Handwerker in Indien (Teil 2)

Indian crafters (part 2)

Reifen schnitzenAber handgemacht werden in Indien noch ganz andere Sachen…

But handmade extents to other things also in India…

Runderneuerte Reifen? Aber natürlich, ist das Profil abgefahren wird liebevoll ein frisches hineingeschnitzt. Der Größe nach dürften das LKW Reifen sein… “Sicherheit im Straßenverkehr” definiert sich in Indien ein wenig anders…

No profile on old tires? No problem, a new one gets handcarved into the old tire. Regarding the size those might be truck tires… “Road Security” in India has different standards…

Kochgeschirr in IndienDer Einfallsreichtum in Indien beeindruckt mich auch immer. Man erkennt doch deutlich, daß es die Kreativität fördert, wenn man nicht unbegrenzt Rohstoffe zur Verfügung hat.

I am always amazed by the creativity in India. Having less resources available evidently helps to produce interesting results.

Das Bild zeigt ein Kochgeschirr und ich finde das Gerstenkornblech das in den Topf mit verschweißt wurde sieht wirklich attraktiv aus.

The pic shows a cooking set and the patterned metal sheet that has been used to make the pot creates and attractive design.

PuppenAber bevor ihr es langweilig wird… hier kommt wieder was Textiles.

Before you get bored… here is more textile stuff.

Diese Puppenausstellung hat (so sagte er zumindest) ein einziger Mann geschaffen. (Er sitzt auch im Hintergrund des Bildes.) Das war einfach unglaublich, so viele Puppen in prächtigen Gewändern, Elefanten, Pferde, Dromedare… eine höfische Szene wie aus einem Märchen aus tausend und einer Nacht.

Puppenpferd im DetailAll those dolls were made by one man. (He is visible in the background of the picture.) It was so unbelievable… so many dolls in richely decorated clothes, elephants, horses, dromedars,.. a court scene like in stories from 1001 nights.

Dieser Detailreichtum… Bänder, Perlen, Pompoms… wunderschön, oder? (Leider paßt es weder ins Fluggepäck noch in die Wohnung. Sonst hätte ich so einen Elephanten mitgenommen…)

All those details… braids, beads, pompoms… so beautiful, isn’t it? (It neither fitted the luggage nor my appartment, elseway I’d taken one of the elephants with me…)

Sewy BH Linda

English review is on pattern review.

Seit fast ewigen Zeit liegt der BH Schnitt “Linda” von Sewy bei mir herum und jetzt habe ich endlich mal die Reste von meinem letzten Dessousprojekt genutzt und habe ihn mal getestet. Bild vom Schnitt habe ich keines, aber hier bei sewy kann man ihn ansehen.

Ich wollte mal was anderes nähen und da dieser BH Vertikalnähte hat, kam er mir doch sehr gelegen.

Die Anleitung war für mich zunächst sehr verwirrend. Von meinen bisherigen BHs war ich es gewöhnt, daß das Rückenteil das meiste Gewicht tragen soll und daher auch als erstes verstärkt wird. Wohlgemerkt das Rückenteil selber, nicht der Gummi. Bei Linda wird das Rückenteil nicht verstärkt, nur die Körbchen kann man nach Wunsch verstärken. Bei größeren Größen wird empfohlen kräftigeres Unterbrustgummi zu nehmen, für kleinere Größen wird einfach Gummilitze als ausreichend beschrieben. Klingt jetzt erst mal so, als seien der BH generell eher als Deko und nicht als echte Stütze gedacht. Warum es ihn dann bis 90D gibt bleibt wohl das Geheimnis des Herstellers.

Aber kann ja sein, daß man das alles auch anders machen kann als ich es gewohnt bin, also habe ich mich einfach stumpf an die Anleitung gehalten. Ich habe Größe 85C gewählt und das Rückenteil unter den Achseln um 1cm erweitert. (Das ist meine Standardänderung.) Die Körbchen habe ich nicht verstärkt und als Gummi habe ich ein 1cm breites Unterbrustgummi verwendet aus einem früheren Paket von Elingeria.

Abgewichen bin ich beim Mittelteil, denn ich hatte keine passende Vlieseline. Also habe ich die beiden Mittelteile mit einer Lage Charmeuse versehen. Ich finde das Mittelteil aus zwei Lagen Stoff und einer Lage Charmeuse eher dick.

Die nächste Irritation in der Anleitung war, daß man sowohl an den Körbchen als auch am Unterbrustband den Körbchenausstich einmal absteppen soll, damit er sich nicht verzieht. Ich nähe das immer ohne eine Stütznaht und bei mir verzieht sich nichts. Zudem ist eine Lage eines flutschigen Stoffs im Zweifelfall schwieriger sauber abzusteppen als zwei. Aber ich habe es mal so gemacht, weil die Anleitung es vorgab. Vorteil erkenne ich keinen. (Wobei mir einfällt, daß ich auf Messen gesehen habe, daß Sewy Kurse auf Pfaff Maschinen mit IDT aber ohne verstellbaren Nähfußdruck gibt. Vielleicht ist da die Stütznaht nötig.) Etwas schwierig war es auch festzustellen, an welcher Seite ich das mittlere Körbchen denn nun mit der Stütznaht versehen soll. Denn die Form meines Körbchens war doch deutlich anders als auf der Zeichung.

Sonst funktionierte das Zusammennähen aber ganz gut, schön fand ich auch, daß Angaben dabei sind, wie die Stichlänge und -breite bei den einzelnen Nähten einzustellen sind. Auch sind die Zeichungen klar, sobald man das mittlere Körbchenteil mal korrekt am seitlichen Körbchenteil angenäht hat.

Irritiert hat mich dann noch, daß die Nahtzugabe unter dem Unterbrutsgummi nicht zurückgeschnitten wird, bevor der eingeklappt wird. (Da an anderen Stellen auch genau beschrieben wird, was zurückgeschnitten werden muß gehe ich davon aus, daß das Absicht ist.) Da habe ich mich aber nicht dran gehalten und habe zurückgeschnitten. Auch gab es auf dem seitlichen Körbchenteil noch Paßmarken, bei denen ich nicht erkennen kann, wozu die gut sein sollen.

Aber im Ganzen… ist es ein BH geworden.

Sewy Linda

Wie zu erwarten trägt sich der BH etwas locker, das Rückenteil sogar unerwartet locker, als ob ich es zu weit gemacht hätte. Was nach meinen Körpermaßen aber nicht der Fall sein kann. Überraschend ist hingegen, daß der BH irgendwie asymmetrisch ist?? Ob das am Zuschnitt oder an der ungewohnten Nähtechnik liegt kann ich nicht sagen.

Was definitiv nicht so schön ist: Der “Charakter” tendiert dazu, Richtung Mitte rauszufallen. Da gibt der BH gar keinen Halt. So lange man nur brav am Tisch sitzt und tippt ist das kein Problem, aber lange Arme machen um vom obersten Regalbrett was runterholen ist schon nicht so angesagt. Auf die Seite legen auch nicht. Ob das an den etwas zu kleinen Körbchen, an der mangelnden Verstärkung oder am Schnitt an sich liegt kann ich aber nicht sagen.

Da er bügellos ist, steht das Mittelteil ab. (Hat auch was damit zu tun, daß bei mir da einfach ein Platz ist, um noch Stoff unterzubringen. Außerdem sind die Körbchen etwas zu klein, was aber nicht unerwartet ist.) Bügel einschieben geht nicht. Denn mit der Technik, das Bügelband von der rechten Seite festzunähen habe ich große Probleme. Das bleibt nie in Position und ist daher auch teilweise sehr schmal abgenäht. So viel zum “einfach nur schauen, ob es noch drunter liegt”…

Für einen ersten Versuch mit einem neuen Schnittmuster nicht schlecht, aber auch noch einiges and Arbeit zu tun, bis er wirklich brauchbar wird. Als “daheim auf der Couch” werde ich ihn tragen können, die Arbeit war nicht vergebens. Und für den nächsten Versuch werden die Körbchen nach unten verlängert (es scheint eher Tiefe zu fehlen als Breite), das Rückenteil wird verstärkt wie es sich gehört und ich werde mir überlegen, wie ich meine Polsterung in die “asymmetrische” Körperseite hineinbekomme. Denn was gut ist: Die Teilungsnaht läuft genau über den Brustpunkt. Das heißt, die Proportion stimmt im großen und ganzen. Und das ist ein guter Ausgangspunkt.

Ottobre Camisole zum zweiten

Ottobre Cami again

Vor etwa einem Jahr habe ich ja den den Unterhemdenschnitt von ottobre ausprobiert und war nicht so ganz glücklich mit dem Ergebnis. Zwar paßte es genau über der Brust, drüber und auch drunter hatte es aber definitiv zu viel Stoff und schlabberte. Da mir der Schnitt an sich aber gefällt, war es einen zweiten Versuch wert.

About one year ago I’ve tried the ottobre camisole pattern and was not completely happy. While it did fit well over the apex ot the bust there was definitely to much fabric at the neckline and under the bust. And the fabric bulged there. But I liked the pattern so I gave it a second try.

ottobre camisoleIch habe also aus dem Brustteil sowohl an Ausschnitt als auch unten kühn 4cm Weite rausgenommen (ebenso im oberen Bereich des Vorderteils unter der Brust) und siehe da… sieht doch schon viel besser aus. Da ich den Microfaserstoff von dem BH von Elingeria genommen habe, kann man fast auf einen BH verzichten. Zumindest für ein Photo…

So I reduced the front neckline by 4cm and took out another 4 cm under the bust (on the bust piece and on the rest of the front in the upper part) and as you can see now it looks way nicer. I’ve used the bra fabric by elingera so I can nearly wear it without a bra. At least for one picture….

Zum Zusammennähen habe ich auch hier den Alterfil Elastic120 genommen und den Ausschnitt sowie die Längsnähte dann einfach mit Steppstich abgesteppt. Auch den Saum. Mal sehen, wie sich das langfristig bewährt. (Jetzt könnte man den Schnitt noch perfektionieren, indem man ihn im Oberkörperbereich noch etwas kürzt… beim nächsten Mal.)

I’ve used the Alterfil Elastic120 to sew the cami and tipstitched the neckline and the lengthseams with a straigt stitch. Same for the hem. So we’ll see how that will do after some wear and wash. (I think the pattern is worth to go for perfection and shorten it above the waist…. for the next version.)

Elastischer Faden in der Praxis

Elastic thread in use

Einem ersten Test hatte ich den elastischen Nähfaden von Alterfil ja schon unterzogen, aber jetzt durfte er sich auch mal in der Praxis beweisen. (Und damit ihr seht, daß ich außer Urlaub machen auch noch was tue. 😉 )

I had done a first test of the elastic sewing thread from Alterfil a while ago. But now it was time to use it for a real project. (And you can also see that I am not only going on holiday but that I’m also sewing. 😉 )

WäschesetAlso diesmal ein großes Wäscheset: 3 Panties nach dem bewährten “Bastelschnitt”, ein “Anti-Reibehöschen” nach dem ebenfalls bewährten Schnitt von Marinique Langere. Und der BH, auch langweilig nach bewährtem und nicht mehr erhältlichen Schnitt. Den BH habe ich allerdings mit normalem Alterfil”150 genäht, nicht mit elastischem Faden. (Der Stoff und die Zutaten sind von Elingeria. Auch wie immer.)

So a big lingerie set, 3 panties after my often used pattern, a “non rub” pantie after my usual pattern from Marinique Langere.And the bra, also boring from an often used pattern that is not any longer available. For the bra I’ve used non stretchy AlterfilS 150, of course.(Fabric and other material is from Elingeria. Also like usual.)

Von der Nähtechnik her habe ich wie immer mit Overlockstich und mit Zickzackstich genäht, an einem Panty war ich allerdings mutig und habe auch die Gummis mit normalem Steppstich abgesteppt.

Nothing new in my sewing technique either. Using serger stitch of my sewing machine and zigzag stitch. Only on one panty I wanted to know and topstitched the elastic with a straight stitch.

AbschlüsseDann kam der Härtetest…. Radfahren an der Isar entlang. Ich mache es kurz: nichts gerissen, nichts schneidet ein. Der Faden macht es tatsächlich mit! Im gegensatz zu einem der Taillengummis, der ist dauerhaft ausgedehnt. Aber dem Faden geht es gut. Leider scheint er es nicht in die Produktion geschafft zu haben. 🙁 Doch, dank Regina bin ich schlauer, es gibt den Faden in zehn Farben: im Alterfil-Shop! Noch mal Danke, Regina!

(Im Detail sieht man übrigens, daß meine Panties nicht identisch sind, ich variiere immerhin die Gummis. 🙂 )

And the the wearing test… while cycling along the Isar… In short: nothing did tear, all seams and hems held well. And it was stretchy enough to be comfortable. Bad luck only it seems this product didn’t make it into the production. 🙁 Thanks to Regina in know better know, the thread is available in the Alterfil-Shop! Ten colors are available, thanks again to Regina!

(Here a close up from the panties. They are not completely identical, I vary the elastics at least. 🙂 )

Tiere gehen immer…

… sagt eine alte journalistische Weisheit.

KameleDeswegen gibt es heute mal was, was mit Stricken und Nähen gar nichts zu tun hat (außer daß ich in der Straßenbahn auf dem Weg in den Zoo gestrickt habe). Nämlich Bilder vom Spaziergang im Zoo am Wochenende.

Da hätten wir Kamele in der Mauser.

GepardThis time something completely not sewing or knitting related (except that I was knitting on the tram on my way to the zoo). Today I’d like to share some pictures from a stroll in the zoo last weekend.

We had molting camels. (Above.)

And a cheetah that was not lounging on the other side of the area but sitting close enough to have a picture taken. (Normally they hide in the grass and you can spy maybe the tip of its tail.

ElefantEiner der Geparden saß mal so, daß man ein schönes Bild von ihm machen konnte. Normalerweise hängen die Biester irgendwo am anderen Ende des Geländes herum und wenn man Glück hat, sieht man mal eine Schwanzspitze aus dem hohen Gras herausragen.

Bei den Elefanten war Fütterung in großen Papiertüten. Zumindest für die großen Elefanten… die kleinen müssen sehen, wo sie bleiben. 😉

ErdmännchenThe elephants were getting some goodies in big paper bags. At least the big elephants. The young ones had to see for themselves.

Und Erdmännchen sind eh immer süß…

And meerkats are always cute...

Also wenn ihr einen Zoo in der Nähe habt… das wär doch mal was für den nächsten nur halb schönen Tag. Denn Zoo geht auch bei etwas bedecktem Himmel.

So if you have a zoo near to you… wouldn’t that be a nice trip for the next only halfway nice day? Because a trip to the zoo is also nice it the day is a bit shady and not really hot.

Es ist hoffnungslos…

It’s hopeless….

… auch nur zu versuchen, selbstmusternde Sockenwolle mit irgendeinem Muster zu versehen. Also außer dem vorgesehenen. (Was bei mir aber auch nie rauskommt.)

Socken… to try to knit a pattern with self patterning sock wool Besides the pattern that is in the wool. (Which never turns out with me anyhow.)

Das Knäuel Regia “Tibet Color” von Schachenmayr nomotto habe ich irgendwann mal ertauscht. Das Blau gefällt mir auch sehr gut, die Gesamtkombination der Farben ist okay, aber das Muster hätte ich mir sparen können. Von dem erkennt man nichts.

I had one skein Regia “Tibet Color” from Schachenmayr nomotta which I got via a swap. I like the blue a lot, the other colors are okay also, but knitting the pattern was just senseless. You don’t see anything of it.

Aber es ist ein paar passender Socken, die meine Füße warm halten werden. Nächsten Winter.

But it’s a pair of comfy socks that will keep my feet warm. Next winter.

(Merken: Selbstmusternde Wolle weder kaufen noch eintauschen. Ich mag sie einfach nicht wirklich…)

(Note to self: Do not buy our swap selfpatterning wool. You don’t like it…)

Und falls jemand in den letzten zwei Tagen Probleme hatte, den Blog zu lesen: Ein Motherboard auf dem Server war abgeschmiert und die Reparatur dauerte. Aber jetzt ist alles wieder gut. 🙂

In case you could not access this blog the last two days: It was not your problem, the server had had a bigger defect and some parts had to be replaced. But now everything is fine again. 🙂

Revue de Presse: Meine Nähmode 2/2012

Titel Meine NähmodeNatürlich konnte ich das Heft auch in diesem Quartal nicht im Laden lassen. (Und auch wenn meine Besprechung immer ein wenig Zeit braucht… geschnappt habe ich mir es schon am ersten Erscheinungstag. 🙂 )

Dafür war der OZ-Verlag auch diesmal so nett, mir via Anne Bilder zukommen zu lassen, die ich auch zeigen darf. Daher gibt es auch für diese Ausgabe wieder schöne Bilder statt verwackelter Eigenknipse.

Titelbild ist klar, es ist die Sommerausgabe. Blümchen sind derzeit sogar im Trend und Khaliah Ali verspricht Schnitte in großen Größen.

Sportlich wird es im ersten Thema, “Sommer vorm Balkon”. Warum “vor” dem Balkon weiß ich nicht, aber die fröhlich türkisen Streifen  passen zumindest auf den Balkon. Gut, die Leggings ist nicht mein Geschmack aber sowohl die Tuniken mit den Raffungen als auch die sportlichen Röcke würde ich jederzeit gerne im Straßenbild sehen. Und wieder ein Beweis, daß “easy” Schnitte nicht langweilig sein müssen.

Modell Meine NähmodeAuf den ersten Blick ein wenig bieder wirkten die Leinenmodelle bis Größe 54. Aber… Gürtel weg und das Oberteil länger und schon habe ich meine indische Kurta, die mir gut steht und im Sommer superbequem ist. Und auf den dritten Blick sind die als Fältchen in die Schulter verlegten Abnäher ein weiteres schmeichelndes Detail. Und lassen den Ausschnitt frei für kreative Dekoideen.

Auch luftig sind die nächsten Kleider, eher schlicht, aber dafür wieder “easy” zu nähen.

“Stylisch zur Gartenparty” liefert dann wieder Hose mit Tunika, diesmal in kleineren Größern. und ein Glockenrock. Nicht spannend, aber eben ein Basisteil, wie wir das aus dem Heft gewöhnt sind.

Und auch ein Abendkleid ist dabei, als Neckholder oder trägerlos, lang oder kurz… Durch die Godets kann man auch mit Stoff spielen. (Allerdings nur in Gr. 34-38.)

Wieder “easy” sind die taillierten kurzen Blusen oder Mieder im Trachtenstil. Kann man bestimmt auch für Mittelalterkostüme nehmen, oder?

Dann ds Titelmodell, je nach Stoff sogar in einer eleganten Variante. Allerdings zeigt die Wickelvariante des Oberteils dann wieder, daß ein gut sitzendes Wickelteil zu konstruieren eben doch nicht so einfach ist. Wenn das wirklich gut sitzen soll, dann ist Nacharbeiten angesagt.

Trotz Sommer darf offensichtlich der Business-Look nicht fehlen. Wobei die Stoffe eher casual Business sind, aber es gibt eine schlichte Hose und einen Blazer, sowie Rock und Top. Wenn Kunden kommen sollte man die Jacke allerdings anlassen, das Top ist doch arg luftig, vor allem zum Minirock.

Modelle Meine NähmodeBei den Khaliah Ali Modelle gefällt mir diesmal das Kleid 42 besonders gut. Der Schnitt ist an sich schlicht, die Rüsche am Hals aber gibt ein nettes Detail. Ein Raglanärmel mit Wiener Nähten ist etwas, was ich noch nicht oft gesehen habe. Und je nach Material kann ich mir das auch als Mantel vorstellen. Vielleicht ohne die Rüsche. Dafür könnte man die Rüsche sicher auch an die Jacke “anbauen” und diese als Bluse tragen…. Ich mag Baukasten-Schnitte.

Nochmal “easy” sind die nächsten Kleider, das rumsackige ist nicht so mein Fall, hängt aber derzeit massig in den Läden. Und ein Taschenschnitt ist auch dabei.

Lange Strandröcke? Hat man die wieder? Ach ja, hat man wohl… Burda hat die ja auch. Und man näht sie schnell und sie verbrauchen viel Stoff. Eigentlich gut. 🙂

Shirt Meine NähmodeEin echtes Highlight sind für mich die Wickelshirts in fünf Varianten. Und alle sind anders gewickelt. Modell 55 mit der asymetrischen Drapierung ist mein Liebling, aber ich mußte doch länger drüber nachdenken, welches mir am besten gefällt. Modell 56 stand auch weit vorne. Und: in großen Größen!

Blusen gibt es dann zum Abschluß auch, da gefällt mir der Ausschnitt gut, der etwas lässiger ist, als eine klassische Hemdbluse.

Fazit: Es bleibt dabei, daß man für nur 5 EUR wieder Schnitte für alle erwachsenen weiblichen Familienmitglieder bekommt und das für alle Lebenslagen. Diesmal liegt der Fokus stärker auf Freizeitkleidung, aber ich wette, im Herbstheft gibt es auch wieder mehr Blazer und Co. 🙂

Handwerker in Indien (Teil 1)

Indian crafters (part 1)

Schneider in IndienUnd damit ihr nicht glaubt, ich hätte euch Bilder von einem Museum für Nähmaschinen gezeigt, gibt es hier auch noch einige Aufnahmen von  den Maschinen in Aktion.

To make sure you do not think I presented you pics of a museum for sewing machines here the proof that those machines get used.

Schneider gibt es tatsächlich an jeder Ecke und meist arbeiten sie sogar vor ihrem Laden. Wände sind bei dem Klima in vielen Gegenden Indiens nicht so wichtig und das meiste Licht bekommt man schließlich draußen. Und da die Maschinen keinen Strom brauchen, kann man sie auch da hin stellen, wo es am bequemsten ist. (Und muß sie ins Licht stellen, denn ohne Strom kein Nählicht….)

Schneider IndienFinding a tailor in India is no problem, there is one at nearly every corner and most of them work outside in front of their shop. Since the climate in India is warm to hot most of the year in many regions the importance of walls for a shop are largely overrated from an Indian point of view. Best light is outside and the sun is for free. The machines don’t need electricity so you have the freedom to put them wherever it is most comfortable for you. (Also you have to bring them to the daylight. No electricity means also no light bulb on the sewing machine…)

Bajaj VerdeckAber nicht nur Menschen brauchen Kleider, auch motorisierte Gefährte wollen angemessen “gekleidet” werden. Also wird hier an einer Autorikscha (kurz “auto” oder für Touristen auch “tuktuk” genannt) sorgfältig Maß genommen für ein neues Verdeck.

Not only humans need clothes, also motorized vehicles want to be “dressed” well. So here measurements are carefully taken from an autorickshaw (also called “auto” or for tourists “tuktuk”) for a new top.

Speziell in Bangalore werden diese Innen dann auch mit aufwendig gequilteter Dekoration versehen. Ich dachte, ich ich hätte das nach meinem letzten Indienurlaub schon gezeigt, aber ich finde kein Bild hier. Muß daran liegen, daß es sich schlecht photofraphieren läßt, den sehr groß ist der Innenraum eines “autos” nicht und man kann nicht wirklich zurücktreten, um es aufs Bild zu bekommen…

Autoschneider BangaloreEspecially in Bangalore those tops are often heavily quilted on the inside. I’d thought I’d already shown a picture after my last holiday in India, but evidently I hadn’t. Might be because it is not easy to take a picture of. The autos are not very lager so you can’t step back to take a pic…

Aber jedenfalls sitzen auch hier die “Autoschneider” in Bereitschaft um loszulegen…

Also there “cartailors” are sitting in wait to start as soon as the measurements are established…

Revue de Presse: Threads June/July 2012 (161)

Und schon wieder ein Heft im Briefkasten… Ich sollte mir echt mal aufschreiben, wann die kommen und rauszufinden, ob die Verteilung über das Jahr tatsächlich so ungleichmäßig ist oder ob das nur mein Gefühl ist… Diesmal scheinen jedenfalls Streifen eines der Themen zu sein. Wobei das mit dem “Wie man seine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden kann” noch interessanter klingt.

Die Autoren der Ausgabe stellen sich diesmal der Frage, was ihre Stoffwahl beim Einkauf beeinflusst. Da ich versuche, nur noch projektbezogen zu kaufen ist es natürlich klar: Was zum Projekt paßt. Aber wie man an den Einkäufen aus Indien sieht ist das auch ein Vorsatz… spezielle Sachen, die ich nicht an jeder Ecke bekomme, die nehme ich dann auch schon mal so mit. Aber auch da muß ich mir spontan eine Verwendung vorstellen können bzw. es muß so in mein Farbspektrum passen.

Das Editorial stimmt nicht nur auf Streifen und feine Stoffe als Thema ein, sondern diesmal stehen Brautkleider im Fokus der Ausgabe an verschiedenen Stellen. Das ist für Threads tatsächlich neu.

Dann die Leserbriefe, nichts neues. Auch nicht in der Werbung für die eigene Webseite. Denn die Aufforderung, doch ein “Insider” zu werden, der gegen Bezahlung Zugang zu besonderen Inhalten bekommt, die kam schon per Mail an alle Newsletter-Empfänger. Fragt sich, ob der schon vorhandene Inhalt dann nur noch gegen Bezahlung zugänglich wird, oder ob das für neue Inhalte gilt. Wobei ich da keine so große Sehnsucht habe, ich habe ja schon das Heft, ich muß das nicht noch mal online abrufen können.

Die diversene “Nähzutaten” sind diesmal nicht wahnsinnig spannend. Angefangen dabei, daß die vorgestellten Maschinen nicht unbedingt in Deutschland erhältlich sind oder nicht neu. Und ein spezielles Produkt zum Vorwaschen von Stoffen habe ich auch noch nicht vermißt. Die Buchvorstellung hat da schon eher Chancen… aber bei dem Preis möchte ich es doch lieber vor Ort sehen können und nicht nur zwei Bilder als Vorschau.

Der “best tip” ist diesmal interessant, abgesehen davon, daß es das verwendete Produkt hier nicht gibt und ich mir ehrlich gesagt auch nicht sicher bin, ob das bei längeren Säumen auch funktioniert, oder ob man da mehr damit beschäftigt ist, das Hilfskonstrukt zusammen zu halten. (Wobei… bei waschbaren Stoffen könnte man das mit wasserlöslichem Vlies vielleicht ähnlich machen…?)

Das Spielkind in mir will beim nächsten Artikel sofort Leder kaufen, um es kaputt zu machen… Das ist spannend, wie man Muster und Struktur reinkratzen, schleifen oder ätzen kann. Braucht aber auch viel Mut, denn reversibel sind die Prozesse natürlich nicht. Und Leder meistens nicht so ganz billig.

Im Interview ist diesmal Kay Unger. Die kenne ich ja nur daher, saß es Schnitte mit ihren Designs bei Vogue gibt. Da sind sie mir aber schon oft positiv aufgefallen, weil es meist Varianten des Etuikleids sind. Und auf die stehe ich ja bekanntermaßen. Und kann der Designerin hier nicht wiedersprechen, wenn sie sagt, daß ein Etuikleid (zumindest fast) allen Körperformen schmeichelt.

Das “How did they sew that?” zeigt diesmal ein eher technisches Detail. Eine Art “Minikrinoline” in einem leichten Tüllrock. Eine Idee, die aber eher für ein Kostüm oder eventuell auch ein Brautkleid oder eine auffälige Abendrobe geeignet ist. Für den Alltag wohl eher nicht so.

Wie im Editorial angekündigt geht es bei “pattern review” um Brautkleider. Das Thema interessiert mich nun nicht wirklich, aber das Vogue Modell ginge sicher auch als Abendkleid. (Und daß ein Brautkleid im Stil von “Schwester der Braut Pippa Middleton” dabei ist versteht sich natürlich von selbst…)

Ausführlich geht es mit dem Titelthema “Streifen” weiter. Eine kleine Musterkunde (symmetrisch, nicht symmetrisch und versteckte Streifen) leitet ein und danach gibt es einige gut illustrierte Beispiele, wie man mit Streifen im Design spielen kann. Auch Techniken, wie man sie exakt vernäht fehlen nicht. Bis hinzu einem sehr auffälligen all over Design aus Streifenstoff. Besonders letzteres ist natürlich Geschmackssache und gute Designs mit Streifen sind nicht ohne Einsatz von Gehirnschmalz und etwas Mühe beim Nähen zu haben, aber wer sich ranwagen will bekommt hier das Handwerkszeug.

Wie man aus geraden Stoffstreifen zu einem schräg geschnittenen Rock kommt verrät der nächste Artikel. Irgendwo in meinem Hinterhirn beginnt da was zu dämmern, die Idee ist vermutlich nicht neu, wer aber gerne Mustermix mag findet hier eine Anleitung für eine sehr smarte und gleichzeitig einfach anzufertigende Variante.

Ziel der “Nähreise” des Monats ist London. Eine sechsseitige bebilderte Adressensammlung… da fährt man wohl besser mit leerem Koffer und dicker Geldbörse…

Jetzt wird es wirklich spannend… wie kann man eine Schneiderpuppe für verschiedene Figuren verwenden? Kenneth D. King verrät es. Man erarbeite sich eine gepolsterte Hülle mit Reißveschluß. Es sieht nach wirklich einer Menge Arbeit aus und man braucht sowohl eine willigen und halbwegs kundigen Helfer als auch ein gutes Gefühl für Proportionen beim aufpolstern… aber damit sollte man doch auch einen günstigen Schaufenstertorso aufpolstern können, oder? Und das wäre dann zumindest finanziell die Mühe wert. Die Anleitung ist jedenfalls wie üblich bei Threads gut bebildert und anschaulich. Dem Nacharbeiten steht nichts im Wege. (Für mich nur Schade, daß sein “Beispielmodel” keine breiten Hüften hat, da hätte mich interessiert, wie man die sinnvoll aufpolstert. Schulterpolster wie bei den Brüsten geht ja eher nicht.

Genauso detailiert aber für mich weniger neu ist die Anleitung, wie man einen Ärmelschlitz mit Beleg näht. Was mir hier gut gefällt ist, daß sowohl helle Stofe genommen wurden also auch unterschiedliche Muster für Ärmel und Beleg, so daß man immer gut erkennen kann, was gerade bearbeitet wird.

Auch interessant ist der Artikel zu den verschiedenen Bändern die man zur Naht- oder Saumstabilisierung verwenden kann. Da wünsche ich mir allerdings dann oft wieder beiliegende Griffproben, damit man besser gucken kann, was es auf dem deutschen Markt vergleichbares gibt. Die Nähgewohnheiten sind ja in verschiedenen Ländern unterschiedlich, deswegen sind unterschiedliche Produkte erhältlich. Und unterschiedliche Firmen sowieso.

Sehr interessant ist natürlich der Artikel über das Nähen von sehr feinen Stoffen. Eine Lage Nessel auf den Zuschneidetisch zu legen klingt auf alle Fälle interessant. Wenn ich mal so weit bin, daß ich einen Zuschneidetisch habe… Was ich nach wie vor nicht erklären kann ist der Unterschied zwischen den Stoffarten “Batiste” und “Lawn”. Batist kenne ich natürlich, aber was der Unterschied zu “lawn” ist wird nicht klar und ich frage mich, ob es da ein deutsches Wort gibt?

Auch der nächste Artikel liegt auf meiner Linie, es geht nämlich ums Stopfen. Gut die Vorüberlegungen dazu, ob es sich rentiert und auch die Vorschläge für verschiedene durchaus typische Fälle sind gut. Es ist sogar was dabei, was ich noch nicht ausprobiert habe…

Dreidimensional wird es bei den “embroidery essentials”. Auch das ist eigentlich was, das man auch ohne Stickmaschine machen kann, nur etwas aufwändiger. Oder wenn man Kunstfaser nimmt und die Formen gleich mit Hitze schneidet und dabei versiegelt, dann vielleicht sogar weniger aufwendig…

Unter “A Stitch in Time”  gibt es wieder ein buntes Themensammelsurium. Einen Schnitt von 1912 test zu nähen würde mich ja zweifeilsohne reizen. Aber nach einem Blick auf meinen Terminkalender der nächsten Wochen siegt der Realitätssinn. (Damit das Thema Hochzeit nicht zu kurz kommt gibt es eine Erklärung zu den unterschiedlichen Begriffen für die Länge der Schleppe und wie sich die jeweils definieren. Gibt es da im deutschen auch so klare Begrife dafür?)

Vermutlich passend zum Thema “Hochzeit” zeigt der Blick in den Kleiderschrank der Leserinnen eher festliche Modelle. Diesmal nett, aber auch recht “amerikanisch”. Nicht so meines.

Bei den Fragen an die Experten gibt es diesmal eine Technik, wie man in gebogene Nähte bei feinen Stoffen eine Kappnaht näht. Die will ich auf alle Fälle mal ausprobieren. Ich hoffe, ich merke es mir, bis ich es wieder brauche…

Dann nähern wir uns auch schon stark dem Ende… eine recht rührende “Mutter der Braut” Geschichte und noch das 1920er Brautkleid in der Nahaufnahme. Ich würde das nicht tragen wollen, aber interessant ist das Design schon!

Aus dem Blogarchiv

Ein bißchen Lektüre so zwischen den Feiertagen?

Something to read between all those holidays?

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