Revue de Presse: Burdastyle Januar 2013

Titel Burdastyle Weihnachten ist noch vor uns, also Grund genug für Burda, ein zweites Heft mit Festmode herauszubringen.

Daher befasst sich das Editorial auch mit Bekleidungsfragen für die Sylvesterfeier. Irgendwie mache ich da was falsch, bei uns gibt es Sylvester nur gutes Essen, keinen roten Teppich. 😀

Dann wird aber erst mal gebasteltEin Handycase oder auch Schuhspitzen mit Amethysten zu bekleben hat schon was, aber dennoch fällt mir da automatisch das Wort “Bodenhaftung” ein… so ganz kostenlos ist die ja auch nicht, vom Gewicht ganz zu schweigen, wenn man das alles flächendeckend beklebt… Wesentlich legerer die aufgemalten Hände (nun gut… T-Shirt Motiv halt…) und beim Bubikragen als Halsschmuck überlege ich schon seit einer Weile, ob mir das gefällt oder eher nicht. Müßte jedenfalls eine taugliche Resteverwertung sein…

Warum es unter “leichter nähen” fällt, Worte mit weißer Textilfarbe auf eine Transferfolie zu schreiben und dann aufzubügeln ist mir eher rätselhaft. Nähen kommt ja nun gar nicht vor. (Und wie nett man die Werbung für die neue Lindt-Schokolade untergebracht hat…)

Danach darf aber endich genäht werden. “Prächtig” soll es zugehen, nicht nur für die Dame, auch einige Herrenschnitte sind dabei. Wobei mir spontan kein männliches Wesen in meinem Umfeld einfallen würde, daß  diese Zirkusdirektorenjacke aus Samt tragen würde. (Von freiwillig ganz zu schweigen…) Auch die Kombination mit der schluffigen Studentenkluft wirkt nicht im geringsten bewußt kombiniert. (Präsentieren dürfen die Modelle wohl mal wieder “nicht-Profis”. Oder es soll wenigstens so aussehen. Die Lammnappajacke 120 für die Dame gefällt mir deutlich besser, wobei der Schnitt in der Art schon mal im Heft war. In der Kombination mit dem weiten Rock dann allerdings leider nicht mehr. Rock zu schlichtem Sack-Shirt wird zwar bis Sylvester leicht noch fertig, aber trotz glänzender Stoffe will sich bei mir Begeisterung nicht wirklich einstellen. Dazwischen dekoriert sind dann übrigens Basteltips aus Pfauenffedern. Ein echter Kandidat für mich ist natürlich Etuikleid 106 – da kann ich nie widerstehen. Das Titelmodel überzeugt mich dann wieder nicht, auch nicht zur Lederleggings. Sieht aus, wie aus dem billigen Klamottenladen. Dann doch lieber der etwas psychedlisch wirkenden Hosenanzug aus groß gemustertem Jacquard… nicht für mich, aber so generell, das hat was.  Kleid 102B aus sicher teurem Metallic-beschichtetem Stoff würde ich eher für Fasching empfehlen. Sieht nämlich aus, als habe man sich in geknitterte Alufolie gehüllt…. Kleingemusterte Bluse mit Bubikragen und schmaler Hose gibt ein heftiges Schlafanzugfeeling. Und große Pailletten sehen offensichtlich immer doof aus, sobald ein Mensch drin steckt, der sich auch nur im Geringsten zu bewegen plant.

Dafür hat mich die Lila-lastige Beautyseite eingefangen, bevor ich sie überblättern konnte. Weniger weil sie grafisch so interessant gewesen wäre, sondern eher, weil sie jetzt ein bißchen mehr wie eine Nachrichtenseite aufgemacht ist. Da habe ich sie nicht gleich erkannt…

Weitergebastelt wird dann mit Moosgummi und Nieten an einer Handtasche. Aus einer Handtasche mit Nieten ein eigenes Designerstück zu machen ist ja grundsätzlich nicht verkehrt, nur muß das Ding hinterher so an Louis Vuitton erinnern? Oder sieht das nur für mich so aus? – Immerhin wird das Taschenfutter vorher rausgetrennt. Punkt für Burda, denn im Fernsehen habe ich diese Woche einen ähnlichen Vorschlag gesehen und da wurde durchs Futter durchgepiekt. Dürfte dem späteren Tascheninhalt nicht zu Gute kommen…

Im “Best of Styling” widmet sic Frau Bily ausgerechnet dem großpailettingen Shirt. Das ohne Memsch drin definitiv besser aussieht. Immerhin wird es bei den meisten Vorschlägen gnädig überdeckt.

Pumps werden dann nicht vorgestellt, sondern getestet. Hä? Immerhin zwei bis drei Zeilen (bei vierspaltrigem Druck) stehen für die “Test”ergebnisse zur Verfügung. Wie die Schue getestet wrden erfahsren wir jedoch nicht. und wie gut ein Schuh paßt, hängt halt auch vom Fuß ab… Ach ja, tylingvorschläge zu jedem Schuh gibt es auch noch. Positiv die Preisspanne, nicht nur der 350 EUR Luxuspumps ist dabei, sondern es geht bis 25 EUR runter. Letztlich hätten Bilder und die Angaben zum Material aber auch gereicht… Aber man muß ja immer was “Neues” machen…

“Home Story” präsentiert Abhängmode für die Couch. Also viel Sweatshirt-Stoff und erfreulicherweise geht es mit einem Kleid und einem kurzen Rock los. Keine besonders spannenden Schnitte (logisch), aber deutlich netter als Jogginghosen oder eine Leggings.
Burdastyle Tunika

Sehr gut gefällt mir die Tunika 117 aus Viscosejersey. Sieht sehr bequem aus, aber durch die Tunnelzüge doch weiblicher und schmeichelnder als ein großes T-Shirt.

Einen Hingucker hat auch Jacke 114, nämlich ein wenig Chiffon am Revers. Warum nicht also nicht stilvoll Zuhause abhängen? (Naja, klappt bei mir auch nur theoretisch. 😉 )

Bei den “Accessoires” zum Wohlfühlen darf dann die Buddhat Statue nicht fehlen. Nun ja… und was blauer Nagellack dazu beitragen soll wird nicht wirklich ersichtlich…

Die nächste Beautyseite kann man auch guten Gewissens überblättern… Man erkennt, daß jemand originell sein wollte, aber dabei blieb es dann auch.

In der “Nähschule für Einsteiger” gibt es diesmal die oben gezeigte Tunika. Ein paar spezielle Tips zum Zuschneiden von Viscosejersey wären da vielleicht sinnvoll.. aber sonst ist der Schnitt in der Tat nicht so kompliziert.

Die nächste Modestrecke erinnert erst mal wieder an Aenne Burda. Was der Aufhänger ist wird nicht klar, aber danach gibt es die “Aenne Burda Kollektion” mit neu aufgelegten Kleidern aus den 1950ern und 1960er Jahren. Dafür bin ich ohnehin anfällig. Etuikleid 107 ist wieder so was für jede Figur, wenn man nicht zartes rosa nimmt, dann wirkt das auch wieder anders. Das plissierte Cocktailkleid ist nicht ganz so meines, aber mit Plissee hatte ich ja schon immer meine Probleme. Raffiniert ist es aber, mit dem blickdichten Unterkleid.
Burdastyle Kleid
Richtig gut gefällt mir Kleid 105. Das ist ja uni schon weiter vorne im Heft und macht auch da keine schlechte Figur, aber die Ärmel aus Spitze sind wieder genau das Tüpfelchen… (Wer faul ist kauft ein schwarzes Etuikleid und tauscht nur die Ärmel aus… )

Das Kleid 104 in Kurzgröße gefällt mir dann weniger. Dieser dominante Riegel auf dem Bauch sieht irgendwie aus, als habe jemand seinen Bademantel verkehrt herum angezogen… allerdings scheint auch das gerade wieder Mode zu sein, denn ich sah genau diese schreckliche Detail an einem Kleid im Schaufenster einer Boutique hier in Köln. Bei Etuikleid 102 bin ich mir wieder nicht ganz sicher… Nur mit Gürtel auf Figur gerafft finde ich ja immer eher sportlich, aber dazu passt der selber gestickte Perlenkragen dann wieder nicht. Wobei… der paßt farblich eigentlich gar nicht. Könnte man was machen aus dem Schnitt, aber nicht so. (Und die Nähte besser ausbügeln, Wellen werfen ist nicht schön.) Einen großzügigen und sonst eher formlos lässigen Mantel gibt es dann in Langgröße. Von den Proportionen her eine gute Wahl. Nur was man im Winter mit einem verschlußlosen Mantel soll…?

“Leichter Sticken” zeigt die Anfertigung der Perlenblende. Also so ungefähr. Genau anordnen muß man die Perlen dann schon selber . Aber ich fürchte… so nicht. Farbe bäh, der Rest auch.

Hm, was ist das? Das “Ruck-Zuck-Nähpaket”? Aha, man kann jetzt zugeschnittenen Stoff nebst aller nötiger Kurzwaren sowie eine Anleitung direkt von Burda bekommen. Das gibt dann “Nähen von der Stange” richtig? Und warum sollte ich mir dann die Leggings oder die Wickeljacke (diese beiden Modelle gibt es) nicht gleich fertig im Laden kaufen? Also gut, wer die Vorarbeit nicht mag… bitte schön. Aber so wirklich “kreativ” wie angekündigt ist das nicht. Eher Fabrikarbeit… reduziert aufs Nähen. Nun ja… wer’s mag…

“Must-Haves” sind natürlich die Laufstegtrends. Metallic-Kleider, Anzüge aus auffällig gemusterten Stoffen, Sixties-Kleider, Hüllenmäntel und Biker Jacken. Ich nehme im zweifelsfall die letzten drei… Und das geprägte Leder von der Balenciaga Jacke. 😀

Weiter zur Plus-Mode in freundlichen Farben. Formlose Fell(imitat)westen können mich jedoch auch hier nicht überzeugen. Und Tunika 133A ist über der Brust zu eng… Dieser Stil mit den hippiartigen Westen setzt sich leider fort… zum bodenlangen Plisseerock 135 nur grauenhaft. Das Cachecoeur darunter könnte nett sein, aber das verdeckt ja die Weste. Auch auf dem nächsten Bild, da ist sie dann aus Leder und hängt rum von der traurigen Gestalt. Die Jersejacke mit dem fließenden Schalkragen ist natürlich so photographiert, das man nicht sieht, ob es schmeichelt oder “kartoffelsackt”. Und beim Hüllenmantel 127 wirkt der Kragen irgendwie unschön hingeschoppelt. Legt sich nicht gerade schmeichelnd. Ach ne, diese Megajacken müssen nicht sein. Sieht niedlich aus in Größe 34 bei einer 16jährigen, aber in Plusgröße… aus XL muß doch optisch nicht noch XXXL werden, wie bei der Mohairjacke 136!

Die passenden Accessores werden in hellblau und softem Braun vorgeschlagen. Nur daß das “blau” eher mint bis grün aussieht. Und Tagescreme werde ich nicht als Accessoire mit mir herumtragen, nur weil die Deckelfarbe gerade einem Trend entspricht. Oder überhaupt nach der Deckelfarbe kaufen…

Interessanter ist dann schon der Artikel über neue Faasern. Garne aus Banane oder Ananas… und angeblich rausgesponnen, nicht im Viscoseverfahren gewonnen (was für Soja oder Milchfasern gilt, was der Artikel aber elegant tot schweigt…), das klingt auf alle Fälle interessant. Und könnte gerne ausführlicher sein.

Burdastyle Raupenkostüm Karnevalskostüme lasse ich ja normalerweise ganz rasch links liegen. Aber dieses Gruppenkostüm als kleine Raupe Nimmersatt finde ich wunderbar! Und wenn man es aus regenfestem Nylon macht, dann ist es mit den Kapuzen optimal für den einen oder anderen Straßenkarneval. 😀

Überhaupt kommen mir die Kostüme dieses Jahr doch wieder interessanter vor. Für die Piratin oder die Blumenfee werden richtige Kleider genäht, nicht nur Säcke zusammengeschnürt. Und der Haifisch Overall für Kinder ist super. Star Wars… nun gut, vermutlich immer interessant. Den Kinderkapuzenmantel kann man auf alle Fälle als Vorlage für einen Bademantel nehmen. (Und natürlich haben die Kostüme alle gar nichts mit Star Wars zu tun, die senen nur gaaanz zufällig so aus. Sonst müßte man ja Lizenzgebühren abdrücken. Wenn man sie überhaupt  bekäme. *gg*)

Für irgendwelche Shoppingseiten habe ich so kurz vor Weihnachten keine Zeit, also werden die “best sites” überblättert.

Mehr lesen würde ich hingegen gerne über die Kaschmir Spinnerei und Weberei Johnstons of Elgin. Dafür könnten sie gerne den Kosmetikram weg lassen…

“Basteln mit Kids” stellt sehr wacklige kerzenartige Objekte her. Die sollte man besser nur da anzünden, wo nichts brennbares in der Nähe ist. In einem leeren Betonbunker zum Beispiel…

Die Minibilderschau vom Bambi 2012 darf auch nicht fehlen. Den Bildunterschriften zu folge waren auch ein paar echte Berühmtheiten dabei, erkennen kann man das auf den Vorschaubildern natürlich nicht wirklich. Von modischen Details mal ganz zu schweigen…

Aus der Leser(innen)galerie hat man sich diesmal festliche Kleider ausgesucht. Und ich stelle fest, da0 mir im Großen und Ganzen die Kleider genäht am besten gefallen, die mir auch im jeweiligen Heft schon gut gefielen.

Ganz süß sind ja die Hasen aus alten Wolldecken, die diesmal als Anleitung verkleidet ein Buch bewerben. Wobei das was ich immer am ehesten brauche, nämlich der Schnitt, letztlich fehlt. Zeichnen kann ich nämlich nicht. Wenn ich mal vermute, daß das in dem Buch genauso ist, dann ist das für mich völlig uninteressant.

Und dann haben wir es auch schon geschafft… noch der Stoff des Monats mit Schnurrbart-Druck (Muß man das haben?) und ich kann drauf hoffen, daß mir im nächsten Monat wieder mehr gefällt…

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte dafür liegen natürlich beim Verlag.)