Jeans stopfen: Innere Beinnaht

durchgescheuerte StelleMit durchgescheuerten Beinnähten hat eigentlich (fast) jede Frau zu kämpfen. (O-beinige und magersüchtige Modelfiguren ausgenommen. Und vielleicht noch extrem Zierliche mit einer Körpergröße unter 1,55 m 😉 )

Mehr Rundungen machen das Problem natürlich nicht besser, ich gestehe es. :o)

Andererseits kann gerade an dieser Stelle ein rechtzeitiges Eingreifen die Lebensdauer einer Hose mehr als spürbar verlängern. Und so lange man nicht die Beine spreizt, ist die Stopfstelle sogar unsichtbar und kann deswegen auch schnell durchgeführt werden.

Gestopft Hier ist ein Beispiel für eine Scheuerstelle knapp neben der inneren Beinnaht.

Der Stoff ist fast durch, aber noch nicht ganz.

Wie auch beim Hosenbode bügle ich auf der linken Seite Vlieseline unter, G785 oder alles andere was weich ist und die Stelle stabilisiert.

(Auskühlen lassen nicht vergessen!)

Tja… und dann einfach mit dem genähten Zickzackstich einmal längs nähen. Die Stichlänge sollte nicht zu eng sein, weil die Stiche sonst das Gewebe mehr beschädigen als stützen.

Loch auf der Naht

Und die feinstmögliche Nadel nehmen, die durchkommt, also nicht unbedingt die Jeansnadel. Ich nehme auch gerne die Titan-Sticknadeln von Organ dafür.

Die andere “beliebte” Stelle für Scheuerstellen ist genau auf der Nahtzugabe der inneren Beinnähte.

Das hat sogar einen Vorteil, nämlich daß man die Stelle gar nicht extra verstärken muß, sondern die Nahtzugabe selber als Verstärkung mit eingenäht wird.

Allerdings gibt es auch einen Nachteil, denn je nach dem wie breit die Nahtzugabe ist, wird sie von der Maschine kaum transportiert. (Wenn die hohe Nahtzugabe nämlich genau zwischen den Transporterzähnchen liegt.

Also bietet sich freies Sticken mit versenktem Transporteur an.

Jedoch bekommt man die dicke Naht auch nicht gut in den Stickring gespannt. (Keine Ahnung, ob es mit den Holzstickrahmen besser geht… ich könnte es mir aber vorstellen.)

Ist aber auch gar nicht nötig.

Ich versenke den Transporteur, benutze den Stick-/Stopffuß und lege einfach los. Das geht tatsächlich auch ohne Stickring, denn der Stoff ist ja steif und fest.

Wie bei den meisten anderen Jeansflickereien suche ich mir einen passenden Faden und arbeite dann in Schrägrichtung, zwischen den “Rippen” der Köperbindung.

freies Stopfen in RippenrichtungWas, wie das letzte Bild zeigt, ja auch gut funktioniert.

Direkt auf der Beinnaht bilden sich bei mir eher runde Löcher, als längliche Schadstellen, deswegen ist die modifizierte Technik für kleine Löcher geeignet.

Wer eher lange “Reibestellen” hat, benutzt auch auf der Nahtzugabe besser den dreigeteilten Zickzack-Stich.

Trotz der ganzen Flickereien ist meine Lieblingsjeans allerdings nicht mehr lange zu retten.

Es wird also demnächst vermutlich einen Bericht über das Schnitt abnehmen von einer Hose geben. :o)

I own exactely two pair of blue jeans. That I bought in Pittsburgh in 2003. As the label of my favourite pair from “Lee” is completely washed out I cannot read neither the size nor the type and I cannot replace them without going to the States. Which I’m not intending to do in the next years. So I learned a lot about repairing jeans.

Here I show two methods of repairing the inner leg seams.

But one of these days (weeks/ months) I will have to copy the pattern from my favourite jeans, because they are nearly beyond any mending and reparing…

Knäuelgefärbt wird patchgestrickt

TestgestrickFür mein letztes Färbeexperiment hatte ich ja lange überlegt, wie ich es verstricken wollte.

Einfach nur geradeaus hoch… ne, zu langweilig.

Hm…

Doch… da war ja noch was, was ich auch schon immer mal probieren wollte… vermutlich kann man sich nicht mehrfach mit Liane unterhalten, ohne unweigerlich Lust zu bekommen, auch mal Patchwork zu stricken.

(Wobei meine Strickerei jetzt bei weitem nicht an Lianes Kunstwerke hinreicht!)

Ich war mir auch sicher… irgendwo in einer nicole war das sogar mal drin. Dummerweise sind die meisten Ausgaben bei meiner Mutter, also gut 500km entfernt. 🙁 Dann gäbe es Lianes Buch zum Thema… kann man bestellen…. ber ich wollte, wie immer, nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, SOFORT anfangen.

Also beschloss ich nach dem alten Motto “es gibt rechte und linke Maschen, also kann es so schwer nicht sein” einfach mal anzufangen. Von dem Geburtstagsschal von Thomas hatte ich ja noch Garn in orange und schwarz übrig, zwei Farben, die ich für mich eher nie verwenden werde…

A very specially dyed yarn needs something special to knit it up… since I’ve met Liane, who is a real knitting artist several times at the “Hobbyschneiderin-Kongress” in Aachen the idea of patchwork-knittig was set somewhere in my mind.

mitschreiben Only… how to do that? I’ve never tried that myself. I was sure to hae something about that in some old knitting magazines… at my mothers place, 500 km away.

Ordering a book about it wasn’t an option either, after I had taken the decision I wanted to start AT ONCE.

So I took some restover yarn from a gift, in colours I would never use for myself and started…

Im Prinzip ist es ja nichts anders als anschlagen und abketten… zehn Maschen auf zehn Reihen… nö, das geht schon mal nicht. Die Regel fürs Aufnehmen von Maschen aus Längskanten ist ja “drei Maschen aus vier Reihen”… also ungefähr 13 Reihen bei zehn Maschen…

Nach einigen Versuchen funktionierte das gar nicht so schlecht.

Aber es bleiben so viele Fädchen übrig… da ich ja nur mit einem Faden stricke, ist das irgendwie lästig. Es kostet auch so einiges an Garn. Ich habe ja nur 100g.

*grübel*

*rumprobier*

Heureka!

Wenn man die Maschen nicht einfach abgekettet, sondern zusammenstrickt und gleichzeitig neue Maschen aufnimmt, die man sofort stillegt… hat man tatsächlich immer da neue Maschen, wo man weiterstricken möchte…

angestricktAllerdings wird das doch alles ganz schön kompliziert, so daß ich mir Mühe gebe, möglichst genau aufzuschreiben, was ich wie getan habe.

Patchwork-Knitting is easy. You just cast on, cast off, … and so on. That’s more or less it.

Only this creates a lot of loose ends, to weave in later. I hate waving loose ends. :o)

And I’m only using one ball of yarn, not several ones, so… I tried, and tried,… and YES! It’s possible.

You can create the same effect without really casting off and on, but with decreasing and increasing at the right places (and using double pointed needles) I have only few loose ends.

Because I see a certain risc of getting a serious and permanent twist in my brain if I tried to remember all that I’m taking notes. (Which at least I am able to read, if nobody else is… 😮 )

Dann weg vom Probestück, zu meinem gefärbten Garn.

viele Hilfsnadeln Das sieht doch schon ganz niedlich aus.

Etwas unregelmäßig, aber ich denke, beim Filzen wird sich das ausgleichen. Ich versuche ja bewußt, locker zu stricken.

Je weiter ich stricke, desto mehr Spaß macht es!

Es ist nicht wirklich schwierig, geht nach kurzer Eingewöhnung wirklich fix von der Hand, aber es wird auch nicht langweilig.

Mit den vielen Rundnadeln muß man zwar etwas aufpassen, daß keine herausfällt, aber ich kann sogar im Zug und in der Straßenbahn daran arbeiten.

It’s crazy… the more I knit, the more fun is it! I really could get addicted to it.

After a few patches I have enough routine to knit without much thinking, but it doesn’t get boring either!

And I can very well knit in trains…. I have to take care, not to loose one of the circular needles, but…. I can do it.

schlampige Zeichnung führt zu FehlernThe bigger it gets the more fun it is! Another great thing is, that I didn’t have to decide about the size in advance. I started in one corner and went to both directions, until I thought it was enough.

Always keeping in mind, that I have only one ball of yarn…

Ein großer Vorteil meiner Stricktechnik ist, daß ich mich nicht vorher entscheiden mußte, wie groß das Werk werden soll.

Ich fange ja in einer Ecke an und kann so nach oben und zur Seite stricken, bis ich denke, es reicht.

Und dabei immer im Blick behalten, daß ich nur genau dieses eine Knäuel habe…

Ach ja, sagte ich schon, daß genaues Mitzeichnen über den Strickfortschritt wichtig ist?

Genau… nicht schlampig. *hüstel*

Das war jedenfalls der Moment, als ich fand, daß an meinem Gestrick irgendwas nicht so ganz paßt… der Moment, bevor ich ans Auftrennen ging.

saubere Zeichnung Wer mag kann gerne gucken, worin der Fehler besteht…. ich habe ihn letztlich auch gefunden.

Und danach das Schema nochmal gezeichnet, aber ordentlich.

When I had nearly finished, I found out, how important it is, to make a more or less precise sketch. The one above was not precise enough…. so I had to press the “undo” button for knittig. :o)

As I cannot draw the least bit, the next sketch isn’t more beautiful, but a little more precise.

If you like puzzles you can try to figure out where the mistake happend… 😉

Danach ging es zum Glück problemlos weiter.

Nachdem ich mit dem gepatchten Teil fertig war, war doch noch etwas Garn übrig, so daß ich mich entschied, oben noch einen Rand anzustricken.

Mir gefällt es so weit sehr gut, auch wenn es nicht ganz gleichmäßig gestrickt ist.

Ich hatte zuerst versucht, besonders locker zu stricken, weil es dann besonders gut filzt, habe aber gemerkt, daß das mit dieser Stricktechnik keine so gute Idee ist. Deswegen ist es in der Anfangsecke lockerer als im weiteren Verlauf.

Aber ich bin doch recht zuversichtlich, daß sich das beim Filzen ausgleichen wird.

Strickstück fertig

Und ich muß nur wenige Fäden vernähen. 🙂

The rest I could finish without any further problems.

As I had quite some yarn left, I decided to ad a kind of straight border to the upper part.

So far I quite like the result. The way the colours went through the wool was just completely unpredictable… what I like.

The knittig is quite irregular, because when I started in the right lower corner I tried to knit very loose, because that results in a nicer felting. But after some time I found out, that this is not really a good idea with this technique.

So I changed to”normal” loose knitting. (Needles size 6 for a yarn you normally would knit with 4 results in loose knittig.)

But I think felting will take out the irregularities.

So far I love it and I’m very curious, how it will change in the felting process…

After weaving in the few (!)loose ends… :o)

Ach ja, Liane hat mich inzwischen aufgeklärt… wenn man nicht abkettet und neu aufnimmt ist es gar nicht Patchwork stricken. Dann ist es Flechttechnik. :o)

By the way… meanwhile Liane informed me, that what I did isn’t patchwoik knitting, because I didn’t cast off between, but something else. I think the name of the technique in English is Entrelac… ?