Die Tücke des Hintergrunds…

Auf der Suche nach ganz was anderem fand ich irgendwann letztes Jahr ein Motiv bei Urban Threads, bei dem ich spontan an jemanden denken musst, für den das passt. Das Motiv ist kitschig und ich wollte es ganz bewusst auf einen mindestens ebenso kitschigen Hintergrundstoff sticken. Den ich dafür sogar extra gekauft habe.

Als vor Weihnachten das Stickmodul eh ausgepackt war, habe ich auch diese Stickerei mitgemacht. (Es ist “anlasslos” im Sinne, dass kein Geschenk zu einem bestimmten Anlass erwartet wurde.)

Das Ergebnis war allerdings nicht ganz wie erwartet…

Der Hintergrund scheint durch (was noch vorsichtig formuliert ist), die Details der Stickerei sind nicht zu erkennen, bzw. nicht so gut wie der Stoff dahinter.

Das… war nicht der Plan. Ich hatte übersehen (ich lese allerdings auch nie, was bei den Stickmustern so dabei steht, vielleicht hätte man es sehen können), dass der aquarellig-zarte Gesamteindruck der Stickerei genau dadurch entsteht: Die Stichdichte ist locker und lässt den Untergrund durchscheinen.

Zum Glück hatte ich noch genug Stoff (es war nur so ein Coupon) für einen zweiten Versuch…

Deutlich besser!

Ich habe ein Stück weißes Leinen aus meiner Restekiste (erst mal gebügelt…) aufgelegt und dann die weißen Stiche sticken lassen.

Als die Maschine für den Farbwechsel stoppte, habe ich den Stoff dann knapp außerhalb der Stiche abgeschnitten und einfach weiter sticken lassen.

Nach unten, wo das Banner drüber ist, habe ich etwa einen Zentimeter unterhalb der Stiche stehen lassen, habe den Stoff aber ausgefranst, also die Querfäden entfernt und nur die Längsfäden stehen lassen. Was einen besseren Übergang in die Transparenz ergibt.

Das Ergebnis ist jetzt tatsächlich für mich perfekt. Die Katze leuchtet weiß auf dem Hintergrund, auch die rosigen Bäckchen sind gut zu erkennen. Gleichzeitig bleibt der transparente Gesamteindruck erhalten, auch weil der Hintergrund immer noch durch das Leinen durchscheint.

Inzwischen ist es auch schon gerahmt und verschenkt. 🙂 (Und der Beschenkte hat sich sehr gefreut.)

Kaffee Handtuch

Kaffee macht, wie wir wissen, gerne nachhaltige Flecken an den Geschirrtüchern. Was ggf. den Familienfrieden stören kann.

Deswegen habe ich zum Einwickeln des verschenkten Kaffees dann gleich noch ein farblich nicht so empfindliches Geschirrtuch verwendet, das dank Stickmaschine mit einem passenden Motiv von Urban Threads personalisiert wurde.

Im Nachhinein hätte ich das Motiv vielleicht etwas weniger verkleinern sollen, weil ein paar Details nicht mehr so gut rauskommen, aber technisch hat das verkleinern auf der Maschine gut funktioniert. (Allerdings hatte ich auch die Stichdichte etwas reduziert. Geht ja auch direkt an der Maschine.)

Kaffee und Tuch kamen jedenfalls gut an.

Spitze(n) Weihnachtskarten!

Für meine textilen Weihnachtskarten setze ich ja, seit ich sie haben, gerne die Stickmaschine ein. Leider gibt es bei Urban Threads nur ein Motiv für gestickte Weihnachtskarten auf Papier und das hatte ich letztes Jahr schon (oder erst), also musste dieses Jahr was anderes her. Aber Spitze (FSL oder Free-Standing-Lace) wollte ich auch schon lange mal ausprobieren und das war die Gelegenheit.

Da die Motive von Urban Threads bisher auf meiner Maschine gut stickbar waren, fand ich das für einen ersten Versuch sinnvoll und fand diesen Stern. Gedacht ist er, um statt einer Schleife ein Geschenk zu zieren, aber ich fand den auch für eine Karte gut.

Da der Stern auf Standardkarten passen sollte (ohne dass mich das Sonderporto für Größenüberschreitung umbringt), habe ich ihn um 5 Prozent verkleinert. Die erste Version fand ich dann aus dem Bauch raus etwas sehr dick gestickt und habe die Stickdichte vorsichtig um 3 Prozent verkleinert. Was Problemlos reichte, um den Stern auch ohne Unterlage stabil zu halten.

Gestickt habe ich auf zwei Lagen Soluvlies. Wobei ich die eine Lage in den Rahmen eingespannt habe, die zweite Lage war kleiner, die habe ich mit Odif 505 aufgeklebt, die reichte aber nicht bis in den Rahmen. Da ich immer eine Runde Heftstiche sticken lasse, waren die beiden Lagen gut genug aufeinander befestigt.

Anschließend habe ich die Sterne grob ausgeschnitten und dann das Soluvlies in Wasser aufgelöst. Im Gegensatz zu Bekleidung, wo man ewig spülen muss (was bei mir dann am Ende die Waschmaschine erledigen darf), bis der Stoff wieder weich ist, ist es für die Weihnachtskarten von Vorteil, wenn sie steif bleiben. Also reicht es, zu spülen, bis nichts mehr zu sehen ist.

Danach erst mal gepresst zwischen Stofflagen (Ich hatte Frotteehandtuch und Küchenhandtuch) trockenen lassen. Und dann noch mal weiter gepresst ohne Handtuch ganz trocken werden lassen. Sonst wellt sich das.

Überrascht war ich, wie unglaublich viel Garn das Zeug verbraucht… ich dachte, ich brauche mal die vielen Röllchen rotes Gütermann Stickgarn (das ich eh nicht so gerne mag) auf. Das lief aber durch wie nix. Nach der ersten Unterfadespule habe ich dann mit roten AlterfilS 120 auf dem Unterfaden weiter gemacht. Ging auch ohne Probleme. Einer der Sterne bekam dann auf die letzten Meter noch Ackermann Stickgarn mit rein. (Jetzt weiß ich, dass sich das auch problemlos stickt.) Die Farbe ist nicht ganz identisch, aber gut genug. Besser als wegwerfen. (Und es ging um ein paar hundert Stiche.)

Testweise habe ich dann einen Stern nur mit AlterfilS 120 Nähgarn gestickt. Auf den Karten sieht man die Rückseite ja nicht. Das ging an sich auch gut, war aber etwas grob. 150er oder 180er hätten vermutlich gepasst, für einen matten Look. Hatte ich aber nicht in einer passenden Farbe da.

Die restlichen Sterne wurden dann dunkelgrün. Weil ich da auch noch Gütermannstickgarn habe. Da habe ich für den Unterfaden gleich Nähgarn genommen. Im Ganzen waren es dann elf Sterne. Einen (noch mit Stickgarn im Unterfaden) behalte ich für mich, der wird Baumdekoration. Deswegen auch die “schöne” Unterseite.

Als Karten hatte ich noch Rohlinge von vbs Hobbyversand. im “Packpapier-Look”. (Was etwas pervers ist, weil es keineswegs Packpapier ist, sondern normaler Karton mit einem Packpapiermuster bedruckt. Das war aber vor der Bestellung nicht zu sehen und nachdem ich sie mal habe, werden sie auch verbraucht.)

Befestigt habe ich die Sterne mit einem Stück Alterfil Metallic in Gold (weil… war da) und einer sehr feinen Häkelnadel (1mm oder 0,75 oder so), die wohl noch von meiner Oma ist. Oder einer anderen Oma. So was landete ja immer bei mir.

Einfach den Faden an den Seiten von hinten nach vorne ziehen (die Häkelnadel ist relativ spitz, mit der kann man auch Löcher in den Karton bohren) und in der Mitte durch ein Loch wieder auf die Rückseite. Dort verknoten (über dem quer laufenden Faden, das verhindert, dass sich der Knoten durchs Loch zieht) und schon hat man eine attraktive Karte. Geht schneller als jedes Kleben und wenn der Empfänger will, kann er den Stern abschneiden und woanders zur Deko verwenden.

Ich glaube, so schnell war ich noch nie mit den Weihnachtskarten fertig. Die inzwischen natürlich auch alle auf die Reise gegangen sind. 🙂

Nadelstatistik 2022

Alle Jahre wieder… aber das schreibe ich wirklich vor allem für mich selber. Dieses Jahr ist die Bilanz im Vergleich zum letzten dann recht mager, was allerdings wieder eine typische Statistik-Verfälschung ist. Ich zähle ja immer das, was ich in 2022 im Blog gepostet habe. Vorletztes Jahr hatte ich meine vorweihnachtliche Keksverpackung von 2020 und 2021 gebloggt, letztes Jahr kam ich gerade gegen Ende des Jahres gar nicht mehr zum Bloggen, weil ich vor Weihnachten noch so viel fertig machen musste…

Deswegen waren es 2022 nur 14 Nähwerke. (Die letztjährige Statistik hatte über 60.) Die meisten Schnitte fallen in die Kategorie “selber erstellt”, nämlich sieben Stück. Das sind diesmal ganz unterschiedliche Sachen, aber schon eher Kleinkram, Barbie, Geschenkverpackung… Dann kommen drei Projekte aus dem Aranzi Aronzo Buch und je zwei von Butterick und Burda (Barbie).

Das letzte Projekt, das 2022 fertig wurde, waren meine Keksverpackungen. Danach habe ich das Nähzimmer aufgeräumt und erst dieses Jahr wieder losgelegt. (Mit der Maschine… das Hexispiel blieb griffbereit.)

Kategorie Stricken und Häkeln waren sieben Projekte, davon vier Paar Handschuhe für die Obdachlosenaktion nach der Anleitung von Elisabeth Zimmermann, zwei eigene Anleitungen (Socken) und einmal aus der Neuen Strickmusterbibel. Das entspricht auch meinem Gefühl, dass ich dieses Jahr extrem wenig gestrickt habe.

Das letzte fertige Werk waren (wie meistens) die Weihnachtssocken für meinen Bruder. Die waren sogar am 23.12. schon fertig, diesmal pünktlich.

Bei der Beliebtheit meiner eigenen Anleitungen auf Ravelry hat sich auch nichts verändert, die “Hackensocke” liegt uneinholbar mit 1632 Herzchen und nach wie vor 58 nachgestrickten Projekten vorne.

Unglaublich uninspiriert die Stickbilanz für 2022, 10 Projekte, alles Schriften aus der Maschine. (Ja, Marmeladendeckel und ein Putzlappen.) Vor Weihnachten gab es zwar gestickte Karten, aber die sind noch nicht gebloggt und landen erst in der Statistik zum nächsten Jahr. (Wobei mir gerade einfällt… ich habe noch mal 10 Karten nach dem letztjährigen Muster für einen Freund gestickt, die habe ich nie photographiert… Aber gemacht.)

Dafür rentiert sich dieses Jahr ein neuer Blick aufs Hexispiel. Das ist, nicht zuletzt über die Feiertage, noch mal ein Stück gewachsen. Vor allem fühlen sich die Arbeitsreihen jetzt auf einmal alle mehr oder weniger kurz an. Dank des weihnachtlichen Kleinkrams sind die Hexis für die nächsten zwei Spielzüge sogar schon zugeschnitten. Aber der aktuelle ist noch nicht beendet. (Das Hexispiel erklärt wohl auch, warum sich beim Stricken quasi nichts mehr tut, ich nähe stattdessen Hexis.)

Da neue Jahr habe ich schon mit zwei fertigen Kleinprojekten begonnen, ein Geburtstagsgeschenk soll diese Woche auch noch fertig werden. Dann kommt noch ein Eckchen Flickwäsche und anschließend ein Großprojekt. Ein grauer Hosenanzug (Stoff im Herbst beim letzten Parisbesuch gekauft, aber noch nicht gezeigt) sowie dazu ein Oberteil aus der blau-grünen Seide von hier und eines in rosa, dafür will ich mal bei meinen Trigema-Stoffen gucken. Hosenschnitt weiß ich schon, für die Jacke habe ich bei Vogue mehrere Schnitte gekauft, das muss noch etwas reifen und für die Seidenbluse habe ich auch schon einen Schnitt im Vorrat. Außerdem würde ich mir gerne einen Pulli in Pink dazu stricken, ich habe über Ravelry ein Merino von Lana Grossa gekauft, das passen müsste. Wobei ich erst mal die Geburtstagssocken für meinen Bruder anfangen sollte. Das wird wohl eher für den nächsten Winter. Aber ein Hosenanzug bei mir ja sowieso… Und Büroräume nicht mehr auf Anschlag heizen, kann wegen mir eh ein Dauertrend werden. Für die Umwelt ist das sowieo besser, egal wie die Energieversorgung aussieht.

Also im Prinzip… die Pläne dürften bis zum Sommer reichen. 😉

Das jährliche Marmeladensticken….

…hat natürlich auch dieses Jahr stattgefunden.

Wobei ich mir diesmal mit der Schrift extrem wenig Mühe gegeben habe. Ich habe die Stichdichte gewaltig reduziert und auch die Schrift verkleinert… das ist diesmal etwas dünn geraten, aber man kann es lesen.

Als Stoff durfte der Rest von verkleinerten Kissenbezügen herhalten. Ich hatte eigentlich schon auswaschbares Vlies für obendrauf bereit gelegt, weil auf dem Seersucker, das kann ja nicht gut gehen. Das ging aber ohne Probleme, alles lesbar… reicht für den Zweck, sie im Keller identifizierbar zu machen. Und sieht nett genug zum Verschenken aus.

Sticken für die Statistik

Also sozusagen “gehen sie weiter, es gibt nichts zu sehen” ich dokumentiere es nur für meine Jahresstatistik.

Genau, haben wir schon mal gesehen, nur in einer anderern Farbe.

Da sich das bewährt hat, das gleiche noch mal auf dem Lappen für die Ferienwohnung. Dass die “Tastatur” zum Buchstaben eingeben auf der Maschine nach Alphabet geordnet ist, stört mich immer noch. Aber im Ganzen werde ich schneller an der Stickmaschine.

Paris-Schürze

Die Schürze war ja schon fast fertig im Februarüberblick, hier für meine eigene Statistik die fertige Variante.

Stoff ein Köper von der Deballage St. Pierre, Stickmotiv von Urban Threads, am mühsamsten zu nähen war das 3 lange Zugband. Damit ich das nicht wenden muß, habe ich die Nahtzugaben eingefaltet und gebügelt, dann längs gefaltet und mit innenliegenden Nahtzugaben von rechts abgesteppt.

Ging alles halbwegs schnell, deswegen wurde es auch so fertig, dass ich die Schürze jetzt dem Inventar der Ferienwohnung zufügen kann. Wo sie das alte mit Klebeband geflickte Vliesmodell ersetzen darf.

Schürzen nähen wird nicht meine Lieblingstätigkeit, aber diese Form ergibt mit relativ kleinem Aufwand ein sehr ordentliches Ergebnis.

Sticken auf Papier

Ich habe ja die ganzen Jahre schon Weihnachtskarten textil gestaltet und natürlich darf da jetzt auch die Stickmaschine ran.

Dieses Jahr habe ich mir sogar den Stoff gespart, das Stickmuster wird direkt auf die Karte gestickt! Bei Urban Threads hatte ich dieses Stickmuster entdeckt, das speziell für diesen Zweck entworfen wurde. Das Muster bietet einen Farbwechsel und je nach dem wirken die Karten sehr unterschiedlich.

Als Unterlage habe ich gekaufte Karten von Tchibo verwendet. Nennt sich “Bütte”, dürfte mit Büttenpapier aber nichts zu tun haben. Die Karten habe ich mit Odif 505 auf mein Ausreißvlies geklebt. Das war der Moment wo ich mir dachte, das es doch einen Einsatzzweck für temporären Sprühkleber gäbe, der nicht wasserlöslich ist, sondern von selber weggeht. Den habe ich nämlich nicht, weil mir sonst dafür immer die Geduld fehlte. (Die gute Nachricht: Auch der wasserlösliche hört irgendwann auf zu kleben, es bleibt nur etwas sichtbar. Aber auf die Rückseite wird dann eh noch ein “Gegenpapier” geklebt, die das abdeckt.)

Ich habe den mittleren Rahmen benutzt, weil das doch für die halbe Karte reicht. Und Vlies spart. Allerdings steht der andere Teil der Klappkarte dadurch über und beim Sticken liegt es zu den Rändern hin nicht ganz flach, das wäre im größeren Rahmen wohl schlauer gewesen.

Ansonsten habe ich eine normale Sticknadel genommen und die Maschine erst mal auf minimale Geschwindigkeit gestellt. Dann dauert das Motiv statt 8 Minuten 75 Minuten, stickt aber auch mit Metallicgarn und ohne Metallicnadel passable durch. Mir ist tatsächlich nur auf einer Karte ein kleiner Stern “rausperforiert”, was auf der fertigen Karte aber durch das Hintergrundpapier passabel kaschiert wird. Zwischen den kleinen Motiven (mehr oder weniger der “Baumschmuck”) sind keine Schnitte der Sprungstiche programmiert. Die habe ich dann mit dem Stickscherchen von Hand rausgeschnitten. Trotzdem ist die Programmierung so sinnvoll, denn Vernähstiche sind auf Papier nicht möglich und der nicht geschnittene Unterfaden ist zur Stabilisierung nötig.

Damit das Motiv auf meine Karten passt, mußte ich es etwas verkleinern und habe dann auch die Stichdichte um 10 Prozent verringert. Das hat sich generell beim Verkleinern bewährt. Geht ja alles direkt an der Maschine.

Die Mitte und die Längsachse markiert man mit Bleistift auf der Karte, sie dann mit der Positionierungshilfe gerade ausrichten ist nicht ganz einfach (weil die nicht für Papier vorgesehen ist), aber es geht.

Von Karte zu Karte habe ich dann die Geschwindigkeit gesteigert. Am Ende war ich bei 17 Minuten. Was ich akzeptabel finde. Bei der Geschwindigkeit stickt das Motiv unbeaufsichtigt durch.

Aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Leider gibt es bei Urban Threads nur das eine Weihnachtsmotiv für Karten. Und ich verschicke ja gerne jedes Jahr andere. Also werde ich nächstes Jahr wieder auf Stoff sticken müssen und aufkleben. Oder es gibt bis dahin weitere Motive…

Fortschritt ist…

… wenn wir Dinge mit Maschinen schneller erledigen können, die wir ohne Maschinen einfach gar nicht gemacht hätten.

Wir erinnern uns, meine Marmeladen habe ich lange krakelig aber funktional mit frei geführter Schrift-Stickerei mit der Nähmaschine beschriftet. Nachdem ich von Clover diesen “Stoffzirkel” hatte, waren die Stoffdeckel sogar ansprechend rund und ungefähr gleich groß. Und es war recht schnell gemacht.

Letztes Jahr habe ich dann die Schriften der Stickmaschine ausprobiert, was zwar ordentlicher aussah, aber keineswegs schneller ging. Immerhin habe ich noch was gelernt, über die Stickfunktion.

Tja… und dieses Jahr wollte ich es mir dann richtig geben und kleine Motive sticken. Wobei es gar nicht so einfach ist, so kleine Motive zu bekommen. Und Aprikosen sind auch seltener als Erdbeeren und Kirschen, aber bei Etsy wurde ich fündig. (Natürlich im Viererpack mit drei anderen Obstsorten, die ich mit hoher Wahrscheinlichkeit nie brauchen werde. Ich meine… Bananenmarmelade? Bestimmt nicht. Aber der Pack war jetzt auch nicht so teuer.)

Die Jahreszahl zufügen schaffte ich dieses Jahr dann auch ohne Probleme. Die Lektion vom letzten Jahr hat noch geholfen. Mit den Farben des vorhandenen Stickgarns war ich so und so nicht zufrieden, aber dafür Neues kaufen kommt schon mal auf keinen Fall in Frage. Letztlich habe ich mich dann nicht für gelb, sondern für die Farbe entschieden, die auch “abricot” hieß. Bisschen zu orange, aber gut. Außerdem ist das von Gütermann Sulky und nicht von Mettler und ich mag es nicht so gerne. Darf also auch weg und wird so nicht nachgekauft.

Schneller ging es natürlich nicht… aber sieht schon netter aus. Für mich und ein paar werden auch verschenkt. Nur das mit der Plazierung hat nicht überall gut funktioniert, ich glaube, ich habe die Schablone bei einigen verkehrt im Rahmen gehabt, deswegen waren die dann nicht mittig. Aber gut, ich habe es bei allen geschafft, sie über dem Deckel zu befestigen. Und zum Verschenken, nehme ich die hübscheren.

Alles im Rahmen

Mit spontanen Geschenken und Lockdown ist das ja so eine Sache… Schnell kaufen geht nicht, “mal eben bestellen” hat letztlich doch einen gewissen Vorlauf, also muß man mit dem arbeiten, was man so hat. (Ja, jetzt könnte man wieder kaufen gehen, aber als ich das Geschenk brauchte noch nicht.)

Nur die Stickdatei bei Urban Threads konnte ich spontan bestellen. Als ich die zufälllig sah, fiel mir nämlich gleich eine Person ein, zu der sie passt. Da nur wenige Farben vorkommen, kann man die zum einen relativ frei anpassen. Zum anderen hatte ich auch genug Stickgarn in der passenden Farbrichtung da. Mein Basisstoff ist hellblau, weil der da war. (Seide-Leinen mit etwas Struktur von einem Kleid.)

Einen quadratischen “Ribba” Rahmen von IKEA hatte ich auch nicht. Da habe ich vor zwei Jahren oder so für ein anderes Geschenk mal ein paar gekauft, weil ich das auch im Laden noch nicht entscheiden konnte.

Jetzt mußte die Stickerei nur noch in den Rahmen. Das sieht netter aus, wenn man sie spannt, etwa über eine Styroporplatte oder Hplz mit irgendeiner Polsterung drüber. Baumärkte haben allerdings zu. Also mußte das Passepartout des Rahmens her halten. Das ist zum Glück eine halbwegs feste Pappe, nur hat sie ein großes Loch in der Mitte. Aber dafür kommt ja die Polsterung.

Also das gestickte Bild mit der Stickerei nach unten auf die Arbeitsfläche, darauf kommt ein Stück Volumenvlies, das genau die Größe des Passepartouts hat und das Passpartout zuoberst. Zur Befestigung ist eigentlich ein Tacker hilfreich. Aber da ich nur das Passepartout als Unterlagen hatte, wären die Tackernadeln bis zur sichtbaren Seite durchgegangen. Also habe ich mich auf eine alte Technik besonnen: Spannen durch Nähfäden.

Die Seiten umfalten, erst mal mit Stoffclipsen temporär befestigen und dann die jeweils gegenüber liegenden Seiten mit langen Spannstichen verbinden. Dabei so fest anziehen, dass die Spannung passt. (Auch hier: Meine Unterlage ist nicht extrem stabil, also nicht zu fest spannen. Vorteil der Technik von Hand: Man kann die Spannung sehr gut kontrollieren.)

Schönheitspreis gewinnt das nicht, aber das ist ja egal. Hauptsache hält.

Die Ecken werden dann als ungefähr Briefecken eingefaltet.

Mein Stoff ist relativ steif und dick, auch hier gilt, hauptsache hält, schön muß es nicht sein.

Als Nähgarn habe ich auch absichtlich ein etwas dickeres genommen, damit es die Spannung gut hält.

Und da mein Stoff schon relativ leicht ausfranst, habe ich absichtilich die Stiche relativ weit von der Schnittkante weg gesetzt. Ich hatte rundum 4cm Rand vorgesehen, das passte auch gut.

Kontrollblick von rechts…

Die Stickerei ist in der Mitte, wo sie hingehört.

Die Polsterung gibt dem Bild noch etwas Tiefe.

Was ich ganz gerne mag, WENN ich schon mal ein Stickbild rahme.

Was ja eigentlich beides nicht so mein Stil ist. Aber keine Regel ohne Ausnahme.

Und bei Geschenken geht es ja ohnehin nicht um mich.

Anschließend kommt die ganze Packung mit der schönen Seite nach unten in den Rahmen.

Bei den einfachen IKEA Rahmen ist die Rückwand ja nur mit so billigen Biegezungen aus Metall befestigt. Die muß man wirklich ganz aufbiegen und hoch stellen, damit das Päckchen gut in den Rahmen passt.

Dann die Rückwand auflegen, noch mal kontrollieren, ob der Aufhänger auch wirklich oben ist (oder wenn man einen Rahmen mit Aufsteller hat unten), denn ein seitlich oder auf dem Kopf stehendes Bild sieht nicht so gut aus. Und die Laschen vertragen nicht sooo viele Biegevorgänge.

Dann die Laschen wieder zurückbiegen.

Und schon ist ein schönes Stück Deko fürs Home Office (oder woanders) fertig. Ohne Einkaufen zu gehen und mit geringem Finanzeinsatz. (Die Kosten für den Kreditkarteneinsatz im Ausland beim Kauf des Stickmusters und das Porto für den Versand an den Empfänger waren das teuerste.)

Inzwischen ist es auch angekommen und der Beschenkte hat sich gefreut. 🙂