Vogue V8972, Modell C (Kleid)

Pepitakleid

Gefühlt habe ich diesen Schnitt schon seit ewigen Zeiten, aber überraschenderweise gibt es ihn bei Vogue noch zu kaufen. Offensichtlich ein erfolgreicher Schnitt. Da es gleichzeitig ein “Vogue Easy Options” und ein “Custom Fit” (also Cups wahtlweise A, B, C, oder D) Schnitt ist, ist er wohl von Anfang an als “Longseller” geplant.

SchnittMein Anlass war eine größere Feier, die dann letztlich die perfekte Ausrede lieferte, mir auch den passenden Stoff zu gönnen. Von Sacré Coupons in Paris ein Merino Pepita mit etwas Silberlurex. (Mit dem Pepita war dann die Handykamera auch heftig überfordert, wie man sieht. Es sind wirklich sehr kleine Karos.) Somit gleichzeitig festlich (ich hatte das Kleid dann u.a. auch Weihnachten, Silvester und auf einer anderen Feier an), durch den grundsätzlich “serösen” Wollstoff aber auch bürotauglich. Zumindest so lange Lurex und Glitter gerade Trend für die Alltagsmode sind. Für die Qualität war der Stoff nicht sehr teuer, aber da es ein 3m Coupon war, war der Gesamtpreis auch zu hoch, um ihn zu versaubeuteln.

Die Feier war sicher die Ausrede, den Stoff zu kaufen (ich hatte ihn zuerst liegen lassen, bin dann aber einen Tag später noch mal hin,..), aber das Kleid hat es dann auch verdient, öfter als einen Tag getragen zu werden. Und eigentlich, wäre auch ein Probemodell nicht schlecht gewesen. Dazu reichte aber die Zeit nicht und da ich ja erst wenige Wochen vorher ein Kleid nach einem Butterick Schnitt genäht hatte, habe ich die dort durchgefährten Änderungen mehr oder weniger blind auch auf diesen Schnitt übertragen.

Eigentlich hat der Schnitt ja unterschiedliche Cup Größen, aber zum einen habe ich diesen Sommer beim BH Kauf festgestellt, daß D auch nicht reicht, zum anderen hat sich meine eigene Vorgehensweise mit FBA bewährt, weil die auch gleichzeitig mehr Platz am Bauch einräumt…

Ich habe den Schnitt in Größe 20 als Basis genommen. Als FBA habe ich im Oberteil auf jeder Seite 1,5 cm eingefügt, im Ganzen also 3 cm. Da der Schnitt aus sehr vielen Teilen besteht, sind Änderungen nicht ganz trivial. Damit das Miederteil und der Rock zum geänderten Oberteil passen, habe ich da die Schnittteile dann nicht direkt an den Stoffbruch gelegt, sondern mit 1,5 cm Abstand. (Und habe das auch auf meinen Schnittteilen so vermerkt, falls ich den Schnitt noch mal verwende.)

In der Länge habe ich oberhalb der Taille das Miederteil brutal um 3 cm gekürzt, mein Miederteil ist also deutlich schmaler, als die Vorlage, das passt aber gleichzeitig besser zu meinen Proportionen. Gleichzeitig habe ich aus dem Rückenteil darüber auch noch mal 3 cm Länge in der hinteren Mitte rausgenommen, zu den Seitennähte verlaufend. Das geht mit entsprechenden Markierungen, Konzentration und Erfahrung auch mit den schon angeschnittenen Nahtzugaben. Wer weniger Erfahrung damit hat, schneidet die Nahtzugaben am Schnittteil eventuell lieber erst mal ab und klebt hinterher wieder welche dran oder zeichnet sie auf dem Stoff an.

Kleid von hintenAuch der Oberarm kam mir nach den Maßangaben sehr eng vor, also habe ich da den Ärmel aufgespreizt und auf Höhe der Markierung für den Oberarmumfang 4cm erweitert. Ebenfalls verlaufend, so dass sich weder die Ansatznaht der Armkugel geändert hat noch die Saumweite. Das wäre, vom fertigen Kleid aus betrachtet, auch mit weniger oder ganz ohne gegangen, aber so habe ich auf jeden Fall bequeme Ärmel, in denen ich mich bewegen kann.

Was ich nicht gemacht habe, mir aber mal angewöhnen sollte zu tun: die 3 cm Länge, die ich nur im Rücken rausnehme, über dem Po im Rockteil wieder zugeben. Da brauche ich sie nämlich wieder und der Saum ist dann bei gemusterten Stoffen immer schief…

Zusätzlich habe ich dann von der Taille zur Hüfte auf Größe 22 erweitert. Da bin ich wohl etwas steil rausgefahren, denn das Kleid beutelt da etwas. Zum Glück ist der Stoff weich genug, dass das nicht so auffällt. Theoretisch will ich das mal noch ändern, aber festlegen, dass ich das tatsächlich tue will ich mich dann auch nicht.

Bei der Verarbeitung gab es wieder eine oder zwei Stellen (ich glaube, vor allem an Quernähten), wo die Nahtstrecken zwar gestimmt haben, die Passzeichen aber nicht. Den Zettel, wo ich mir das notiert habe, finde ich natürlich nicht mehr. Und überhaupt hatte ich diesen Artikel ja direkt nach Fertigstellung des Kleides schreiben wollen, nicht erst Monate später…

Da mir die Verarbeitung des Futters bei dem oben verlinkten Butterick Kleid so gut gefallen hat, habe ich das hier genauso gemacht. Also erst Oberteil am Ausschnitt mit Futter verstürzen, Miederteil und Rockteil zusammen nähen und dann zwischen Futter und Oberstoff des Oberteiles zwischenfassen. Beim Reißverschlussschlitz zuerst ein paar Zentimeter getrennt nähen, damit man das hinterher gegeneinander einschlagen kann. Ärmel und Futterärmel werden am Saum verstürzt, dann wird der Ärmel eingesetzt, dabei durch Futter und Oberstoff genäht und am Ende der Futterärmel von Hand gegen genäht. Von Hand wird auch das Futter am Saum und am Schlitz angenäht.

Beim Reißverschluss wollte ich diesmal einen sichtbar aufnähen, bei Stoff und Stil in Köln fand ich einen eigentlich teilbaren aus Metall mit einem silbernen Reißverschlussband. Oben am Halsausschnitt habe ich wieder ein kleines Tab aus Futterstoff mit Druckknopf genäht. Gefällt mir besser, als die Lösung mit Haken und Öse. (Futterstoff war wieder mein bewährtes Venezia, wo ich nicht mehr weiß, wo ich es gekauft habe. Ich hatte beim letzten Kauf in schwarz gleich 10m bestellt.)

Da ich nicht ausschließen will, auch mal mit dem Kleid Rad zu fahren, habe ich den Schlitz noch mit einer Fliege von Hand gesichert. Die wäre mit dickerem und weicherem Garn vermutlich schöner geworden, Andererseits verschwimmen auf dem Pepita die Konturen eh optisch.

Mit dem Ergebnis bin ich extrem zufrieden, ich habe mich auf den Feiern wohl gefühl, durch den “korrekten” Stoff und die schwarzen Absteppungen werde ich es aber auch problemlos ins Büro tragen können. Ich kann mir auch vorstellen, mal noch eine der Varianten mit kurzen Ärmeln oder ärmellos für den Sommer zu nähen. Die Varianten mit dem weiten Rock gefallen mir allerdings nicht so gut, die wirken auf mich schnell etwas truschig. Aber die würden mir vermutlich auch nicht gut stehen.

Ein schöner Schnitt für kurvige Frauen, das Anpassen ist zwar nicht trivial, aber andererseits hat man durch die vielen Einzelteile und Teilungsnähte auch viele “Stellschrauben”. 🙂

 

Kaninchen in Rot-Gold

Kaninchen in Rot und GoldBei der Resteverwertung habe ich ja immer viel Spaß, daher wurde der Rot-goldene Stoff auch noch ein einfaches Kaninchen nach einer Anleitung von Aranzi Aronzo.

Da der Stoff extrem ausfranst, war es nicht ganz einfach, vor dem Nähen versäubern wäre nicht schlecht gewesen… aber ich habe es hinbekommen. (Mund und Augen sind aus Fleece, der bunte Stoff kommt von Malhia Kent.)

Socken für Obdachlose 2019

Auch dieses Jahr haben wir uns im Forum zusammengetan, und Socken für die Weihnachtsfeier der Obdachlosenhilfe der Kölner Diakonie gestrickt.

Inzwischen packt die Diakonie 350 Tüten mit Geschenken für Erwachsene (und 45 für Kinder). Daher habe ich in diesem Jahr auch mutig 350 als Zielzahl vorgegeben. Sportliche 100 mehr als in den Vorjahren. Und zu meiner großen Überraschung… haben wir das tatsächlich geschafft!

An meiner Leistung lag es allerdings nicht, hier ist meine persönliche Ausbeute:

RestesockenJa, genau ein Paar Restesocken.

Und noch dazu habe ich die Garne für die Ringel offensichtlich nicht gut ausgewogen, denn bei der zweiten Socke waren die Ringel deutlich früher zu Ende… 🙁

Aber gut, irgendjemand bekommt warme Füße davon. Und zu Glück waren viele beteiligt, die viel schneller und mehr stricken als ich.

 

Nadelstatistik 2019

Mein privater Rückblick… gefühlt habe ich dieses Jahr relativ viel genäht und kaum gestrickt. In Zahlen schlägt sich das nur teilweise nieder.

Genäht (und gebloggt, weil wie jedes Jahr sind ein paar Sachen fertig, aber noch nicht im Blog erschienen) habe ich nur 16 Teile. Das sind 11 weniger als letztes Jahr. Allerdings habe ich diesmal keine Weihnachtsssäckchen genäht (die immer “Masse” machen) und es waren mehrere Kleidungsstücke, teilweise auch recht aufwändige.

Die Schnitte, die ich am häufigsten verwendet habe kamen von Burda, das waren sechs Schnitte. Was auch genau der Anzahl der genähten Barbie Teile entspricht. Danach kommen drei Schnitte aus dem Buch von Aranzo Aronzi, also wieder Kleinkram. Je zwei Schnitte kamen von Meine Nähmode und Butterick, wobei das jeweils der gleiche Schnitt war, zwei Mal genäht und auch zwei selbst erstellte Schnitte. Und noch ein Schnitt von Vogue.

Gestrickt habe ich genau vier paar Socken nach meiner eigenen Anleitung. Also… wirklich langweilig.

Neue Anleitungen habe ich nicht geschrieben, damit bleibt die “Hackensocke” dort meine beliebteste Anleitung mit 1512 Herzchen. Inzwischen wurden sie 51 mal nachgestrickt und setzen sich auch da an Platz 1 der Statistik.

Das letzte Teil, das ich 2019 tatsächlich 2019 fertig gestellt habe, war ein Barbiekleid (Überraschung…), das letzte “echte” Kleidungsstück eine Jacke nach einem Vogue Schnitt. Die wurde im Oktober für eine Feier schon fertig. Schnittbesprechung fehlt noch…

Das letzte fertig gestrickte Werk war ein Paar Socken für unsere Obdachlosenaktion. Oder DAS Paar Socken. Mehr habe ich nicht geschafft.

Aktuell sind wieder Socken auf den Nadeln, die sollte men Bruder zu Weihnachten bekommen, da war dann aber klar, daß die nicht fertig wurden und er mußte mit einem anderen Geschenk vorlieb nehmen. Und unter der Nähmaschine liegt wieder ein niedliches Tierchen nach Aranzi Aronzo. 🙂

Mal gucken, was dieses Jahr nähtechnisch so bringt.

Aus dem Archiv

Ein gutes und kreatives neues Jahr wünsche ich uns allen! (Weihnachten war ich diesmal auf großer Familientour und nicht mit dem Rechner online, daher keine Weihnachtsgrüße hier im Blog….)

Genäht habe ich letztes Jahr ja sogar einiges, vor allem mehrere große Projekte. – Weswegen sich das auch im Blog noch nicht niedergeschlagen hat, Schnittbesprechungen schreiben dauert länger und je länger es her ist, desto schwieriger, wird es, die Aufzeichnungen zu rekonstruieren.

Mal sehen, wie ich die Balance aus nähen und bloggen in 2020 hinbekomme.

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Januar 2016: Weihnachtsnachlese…

Januar 2017: Von Weihnachten zur Karnevalssaison

Januar 2018: Nur Strick…