One-Woman-Power-Show in Türkis: Seti in Köln

SetiUnermüdlich, unerschöpfbar, unglaublich, diese Frau. 😉 Bea alias Seti alias My Design (oder so…) verbreitete heute ihr kreatives Chaos in den Köln Arkaden, was dann mehr als Grund genug ist, mal auf die schääl sick überzuwechseln.

Pausenlos bombardierte die Kreativität auf zwei Beinen das aufmerksame Publikum mit Verarbeitungsideen, Vereinfachungstechniken (manches könnte man jetzt auch gekonntes Pfuschen nennen :-D), neuen Materialien,…

Noch nie genäht? Egal. Wie soll das Wunschteil aussehen? Ist Stoff da? (Klar, Alfatex ist daneben…)

Flugs wird frei Hand ein Shirt-Schnitt erstellt und am Körper angemessen, zugeschnitten, an der einen oder anderen Stelle mit Vlieseline bebügelt…

Zwischendrin werden auf Zuruf mitgebrachte Probleme gelöst.

Schließlich hatten über das Forum vorgewarnte Hobbyschneiderinnen kritische Teile mitgebracht. Mit “ma-san” lernten wir, daß in Fleece Jersey-Drucker hineingehören. Und wie man es noch retten kann, wenn man sich dummerweise für die Anorak-Variante entschieden hat.

Seti ist nie um eine Idee oder einen guten Tip verlegen.

Gleichzeitig wird die Nähanfängerin mit der Nähmaschine vertraut gemacht.

Und da selbst Seti nur zwei Hände und einen Körper hat (obwohl ich mir da nicht immer so hundertprozentig sicher war, angesichts dessen, was alles gleichzeitig passierte 😉 )wurde sie von der -Sklav- äh Helferin des Tages eklis unterstützt, die zum einen versuchte, wandernde Demonstrationsobjekte wieder einzufangen, das Chaos etwas zu dämmen, nette Werbegeschenke (da mein Handmaß regelmäßig Bekanntschaft mit dem Bügeleisen macht, war ich um ein neues recht dankbar) verteilte und nebenbei auch noch erste Schritte an der Nähmaschine anleitete. Und das alles, mit auch nur zwei Händen!

Und wenn sonst kein Demonstrationsobjekt zur Verfügung stand, dann mußte der eigene Körper herhalten.

Wie messe ich die Schrittlänge aus? Die Frage ist für uns alle jetzt sehr plakativ beantwortet. 😉

(Die Frage, was ich mache, wenn man mir sagt “Nein, nicht schon wieder ein Bild davon!” ist hiermit auch nicht mehr offen. 😀 Denke ich.)

Ich gestehe ja, ich bin nicht bis zum Ende des zweiten Kurses geblieben (dafür habe ich jetzt eine fertige Paspeltasche in den Stoffteilen, die am Wochenende hoffentlich noch eine Hose werden…), aber kreativ-chaotisch sah der Arbeitsplatz auch da schon aus.

(Bea, kannst du noch stehen? Noch reden…?)

Nächste Woche Mittwoch macht diese kreative Naturgewalt in Aachen weiter. Wer es heute (okay, inzwischen gestern…) also verpasst hat…

Schaufenster – liebevolle Deko der anderen Art

Schaufenster in ParisWas mich in Paris (oder überhaupt in Frankreich) immer wieder beeindruckt, ist, wie liebevoll aber auch ehrlich jedes Schaufenster gestaltet wird.

Und selbstverständlich hat der Akkordeonladen eine Auslage mit Akkordeons in allen Farben. Wenn Fasching ist, dann eben mit Hut.

Klar, in deutschen Schaufenstern wird auch ausgestellt, Kleidung, Schuhe, Taschen,… Doch was ist mit jenen Branchen, deren Ware oder Handwerkszeug nicht so bunt und anziehend wirkt? Beim Schlosser, Schreiner oder Installateur? Da dominieren schicke Plakate oder Funktionsmodelle aus Plexiglas über vermeintlich unattraktive Blechkleinteile.

Schaufenster des KammerjägersNicht so in Frankreich. Auch Schrauben in allen Farben und Größen, Türgriffe in 42 Varianten oder eine Horde Hahnküken sind einer liebevollen Anordnung im Schaufenster würdig.

Doch was macht eigentlich der Kammerjäger? (Empfindliche Gemüter lesen besser nicht weiter…)

Ganz klar, er hängt ungeniert eine Strecke aus… 😀

(Hinter einer blankgeputzten Scheibe, deswegen reflektiert das Gebäude auf der anderen Straßenseite auch so gut….)

Besuchen Sie den Pavillon des Arts…

… so lange er noch steht.

Da ja zumindest der oberirdische Teil des Forum des Halles (der gebaut wurde, nachdem man Ende der 60er Jahre das Hallenviertel abgerissen hatte) wieder abgerissen werden soll, wollte mein Schatz doch wenigstens einmal in den Pavillon des Arts. (Das ist nicht so beeindruckend wie es klingt, einfach ein Teil dieser Anlage mit den großen, verspiegelten Fensterfronten.)

Nicht daß der Abriss unmittelbar bevorstände, so schnell geht das in Paris auch wieder nicht, man diskutiert erst und das kann noch dauern, aber bei schlechtem und kalten Wetter ist jede Aktivität in geheizten Räumen willkommen. 😀

Und die aktuelle Ausstellung Les bidules de Maître Molina war tatsächlich recht kurzweilig. (Und auch nicht sehr groß.)

“Bidules” sind “Dingsbumse” und diese hat der Brasilianer Molina gebaut. Aus altem Holz, Metall, Plastik,… kurz aus Müll, aus Resten. Was man an Müll eben so hat, wenn es kein staatlich kontrolliertes Recycling-System gibt. Doch das Faszinierende ist: Die Dingsbumse bewegen sich. Und nicht zu knapp. Ganze Szenerien hat er gebaut mit Szenen aus seinem Lebensumfeld (Und Herr Molina hat in vielen Berufen seinen Lebensunterhalt verdient): Handwerksbetriebe, Tavernen, eine Maniokfabrik, Landleben, Vergnügungspark,… angetrieben von einem Motor und vielen Riemen bewegen sich Figuren, drehen sich Karussells, gruseln Totenköpfe heraus,… so schnell kann man gar nicht gucken, um all die Details zu erfassen.

Da die Szenerien recht zerbrechlich sind, laufen sie nicht ununterbrochen, sondern immer nur zeitweise und nacheinander. Wenn eines aufhört heißt es in den drei Räumen um die Winkel und Ecken herum zu lauschen, wo der nächste Motor anspringt…

Höhepunkt ist eine zimmergroße Szenerie: Das Leben Christi. Von den Weisen auf dem Morgenland die mit ihren Kamelen heranziehen, über Schafe mit nickenden Köpfen aus Schaumstoff, der Flucht nach Ägypten, bis zur Passionsgeschichte und der Himmelfahrt Jesu. In drei Etagen übereinander. Hier hat man endgültig keine Chance, alle Detail während eines Laufes zu erfassen. Zumal man auch dahinter gehen kann und der faszinierenden Maschinerie aus Riemen, Drähten, Rädern, Bändern,… bei ihrem wohl abgestimmten Spiel zusehen.

(Die Ausstellung läuft noch bis 26. März.)

Gute Laune Brunnen

Nicht daß er im Sommer bei Sonnenschein nicht auch wunderschön wäre…. aber selbst bei Nebel, Niesel oder anderen Wetterwidrigkeiten vertreibt dieser Anblick bei mir jede Depression.

Fontaine StravinskiUnd gerade dann leuchten die bunten Farben besonders vor dem Hintergrund der Steine und Mauern ringsum. Den schaukelnden, pirouettierenden, strampelnden und sonst wie spritzenden Figuren von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely kann ich immer stundenlang zusehen.

Im Sommer ist es oft schwierig, auf einer der Cafe-Terrassen einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Doch im Winter sieht man auch von hinter der Scheibe gut. (Und ich hatte gleich noch einen ruhigen Ort, um ein bißchen zu arbeiten. Freiberuflerleben halt. Frei hat man (fast) nie. 😉 )

Der kleine Elefant, der schaukelt und dabei aus seinem Rüssel Wasser verspritzt ist übrigens mein absoluter Liebling. Ich bin immer ganz traurig, wenn er abgeschaltet ist, nicht schaukelt und den Kopf hängen lässt. 🙁 Aber diesmal…. schaukelte er so fröhlich, daß ich darüber ein bißchen das schlechte Wetter vergessen habe. 🙂

Stoff-Shopping in Paris: Deballage du Marche St. Pierre

Dieser Laden ist eigentlich immer meine erste Anlaufstelle, wenn ich in Paris Stoffe streicheln und ab und an auch kaufen gehe.

Das französische Wort “deballer” bedeutet “auspacken” und ich finde, die Deballage St Pierre/ Dreyfus sieht auch genau so aus, wie man sich das vorstellt: Große Tische, vollgepackt mit Stoffballen, dazwischen gerade noch genug Raum, um sich durchquetschen zu können. Was mit wachsenden Stofftüten in den Händen zunehmen schwieriger wird… Von Generationen Stoffkäufern blankgetretene Dielen bedecken den Boden, es gibt altmodische Kassenschalter mit Glasscheibe, Holztreppen, dunkel vom Alter,… kein modischer Schnickschnack, keine durchgestylten Verkäuferinnen, sondern blaue Kittel, ab und an wird ein großer Wagen mit neuen Rollen von Manneskraft in den Aufzug geschoben… hier wird gearbeitet und das seit Generationen und so sieht es auch aus. (Mein Göttergatte kommt meist wegen der Atmosphäre freiwillig mit. 😀 )

Was gibt es? Ungefähr alles. In teilweise sehr wechselndem Sortiment, je nach dem, was zu haben war. Gerade das Erdgeschoß ist Schnäppchenjägerparadis, schon vor den Türen, die ganze Fassade entlang liegen Stoffballen, ein, zwei, drei,… kam mehr als fünf Euro der Meter. Ähnlich geht es im Erdgeschoss innen weiter. Zehn Euro pro Meter dürfte man dort schwerlich überschreiten. Natürlich ist da viel Polyester dabei, aber auch einfache Baumwolle, bei etlichen Farben und Mustern ist einem gleich klar, warum die für mehr Geld keiner haben wollte. Aber auch immer wieder Restposten von hochwertigen Dekostoffen oder es verbirgt sich in einem Tisch mit Polyester ein Ballen Seidenstoff für zwei Euro. Und je nach dem für welches Projekt, für Karneval mögen die riesigen rosa Blüten auf grünem Polyester Grund oder die goldbeglitterte Kunststoffspitze gerade richtig sein. (Ich habe mit solchen Dingen schon kleine Mädchen sehr glücklich gemacht. 😀 )

Und es verirren sich immer wieder interessante Restposten, vielleicht mal Patchworkstoffe, Pannels zum Puppen oder Kissennähen, provencalische Tischedeckenmuster,… auch Halstücher, Schals, Kravatten,… können da sein. Was genau… weiß man vorher nicht, aber genau das macht das Stöbern ja so spannend.

Im ersten Stock geht es dann hochwertiger weiter, mit Wollstoffen (Tuche, Tweed, Crepe,…), mit Leinen,… oder mit Kunstfaserstoffen, die aussehen als ob. Aber alle Ballen und Rollen sind beschriftet, man kann leicht finden, welches Material es ist. Und es gibt ganzjährig Kunstpelz in unterschiedlichen Qualitäten Von “sieht fast aus wie echt” bis quietschorange im Flokatistil. Popeline in Mantelqualität gehört zum Standardangebot (das Angebot an Farben ist hingegen nicht immer üppig), auch Regenmantelstoffe sind immer einige da. Und die Preise… bis 20 Euro pro Meter hat man schon eine sehr gute Auswahl.

Im zweiten Stock wird es mit Seide, Spitzen, Samt,… noch edler. Einfarbig, bestickt, bedruckt,… die Auswahl ist riesig. Auch stretchige Lycras gehören seit einigen Jahren zum Angebot.

Möbelstoffen und schweren Vorhangstoffen gehört dann der dritte Stock und in der vierten Etage findet man alles für Tisch- und Bettwäsche. Teils fertige Handtücher, Schürzen, Geschirrtücher,… teils Leinen und Baumwollstoffe in unterschiedlichen Webarten.

Seit kurzem ist im fünften Stock (die schöne Dachterasse mit Blick auf Sacre Coeur ist leider nicht freigegeben) noch eine kleine Abteilung für edle Vorhangstoffe und Möbelstoffe in den schweren, in Frankreich beliebten Qualitäten. Hier ist die Atmosphäre gediegener, es ist viel Platz, um sich zu bewegen und es gibt vergleichsweise viel Fachpersonal pro Quadratmeter.

Und irgendwann, Stunden später, fällt man wieder heraus, beladen mit häßlich blauen Plastiktüten, aber glücklich. Viel Beratung darf man sich nicht erhoffen, aber das Angebot an Stoffen ist erschlagend viel und die Preise (immer in Relation zur Qualität) günstig. Unmöglich, dort nichts zu finden. 😉

Adresse: 2, rue Charles Nodier, 75018 Paris

Metro: Anvers

Öffnungszeiten Montag bis Samstag: 10.00 Uhr – 18.30 Uhr

Unterhaltsam…? – Immer! – Kunst…?

Ach,das sollen die nächsten Generationen entscheiden. 😉

Was macht man an einem strömend verregneten Sonntag in Paris? Die meisten Läden haben zu (der Disney-Store auf den Champs Elyssee zählt nicht…), zum Spazieren gehen ist es zu kalt… Also, ganz klar, ins Museum!

Das Museum für moderne Kunst der Stadt Paris im einen Flügel des Palais de Tokyo ist seit kurzem nach einer Renovierung wieder geöffnet und das wollten wir uns ansehen. Außerdem hatte es früher (also vor der Renovierung) ein recht nettes Cafe und der Eintritt war kostenlos, wie für alle städtischen Pariser Museen. (Ich habe allerdings schon einige Monate nicht mehr ausprobiert, ob das noch gilt.)

Also ab in die Metro, eine kurze Diskussion, ob Alma-Marceau aussteigen und hochlaufen oder Iena und runter laufen (Iena hat gewonnen) und möglichst schnell von der Metro durch die Regentropfen unter das schützende Museumsdach.

Dachten wir.

Leider hatten wir übersehen, daß zur Neueröffnung zwei Ausstellungen laufen (Pierre Huyghe und Pierre Bonnard) und in Folge dessen natürlich alle an einem verregneten Sonntag ins Museum wollen. Weswegen sich dann auch eine Menschenschlange den Berg hinunter staute. Angesichts des Wetters war das aber nicht das, was wir wollten.

Da der Garten vom Musee Galliera offen war (und ich da auch schon ewig mal hinwollte) versuchten wir dort unser Glück. Aber da ist derzeit “zwischen zwei Ausstellungen” und infolge dessen geschlossen. Zwar finden sich beeindruckende Arkaden zum Unterstellen die zugänglich waren (und nur von einem Herren belebt waren, der irgendetwas rezitierte), aber windig und kalt war es da auch.

Die Menschenschlange auf der anderen Straßenseite wurde auch nicht kürzer. Also entschlossen wir und kurzerhand, statt moderne Kunst Gegenwartskunst zu besichtigen. Die findet sich nämlich im anderen Flügel des Palais de Tokio, die Site de la creation contemporaine zeigt ganz aktuelle, oft junge, Kunst und Künstler.

Lustig und kurzweilig ist es immer: hellblaue Häschen vor einer rosa Landschaft schmücken eine große Betonwand, aber alles steht Kopf. Man marschiert über Stapel von Zeitungspapier (hoher Spaßfaktor, auch für die vielen Kinder, die herumturnen), geht durch ein Hamsterrad, legt sich auf Polster und guckt an die Decke, um eine Video- und Klanginstallation auf sich wirken zu lassen… (sehr entspannend, im halbdunkel… schnarch) Viel zum gucken, zum Mitmachen und zum Anfassen. Thema sollte glaube ich die (französische) Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Zukunft sein. Oder so.

Der größtenteils nur entkernte und nicht weiter renovierte Bau bietet Platz für große Installationen und die Ausstellungen wechseln tatsächlich häufig, es ist nicht so sehr der Ort für fertige Bilder im Rahmen, sondern ein Platz, wo sich viel bewegt.

Der Restaurantbereich hatte früher den Charme einer Bauarbeiterkantine, der wurde kräftig aufgehübscht und die Kastaniencremesuppe war auch excellent. 😀

Wie gesagt, gelangweilt habe ich mich dort noch nie. Nur ob es deswegen schon immer alles Kunst ist… das muß ich ja nicht entscheiden. 😉

Revue de Presse: Burda Modemagazin 3/2006

Da ich keine Lust hatte, mir die Burda in Frankreich zu kaufen, wo sie etwas teurer ist, bekam ich sie diesmal etwas verspätet in die Hände.

“Gewinnen Sie ihr Lieblingsmodell” Klingt gut. Und die nähen einem das dann? Auch in PLUS-Größe? Na, alleine das ist doch das Mitmachen wert, oder? (An alle Rubensdamen: Mitmachen, desto größer ist die Chance, daß Burda damit tatsächlich mal die üblichen Größenpfade verlassen muß 😀 )

Am besten gefallen tut mir ja an sich C, aber das passt nicht zu meiner Garderobe. Der Hoseanzug A wäre Nummer zwei auf der Liste, aber mit dieser Hose? Nichts für Menschen mit großer Taillen-Hüft-Differenz und schon gar nichts für Hinterteile, die breiter als Gr. 36 sind. Außerdem… wem steht schon schwarz wirklich? (Ein kurzer Blick ins Editorial bestätigt übrigens, daß die meisten Menschen die älter als 16 sind durch das Tragen schwarzer Kleidung nicht gewinnen, schon gar nicht um drei Uhr morgens. 😀 ) Also werde ich für “B” votieren. Das hätte Chancen, auch angezogen zu werden. Hm, auf dem Coupon soll man schon die Größe mit angeben… ob da alles was größer ist als 44 schon vor der Ziehung aussortiert wird…?

Das schwarz-weiße Titelbild fällt jedenfalls hinter der pinken Klappe nicht wirklich mehr auf, eigentlich schade…

Und weiter geht es auch mit schwarz-weiß. Den Stoff des Titelmodells finde ich übrigens wunderschön. Nur nicht an mir. Gleiches gilt für den Druck vom Hemdblusenkleid 108. Wenn ich nicht wüßte, daß mir das so überhaupt gar nicht steht, wäre ich ja fast versucht, den Originalstoff zu bestellen. (Aber nicht für den Schnitt…) Doch so… weicht die Versuchung schnell. Apropos… die Regieanweisung des Photographen für das Bild auf Seite 17 muß gelautet haben “guck mal debil”… ich hoffe, er hat sich dafür wenigstens beim Modell entschuldigt… 😉

Aha, für den Freizeit-Teil geht Burda mit den Pariser Mustervorschlägen d”accord. Bunte Drucke. Top 116 mit dem gemogelten Asia-Ausschnitt ist interessant. Könnte ich vielleicht für irgendwas verwenden… andererseits… Asia ist jetzt schon so lange, lohnt das noch, in dem Stil zu nähen? An der diesjährigen Schuhmode werde ich wohl leiden…. ich mag weder “Wedges” (auch Keilabsatz genannt) noch kann ich mich mit “Peeptoes” wirklich anfreunden. Das wird diesbezüglich ein billiger Sommer… :o)

Styling… Cowboystiefel zur Lederhose und Puffärmelbluse? Ja, man kann das wohl “Avantgarde” nennen. Oder auch nicht. (Nicht alles was grauslig ist, ist deswegen automatisch avantgarde, erlaube ich mir anzumerken… 😉 )

Die “Best Basics” liegen wieder eher auf meiner Linie. Klare Schnitte und bunte Farben… Der Stoff Für 105B ist auch ein echter Traum!

Top Label diesmal von Herrn Lagerfeld, dem begnadeten Selbstdarsteller. Und einem klugen Mann, der weiß, daß Hals und Hände das Alter so gnadelos verraten und deswegen seinem Vatermörderkragen auch noch Handschuhe dazugesellt. Wie würde der Franke sagen? “A Hund isser scho!” Keine Freizeit, keine Ferien, kein Sozialleben… immerhin, die Ergebnisse seiner Sublimation wie Papa Freud das wohl nennen würde, können sich sehen lassen. g

Seidenkleid und -jacke in Kurzgröße gefielen mir auch… aber da müßte ich nicht nur abnehmen, sondern auch schrumpfen. Oops, gewaltig abnehmen… ne, da hilft auch verlängern nicht. Andererseits, die Schnittführung des Kleides sollte sich aus jedem Shiftkleid ableiten lassen… *grübel*

Der Worksshop Kreppsatin wird schnell überflogen… steht nichts neues drin, aber wer noch nie damit gearbeitet hat verliert nichts, wenn er es vorher durchliest. Der Kosmetikteil wird ebenfalls großzügig überblättert. Werbung für Stylingprodukte und Haartrockner machen die Firmen selber… Und der Medizinteil enthält auch nichts, was nicht schon x-mal in anderen Zeitschriften durchgekaut wurde. Mal abgesehen davon… beim aktuellen Wetter ist Heuschnupfen wohl definitiv kein Thema… g

Brautkleider… waren die nicht sonst immer erst im Mai…? Naja, immer nett anzusehen, aber ich brauche keins.

Hingegen einen Parka mit Kaputze schon. Und die Größe stimmt auch. Ich hoffe, ich weiß noch, wo der Schnitt ist, bis ich Zeit habe, ihn zu nähen. Auf der “to do”-Liste steht so was schon seit drei Jahren, immer wenn ich von einem Nieselregen überrascht werde und nasse Haar bekomme. :o) Aber wie die PLUS Modelle wohl aussehen, wenn derjenige der sie trägt mehr als Größe 40 hat…? (Ach, wie liebe ich Khaliah Ali Modelle von Simplicity, das ist das Modell wenigstens so, wie die Schnitte es sind.) Sweat-Jacke und Hose sollte ich mir auch mal merken, für den Urlaub ist so was ganz praktisch. Und so sieht es trotzdem “angezogen” aus und nicht nach Schlafanzug.

Kindersachen… nur für Mädchen, bunt, sommerlich, das übliche. Nur warum kleine Mädchen auch schon bauchfrei tragen müssen erschließt sich mir nach wie vor nicht….?

Klasse hingegen die Reprotage über den Wettbewerb der Nachwuchsdesigner in Paris. Das Siegermodell sieht wirklich bombastisch aus! Aber das Outfit aus Nylonfäden finde ich auch spannend… Jedenfalls Modelle, die mich hoffen lassen, daß ich von den Designer noch weiterhin was sehen werde. Nichts gegen Herrn Lagerfeld und Co, aber in anderen Berufen gehen die Leute ja auch mal in Rente. 😉

Den Kreativteil muß ich diesmal ganz schnell überblättern. Ich mag ja Wohnungsdeko und geschmückte Tische, aber Kannenwärmer müssen echt nicht sein! Laßt die mal schön in der Klamottenkiste der Geschmacksverirrungen, wo sie hingehören.

Und was sagt die Vorschau? Im nächsten Heft gibts Männermode… wichtige Info, denn das ist selten genug.

Taschenkauf in Paris: Albertson’s maroquinerie

Ja, das Wetter war so schlecht, daß sich mein Schatz widerspruchslos durch viele Taschengeschäfte schubsen ließ. (Vielleicht hatte er auch Angst vor dem was passieren könnte, wenn ich und meine Kreditkarte alleine gingen… 😀 ). Jedenfalls versprach mein Preisführer “erreichbaren Luxus” und das Motto ist: Einzelhandel zu Großhandelspreisen.

Und so wagten wir uns (nachdem wir uns in einer meiner Lieblingskonditoreien “le Valentin” gestärkt und schon mal auf “Geld ausgeben” eingestimmt hatten) wieder in den Regen. Bis zum “Show-Room” in dem edle Ledertaschen, Handschuhe, Gürtel,… und drei nette ältere (und etwas skurile) Herren warteten. Sagte ich, daß ich es mag, wenn es in einem Laden für Lederwaren auch etwas nach Leder riecht und nicht nach Plastik? 😉

Jedenfalls wurde ich recht schnell fündig, wieder schwarz, aus feinem Lammnappa, nur diesmal größer. Ich suche ja immer Taschen, die wenigstens Din-A4 große Blätter oder Zeitschriften fassen. Sei es für die Arbeit (wenn der Laptop mal nicht mit muss) oder als Lektüre, in dem Format muß bei mir immer was mit. Weswegen ich auch von den breiten flachen Taschen genausowenig begeistert bin wie von den schmalen hohen…. Erstaunlich, wie viele Taschen immer 5cm zu schmal oder zu niedrig sind… 🙁

Danach hieß es schnell bezahlen, bevor mich noch was anderes schwach machen konnte. Etwa die Lederhandschuhe mit dem Seidenfutter… Und auch hier gilt: Die Preise sind nicht billig, aber eben preiswert. Außerdem werden (so die Auskunft der Inhaber) alle Sachen in Europa gefertigt, vor allem in Spanien und Italien. So bleibt das Geld wenigstens in der EU. 😉 Ach ja, die Herren (oder wenigstens einer davon) sprechen auch Englisch. Was für manche ja hilfreich sein mag.

Und wer in nächster Zeit nicht nach Paris kommt: Es gibt tatsächlich einen Internet-Shop Albertson”s. Achtung! Die Preise sind ohne Mehrwertsteuer und die Französische liegt bei über 19 Prozent.

19, rue Bergere, 75009 Paris (Metro Grands Boulevards)

Update Dezember 2007: Seit Februar repariere ich an der Tasche. Besonders die Nähte, die die Träger halten sollen mußte ich alle nachnähen. (Die nachgenähten halten.) Doch dann schabte auch das weiche Leder an den Metallschnallen durch. Und schließlich hat sich die Reißverschlussspirale vom Reißverschlußband gelöst. Angesichts des Preises war mir die Haltbarkeit zu kurz. Das weiche Leder mit den Metallschnallen war wohl einfach eine Fehlkonstruktion, ebenso die Nähte für den Henkel, die das relativ hohe Eigengewicht der Tasche nicht wirklich tragen. (Beziehungsweise nur das Eigengewicht, aber das ist nicht Sinn einer großen Tasche.) Ich werde von weiteren Käufen an diesem Ort absehen.