Aus dem Blogarchiv

Crafty posts from long ago

Dezember 2005:

Dezember 2006:


Reisemantel: Knopflochfrust

Frustrating buttonholes

Eines war schnell klar, mein Mantel sollte Paspelknopflöcher bekommen. Am Wochenende habe ich mich also dran gemacht. Ich mache nicht ständig welche, aber es ist auch nicht das erste Mal. Und ich habe auch eine Technik gefunden, mit der sie ganz gut gelingen.

Dachte ich bisher.

missglückte Paspelknopflöcher

Ich habe sogar brav ein Probeknopfloch genäht, schon um die richtige Größe zu ermitteln. Das sah auch ganz gut aus. (Nicht ganz so schön wie in Wollstoffen, aber das konnte ja an meinem Stoff liegen. Baumwolle mit viel Poly läßt sich nicht so gut bügeln.)

Woraufhin ich die Knopflöcher am Vorderteil des Mantels genäht habe und sie alle versaubeutelt habe.

Jedes einzelne.

Alle vier.

I had quickly decided to make bound buttonholes on my coat. So that was on my schedule for the weekend. I’m not making bound buttonholes everyday, but it wasn’t the first time either. And I know a technique that works fine for me.

That’s at least what I thought so far.

I made a test buttonhole to check the right size which also looked quite nice. (Not as nice as in woolen fabrics, but I thought this was due to the poly-cotton fabric, that does not iron so well.)

Then I took the front of my coat and made the buttonholes. Messing up all of them.

Every single one.

All four of them.

vermurkstes Knopfloch auf eine andere Art Na gut. Zwei Tage Denkpause. Vielleicht paßt meine Methode ja nicht zum Material.

Aber in der aktuellen Threads ist ja eine totsichere Methode zum perfekten Paspelknopfloch gezeigt. Die hat zwar viel Ähnlichkeit mit Methoden die schon früher nicht funktioniert haben. Aber einen Versuch ist es auf alle Fälle wert….

Tja, die Paspeln sind wunderschön gleichbreit und gut geformt.

Dummerweise überlappen sie sich aber im Knopfloch. Das war also auch nichts.

But the latest issue of Threads features another technique for perfect bound buttonholes. It reminds me a lot of techniques that have not worked for me in the past, but who knows…

Well the lips are well formed and of even width. Only they do not fit into the opening, they overlap… Back to square one.

Augenknopfloch

Na gut, vielleicht Augenknopflöcher? Von Hand kann ich die auf dem Stoff definitiv nicht schön, aber meine Maschine macht das ja auch.

Wenn sie nicht immer diesen komischen Gradstich machen würde, bevor sie um die Kurve geht.

Okay, I give in. Maybe an eylet buttonhole? I’m sure that I do not master the technique of doing it by hand on this fabric, but my machine knows how to do that.

If it would not make this funny long stitch before starting the eyelet part…

Ich bin gerade ziemlich genervt…

Ich werde also ein Vorderteil neu zuschneiden (glücklicherweise habe ich so viel Stoff gekauft) und werde dann, wenn alles fertig ist, ganz normale Knopflöcher nähen. Es sei denn, die Janome von Frau mhs kann schönere Augeknopflöcher.

Aber diese Entscheidung eilt noch nicht. Ich werde den Mantel im November nicht mehr fertig stellen und werde auch im Dezember kein neues Projekt beginnen, sondern ich werden den Monat nutzen, um möglichst viele Ufos vor Weihnachten noch fertig zu stellen.

I am quite annoyed now.

What I’m going to do is cut one front again (luckily I have enough fabric), sew my coat and then in the end sew just normal buttonholes. Or as Frau mhs whether her new machine does the job better.

But this decision will not have to be taken soon. I will not finish my coat this month. Neither will I start a new project in december. Instead I’ll try to finish as many projects as I can before christmas.

Revue de Presse: burda Modemagazin 11/2008

Ich bin zwar grade in Berlin, aber das Internet ist ja überall… *g* (Und ein bißchen Stoff habe ich auch gekauft, auch wenn ich vor allem zum Arbeiten hier bin.)

Die November Burda liegt auch schon wieder ein paar Tage bei mir, aber immerhin nicht so lange wie die letzte. *hüstel* Und damit ist mein Stapel an Zeitschriften auch endlich “abgearbeitet”. Bis die nächste kommt, versteht sich…

Der Titel ist grau-lila, angesichts des Modetrends für den Winter nicht überraschend. Außerdem kommen diese Farben im Winter ja immer wieder vor.

Das Editorial erzählt diesmal vor allem vom Wellnessteil des Heftes, das Selbermachen rückt ein bißchen in den Hintergrund.

Der “look” der Saison ist (mal wieder) gold, passend zur Festsaison. Die Modelle der Designer die gezeigt werden machen mich nicht gerade traurig, daß weder meine Figur noch mein Geldbeutel dafür geeignet sind.

Summary in English: I’m in Berlin right now, mostly for work, but I’ve found the time to buy a bit of fabric. And to check out the november issue of BWOF. What I like are top 103, at least if you want to show your bra to the world. 😉 Jacket 106 would be nice, too, but for small sizes only. What a pity… Coat 107 I took for a dress on my first look, well, why not make it a dress? Other things I like are top 125, skirt 104, the petite coat and coat 116. And, of cours, the plus size dress. On a model that is at least a tiny bit “plus sized”. A real improvement!)

Passend dazu sind die “classics” Modelle glänzend. Bei Kleid 101 weiß ich nicht, ob die Armausschnitte so schlecht geschnitten sind oder ob das Material zu weich ist. Jedenfalls stehen sie grauslig ab. Oder hängen runter. Je nach dem. Oder beides. Bei Bluse 108 gefällt mir vor allem der Stoff. Jacke mit Blusenmanschette… nö….

Der Schnitt von Top 103 ist schön. Wenn man gerne seinen BH oder dessen Abwesenheit zeigen möchte. Und ich habe die dunkel Erinnerung, daß es schon mal einen sehr ähnlichen gab…

Kleid im Teppichmuster hingegen… ein Hingucker ja, aber ob ich den haben will? Und mal wieder ein Godetrock, wie spannend…

Mit der militärisch angehauchten Jacke 106 könnte ich mich auch anfreunden. Aber warum nur bis Größe 42? Da sie wohl nur geschlossen zu tragen ist, könnte man sie aus passendem Stoff doch sicher auch als Blusenersatz tragen?

Die “fashion news” plagen und mit Fransen. Bin ich ein Sofa? Ja, in den 80ern hatte ich ein pinkfarbenes Indianer-T-Shirt mit Fransen. aber mit 14 darf man das. Da war das nicht die schlimmste Geschmacksverirrung… *gg*

“modern woman” ist das nächste Thema und soll Pariser Chic verkörpern. (Ds Stichwort Paris bedeutet vermutlich mal wieder schwarzen Lidstrich und klassisch rote Lippen…) Bluse 113 hat schon mal was von Sack aus Faschingsstoff. Die arme Seide… und die Taillenabnäher helfen da auch nichts mehr.

Bei Modell 107 dachte ich spntan an ein Kleid. Aber es ist ein Mantel. Als beides gut vorstellbar. Dabei mag ich Tulpenform nicht mal so unbedingt, aber vermutlich gefällt es mir, weil es zur Abwechslung mal eine andere Silouhette ist.

Ah, ein schöner Blusenstoff… ach so, die ist mal wieder zum Kaufen.

Kleid 118 ist für alle, die schon immer mal als Kunstwerk von Mondrian rumlaufen wollten. Oder als Plakatwand. Aber da man den Stoff ja eh nicht bekommen kann… (Sandalen und kurzärmeliges Kleid… im November… die Burdaredaktion muß Unsummen für ihre Heizung ausgeben…) Blouson 119 ist eine Verschwendung des schönen Glencheck…

Das “extra” sind ein paar Jerseyteile. Weniger fürs Sportstudio, mehr zum Rumhängen, wenn ich das recht verstehe.

Shirt 125 hat eine nette Schultervariante, das Decollete macht jedenfalls klar, daß man damit besser keinen Sport treibt. In der lanärmeligen Variante 124 ist der Ausschnitt dann auch “entschärft”. An der Schrittnaht von der zugehörigen Hose sollte man mal was machen, die sieht irgendwie… seltsam aus. Und der Overall ist definitiv ein “geht gar nicht”. An Babies sehen Strampler ja niedlich aus, ich glaube in alten Heften habe ich solche Overalls noch für Kleinkinder drin.

Die “mode-ideen” glitzern mit Strass. (Ich würde auch jederzeit an billige Sandaletten von C&A tonnenweise teure Swarovski-Kristalle kleben……. ist klar…)

Der “fashion-flash” liefert Blumenprints. Warum nicht, macht die Sommerkleidung ganzjahrestauglich. Der Schnitt für Rock 104C könnte interessant sein, aber in dem Blumenmuster erkennt man ohnehin nichts davon. Und das sackförmige Shirt wird mit Ärmeln und aus Chiffon nicht deutlich besser.

Einen Bilderlehrgang gibt es auch mal wieder, diesmal zur Manschettenverarbeitung. Früher habe ich diese Workshops aus der Burda mal ausgeschnitten und gesammelt, aber inzwischen habe ich genug Bücher, da ist das ganze Wissen etwas kompakter drin.

“trend” sind die “schicken Siebziger”, bei der Epoche denkt man ja eher an Hippies, aber in der Tat, es gab damals auch Mode. Enge Klamotten, Riesenbrillen und Hüte mit breiter Krempe. Und Ausschnitte bis zum Bauchnabel. Was das betrifft, ist Burda offensichtlich damals stehen geblieben. *g*

An dem Uni-Rock 104B könnte man die Doppelgodets sogar mal erkennen. Wenn nicht die Clutch den Rock so genial verdecken würde. :/ Jedenfalls ein Detail, daß ich mir sicher auch an einen Rock in meiner Größe “anbauen” könnte. Vom Titelmodell gefällt mir ja vor allem der Hut. Das heißt, die Jacke ist nicht so übel, aber nicht mit den Ärmeln.

Nein, in Leder gefällt mir der Blouson auch nicht besser.

Klassisch, aber ganz nach meinem Geschmack ist der Mantel für Kurzgröße. Nur über das Styling müssen wir noch mal reden… Sandalen trägt man jetzt mit Winterstrümpfen? Muß das sein??? Allerdings eröffnet der Trend ein paar schuhsparende Möglichkeiten. Aber wer will schon Schuhe sparen? *gg*

Doch auch Mantel 116 gefällt mir sehr gut. Der ist sogar bis Größe 46 im Heft, da wäre nur wenig zu vergrößern. Ich brauche ja mal wieder einen “Wind und Regen”-Mantel, der würde mir sehr gut gefallen. Stellt sich aber die Frage, ob die Ärmel weit genug sind, denn unter so einen Mantel muß bei mir auch noch die Fleecejacke passen. Zumindest manchmal.

Kreativer Kopf ist diesmal eine gräfliche Modistin auf der Insel Mainau. Die gezeigten Hüte sind eher bodenständig und somit auch tragbar. Königliche Verwandtschaft und ein hoher Touristendurchsatz vor Ort schaden dem Marketing sicher nicht. Schade, daß es noch keine schönen Hüte auf der Mainau gab, als ich noch in der Ecke gewohnt habe… andererseits wäre das für mein Studentenbudget dann eh unerreichbar gewesen.

Der “look der stars” ist die Schluppenbluse. Ne, den Schnittdownload spare ich mir gerne. für mich hat das einfach was omahaftes. Was dann zum Alter der abgebildeten Stars auch so ungefähr paßt….. *g* Daß der Schnitt schon in Größe 34 anfängt stört mich infolgedessen auch nicht.

Das “exclusiv-design” kommt mal wieder aus Düsseldorf. Die Kleid-Trench Kombi sieht im Prinzip ganz gut aus. Bei dem Kleid hingegen… Teilungsnaht über der Brust und die Seiten in Falten gelegt… bei mehr als Körbchengröße A könnte das seltsam aussehen.

Zum Kaufen gibt es Unterwäsche. Dessous oder neudeutsch Lingerie. Diesmal aber nichts dabei, was ich dringend nachnähen wollte.

Das war es dann weitgehend mit dem Nähinhalt… Verweis auf die Burdafashion Webseite,… ach, die plus-Modelle kommen noch. Und endlich mal ein Model, das Rundungen hat UND Lebensfreude ausstrahlt.

Insbesondere natürlich Kleid 133A. Rasante Kurven, ein spanneder Ausschnitt. Und mit genau dem Styling könnte ich leben. (Minus die Luftballons…)

Die Jacke mit den Schößchen…. naja… aber sehr im Trend, glaube ich. Das Shirt mit den Fältchen vorne hingegen… auch nicht schlecht. Ich könnte glatt doch mal wieder was aus Burda nähen…

So, den ganzen Kosmetikkram kann ich wieder überblättern. Im “kultur-treff” ist diesmal auch nichts dabei.

Die Reise geht nach Brüssel. Da war ich nur mal kurz, das sollte man wiederholen. Aber vielleicht ohne Ehegespons, wenn ich zu “Le Chien Vert” gehe. (Eine Adresse, die ich mir schon vor langer Zeit notiert habe…)

Die Kindermode ist wieder mal deutsch, tragbar und mit Pfiff. Allmählich verstehe ich, warum meine Patin vor langer Zeit ihre Tochter vor allem bei Pampolina eingekleidet hat.

Und dieses kernige Outfit zeigt, daß man auch für kleine Jungs was nähen kann, was tragbar ist und interessant aussieht.

Dann noch ein paar Verweise auf die Seite, auf der das Einloggen von meinem Rechner aus nicht mehr funktioniert… Burdastyle. Der Haarreif mit LEDs gefällt mir. So einen Schürzenschnitt kann sich hingegen jeder selber malen, den braucht man nicht downloaden.

Ach ja, es geht auf Weihnachten zu, deswegen wird wieder winterlich gebastelt. Filzherzen und -pilze sind zwar ganz niedlich, aber rustikal ist dann doch nicht ganz mein Stil. Die gehäkelten Lebkuchenherzen als Topflappen sind auch ganz nett… aber nicht neu, denke ich.

(Die Werbung für Klamotten á la Burda bei Quelle ist mir im letzten Heft schon aufgefallen. Die Schnitte sind allerdings nicht sehr spannend, aber wer mal einfach Basisschnitte sucht… (vermutlich irgendwo im Archiv ausgegraben, oder?)

Tja, das war’s dann für diesmal. Und ich habe mal ein bißchen Zeit, bis die nächste erscheint…;)

Jersey ohne Overlock: Nähte mit geschlossener Nahtzugabe

Jersey without a serger: closed seams

Bleiben noch zwei Nähte zu schließen: Die Seitennaht (bzw. zwei davon) und die Ärmeleinsatznaht. Hier bügle ich die Nahtzugaben nicht auseinander. An der Seitennaht weil es mich da nicht stört und es anders schneller geht und an der Ärmeleinsatznaht, weil es da keinen Sinn macht.

So there are two other seams to do, the sideseam and the seam that connects the sleeve to the body. In both cases I finish both seam allowances as one. On the side seam because it doesn’t disturb me there and it’s quicker and on the sleeve because it’s the better option.

geschlossener Overlockstich

Für die Seitennaht wähle ich die faule Variante: den eingebauten Overlockstich meiner Nähmaschine. Ich habe sogar zwei davon, dieser nennt sich “geschlossener Overlockstich”. Leider paßt das Nähgarn hervorragend zum Stoff und meine Kamera kann kontrastarme Sachen gar nicht gut darstellen. Deswegen habe ich das Stichbild über einige Stiche hinweg nachgezeichnet, damit jeder gucken kann, ob er auf seiner Maschine auch so einen Stich hat.

Auch die Seitennaht braucht bei einem Shirt nicht wahnsinnig viel Dehnbarkeit, vor allem so viel, daß sie den Stoff nicht “einhält” und kürzer ist als das restliche Shirt. Der Overlockstich ist dafür mehr als ausreichend, er ist weniger elastisch als eine echte Overlocknaht, aber für die meisten Einsatzzwecke mehr als ausreichend. Ich habe auch schon Badeanzüge damit genäht. Wer die Seitennähte lieber auch auseinanderbügeln will kann genauso einen Zickzackstich benutzen, etwa in der gleichen Einstellung wie hier für die Ärmel beschrieben.

Fot the side seams I choose to be lazy and sew them with the build-in overlockstitch of my sewing machine. My sewing thread matches the colour of my fabric very well and my camera is not good taking pictures with low contrast. So I tried to “redraw” some of the stitches so you can check your machine for a stitch like that.

The side seams of a top also do not need an extreme amount of stretch, it has to be enough that the the seam can stretch as much as the fabric, not less. The overlock stitch of a sewing machine is not as stretchy than a real serger seam, but for most uses it’s absolutely sufficient. I have even sewn swimsuits with the overlock stitch. But if you don’t have a stitch like that or want your seam allowances ironed flat you can use a zigzag stitch, like described for the sleeves.

zurückgeschnittene Naht

Danach wird der überstehende Stoff der Nahtzugabe einfach neben der Naht abgeschnitten.

Then you cut back the seam allowance close to the seam.

Die Ärmelansatznaht sollte ebenfalls dehnbar sein. Da ich sie besonders flach möchte, wende ich noch mal eine andere Technik an. (Wobei ich aber auch schon Shirts nur mit dem Overlockstich genäht habe, vor allem, wenn es schnell gehen soll.)

Doppelnaht

Auch das ist nicht schwierig, ein kleiner Zickzackstich, etwa 1,8 mm lang und 1,5 mm breit. Oder wie die Dehnbarkeit eben bei eurer Maschine hinkommt. Und dann einfach mit gleicher Einstellung noch mal 6 mm von der Naht entfernt auf der Nahtzugabe nähen. Danach wird die Nahtzugabe schön flach gebügelt und knapp neben der zweiten Nahtlinie abgeschnitten. Die Ziehfäden vom Ärmel einhalten ziehe ich erst danach raus.

Das ist es auch schon.

The seam that connects the sleeve with the body of the garment should also be stretchy. I could use the overlock stitch (I have sewn complete tops with that stitch, no problem), but I want it even flatter. So there is another technique.

Also very easy: You stitch on the seam line with a zigzag stitch. Stitch length about 1.8, stitch width 1.5. Or whatever works for your fabric and your machine. Then you stitch again 6mm from the seamline on the seam allowance. Then I press the seam allowance flat and cut the rest of the seam allowance close to the second stitching. My last step is taking out the threads which held in the sleeve cap.

That’s all.

Revue de Presse: Threads November 2008 (Number 139)

Gut, die Threads kam diesen Monat etwas später, aber nicht so spät… das hängt an mir. Aber ich habe sie diesmal wirklich genossen.

Das Editorial enhält mal echte Neuigkeiten, nämlich daß die Chefredakteurin abtritt. Mal sehen, ob das das Heft verändern wird…

Die Leserbriefe sind naturgemäß nicht so spannend. Die “Bobbin Buddies” um gefüllte Unterfadenspulen ihne Fadengewirr festzushalten sind nicht schlecht. Aber ich habe ja jetzt den Ring von Janome… die als “neu” vorgestellten Kleinkinderschnitte wirken hingegen nicht nur in der Aufmachung sehr “vintage”. Höflich gesagt. Ein Einkaufsführer für Vintage Quellen in New York ist vom Prinzip her eine gute Idee. Ich hätte es nur gerne für Stoffgeschäfte… und in diesem vorgestellten Buch würde ich ja zu gerne mal stöbern. Ich habe ja schon ein paar Sachen zu vergleichbaren Themen, da will ich vor dem Kauf schon immer gerne wissen, ob der Inhalt das was ich habe ergänzt.

Die vorgestellten Schnitte aus der “Pattern Review” sind zwar zum großen Teil nett, aber auch nichts unerwartet spannende.

Beim Lesertip denke ich mir mal wieder, warum ich nie einen einschicke… der “best tip” ist die Verwendung des Spulers der Nähmaschine zum Kordel drehen. Naja, ich mache das mit dem Handmixer… aber selbe Technik…

Knöpfe sammeln ist nicht mein Metier, aber Hinweise wie man bei alten Knöpfen das Material erkennen kann sind für eine Flohmarktgängerin wie mich durchaus interessant. Und aus welchen Materialine man überhaupt Knöpfe gemacht hat…

Weitere Tipf von Kenneth D. King. Diesmal finde ich es nachgerade genial. Eigentlich naheliegend… aber man muß es wissen. Wie man an vielen Stellen außen nahtlos formen kann, indem man die Belege mit Zwickeln versieht, also durch Stückeln in Form bringt. Das ist für V-Ausschnitte schön, aber er zeigt noch ein paar andere spannende Möglichkeiten. (Von denen ich die eine oder andere werde nacharbeiten müssen, um sie zu verstehen. Aber die Anleitung ist wie immer gut bebildert und ausführlich.)

Aufbewahrung wertvoller Kleidungsstücke. Naja, kommt bei mir nicht so oft vor. Und im ehrlich zu sein… die Disziplin, etwa alle halbe Jahre auszupacken und neu einzupacken habe ich eh nicht. Ich bin schon froh, wenn ich nicht vergesse, rechtzeitig neues Mottenpapier nachzulegen. *hüstel*

Die Technik zur Hosenanpassung sind vor allem für Leute interessant, die für verschiedene Leute und in verschiedenen Größen nähen. Und ob man so die Paßprobleme von Frau mhs lösen könnte? Naja, man könnte es versuchen, aber viele “Schiefstellen” wie sie an meinem Körper vorkommen kann man mit der Technik nicht erfassen. Für einfachere änderungen aber sicher eine sinnvolle Methode.

Der ausführliche Blick in ein Haut Couture Atelier (Chado Ralph Rucci) in Wort und Bild ist atemberaubend, aufwendig, kaum zu beschreiben… eben echte Haut Couture, die offensichtlich auch aus den USA kommen kann. (Und tröstlich der Blick auf die Schneiderpuppen nach der Figur echter Kundinnen. Die sind so viel realistischer als die Laufstegmodels… *g*) Und wenn ich mich mal sehr langweile… einige der gezeigten Details lassen sich ganz sicher verwenden.

Danach kommt ein etwas gewollt “peppig” aufgemachter Artikel über Rettungsaktionen bei Nähunfällen. Für jemanden mit etwas Näherfahrung doch recht banal, aber der eine oder andere Anfänger wird sich freuen.

Auch die verschiedenen Techniken für saubere Nahtzugaben bei Seide (und anderen feinen Stoffen) sind nicht neu für mich, aber wer sich zum ersten Mal an so einen feinen Stoff heranwagen will, der findet anschaulich bebilderte Hilfe.

Oh… das hätte ich besser nicht gesehen… Siebdruck auf Stoff. Ich brauche ein großes, gut ausgestattetes Atelier. SOFORT! (Und auch die Möglichkeit selber Siebdruckvorlagen zu erstellen… fertig gekaufte… gefällt mir dann sicher auch nicht.)

Sehr anregend auch der Shopping Guide für Kopenhagen. Schöne Bilder machen Lust. Glücklicherweise ist Kopenhagen weit… gut für meinen Geldbeutel. *hüstel*

“Master Class” befasst sich mit Ärmelschlitz und Manschetten. Auch hier nicht neu, aber eine gute und anschauliche Anleitung. (Für eine Technik, denn es gibt viele und wie man es am liebsten macht kann ja jeder selber entscheiden.) Ich würde sagen für den fortgeschrittenen Anfänger, der zu neuen Ufern aufbrechen will.

Die “Embroidery Essentials” sind heute nur teilweise mein Geschmack, aber ähnliche Muster lassen sich auch ohne Stickmaschine gestalten, allerdings ist das dann natürlich aufwendiger. Klar.

Interessant hingegen die “Beggars Cloth” Stoffe, zusammengesetzt aus einer Lage absichtlich zerrissen, durchlöchert, oder sonst wie beschädigten Stofflage, die auf eine andere Stofflage genäht wird. Das kann man wohl so kaufen, aber auch selber machen. Natürlich extrem aufwendig, aber man muß es ja nicht als Meterware herstellen, man kann sicher auch Akzente setzen. (Und wenn die Motten mal wieder im Stoff waren… auch eine Rettung)

Tja, dann ist das Heft leider schon wieder zu Ende. Noch die kleine Nähgeschichte und natürlich auf der Rückseite die Detailaufnahme, diesmal auf ein Kleid aus Seidensamt mit einer faszinierend gesmokten Raffung. So sauber geht das natürlich nur von Hand. Aber was so ein kleiner Aufwand doch für eine große Wirkung haben kann…

(Und da das letzte Heft ja so spät kam, muß ich vielleicht gar nicht so lange auf das nächste warten. *g*)

Jersey ohne Overlock: Nähte mit offener Nahtzugabe

Knits without a serger: seams with open seam allowances

Von gekauften Shirts sind wir es gewöhnt, daß sie mit der Overlock genäht sind und die Nahtzugaben infolgedessen zusammengenommen versäubert sind. Das erzeugt allerdings recht dicke Nähte und die mag ich persönlich nicht an allen Stellen.

Ganz besonders mag ich sie nicht an der Schulter und auch nicht unbedingt an der Ärmelnaht. Aber das Nette am selbermachen ist: Ich kann es anders machen.

Nahtzugabe flach gebügelt

An diesem Shirt arbeite ich an drei Stellen mit flachgebügelter Nahtzugabe: Die Schultern, die Ärmelnähte und die Teilungsnaht des Einfassbandes für den Ausschnitt. (Das ist die, die das Bild hier zeigt.)

When we look into a purchased shirt we are used to seams where the seam allowances are overcast together with a serger. This of course creates quite bulgy seams, something I do not like everywhere on a shirt.

I hate them on shoulder seams and I do not like them to much on the sleeveseams (depending on fabric and cut). But the nice thing about DIY: I can do it in a different way.

At this shirt I’m using flat seams (seam allowances ironed flat to both sides) on the shoulder seams, the sleeve seams and the seam that connects the two pieces of the band along the neckline. (That’s the seam shown on the pic above.)

Ein Vorteil ein Overlocknaht ist natürlich, daß sie sehr dehnbar ist. Eine normale Steppnaht der Nähmaschine ist das hingegen nicht.

Allerdings… selbst an einem Shirt will man gar nicht bei allen Nähten, daß sie dehnbar sind. Das Paradebeispiel dafür ist die Schulternaht. Hier näht man oft sogar einen Streifen Nahtband oder Stoff mit ein, um der Dehnung entgegen zu wirken. Also könnte man einfach eine gerade Steppnaht nähen und das Problem ist erledigt. Allerdings bleibt der Stoff dehnbar und durch die Steppnaht wird er an der Stelle relativ stark belastet, so daß die Gefahr besteht, daß auf Dauer der Stoff Schaden nimmt.

SchulternahtAlso verstärke ich den Stoff an einer Seite mit Vlieseline. Normalerweise würde ich da Formband nehmen, ich könnte auch schwören, daß ich da noch 5m von habe, aber irgendwie… finde ich das gerade nicht. Also muß G785 herhalten. Mit der Zackenschere geschnitten, damit sich keine Ränder abzeichnen. Und… äh… fürchterlich schief geschnitten. Aber die Naht trifft die Einlage überall. Also egal.

Darüber nähe ich dann nicht mit einer Steppnaht, sondern mit einem minimalen Zickzackstich. Stichlänge 2,3, Stichbreite knapp 1. Das sieht aus wie eine “wackelige” Steppnaht, ist aber tatsächlich schon etwas elastisch. Gerade genug, um etwas Belastung vom Stoff wegzunehmen.

One big advantage of a serger is that the seams are elastic. A normal straight stitched seam with your sewing machine is not.

But even on a shirt we do not want all of the seams to have to much elasticity. The shoulder seams normally are sewn with some none elastic woven ribbon. So you could just straight stitch with your sewing maschine and that’s it. Okay, nearly. You can do this and you will get along with it on may fabrics, but there remains a risk that sooner or later the fabric will break, because the seam holds the still elastic fabric too much.

To prevent that I’m using some light fusible, usually on the back piece of my pattern. Normally I’d use Vlieseline Iron On Bias Tape and I am so sure I still have quite a lot of it but I cannot find it at the moment. So Vlieseline G785 had to do. Cut with my pinking shear to make sure no edge will show on the right side. And… yes… the cutting is quite not so straight at all. But the seam hits the interfacing, so it’s okay.

For sewing I change my straight stitch to a minimal zigzag, like stitch length 2.3, stitch width a tad less than one. The result looks like a wonky straight stitch, but has minimal stretch, enough to take away the stress from my fabric.

Nahtbild

Um den Unterschied zu zeigen habe ich hier noch mal eine Probenaht mit hellem Faden genäht: Die untere Naht ist der normale Steppstich, die obere, etwas ungleichmäßg aussehende, ist in Wirklichkeit ein Zickzackstich. (Klick aufs Photo bringt ein größeres Bild.)

Here the difference: the lower stitching line is the normal straight stitch. The upper one, that looks a bit irregular, is a zigzag stitch. (Klicking on the pic brings the bigger version.)

Auch die Ärmelnaht nähe ich mit diesem Stich. Zumal mein Stoff in Längsrichtung ohnehin nicht sehr elastisch ist.

Braucht man eine elastischer Naht, etwa bei Kindern die unsanft am Ärmel ziehen oder bei Sportbekleidung die stärker dehnbar sein muß, dann muß man den Zickzackstich “steiler” machen. Kürzer und ggf. etwas breiter. Meine Maschine hat dafür eine Art “Sägezahnstich” für hochelastische Stoffe (Blick ins Handbuch der Maschine lohnt immer), man kann diesen aber durch einen Zickzackstich mit Länge 1-1,2 und einer Breite von 1,2-1,5 ersetzen. Einfach ausprobieren, was die gewünschte Wirkung hat. Solche Nähte kann man auch noch gut auseinanderbügeln, auch wenn sie nicht ganz so flach werden, wie eine normale Steppnaht.

For my sleeve seams I am using the same stitch. My fabric doesn’t have much stretch in the lengthwise direction anyhow.

If you need more elasticity in the seam (clothing for children who may pull on their sleeves or on garments for sport) you make the stitch steeper. Shorter stitch length, maybe a bit longer stitch width. My machine has a kind of “saw tooth” stitch for highly elastic fabrics build in (check the manual of your machine). Elseway you can set your zigzag stitch to length 1-1.2 and width 1.2-1.5. Just try what creates the stretch you need. Seams like that can not be ironed as flat as a straight stitched seam, but they are small enough to iron the seam allowances to both sides.

Das sind aber noch nicht alle Möglichkeiten für Säume in Jersey, die kommen in einem eigenen Beitrag.

That are not all possibilities to make seams in knits, more are to come yet.

Revue de Presse: OTTOBRE design woman, Herbst/Winter 5/2008

Ich weiß gar nicht wieso, es muß ein Reflex sein… obwohl ich die letzte Ottobre nicht sehr spannend fand, habe ich beim Besuch im Supermarkt diese hier wieder mitgenommen. Natürlich ohne vorher reinzugucken, denn so gemütlich ist es im Supermarkt nicht… Ich habe bisher auch nur einmal aus ottobre genäht, aber der Schnitt paßte für den ersten Versuch nicht mal schlecht. Vielleicht liegt es daran…

Summary in English: actually I don’t know why I bought this issue of ottobre woman.. in the supermarket, without thinking. There are two rather nice things in it, a tunic with pintuck detail an the front and another one with kind of gathers at the shoulder (ottobre design doesn’t offer linkable pics on their webside 🙁 ). The rest is not to thrilling like a cargo pants (I thought we were over that…) or a fake-wrap top (anybody who has not done this?). Let’s see whether I’ll make something of it in the next years…

Das Editorial ruft, grob zusammengefasst, zu Bauchgefühl, Individualität und ökologischem Verhalten bei der Wahl der Kleidung auf. Das ist schon mal nicht verkehrt.

Das erste Thema nennt sich “vintage Basics”, ist sehr schwarz und weiß (ausgefallene und ungewöhnliche Farben oder so…) und zeigt die gleichen Tuniken wie der Rest der Welt derzeit. Weites Oberteil zum kurzen Rock gibt jeder Frau die Proportionen einer Dreijährigen. Derzeit modisch, ich weiß, aber gefallen muß es mir trotzdem nicht. Wobei die Tunika mit den kleinen Biesen vorne durchaus ganz nett ist. Vielleicht eher in der Version als Kleid? (Wobei mir gerade auffällt… die Finnen scheinen ihre Wohnungen besser zu heizen als ich meine, ein kurzärmeliges Kleid wäre mir im Winter zu kalt. *g*) Leider allerdings nur bis Größe 46, was mir bei ottobre nicht reicht. Die gute Sitte alle Teile in allen Größen anzubieten wurde ja leider rasch wieder aufgegeben.

Nur wenig farbiger wird es unter dem Titel “Nonchalance Day”. Tunika, schmales Shirt, diesmal ein anderer Rock, aber mit der gleichen Silouhette. Und diesmal mit etwas rosa zu grau. Wobei der Schnitt für das Shirt nicht im Heft enthalten ist, auf den zweiten Blick sieht man, daß dieser als Einzelschnitt erworben werden muß. (Wobei ich glaube mich dunkel erinnern zu können, daß in einem der ersten Hefte auch ein schlichtes Shirt dabei war.) Das gleiche Shirt darf dann auch noch mal zu Jacke und Cargohose ran. Die Jacke wieder bewährt schlicht (langweilig wäre ein anders Wort) und Cargohosen…. ich dachte, an denen hätten wir uns allmählich übersatt gesehen?

Dann kommt auch schon der Anleitungsteil in der Mitte. Ich muß gestehen, wirklich prikelnd ist da nichts. Einzig der Pulli Nummer 18 mit den Falten an der Schulter und der tiefen Falte sieht recht interessant aus. Und die Hosen scheinen alle irgendwo auf Hochwasser zu stehen. Da ich nie passende Stiefel finde kein geeigneter Trend für mich…

“Everyday Spices” zeigt dann retroprints. Graphisch und schreiend. (Warum “French Touch” in einem Treppenhaus mit dem Charme eines Behördenflurs photographiert wurde, können wohl nur Finnen nachvollziehen…) Auch hier wieder ein mehr oder weniger unauffälliger Verweis auf einen Kaufschnitt aus dem eigenen Haus. Das ist natürlich legitim, aber praktisch finde ich das in Schnittmusterzeitschriften nach wie vor nicht. Oft will man ja viel später noch was draus nähen und jede Wette… der Kaufschnitt ist dann vom Markt. Die nächste Seite zeigt dann doch noch Farbe, petrol und rosa. Wobei der Jackenschnitt auf dem Photo irgendwie anders aussieht als in der Schemazeichnung (besonders die vordere Kante) und außerdem mindestens eine Nummer zu groß wirkt. Und man erkennt prima, daß der Stoff für ein Kleid nur wenig geeignet ist, da er offensichtlich fürchterlich knittert. (Es sei denn, es wäre ein Crincle Stoff oder so, dann wäre er nur häßlich. Aber dabeistehen tut nichts von Crincle.)

“Sweet Nelly” hat glücklicherweise rote Haare, denn sonst kommt sie in ziemlich totem beige daher. Der Jackenschnitt mit den gebauschten Ärmeln ab Ellenbogen liegt wohl im Trend, das Shirt hat der Schemazeichnung nach ein interessantes Detail an der Schulter, ist aber in schwarz so toll photographiert, daß man genau null Zeichnung erkennt. Das hätte Burda nicht besser machen können.

Bei “Bonjour Hiver” gibt es dann auch wenigstens noch eine Hose bis Gr 52. Dazu ein Fake-Wickelshirt mit seitlicher Raffung (inzwischen habe sogar ich mir ein Wickelshirt genäht, also kann man davon ausgehen, daß das Thema modisch “durch” ist, ich bin da ja eher langsam…) Überhaupt verbreiten diese beiden Seiten ausgeprägtes “Mode für Dicke” Flair. Denn der Mantel hat Gehrocklänge (ein echter Klassiker der Plus-Mode *gähn*) und Pulli 18 (der mir ja sogar gefällt) mit “hüftfreundlicher” Dehnfalte vorne. Ah, sie nennen es Tunika. Egal.

Das war es dann auch schon. Mal sehen, ob ich irgendwas davon jemals nähen werde.

Keine Angst vor Jersey und Strick: Dehnbarkeit und Zuschnitt

Don’t be afraid of knits: Stretch and cutting

Immer wieder ist im Forum die Frage zu lesen, wie man denn mit Strickstoffen und Jersey umgeht, ob man das nur mit einer Overlock nähen könnte,… und nicht nur Anfänger, auch manche Näherin mit Erfahrung schreckt davor zurück. Deswegen beschreibe ich an meinem Motivationsshirt vom September ein bißchen genauer, wie es genäht habe. Ganz ohne Overlock.

Aber da gute Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg ist, erzähle ich erst mal noch ein paar Grundlagen.

Questions about how to sew knits are not so rare in the Forum. And not only beginners but also sewers with quite a bit experience with wovens are afraid when it comes to knits. But there is no reason for fear, and to prove that I’ll describe some of the steps of the construction of my “September motivation” in detail. No serger required.

But as often good preparation is the key, so I’ll start with some basics.

Stoffdehnbarkeit

Die erste Frage die sich bei Strickstoffen stellt ist, wie dehnbar muß er sein? Hier sollte der Schnitt Hinweise geben. Ich habe Glück, denn mein Schnitt von Vogue liefert an der Kante der Schnittüte sogar eine Lehre zum Testen mit.

Der Stoff wird quer gefaltet, an die Kante gelegt und an den beiden Pfeilen (auf das Bild klicken öffnet eine größere Abbildung) mit je einer Hand festgehalten. Die linke Hand bleibt wo sie ist, die rechte dehnt den Stoff bis zu dem zweiten angezeichneten Pfeil. Kann ich den Stoff ohne brutale Gewalt so weit dehnen, stimmt die Dehnbarkeit. Die geforderte Dehnbarkeit hier ist eher moderat.

One of the first questions when working with knits is the question: How much stretch do I need? Here the pattern should tell you something about. My vogue pattern has the most comfortable way to test the amount of stretch.

There are marks on the edge of the pattern envelope. You fold the fabric crosswise, align it with the marks and hold the fabric. Left hand on one mark, right hand on the other. The left hand remains, the right hand stretches the fabric to the second mark. (Clicking on the pic will show a bigger version.) If you can do so without overstretching the fabric, the amount of stretch is just right. (My pattern needs only a moderate amount of stretch.)

In der Regel geht es um die Dehnbarkeit quer zur Stoffbahn, den Gestricktes ist in erster Linie quer dehnbar. Geht es um die Längsdehnung, sollte das explizit beim Schnitt vermerkt sein. Manchmal ist auch gefordert, daß Stoff bi-elastisch ist, also in beide Richtungen dehnbar. Dann können auch zwei unterschiedliche Angaben vorhanden sein.

Leider machen es einem nicht alle Schnitte so komfortabel. Gelegentlich sind Prozentangaben vermerkt, so wie “10 Prozent Dehnung” oder auch mal (bei Stoffen für Sportbekleidung) 100 Prozent Dehnung. Dann macht man den Dehntest wie geschildert mit einem Maßband oder malt sich diese Lehre selber. (10 Prozent Dehnung bedeutet, daß man den Stoff im Abstand von 10 cm anfasst und auf 11 cm dehnt. Bei 100 Prozent Dehnung müssen sich 10 cm auf 20 cm dehnen lassen.)

Unangenehm wird es erst, wenn der Schnitt nur von “moderater Dehnung” oder “starker Dehnung” spricht. Dann hilft leider nur raten und Erfahrung.

Usually the stretch is across the fabric, that is where knits naturally stretch. If lengthwise stretch is needed, then it should be indicated with the instructions. If the fabric has to stretch lenghtwise and crosswise this also should be indicated. Here you might also find a different amount of stretch needed for each of the directions.

Not all patterns make testing the stretch so easy. Sometimes you will find something like “10 % stretch needed” or even “100 % stretch needed” (some patterns for swim- or sportwear require that). Then you can test your fabric with tape measure or ruler in hand. Or you make those marks yourself on a piece of paper. (10 % stretch means that 10cm of fabric have to be stretched to 11cm, 100% would mean stretching the 10 cm of fabric to 20 cm)

And sometimes indication will just say something like “moderate stretch”, the you have to guess.

Bei mir stimmte die Dehnbarkeit übrigens perfekt, also der ideale Stoff für den Schnitt.

(Kann ein Stoff eigentlich auch zu stark dehnbar sein? Intuitiv würde man sagen, nein, kann nicht. Das stimmt aber nicht ganz. Denn nicht jede Stelle an einem Kleidungsstück soll sich gleichermaßen dehnen. Und wenn der Stoff sich stärker dehnt als benötigt, kann der Sitz ebenfalls verändert werden. Man denke nur an Schulternähte, die sich auf einmal bis auf den Ellenbogen dehnen. Es muß nicht immer negativ sein, aber man sollte im Kopf behalten, daß es anders wird.)

In my case the stretch just fits perfectly the requirements of the pattern.

(Can a fabric have to much stretch? First thought might be “no”. But that is not the whole truth. Not everything on a garment is supposed to stretch the same amount. And if the fabric has more stretch than needed, then this can alter the fit of the garment. Just think about the shoulder seam. If a garment has to much stretch there, the shoulder of the garment ends up halfway down the arm… More stretch does not have to be bad, but keep in mind that it will be different.)

Stoff faltenDer nächste Punkt an dem sich Jerseys und Strickstoffe von Webstoffen unterscheiden ist die Ermittlung des Fadenlaufes. Zum einen hat ein Strickstoff streng genommen keinen Fadenlauf sondern einen Maschenlauf.

Falte ich einen Webstoff für den Zuschnitt, kann ich die Webekanten aufeinanderlegen und den Stoff glatt streichen. Ist er nicht in sich verzogen, dann liegt er auch gerade.

Bei einem Strickstoff ist das nicht der Fall. Dazu muß man wissen, daß Strickstoffe in der Runde gestrickt werden (quasi wie gigantische Schläuche) und dann aufgeschnitten. Durch das Stricken in der Runde läuft die Stoffbahn aber automatisch etwas schräg. Will ich also sauber im Maschenlauf zuschneiden, muß ich auch genau im Maschenlauf falten. Und muß dazu gucken, wie meine Maschen laufen. (Man kann natürlich auch einlagig zuschneiden, aber auch dann muß man den Maschenlauf finden, und zwar für jedes Schnitteil.)

Da mein Stoff interlockartig gearbeitet ist, verlaufen auf der Rückseite rechte Maschen als Längslinien. Ich suche mir so eine Maschenreihe und falte genau daran entlang. (Ich habe versucht, das Bild etwas zu bearbeiten, daß man das so halbwegs erkennt.)

Before you can cut a knit fabric you have to find the grain. That is a bit different from wovens.

For a woven you can fold it, bringing the selvedges together, then you straighten the two layers and if the fabric is straight in itself, the your fold will be on the grain. For knit fabric this cannot work. Knit fabrics are normally knit in rounds, like a giant tube. Then they are cut open, so they can lay flat. But this also means, the stitches do not run straight but are a pit slanted. Therefor, to fold exactely on the grain, you have to search the grain and fold along it. (Another option is of course, to cut the fabric in one layer, but then you will have to search the grain for each piece of the pattern.)

My fabric is a bit like interlock, so there are knit stitches on the wrong side of fabric. I just have to identify one “column” of stitches and fold along that. (I’ve changed the picture a bit, hoping that this makes the way the stitches run a bit more visible.)

gefalteter Strickstoff

Das letzte Bild zeigt den gefalteten Stoff.

Hier sieht man (mehr oder weniger) den Unterschied zu einem Webstoff. Das was den Schnittkanten entspricht liegt nicht gerade aufeinander, wenn der Stoff sauber im Maschenlauf liegt.

Der schwarze Strich an der linken Seite zeigt die obere Stofflage, der rote Rand ist die untere Stofflage.

The last picture shows the fabric folded on the grain.

Here you can see (more or less…) the difference to a woven fabric: that what is equivalent to the selvedges of a woven fabric is not aligned, when the fabric is fold correctly on the grain.

The black line on the left side shows the upper layer of the fabric, the red part that reaches a bit beyond that is the lower layer of the fabric.

Revue de Presse: burda Modemagazin 10/2008

Diesen Monat bin ich ja superspät mit der Presseschau. Aber es sind ja noch ein paar Tage, bis das neue Heft erscheint… Ich hoffe, den Rest des Monats etwas “aufarbeiten” zu können.

Am inoffiziellen Motivationsmonat “Jacken und Mäntel” werde ich zwar teilnehmen, aber der Schnitt ist so einfach, daß ich nur das fertige Teil zeigen werde, weil es nichts besonderes zu zeigen gibt. Also kann ich mich den Strickstoffen aus dem letzten Monat widmen. Und natürlich den Zeitschriften…

This month I am super late with my “revue de presse”. But there are some days left, before the next BWOF appears… I hope I will be able to work up what is left from the last month.

I’m planning to take part in the inofficial month sew along “jackets and coats”, but the pattern is so easy, that I will just show the finished jacket, because there will be nothing special to show. And of course there are several journals to review…

Summary in English: The most thrilling part of this issue are the pictures of Paris… apart from that I like shirt 114 and dress 115 (same pattern), but I see it more as a stylish night gown. Where the deep neckline would fit perfectly. The Download-pattern is a coat I like, but only up to size 44. And I like the trench coat for plus sizes enough to consider a new round of fitting issues with burda and several muslins. What is a pity is, that my sweetheart wouldn’t wear any of the men’s pattern, because they are somewhere between business and casual, a style I like quite a lot

Der Titel ist mal wieder vorwinterlich schwarz-weiß. Und im Editorial geht es um Abendkleider. Besonders in schwarz.

Die “modern woman” hält sich in Paris auf. Bilder zum Träumen. Place de la Concorde, Place Vendome, … wieder Concorde,… Montmartre, Metro Abesse,… ach so, es geht um die Mode. *hüstel* Okay, nochmal zurück,… Plüschmantel mit 3/4 Ärmeln, trotz langer Handschuhe nicht so praktisch.

Das Shirt 114 zieht meine Blicke natürlich sofort auf sich. Nachdem ich sie von der Pariser Kulisse abgewendet habe… Warum das wieder nur bis Größe 44 im Heft ist? Aber ich bekomme ja Übung im Vergrößern. Nur der Ausschnitte… wer trägt denn so was bis zum Bauchnabel?

Die Röcke… na gut. Röcke halt. An der Trenchjacke 104 zieht mich ja vor allem der Stoff an. Wobei ich den gerne in einer anderen Farbe hätte… Wie Kleid 112 sitzt wäre ja spannend, aber das Bild schweigt sich darüber aus. Dafür gibt es einen Blick über Paris. Auch am nächsten Bild ist die Kulisse spanneder als die Bluse. Wobei das Schlaufendetail vorne auch große Größen tauglich ist und sicher an jede Bluse angebaut werden kann. Verspielt ohne Rüsche… doch, hat was. Bei Jacke 108 ist wieder vor allem der Stoff spannend. Nur in einem anderen Ton für mich…

Der Maßschnitt. Nun gut. Vor Pariser Kulisse. Irgendwo um den Louvre/ Musee des Arts Decoratifs herum?

Die Fashion News zeigen Karos. Ich liebe Karos, vor allem rote. Die Sneaker hätte ich zu gerne… oder die Espresso Tassen? (Halt, Stop! Ich habe genug Geschirr…)

Das Shirt mit dem aufregenden Ausschnitt gibt es noch mal als Kleid 115. Nicht daß das Bild einem irgendwas zeigen würde… Diese Prints stehen mir ja auch gar nicht. Aber wenn ich mir das recht überlege… Der Schnitt mit dem tiefen Ausschnitt und den Kimonoärmeln ist doch wie gemacht für meine geplanten “angezogeneren” Nachthemden… *g*

Dann haben wir mal wieder ein Wickeltop. Schon lange nicht mehr gesehen… Und überhaupt… an diese kontrastreichen und graphischen Prints ist eigentlich jeder Schnitt verschwendet. Man erkennt eh nichts…

Dem must-have der Sasion würde ich gerne zustimmen. die gemusterten Strumpfhosen waren so ungefähr das einzige wirklich schöne an der Mode der 80er, die nehme ich gerne wieder. Nur nicht an meinen Beinen. Abgesehen davon, daß es die in meiner Größe nicht gibt… sie sehen leider auch gar nicht schön aus. Aber im Straßenbild hätte ich nichts dagegen, die öfter zu sehen.

Fusselig ist der “fashion-flash”. Nämlich mit falschem Fell. Auch hier wirken mehr die Stoffe als die Schnitte, wobei mich keiner der Pelze vom Hocker haut.

Genausowenig wie der Verweis auf die burdafashion Seite. (Doch, die Werbung für den “Lisa-Freundeskreis”. Mit der Zeitschrift in Verbindung gebracht zu werden ist doch peinlich. Das wäre ja fast ein Grund, Burda künftig zu meiden… 😮 )

Passend zum Pelzthema gibt es auch Verarbeitungstips für den Plüsch im “workshop”. Nichts neues. Bis auf die schmückenden Druckknöpfe. Da könnte ich mich auch mit abfinden, wobei die eigentlich schon wieder zu schön sind, um sie unter dem Flausch zu verstecken. 😉 Mal sehen, ob ich so was in Köln auch finde.

Die nächsten Seiten widmen sich einem unvermeidlichen Frauen-Accessore: Den Schuhen. Ankleboots finde ich in allen Varianten häßlich, stelle ich wieder fest. Die Schafststiefel sind da schon eher auf meiner Linie. Schmerzliche Erfahrung hat allerdings gezeigt, daß ich die vermutlich auf Maß fertigen lassen müßte. Und dann sähen sie immer noch nicht gut aus, an meinen Waden. Und die Pumps mit Blockabsatz… zu hoch, zu viel Plateau, zu plump. Naja, spart Geld, wenn mir nichts gefällt.

In der Freizeit geht es sportlich weiter. Nett, nähbar und tragbar, aber durchweg nix, was mich vom Hocker reißt.

Claudia Sträter ist die Marke, die im Exklusiv-Design präsentiert wird. Nie gehört. Aber wann merke ich mir schon mal Markennamen? Das Modell ist das Titelmodell. Net, wenn auch keine Proportion für mich. Und habe ich nicht so was in der Art (in anderen Farben) auch erst in der Herbst-Kollektion von Vogue gesehen? Naja, was modisch ist müssen alle haben, wie immer.

Die “mode-ideen” zeigen, daß ein Cardigan aufgepeppt noch altjüngferlicher aussieht, als ein schlichter Cardigan, wenn er passen kombiniert ist. :-/

“Look der Stars” ist der Trenchcoat 146. Den gibt es als Download-Schnitte. Der wäre genau richtig, denn ich brauche dringend einen neuen leichten Reisemantel. Aber bis Größe 44 hilft er mir wenig. Und bevor ich mit Download und kleben anfangen, suche ich vielleicht doch lieber ein Modell das besser paßt. Außerdem halte ich schon seit Jahren nach einem passenden Stoff Ausschau, ohne fündig zu werden. Entweder die Farbe paßt nicht oder das Material. Er soll ja tatsächlich wetterfest sein…

Oh, schon wieder Parisbilder! Diesmal die neue Bibliotheque National F. Mitterrand.

Ach so, um Männermode geht es. Die Modelle gefallen mir diesmal alle sehr gut, weil sie durch Schnitt und Stoff irgendwo zwischen casual und business liegen.

Gut, die Photos lassen es nicht wirklich erkennen, aber dafür gibt es ja die Schemazeichnung. Den Caban 135 mag ich sehr gerne (da hätte ich sogar dunkelblauen Stoff dafür…). Genauso die Zipperjacke 134. Ob man die statt aus Sweat auch aus was wasserfestem nähen kann? Dann würde mein Schatz sie ja vielleicht sogar tragen. Aber fester Stoff für einen Schnitt für Sweat… das geht wohl eher nicht gut. *seufz*

Der kreative Kopf des Monats heißt Maria Luc. macht zauberhafte Kostüme und hat sein (bzw. ihr) Atelier in Köln… Ob man da mal eine Besichtigung machen kann? *hüstel*

Ach, in Plus-Größe gibt es auch einen Trench! Der sieht nicht mal schlecht aus. Habe ich wirklich Lust auf eine Runde Schnittanpassen? Mit Probemodell? *seufz* 3,60m Stoff braucht man, das merke ich mir mal, falls mir doch der passende Stoff über den Weg läuft….

Daneben ein schönes Twin-Set. Auch so, das darf man kaufen.

Jacke 128 und Hose 129 sehen auch nicht übel aus. Aber da die Hose mal wieder aus Stretch-Stoff ist, muß ich mir schon keine Gedanken mehr machen, ob die Quernähte jetzt ungünstig sind..

Mantelkleid. Na gut. Dauerbrenner

So, fastforward durch den Kosmetik-Teil.

Kurzer Boxenstopp an der “szene”.. nein, nichts spannendes.

Die Reise geht nach Istanbul. Bunt, sehr bunt. Kein Klischee, das nicht bedient wird… *g* Aber das es dort eine spannende Modeszene geben soll habe ich auch schon gehört. Findet man türkische Modelabel eigentlich auch schon in Deutschland?

Ach, die Kindermode fehlte ja noch. Wieder aus Paris. (Bei meinem letzten Besuch dort bin ich beim Runterlaufen von Montmartre übrigens an dem Laden “puree jambon” vorbeigelaufen.) Sarouelhosen an Kindern… naja, über dem Windelhintern machen sie wenigstens Sinn. Und das graue Hängerkleid mit den Rüschen sieht aus, als hätte man Reste mehr oder weniger willkürlich aus der Kiste verarbeitet. Ich fürchte, das ist diesmal nicht mein Stil. Das Cape ist recht schön, aber ob Kinder das zu schätzen wissen, wenn die Arme rausgucken?

Interessanter sind da die Halloweenkostüme von burdaStyle, besonders die Spinne. (Was mich wieder dran erinnert, daß ich mich da nicht mehr einloggen kann und auch nicht fragen, was mein Paßwort war, weil genau diese Funktion nicht mehr funktioniert. Naja… eben Modespezialisten ohne Ahnung von Programmierung oder so. 😉 )

Der Dekotrend verbraucht diesmal viele Polsternägel. Beziehungsweise Knöpfe. Gut, daß mir das nicht gefällt, sonst wäre ein Ehekrach fällig. Die Decke mit dem Smok ist zwar wunderbar drapiert… aber als Decke nutzt sie so wohl nicht mehr viel… und Form ohne Funktion ist mir bekanntermaßen zu wenig. Noch bißchen Lila für die Innendeko… und ich kann mich schon mal selisch aufs nächste Heft einstellen, das kommt ja bald…