(Vorzug der Feiertage: Ich komme dazu, das Heft zu besprechen… Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Ostern!)
Der Mai kommt schon extrem sommerlich mit Sommer, Sonne, Strand und Meer daher. Was durchaus paßt, falls unser Sommer so weiter geht, wie der Frühling angefangen hat. Bißchen rosa… aber sonst…
Das Editorial sinniert über Handwerk und Handmachen. Fähigkeiten, die ich ja auch generell für wichtig halte. Auch wenn man es nicht mit professioneller Perfektion beherrscht. Aber man hat einfach eine Vorstellung davon, wie Dinge hergestellt werden, wie es funktioniert. (Und es kann interessante Denkprozesse in Gang setzen… die Teenie-Töchter einer Freundin haben sich jede eine Jeans genäht. Und waren danach sehr erstaunt, wie etwas, was so viel Arbeit macht, für 10 EUR verkauft werden kann. Und haben sich überlegt, wie wenig die Näherinnen dann wohl verdienen. Das ist besser als jede Meldung in den Nachrichten.)
Gewerkelt wird dann auch bei den kreativ-trends. Halboffene, auffällige Colliers gefallen mir. Ob beim Umwickeln mit Draht das auf der Haut so angenehm ist, weiß ich allerdings nicht. Aber da wird man sicher eine Lösung für finden können. Auch die Verwandlungen eines Hoodies mit Neonakzenten an den Ärmeln ist nicht schlecht. Also nicht daß ich da eine Anleitung dafür brauchen würde, aber ein taugliches Anfängerprojekt für einen Nachmittag ist doch auch schön. Das mit den Patches ist jetzt gerade nicht mehr so meines. Oder nicht mehr… da kommen Erinnerungen an die 80er hoch….
Ein wenig kitschig aber gleichzeitig putzig sind die kleinen Eichhörnchen, die als Resteverwerter vorgestellt werden. Wenn man den Körper mit Microperlen füllt, sollte das doch auch gute Wurfobjekte geben…? Der Körper sieht eh mehr nach Flughörnchen aus… 😀
“Fernreise” ist dann das erste Modethema. Im derzeit unvermeidlichen Instagram-Look bearbeitet. (Wer die Originalstoffe versucht zu kaufen, der sollte besser nicht damit rechnen, daß die dann auch so aussehen…) Das Schulterfreie Kleid 112 ist jedenfalls nett, auch der schwarze Bluson sieht gut dazu aus. Kasak mit Schlangenprint… nun ja…
Daß mir das Kleid 109 mit Tulpenrock, raffiniert in der Falte versteckten Taschen und dem Herzausschnitt gefällt wundert sicher keinen. Nur an dem Ausschnitt muß man was tun, der steht ab, obwohl das Model sich reichlich Mühe gibt, das Kleid nach unten zu ziehen… Warum können Schnitthersteller eigentlich große Ausschnitte nicht gleich ein wenig kneifen? Das ist doch keine neue Technik….
Auch das asymmetrische Kleid mit Raffung in Kurzgröße sieht vermutlich gut aus. Soweit man das bei der “künstlerischen” Gestaltung des Photos sagen kann… 114 B ist dann so eine Sache… Der Stoff hat schöne Ansätze, erinnert aber durch die vielen blau-weißen Rauten dann doch zu sehr an Oktoberfestgaudi. Und der Schnitt, an sich schön, gibt irgendwie nichts dazu. Stoff und Schnitt geben sich nichts, tun sich sogar weh. Schade. Nicht aufregend, aber nett und sommerlich das Kleid 103 für Langgröße. Hier kommen die vielen Querunterteilungen auch gut zur Geltung. Aber wenn man nicht aufpasst wie ein Luchs, versucht Burda einem doch schon wieder Beauty-Tips unterzumogeln. Direkt in der Modestrecke… Wasserfallshirt 105 punktet vor allem durch seinen Stoff und 117A bietet das unvermeidliche Maxikleid, hier mit nicht allzuvielen Formnähten, dürfte also auch noch kurzfristig vor dem Urlaub zu bewältigen sein.
Mit Laserdruck und Photorealistischen Effekten befasst sich die nächste Seite. (Wenn man die Accessoires einfach übersieht. Was nicht schwer ist, den vor dem extrem unruhigen Schlangeprint gehen sie eh unter. Leider dürften wir als Endverbraucher dann doch nicht so leicht und bezahlbar die Möglichkeit bekommen, eigene Photos auf Stoff gedruckt zu bekommen. (Aber ich werde diesen Sommer meinen Seiden-Laserdruck in Neonfarben verarbeiten, den ich letztes Jahr ergattert habe. Also… ganz bestimmt diesen Sommer…)
“Frische Brise” ist das Motto der Strandmode, die mal wieder Anklänge an französische Seebäder liefert. (Auch so ein “alle Jahre wieder, oder?) Röckchen in Rot, Weste in blau… die üblichen Farben. Schößchenbluse mit Blümchen, auch nett. Interessant der Verweise, auf eine brasilianische Firma, die die aufgenähten Blüten vom Ausschnitt herstellt. Leider erkennt man die Blüten nicht und die Firma hat zumindest keinen Webshop… Auch das rot-weiß gestreifte Kleid 133 ist hübsch. Vermutlich, liegend sieht man das natürlich nicht so. Bermuda und bauchfreies Top. Kleid 108 ist auch ganz hübsch, vermutlich, denn das Stoffmuster zeigt den Schnitt nicht so gut. Das genähte Kleid scheint aber Raffungen zu haben, die auf der Zeichnung nicht zu sehen sind? Wer es einfacher mag, näht einen Matchsack. Auch ein unvermeidliches Accessoire. Wickel-Minirock, Bikinitop, Shirt-Applikation… Alles nett, aber so richtig knallt es nicht.
Recht gelungen der Farbmix an Kleid 113. Wenn man die Figur dazu hat… und Pünktchen sind ja im Moment auch ser gefragt….
Bluse 131 scheint eher locker und formlos zu sein, was bei Hitze ja nicht schlecht ist. Wobei auch hier das Photo bestenfalls den Stoff zeigt…
Die Kosmetik bekommt auch einen Strandszene aufgebaut. Puppenstuben sind aber nicht so mein Fall.
Das Fashion-ABC führt diesen Monat zum “O”. Nichts weltbewegendes…
Dann gibt es mal wieder ein Vintage-Modell. Irgendwie sieht das Originalmodell auf der Zeichnung mal wieder besser aus. Der modernen Interpretation fehlt die Leichtigkeit.
Dann haben wir weitere Stylingtips… Style 1, geht so. Style 2 geht gar nicht. Style 3… hm, weiß nicht. Style 4 ist nett für die Strandbar, so man maximal 19 ist und Größe 34 hat. 😀
Der Ethnostyle des Monats läuft unter “Freigeist”. Soll von Beduinenvölkern beeinflusst sein. Das schwarze Maxikleid 117B ist natürlich nett, damit kann man nicht viel falsch machen. Mantelkleid 102 sieht arg nach Kittel aus. Zumindest in dem Styling. Wird aber vom Styling von Rock 119 locker übertroffen. Ist das lächerlich, geschmacklos oder peinlich? Kastentop 123 und Minirock 124 sind auch nicht viel alltagstauglicher, aber dafür sieht es wenigstens interessant aus. Wenn ich im Kopf die Zeichnung und das wenige, was man auf dem Foto erkennen kann kombiniere, könnte auch Hose 121 interessante Details haben. So von wegen tiefer Falte und so. (Aber Hosenrock…? Weite Hose, oder?) Auch schnuckelig das Kleid in Kurzgröße 116. Bis auf diese grauenhaften Dinger an den Knöcheln…*würg*
Der unvermeindliche Schuh des Sommers scheint eine Sandale mit Plateau und Keilabsatz zu sein. Ich werde damit immer noch nicht warm… Okay, Modell 15 hat was. Ist allerdings vermutlich völlig unlaufbar. Dafür extravagant….
Für ihr “Best of Styling” nimmt sich Frau Bily diesmal einen roten Seidenbluson vor. Rot ist schon mal gut, mit Blumen bestickt auch und so gelingt es mir zumindest etwas, den Grusel der 1980er Jahre abzuschütteln…. Allerdings sind die zusammengestellten Outfits dann wieder retro… Kombination “Rockkonzert” erinnert an Nena, “Swingparty” schreit “Grease”,… “Liederabend” vielleicht ein Anklang von Marilyn Monroe, aber nicht sehr. Und warum nicht zum schwarzen Corsagenkleid?
“Model Style” ist die nächste Modestrecke. Sensationellerweise werden vier Models gebeten, die Teile anzuziehen. Äh… und sonst präsentiert die die Redaktionssekretärin? Doch wohl nicht…
Das schlichte Minikleid 114A gefällt mir aber gleich sehr gut. Im Grunde genommen das gleiche wie Modell 113 mit den Pünktchen oben, aber mit etwas mehr Träger. Was ich eigentlich noch stimmiger finde.
Das Kleid für Langgröße wird ein wenig auf 50s gestyled. Und das kurze Top 127 gefällt mir aus dem gemusterten Stoff besser. Knotenshirts mag ich eigentlich, aber bei 129 hängt der Knoten etwas uncharmant herum. Oder nur schlecht hingezuppelt? Ein Hingucker ist Bluse 130 mit den kräftigen Streifen und dem verschlungenen Saum. Allerdings haben die Streifen dann natürlich doch was von Sträflingspyjama… Paillettenkleid mit Wasserfallkragen ist vermutlich attraktiv, aber da die Haare des Models über der Vorderfront hängen, kommt es doch nicht so doll zur Geltung. Auch Blüschen 131A ist hübsch.
Daß es manchmal nur auf den Stoff ankommt beweist Bleistiftrock 126. Der Schnitt ist völlig schlicht, der Stoff und auch die richtige Anordnung des Schnittes auf dem Stoff ist dann extravagant und sieht gut aus.
Dann noch der von Frau Bily schon gestylte Blouson. Ich glaube, ich hätte vor allem gerne den Stoff…
Kosmetikseite zum Überblättern….
Danach kommen Verwandlungsvarianten für das Minikleid 114A. Wie man einen Schnitt nur durch unterschiedliche Stoffe völlig verwandeln kann ist für mich zwar ein alter Hut, aber ich weiß daß sich das nicht jeder so vorstellen kann, von daher “Daumen hoch” für die drei Varianten. (Und für mich bitte die bestickte Clutch von Elouize…)
Die “Nähschule” nimmt sich diesmal de Schößchenbluse vor. (Die Positionierung der Verschlusshaken finde ich ganz interessant und auch, wie für die Rundung gesteckt wird. Ich weiß nicht, ob das besser funktioniert als meine übliche Technik, aber es ist immer gut, mehr Techniken zu kennen. Und sei es nur, weil bei irgendeinem Stoff die eigene versagt.)
“Aktuell vom Laufsteg”… Fifties Kleider empfinde ich im Moment nicht als sonderlich neu. Bermudas kommen auch meh oder weniger jeden Sommer, und ich werde sie wie immer ignorieren. Paillettenkleid… hm… die überkreuzten Westen sehen in der Tat interessant aus. Dumm, daß ich keine Westen tragen. Die quergestreiften Röcke sind ein schönes Modestatement für den Sommer und Leo… nun ja. Schon wieder oder immer noch?
“Evergreens” verspricht die Plusmode, diesmal Rockabilly Style. Hm… danach sehen die Modelle für mich ja nicht aus… ach so, “inspiriert von”. Nun ja… Die Idee eines langen Chiffon-Kleides über einem kürzeren Etuikleid gefällt mir durchaus, ich würde es aber gerne mal im Stehen sehen, nicht nur auf dem Sofa drapiert. Auch die Volantbluse ist nett. Nicht aufregend, aber nett. Hingegen finde ich die Stickereidetails auf dem Hosenanzug aufgesetzt und krampfhaft. Wobei mir die Idee grundsätzlich sogar gefällt… vielleicht, wenn man einfach andere Spitze nimmt oder sie anders plaziert? Dann das Volantshirt als Kleid, nicht für mich (geschoppte Taille), aber für Frauen mit eher schmalen Hüften auch ein lässiges Sommerkleid. Leoshirt mit Hose… Schnitt sehr schlicht, aber auch gut tragbar. Und ein Shiftkleid geht immer, nur sollte man sich bei auffälligen Blumenmustern vielleicht doch etwas mehr Mühe bei der Plazierung geben…
Spannend der “Atelierbesuch” bei einer japanischen Seidenweberei. Schade, daß dem Heft keine Griffproben beiliegen…
“Strandgut” ist das Motto der Kindermode für Mädels und Jungs. (Gr. 104-128) Sehr “angezogene” Freizeitlooks, also nichts, was deutsche Kinder auf der Strandpromenade so tragen. Short und Hemd sind Basisschnitte, das Kleid 143 mit dem Streifendesign sieht schon etwas nach Markise aus. Auf der Strandpromenade am Sonntag paßt das irgendwie, in anderer Umgebung kann ich es mir nicht vorstellen. In diversen Stoffdesigns gibt es dann noch Shirts unterschiedlicher Länge (auch als Kleid) und einen Rock. Also im Grunde genommen eine Basisgarderobe, abhängig vom Stoff.
“Termine” macht mit Kreativreisen den Mund wässrig. Haslach in Österreich ist mir seit der Creativa vom letzten Jahr ja schon ein Begriff, da würde ich gerne hin. Aich der Burda Nähkurs auf dem Schloss würde mich arg reizen. Oder doch lieber Schmuck herstellen?
Die “deko” gestaltet einen IKEA Hocker um. Stempeln, Malen, bekleben,… Das eine oder andere sogar ganz witzig. Ich brauche nur keinen Hocker…
Das Burdastyle “event” klebt schon so verschämt neben der Werbung, daß man es leicht übersehen kann…
Die nächsten zwei Seiten unter dem Motto “leichter nähen” befassen sich dann mit dem Bügeln. und zwar nicht unbedingt dem Bügeln beim Nähen, sondern eher der Textilfpflege generell. (Ich werde die Anweisung, Seide nur auf zwei Punkt zu bügeln weiterhin ignorieren. Die meiste Seide kann Hitze gut ab und “drei Punkte” ging bislang, zumindest mit Dampt auch immer gut. Und schneller…
Die Bilder aus der Communitiy sind diesmal Brautbilder, das schaut man ja immer gerne. Also zumindest ich kann mich dem nicht entziehen…
Am Ende noch den Stoff des Monats. Was “mexikanisches Wachstch ist weiß ich zwar nach wie vor nicht, aber wo man es bestellen kann…
Fazit: Diesem Heft fehlen die Höhepunkte eigentlich völlig. Dafür hat es um so mehr Modelle die einfach nur nett sind. Diese dürften eh die besseren Aussichten haben, genäht zu werden. 😉
(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen selbstverständlich beim Verlag.)