Nach dem Butterick Schnitt B6031 habe ich vor vielen Jahren ja schon mal ein Hemdchen genäht. Nachdem ich im auslaufenden Sommer doch noch ein weiteres Nachthemd brauchte, dafür gerne was von meinen Trigema-Vorräten verwenden wollte (zumal die letztne beiden aus der braunen Bettwäsche zwar billig und praktisch waren, aber auch anerkannt häßlich), suchte ich nach einem Schnitt für Jersey, erinnerte mich an mein Hemdchen… und fand den Schnitt nicht.
Aber einen Eintrag in meiner Verleihkartei, wer ihn seit fünf Jahren hatte. Glücklicherweise fand ihn meine Nähfreundin sogar sofort wieder und ich konnte loslegen.
Die Cups habe ich diesmal in Größe D kopiert. Da ich die Längenanpassungen am Hemdchen schon gemacht habe (ebenso wie die Hüfterweiterung) habe ich meine Hemdchenteile auf die Originalschnitteile gelegt und es mir gleich passend mit den Anpassungen kopiert.
Als Stoff habe ich einen schwarzen relativ festen und wenig elastischen Single Jersey von Trigema genommen. Für die Cups hätte der nicht mehr gereicht und ich hätte ein weiteres Teil anschneiden müssen. Aber ich hatte ja noch ein Stück Interlock (auch von Trigema), aus dem ich damals die Stiefeltopper genäht hatte. Da zwischen den beiden Stoffen eh die Spitze ist, man also kleine Farbaweichungen nicht sieht, erschien mit das doch eine gute Lösung. Zumal für ein Nachthemd. Die elastische Spitze in schwarz fand ich auch in meinem Vorrat. Keine Ahnung woher, aber ich habe noch ähnlich üppige Menge in rot und in grau. Für die Träger wollte ich eigentlich BH-Träger nehmen, stellte dann aber fest, dass ich da keine mehr in Schwarz habe. Dafür jedoch noch etwas unelastische schwarze Baumwollspitze… bei einem Nachthemd müssen die Träger ja nicht verstellbar sein.
Also schon mal zu 100 Prozent aus Vorräten gearbeitet.
Verarbeitet habe ich wieder wie beim ersten Mal. Da meine Spitze diesmal weniger gebogen war, als bei der ersten Variante, ging das zurückschneiden des Stoffes unter der Spitze auch viel schneller und einfacher.
Eine Anprobe vor annähen der Saumspitze ergab allerdings, dass das Ding echt arg kurz war. Selbst für ein Nachthemd zu kurz. (Da die Abbildung auf der Schnittüte nur bis zum Knie des Models geht, war mir das mit den Proportionen nicht so aufgefallen…) Also habe ich die Saumspitze nicht wie vorgesehen auf den Stoff genäht, sondern den Stoff damit verlängert.
In dem Fall hätte ich die 3cm, die ich oben weggenommen habe, unten wieder zufügen sollen…. und vielleicht noch zwei mehr. (Fürs nächsten Mal…)
Da meine Puppe deutlich schmaler ist, als ich, sitzt es bei mir natürlich eng und figurbetont. Dennoch bequem. (Den Schlaftest hat es bestanden. Die Mädels bleiben auch drin, was ich bei Sommernachthemden auch schon anders erlebt habe. Die elastische Spitze oben etwas auf Spannung anzunähen war eine gute Idee. Dafür keinen Gummi mehr drunter.) Einziges Manko ist eigentlich, dass ich wohl die Träger nach jedem Waschen bügeln muß, um sie wieder auf ihre eigentliche Breite zu bringen. Aber ich glaube, damit kann ich leben. (Und solle es mich mal zu sehr nerven…. die wären auch halbwegs schnell ausgetauscht. Also bis auf das Trennen, schwarz auf schwarz…)