. So eine Art Lochstickerei mit einem dekorativen Objekt (Perle, Knopf,..) der darin “schwebt”. Die verwendeten Techniken sind alle nicht neu, aber die Idee gefällt mir sehr gut. Allerdings müssen die Objekte eher leicht sein, sonst hängt alles herunter, also nichts für große Glasperlen und Co. Aber sonst… mir kommen sofort Ideen im Dutzend!

Sehr reizvoll, wie schon früher meist, das “Quick To Make” mit einem Chiffon Schal mit Volants. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, wie schnell das Projekt wirklich ist. Es liest sich doch recht aufwendig, für einen Schal…?

Daß der Effekt des Vintage-Teils auf der Rückseite was mit Material und Fadenlauf zu tun hat ist ziemlich offensichtlich. (Zumindest für jeden, der schon mal mit Crêpesatin gearbeitet hat.) Beinahe interessanter ist also der Trick, mit dem ein Wasserfallkragen aus so einem weichen und flutschigen Stoff “in Form” bleibt. 🙂

Die Pattern Reviews stehen diesmal im Zeichen einer erfolgreichen Fernsehserie die ich, wie üblich, nicht kenne. Aber Mode im Stil der späten 1950er und 1960er mag ich generell. Diesmal sticht aber kein Modell für mich heraus. (Das Titelbild gehört auch zu den getesteten Schnitten.)

Der Artikel danach befaßt sich mit einem spannenden Thema, nämlich Bügeleinlagen, hat aber eingeschränkten Nutzwert. Letztlich stellt die Autorin die Einlagen ihrer eigenen Firma vor, die natürlich in Deutschland nicht erhältlich sein dürften. (Oder nicht mit vertretbarem Aufwand, angesichts der Vielfalt der hier erhältlichen Einlagen.) Dabei wird dann aber feigenblattmäßig so getan, als ob mehr oder weniger alle Firmen sich an die angebotene Kategorisierung halten würden. Was mir dann auch noch (fachliche) Bauchschmerzen bereitet ist, daß der Artikel behauptet, Einlagen vorzustellen, auf die die Profis zurückgreifen, gleichzeitig aber vorschlägt, Einlagen erst mal in heißem Wasser zu bearbeiten, damit sie ggf. vor der Verarbeitung eingehen. Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, daß in einer Bekleidugnsnäherei erst mal Einlagen vorgeschrumpft werden, wo doch eh alles auf Kostenoptimierung ausgerichtet ist. Und auch im Maßatelier dürften eher Einlagen verwendet werden, die man nicht mehr schrumpfen muß. Die haben doch auch was anderes mit ihrer Zeit zu tun, oder?

Extrem spannend finde ich auch das Thema digitaler Stoffdruck. Doch auch hier bin ich diesmal mit dem Artikel weniger glücklich. Der größte Teil der Information sind Allgemeinplätze, viel Neues hat es mir nicht gebracht. Und es bleibt ein wenig der Eindruck, die Autorin würden über etwas schreiben, was sie selber nicht ganz verstanden hat. Oder zu gut verstanden hat, so daß es ihr schwer fällt, die relevanten Details rauszuziehen?

Mit dem Bund von Röcken befaßt sich Susan Khalje diesmal. Da das mit dem Newsletter schon größtenteils online kam, ist der Reiz natürlich ein wenig weg. Das ist auch einer der Fälle, wo mich der Gebrauch des Wortes “Couture” amüsiert. Die Techniken sind grosso modo das, was meine Oma auch schon kannte und ganz banal als Teenager in der “Nähschule” gelernt hatte. Das macht die Techniken nicht schlechter, im Gegenteil, aber so was exklusives sind sie dann auch nicht.

Shopping- und Inspirationadressen aus Los Angeles kann ich leider nur lesen, nicht besuchen. Nun gut… ganz schlecht bin ich ja auch nicht ausgestattet. 😮 *NeidimZaumhalt*

Ganz nach meinem Geschmack hingegen die Anleitung, wie man Jackenvorderteile mit Roßhaarleinen (oder wie sich so was heute nennt, wo sicher kein Roßhaar mehr drin ist) arbeitet. Zum einen wird hier mal anhand einer Damenjacke gearbeitet (Bisher habe ich nur Anleitungen für Herrenjackets, zum anderen wird wirklich genau erklärt, wie man was wo arbeitet, sogar etliche Anleitungen zum Bügeln bekommt man. Der Artikel hilft sicher jedem, der das mal versuchen will, aber niemanden in der Nähe hat, von dem er es abschauen könnte.

Im nächsten Artikel wird gefeiert, wie einfach es ist, ein Schnittmuster selber zu machen, nach den eigenen Maßen. Die Anleitung dazu ist auf alle Fälle klar und man kann ihr sicher folgen. Und vom Prinzip her hat die Autorin auch recht… man folgt einem Rezept. Allerdings kann ich nicht darüber hinweg sehen, daß man sich um die typischen Schwierigkeiten herummogelt. So ist die Basis zum messen ein passendes ärmelloses Kleidungsstück, von dem man die Form der Armausschnitte übernimmt. Leute mit ernsthaften Paßformproblemen werden daran schon scheitern. Dann beschränkt sich die Anleitung auch auf einen Oberteilblock ohne Ärmel. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß der Teil einfach ist. Passende Ärmel hingegen die eine oder andere Potenz schwieriger. Und bei großer Oberweite ist auch hier eine FBA hinterher und von Hand fällig. Bzw. ein verkleinern des Armausschnittes. Die Zeichnungen wie man mißt zeigen auch sicherheitshalber einen Körper ohne Brust. Wie die Meßlinien über die “Rehzwillinge” verlaufen muß man sich dann wohl selber ausdenken.

“Teach Yourself to Sew” ist das nächste Motto und wird mit klaren Bildern und Anleitungen dem Anspruch gerecht. Einfach Techniken, eine Nahtzugabe ordentlich zu versäubern (ohne extra eine Overlock zu kaufen) sind Thema. Finde ich schon deswegen angemessen, weil gerade ein Nähanfänger in der Regel nicht so viel Geld für eine weitere Maschine ausgeben will, wenn er noch nicht weiß, wie intensiv er ins Nähen einsteigt. Und auch jedem anderen würde ich bei knapper Kasse ja immer raten, erst mal in eine ordentliche Maschine zu investieren, statt zwanghaft zwei zu kaufen. Ach ja, wann welche Versäuberung sinnvoll ist wird auch erklärt.

Das “Nähzimmer” das diesmal vorgestellt wird ist das von Connie Crawford. Also professioneller Arbeitsplatz. Das Design finde ich persönlich zum Schreien, aber der Aufbau und die Umbaumöglichkeiten vereint mit viel Stauraum sind ein paar Blicke wert. Da kann man sich auch für die Nähecke im Wohnzimmer was abgucken.

Warum sie die Sparte, ich ich immer als “Vermischtes” bezeichnen würde “A stitch in time” nennen verstehe ich immer noch nicht. Werbung für neue Stoffe eines In-Designers reißt mich wie üblich nicht vom Hocker, Nähkurse in den USA sind auch unpraktisch… und die Nähtips für Brokat kenne ich schon.

Dafür sind die vorgestellten Lesermodelle mal wieder Augezucker. Ob ich’s anziehen würde, weiß ich nicht, aber ich schaue es gerne an. (Obwohl… den einen Schnitt habe ich auch hier liegen, wenn ich mich recht entsinne… :o) )

Die Leserfragen an die Experten gefassen sich diesmal mit Näh- und Stickgarn. Wobei die Begriffserklärungen nur dann nützlich sind, wenn man in den USA einkauft, denn die Begriffe sind teilweise unterschiedlich bzw. manche Einteilungen bei uns gar nicht gebräuchlich. Aber neues Wissen schadet zumindest nicht.

Die Geschichte zum Abschluß ist diesmal mehr von der “besinnlichen” Sorte. Dafür ist das Abendkleid von 1930 auf der Rückseite von überraschender Modernität. Das könnte man heute wirklich genau so anziehen…