Revue de Presse: Threads January 2019 (200)

Titelbild Threads MagazineNatürlich schon im November eingetroffen, gibt es eine Art kleine Jubiläumsausgabe. Ausgabe 200 klingt nicht schlecht. Was mich natürlich wieder besonders interessiert ist “Sewing with wool”. Über diesen Wettbewerb berichtet Threads ja immer und stellt vor allem einige Gewinneroutfits vor. Bei denen bisher fast immer was inspirierendes dabei war.

Die Autoren der Ausgabe bekommen diesmal die Frage, wie sie ihre Nähprojekte teilen. Erstaunlicherweise vor allem mit dem direkten Umfeld oder Nähgruppen. Online kommt da nicht vor.

Das Editorial ist vor allem ein ausformuliertes Inhaltsverzeichnis, aber ein paar Worte zur 200sten Ausgabe finden sich dann auch.

Die Leserbriefe… mal drüberlesen.

Dann die Tips der Leser… Die Idee, die Kartons von Papiertüchern als kleine Müllbehälter für Fädchen und Co neben die Nähmaschine zu stellen gefällt mir sehr gut. (Auch wenn ich nicht auf die Idee käme, die vorher noch mit Geschenkpapier zu verzieren… aber gut…) Allerdings ist es dann natürlich Restmüll, kein Papiermüll mehr. Aber praktisch klingt es schon…

Das “fabric lab” befasst sich mit etwas für mich eher exotischem… doppellagige Stoffe, deren Druck dadurch eine Art 3D Effekt bekommt. Ich kann nicht behaupten, daß ich das schon oft gesehen hätte. Sieht aber interessant aus. Die Anleitung, wie man so was (wenn auch in eher grober Form) selber machen kann auch.

Bei den “Embellishments” wird diesmal gehäkelt. Daß man an dickeren Wollstoffen Kanten auch einhäkeln kann ist nicht neu, allerdings gibt es gute Tips, wie man die Kanten auch stabilisieren kann und zumindest auf den Bilder hat es nicht den häufig zu findenden “habe ich selber gehäkelt” Look, sondern es ist einfach ein stimmiger Kanteabschluss für einlagig verarbeitete Krägen etc.

“How did the sew that” zeigt uns einen auffälligen Rüschenkragen, der sich an der Vorderkante eines Kleides weiter  zieht. Rüschen sind ja nicht so mein Fall, aber das sieht gut aus. Da könnte ich fast in Versuchung kommen…

Bei den Pattern Reviews interessiert mich natürlich der Hosenschnitt Butterick 6565 besonders, weil unsere Testerin im Juli so große Probleme mit der Passform hatte. Hier werden keine Probleme berichtet, vielleicht lag das Problem dann doch nicht am Schnitt? Gut gefällt mir auch der Rock von “Blueprints for Sewing”, eine Forma zum Merken? Und das Marfy Kleid hätte ich sehr gerne genäht gesehen…

Wie man als Nicht-Stricker zu einem Pulli im Handstrick-Look kommt, zeigt ausführlich und mit vielen Bildern der anschließende Beitrag. Abgesehen davon, daß ich tatsächlich lieber stricke… so interessante Strickmuster sehe ich selten bis nie als Meterware.

Was beim Umgang mit Schnittmustern das Wichtigste ist, darüber kann man sicher streiten. Aber die 10 Tips von Sarah Veblen sind ganz sicher alle nicht verkehrt. Und das hilft nicht nur, wenn man Schnittmuster nach der Anprobe verändert, sondern auch wenn man mal wieder was gradiert, was eigentlich so nicht mehr gut gradierbar ist. Damit kann man viele Probleme dabei beheben. (Und vielleicht nimmt so ein Artikel auch die Angst, sich an Schnittveränderungen ranzuwagen. 😉 )

Dann endlich die “Rhapsody in Wool”. Wolle ist einfach ein tolles Material mit vielen Möglichkeiten und das zeigen die Gewinner des Wettbewerbs. Mein Favorit dieses Jehr ist definitv das Strickkleid von Holley Schwarz. mit feinsten Nadeln gestrickt, schlicht, aber mit wunderbarem Lochmuster am Ausschnitt und am Saum und am Saum noch mit vielen Perlen verziert. VJacke und Handschuhe gibt es wohl auch noch dazu, die zeigen sie uns aber nicht. Das ganze mit 2,75mm Nadeln. Das Kleid hätte ich gerne, aber wenn ich das stricken würde (und noch dazu in meiner Größe), das könnte ich dann so in zehn Jahren mal tragen. Aber nur, wenn ich sonst nichts mehr stricke. Auch das Kleid aus Woll Brokat… schon den Stoff hätte ich gerne. Unerwartet aber auch ein Kleid in sportlichen Streifen aus Wolljersey… Das gucke ich einfach jedes Jahr wieder mit viel Freude.

Schnelle Anpassung für Jacken ist danach wieder ein eher technisches Thema. Von einer Schneiderin, die sonst für das Fernsehen tätig ist, wo es bei Anlassungen ja sicher auf auf Schnelligkeit ankommt. Und manchmal (oder vielleicht so gar oft) ist die gemachte Anpassung, die vielleicht nicht ganz perfekt ist, besser, als die gar nicht in Angriff genommene. Einen Abnäher zu nähen, wenn man keine Seitennaht hat ist jetzt natürlich nicht so fernliegend und wenn man den Ärmel nicht ändern, sondern den Armausschnit größer macht, ist das Ergebnis nicht perfekt… aber besser als zu weit und die Änderung ist reversibel. Was auch in der Familie vielleicht nicht so blöd ist, wenn der Sohn mal nur für einen Nachmittag ein Sakko braucht und dann für zehn Jahre nicht mehr. Papas mal kurz ändern ist sicher schneller als nähen und billiger als kaufe obendrein.

Da das die Vorweihnachtsausgabe war, kommen natürlich auch Geschenkvorschläge reichlich vor. Von Kleinkram über Bücher zu Nähmaschinen, jeder Autor hat so sein Lieblingsteil. Was mir gefällt ist das Kurvenlinieal für Armlöcher, das man wie ein Puzzle in zwei Teile zerlegen kann. Gerade wenn man das nicht so oft braucht und kein Nähzimmer hat, ist das doch praktisch.

Wieder technischder Artikel von Carol J. Fresia, der uns zeigt, wir wir ein Manteldesign von Chanel aus einem anderen Mantelschnitt entwickeln können. Diese gefaltete Frontpartie im Origami-Style gefällt mir extrem gut. Und dank der Anleitung ist es auch egal, in welcher Größe man das näht. Abgesehen davon, daß noch ein Mantel vermutlich gerade ungefähr das letzte ist, was ich brauche… irgendwann ist der Schrank ja auch voll…

Passend zum Wettbewerb widmen sich die “Essential Techniques” auch dem Thema Wolle. Ein “Sewing Guide”. Da muß man natürlich sagen, daß vier Seiten bei so einem umfangreichen Thema einfach etwas knapp sind, vorsichtig formuliert. Weniger essentiall, als eine Tips und Tricks Sammlung. Aber wer Angst davor hat, Wolle zu vernähen und mal so einige generelle Ideen dazu haben will… dazu ist der Artikel geeigent.

Die “Profiles in Sewing” sind aus meiner Perspektive ja oft völlig unbekannte. Das trift auch auf Norris Dánta Ford zu. Ein Designer, der sich auf Schnitte zum selbernähen für Männer spezialisiert hat. Die stylisch sein sollen und die Männer dazu animieren, selber zu nähen. Auf jeden Fall eine gute Idee und im Zweifelsfall sollte ein Mann am besten wissen, was Männer anspricht.

Für die Frage an die Experten gibt es diesmal drei Seiten. Am interessantesten fand ich die Frage, wie man den amerikanischen Designer “Mainbocher” ausspricht. Die Frage hatte ich mir tatsächlich auch schon gestellt. (Die Antwort ist… der war da selber flexibel. 😉

Zum Abschluss haben wir dann wieder Geschichtchen und das “Up Close” auf ein Wollkleid mit Rüsche, bei dem mir der Übergang von der Rüsche in den dramatischen Kragen sehr gut gefällt. Ich wüßte nur gerade nicht, wo ich das verwenden könnte…

(Was mich im Moment wundert ist, daß ich seither keine andere Ausgabe bekommen habe… vielleicht doch mal reklamieren?)

Nadelstatistik 2018

Statistics for 2018

Gefühlt hatte ich dieses Jahr gar nichts gemacht, aber mein Blog verrät mir, daß das in der ersten Jahreshälfte doch deutlich besser war. Bzw. ich da auch noch einge Sachen “nachgebloggt” hatte, die Ende letzten Jahres schon fertig waren. Aber das gibt doch ein wenig Anlass zur Hoffnung für die Zukunft.

According to my impression I had nothing done this year. But my blog tells me that the first half of the year had been much better. Plus I had some things blogged that had been finished in 2016. But that gives me some hope for the future.

Für die Statistik interessiert mich wie immer besonders, wo die Anleitungen her kamen.

What interests me for my statistics is where my patterns came from.

Genäht habe ich weniger als im letzten Jahr, aber trotzdem noch 27 Teile. Was gleich weniger beeindruckend wirkt, wenn man sich vergegenwärtigt, dass zehn davon Weihnachtspostkarten waren und auch die gestickten Marmeladendeckelchen die Zahl erhöhen. So waren auch 18 Werke nach eigener Anleitung, zwei kamen aus dem Aranzi Aronzi Buch, wie auch zwei von Burda aus dem Barbieheft. Drei Modelle waren nach “toten” Anleitungen, weder Marinique Langere noch Elingeria gibt es noch. Und dann noch einmal Butterick und ein neuer Name, so!pattern.

I*ve sewn less than last year, but still 27 pieces. Though that gets less impressive when you know that there were 10 sewn Christmas cards and the embroidered confiture covers. So no surprise that 18 pieces were my own pattern, two came from the Aranzi Aronzo book, two from Burda magazines (the Burda Barbie magazine). Three models were kind of “dead” patterns, because neither Marinique Langere nor Elingeria still exist. And then one from a Butterick pattern and a new name for me, so!pattern.

Gestrickt habe ich fast genauso viel wie im Jahr davor, nämlich 11 Teile. Davon auch das meiste Kleinkram, Socken, Handstulpen,… Sechs waren nach eigenen Anleitungen, fünf Anleitungen kamen von Ravelry.

Knitting was nearly us much as last year, 11 items. Mostly small stuff like socks, mittens,… six were my pattern, five came from ravelry.

Mein letztes vollendete Kleidungsstück war eine schulterfreie Tunika, die ich noch nicht gebloggt habe (aber Silverster schon an hatte!), das letzte genähte Teil überhaupt dürften die Weihnachtskarten gewesen sein. Das letzte vollendete Strickwerk waren diese Stulpen, die im Juli schon fertig waren.

The last garment I had finished in 2017 was an off shoulder tunic which I have not blogged, but did wear for new years eve. And the last sewn item altogether should have been a Christmas card. The last finished knitting project were ithese gauntlets, which I already finished in July.

Eine neue Anleitung für einen Topflappen habe ich bei Ravelry eingegeben, die hat seither sechs Herzchen bekommen. (Und ich habe gesehen, daß ich im Blog noch eine gepostet habe, die aber nie zu Raverly gewandert ist. Das sollte ich dann mal nachholen…) An der Beliebtheitsskala dort hat sich aber nichts geändert, 1-2-3-5 Beanie ist mit 52 Projekten am häufigsten nachgearbeitet worden, die Hackensocken haben 1455 Herzchen und liegen damit unangefochten vorne.

I’ve added one new pattern for a potholder to the database of ravelry, got six likes so far. (And I realized that I had put up another pattern to my blog but not to ravelry. Should probably do this now…) Otherwise the order there is unchanged, the 1-2-3-5 Beanie has been knitted the most with 53 projects, the most favorited pattern are the Helles for Flats (1455), far ahead of everything else.

Und aktuell? Ich stricke noch an den Weihnachtssocken für meinen Bruder und habe noch einen schulterfreie Tunika für mich zugeschnitten und auch schon die ersten Nähte gemacht. Das andere war ja nur das Probeteil…

And right now? I am still knitting on my brothers Christmas socks and have cut and started sewing another off shoulder tunic. Because the other one was only the test garment…

 

Nasskalter Nadelblick Dezember 2018

Cold and wet needles December 2018

Spät und wenig, aber nicht ganz im Koma…

Late and few but not completely in a Coma…

WeinachtskartenDie Tunika von vor zwei Monaten habe ich tatsächlich fertig. Konnte mich aber nicht überwinden, mich für ein Photo nach Draußen zu stellen… Seither natürlich Weihnachten im Blickpunkt, die Karten sind fast fertig (die meisten sogar schon verschickt), beim Rest ist vor allem Kleben gefragt.

The tunic I had started two month ago has surprisingly been finished by now. But I could not decide to pose outside for a pic… since then Christmas is the focus. My cards are nearly finished (most of them even written and posted or ready to be), for the rest it takes mostly glueing.

Lace SchalDie Lace-Stola hat wegen dringenden Weihnachtsstrickens schon seit einigen Wochen Pause. Bis in den 14 Rapport war ich gekommen. (Muster ist immer noch “Double-Bordered Scarf with Diamond Borders Adapted from Weldon’s” aus Victorian Lace Today, Garn “Diva” von le mohair des fermes de France).

My lace shawl is hibernating due to really urgent Christmas knitting. I had reached repeat 14 before that. (Pattern is still “Double-Bordered Scarf with Diamond Borders Adapted from Weldon’s” from Victorian Lace Today, yarn “Diva” by le mohair des fermes de France).

Socke im AbkettenÄhnlich hektisch war die Ablage bei meinen “Tipsy Toe Socken” (aus “Cotton Kolibri Color” von Schachenmayr Regia). In der letzen Abkettrunde….

How sudden things went into hibernation can be seen on my “Tipsy Toe Socks” (from “Cotton Kolibri Color” von Schachenmayr Regia). It just takes half a round of casting off the cuff….

angefangene SockenLeider wird es den Weihnachtssocken für meinen Bruder trotzdem nicht helfen. Er wollte was ganz Bestimmtes, wozu es natürlich kein wirklich passendes Muster gibt. Drei Farben im Schaft ist… aufwendig. Noch dazu kann man das nicht im Zug stricken und auch nicht dann, wenn man sich auf was anderes konzentrieren muß. Wir haben noch 18 Tage bis Weihnachten und das ist die erste Socke…. wenn eine fertig wird, kann ich froh sein.

Though all that hibernation won’t help my brothers Christmas socks. He had called for something special where there does not exist a suitable pattern for. Three colors in the leg part… tedious and long. Also that is something that can not be knitted on a train or while concentrating on something else. We are only 18 days away from Christmas and that is the first sock. If I get that one finished by time I can be happy. 

(Und zum Lesen… reicht es im Moment nur für Zeitschriften.)

(And reading… only magazines.)

 

 

Revue de Presse: Threads November 2018 (199)

Titel Threads Magazine 199Mal wieder der Versuch, das Heft zu besprechen, bevor der Monat vorbei ist… Der Titel stimmt auf die kältere Jahreszeit ein, die Themen scheinen eher in Richtung Design zu gehen als in Richtung Technik. Na mal gucken.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich diesmal der Frage stellen, ob sie mehr Zeit dafür verwenden, zu experimentieren oder dafür, ihre Fähigkeiten zu perfektionieren. Bei mir sicher ersteres, denn so einfach Üben ist meine Sache nicht. Ich mache immer genau das, was ich für ein Projekt brauche. Das geht dann nicht immer schnell. Und so lange mein Stoff stabil genug ist, trenne ich eher, als eine Technik vorher nur zu testen. Okay… dafür nähe ich auch mal ein komplettes Kleidungsstück zum Testen.

Das Editorial versucht diesmal den Bogen zu schlagen, inwieweit die Zeit zum Nähen eine Investition ist, die sich auch auszahlt.

Bei den Leserbriefen ist diesen Monat nichts Bemerkenswertes dabei, ebensowenig wie bei den Lesertipps.

Auch die notions (“tools for smarter sewing”) fallen diesen Monat eher unter Dinge, die Probleme lösen, die ich nicht habe. Nur das Buch über das Couturhaus Worth würde ich nehmen.

Das “Fabric Lab” befasst sich mit dem Unterschied zwischen “dupioni” und “shantung” der auch nach dem Lesen des Artikels nicht so arg trennscharf zu sein scheint. (Und einer der Fälle, wo ich wohl mal ein deutsches Textillexikon bräuchte um rauszufinden, ob wir im Deutschen da auch zwei unterschiedliche Begriffe verwenden. – Stoffbezeichungen zu übersetzen macht es ja nicht immer einfacher.)
(Storno… ich habe da ja Alfons Hofer, Stoffe 1… der sagt, Shantung ist aus Tussahseide, nicht aus Maulbeerseide, Doupion ist aus Maulbeerseide, aber aus Doppelkokons oder missgestalteten Kokons gewonnen wird, die auch nicht so gleichmäßig im Durchmesser sind. Ich würde nicht meine Hand ins Feuer legen, daß das jeder Stoffhändler so beschriftet, aber das klingt doch nach einer Definition, mit der ich was anfangen kann. Hat aber mit der aus Threads wenig gemeinsam.)

Nach der weichen Seide geht es im nächsten Thema härter zu… Perlen. Kleine Applikationen oder auch Accessoires selber sticken. Meister der Kunst wird man durch den kurzen Artikel sicher nicht, aber um mal selber rumzuprobieren reicht es. Vermutlich hilft da eh nur üben zur Meisterschaft.

“How did they sew that?” zeigt uns einen interessanten Ärmelabschluss. Den kann man sich als ungewöhnliches Detail auf alle Fälle mal merken.

Die “Pattern Reviews”. Auf den wenigen Zeilen kann man natürlich nicht viel von einem Schnitt tatsächlich besprechen, aber es ist immer nett um zu gucken, ob es noch interessante Schnitthersteller gibt, die mir bislang entgangen sind. Das “Agathe Pencil Dress” von “Named Clohing” sieht trotz der gerade angesetzten Ärmel gar nicht so formlos aus. Zumindest nicht auf der Puppe, getragen wäre da sicher auch spannend. Sonst sticht mir nichts ins Auge.

Die “Fall Looks” sind ja immer eher ein Überblick über den amerikanischen Markt und nicht unbeschränkt auf Europa oder Deutschland zu übertragen, aber für Anregungen schadet es nicht. Aus dem Mantel oder der Jacke einen Hingucker (“Statement jacket”) zu machen ist eine gute Idee, denn gerade in der kalten Jahreszeit ist das der stärkste Eindruck, den man hinterlässt. Material von Malhia Kent für einen Kurzmantel hätte ich schon seit… ich fürchte eher 2016 hier liegen. Das wird aber den Winter nichts mehr. Steppjäckchen sieht man hier auch allen orten, ebenso wie Plüschkrägen. Schleifen muß ich nicht so haben, Lagenlook steht mir nicht besonders und übergroße Oberteile zu schmalen Hosen ist kein sonderlich spannender Trend. Mit Asymmetrien kannich mich shcon eher anfreunden, Color Blocking zeigen die amerikanischen Schnitthersteller ja derzeit deutlich, ich muß doch mal gezielt gucken, ob der Trend auch bei uns in den Läden hängt. Die Stoffe haben Muster, die nicht zu übersehen sind, das wird sicher kein Trend, der sich bei uns auf der Straße durchsetzt. Ich habe mich allerdings von Lurex schon verführen lassen, ebenso vom Karomuster. Nur daß ich das erst für den nächsten Herbst nähe. Und die Farben… dürfte man hier in den Läden wenig sehen. Auf der Straße noch weniger. Der Deutsche bleibt gerne bei Schwarz und vielleicht noch Dunkelblau. (Und falls mal eine farbige Jacke dabei ist, dann in den Farben der Outdoorbekleidung…)

Mit den Nahtzugaben befasst sich der Artikel von Laurel Hoffmann. Mit der spannenden Erkenntnis, daß man statt einer Nahtzugabe für alle Nähte an unterschiedlichen Stellen im Kleidungsstück unterschiedliche Nahtzugaben verwenden kann (und in der Industrie auch tut) und sich die doch schon so an den Schnitt anzeichnen soll. So hat Burda das ja früher gemacht, als sie sich vor allem mit dem deutschen Markt rumschlagen mußten und die Näherin hier die amerikanischen Schnitte noch nicht kannte… 😉 (Ich persönlich mag die gleichbreiten Nahtzugaben lieber, aber ich verstehe vollkommen, warum die Industrie das anders macht. Ich nähe nur so gar nicht industriell, daher andere Präferenzen.)

“The armhole squared” zeigt eine interessante Ärmelvariante, die oben eine runde Armkugel hat, unten aber wie ein Kimonoärmel direkt ins Vorderteil übergeht. Leider befasst sich der Artikel nicht damit, wie man diesen Ärmel konstruiert, sondern die “Erfinderin” zeigt, was man mit dem Jackenschnitt, den sie nach den Prinzip kontsruiert hat alles machen kann. Also… eher sehr ausführliche Werbung für diesen Schnitt. (Oder eine Anregung, mal rumzutüfteln, wie man das hinbekommen könnte.) Von der Passform her bringt das vermutlich keinen nennenswerten Vorteil, aber gerade bei plakativ gemusterten Stoffen vielleicht die eine oder andere Designmöglichkeit.

Um so spannender dann das “Custorms Pattern Tryout”. Eine Testerin probiert drei Online Services für Maßschnitte aus. (Bootstrap, Lekala und Sew Fitography) Als Fazit kann man schon mal sagen, daß auch diese Schnitte nicht auf Anhieb ein perfektes Teil ergeben und daß die Anpassung nach Photo kein besseres Ergebnis erbringt, als das altmodische Eingeben von Körpermaßen. (Eher… das schlechteste, dafür mit dem meisten Aufwand.) Auch bei der Photomethode muß man sich also in den “Messvorgang” erst mal einfuchsen und den üben.

Wie man aus Stoffen mit zwei “schönen” Seiten Kleidungsstücke zum Wenden macht detailliert der Artikel danach. Gut, solche Stoffe landen bei mir eher selten (weil ich sie selten sehe) und man kann bei dem Thema natürlich keine “gilt für alle” Anleitungen entwerfen… aber sehr viele Anstöße für Designmöglichkeiten. Leider muß man da auch bei Saumzugaben und Nahtzugaben sehr exakt arbeiten, damit das hinterher von beiden Seiten gut aussieht. Das ist jetzt nicht gerade meine Kernkompetenz…

Sehr gut gefällt mir auch der Artikel, wei drei Frauen (mit unterschiedlicher Figur und unterschiedlichem Geschmack) aus dem gleichen (Wardrobe) Schnitt drei unterschiedliche Garderoben kreieren. Die Körpergröße und verwendete Schnittgröße dazu zu verraten gefällt mir noch besser. Dann kann man das alles besser einordnen. Der Artikel ist ganz nach meinem Geschmack. 🙂

Bei den “Essential Techniques” wird von Hand gearbeitet, nämlich der “Catchstitch”, der ganz klar ein Hexenstich ist. (Ja, weiß ich alles schon, was man damit machen kann… aber es ist eine essentielle Technik, die man kennen darf.)

Bei den Fragen an die Experten geht es einmal um die Strichrichtung von Samt… kann man machen wie man will, mit oder gegen den Strich hat beides Vor- und Nachteile…. Die Frage, wie man die Größenangaben im Onlineshop bei Knöpfen interpretiert klingt kompliziert. Wie gut, dass ich Knöpfe in der Regel vor Ort und nach Anfassen kaufen kann.

Dann noch die Geschichte und das Detaillphoto eines historischen Kleidugnsstücks. Diesmal ein Kleid von 1951, das man heute auch tragen könnte. Die Exaktheit mit der die Nähte sich treffen ist faszinieren. (Und das bei Wolljersey.)

Dann kann ich mir das nächtes Heft vornehmen, das kam nämlich gestern… 😉

 

Abhängen zu zweit

Takes two to chill

Zwei FaulenzerVor etwa zwei Jahren, hatte ich schon mal so ein Faulenzerpüppchen genäht. Jetzt habe ich beschlossen, daß Abhängen doch besser zu zweit geht und habe noch einen Kumpel gemacht. Diesmal aus den Resten vom Dessousstoff.

About two years ago I already made one of those slouching creatures. Now I decided that chilling is better done with a friend, so I made one. This times from the remnants of bra sewing.

Revue de Presse: Threads September 2018 (198)

Titel Threads Magazine Das Eintreffen des Novemberheftes erinnerte mich daran, daß ich euch das Septemberheft ja immer noch vorenthalten habe… Was besonders schade ist, weil mal wieder sehr spannende Themen drin sind. Okay… wenn mich die Themen nicht meistens interessieren würden, hätte ich das Abo nicht… Der Titel ist mal wieder farblich verhalten, aber der Umgang mit Kimonostoffen oder Nähtechniken für einen Luxusrock klingen spannend.

Die Autoren der Ausgabe dürfen sich der Frage stellen, was die herausfordenrste Nähtechnik war, mit der sie sich bisher auseinandergesetzt haben. Wenn ich für mich überlege… Definitionssache, oder? Die meisten Sachen sind ja zu bewältigen, ggf. macht es halt nur mehr Mühe und dauert länger. Andererseits tendiere ich dazu, die Probleme der Herstellung zu vergessen, wenn ich am Ende das Ergebnis habe. 😮

Das Vorwort der Editorin weist diesmal auf das Podcast hin. Das ist bei mir dann tatsächlich vergebene Liebesmühe, sobald ich lesen konnte, waren bei mir als Kind Hörspiele schon out. Auf die Ohren gibt es bei mir nur Musik, Text nervt mich einfach eher.

Die Leserbriefe haben eine angemessene Mischung aus Lob und Ergänzungen zu den Artikeln. Was ich nett finde ist, daß man sich nicht völlig auf die vorherige Ausgabe beschränkt, ein Leserbrief bezieht sich auf die Ausgabe 194. Ich bin also nicht die einzige, die nicht immer alles sofort liest und umsetzt.

Die Lesertips lösen mal wieder Probleme, die ich nicht habe. Warum die amerikanischen Näherinnen so obessiv nach Lösungen suchen, möglichst zu jedem Oberfaden die passende Unterfadenspule permanent aufgespult aufzuheben und das zu verwalten. Aufkleber für meine Unterfadenspulen drucken… da dauert die Verwaltung ja länger, als norfalls mal neu zu spulen. (Wobei ich den pragmatischen Ansatz habe: Wenn der Unterschied mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist, dann wird das am genähten Teil auch keiner sehen.

Beim Nähzubehör wird der Zusammenhang zum Thema auch etwas schwammig… Lesebrillen sind ja nicht Nähspezifisch… Was mir ganz gut gefällt ist der wasserlösliche Kleber, der wie ein Lipgloss aufgemacht ist, das könnte beim Auftragen an manchen Stellen helfen. Und obwohl ich keine Overlock habe, sieht der “Serger Seam Hook” irgenwie praktisch aus.

Dem gewebten Pikee widmet sich das “Fabric Lab”. Ein Stoff, über den ich bislang wenig nachgedacht habe, zumal er nicht so oft erhältlich ist. Die Detail Aufnahmen in dem Artikel machen mir aber Lust, künftig im Stoffgeschäft genauer hinzusehen. Den gibt es offensichtlich mit sehr unterschiedlichen Strukturen und Strukturen… finde ich immer spannend.

“Embellishments” zeigt, wie man aus Spitze auf Stoff grafische Muster bzw. Karomuster kreiert. Das sieht faszinierend aus, nur wie meist bei dem Thema fällt mir kein Anlass ein, bei dem ich das tragen würde. Wobei… Spitzenbänder auf eine transparente Tüllspitze appliziert gibt wirkliche einen faszinierenden Look.

“How did they do that” befasst sich mit einem Abendkleid von 1965. Judith Neukam ist vor allem davon fasziniert, daß man das Kleid ohne verbleibenden Stoff aus einem Stück zuschneiden könnte (“zero waste”). Ich finde spannender, daß es viele Elemente traditionell Asiatischer Kleidung aufnimmt, ohne die dafür typische Formlosigkeit zu haben. Und wie das “zum Armloch kann man reinschauen” Problem elegant gelöst wird. Hoffentlich holt mein Gehirn das Wissen wieder hervor, falls ich mal auf dieses Problem stoßen sollte.

Die Pattern Reviews haben diesmal nichts, was mir nicht entweder schon selber aufgefallen wäre oder was mich nicht so interessiert.

Dafür hat der Artikel über die Geheimnisse eines (teuren) Designer Rocks meine volle Aufmerksamkeit. Wie immer ist die Überschrift ein wenig reißerisch, denn wennman genau nachliest, beziehen sich die Erkenntnisse auf genau einen Rock aus der RTW Kollektion von Yves Saint Laurent und manches davon ist einfach altmodische Schneidertechnik… aber sowohl die leichten Schnittveränderungen als auch die Nähtechniken sind auf jeden Rockschnitt anzuwenden.

Genauso spannend finde ich die Technik, mit der man Ärmel und Schulterbereich in einer Jacken füttern kan, die keine Belege hat. So was hat mich bislang erfolgreich davon abgehalten, solche Schnitte zu verwenden, auch wenn man da beide Stoffseiten gut zur Geltung bringen kann. DerTrick besteht darin, vorne eine Art “Bolero” einzuarbeiten, was dann (fast) lose ist. Ob man den Rücken und die Ärmel dann komplett füttert, kann man sich auch selber überlegen, Bei Sommersachen kann man das sicher auch mit einem Halbfutter für den Rücke kombinieren.

Kimonostoffe haben oft wunderschöne Muster, aber sie liegen auch im Original von der Rolle sehr, sehr schmall. Susan Kahlje zaubert daraus eine Weste. Mit großen Photos wird gezeigt, wie sie Nähte zum zusammensetzen der Teile geschickt und unauffällig unterbringt und Techniken, wie man generell Stoff sparen. Letzteres ist auch nützlich, wenn der Stoff mal wieder knapp ist. Das meiste davon ist mir nicht neu, aber gerade bei solchen Sachen finde ich, daß ich aus Beispielen viel lernen kann und denn für eigene Probleme entsprechend abgewandelte Lösungen finden kann.

Nach all der Nähtechnik geht es mit Stilkunde weiter, welche Details an einer Jacke am Besten zu welchen Proportionen passen. Das ist natürlich alles nicht neu, aber ganz übersichtlich zusammengestellt. Illustriert ausschließlich mit Zeichnungen. Das hat den Vorteil, das man eben alles sehr deutlich und idealtypisch darstellen kann, dafür den Nachteil, dass der Übertrag auf das wirkliche Leben schwerer fallen kann.

Ausführlich befasst sich der anschließende Artikel mit einem der wichtigsten Werkzeuge… der Schere. Oder den Scheren. Sehr informativ und systematisch aufbereitet. Nur bei den Tips für Marken darf man im Kopf behalten, dass diese sich auf das beziehen, was auf dem amerikanischen Markt erhältlich ist. Das heißt nicht, daß es nicht noch andere gute Scheren gibt oder vielleicht sogar welche besser für die eigenen Zwecke geeignet sind, als die vorgestellten Modelle.

Völlig ungerührt lässt mich der Artikel, was man mit der Falteinheit (wie auch immer man das auf Deutsch nennt) der Cover machen kann. Weder habe ich eine Cover, noch brauche ich Gürtelschlaufen. Die Armbänder daraus als Zusatzidee könnten aber ein nettes Projekt geben, wenn man Kinder und Teenies mal einen Nachmittag beschäftigen will. Denn Perlen und Kram aufnähen macht man dann eh von Hand.

Bei “essential techniques” geht es dann auch eher um die Ausrüstung der Nähmaschine, nämlich den Knopfannähfuß und wie man damit umgeht. Bei Knöpfen bleibe ich bei der Handtechnik.

Passend dazu jedoch der “Pattern Hack”, der einer weiten Hose vorne eine Kopfleiste die Beine runter verpasst. Bei der Menge der Knöpfe könnte man in der Tat schwach werden.

“Profiles in Sewing” stellt Morgan und Matt Meredith vor, einem kleinen kanadtischen Unternehmen, das sich auf klassische Männerschnitte und ausführliche Anleitungen dazu spezialisiert hat. – Thread Theory heißt das Unternehmen. Für die, die Männerschnitte suchen.

Die Leserfragen an die Experten fallen diesmal mit drei Seiten relativ ausführlich aus.

Zum Abschluss noch das nette Geschichtchen und die Nahaufnahme des Norman Norell Kleides aus dem 1960ern. Da bei Abendkleider eh alles erlaubt ist, könnte man das tatsächlich auch heute noch oder wieder tragen.

Sehr schöne Ausgabe… und die nächste liegt schon auf meinem Nachttisch, die wird es aber schwer haben, mitzuhalten. 😉

Revue de Presse: Burdastyle September 2018

Titel BurdastyleAls ich die Ausgabe aus dem Regal gepflückt habe, hatte es immer noch afrikanische Temperaturen. Das Titelbild erzeugte also einen spontanen Schweißausbruch. Aber daß das Wetter auch Ende August noch so ist, daß man keine Lust auf den Modeherbst hat, war nicht abzusehen. Blau als Farbe ist in meinen Augen aber schon mal gut. Die versprochenen Couture Details auch. Und Klassiker fürs Büro in meiner Größe klingt auch ausbaufähig.

Das Editorial erinnert uns an den burda-style Talent Award und verspricht künftig zwei Nähschulen, eine für Anfänger, eine für Fortgeschrittene. Da sich die von Burde jeweils empfohlenen Techniken in den letzten Jahrzehnte nicht verändert haben finde ich das jetzt weniger spannend… aber gut.

Als ersten “trend” bekommen wir Gummismok. Ein Stoffschlauch wird zum Top. Nun ja. Geduldsspiel für Anfänger mit geduldiger Nähmaschine. (Gummi auf der Unterfadenspule sollte möglich sein, aber nicht alle Maschinen mögen das. Der nächste Trend sind “Schals” (ich würde eher sagen zu Kurz geratene Haarbändchen), die man sich jetzt an Taschen knoten soll. Gut, man kann dafür gemusterte Reste von Seide (vermutlich auch dünnem Polyester oder Batist) verbraten…. aber wäre es nicht stilvoller, gleich ein echtes Einstecktuch zu falten und zu knoten? Ach so, das wäre kein Nähprojekt…

“Das will ich” ist dann das auf dem Titel versprochene Mäppchen in Form eines Donuts. Ich wüßte zwar gerade nicht, wozu ich das brauche und mit der vielen Wattierung ist es auch eher unpraktisch… aber niedlich ist es schon. Für Leute, die gerne ein wenig dekoriern macht das sicher auch Spaß, die zu nähen.

“In voller Blüte” ist dann das erste Modethema. Dafür, daß ich Blumen eigentlich mag, habe ich dann doch erstaunlich wenige im Kleiderschrank. Ich glaube, ein Sommerkleid. Herbst und Winter denke ich immer, dass das nett wäre… aber dann kommt es dochnie dazu. Mal gucken. Kleid 118 mit Faltenrock, Knopfleiste und Manschetteärmeln ist für mich der Inbegriff des Omakleides. Ja, soziale Prägung und so… aber nicht, bevor ich 80 bin. Modell 113A ist dann schlichter geschnitten, hat aber mit Schluppe,Taillenband und Kellerfalte im Rock dann doch ein paar Details. Ich mag keine Schluppe, kann aber nicht umhin festzustellen, daß der Schnitt generell für gemusterte Stoffe angemessen ist. Nicht ganz platt, aber auch nicht zu viele Details, die im Stoff dann verschwinden. Wie es sitzt kann man natürlich nicht beurteilen, weil das Model…. mitsamt Kleid auf den Stuhl drapiert ist. In Langgröße gibt es dann einen doppelreihigen Blazer. Ich nehme an, ein Basisschnitt. Auch hier verhindert die Pose sehr effizient, daß man was erkennt. Kleid 111 stört das große Muster auch nicht sehr, um Grunde etwas Nachthemdig, aber mit Tunnelzug in der Taille. Wenn man eine gute Figur hat, ist das sicher schnell genäht und sieht gut aus. Wickelbluse 120 fällt unter “ja, auch nett”. Allerdings gibt es hier Taschenuhren statt Blüten im Print. Also selbstgestelltes Thema verfehlt, Burda. (Oder die Redaktion geht davon aus, daß das Gedächtnis der durchschnittlichen Leserin nicht für mehr als vier Bildseiten reicht…) Kleid 101 ist dann ganz ohne Alles… Wirklich nur ein Minimum an Nähten. Da es aus Paillettenstoff genäht wird, passt es aber immerhn zum Stoff. Modell 105 ist eine Jacke. Weder Blüten noch interessant. Super Easy ist dann die Samthose 103A. Gummizug in der Talle bei Samt muß man mögen. Bluse 119 dazu… die Ärmel sind unproportioniert. Vorne nicht weit genug, um als weite Ärmel durchzugehen, aber auch nicht schmal. Sondern eher wie… drei Größen zu groß. Muß wohl Mode sein.
Rock Burdastyle
Begeistert bin ich dann vom Bleistiftrock 110A. Der ist schlicht und lässt den Stoff gut zur Geltung kommen, mit der auffälligen Ziergürtelschlaufe vorne gibt es aber noch einen Extrahingucker. Leider nur bis Größe 44, aber das wäre ein Detail, daß ich mühelos an meinen Standardbleistiftrock “anbauen” könnte.

Zum Abschluss noch ein schlichter Bademantel… äh Hüllenmantel mit breitem Kragen. Auch eher was für schlanke Frauen, aber relativ schnell genäht. Zum Abschluss gibt es dann noch einige Detailaufnahmen, unter anderem vom Blazer, der auch mal geschlossen und im Stehen gezeigt wird. (Und sie verraten uns, dass sie die Bilder auf Mallorca gemacht haben.)

Das passende Accessoire zur Modestrecke sind diesmal Samtschuhe. Das jederzeit gerne, die waren ja letztes Jahr schon zu sehen. Nur noch keine passenden gefunden.

Zum Legestyle darf diesmal die Samthose mit Gummibund antreten. Also eine Abendveranstaltung, auf der man mit Badlatschen aus Fell kommen darf will ich nicht besuchen. Die Schuhe sind leider so monströs häßlich, daß ich weiterblättern muß, ohne mir den Rest anzugucken.

“Königlich” nennt sich die nächste Modestrecke und soll mit couturigen Details und edlen Sotffen überzeugen. Dafür bin ich ja immer zu haben. Bluse 112 mit den Schluppen an den Ärmeln muß ich trotzdem nicht haben.
Kleid Burdastyle
Dafür ist Kleid 116 eine reine Freude für mich. Ich mag Kelchkragen, die Teilungsnähte bringen es wunderbar auf Figur und in dem hellen Unistoff zeigen sie eine gewisse Struktur, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Das dürfte jetzt gerne auch in Größe 46 noch drin sein. Wobei die schräge Falte am Ausschnitt mich zu der Überlegung bringt, ob Kelchkleider da generell schwer anzupassen sind, man sich drin nicht bewegen darf oder ob nur dieses Exemplar nicht so gut sitzt?

121A ist dann ein Wickelshirt mit sehr weich drapiert fallender Front. Da weiß ich schon… bei mir klafft das dann. Dazwischen haben wir ein Mädchenkleid (Gr104-130) das mit den Falten im Rock und den großen Knöpfen auf der Front ziemlich 60er Retro daher kommt. Allerdings ist es als Trägerkleid gemacht. Also doch ein wenig aufgefrischt. Dann gibt es das Schluppenkleid 113 B noch mal in hellrosa (hm… königlich fad?) und ein Plüschmäntelchen für die Prinzessin. Die Kostümjacke vom Titel gehört auch in diesen Teil. Ohne die Schluppe wäre die gar nicht so schlecht. Für Kurzgröße gibt es mit Kleid 107A wider ein Modell aus der Schnittreihe “schlicht und brav”. Auch hier ist der Schnitt an sich nicht schlecht und bietet viele Möglichkeiten, aber gerade wenn man zierlich ist muß man bei solchen Formen m.E. sehr aufpassen, daß es am Ende nicht kindlich wirkt. Zumindest für den Beruf will man ja in erster Linie ernst genommen werden und da müssen kleine Frauen oft ohnehin schon kämpfen. Den Bleistiftrock gibt es dann noch mal als 110B in uni, auch da sieht er gut aus. Das schwarte Oberteil sieht in der Zeichnung nach Clown aus, am Modell selber erkennt man nichts. Für kleine Mädchen gibt es dann noch einen Faltenrock, der auf einen Gummi gesteppt ist. (Nicht das schlechteste für Kinder.) Daß man einen Polyesterstoff nehmen soll, damit die Falten besser halten gilt aber nur, wenn man den Stoff in die Plissieranstalt trägt. Mit dem schlichten Dampfbügeleisen, wie vorgeschlagen, bügelt man sich einen Wolf und je nach Stoff ziemlich vergebens. Falten einbügeln ist Strafarbeit. (Und wie man das ohne Heften hinbekommt, ohne dass sie der Stoff dann doch zwischendrin wieder verdröselt und derzieht… das wäre mal ein Video wert…)

Die erste Nähschule befasst sich dann mit der Jacke vom Titel. Ob das jetzt die Nähschule für Anfänger oder für Fortgeschrittene ist verraten sie nicht. Ich würde bei einer Jacke ja eher auf Fortgeschrittene tippen… aber ist das auch für einen Anfänger ersichtlich? Andererseits… daß man die Oberweite messen soll, um die passende Größe zu finden jetzt jetzt auch kein Tipp für Fortgeschrittene, oder?

Danach kann ich beauty wieder fix überblättern.

Der Designerschnitt lässt das Oktoberfest ahnen… es gibt nämlich in Dirndl vom Label “AMSEL”. Die Diskussion, ob das jetzt “Tracht” ist oder nicht lassen wir mal weg, aber das Modell ist doch relativ traditionell, bedeckt die Knie und hat aber mit dem Schößchen und den kontrastierenden Bindebändern der Schürze so kleine Elemente, die es hervorheben und dezent modisieren. Auch darüber, ob ein Dirndl modisch sein darf kann man streiten, aber ich mag so was, denn so bleibt die klassische Schnittform letztlich lebendig und ist nicht nur ein Museumsstück. Das recht ausführliche Interview mit der Designerin finde ich auch interessant. (Obgleich ich die vielen “das habe ich nur für mich entworfen und dann haben mich alle Freunde gefragt, ob sie auch eines haben können” Stories dann doch eher ins Reich der schönen Legenden einordne.)

Weiter geht es dann mit einem ebenfalls sehr langlebigen und klassischen Modethema… Black & White. Shirt 121B in Wickeloptik kommt auch mit kleinem Muster gut zur Geltung, es ist interessant zu sehen, wie es bei der gestreckten Pose des Models völlig anders wirkt. Shirt 102 fällt unter “halt ein Shirt” und Hose 106B unter “halt eine Hose”. Zugegeben, in genau diesem Stoff wirken die Teilungsnähte vorne recht interessant. Am kastigen Sweatshirt 108 ist auch mehr der Stoff interessant, wobei die technische Zeichung noch ein paar Abnäher oder Falten in den Ärmeln verrät, die das Bild aber wirklich exzellent versteckt.
Kleid Burdastyle
Sehr gut gefällt mir diese Variante des Kurzgrößenkleides (107B). Der eher niedlich, kindliche Schnitt wird durch den schwarz-weißen Stoff gut ausbalanciert und die Mustergröße passt gut zu einer zierlichen Proportion. Vorausgesetzt natürlich, man bekommt dann einen vergleichbaren Stoff….

Modell 109A nennt sich Jacke, ich sehe da ja eine Weste, die bißchen überschnittenen Schultern reichen noch nicht, um eine Jacke draus zu machen. Vermutlich gerade sehr in… aber nichts, was ich freiwillig tragen würde. “Super easy” ist dann Gummzughose 103B. Halt eine Gummizughose. Bequem sicher, aber das mit dem “gut angezogen”… naja… Modell 104 nennt sich Parka, ich sehe da eher einen Kurzmantel. Der trotz seiner extrem sportlichen Grundform mit den Quersteppungen am Saum recht elegant daher kommt. Das sind die kleinen Kontraste und Brüche, die ich mag.

Die nächste Nähschule wendet sich dann explizit an “Einsteiger” und präsentiert das Sweatshirt mit den Ärmelfalten. Hier bekommt man sie wenigstens etwas zu sehen. Der Schnitt ist zwar deutlich einfacher, aber dafür fällt die Anleitung dann entsprechend kürzer aus. Ob das dann anfängerfreundlich ist?

Dafür bleibt aber mehr Platz für Werbung… äh ein Gewinnspiel, das was mit der Serie Babylon Berlin zu tun hat. Wobei der Preis in keinem erkennbaren Zusammenhang zur Serie steht und die Serien in keinem Zusammenhang zum Burdaheft….

Statt “accessoires” gibt es “inspiration”. In schwarz und weiß. Scheint aber inhaltlich das gleiche zu sein, nur eine andere Überschrift.

Und wenn man nicht aufpasst, bekommt man gleichen Design dann auch noch die Beautyseite untergemogelt…

“French chic” ist dann das Motto der Plus Strecke. Die Verwandlung eines Trenchcoats in ein Etuikleid ist ja schon seit einiger Zeit bei diversen Designern zu sehen und Burda macht da auch mit. Das Kleid scheint aber schmaler geschnitten zu sein, als ein Mantel. Die Idee gefällt mir jedenfalls, auch wenn man in Dunkelblau auf den Bildern mal wieder nichts erkennt. Dann gibt es eine Cabanjacke, die auf alle Fälle recht französisch ist. Mit dem Chic weiß ich gerade nicht recht. Eher romantisch dann Kleid 123 mit schwingendem Rock. Bisschen brav… ob die in Fältchen gelegten Armkugeln das besser oder schlechter machen ist schwer zu sagen. Da hängen wieder mal Haare davor. (Ob die Photographen eine Extraprämie dafür bekommen, die entscheidenden Schnittdetails zu verdecken?) Shirt 126B hat zwar eine Falte auf der Schulter, aber Bindegürtel hin oder her bleibt es ein überweites Shirt. Und die weiten Ärmelsäume haben keine schöne Proportion. Pulli 125 ist auch ganz schlicht, zumindest für die Bilder lässt sich der Kragen aber seeehr attraktiv drapieren. 🙂 Shirt 126A gibt es dann noch mal in gestreift, ruft bei mir aber nicht viel mehr Begeisterung hervor. Hose 125 mit den Riegeln am Bund sieht auf der Zeichnung vielversprechend aus (Hosen müssen ja viel tun, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen), auf dem Photo ist hingegen in absaufendem Dunkelblau… wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man einen Katzenbart… aber das ist alles.

Als “must-have” der Saison wird uns denn der Trenchcoat vorgestellt. Wobei der doch immer Saison hat.

Dann gibt es die Beauty-Seite, die was mit Pflanzen zu tun hat. Diesmal Cranberry.

“Wie geht eigentlich” zeigt uns dann das Handnähen von Augenknopflöchern, Ah, das ist der Bezug zum Couture-Thema… ob das jetzt aber für Profis wie behauptet eine “Herausforderung” ist? Na ich hoffe nicht.

“Die brauche ich” sind diesmal Knöpfe. Gut, Kleidung ohne Knöpfe ist in unserem Kulturkreis wirklich nicht so praktisch. Wie üblich ist das Ausmaß an tatsächlicher Information beschränkt, ber wer ganz neu im Thema nähen ist, lernt vielleicht ein paar nützliche Begriffe. Unter “gängige Materialien” finden wir dann alle möglichen Exoten, nur das häufigste Material, nämlich Kunststoff nicht… (Und Holzknöpfe besonders gerne an Kinderkleidung… mit dem Hinweis, sie beim Waschen zu schützen… auf die Idee kommt wohl auch vor allem jemand der entweder keine Kinder hat oder jemanden bezahlt, der sich um die Kleidung der Kinder kümmert… 😉 )

Nett ist der Nachbericht über die Ausscheidung zum Burda Style Talent. Immerhin sind auch mal Bilder dabei, die groß genug ist, um ein bisschen was zu erkennen… Die “letzte gute Idee” ist dann diesmal ein Samtschleifchen für die Haare. Habe ich schon ein paar Mal gesehen und frage mich immer, warum Leute freiwillig so was tragen, was so langweilig und bieder aussieht? Aber gut.

Okay, der Titel hat diesmal ja mehr Erwartung gewecht, aber ein paar nette Teile sind im Heft. Und… die nächste Ausgabe erscheint erst nächste Woche, da bin ich ja glatt schnell… 😉

Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Burda-Verlag.

Mini-Bikini

Mini Bikini

Barbi im rosa BikiniJa ne, nicht für mich… früher kamen Barbie Puppen ja mit Badeanzug im Auslieferungszustand. Heute muß man das selber nähen. Ein elendes Gepfriemel… aber jetzt kann Barbie an den Strand. (Stoff ist der Rest von meinen BHs, der Schnitt aus einem alten Burda Puppenmode Heft.)

No, not for me… when I was a kid Barbie came with a bathing suit as the basic equippement. No longer, so I needed to sew one that myself. Pieces are really, really small to get them under the sewing machine. But I succeeded, so Barbie is ready for the beach. (Fabric is a remnant from my bra sewing, the pattern from an old Burda doll fashion issue.)

Wiedersehen mit der Vergangenheit

Greetings from the past

Manchmal holt einen die Vergangenheit ja ganz unverhofft ein… vor sehr langer Zeit wurde meine Schwiegermutter schwer krank und konnte das Haus kaum mehr verlassen und besonders nicht mehr verreisen. Das nahm ich damals zum Anlass, ihr eine Decke und zwei Kissen zu nähen.

Sometimes you have an unexpected meeting with your past… very long ago my mother in law got very sick, could hardly leave the house and she could not travel any longer. That’s when I made her a quilt and two cushions.

Leider verstarb sie nur wenige Jahre später, die Kissen blieben auf dem Sofa, bis sie nach vielen Jahren verschlissen waren und weggeworfen wurden. Die Decke hingegen landete irgendwann im Schrank. Inzwischen war auch mein Schwiegervater verstorben und so landete die Decke sehr unverhofft wieder bei mir. Und ich habe die Gelegenheit genutzt, sie auch zu photographieren und kann sie hier zeigen.

Sadly she died only a few years later. The cushions remained on the sofa until they were shredded after many years of use and got discarded. The quilt on the other hand had been stored away. Meanwhile my father in law had passed away also and I was very surprised to get the quilt back. So I finally used the opportunity to take pictures and show it here.

Motivquilt "Senanque"Man sieht, daß ich weder damals noch heute echte Ahnung vom Quilten hatte, ich wollte etwas erreichen, das habe ich einfach umgesetzt ohne mich um irgendwelche Regeln zu kümmern.

You see that neither then nor today I had/have a real knowledge of the Art of Quilting. I had an idea what I wanted to make and just went ahead without knowing any rules how to do things.

Als Motiv hatte ich mir ein Bild der Abtei von Sénanque vorgenommen, ein Ort, den meine Schwiegermutter kannte und mochte. Das Bild habe ich auf die altmotische Art mit einem darübergelegten Karo auf Packpapier auf Originalgröße vergrößert und die Schnittteile dann ausgeschnitten.

Sinxe my MIL had liked Sénanque I choose a picture of that place. I used the old fashioned technique to draw a grid to bring it on the original size and then cut pieces of fabric in the shapes I needed.

Ich wollte eine auch taktil interessante Decke, die unterschiedliche Strukturen hat. Daher ist das Gebäude aus Feincord und die Landschaft dahinter aus einem Bouclé. Geld war damals auch ein Thema, also mußte farblich passende Stoffe gefunden werden, die im Budget lagen. Das lila Lavendelfeld und der Himmel sind aus Dupionseide, für den Ginster im Vordergrund wurde es Baumwolle. Rahmen und Rückseite sind aus einem Baumwoll-Polyestergemisch, eigentlich ein Dekostoff, der deswegen aber schön breit lag. Vlies weiß ich nicht mehr… das, das zu haben war.

I wanted also a tactile interest, different structures. So for the buildings I used corduroy and a Bouclé for the landscape behind. Money was a issue then also, so I had to see which fabrics would match color and pricepoint. Lavender and sky were made from dupioni silk, the yellow fabric is a simple cotton fabric. Border and backing were a poly-cotton blend that was a decorators fabric and therefor extra large. Batting I don’t remember… what was available at the local shops I guess.

Motivquilt SenanqueGequiltet habe ich teilweise freihand, teilweise unter Zuhilfenahme des Transports der Maschine.

Quilting was done partially with lowered feed dogs or with the normal machine transport.

Was man auf dem Bild gnädigerweise nicht sieht: Die Freihandteile haben recht unregelmäßige Stiche, teilweise war unten auch ein bisschen Fadensalat (von der Existenz von Quiltnadeln hatte ich noch nichts gehört..) und von den Falten, die auch immer wieder reingenäht sind reden wir mal nicht. (War auch nicht so einfach gewesen, das Teil durch die Maschine zu bekommen….)

What the picture does luckily not show: the free quilting has very irregular stitches, there are also skipped stitches and and not so nice thread “nests”. (What did I know then about the existence of quilting needles…) Not to talk about fabric folds that are not supposed to be there. (Hadn’t been easy to force the big thing unter my sewing machine either…)

Aber… die Decke durfte einige Jahre Freude bereiten und wird irgendwann auch bei mir wieder einen Platz finden. Auf einem Sofa, nicht an der Wand. Denn sie war immer zum Benutzen gedacht.

But the quilt made someone happy for a few years and it will find a place with me in the future. On a sofa, not on the wall. Because I made it to use it.

(Die große Decke zu photographieren war übrigens auch nicht einfach… ich habe sie vom Balkon gehängt, habe dann gewartet, bis die Sonne weit genug untergegangen war, um nicht mehr direkt auf den Quilt zu scheinen, aber noch genug Licht für ein Photo war (=gleichmäßige Ausleuchtung) und bin dann im Garten auf eine Leiter gestiegen, damit ich nicht schräg von unten nach oben photographieren mußte. Damit es nicht die klassische Weitwinkelverzerrung gibt (schräge Seitenlinien) bin ich weit genug weg, um ein leichtes Tele benutzen zu können. Aufwendig… aber hat funktioniert.)

(Taking pictures of a big quilt hasn’t been easy also…. I hang it from the balcony, waited then until the sun was low enough not to shine directly on the quilt, but with still enough light available to take the picture (=consistent light). Then I stepped up a ladder in the garden because I did not want to take the picture from the frog perspective. To avoid the oblique lines of a wide angled lens I took the ladder away from the balcony, so I could use a zoom lense. A bit complicated… but worked.)

Revue de Presse: Burdastyle August 2018

Titel Burdastyle Da ich die Juliausgabe ja gerade erst aus der Hand gelegt hatte, traf mich die Existenz einer Augustausgabe am Kiosk dann irgendwie unvorbereitet… huch, schon? Andererseits aber natürlich logisch, zumal das Septemberheft dann schon am 8. August erschienen ist… Aso mal wieder mit solider Verspätung. Okay, der Titel ist schon sehr herbstlich, dieses Jahr passt das ja nun mal gar nicht zum aktuellen Wetter…

Das Editorial bereitet uns dann auf eine Art “Rentrée” Ausgabe vor: Beginn Schuljahr, zurück ins Büro… Nur das das in Deutschland aufgrund der versetzten Ferien nicht so gut funktioniert wie in Frankreich.

Unter “inspiration” werden erst mal die Herbsttrends vorgestellt. Das mit den 70er Jahren kann mich ja nach wie vor nicht so begeistern. “English Rose” schon eher, Blumen, Samt und traditionelle Muster. Vor allem Kontraste mit den traditionellen Stoffen mag ich ja. Wenn man die Bilder bei “Feine Couture” anschaut kommt man nicht wirklich auf einen Nenner, der Text dazu auch nicht. Aber das Stickwort “Royals” kommt vor. “Gentle Women” hat dann gewisse Überschneidungen zur English Rose, denn auch hier gibt es Florales mit klassischen Mustern. Besonders die Stickereien und Drucke auf klassisches Karo gefallen mir extrem gut. Bei “Color Code” knallt es farbig, da hätte man natürlich auch “80s” drüber schreiben können… Wobei kräftige Farben dürfen es bei mir auch mal sein. “East Folk” ist dann der aktuelle Name für Ethno- und Hippie… mit kleiner Richtung. Aber alles in allem… nichts Neues, oder?

Das erste “trend” Bastelprojekt ist dann eine große Tasche aus einem kleinen IKEA Teppich. Was man bei so was nur nicht vergessen sollte… Das Grundmaterial ist meist schon relativ schwer. Dann hat man eine große Tasche, überlegt sich aber, wie viel Gewicht man da noch reinpacken will… :o) Beim zweiten “trend” wird dann mit Kordel und aufgenähten Tunnels an beliebiger Stelle gerafft. Warum nicht, allerdings muß man da immer sehr genau gucken, wo das gut aussieht und wo nicht.

“Unter Palmen” ist dann endlich die erste Modestrecke, die uns Schnitte für den Urlaubskoffer verspricht. (Warum das dann mit einerKorb- Handtasche in Ananasform kombiniert wird, die voluminös ist und garantiert nicht sinnvoll in einem Urlaubskoffer verstaut werden kann, sind dann wieder die Details, über die man besser nicht nachdenkt…) Jacke 111B in Langgröße gefällt mir sehr gut, interessante Falten, modischer Ärmel, schöner Ausschnitt… leider ist im größflächigen Druckmuster nichts davon übrig. Das schulterfreie Top in Kurzgröße ist hingegen eher langweilig. Auffallend sind vor allem die kleinen Fältchen unter dem Arm, die in der Zeichnung  nicht vorkommen…. Schlampig genäht oder sinnvoll genäht, damit nicht der Busen durch einen unproportioniert riesigen Armausschnitt raus kommt?) Hose 106B nenne ich immer noch Schlafanzughose, aber heute nennt man das ja stylisch… Shirt 118B mit den schräg verlaufenden Nähten hat eine interessante Zeichnung und ein Photo, das nichts davon zeigt. “Super easy” ist die Fledermausjacke 119. Auch hier zeigt das Photo so gut wie nichts, die Zeichnung gefällt mir. Denn durch die Falten auf der Schulter bekommt diese an sich formlose Jacke etwas Form und vermutlich einen schöneren Fall. Bei dem langen Schlauchrock 121 mit Schlitz glaube ich sofort, daß er schnell genäht ist. allerdings sieht er auch so aus. Bei Kleid 101 dominiert wieder der bunte Leoprint. Wobei es außer für die Raglanärmel keine nennenswerten Nähte hat, was bei großen Prints ja wieder gut ist.
Shirt Burdastyle
Wirklich gut anfreunden kann ich mich aber mit dem Jerseyshirt 115. die gerafften Ärmel sind ein echtes Hinguckerdetail und dürften im Alltag tatsächlich nicht so sehr im Weg sein. Man braucht allerdings einen sehr dünnen und weichen Jersey.

Als “Accessoire” gibt es natürlich passend dazu… Koffer. Klar, ich kaufe ja meinen Koffer jedes Jahr in Trendfarbe neu. Ihr nicht? Und natürlich ist das Design das Auswahlkriterium Nummer eins… :-p (Ich habe meinen miestgenutztne Koffer von Stratic gerade zur Reparatur gebracht. Ich hoffe, das lässt sich richten. Das Nachfolgemodell gibt es nämlich nur noch mit vier Rollen… was für meine Anwendung unglaublich unpraktisch ist. Und ich will den Koffer nach wie vor mit möglichst wenig Eigengewicht…)

In der “nähschule” gibt es Shirt 118 mit dem schrägen Wickeleffekt. Da fällt dann doch mal auf, daß ein Teil der Anleitung einfach Standard ist und nicht direkt auf den Stoff abgestimmt. Makrierungen mit Kopierrädchen übertragen ist bei Viscosejersey nicht immer der sicherste Weg, zur nicht verzogenen Nahtlinie. Vorsichtig formuliert. Am Ende wird die Anleitung dann noch mit ein bisschen Werbung für Stoffgeschäften garniert. Natürlich keines davon der Originalstoff, aber man muß die Sponsoren wohl bei Laune halten.

Das bunte Leokleid darf dann beim “Legestyle” ran. Die Abendkombi ist okay, Casual wenn schreiende Farben mag… aber Business? Aber gut, Geschäfte in der Modebranche haben vermutlich andere Regeln als der Rest der Welt…

“Beauty” bewirbt dann Nagellack. Ich kann mich ja dunkel erinnern, dass der irgendwann in den späten 1980ern mal ganz out und “böse” war, wegen der unvermeidlichen und nicht gerade gesundheitsfördernden Lösemittel. Die sind immer noch drin, aber das Thema ist seit geraumer Zeit völlig vergessen. (Ich kenne Leute, die nur mit naturgefärbten Ökoklamotten rumlaufen… und Nagellack tragen… :-P)

“Zarte Töne” ist das Motto der nächsten Modestrecke. Gemeint ist Mauve und Violett. Jacke 111A in Langgröße käme in dem Unistoff vermutlich besser zur Geltung… aber in sitzender Pose halt doch wieder nicht so gut. Einerseits schade, andererseits muß ich mich dann nicht ärgern, dass das Größenspektrum für mich so gar nicht stimmt. Der leicht Boule-förmige Mantel 117 sieht auch interessant aus. (Das ist Mauve? Sieht ja ziemlich blau aus. andererseits schreibe ich gerade bei Kerzenlicht auf dem Balkon… ich glaube, ich brauche noch eine Kerze… Und obwohl ich Hemdblusenkleider explizit nicht mag, ist die Variaten 110B mit den Wickeleffekt und den Falten im Rock verlockend. Zumindest der Zeichnung nach. Der gemusterte Stoff ist auch interessant, aber die Schnittdetails sind dann natürlich ziemlich weg. Kleid 112 in Kurzgröße ist mit den Drapierungen über der Hüfte dann was für sehr schlanke Frauen. Die Gestaltung der Schulter-Ausschnittpartie darf von den Haaren des Models verdeckt werden. 103B ist eine kragenlose Bluse mit etwas unproportioniert weiten Manschetten. Hm… nein, ich denke nicht. 102B eine weite Raglanbluse, die im Schnitt auch nicht anziehend wirkt. Am Modell dann doch, denn der Stoff ist so leicht, daß die Körperkonturen gut sichtbar bleiben. Dann kann auch ein weites Schlapseteil Appeal bekommen. So der Körper drunter dazu passt. Kleid 116 erinnert mich an die 70er. Und es hat eigentlich alle netten Details: V-Ausschnitt, Trompetenärmel, Rock mit Saumweite und Wickeleffekt… trotzdem reißt es mich nicht? 107 fällt für mich unter “Hose halt”. Nur überrascht es mich, weil das Bild eine sehr enge Hose zeigt, nach der Zeichnung hätte ich sie zwar schmal vermutet, aber nicht so eng. Kledi 114 ist Shirt 115 in lang. Leider überzeugen mich die Ärmel hier jetzt nicht.

Beauty wird wieder überblättert. Diesmal hat es was mit Lavendel zu tun, völlig überraschendes Thema.., zur Jahreszeit.

“Forever cool” soll dann wieder was mit den 1970ern zu tun haben. Bluse 102A ist der Schnitt mit den unproportioniert tiefen Raglanärmeln, diesmal mit… Bündchen vorne? Ach nein, das ist nur Styling. Hose 106A hat die angesagten weiten Beine. Aber nicht übertrieben. Dazu ein Bindegürtel… so sieht der Pyjamastil dann doch überraschend angezogen aus. 110 B wieder das Hemdblusenkleid mit Wickeleffekt. Was einfarbig gleich viel besser zur Geltung kommt. Bei Modell 109 hat der 70er Retro so richtig zugeschlagen… Der Kleiderrock läßt grüßen. Das sieht für mich immer etwas nach Kostümfest aus, mag aber daran liegen, daß ich das nie so wirklich mochte. Rock 104 ist ein netter Standardschnitt für einen kurzen, leicht ausgestellten Rock. Wenn man die Cargotaschen weg lässt… Ob mir die an dem Rock gefallen kann ich nicht recht entscheiden.
Shirt Burdastyle
Wickelshirt 118A kommt in dem gestreiften Stoff hervorragend zur Geltung, da hält das Modell, was die Zeichnung verspricht.

Selbst der Hose kann ich in gewissen Umfang was abgewinnen. Die Streifen am Saum greifen das Shirt gut auf. Nur solltem an bei der Hosenlänge lange Beine und schmale Fesseln haben. Jack 120 ist ein BLuson mit großem Kragen und so einer Art Schluppe. Ich muß zugeben, dass die Zusammenstellung originell ist. für mich hat er allerdings alles, was ich persönlich nicht mag… Bluse 103A dann in leuchtendem Gelb. endlich weiß ich, an was der Schnitt mich erinnert… ein Malerkittel. . Nein, wird auch durch das halb drinnen halb draußen Styling nicht besser.
Weste Burdastyle
Weste 105 gehört als Abwandlung der klassischen Dandyweste zu den wenigen akzeptablen Formen. Was mir an der wirklich gut gefällt ist der Rücken. Hier könnte man einen “besonderen” Stoff (von dem man mal nur eine kleine Menge gekauft hat, weil so teuer…) sehr schön einsetzen. Die Idee sollte ich mir merken. Vielleicht brauche ich dann doch mal wieder eine Weste…

“Must Have” ist die Überschrift, unter der man uns mehr oder weniger sinnvolle Produkte zum Thema “Denim” untermogeln will. Dass das wieder Modethema sein soll, ist auch schon zu mir vorgedrungen, aber die Darstellung… Bei quasi gleicher Materialmischung mit Elasthan und Kunstfaser) ist der Stoff einmal “klassisch robust” und ein andermal flexibel. Das ist nicht Werbung, das ist einfach schlecht und flaches Gelaber.

“Casual Friday” ist dann das Motto für die Plusgrößen. Jerseymodelle, die bürotauglich sind. Das ist keine grundsätzlich schlechte Idee. Hose 122A mit den auffälligen und gepaspelten Teilungsnähten sieht auf der Zeichnung auch erst mal gut aus. Bis man die Falten am Hosenbein sieht… das ist bei Jersey wohl doch nicht so leicht in den Griff zu bekommen, vor allem bei leichtem Jersey. Kleid 124 hat mit diesen enorm weiten Ämeln auf jeden Fall ein auffälliges Detail. Das allerdings Fragen zur Alltagstauglichkeit aufwirft? Und auf den zweiten Blick auch zur Gesamterscheinung. Denn die Kleidform scheint etwas Boule zu sein und weit zu weit? (Andererseits… das könnte man mit einem Nachthemd testen… dazu sollte es auf alle Fälle taugen.)
Kleid Burdastyle
Kleid 125 mit den schrägen Teilungsnähten im Vorderteil ist hingegen ganz mein Fall. Dann auch kein Jersey, sondern Krepp mit Elasthan. Allerdings… da eine FBA einzubauen dürfte eine heftige Herausvorderung sein.

Maxirock 126 mit Passe und Schlitz ist nicht völlig unattraktiv, aber auch nicht spannend. Kann aber ein Basisschnitt werden, wenn man das mag, weil man die Form auf jede beliebigen Länge kürzen kann. Wobei in dem grau melierten Jersey sieht es schon sehr nach Freizeitklamotte aus. Blazer 127 wird als “perfekt sitzend” versprochen, überzeugt aber zumindest auf den zweiten Blick doch nicht. Irgendwie beutelt der Stoff nach unten. Ist halt schwierig, bei Jersey. Bluse 123A ist dann trotz Brustabnäher eher formlos als lässig. Seide hin oder her. Und mit Schultern, die für meinen Geschmack defintiv zu überschnitten sind. Ach so, deswegen wirkt es so formlos… Das ganze dann noch mal in grün, aber auch nicht wesentlich bsser. An Hose 122B fallen dann keine Falten mehr auf, dank des wild gemusterten Stoffs aber auch sonst keine Details mehr. Da kann man sich die Mühe sparen.

Anschließend wieder beauty… ach nein, stopp. Das heißt “das will ich” und natürlich geht es um den Kosmetibeutel mit zusätzlichen Außentaschen), dem sich der anschließende Bildernähkurs widmet. Kann mir mal einer erklären, was an diesen Beuteln praktisch ist? Sie schließen oben nicht dicht und aus den Außentaschen fällt doch auch alles raus, wenn man den Beutel nicht sehr senkrecht trägt? Gut, er ist einfach zu nähen, aber das ist irgendwie auch kein Kritrium…

Und weil wir schon bei Bildern sind, gibt es auch die Anleitung, wie man einen Nahtreißverschluss einnäht. Gezeichnet, nicht photographiert. Das ist jetzt nichts neues… aber weder falsch noch themenfremd. Man wird ja für die kleinen Dinge dankbar.

Kindermode gibt es auch in diesem Heft wieder, “endlich Schule” ist das Thema. Die Größen 116 – 140 werden abgedeckt. (Ob es doch mal wieder ein eigenständiges Kinderheft gibt, wenn das Thema jetzt so regelmäßig im Monatsheft ist?) Schnitte für Parka und Sweatshirt sind natürlich unversell verwendbar, auch für die Sweathose. Aber… ein süßes Einhorndesign all over oder ein niedliches Fuchsgesicht auf dem Trägerrock? Ich glaube, wir hätten uns gegen so was verwahrt… das ist doch für Kindergartenkinder, nicht für ein “großes” Schulkind. Aber gut. Geschmackssache. Außerdem gibt es einen kleinen Rucksack zu nähen, eine Schultüte zu basteln und nette Schlampermäppchen in Stiftform. 7

“Die brauche ich” präsentiert uns dann diverse Stecknadeln (und Stoffclips). Leider wie üblich vor allem an den Verkaufsbezeichnungen orientiert und nur ansatzweise an den tatsächlichen Unterschieden. Aber wer noch nie was davon gehört hat, dass es unterschiedliche Nadeln gibt… der lernt noch was dazu.

Das Thema der “sweets” (und der Deko) ist Kokos. Kugeln, ein Drink… Sommerlich halt alles. Wobei mir die Makrameeaufhängung für Kokosschalen eigentlich ganz gut gefällt. Da müsste man dann nur im Winter mal eine Schale aufheben und wirklich gründlich sauber machen. Und die Kokoskugeln sehen sehr vegan aus, das ist gut, manchmal brauche ich ja so was…

Der “Atelierbesuch” zeigt diesmal nicht viel Atelier und ist auch handwerklich nicht sonderlich spannend, aber immerhin dient es einem guten Zweck. Zumindest sagt das Label das über sich. Und wir können es ja glauben. Spricht in dem Fall zumindest nichts dagegen.

Die “letzte gute Idee” ist dann ein Smiley als Taschenanhänger. Groß und nutzlos… na gut… nicht so meines.

Und jetzt stürze ich mich mal aufs nächste Heft, das ist ja auch schon erschienen… vielleicht schaffe ich es dann mal wieder pünktlich

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)