Vogue V9300, Version B mit A (Top MarcyTilton)

Shirt Vogue V9300 in rotDas ist wieder ein Beispiel “Stoff sucht Schnitt”. Wobei das jetzt erst mal der Teststoff ist, aber ich kann gerade eh noch mehr in rot brauchen.

Schon wieder seit einigen Jahren liegt ein Stoff mit einem etwas größeren Druckmuster bei mir, den ich nicht langweilig “schlicht” verarbeiten will, aber auch nicht zu klein zerschneiden. Mein erster Plan gefiel mir dann genäht doch nicht so gut wie gedacht (Also schon, aber nicht für den Stoff…) und dann lief mir dieser Vogue Schnitt aus der Marcy Tilton Designer Kollektion über den Weg.

Schnitt Vogue V9300Der Schnitt V9300 ist im Ganzen schlicht, hat aber einige Teilungsnähte an ungewöhnlicher Stelle. Und vorne gibt es einen kleinen Zipfel, den man je nach dem nach außen, nach innen oder irgendwo dazwischen stülpen kann.

Außerdem hat das Kragenbündchen noch einen kleinen Schlitz an der Seite.

Dabei bleibt das Shirt im Schulterbereich aber schmal, so dass es nicht formlos ist.

Da das Shirt hinterher vor allem zu Hosen passen soll, entscheide ich mich für die längere Variante B, das ist für mich eine günstigere Proportion. Die Ärmel nehme ich allerdings von Variante B

Die interessante Schnittform hat allerdings einen Nachteil: Dadurch, dass der Schnitt keine normalen Seitennähte hat, kann man nicht einfach ein FBA machen und auch meine anderen Änderungen nicht einfach durchführen. Also… versuche ich das zu vermeiden.

Zipfelshirt Vogue in rotDer Schnitt kommt in den Größen XS bis XXL, die Doppelgrößen der normalen Größen entsprechen. Dadurch sind allerdings die “Löcher” zwischen den Größen größer. so ist die Oberweite be Größe L 97-102 cm, bei Größe XL 107 bis 112. Der Maßtabelle nach, passt meine Oberweite genau zur Größe XL. Normalerweise nehme ich eine Größe kleiner und mache ein FBA, worauf ich bei dem Schnitt aber keine Lust habe.

Also nehme ich Größe XL und mache dafür die Schulter 1cm schmaler. In der Hoffnung, dass das passt.

Eine Linie zum Kürzen gibt es, ich nehme oberhalb der Taille 3 cm cm Länge raus. Normalerweise nehme ich noch mal 3 cm in der hinteren Mitte und zu den Seiten verlaufend raus. Aus das spare ich mir.

Die Hüfte liegt eigentlich knapp bei XXL, aber die Übergänge bei dem Schnitt sind schwierig, ich messe die Schnitteile durch und da durch das Zipfelteil ja sehr viele Weite bringt… müßte das reichen.

Markierung BrustpunktUm den Sitz hinterher wenigstens grob überprüfen zu können, markiere ich aber (siehe Bild) mit Heftfaden den Brustpunkt und lasse das bis zum Schluss drin. Um zu sehen, ob der auch auf der Brust landet.

(Wenn man gaanz genau guckt, sieht man vielleicht das Fadenkreuz auf dem Bild… Sitzt gut genug auf der Brust.)

Als Probestoff habe ich einen Viscosejersey mit etwas Elasthan genommen, den ich vor sehr, sehr vielen Jahren mal bei Sacré Coupons mitbekommen hatte. Mit kleinen weißen Blümchen. Der Stoff ist extrem glatt und flutschig, von der Sorte “weicht sogar Blicken aus”. Was beim Zuschnitt etwas schwierig war. Aber zu bewältigen. Dafür fällt er sehr weich.

Eigentlich steht in der Schnittbeschreibung, der Stoff müßte längs- und querelastisch sein, dazu gibt es auch die bewährte Dehnschablone auf der Schnitttüte. 50 Prozent Dehnbarkeit sind gefordert.

Die hat mein Schnitt in Querrichtung nur knapp, in Längsrichtung schon gar nicht. Die Längsdehnbarkeit ist aber meines Erachstens für Modell B nicht wirklich nötig. Beim Modell A werden ein Teil und ein Ärmel quer zum Maschenlauf zugeschnitten, da ist das nötig (mehr oder weniger), beim Modell B hingegen nicht. Nur die Halsblende hätte etwas dehnbarer sein dürfen… aber es ging. Die hätte man natürlich auch quer zum Maschenlauf zuschneiden können, um das Problem zu beheben. Aber es ging auch so.

Bei mir ist allerdings der Schlitz im Ausschnitt auf der anderen Seite, nicht wie auf dem Bild gezeigt. Da muß ich mir die Schnitteile noch mal angucken, ob ich das versehendlich verkehrherum aufgelegt habe. Ich pause meine Schnitteile ja auf Folie durch und alles wird (da außer den Ärmeln ohnehin alles asymmetrisch ist) nur einlagig zugeschnitten. Da kann das schon passieren.

Was mich an der Anleitung dann irritiert ist, dass man zwar einen superstretchigen Stoff nehmen soll, der dann aber mit zwei Reihen Steppstich genäht wird. Also nicht dehnnbar. Die Technit ist nicht schlecht, weil man sehr flache Nahtzugaben bekommt… aber so groß ist der Vorteil auch nicht. Ich habe mich für den Overlockstich der Nähmschine entschieden. Das geht auch und geht schneller.

Um zu sehen, ob man das Halsbündchen tatsächlich mit Steppstich absteppen kann, habe ich erst mal anprobiert… der Ausschnitt ist aber weit genug, so dass es nicht stört.

In die Schulternaht hätte elastische Einlage aufgebügelt werden sollen. Hatte ich nicht da… ein Streifen von dem Stoff, in Längsrichtung (wo er wenig dehnbar ist) reichte auch. Und die Schulternaht habe ich mit normalem Steppstich genäht und die Nahtzugaben auseinander gebügelt. Das mag ich an der Schulter einfach lieber.

Die Säume am Top und an den Ärmeln habe ich von Hand genäht. (Hexenstich, große Stichlänge und den Faden nicht zu fest angezogen.) Gefällt mir  hier besser, als eine sichtbare Steppnaht. Und bleibt elastisch. Beim Rest habe ich mich an die Anleitung gehalten. Die auch nicht weiter schwierig ist.

Shirt von hintenMit dem Ergebnis bin ich weitgehend zufrieden. Der Look ist toll, ich mag es, das Zipfelteil unterschiedlich hinzuppeln zu können. Wobei es in meinem sehr weichen Stoff nicht so auffällig fällt. (Der endgültige Stoff wird Baumwolle mit Elasthan, der ist etwas steifer, da wird es auffälliger.)

Die Passform… ist letztlich wie zu erwarten.

Wenn man genau hinsieht, seht man die nicht gemachte FBA. Dafür auch keine Abnäher.

Und am Rücken sieht man die 3cm Länge zu viel schon deutlich. Aber da man sich sonst bewegt, nicht rumsteht und auch der eigentliche Stoff mehr Eigenstabilität hat, werde ich es trotzdem nicht ändern. Denke ich.

Ich überlege allerdings, die rechte Seitennaht (das ist die, die “normal” ist) zur Hüfte hin noch etwas zu erweitern. Das “mogelt” dann noch etwas.

Aber ich glaube… das ist jetzt der Schnitt für meine Stoff. (Aber das habe ich beim letzten Mal auch schon gedacht…)

 

ottobre 2/2009, Modell 6/”Loving” Top (Shirt)

(English version is on  Pattern Review as always)

Zeichnung zu Top mit WickeloptikIch habe ja seit einiger Zeit diesen netten Stoff mit Astrokatze drauf und bin seither am Überlegen, welchen Schnitt ich dafür will. Ich wollte den Stoff etwas aufbrechen, aber auch nicht völlig in Kleinteile zerlegen. So kam der Gedanke, daß ich ein Top mit Wickeloptik und einem Taillenband haben will.

Man sollte meinen, so was wäre einfach zu finden, aber entweder es war keine Wickeloptik oder es hatte kein Taillenband. Letztlich bin ich dann bei dem “Loving” Top aus der ottobre gelandet. Was eigentlich ein Still Shirt ist. Stillen will ich jetzt nicht, aber egal. Da es ja nicht wirklich aussieht wie eines, stört das nicht weiter.

Bevor ich meine tollen Stoff zerschnipple muß allerdings erst mal ein Probeteil her. Vor einiger Zeit hatte ich bei Wien 2002 einen weichen Jersey als “Beifang” zu Dessoustoffen gefunden. Auf dem Bild sah er aus wie gebrochenes weiß mit blau, in der Beschreibung hatte ich dummerweise nur bis “Porzellanfarben” gelesen. (Wer schon mal in dem Shop bestellt hat weiß wahrscheinlich, daß die Farben immer ein echtes Glücksspiel sind…) Ich komme aus einer Gegend, die Porzellan herstellt… ich weiß, wie das aussieht. Nun ja, der Stoff war rosa, das Muster lila. Da ich aber (erfahrene Leser können sich denken, was kommt…) ohnehin immer noch Lücken im Schlafanzugfach zu stopfen habe, passte der Stoff perfekt dazu. Als einfarbigen Kombistoff bekam ich bei Stoff und Stil in Köln einen feinen Bündchenstoff in genau dem passenden Lilaton. Aus dem wurde dann auch die Hose nach meinem bewährten Leggingsschnitt. (Der jetzt auch etwas locker sitzt, aber gut, ist ein Schlafanzug. Und beim nächsten Mal falte ich einfach einen Zentimeter aus jedem Hosenbein raus…)

Fertiger SchlafanzugMeine früheren Erfahrungen mit Ottobre kann ich ja dank der Gewichtsveränderung in die Tonne kloppen. Also neu vermessen (lassen), demnach brauche ich Gr 46 an der Oberweite (plus 2cm FBA) und Größe 50/52 an Taille und Hüfte.

Für Rücken und Wickelteile habe ich auch Größe 46 genommen, vorne dann an jedem Teil 1cm per FBA zugefügt. Den dadurch entstandenen Abnäher habe ich dann wieder in die Raffung unter der Brust verlegt. Nach Ausmessen des Taillenbandes und der Rockteile habe ich die Rockteile dannin Größe 48 zugeschnitten, das vordere Taillenband auch (die Raffung kann man ja schwächer oder stärker machen), beim hinteren Taillenband bin ich von Gr 46 oben auf Größe 48 unten gegangen. Außerdem habe ich am Taillenband 2cm Länge rausgenommen, oberhalb der Taille. Ich brauche ja immer etwas kürzer. Das innere Vorderteil fand ich dann etwas arg züchtig und habe den Ausschnitt um 2cm tiefer gezeichnet. Sonst habe ich es nicht verändert, weil ich mir dachte, das sei ja egal, wie breit es ist, das muß die FBA nicht mitmachen, das bedeckt die Brüste ja nicht.

Shirt ottobre SeitenansichtMit der Anleitung hatte ich meine üblichen Probleme. Wobei ich jetzt, denke ich, endlich mal verstanden habe, wie ottobre das mit der Nahtzugabe meint. Denn im allgemeinen Teil steht da immer, man soll Nahtzugaben zugeben, andererseits sind auf den Taillen aber oft Saumlinien eingezeichnet. Aber ich glaube, das ist so gemeint, das die Saumzugabe einfach schon dran ist, die Nahtzugabe der Saumzugabe (Säume sollen also doppelt eingeschlagen werden) noch nicht.

Oder so.

Das mit dem Familonband habe ich weggelassen. Ich mag das eh nicht und sah auch keinen Sinn darin. In den Schulternähten habe ich gar nichts gemacht, wobei die ein wenig rutschen, ich denke, beim endgültigen Shirt werde ich da wie sonst auch einen Streifen Futterstoff in der Naht mitlaufen lassen. (Trägt nicht auf und erfüllt den Zweck.) Auch die vordere Kante des Wickelteils bekommt stellenweise eine Framilonverstärkung. Jetzt hatte ich aber zur Einfassung die Bündchenwaren (die ich nur dreilagig, nicht vierlagig zum Einfassen genommen habe, auf der Innenseite hat sie eine offene Stoffkante, ist nicht eingeschlagen) mit viel Elasthan und sehr gutem Rücksprung. Das reichte, um den Stoff an der vorgesehenen Stelle ein wenig einzuhalten. (Dafür, daß da eingehalten wird gibt es allerdings Pluspunkte, ich hatte mit Wickelteilen ja bislang immer so meine Probleme, aber das scheint zu funktionieren!) Außerdem wird es bei mir weniger gedehnt, ich stille ja nicht. Die Kanten des Unterteils habe ich nicht gesäumt, das war mir zu dick und die Bündchenware ist ja in sich schön stabil.

Shirt RückansichtZum Säumen habe ich einfach Zickzackstich genommen, denn der ist optimal elastisch. Mit Zickzackstich habe ich auch die Nahtzugaben auf dem Taillenband abgesteppt, Bündchenware mit fleißigem Elasthan lässt sich ja nicht gut flachbügeln. (Und nicht dauerhaft.)

Ärmel waren am Shirt nur kurze vorgesehen, ich wollte aber lange. Ich habe mir dann einen schon bewährten Ärmel mit etwa der gleichen Breite im oberen Teil gesucht und den an die Armkugel des “Loving” Tops (Größe 46) angezeichnet. Das war der Ärmel von Vogue V8558. (Als ich den Schnitt in der Hand hatte fragte ich mich zuerst, warum ich eigentlich nicht gleich den genommen habe. Aber dann fiel mir wieder ein, daß ich ja ein Taillenband wollte, was der nicht hat…)

Was ich mal besser auch geändert hätte, war das innere Vorderteil. Das muß zwar nicht breiter werden, aber die FBA macht ja auch länger… Das hätte eigenltich beim Annähen des Taillenbandes mit gefasst werden sollen. Zum Glück merkte ich noch vor den Nähen, daß das innere Vorderteil zu kurz war, weil ich es nicht geändert hatte… Ich habe es dann nachträglich von Hand mit Hexenstich innen auf die Nahtzugabe genäht. Dafür reichte es grade so.

Ottobre Shirt VorderansichtMit dem Ergebnis bin ich aber für einen ersten Versuch sehr zufrieden! Mit den Falten hinten an der Schulter kann ich leben, zumal ich eh nicht sicher bin, ob das nur doof hingezuppelt war. Im Rückenteil werde ich oberhalb des Taillenbandes noch mal einen Zentimeter Länge raus nehmen (zu den Seitennähten hin verlaufend), das innere Vorderteil noch mal tiefer ausschneiden.

Und beim nächsten Mal vor den Photographieren dran denken, nicht ausgerechnet den zweit schlechtesten BH zu tragen. (Und mal wieder ein paar BHs nähen… auch das…)

Aber im Ganzen ist das wirklich das bestsitzende Top mit Wickeoptik, was ich jemals hinbekommen habe. Zumal für den ersten Versuch.

Der Schnitt dar also für den “Tageseinsatz” ran. Wann ich dazu komme… da lege ich mich mal nicht fest. Neben einem Haufen Stopfwäsche ist da mindestens noch ein anderes dringendes Projekt vorher….

Burda 6785, Modell B (Shirt)

Den Schnitt hatte ich ja als Kleid bzw. Nachthemd schon mal genäht und hatte eigentlich keine große Überraschung für die Variante als Oberteil erwartet. Aber diesmal hatte ich keinen hochelastischen Viscosejersey sondern einen weniger elastischen Ausbrennerjersey, auch aus Viscose.

I had already sewn the pattern in the dress version (used as a nightgown) and had not expected big surprises for the version as a top. But this time I did not have a highly elastic viscose knit but a not very elastic knit, also made of viscose.
dunkelblause Top
Und das fällt ja völlig anders aus. Der Stoff ist ein Ausbrenner Jersey mit Leopardenmuster, ich denke von Tissus Reine in Paris und er ist innen sehr viel glatter als meine erste Version. So hat der Wasserfall Ausschnitt mehr stand, der Faltenwurf über dem Bauch fällt mehr oder weniger völlig nach unten. (Ich habe zwar etwa 3kg abgenommen, aber das macht ganz sicher nicht so viel aus.)

And the way it falls is completely different. The fabric is a knit without elasthan and it is very smooth at the inside. (I think I got it from Tissus Reine in Paris.) One difference is, that the cowl neck has more stand and falls not as softely, the other difference is that all the drapings over the belly are more or less falling down and mostly disappear. (I’ve lost 3kg since cutting the top, but that surely does not make so much of a difference.)

spring14101
Das Rückenteil hatte ich in der Raffung noch mal um zwei Zentimeter gekürzt und die Seitennähte einfach gedehnt, bis sie die gleiche Länge wie die des Vorderteils hatten. Hier sind jetzt fast gar keine Falten mehr über dem Po, was aber kein Nachteil ist.

I had shortened the back by 2cm within the draped part and then stretched it at the side seams to give it the same length as the side seam of the front piece. Here the drapings over the bum have disappered nearly completely. Which is not exactely a disadvantage.

Im Ganzen trägt sich das Shirt aber bequem und ich mag es. (Photos diesmal Dank einer Freundin ohne Selbstauslöser.)

All in all the top wears comfortably and I like it. (And thanks to a friend who took the pictures so I did not need the remote control.)

Kwik Sew 2856 (Oberteil/Shirt)

My review in English is on Pattern Review.

Schnitttüte Kwik SewDiesen Schnitt für ein Raglan Shirt von Kwik Sew hatte ich irgendwann mal in einem Tauschpaket gefunden und weil er sowohl einfach zu nähen aussah als auch mit dem Kragen recht attraktiv, hatte ich ihn damals rausgenommen. Das ist etliche Jahre her und seither lag er bei mir.

Da nun aber noch mal ein Schlafanzug fällig war, nahm ich dies als Gelegenheit, den Schnitt zu testen.

Genäht habeich eine Variante mit den langen Ärmeln von Version A und dem Kragen von Version C.

Mein Stoff war aus einem “Sparpaket Jersey Stoffe” (denen kann ich eigentlich nie widerstehen, wenn ich Dessoustoffe bestelle) von Elingeria, Material kann ich nicht sagen, aber fühlt sich weich an, dabei nicht schlabberig sondern wohl als Interlock gearbeitet und mit einem aufgedruckten Pünktchen-Design auf der rechten Stoffseite. Den Kragen habe ich aus einem Viscose-Jersey von Alfatex in Köln genäht. Diesen weich fließenden Stoff hatte ich für die Hose gekauft. Beide Stoffe haben die nötige Dehnbarkeit, was man ja anhand der “Dehnschablone” auf der Rückseite der Schnitttüte leicht überprüfen kann.

Den Schnitt habe ich nach der Brustweite in Größe XL abkopiert und habe an den Hüften auf XXL erweitert. (Laut Anleitung ist Größe XL für einen Brustumfang von 110 – 114 cm, ich habe 112, klarer Fall also.) Dann habe ich die Schulterbreite am Raglanärmel um 1cm gekürzt und außerdem oberhalb der Taille 1cm Länge rausgenommen. Sprich meine üblichen Änderungen. Für die Längenkürzung im Oberteil konnte ich die im Schnitt vorgesehene Linie nicht verwenden, denn die verläuft über dem unteren Teil der Brust und an der Stelle wollte ich wahrlich nicht weniger Stoff haben.

Zu nähen war es in der Tat schnell und nicht schwierig. Auch wenn die englische Anleitung etwas irriterend ist. Zunächst wird nämlich beschrieben, wie man die Stoffe mit elastischen Stichen näht, dabei heißt es dann aber “außer wenn die Illustration der Anleitung einen Gradstich zeigt”. Nun, die Zeichnungen zeigen für alle Nähte einen Steppstich… Das habe ich dann ignoriert und habe den offenen Overlockstich meiner Nähmaschine genommen. Weggelassen habe ich den Gummi, der innen auf den Halsausschnitt aufgesteppt werden soll. Der bliebe nämlich hinterher auf der nackten Haut (außer bei Kragen B, wo er außen aufgesteppt wird und dann hoffentlich unter dem Kragen verschwindet) und das finde ich nicht angenehm. Weder bei einem Schlafanzug noch bei einem Shirt. Sonst bin ich der Anleitung gefollgt. Ich muß aber zugeben, daß ich die 6mm Nahtzugabe im Schnitt nicht sonderlich mag. Es ist mühsamer, den Stoff in den Transporteur einzufüttern als bei einer breiteren Zugabe, es gibt keine Stelle auf der Stichplatte, an der ich mich orientieren könnte und alle Overlocks auf denen ich bisher genäht habe mochten es auch lieber, wenn sie Stoff hatten, den sie abschneiden konnten.

Raglan Top Kwik SewDie Säume habe ich mit dem Wabenstich der Nähmaschine abgesteppt, der ist elastischer als jede Zwillingsnadel und hat sich gut bewährt.

(Faden Alterfil S 120, Nadel Superstretch in Stärke 75 von Organ.)

Was das Ergebnis betrifft muß ich leider sagen: Gut, daß es nur ein Schlafanzug ist.

Daß der Kragen sehr schlabberig fällt ist sicher dem extrem weichen Stoff geschuldet und vermutlich auch der Tatsache, daß ich den Gummi am Ausschnitt weggelassen habe. Wobei ich letzteres leider als Zeichen einer lustlosen Konstruktion empfinde. Der Stoff ist nicht extrem schwer und der Schnitt ist für elastische Stoffe gemacht, es besteht aus meiner Sicht also erst mal kein Grund, da mit einem Gummi zu “mogeln” statt den Ausschnitt gleich vernünftig zu konstruieren.

Die Ärmel sind einfach zu lang. Da eine Armlänge in der Maßtabelle nicht vorkommt, kann man das also vorher auch nicht sehen. Und ausmessen ist bei Raglan auch schwierig, da es keine Information gibt, wo der Halsausschnitt hinterher verlaufen wird.

Der restliche Sitz…. ist mies. Der Schnitt zeigt ein Shirt, das den Körper schmal umspielt (“fitting” sagt die Beschreibung), in der Praxis kommt bei mir etwas raus, was jedem Pin-Up Girl zur Ehre gereichen würde. Von den vielen Zugfalten allerorten will ich nicht reden. Die werden etwas besser, wenn man das Shirt ein wenig hoch zieht (als wenn ein Gummi drin wäre), aber die meisten bleiben. (Ich hätte vorher die Bilder auf Pattern Review genau ansehen sollen. Da wo das Shirt an einer Person gezeigt wird und diese die Arme locker herunter hängen läßt sind auch Falten unter dem Arm. nicht überall so ausgeprägt, aber sie sind vorhanden. Das könnte ein Hinweis darauf sein, daß die Raglannaht einfach zu gerade ist.)

Kwik Sew RückenansichtVon hinten sieht das Ganze nicht besser aus. An der Hüfte hätte ich besser ein wenig mehr zugegeben (da kann Kwik Sew nichts dafür) und die Länge wohl auch etwas mehr kürzen können, aber die diversen Falten unter der Achsel sind hier auch vorhanden.

Fazit: mit einer FBA wäre der Schnitt vielleicht zu verbessern. Dann müßte ich aber immer noch mit Gummi auf dem Ausschnitt leben oder den ebenfalls neu konstruieren.

Nachdem ich jedoch aus einem Buch ebenfalls schon mal einen Kwik Sew Schnitt genäht habe und der auch eine fürchteriche Paßform bei mir hatte, werde ich mich von dem Schnitt einfach wieder trennen. Er ist einfach zu nähen, aber auf Kosten der Paßform und paßt entweder einfach für Körper mit mehr Kurven nicht oder entspricht nicht meinen Ansprüchen an einen guten Sitz.

Und von Kwik Sew lasse ich künftig einfach die Finger. (In der Hoffnung, daß ich das nicht wieder vergesse… :o) )

 

 

Gemini, der Pulli mit den zwei Gesichtern

Gemini, the two faced top

Stricktop GeminiIn der Knitty Frühjahr Sommer 2012 lachte mich dieses gestrickte Top an.

From the spring summer 2012 knitty I liked this knitted T-Shirt right away.

Garn ist “Linen” von katia, das ich in der Maschenkunst bekam. Mit 3,5er Nadeln bekam ich die Maschenprobe immerhin bezüglich der Maschenzahl passend, die Reihen stimmten mal wieder nicht. Da ich aber einen kurzen Oberkörper habe, ist das sogar eher praktisch.

The yarn is “Linen” from katia which Maschenkunst carries. I used 3.5mm needles so I could at least match the stitches of the gauge. The rows don’t fit at all as it is often the case with me. But since I am rather short between bust and waist that is even an advantage.

Sommerpulli GeminiIch habe nach den Anweisungen Größe 1XL gestrickt und dann zur Hüfte noch ein paar mehr Zugabereihen gearbeitet. Und bin mit der Paßform zufrieden.

I decided to knit size 1XL and added some extra stitches for the hips. I like the fit as it turned out.

Der Clou des Pullis: Man kann je nach Lust und Laune die geschlossene Seite oder die mit dem luftien Lochmuster nach vorne tragen. Ich glaube, mir gefällt es mit dem Lochmuster besser. Wie seht ihr das?

The special twist of the sweater? You can either wear the plain side to the front or go for the lacy one. I think I prefer lacy, what do you think?

Weitere Details vom Stricken gibt es wie immer auf ravelry.

More details from the knitting process are on ravelry as always.

 

Vogue: Very Easy Vogue V8477 (Shirt in Wickeloptik)

So, nachdem der September mehr als lange vorbei ist (der Oktober auch *hüstel*), kommt jetzt auch endlich die Schnittbesprechung zum Jersey-Top.

English review is on Pattern Review.

Der Schnitt ist von Vogue aus der “very easy” Reihe, ein Shirt in Wickeloptik. (Was auf der Schnittüte zu sehen ist, kann man mit dem Link anfahren.) Er ist in den amerikanischen Größen 6-22 erhältlich, meine Ausgabe umfasst die Größen 14-22, und ich habe ihn mir vor einiger Zeit von einem Freund aus den USA mitbringen lassen. Gewählt habe ich Variante C.

Laut Maßtabelle bin ich eine 22 mit einer 24er Hüfte, habe aber experimentell schon herausgefunden, daß ich bei Vogue mit einer 20 und ggf FBA besser hinkomme. Deswegen habe ich den Schnitt in 20 benutzt, zur Hüfte auf 22 vergrößert. Nach Lektüre der Kritiken auf Pattern Review und den Angaben zur Oberweite des Kleidungsstückes auf dem Schnitt habe ich die FBA diesmal weggelassen. Oberhalb der Taille habe ich den Schnitt dann um 2cm gekürzt, eine meiner Standardänderungen.

Der Stoff ist ein vermutlich reiner Kunstfaserjersey, den mir mal jemand beim Fabrikverkauf von Comazo besorgt hat. Da diese Firma vor allem Unterwäsche herstellt, tippe ich auf Skiunterwäsche oder so als ursprünglichen Verwendungszweck.

Wickelshirt, Vogue 8477

Genäht habe ich weitgehend nach Anleitung.

Die Nahtverarbeitung habe ich ja bereits ausführlich dargestellt, eine weitere Abweichung war dann noch, daß ich die Saumzugabe aus der unteren Stofflage des Vorderteils rausgeschnitten habe. Drei Stofflagen reichen, dann legt sich der Saum auch besser.

Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden.

Der Ärmel hat ein paar Kräusel, aber nicht auf der Naht, sondern daneben. Denn ich habe den Ärmel zwar glatt einnähen können, aber der Stoff ist recht fest und läßt sich auch nicht eindämpfen, also geht er direkt neben der Naht wieder auseinander. Aber das ist zu verkraften.

Die Kräusel am Ausschnitt hingegen könnten etwas ausgeprägter ausfallen, aber das liegt am Stoff.

Vom Sitz her ist es okay, aber nicht pefekt. Ich habe keine FBA gemacht, bin mir nicht ganz sicher, ob es nicht besser gewesen wäre. Andererseits hat es ja so auch seinen Reiz. *g* Wie das Wickelteil sich über oder unter die Brust legen soll, das ist mir nicht ganz klar…

Trotzdem, wie gesagt, im Gesamteindruck bin ich zufrieden. Das Shirt kann ich gut unter einen Hosenanzug oder zum Kostüm tragen, aber es sieht auch ohne Jacke gut aus. Es sieht nicht aus wie Wurst in Pelle, aber auch nicht “Übergrößen Walla-Walla”. Eben ein ganz normaler Schnitt, der nicht bei Größe 42 schon Halt macht.

Ich werde das Shirt sicher aus anderem Stoff noch das eine oder andere Mal nähen.

Motiviertes Sommertop mit Raffung

Top mit RaffungSo, es ist fertig mein Juli-Top. Und es könnte doch noch Sommer kommen. Diesmal gibt es gleich mehrere Bilder, denn die hat Frau mhs gemacht, das ist doch einfacher als mit Stativ und Selbstauslöser…

I finished my Sew Along for July. This time I’ll post even several pictures, because Frau mhs took pictures which is much more comfortable than doing it myself with a timer and tripod.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Falte ist ein schönes Detail, sie geht selbst in diesem bunten Muster nicht unter unter. Und… das Shirt hängt schön locker über dem Bauch ohne formlos zu wirken.

Top mit RaffungI am very happy with the result. The gathers are a nice detail that remains visible, even in that busy pringt. And it falls gracefully over the tummy, without beeing shapeless.

Den Schnitt werde ich auf alle Fälle behalten, denn das Detail gefällt mir. Ich kann es mir auch an anderen Shirts gut vorstellen.

I will keep that pattern for sure. I like the gathered detail so much, that I can imagine using it for other shirts, too.

Ich weiß, daß die Farben nicht optimal für mich sind, aber manchmal muß es eben trotzdem sein. Der Sommer kann kommen!

(Dummerweise war ich schon im Urlaub und bin außerdem kein Strandgänger, denn dafür wäre das Top perfekt. Oder vielleicht etwas länger und als Strandkleid?)

Raffung

I know the colours aren’t best for me, but sometimes… it has to be anyway. I’m ready for the summer to (finally) come!

(A pity that my holiday is already over. But I rarely go to a beach anyhow, because for that the top would be perfect. Also a good deal longer as a dress to throw over a bikini. If I wore one…)

Und da Frau mhs auch noch eine Detailaufnahme gemacht hat, gibt es die Fältelung auch noch mal von ganz nahe…

And as Frau mhs took a close up, too, here it is. That’s what the gathers look like in a busy fabric.

Ausschnitt im Detail (Teil 2)

(Nachdem die Arbeit heute unerwartet etwas kürzer ausfiel, geht es doch schon mit dem Shirt weiter…)

Nachdem die blauen Schnittlinien jetzt ausführlich behandelt wurden sind die roten Markierungen dran.

Auf beiden Seiten der Mitte werden die rot markierten Linien rechts auf rechts aufeinandergelegt und festgesteckt.

Bei mir sind die Stecknadeln dabei im Stoffalz, die langen Patchworknadeln leisten gute Dienste.

After having talked about the blue lines from all angles it’s time for the red lines.

The red lines heve to be matched. There are two red lines on the left of the middle and two on the right of the middle line. You have to match them, right side of fabric facing, on each side. then you pin.

My pins are in the fold of the fabric. The long quilting pins are very usefull for that.

Von der Rückseite her ist es vielleicht besser zu erkennen.

Die beiden Nadeln sind zu sehen.

Die vordere Falte mit ihrem angeschnittenen Besatz ist deutlich länger als die umgesäumte Ausschnittkante.

Man erkennt auch gut, daß der Stofflappen vorne breiter ist, sozusagen Stoffüberschuß vorne dran hängt.

Here a view from the wrong side.

You can see the grey pins.

And the front flap with its cut on facing is longer than the neckline that is already hemmed.

You can also see well, that the flap on the front is larger, there is some surplus of fabric.

Fältchen fixieren

Und jetzt muß noch der Stoffüberschuß besetigt werden.

Der Stoff wird einfach weggefaltet. Wie genau, darüber läßt sich Burda nicht näher aus. Auf dem Photo scheinen eher breite Falten zu einer Seite gelegt zu sein.

Ich habe einfach ein bißchen herumprobiert und mich entschlossen, die Falten von der Mitte aus zur Seite zu legen und den Stoff in kleine Falten zu legen.

Die langen Quiltnadeln leisten mal wieder sehr gute Dienste….

Now I have to manage the surplus fabric of the front flap.

You habe to fold it, but how exactely Burda doesn’t tell. On the photo it looks as if they had made few deeper folds and all to the same side.

I played around a bit and finally decided to make small and (more or less) symmetrical folds from the middle to the sides.

And again the long quilting pins are very usefull….

Fältchen nähenBeim nächsten Schritt läßt einem die Anleitung viel Freiheit. Die Falten müssen fixiert werden und zwar etwa einen halben Zentimeter oberhalb der fertigen Ausschnittkante.

Da über so viele Stecknadeln nicht einmal ich drübernähen mag, wollte ich zuerst heften und dann mit der Maschine nähen.

Aber wenn ich es eh von Hand machen muß… kann ich genauso gut gleich einen passenden Faden nehmen und die Falten von Hand festnähen.

Dann werden die Stecknadeln herausgezogen und eine zweite Handnaht fixiert die Falten nahe an der Schnittkante.

Da man den Faden natürlich nicht gut sieht, habe ich beide Stelle mit einem Pfeil gekennzeichnet. (Außerdem habe ich gelernt, wie man mit gimp einfach gerade Linien ziehen kann… :o) )

Genäht habe ich einfach mit kleinen Vorstichen. Es muß keine Belastung aushalten, nur die Falten fixieren.

For the next step the instructions give you a lot of freedom of choice how to do it.

You have to staystitch the gathers somehow.

Well, even I wouldn’t sew with my machine over such a bunch of pins, so first I wanted to baste by hand and then stitch with the machine.

One second of consideration broght me to the decision to baste with a matching thread and small stitches. That is enough to keep the gathers in place.

As the stitches are not very well visible on the pic the two arrows show where to stitch: One line of stitching about 0.5cm above the height of the finished neckline and a second one close to the cut end of the facing.

Those are handstitches really anyone can do, because they do neither have to be regular (they will be inside) nor does the seam really have to “hold” anything, except a bit of fabric together.

FesthexenUnd dann sind wir schon fast fertig.

Der angeschnittene Besatz mit den fixierten Falten wird einfach auf die linke Stoffseite geklappt und mit ein paar Handstichen festgenäht.

Ich habe die Kante mit Hexenstich festgenäht und wie man sieht sind die Stiche nicht sehr gleichmäßig, aber sie halten. Und sie sind innen….

Fertig!

Then you are nearly done.

You just flip the gathered facing to the wrong side of the fabric (or garment) and stitch in place with some handstitches.

I did some catchstitch (if that’s it in English?) and as you can see the stitches are not very regular. But they hold everything in place. And they are inside…

Done!

Licht aus, Spot an, der Ausschnitt im Detail (Teil 1)

Ausschnitt bebügeln und Falten markierenSo, falls ich nicht die einzige Doofe bin, die den Ausschnitt nicht auf Anhieb verstanden hat, gibt es jetzt hier die ausführlich bebilderte Anleitung. Von meiner Interpretation der Anleitung. *g* (Und wir reden über Modell 115 aus der Burda 10/2007.)

Zuerst habe ich die Ausschnittkante bebügelt. Normales Nahtband auf die Schulternähte. Eigentlich wollte ich ja Formband von Vlieseline nehmen, aber entweder finde ich meinen kleinen Vorrat nicht mehr oder ich habe es aufgebraucht. Wer weiß das schon so genau… *hüstel*

Also mußte mal wieder mein “Alleskönner” G785 herhalten. In etwa 3cm schmale Streifen geschnitten und dann entlang der Ausschnittkante aufgebügelt. Da diese Vlieseline nicht so gut um die Kurve zu legen ist wie Formband, muß die gute alte Technik des Einschneidens und Überlappens herhalten.

Die gepunkteten Linien entsprechen den roten und blauen Linien in meinem Schnittmuster. Blau ist die ursprüngliche vordere Mitte, rot sind die neuen Markierungen. Ich bügle nur etwas über die vordere Mitte hinaus auf. (Am Rückenteil wird der Halsausschnitt normal verstärkt.)

In case I’m not the only one who had problems to understand the front pleat detail, here is what I did with a lot of pics. My interpretation of BWOF explanation. (I’m taking about BWOF 10/2007, shirt 115.) First I reinforced the front (and back) neckline. Vliseline (Freudenberg) has a great product for that, it’s called “Formband” in German. (It’s a fusible tape that curves easily.) Only I either dont’t have any of it any more or I can’t find it… who knows…

links auf links legenSo Vlieseline G785 had to do. 3cm large strips and as the Vlieseline does not bend as the tape does it was the good old slash and overlap technique that had to do the trick. The blue dotted line corresponds to the (blue) front middle on my pattern, the red dotted lines corresponds to the red lines in my pattern. You can see that I fused only a little beyond my front middle, not the whole neckine. (The back neckline gets completly interfaced according to the BWOF instructions.)

Dann kommt noch ein Schritt den ich auf Anhieb verstanden habe… das Top an der vorderen Mitte falten und zwar links auf links.

Dann wird auf der blauen Linie eine kleine Naht genäht, wie im Schnitt eingezeichnet. Also so etwa sechs Zentimter lang.

Nicht anleitungsgenmäß war, daß ich danach die Schulternähte geschlossen habe. Die Burdalösung zuerst den Ausschnitt säumen und danach die Schulternähte zu schließen war mir zu unsauber.

Next step was last one I did understand immediately.

Folding the front along the midlle, wrong sides together.

And then I’ve made a small seam on the blue line. Like about 6cm long, as indicated in the pattern.

Not according to the pattern was my next step: closing the shoulder seams. Burda sews the necklines first and then the shoulder seams. But that is a solution that doesn’t look neat to me.

vorsichtig EinschneidenHier eine Nahaufnahme vom nächsten Schritt. Die Linien sind wieder blau und rot nachgepunkted. Irgendwie ist das übersichtlicher als auf dem Stoff…. da waren meine Markierungen nicht so deutlich. Ich habe die Linien durchgeschlagen und zwar mit feinem Faden, denn wer will hinterher schon große Löcher im Stoff haben?

An der Naht wird die Nahtzugabe eingeschnitten. Ich habe beide Lagen einzeln geschnitten, aber da der Stoff gefaltet ist und offensichtlich recht sauber aufeinander liegt, liegen die Einschnitte natürlich auch aufeinander.

Here a close up of the next step. Again the lines are dotted according to the pattern. The blue line is the seam. Somewho that is much clearer on the pics than on the fabric… I had thread traced the lines with a fine thread, so it was not super visible while working on it. But who wants holes in the fabrich from thich thread…

Where the seam is you clip the seam allowance. I did clip each seam allowance in a single layer.

Ja und dann war es auch schon Zeit für eine kleine Odyssee zu Frau mhs. Denn diese hat eine Janome Cover Style und eine (neue) Babylock imagine, das will ja getestet werden….

(Das mit der Odyssee kann man ruhig wörtlich nehmen… wir hatten an dem Tag beide kein Auto. Von mir zum nächsen Bahnhof ist kein Problem, auch von dem Bahnhof zum ihrem Bahnhof ging das noch gut. Aber dann war ein Bus fällig… und natürlich kam mein Zug (pünktlich) zwei Minuten nach Abfahrt des Busses. Also 18 Minuten warten. Dafür hält der Bus direkt vor ihrer Tür.

Rückwärts nimmt der Bus hingegen eine andere Route, also erst mal eine kleine Wanderung zur Straßenbahn, die mir davon fährt, während ich den Ticketautomaten versuche davon zu überzeugen, mir eine Karte zu verkaufen. Frau mhs kennt noch ein paar Tricks, also erst mal eine Station zurück, dort fahren Busse… die pünktlich fahren, so daß ich von der noch geschlossenen Bustür aus dem verspäteten Zug beim Abfahren zugucken kann… :o) Also 30 Minuten auf den nächsten Zug warten. An einem extrem gemütlichen Bahnhof… nicht daß dort keine Züge führen, oh doch, ungefähr alle drei Minuten einer. Leider alles Güterzüge… :o)

Aber was tut man nicht alles für das Nähvergnügen… 😉 )

And then it was time for a little odyssee to Frau mhs who does not only own a Janome Cover Pro but also a (new) Babylock imagine. Had to be tested… 😉

(But if I say “odyssee” I mean it. We both didn’t have a car that day. From my house to the next train station is easy. Also to get to the train station next to her. But then it means bus. Which leaves in time therefore two minutes before my train arrives (also in tine). So 18 minutes waiting for the next bus. Which stops nicely in front of the Frau mhs house.

But not in the other direction. On it’s way back the bus does not go to the train station, so a walking tour to the next tramway, which leaves while I’m trying to get a ticket. But Frau mhs knows some more tricks… so we take the tramway in the other direction to catch a bus to the train station. Which arrives perfectly in time so I can see my not so in time train leave while the doors of the bus open… 😮 ) Again waiting, this time for 30 Minutes. And this train station is sooo cozy and nice… it’s not that it was deserted and without trains, oh no. About one train every three minutes… freight trains… :o)

But the pleasure of sewing with friends is worth a lot… :o) )

Dann kam die Cover auch schon zum Einsatz. Ich habe den Saum einfach umgebügelt und festgecovert. Vom der Naht in der vorderen Mitte einmal rum bis zur anderen Seite.

Die Falte vorne bleibt frei.

(Und ich stelle jedesmal fest, daß ich wirklich noch kein Coverspezialist bin, irgendwie reißen bei meinen Stoffen immer wieder die Greiferfäden. Dabei ist die Maschine frisch eingestellt. entweder muß ich das noch üben, oder meine Stoffe sind zu kompliziert….)

Then it was already time for the cover machine. I just pressed the seam of the neckline to the left side and covered from the right side. Starting at the seam in the front middle and ending on the other side of the same seam.

The front flap remains unstitched and free.

(And I learn again that i’m not a cover-specialist. The looperthread tends to break. Not on the testscrap. of course… The machine has just been serviced, so I probably need more training. Or less complicated fabrics… *g*)

Covern

Und da Frau mhs nichts zu tun hatte außer mich zu überwachen, hat sie ein Bild gemacht von meinem Kampf mit der Cover.

Aber von der rechten Seite sieht es gut aus… und auf der linken hilft Fraycheck. *g*

And as Frau mhs didn’t have anything to do but supervising me she hat time to take a pic from me and my fight with the machine.

But the right side looks good ond for the wrong side there is Fraycheck… *g*

Anschließend kommt denn noch ein bißchen stecken und viel falten, das kommt im nächsten Eintrag.

For the shirt there is a bit pinning and a lot of folding left. That will be for the next entry.

Burda beklauen…

… ist mein Motto für diesen Motivationsmonat. (Zeit wirds, denn der Monat nähert sich seinem Ende…)

Stoff und SchnittEinen Stoff habe ich für mein Sommertop in meinem Lager gefunden.

Vor einem (oder schon zwei?) Jahren habe ich ihn in Paris bei Sacre Coupons gekauft, ein schreiend bunter Baumwolljersey mit einem Retromuster.

Badenixen und Strandhotels erzeugen Capri-Feeling. (Beinahe wie in einem dieser 60er Jahre Filme…)

Zuerst wollte ich nur ein ganz schlichtes ärmelloses Top machen, der Stoff ist auffällig genug. Aber da war doch noch dieses Shirt mit dem interessanten Ausschnitt in der Burda vom letzten Oktober.

Nicht so tief, aber mit dieser gerafften Falte vorne. Nun habe ich keine Lust mich auf eine Runde Schnittanpassung mit Burda einzulassen, also muß ich dieses Detail “klauen” und an meinen bewährten Schnitt für ärmellose Shirts “anflanschen”.

“Stealing from Burda” is what I’m planning to do for this months sew along. (And it’s more than time… the month is closer to the end than to the beginning.)

This months the topic is “Summertops” (which in German usually means something sleeveless) and the fabric comes from my stash.

I bought it last summer (or was it two years ago?) at Sacre Tissus in Paris, a very bright cotton jersey knit with quite a retro design.

Bathing Ladies, blue sea and hotels on a beach,no, not Hawai, Capri in Italy was very popular for holidays amongst Germans in the 1960th. (And even more popular for musical films, as most people couldn’t afford a holiday there at that time. . )

But back to sewing… originally (means when I bought the fabric) I had intended to make just a simple sleevless top, as the fabric is busy enough. But there was this top in the BWOF, october 2007. I really did like the neckline detail. Not as low as Burda puts it, but the flap itself I wanted to have. And as I do not feel like another round of fitting issues with Burda I do have to “steal” this detail and attach it to my basic pattern for sleevless tops.

Schnitt erstellenNormalerweise ist das ja auch nicht so kompliziert. Wenn man mal verstanden hat, wie der Schnitt funktioniert.

Nur hatte der Burdaschnitt irgendwie mehr Markierungen im vorderen Bereich als erwartet. Und daß die “vordere Mitte” nicht der “vorderen Mitte” meines Basisschnittes entsprechen kann war irgendwie auch klar. Denn vorne muß ja wegen der Falte mehr Stoff hin.

Also ab ins Anleitungsheft, nachlesen, wie das verarbeitet wird.

Doch irgendwie… Knoten im Hirn. Ich verstehe nur Bahnhof. Was muß jetzt wohin gesteckt… genäht… ? Oder wie?

Kurzerhand kopiere ich mir den entscheidenden Teil des Schnittes auf ein Stück Folie und vollziehe die Verarbeitung nach. Denken mit den Fingern klappt besser, ich verstehe endlich, wie das gemeint ist.

Danach war der “Anbau” kein Problem. Die blaue Linie zeigt meinen Schnitt wie er vorher war, rot sind die Änderungen aus dem Burdaschnitt. Ich habe den Ausschnitt etwas tiefer gezogen (mein Shirt hat einen recht kleinen Ausschnitt) und dann die Falte “angebaut”.

Das sollte so klappen.

Da ich die Falte so schwierig zu verstehen fand, werde ich alle Arbeitsschritte photographieren und ein Tutorial dazu hier einstellen. Falls noch jemand Probleme damit hat…

Attaching the pleat shouldn’T be very complicated. As soon as you have understood how the pattern works.

Only here the BWOF pattern had some more of those marks than expected. That the “middle front” did not have to match the “front middle” of my pattern was clear, it needs width for the pleat, but what the heck…?

I’m reading the instructions. Normally that helps. But not today… Understanding doesn’t come… what has to be pinned… sewn… where?

Finally I copy the front of the pattern to a scrap of plastic and start folding and pinning. Thinking with my hands works better and finally I understand what I have to do. Adding the pleat then to my pattern then was easy. Blue is my pattern, red are the Burda details. I should be working like that.

Because I found the pleat quite complicated and the instructions not super clear I’m taking pics of the process and will post a tutorial here. In case I’m not the only one who has a problem with that…