Krinkel-Stern-Karten, Teil 3

Crash-Star-Cards, part 3
etwas gecrashte KarteWas jetzt passiert ist, daß das Soluvlies sich unter dem Dampf anfängt zusammen zu ziehen.

What happens now is that the Soluvlies starts to retract under the hot steam.

Und man bekommt einen leichten Krinkel-Effekt.

So the fabric starts to crincle.

gekrinkelter SternJa und dann bewegt man das dampfende Bügeleisen einfach so lange über dem Stoff, bis einem der Effekt gefällt.

And then you move your steaming iron over the fabric until you like the effect.

gekrinkelter SternAchtung, wenn es zu viel ist, kann man den Effekt nicht mehr rückgängig machen!

Be carefull, if you steam to much there is no way to “undo” the effect!

Zur Illustration zeige ich es auch noch mal auf weißer Seide, die photographiert sich plastischer.

As a second example I show the same on white silk, here the effect stands out better on the picture.

fertige KartenDanach muß man die Stoffstücke nur passend zuschneiden und in eine fertige Passepartout Karte kleben.

Then you cut your fabric and glue it into a passepartout card.

Je nach Stoff und Garn sind die Effekte sehr unterschiedlich. Der rote Stoff war übrigens ein leichter Wollstoff, den ich mal bei Bornstein-Stoffe bestellt hatte. (Ja, die gibt es nicht mehr. Ja, das war lange her. Der Rest des Stoffes war ein Kleid.)

Depending on fabric and yarn the effect turns out differently. The red fabric was a lightweight wool I’d ordered long ago from Bornstein-Stoffe. (“Long” means the company is out of business for quite a while. The rest of the fabric became a dress.)

WeihnachtskartenZum Abschluß noch ein paar andere Beispiele, wie die Karten aussehen können. Die beiden links sind aus dem Rest eines Ikatsaris aus Indien, der rechts aus einem afrikanischen Batikstoff. Diesmal mit silbernem Stickgarn von Alterfil gestickt.

Here some more examples how different cards can look. The two on the left were made from Indian ikat sari fabric, the right one is an african batik. Embroidery was silver thread from Alterfil.

Falls ihr euch davon anregen laßt, selber Karten zu machen, erzählt mir davon oder zeigt sie mir!

If that inspires you to make your own cards then please let me know or show me!

Krinkel-Stern-Karten, Teil 2

Crash-Star-Cards, part 2

Zickzackstich
Jetzt wird die Kontur des Sterns mit einem schmalen Zickzackstich abgenäht. Dabei nähe ich genau über die vorherige Naht. Der Zickzackstich sollte zwar eng sein, also eine kurze Stichlänge haben, aber keine ganz geschlossene Raupe. Hier habe ich Madeire Stickgarn in Kupfer benutzt, weil ich das noch hatte. Metallic sieht jedenfalls gut aus dafür.

Now I am oversewing the stitches from the right side of the fabric with a narrow zigzag stitch. The stitchlength should be short, but not as dense as you would normally choose for an appilque or a button hole. Metallic embroidery thread looks usually nice, here I choose some copper embroidery thread from Madeira I still had in my stash from another project.

Kontur nähenJetzt benutze ich meine Zickzackkontur um füßchenbreit daneben einemal mit Steppstich herumzunähen. Auch hier gilt, daß die Stichlänge nicht zu kurz sein sollte.

Now I am using the outline as a guide for another round of stitching, here with a straight stitch. Again the stitch length should not be too short.

Kontur im ZickzackstichDie nächste Runde wird dann noch mal mit Zickzackstich genäht.

Next round is a zig zag stitch again.

Danach nähte man immer im Steppstich in Runden um den Stern herum und folgt der Kontur des Sterns. Bis sozusagen kein Stoff mehr da ist.

Afterwards you continue in rounds around the star with straight stitch only. Always following its contours. Until you run out of fabric.

Stern in Runden genähtSo sieht das ganze dann aus, wenn man fertig ist.

That’s the way it looks after you’re finished.

In die Mitte habe ich noch einen Stern aus sich kreuzenden Linien genäht.

In the middle I’ve sewn crossing lines that also mimics a star.

kräftig dampfenJetzt kommt das Bügeleisen zum Einsatz. Sehr kräftig dampfen, aber dabei den Stoff nicht berühren…

Now it’s all up to the iron. Steam as much as possible, but don’t touch the fabric with the sole of the iron…

So… jetzt könnt ihr entweder selber ausprobieren was passiert oder ihr müßte warten, bis ich Zeit für den dritten Teil habe. 😉

Now you can either try yourself what happens… or you wait until I have the time to write part 3 of the story. 😉

Krinkel-Stern-Karten, Teil 1

Crash-Star-Cards, part 1

Da ich auf meinem Rechner gerade die Bilder gefunden habe, zeige ich jetzt mal eine weitere Möglichkeit, aus Stoffresten Weihnachtskarten zu basteln. Diesmal braucht man außer Stoffresten: einen Bleistift, Vlieseline Soluvlies, Sprühzeitkleber, bevorzugt Maschinenstickgarn (Nähgarn geht technisch auch, aber Stickgarn sieht besser aus) sowie ein Bügeleisen mit viel Dampf.

I just recovered some pictures on my computer so I’ll show you another possibility to transform random fabric scraps into Christmas Cards. Apart from the fabric scraps you need: a pen, Vlieseline Soluvlies (In some countries the products are sold unter the brand name “Pellon”, it might be “Wash N Gone” but I can’t tell for sure from the website. It’s a non woven water soluble stabiliser. If you can’t get “Soluvlies” please test first, if the desired reaction happens!), temporary spray adhesive, machine embroidery thread if possible (sewing thread works also, but embroidery thread looks nicer) and a steam iron that steams well.

Vorzeichnung auf SoluvliesZunächst schneidet man ein Stück Soluvlies zu. Es sollte deutlich größer sein, als die Karte später. Besonders gerade muß man nicht schneiden, am Ende wird ohnehin alles begradigt. Darauf zeichnen wir ungefähr in die Mitte mit Bleistift einen Stern. Man kann sich eine Schablone für gleichmäßige Sterne machen oder frei Hand zeichnen.

You cut a piece of Soluvlies a good deal bigger than the intended card. You don’t need to take care for cutting straight, we will cut back in the end. Then you take the pencil and draw the outlines of a star in the middle. If you like a regular shape you can use a stencil or you just draw it as you feel, irregular looks often more dynamic.

Vorbereitung zum KlebenDanach bedeckt man seine Arbeitsfläche gut mit Papier, legt das Soluvlies mit der unbemalten Seite nach oben drauf und verpaßt ihm einen leichten (!) Sprühstoß aus dem Sprühzeitfixierer. (Keinen dauerhaften Sprühkleber, sondern solchen, dessen Klebewirkung nach einiger Zeit von selber verfliegt!)

Then cover your working environment well with paper, put the piece of Soluvlies in the middle, the side with the drawing on is facing downwards. Now give it a light spray from your temporary spray adhesive. (And make sur it is a temporary one, not real glue!)

aufgeklebtDann braucht man Stoffstücke, die etwas größer als die Soluvlies Stücke sein sollten. Da klebt man die vorbereiteten Soluvlies Stücke auf die linke Stoffseite.

Now you need some fabric scraps that are a bit bigger than your pieces of Soluvlies und you adhere the Soluvlies to the left side of the fabric.

Danach kommt die Maschine dran, Stickgarn für den Oberfaden ist schöner und mit Sticknadeln läuft es auch besser. Im Unterfaden kann man hingegen auch Nähgarn nehmen, da ist es egal.

The thread your sewing machine with machine embroidery yarn and if you have take an embroidery needle. For the bobbing you can take any sewing thread, it doesn’t matter there.

Stern markierenDanach näht man die Kontur des Sterns erst mal von der Seite mit dem Vlies her ab. Dabei eher lange Stiche nehmen, aber trotzdem die Ecken genau treffen. Also ggf. vor den Ecken die Stichlänge wieder etwas reduzieren.

Now choose a longer straigh stitch and sew the contours of your star from the side with the Soluvlies. To make sure to match the edges exactely reduce the stitch lenght when approaching the the “turning points”.

MarkiertWenn man die Stoffstücke jetzt umdreht, ist der Umriß auf der rechten Seite gut sichtbar. (Einmal auf ein Bild klicken bringt übrigens eine größere Version…)

Now turn your fabric. The star is well visible on the right side of the fabric. (Clicking on a picture shows you a bigger version…)

Und sobald ich wieder Zeit habe, geht es weiter… 😉

And as soon I have the time to continue writing, I’ll show you how to proceed… 😉

Soluvlies ist (fast) wasserlöslich….

Germanien im Jahre 2006 nach Christus. Alles Stickvlies ist im Wasser gelöst. Alles Stickvlies?

Nein, ein kleiner, hartnäckiger Rest an den innersten Ecken leistet Wasser, Waschmaschine und Waschpulver hartnäckig Widerstand.

Aber vielleicht sollte ich von vorne beginnen…

Im Mai dieses Jahres startete ich einen Aufruf im Hobbyschneiderin-Forum, der sowohl von lieben Forenmitgliedern als auch von einer genauso netten auf Gardinen spezialisierten Änderungsschneiderei beantwortet wurde und ich erhielt packenweise leichte Gardinenstoffe, Schleiertüll und was man an transparenten Stoffen sonst noch so finden kann.

Ich wollte einmal ausprobieren, ob man nicht auch ohne Stickmaschine aus einfachem Tüll oder Chiffon Spitze sticken und/ oder applizieren kann.

BordüreNach einigen Experimenten glückte das auch.

Zumindest im Großen und Ganzen, etwa das im Hobbyschneiderinforum von Anne schon vorgestellte Fischsäckchen oder diese applizierte Bordüre.

Beim ersten “richtigen” Versuch, dem Fischsäckchen, habe ich das Motiv mit weichem Bleistift auf Soluvlies gezeichnet, wie ich das sonst für Stickerei auch mache, habe das Vlies dann mit Prym Sprühfixierer unter den transparenten Stoff geklebt, in den Stickrahmen eingespannt und losgelegt.

Die böse Überraschung kam beim Auswaschen: Durch den Sprühfixierer wurden offensichtlich Bleistiftspuren auf den Stoff übertragen. Und Bleistift… wäscht sich nicht wieder aus. (Diese böse Erfahrung hatte ich beim Seidenmalen vor Jahren schon mal gemacht.)

Hobbyschneiderin Anne hatte dann die Idee, das Muster einfach auf die linke Seite des Vlieses zu zeichnen. Also nächster Versuch.

Leider sieht man die Vorzeichnung dann aber nicht mehr durch Vlies und Stoff hindurch. Irgendwann werden auch transparente Stoffschichten undurchsichtig. Also habe ich schwarzen Kuli genommen, den sieht man gerade so durch.

Zumindest bis mit der Applikation die dritte Stoffschicht kommt… also zuerst die Kulilinie mit Sublimatstift von Prym auf den Trägerstoff, dann den Applikationsstoff draufgeklebt (wieder mit besagtem Sprühfixierer) und schnell aufgenäht, bevor der Sublimatstift verblasst. (Was auch bei lila schneller geht, als auf der Anleitung steht.)

Vorzeichnung bleibt sichtbarUmständlich, aber es funktioniert.

Hoffnungsfroh warf ich die lange Bordüre ins Waschbecken… das Soluvlies löste sich… scheinbar.

Nur die schwarzen Linien der Vorzeichnung waren immer noch zu sehen. 🙁 Und da der Stoff transparent ist, nicht nur von der Rückseite, sondern auch von vorne.

Jetzt will ich es wissen und werfe das Teil bei 30°C in die Waschmaschine. Wenn die das nicht hinbekommt…

Tja… das meiste ist raus, aber da wo mehrere Lagen aufeinander liegen und die Stiche auch dicht in zwei Schichten verlaufen… da bleiben dunkelgraue bis schwarze Ränder. (Auf dem Photo erkennt man es nur schwach, der Effekt ist in Wirklichkeit leider stärker.) So ganz…. löst sich das lösliche Vlies ganz offensichtlich nicht. grrr Und da die Stoffe transparent sind… genau, sieht man das auch durch.

Schnirfz Da heißt es wohl weiter testen…

Ultra Solvy wäre ja auch eine Alternative. Aber da weiß ich gar nicht, womit dauerhaft und gleichzeitig löslich Vorzeichnen. Sublimatstift ist bereits nach 30 Minuten zu schwach, um ihn noch durchsehen zu können…

(Falls jemand Ideen hat, wie man das Soluvlies noch rausgewaschen bekommt… immer her damit… )