Revue de Presse: Burda Modemagazin September 2006

Durch den Parisbesuch letztes Wochenende kam ich diesmal erst recht spät an den Kiosk, nach der Arbeit am Bahnhof. Diesmal am anderen Zeitschriftenkiosk, weil der näher an der Straßenbahn liegt. Seit ich drauf gekommen bin, daß es die Burda dort auch gibt… also bezahlt, unter den Arm geklemmt und ab zum Bahnsteig.

Der Titel… interessante Farbgebung… irgendwo zwischen gemaltem Filmplakat der 50er, Manga-Comic, Heidi-Film und “guckt mal, was die Bildbearbeitung noch kann!” 😛 Wie viel Augenfältchen Madame Pooth wohl ohne den Grafiker hätte? 😉

Das Editorial paraphrasiert diesmal nur den Heftinhalt… nun gut, vermutlich liest es außer mir eh keiner… Der Modellüberblick…… herbstlich gedeckte Farben, mit einigen bunten Tupfern, so der Globaleindruck.

Los geht es mit Military-Look. Die schlampigen Camouflage-Klamotten haben offensichtlich ausgedient, es herrschen wieder Zucht und Ordnung eines preußischen Internats für höhere Töchter un, die Eleganz der k&k Offiziere. Ich gebe ja zu, daß ich mich dem martialischen dieses Stils nicht ganz entziehen kann. Andererseits kann ich Militär als Moderichtung auch nicht ganz unbefangen betrachten, dazu ist die Sache zu ernst. Redingote 101 gefällt mir trotzdem. Nur bis Größe 42. Aber ich glaube, ich habe noch was mit ähnlichem Kragen von New Look, in meiner Größe. 🙂 Ach guck, das ist “Lieblingsmodell A”. Na dann lass ich mir den doch einfach von Burda nähen!:o) Schade, daß auch der Trenchcoat zu klein ist, da wollte ich mir ja mal wieder einen nähen. Nur nicht aus Wolle, sondern für die Übergangszeit. Und einen klassischen Schnitt mit allen aufwendigen Details findet man selten. Hm… eine Größe vergrößern könnte noch klappen. Erfordert aber Probeteil..hm

“Go east” heißt der Trend und meint nicht Japan oder China, sondern osteuropäische Folklore. Krimmer, falscher Pelz, bunte Stoffe… weniger Folklore, als die Vorstellung der 70er von Folklore… meine Mutter hatte damals so was… Shirt 117 und Rock 121 wirken natürlich mal wieder nur, wenn man Georgette und Jersey im gleichen Muster bekommt. Das dürfte… schwierig werden. Und mit schwarzgrundigem Stoff sehe ich genauso bleich wie das blonde Model aus. gg Hemdblusen mit Blümchen… ja, genausowas hatte meine Mutter… Und so bedruckte Stoffe wie bei der Bluse mochte meine Oma… Äh… von der Bauernbluse ist der Schnitt aber gut entfernt. “Die Ärmel bauschen sich”… sind aber oben glatt eingesetzt. Also wie nun? (Nicht daß mir glatt eingesetzt nicht lieber wäre… gg) Aber so ein paar nette Krimmeraccessoires.. eine Felltasche zum Beispiel…. Janome on Tour…? Wo…? Mist, so gar nicht hier in der Nähe…

Für die Freizeit geht es mit dem 70er Jahre Revival offensichtlich weiter… Edelhippies in Wollboucle mit Ledersessel im Kornfeld. Aber interessante Kameras als Zubehör… Netter Mantelschnitt, die 126… Druckknöpfe unter den echten finde ich jetzt stillos… aber das kann man ändern. Außerdem brächte Knopflöcher in groben Boucle nähen vermutlich einen vierten Schwierigkeitspunkt… gg Und der Mantelschnitt geht bis Größe 44. Schon besser… Ach, den Schnitt für die Mütze gibt es auch? Schön, schön… (Und wie jedesmal frage ich mich, ob “Anastasios Voulgaris” ein Pseudonym ist und falls ja, wie der arme Mensch wirklich heißt… 😛 )

Der rosa Bouclemantel darf dann auch ins Styling… alles recht rosa… “klassisch” mit Schuhen, bei denen es mir so gar nicht leid tut, daß sie mir zu teuer sind. Über die trendige Variante könnten wir reden. Tulpenrock hatte ich schon lange nicht mehr, war aber eine ideale Rockform für breite Oberschenkel… Die Stiefel hingegen nicht für dicke Waden, denn die bekomme ich da nicht drüber. 😛 Und festlich… weiß nicht… zu langweilig, nicht Fisch nicht Fleisch… als Tagesgarderobe zu viel Klunker, für Abends zu wenig glamourös…

Top Label Orwell… zu schwarz und zu klein, den Schnitt brauche ich nicht. Aber der kochende Designer ist mir sympathisch. Kochen ist Kreativität ist ein Credo, das ich jederzeit unterstützen würde. Schade, daß ich die versprochenen Kochrezepte nicht auf der Website von Burda finde. 🙁 (Überhaupt… ich glaube sein Rezept wäre mir lieber als sein Mantel… )

Blick auf die Schnittübersicht Keine Überraschungen… die Mäntel, die mir gefallen, haben auch Schnittformen, wie ich sie mag. Hinter dem Anleitungsteil die Werbung für den Kongress der Hobbyschneiderin. Der ist bei mir ja eh schon fest gebucht. (Aber ich kann davon ausgehen, daß der Termin bekannt ist, ja? Sonst aber ab auf www.hobbyschneiderin24.net 🙂 )

Workshop über Cord… warum Cord immer unter “strapazierfähig” geführt wird erklärt der Artikel allerdings auch nicht. Das Zeug scheuert fix durch, besonders an Hosen. Andererseits wasche ich Cord immer mit normalem Waschmittel (Feinwaschmittel in allergiefreundlich ohne Duft gibt es nämlich nicht), das stört ihn auch nicht.

Oh prima, im Leserforum ein Bild vom letztjährigen Kongress der Hobbyschneiderin in Aachen! Bei der Rubrik “mein Stoffladen” frage ich mich wieder wie der ausgewählt wird. Das Bild zumindest finde ich diesmal nicht berauschend… Prüft Burda das nach? Oder verlassen die sich auf die Leseraussage?

Kosmetik… der Schnellüberblätterteil… stop, das mit dem Haarpainting sieht interessant aus. Kann man auch gewinnen… blätter Medizin… blätter Sauna… blätter halt, Karoalarm! Die Basics diesmal gewürfelt, schwarz-weiß, aber im bunten Karomix. Steht mir gar nicht, gefällt mir aber ganz gut. Und wieder der Mantel, diesmal in Fischgrat… ich hätte diese beiden Fischgratstoffe vor vier Jahren doch nicht eintauschen sollen… andererseits… wäre eh zu wenig gewesen. Und vom Wollen ist der Mantel auch noch nicht genäht. Aber schön wäre er.

Ah, jetzt kommt der comicbunte Teil… crosspromotion für die Werke der Marke “Verona”. Schön bunt, schon klischeehaft…… Prädikat Wiesntauglich! (Ich geh da ja nicht hin… gg) Nur schade, daß die langbeinige und schlanke Verona Pooth auch die Modelle für kleine, zierliche und vollschlanke Frauen präsentiert. Denn an der Frau sieht ja alles gut aus, die ist Profi in Selbstdarstellung. (Und so gut wie sie sich vermarktet… kann sie gar nicht so dumm sein, wie sie oft rüberkommt.) Ah ja, ihre Entwurfzeichnungen… da hat Burda diesmal aber noch eins draufgepeppt. (Komisch, die Leserinnen entwerfen Modelle werden ja immer eher etwas “beruhigt”… fällt das eigentlich diesmal unter diese Sparte? 😉 )

Und endlich kommt auch die wichtigste Sektion… die PLUS Größen. Das ist diesmal aber ein schönes Kostüm, ganz schlicht, aber mit so ein bißchen Details. Andere Farbe, andere Zierstiche… aber… doch, doch, das hat was. Und der Stoff muß nicht mal elastisch sein! Wie schön. Der Rest… jo, nicht verkehrt, aber nicht berauschend non plus…

Die Kinder kommen diesmal in den gleichen tristen “Erwachsenenfarben” daher, wohl ebenfalls fürs Oktoberfest, weil so irgendwie trachtig angehaucht. Giesswein??? Ich dachte, die machen nur Hausschuhe??? Aber offensichtlich…. nicht. Nun gut, dann halt Tiroler Landhausstil.

Der Kreativteil wird diesmal wieder genau gemustert, denn die Pariser Wohnung braucht noch Deko… Ne, aber das Zeug mit den rohen Ästen und Baumscheiben… bäh Die Idee mit der “Strickvase” ist ganz nett. Mal merken, falls ich mal was winterliches brauche.

Oh, schon durch? Nächstes Mal gibt es wieder was für Herren… mal sehen, ob es brauchbar ist…