Aus dem Blogarchiv

From the archives

August 2006, viel Gardinen (August 2006, lots of window treatment)

August 2007, die Challenge nahte: (August 2007, Working on the Challenge)

August 2008, viel gestrickt.

August 2009: wohl ein ruhiger Monat

August 2010, mehrere Anleitungen

August 2011: Noch so ein Strickmonat

August 2012:

August 2013: nicht viel los. (not much)

Revue de Presse: Burdastyle August 2015

Titel BurdastyleWir haben endlich wieder ein paar heiße Tage und Burda kommt mit Herbst daher. Zugegeben, wollte ich für diesen Herbst was nähen, sollte ich besser anfangen. Oder im Mai angefangen haben… Bei mir keimt die Hoffnung, daß wieder interessantere Schnitte dabei sind. (Den Text sollte man besser nicht lesen… eine Modestrecke mit “Lachen, träumen, happy sein” anzukündigen ist eher abschreckend. Benutzen die jetzt Textcomputer, die selber vormulieren?)

Im Editorial stimmt uns Frau Bily dann auf Animal Prints ein. Sind die denn immer noch nicht out? (Gelegentlich und in kleinen Dosen toll… aber jetzt geht das schon wieder seit so vielen Jahren, daß es langweilig ist.)

Bei den “kreativ trends” geht es mit Faltarbeit los. Origami aus Stoff. Aufwendig, aber echte Hingucker. Die gezeigte Jacke von Chanel hat schon was… Halstücher durch einen Ring fädeln… nun gut, da brauche ich aber ganz sicher keine Anleitung für, auch nicht, um den Ring herzustellen. Und die Sache mit dem Photoprint ist auch interessant. nur daß der Stoff hinterher hart ist, ist weniger praktisch.

Die erste Modestrecke startet dann gleich mit den Leoprints. nun ja, mal auf die SChnitte konzentrieren. Kleid 122 hat einen spannenden. (Apropos… Herbstmode und ärmellos? Könnt ihr euch mal entscheiden?) Allerdings hat man bei dem Stoff nicht viel davon. Rock 118A kommt mit einer Frontpartie daher, die an eine Seemanshose erinnert. Kleid 121A hat eine raffinierte Faltenpartie. Zumindest in der Zeichnung. In der Ausführung wirkt es eher so, als habe jemand noch ein Stück Stoff rumliegen gehabt und das irgendwie verwenden wolen. Oder wie ein Geschirrtuch, daß man um die Hüften geschlungen hat um mal was wegwischen zu können. Modell 102 ist ein Parka, halt aus Leo. Dann ein Leoshirt…. Der Zweiteiler aus Rock 119 und Shirt 120A hat durchaus was interessantes, mit der sichtbaren Abseite der Volants. Aber in dem Muster einfach zu viel Leo. Und Jacke 101 sieht, mal abgesehen von dem Leo, so aus, als wüßte sie nicht, ob sie ein Swingermantel werden will oder lieber eine Kittelbluse. Unetschlossen, irgendwie.

Make Up Tips, Augemake Up im Nude Look. Wollen wir ds wirklich in unserer Nähzeitung? *blätter*

“Western” ist die nächste Modestrecke. *örks* Aus dem Alter bin ich raus. Ein Teppich als Mantel zum 1001 Mal. Ein Krepp mit Ikat Muster zu einem Kleid mit einer Taille aus Bündchenware verwurstet… geht sicher schnell, sieht aber auch so aus. Außerdem… Ikat gedruckt geht ja gar nicht…. Weste 104 in Kurzgröße sieht eher nach Karneval aus. Und die Kombination aus Minrock und Jacke in braun passt auch eher für das saisonale Cowgirl Kostüm.

Jacke BurdastyleÜberraschenderweise findet sich mit Modell 106B dann aber auf einmal ein schicker Blazer. Was an dem “Western” sein soll erschließt sich mir aber nicht. mit der deutliche Taillierung hat er eher was von einer englischen Reitjacke und die puffig eingesetzten Schultern erinnern ein wenig an die 1940er. (Und die Falten verraten, was an tiefen Revers grundsätzlich etwas schwierig ist, wenn der Oberkörper nicht völlig flach ist.)

Rüschentop 112A könnte auch ganz gut aussehen. Interessant ist es jedenfalls, da wären Photos in anderen Positionen jetzt schön. Shirt 113 hat hingegen zu viele Rüschen…. Und Midirock 111A mit den Cowboystiefeln wirkt wie ein willkürliches Styling nach dem Motto “das muß jetzt noch in das Western-Thema passen”.

Abgerundet wir das dann durch eine “Stilkunde” (wobei man die geschichtlichen Hintergründe glauben kann oder nicht) sowie diversen Accessoires, die man mögen kann oder nnicht. in meinem Fall eher nicht, die Leidenschaft für Fransentaschen hat mich im Moment nicht gepackt. (Ring 10 ist ganz nett… der heißt aber “Jaipur” was darauf hindeutet, daß er mit dem Thema an sich nicht so viel zu tun hat.)

Kinderkleidchen (und Oberteile) gibt es in Größe 104-128 und ach hier werden sie als “Cowgirl” der Modestrecke angepasst. Wobei der Zusammenhang zu dem Thema schon etwas mühsam hergestellt wird.

Kleid Burdastyle
Was eher ein Vorteil ist, denn das Kleidchen 135B ist ein schlichtes Modell, das durch die eckig eingesetzten Ärmel ein nettes Detail bekommt. Was man auch durch eine Paspel betonen könnte oder vielleicht durch unterschiedliche Stoffe… Color Blocking auch für die Kleinen… 😉

Kleid BurdastyleUnd schon gibt es genau das für die Damen… 122B ist ein genialer Schnitt und Color Blocking mit sanften Farben steht auch denen (wie mir…) wo Kontraste nicht so angesagt sind.

117 nennt sich Longweste, wird aber getragen wie ein Kleid. Ich glaube, als Kleid könnte ich mich damit anfreunden, vielleicht aus einem etwas weniger steif fallenden Stoff. Die Teilungsnähte von Shirt 124A in Langgröße sind eigentlich interessant, aber in der Ausführung hat es was von Eislaufkostüm. Auch das Kleid mit dem Faltenlappen gibt es noch mal aus Uni-Stoffen. Schon besser, aber der Gesamteindruck eiens Wischlappens bleibt. Okay, das könnte erklären, warum ein Kinderwagen als Accessoire im Bild ist. Ganz schlicht Kleid 123, ich mag ja so was, aber hier hat der Gesamteindruck was von Klosterschülerin. *hm*.

Anzug BurdastyleHosen und Jacken in 7/8 Länge gefallen mir ja in der Regel nicht, aber diese Kombination ist die Ausnahme. Das sieht ausnahmsweise mal nicht aus wie eingelaufen und das Rüschentop ist zwar nur teilweise zu sehen, gibt dem ganz schlichten Outfit einen richtigen Kick. (Und beweist, daß sich manchmal aufwendige Teile auch zum Drunterziehen lohnen können….)

Shirt 120B mit der Drapierung würde ich gerne mal noch in anderen Körperhaltungen sehen, so sieht man leider etwas wenig.. Und in Langgröße noch mal die interessanten Teilungsnähte in einfarbigem Stoff als Kleid. Sieht vermutlich gut aus, aber die Pose des Models verdeckt alles.

“beratung” nennt sich die nächste Seite. Wie man den “malerisch” Look (der wohl in der vorangegangenen Modestrecke gezeigt wurde) richtig umsetzt. Die Idee, einen Look in die Kernbestandteile zu zerlegen ist da gut. Die Umsetzung… wenige Worte und auch diese faszinierend inhaltsarm.

“Neues vom Laufsteg”… auf den Plaidmantel kann ich verzichten, Karohosen sind nicht für mich. Die Hosenanzüge schon eher. Und das Color Blocking in diesen eher gedämpften Farben. In beiden Fällen gefällt mir sogar die Umsetzung von Burda sehr gut.

“Zeitlos schön” ist die nächste Modestrecke überschrieben. Kein Thema eingefallen, oder wie? Die Weste in Kurzgröße kam beim Country Stil schon mal vor, ohne gefranse ist sie immer noch kein Lieblingsstück, aber definitv besser.

Kleid BurdastyleAls zeitlos würde ich das Kleid 114 mit den üppigen Rüschen nicht bezeichnen und ob ihm für ein Etuikleid nicht ein wenig Taillierung fehlt kann man auch diskutieren, aber trotzdem gefällt es mir! Ob ich so was auch brauche? Das müßte doch auch jenseits von Größe 42 gehen…

Vokuhila-Rock mit Langarmshirt. Langweilig, aber in dem Styling durchaus edel. Und praktisch fürs Büro. Das Sewatshirtkleid gibt es noch mal, diesmal einfarbig und statt Bündchenstoff in der Taille gibt es Gummismok. Da man das Model geschickterweise so in den Sessel drapiert, daß man über die Form des Kleides am Körper nichts sagen kann, bleibe ich bei meinen Zweifeln, ob so was jenseits des Grundschulalters gut aussieht. Sweater 114C mit Karohose 125B kombiniert zwei weite Teile, was erwartungsgemäß eher nach Schlafanzug aussieht. Blazer 106A sieht mir in dieser Version mit dunkelgrünem Samt doch ein wenig zu sehr nach Halali aus… Rock 118B sieht kariert deutlich besser aus als in Leo und Überwurf an Shirt 120C ist auch mal zu sehen… doch, sieht ganz gut aus.

Kleid BurdastyleEndlich darf auch das Kleid in Langgröße zeigen, was es kann. Doch, sehr schön. (Übrigens… das Bild im Heft ist gegenüber der Webseite gespiegelt… :-P)

Die empfohlenen Accessoires zu dieser Modestrecke sind dann offensichtlich dickes Gold. Oder mit Blick auf den Preis in den meisten Fällen eher vergoldet oder goldfarben. Praktischer für Modeschmuck… (Nichts dabei, was ich dringend haben muß.)

Bei “best of styling” befasst sich Frau Bily mit dem Seidenshirt 115. Da das Shirt recht zurückhaltend ist, kann man natürlich alles dazu kombinieren. Wobei ich die Variante “Filmvestival” noch am besten finde. Mit dem langen weiten Rock sieht es langweilig aus und die pinken Highheels (um eine Ausstellung zu besuchen… jaja….) zur Hose im Tulpendesign gibt das dann ein krampfhaft “artsy” Outift. (So wie Leute, die glauben, sie müßten selber wie ein Ausstellungsstück aussehen, damit man sie für Kunstkenner hält… *gg*)

Beauty im Test? Das ist neu… offensichtlich haben sich Frau Biliy und drei andere Redaktionsmitglieder einige Cremes mindestens einmal irendwo drauf geschmiert und geben nun ein Urteil ab. Wieder zwei verschwendete Seiten… *seufz*

Für die Plus-Modelle ist ihnen offensichtlich schon mal kein Modethema eingeffallen. “Gute Laune Mode” ist fast so schlimm wie “Komfort Größen”… Und natürlich fängt es mit einem Hemdblusenkleid an. Das ist ja sooo innovativ und dashamwajanochniegesehen. Kleid 127A hat eine Art Pellerine für die Arme. Auf der Zeichnung sieht es nach Nachthemd aus, auf dem Photo verdecken Arme und Teetasse das Detail verschämt.  Dann noch mal ein Hemdblusenkleid, nur gemustert. Culottes und Shirt… Gut, Culottes sind Mode und die eine oder andere will eine haben, aber die Zusammenstellung so ist… nun ja, Lümmeln auf dem Sofa.

Kleid Burdastyle127B ist eine Variante der Pelerine, die sieht auf dem Photo doch glatt attraktiver aus, als auf der Zeichnung. Wenn man nicht ganz so lahm näht wie ich, kann man das auch noch für diesen Sommer fertig bekommen.

Strickmantel 132 hat einen schönen Schnitt. Für einen Morgenmantel. Trägt man das jetzt so? Kasackkleid 130 ist mal wieder ein Sack. (Wobei es ja Frauen gibt, denen das steht…) Als Bluse 128 ist es auch etwas netter, aber warum die Armkugel so sehr Richtung Überarm rutscht?

Die nächste Beautyseite hat was mit Lavendel zu tun und kann überblättert werden.

“Multitasking” ist das Motto des “Style-Mix”. Das Business Outfit ist ganz nett…

Die “Nähschule” zeigt die Lederjacke. Eine allgemeine Lederkunde wäre vielleicht noch nett. Aber die Säume werden brav geklebt.

Den Modellen der Leserinnen widmen sich diesmal drei Seiten. Durchweg tolle Modelle. (Und gut, daß die im Heft gezeigt werden, denn auf der Burda Webseite findet man außer Werbung eh nichts.)

Die “Warenkunde” befasst sich mit Markierwerkzeugen. Für mich ist da zwar nichts neues dabei, aber es werden wirklich sehr viele Varianten gezeigt. (Und kleiner Tip: Die meisten Produkte gibt es vergleichbar von verschiedenen Firmen.) Sogar ein billiges Produkt wie Seife wir vorgeschlagen.

Die Dekosparte befasst sich zum ich weiß nicht wie vielen Mal mit dem Thema “Koralle”. Das hatten wir doch schon, oder? Allmählich reicht’s mal.

Die Fragen an den “Modedoktor”… wie zu erwarten nicht sonderlich tiefgreifend, aber dem einen oder anderen kann es sicher helfen.

Mit dem Patchwork Teil kann ich diesmal gar nichts anfangen. Das mag zwar gut Stoffreste verbrauchen, aber das Ding ist einfach nur häßlich.

Um so schöner dafür der Atelierbesucht. Makramee mit feinen Fäden für Schmuck ist nicht neu, aber hier wird es mehr als virtuos angewandt. Daß Edelsteine mit eingearbeitet werden gibt noch einen Extra-Touch. Noch besser gefallen mir jedoch die filigranen Knotenwerke von Aude Tahon. Echte Schmuckstücke im wahrsten Sinn des Wortes. Ausgesprochen unspannend dann der Stoff des Monats. Bunter Blumendruck. Ja nun…

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

Grob, lose, weich und knapp – eine Zuschnittherausforderung

Gross, loose, soft and short – a challenge to cut

Vor einigen Jahren habe ich bei Malhia Kent vom Grabbeltisch mal einen wunderschönen Stoff mitgenommen. Ein echtes Reststück mit unregelmäßigen Rändern zu einem Spottpreis. (Ich glaube, es war mit 10 EUR ausgepreist, ich hatte aber noch mehr gekauft und dann noch ein bißchen runtergehandelt.) Von Anfang an hatte ich eine kurze Jacke im Sinn. (Daß es für mehr nicht reicht war auch klar.) Daher soll das der Stoff zu meiner Biker-Stil Jacke werden.

Some years ago I’ve purchased a beautiful fabric at Malhia Kent from the bargain table. A real remnant, with irregularily shaped borders and for like nothing. (I think it had been marked 10 EUR, but I bought some more that day and asked for a discount on the whole purchase.) I had intended a short jacket right away. (It was very clear it would not be enough for more.) So that’s to be my biker-style vest.

Was der Stoff aber nicht hat ist irgendein Halt. Er ist aus unterschiedlichen Fäden und Bändern locker gewoben und läßt sich quasi beliebig verschieben. Und zerfranst schon beim Anschauen. Hier ist schon der Zuschnitt eine echte Herausforderung. Abgesehen davon, daß die Menge für die geplante Jacke wirklich sehr, sehr knapp ist.

What the fabric does not have is any kind of stability. Its woven very loosely from different ribbons and strings and you can pull it any direction you want without ever knowing which might be the right one. And it ravels like hell. So cutting is already a challenge. Which does not get easier by the fact, that the amount of fabric I have is really very, very, very tight for the pattern I want.

Schnitt auf Unterlegstoff gesteckt.

Die Lösung habe ich hier im Unterlegstoff gefunden. (Der ohnehin nötig ist, damit die Jacke irgendeine Form behält.) Der erste Schritt war, das Schnittmuster zu zeichnen bzw. aus einem schon weitgehend passenden Schnitt anzupassen. Ich will Biker Stil. Sieht man ja gerade auch überall, gefällt mir eh und zu dem eleganten Stoff stellt es einen stilistischen Bruch dar, wie ich das gerne mag. Da ich von der Stoffmenge her keinen Spielraum für irgendwas habe, habe ich den Schnitt wirklich minutiös angepasst mit zwei Probeteilen aus Bettbezug und inklusive unterschiedlicher Ärmellängen für meine unterschiedlich langen Arme. (Das ist nicht viel und ich gleiche es sonst über die Nahtzugabe aus, aber hier zählt jeder halbe Zentimeter und die Ärmel bekommen Reißverschluß Schlitze, müssen also unten wirklich exakt abschließen.)

My solution was the underlining. (That is necessary anyhow, to make the vest keep any shape.) First step was drawing/altering the pattern. I want biker style, I trend I like and having the elegant fabric with that pattern is that kind of “dissonance” I like. Since I am quite short of fabric I have no room for any mistake or alteration later so I made two muslins to get it right and even made both sleeves of different lenghts according to my arms. (The difference is small, but here every 5mm count and also I will make zippers in the sleeve vents, so it really has to fit exactely.)

Als Unterlegstoff habe ich eine billige rosa Baumwolle gekauft. Etwas steif, nicht zu fein gewoben, damit die Jacke am Ende (hoffentlich) die richtige Mischung aus “Stand” und “lässig” bekommt. Den Unterlegstoff habe ich gewaschen und gebügelt und genau in den Stoffbruch gelegt. (Die Ränder sind durch die Webekanten etwas wellig, daher habe ich da Abstand gehalten und eben auch nicht die Kanten des Stoffes aufeinander gelegt, sondern darauf geachtet, den Bruch wirklich genau im Fadenlauf zu legen.) Zugeschnitten habe ich mit 1,5cm Nahtzugabe und so exakt wie möglich.

My underlining is a cheap pink cotton. A bit stiff, not fo finely woven and I hope it will give enough shape to achive a good mixture of “enough shape” and “still casual”. I’ve washed and ironed it, of course, and then folding it in half. The selvage is wider than the fabric and gives “ruffles” So I avoid it in cutting and make sure the fabric fold is exactly on the straight grain.) I’ve cut a 1.5 cm seam allowance and tried to precise as possible.

Beschriftung auf StoffDanach habe ich alle Teile auf der linken Stoffseite dünn mit dem Clover Marker beschriftet. Rechtes Teil, linkes Teil… auch alle anderen nötigen Markierungen habe ich auf den Stoff übertragen.

Then I labeled the wrong side of the fabric of each pattern piece, very finely with the Clover fine marker. Right side, left side… and I traced all other necessary marks to the fabric.

Stoff mit Häkelnadel reparierenBevor es weiter ging, mußte ich allerdings den Stoff noch ein wenig reparieren. Vorteil der losen Webung ist, daß das mit der Häkelnadel geht. (Material von der Grabbelkiste halt…)

Before I could continue I had to reweave a ribbon. Advantage of the loose weave is, that a crochet hook can do the task. (Well, it was from the bargain/junk table…)

Schnitteile aufgelegtAnschließend ging das puzzeln los… die Schnitteile aus meinem Unterlegstoff habe ich rechts auf links auf meinen Oberstoff gelegt und rumgeschoben, bis zumindest der unabdingbare Teil untergebracht war. (Eigentlich hätte ich gerne beide mittlere Vorderteile aus dem Stoff zugeschnitten, aber ich habe Kontraststoff für die Belege, notfalls geht auch das.) Da die Teile so die Endgröße haben, kann ich auf Stoß legen. Und ich schneide natürlich in einfacher Stofflage zu, auch das geht einfacher, wenn man jedes einzelne Teil hat.

Then it was jigsaw time… I put all pink pieces with their right side of fabric on the wrong side of my fashon fabric and moved them, until I could at least place all necessary parts. (I would have liked to do both middle fronts from that fabric, but I have a contrasting fabric for the facings and was prepared to use that.) Since I do not have to add seam allowances I can really put the pieces side by side. And I am cutting in single layer, which is easier if you have every single pattern piece.

Anschließend habe ich jedes Teil einzeln festgesteckt, genau auf den Fadenlauf geachtet und dann auf der Nahtzugabe (etwa 7mm von der Stoffkante entfernt) festgeheftet. Dann das nächste Teil stecken und festheften und so weiter….

Then I took one underlining piece, pinned it, double checket the grain, and then handbasted it to the fashin fabric. About 0.7 cm from the border of the fabric, in the midth of the seam allowance. Then I took the next piece, pinned, basted… and so on…

Schnitteile festgeheftet.Und viele, viele, viele Stunden später hatte ich jedes einzelne Teil festgeheftet. Zeitlich habe ich mich selten so verschätzt… ich hatte schon damit gerechnet, daß das zwei, vielleicht drei Stunden dauert. Aber letztlich waren es eher sechs Stunden. Da sich der Stoff extrem gegen sich selber verschiebt, habe ich darauf geachtet, daß er unter jedem Schnitteil glatt liegt, die Teile des Stoffes dazwischen sind teilweise ziemlich wellig. Aber das… ist egal.

And then, many, many hours later, I had each and every pices basted to my fashion fabric. I am not good in guessing time, but here I was wrong as rarely. I had thought it would take me about two hours, maybe three, to do that. In the end it was more six hours. The ribbons in the fabric have no stabiity whatsover, you can push it wherever you want. So I made sure that the fabric under my underlining fabric lays flat. All the ruffles between the pattern pieces… I did not care for.

(Die gute Nachricht? Ich bekam doch auch das zweite mittlere Vorderteil noch drauf. Danach war ich allerdings so genervt, daß ich den Stoff weggefaltet habe und den Zuschnitt erst zwei Tage später gemacht habe.)

(Tha good news? In the end I managed to cut both middle fronts from the fabric. But after all that basting work on the floor I was so bugged that I folded away the fabric and cut it only two days later.)

Das Projekt hat jetzt erst mal Pause, denn ich brauche Reißverschlüsse auf Maß. Und da hat erst die Herstellerfirma Betriebsurlaub, dann hat mein Kurzwarengeschäft Betriebsurlaub, so daß die frühestens Mitte August eintreffen. Aber ich habe ja noch reichlich anderen Stoff zum Verarbeiten…

Now the project is on hold again, because I need the zippers made to my specifications. And now the producer is on holiday, after that the shop where I ordered it is on holiday… so they will not reach me before mid August. But I have sufficiently other fabrics to work with…

Maschenmarkierer auf die andere Art

A different kind of stitchmarkers

Maschenmarkierer habe ich mir ja schon öfter gebastelt und bisher immer mit Nylonschnur als Basis. Das hat natürlich den Nachteil, daß man Quetschkalotten braucht (weil man die Nylonschnur nicht sicher und dauerhaft verknoten kann) und daß die abgeschnittenen Enden auch immer etwas kratzig sind und bei feinen Garnen die Gefahr besteht, daß sich Fäden ziehen. Aber es geht auch ganz anders…

It’s not the first time I made stitchmarkers and so far I used nylon as the beading base. The disadvantage is that you need those metall “stopper beads” becaus you can’t make a durable knot in the nylon thread and the cut ends will always be a bit scratchy, so on very fine yarns there is always a small risk of snags. But there is a completely different possibility…

Maschenmarkierer Ich bekam nämlich diesen gewachsten Leinenfaden von Maison Sajou zum Testen für die Hobbyschneiderin 24 und als ich so einen Maschenmarkier auf die herkömmliche Art fädelte, fiel mir auf, das man das auch ganz anders machen kann. Weil das Leinegarn ja weicher ist. Im oberen Teil ist er noch etwas ungleichmäßig, weil sich meine Finger erst an die Makrameeknoten erinnern mußten, aber die Sache ist doch ausbaufähig, oder? (Müßte man eigenltich auch gut als Armband oder so machen können…)

I got this waxed linen thread by Maison Sajou to test it for Hobbyschneiderin 24 and while I was beading a stitch marker as I normally did, I realized, that the softer thread offers different possibilities. The upper part is a bit irregular because it took a bit until my fingers remembered the basic makramee knots, but that’s a base to start with, isn’t it? (Should be good for a bracelet also…)

Schnittbasteln: eine Jacke im Biker Stil

Pattern Crafting: a vest in biker style

Auch ohne Motorrad gefallen mir Biker Jacken wegen ihrer klaren Schnittform gut. Man kann sie zwar im Moment auch überall kaufen, aber natürlich passt das dann nicht so gut. Also selber machen. Und da es mühsamer ist, einen Schnitt anzupassen, als einen passenden Schnitt umzubasteln, war mal wieder Bastelzeit. 🙂

I don’t have a motor bike, but vests in biker style I like for the clear and pure shape. You can buy them easily at the moment, but RTW never really fits me. So time for DIY. And since it is more tedious to fit a new pattern than changing a already fitted pattern it was time for pattern crafting.

Vorderteil abtrennenAusgangspunkt war eine kurze relativ gerade Jacke mit einem Brustabnäher vorne. Butterick 5927 wie hier schon mal verwendet. Ich brauche jetzt ein zweiteiliges Vorderteil, das in der Mitte überlappt und eine schräge Teilungsnaht hat. Wegen der Schräge muß man vorher wissen, wie lange die Jacke werden soll und wie breit die Überlappung ist. Die Bilder zeigen meine zweite Variante, mit angepaßter Länge nach dem ersten Probeteil… Ich habe meinen Vorderteilschnitt auf der Unterlage festgesteckt und dann ein Stück Folie darüber gesteckt. Ich ziehe eine schräge Linie vom Saum, etwa 5 cm links der Mitte zur Schulter, etwa zwei Fingerbreit neben demHalsausschnitt. Den Rest von Halsausschnitt und vordere Mitte pause ich von dem Ursprungsschnitt ab.

My starting point is a relatively straight and short Jacket with a vreast dart. Butterick 5927 as already used here. Now I need a two piece front which overlaps in the middle and has a diagonal seam. Because of the straight diagnoal line you need to know beforehand how long the vest is supposed to be. So the pics show the second version after the first muslin… I pinned my front pattern to my working space (on a folded bed sheet). Then I pinned a new plastic sheet over it. Now I am drawing a diagonal line from the hem to the shouider. I started about 5 cm left from the middle on the bottom and arrived about two fingers wide next to the neckline. For the rest, the neckline and the front middle I copy the lines of the original pattern.

Vorderteil doppeln
Das mittlere Vorderteil muß gedoppelt werden, also falte ich meine Folie entlang der vorderen Mittellinie und kopiere das im vorherigen Schritt entstandene Vorderteil. Jetzt noch beschriften….

The middle front needs to be mirrored. So I am folding the plastic sheet along the front middle and I am tracing the line I made in the last step. Not forgetting to lable the pattern….

Seitliches Vorderteil
Für das seitliche Vorderteil kommt eine dritte Schicht Folie drüber und ich kopiere von meiner schrägen Teilungnaht zur Seite hin. Auch hier nicht vergessen, Paßzeichen mit zu übertragen und das Teil gut zu beschriften.

For the side front piece I add a third clear plastic sheet over the other two and I trace from the newly drawn diagonal seam to the side. Not forgetting to trace marks and notches and labeling everything.

Vordere Schnitteile
So sehen dann die beiden neuen Vorderteile aus. Da der Butterickschnitt schon Nahtzugaben hat, meine neu gezeichneten Nahtlinien aber nicht, muß ich da natürlich noch die Nahtzgabe ergänzen.

That are my new front patterns. The Butterick Pattern has seam allowances included, my newly made seam seam hasn’t. So I need to add seam allowances there.

Abnäher entfernen
Jetzt soll noch der Abnäher raus. Ich schneide entlang einer Abnäherline gerade bis zur Teilungsnaht durch.

Now I want to remove the bust dart. Cutting one of the dart seam lines straight to my new seam.

Abnäher wegfalten
Und jetzt den zweiten Abnäherschenkel auf den durchgeschnittenen falten. Da ich nicht bis zur Abnäherspitze, sondern weiter bis zur Teilungsnaht geschnitten habe können die Linien nicht genau zur Deckung gebracht werden. Wichtig ist, daß sie genau auf der seitlichen Nahtlinine genau aufeinander liegen. Denn sonst stimmt die Länge der Seitennaht nicht mehr. (Je nach Figur bzw. Abnähertiefe ist es möglich, daß das Vorderteil dann nicht mehr passt. Bei mir haut es hin, das hatte ich am ersten Probeteil schon getestet…) Danach muß man die Nahtzugabe noch einschneiden und ergänzen, damit sie sich der Rundung anpasst.

Now I am folding the second dart seam over the one I’ve cut open. Since I did not cut further than the dart I can’t align the two lines. So it is important to match them exactely on the side seam. If not the side seams of front and back will not match. (Depending on your individual figure and the depth of the dart it might be, that the front does not fit any longer after that operation. For me it works, my first muslin had proven that…) And the last step is to snip in the seam allowance and taping a bit of plastic sheet unterneath (or just two pieces of adhesive tape, one from each side) to adapt the seam allowance to the now curved shape.

Und schon habe ich meine Biker Jacke. (Nach dem nächsten Probeteil habe ich das Vorderteil in der Ausschnittline noch mal etwas geändert. Die Änderung ging dann aber ohne weiteren Test.)

And the pattern for a biker style vest is finished. (After the second muslin I decided to change the neckline of the front middle a bit. But that was a minor adjustment and did not need another test.)

Heiß in Ketten

Hot chain mail

Kleid Vielleicht nicht absolut alltagstauglich, aber definitiv heiß fand ich dieses Kleid. Zu sehen war es bei einer Aktion im Parc de la Villette in Paris. Es war nicht ganz klar, zu welcher Aktion es genau gehörte, ich vermute aber Débrouille, denn die zeigten an ihrem Stand andere Werke aus dem gleichen Material.

Maybe not for everyday wear but absolutely hot is this special neckholder dress. I’ve spotted it at a event at Parc de la Villette in Paris. It was not completly clear to which booth it belonged, but I suppose Débrouille, because they were showing other items from the same material.

Nahaufnahme KettenkleidDie Besonderheit zeigt sich, wenn man näher hin geht. Das Kleid ist aus den kleinen Ösen zusammengesetzt, mit denen man Getränkedosen öffnet. Da muß man erst mal drauf kommen. Das moderne Kettenhemd, sozusagen. 🙂

What is special becomes evident when you are getting closer. The dress was pieced together from the small rings you find on beverage cans. Pretty smart idea.  Kind of a modern chain mail. 🙂

Revue de Presse: Threads September 2015 (180)

Titel Threads 180Unbeirrt vom Poststreik landete noch Ende Juni die Septemberausgabe der Threads bei mir. Der Titel kündigt eher technische Themen an, was mir ja durchaus zupass kommt.

Die Frage an die Autoren der Ausgabe lautet diesmal, was den besonders wichtig an ihrem jeweiligen Nähplatz wäre. Schon mal interessant, wie unterschiedlich man das interpretieren kann. Was jeder besonders wichtig findet ist naturgemäß sehr unterschiedlich. 🙂

Das Editorial stimmt uns auch auf das Thema “Schnitte” ein. Vielversprechend.

Dann die Leserbriefe… die übliche Mischung.

Unter “notions” werden dann Werkzeuge für schlaueres Nähen vorgestellt. Spezielle Sicherheitsnadeln zum Heften ist sicher eher ein Artikel für Quilter. Und das Problem, daß sich Stoff in der hinteren Biegung von Sicherheitsnadeln verfängt hatte ich bislang nur bei… eher lumpigen. Ob japanische Nadeln wirklich so viel besser sind als z.B. die von John James? Da wäre ich ja schon neugierig. Aber nur dafür bestelle ich jetzt nicht quer über die Kontinente…

Bei den Nähtips sind einige gute dabei (natürlich vor allem die Sachen, die ich auch so oder so ähnlich mache… 😉 ), diesmal finde ich auch den “best tip” sehr nützlich für Leute, die keinen festen Nähplatz haben.

Die “Embellishments mit gerafften Taftbändchen sind hingegen etwas, was ich nicht so dringend brauche. Ehrlich gesagt habe ich auch gewisse Zweifel, ob die Bänder mit Drahtrand wirklich so optimal für Kleidung sind? Und warum es ausgerechnet französische Azetatbänder sein sollen und durch was sich die von solchen aus anderen Ländern unterscheiden wird auch nicht erklärt. – Wenn man so was mag, ist es aber sicher eine interessante Dekoration.

Besser gefällt mir da das erklärte Vintage Detail. Keine Ahnung, ob ich das jemals anwenden werde, aber das sieht schon deutlich brauchbarer aus. Und auch etwas dezenter….

“Quick to make” ist diesmal kein Projekt für mich. Wie man aus einem Hosenschnitt einen einfachen Overall konstruiert und näht. Dürfte Paßformtechnisch ein paar Grenzen haben, besonders für Frauen mit Kurven, aber wer so einen einfachen Hosenanzug haben möchte und schon einen passenden Schnitt vom Typ Pyjamahose hat, der findet die Anleitung.

Die Schnittvorstellungen sind schon recht herbstlich. Nett, aber nicht wirklich Aufregendes. Wobei… diese Jacke von Diane Ericson hat ein paar spannende Teilungsnähte und so…

“Mixing Patterns” befaßt sich dann sehr ausführlich damit, wie man Details aus unterschiedlichen Schnitten kombiniert. Das ist mir natürlich nicht neu, aber Laura Nash macht es etwas anders als ich. Und das ist es wert, es mal so auszuprobieren.

Ein ausführlicher und vor allem ausführlich bebilderter Shopping gGuide befasst sich mit Hong Kong. Und wecht bei mir das dringende Bedürfnis ein Flugticket zu kaufen und mit zwei leeren Koffern da hin zu fliegen. (Oder besser nicht, wo doch meine Stofftruhe endlich mal wieder nicht platzt… )

Der nächste Artikel befasst sich damit, wie man aus einer Gummizughose eine macht, die etwas Gummizug behält, aber mit Abnähern und Reißverschluß doch mehr auf die Figur gebracht wird. Das ist in vielen Punkten meiner “normalen” Hosentechnik ähnlich, ich brauchte aber auch einige Zeit, bis ich da drauf kam. Nur die Abnäher bis halb über den Po, die finde ich einfach zu lang, die gefallen mir so nicht. Aber das muß man ja nicht so machen,

Von “Vintage” Mode abgeschaut sind die nächsten drei Techniken, mit denen Oberteilschnitte neue Details bekommen. Das mit den Schlaufen und dem Organzaband ist jetzt etwas banal. Die “Speichenräder” würde ich vermutlich eher mit Hilfe von wasserlöslichem Vlies und der Maschine machen, aber so von Hand hat schon auch was. Und die Bänder und Laschen (und wie auch immer man das Beschreiben soll)… also das hat wirklich was. Auch relativ mühsam, aber so in der Art könnte man auch einen Hosensaum veredeln… Oder einen Bleistiftrock… Möglichkeiten über Möglichkeiten….

Der reich bebilderte Artikel über die Stoffe von Fortuny hat ein wenig von Fanberichterstattung. Und auch wenn man diese Stoffe nicht im Einzelhandel bekommt und ich ja eigentlich keine Verwendung für Dekostoffe habe sind die Bilder großartiges Augenfutter und der Artikel voller Informationen.

Einen Schnitt von einem fertigen Kleidungsstück durch Abrubbeln abnehmen zeigt der nächste Artikel ausführlich. (Am Beispiel einer Jeans.)

“Essential Techniques” befasst sich mit dem Nähen von Rundungen. Das ist essentiell, aber nicht neu.

Kleider stehen diesmal offensichtlich im Mittelpunkt der Lesermodelle. Die beiden ärmellosen Kleider gefallen mir beide gut, auch wenn das langärmelige Kleid jede Menge aufwändiger Details hat.

Das bunte Mischmachbei “A Stitch in Time” zeigt unter anderem die Pantone Vorschau auf die Herbstfarben (nicht überraschend etwas “verhangen”) und eine Anleitung, wie man einen Saum von Hand rolliert. Die Termine in den USA sind wieder weniger interessant.

Die Fragen an die Experten befassen sich  mit den Preisen von Nähmaschinen früher und heute (auch in den USA waren diese in der “guten alten Zeit” im Vergleich zum Einkommen nicht billiger als heute) und ausführlich mit pillenden Stoffen. (Vermeidung am besten durch die Vermeidung der entsprechenden Stoffe…)

Amüsiert habe ich mich diesmal bei der Geschichte und die Nahaufnahme eines Kostüm  aus der “Mitte des 20. Jahrhunderts” erweckt den Eindruck, dasmit dem Handähen hätten sie damals noch besser gekonnt. 🙂

Das Heft hat mir jedenfalls wieder sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht mit allen Themen was anfangen kann.

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

Zeit zu gehen…

Time to say goodbye…

Stoffe Ne, nicht für mich. Für die Stoffe.

No, not me. The fabrics.

Meine Kirchengemeinde will nach den Ferien ein Nähprojekt mit Flüchtlingen anfangen und sucht dafür gerade Material. Mit einer Nähmaschine kann ich nicht aushelfen, denn da habe ich nur die eine, mit der ich selber nähe, aber Stoffe… ja, Stoffe habe ich genug. Keine häßlichen Stoffe, ich mag sie alle. Aber Stoffe, die das Leben überholt hat. Und die jetzt schon so lange bei mir in der Truhe liegen und nicht verarbeitet wurden, daß sie einem besseren Zweck zugeführt werden können. Oder Stoffreste, die sicher noch ein Kleidungsstück geben. Nur nicht unbedingt in meiner Größe. :o)

My parish wants to start a sewing project with refugees after the summer holidays and they are looking for material. I can’t help them with a working sewing machine, because I only have one and that’s the one I am sewing with myself. But fabric… fabric I have plenty. No ugly ones, I love them all. But fabric that was just… overtaken by life. Which rests in my chest for so long now and has never been made into something, so it can go on to a place where something will be made of it. Or remnants, still big enough for a garment. Just not in my size. :o)

Stoff in TütenDas ganze paßt auch noch in drei Tüten (für das große Stück Mantelstoff habe ich inzwischen auch noch eine gefunden) und wartet drauf, daß ich es der Pfarrerin bringe. Die wohnt nur ein paar Straßen weiter. (Ein bißchen Kleinkram wie Stecknadeln, Handmaß, Maßbänder, Maschinen- und Handnähnadeln habe ich auch noch gefunden…)

It all fits in three plastic bags (meanwhile I’ve found a bag for the huge piece of coat wool alos) and waits for me, to bring it to the minister (or vicar? whatever…) who lifes just a few streets from here. (And I added also some stuff like pins, measuring tapes, machine and hand needles…)

Die wahre Gewinnerin der Aktion bin eh ich. Denn meine Truhe geht jetzt ganz ohne Zwang und Druck wieder zu und hat sogar noch etwas Luft. Für die nächsten Stoffe… *hüstel*

The real winner is me anyhow. Because my chest now closes again easily and there is even some room left. For the next fabrics…

Revue de Presse: Burdastyle Juli 2015

Titel BurdastyleDas Titelmodell kommt diesmal orientalisch gemustert daher und schafft es so, sich vom relativ unruhigen Hintergrund noch genug abzuheben. Langes Kleid ist natürlich immer gut, dennoch kann man sich fragen, ob man das Muster wirklich genau so auf dem Busen plaziert haben will… (Diesen Monat bin ich dann auch wieder spät genug dran, daß es Burda geschafft hat, die Bilder auf die Homepage zu schaufeln… )

Im Editorial verweist Frau Bily auf Sonia Delauney, die ihre Kunst ja auch textil umgesetzt hat. (Wer irgendwo über einen Ausstellung stolpert, sollte die Gelegenheit nutzen!)

Danach wird dann wieder gebastelt, der erste “kreativ trend” sind Gürtel. Zwei Obi-artige Bindegürtel, wie sie derzeit überall zu sehen sind und eine deutlich interessantere Variante aus zwei ineinander verschlungenen Teilen. nur schade, daß der nirgendwo am Körper zu sehen ist, denn nicht alles was im luftleeren Raum attraktiv scheint, ist es am menschlichen Körper auch. Daß danach mal wieder die Espadrilles Sohlen von Prym bearbeitet haben, hat ganz sicher nichts mit dem derzeit dazu laufenden Kreativwettbewerb zu tun… und als drittes gibt es dann noch mehr oder weniger wahllos eingesetzte Godets. Nicht schlecht, aber auch nicht neu.

Die erste Modestrecke ist dann “Himmelblau” und soll diesmal an Skandinavien erinnern. (Blau und weiß kommt ja fast jeden Sommer, nur “verkauft” wird es jedesmal anders.) Der Hosenanzug aus Seersucker ist gar nicht schlecht, zumal man den nicht bügeln muß. Allerdings auch nicht bügeln kann, bleibt also die Frage, wie Jacke und Hose tatsächlich aussehen, wenn man sich nach langer Fahrt in Schweden aus dem Auto schält… Batistbluse 122A hat hingegen bestenfalls Potential zum Nachthemd. Und selbst da psst es nicht. Ob ich mich mit gerüschter Taille und gerafftem Rock so anfreunden kann weiß ich ebenfalls nicht recht. Für ein Kind wäre es süß, aber an einer erwachsenen Figur will das nicht recht zünden. “Clean Chic” soll Kleid 102 verkörpern. Die Grundidee ist schon gut, aber irgendwie wirkt die Proportion von Ausschnitt, Schulternähten und Ärmelvolant einfach etwas schräg. Kurze Bloomers… ne, niedlich mit drei, kess mit 16, aber danach muß das nicht mehr sein. Bluse 109 wäre hübsch, wenn man sich auf eine Rüsche beschränkt hatte. Und Overall 123B ist sicher luftig und ein absolutes Trendstück, aber trotzdem ein Sack. Overalls sind schon unpraktisch, wenn man keine Blasenkatheter trägt, dann sollten sie wenigstens schön sein.

Die “Accessoires” sind Schlappen  zum Thema. Dieser ganze birkenstockoide Kram, da kann ich wirklich drauf verzichten. (Und für 400 EUR um so mehr… *würg*)

Das erste Beauty-Thema sind “Mandeln”, soweit ich as beim Überblättern erkenne…

Der Designer Schnitt kommt von Antonio Marras und verdient das Label “Masterpiece”. Der Kleidschnitt mit den Raffinierten Abnäher sehe sicher auch aus einem einfarbigen Stoff gut aus, aber hier kommt er trotz auffälliger Stoffärbung gut zur Geltung. Nett auch das Interview mit dem Designer. (Ich gebe außerdem zu, daß mir italienische Designer offensichtlich weniger geläufig sind.)

“Form und Farbe” erinnert gleich an den Fauvismus. Wobei die Weste im Biker Stil ja schlicht schwarz ist. Dennoch… für eine Weste bemerkenswert. Hose und Top aus bunten Stoffen sind hingegen eher schlichte Basis-Schnitte. Die entsprechend dem Stoff Entwicklungsmöglichkeiten geben.

Top BurdastyleSehr attraktiv ist das Top 120A mit Rückendecolleté. Die Seitenschlitze sind dann aber etwas viel Haut, für meinen Geschmack. Aber unter dem Rückenriegel kann man vielleicht eine BH-Konstruktion verbergen?

Schößchentop und gezogener Rock haben dann wieder die Silouhette, die ich nur bei Kindern sehe. Kaftankleid 122B bringt das Harlekinmuster des Stoffes gut zur Geltung, die Frage ist nur, ob man das will? Ansonsten aber ein schönes Nachthemd… 107 nochmal ein Trägertop mit Rüsche, hier in Kurzgröße. Nein, das bitte nur für die Kurzen. Bis zum Alter von drei oder vier…

Kleid BurdastyleKleid mit Überrock 121 hat wieder den sensationellen Rückenausschnitt, aber kombiniert mit einerm aufregenden Rockteil. Das bitte in meiner Größe… (okay, das mit den Röcken bekomme ich hin…)

“Style-Mix” hilft uns dann bei der Kombination der Burda-Teile wieder auf die Sprünge. Das Designerkleid mit der Biker-Weste gefällt mir überraschend gut. Der Rest fällt unter “nicht weiter bemerkenswert”.

“Summer of Love” ist dann das Motto für Paisleys und schwingende Kleider. Das Titelkleid, leider in Langgröße. Wirklich sehr schön. Und ein verspieltes Baby-Doll mit Empire Linie in Kurzgröße. Nachthemd? Nein, an der Falle gleitet es elegant vorbei.  In Langgröße gibt es noch mal das Blusentop 104. Da brauche ich doch glatt einen zweiten Blick um den Zusammenhang zum Kleid herzustellen. Aber klar, es sind nur Ärmel dran. Kleid 101A ist eher ein Strandpareo, aber doch… doch angezogner und eleganter. Na gut, geht doch als Kleid durch. 103 ein Maxikleid in allen Richtungen. Ich schätze je nach Stoff und Trägerin kann das dramatisch aussehen oder nach dem Gespenst von Canterville. 106 A nochmal Maxi, aber erkennbar einfach zu nähen.  111 ist dann nicht ganz so lang. Mit Stufenrock und Bindegürtel sieht es auch wie eine Filmgarderobe aus den 1970ern aus. Oder bekommen wir das wieder? Vielleicht gewöhne ich mich ja dran. Danach noch Mal Modell 106, nur von hinten. Nun ja, da war eine Seite zu füllen, oder?

Zur Garnierung gibt es danach ein paar Sätze zum Paisley Muster und Hippie-Ethno-Accessoires. (Die Ohrringe sind ganz nett…)

Aschließend die “must-haves” vom Laufsteg. Neckholderkleid ist nett, für den Sommer auch das One Shoulder Dress.  Bundfaltenhose und Zipperweste gehen so, als Kleid benannte Säcke werden durch Art Prints nicht besser (es scheint aber sonst auch keinem was einzufallen, was man draus nähen könnte) und Spencer Jacken gehen nach wie vor gar nicht. An Frauen auch nicht mehr als an Männern. Da ist diesmal nichts dabei, das ich gerne hätte.

Der “Street Style” wird offensichtlich für die Werbung für Frisurprodukte (Farben) genutzt. Ein offensichtlicher Versuch, uns Lesern das Überblättern irrelvanter Inhalte zu erschweren… Aber gut… das Titelkleid ist auch uni attraktiv. Kleid 115 ist mädchenhaft, aber nicht kindlich, das kann man lassen. Und das Oberteil 120B mit dem tiefen Rückenausschnitt kommt zum Zipfelrock 126 hervorragend zur Geltung. Dieses Ensemble ist laufstegwürdig und ich überdenke gerade meine Einstellung zu Zipfelröcken. Hoppla, es geht ohne die Haarwerbung weiter… noch mal das one shoulder dress, Overall zum Spencer… die Trägerlösung des Overalls könnte nett sein, aber die wird von der grauenhaften Jacke verdeckt. Und dann Kleid 110 mit Stufenrock. Mit den kleinen Ärmeln sieht das doch glatt süß aus und nicht so nach altem Film.

Dann “Beauty”, der Stabreim zum (über)blättern…

“Best of Styling” zeigt das Schößchentop. Den Stoff finde ich ja toll, aber die Form… zur Hose stimmen die Proportionen einfach nicht, zum Rock wirkt es bieder. Wir werden keine Freunde. (Wenn man es mag, sind die Styling-Vorschläge aber okay.)

Selbiges Top findet sich dann auch in der “Nähschule” wieder. Hier steht dann auch dabei, daß die vermaßten Teile schon 1,5cm Nahtzugabe enthalten. Eine Information, die mir in den Burda-Anleitungen tatsächlich schon öfter gefehlt hat. Ansonsten hat es nicht viel Schwierigkeiten.

“Aus Alt mach Neu” bastelt eine Tasche aus einer Herrenjacke. Wobei das mit dem Knoten über der Schulter nur funktioiniert, wenn der Stoff dünn genug ist. Die offensichltich vom Laufsteg geklaute Idee ist gut, aber etwas mehr Sorgfalt in der Umsetzung, würden dem Teil gut tun. (Futter einarbeiten wäre auch eine Maßnahme… für Stabilität und Langlebigkeit, falls man mehr als ein Taschentuch reinlegen will…)

“Night and Day” ist das Motto der Plus Strecke. Das Thema gefällt mir ja gut, denn wenn ich außerhalb des eigenen Büros arbeite, dann oft in einer Innenstadt und außerdem eher lange. Von daher ist der Weg von der Arbeit zum Abendvergnügen ggf. ein sehr direkter und ohne noch mal daheim aufzuschlagen. Sommerkleid 133 geht aber nur für den Urlaub durch. Bequem ja, modisch mit den leichten Hippie-Anklängen auch, aber Gummizug??? Das Spitzenoberteile 128 sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, aber die Zeichnung verrät, daß es offensichtlich nur ein passend zurechtgeschnürtes (oder was sie für das Photo noch zusätzlich verwendet haben mögen…) Rechteck ist. Auch Maxikleid 134 hat tolle Qualitäten, als Nachthemd.

Kombination BurdastyleDafür finde ich mit Schlaghose 130B und dem langen Shirt 127 mal eine Hosen-Oberteil Kombination, die mir wirklich gut gefällt.

Das Etuikleid 129A mit den Volants sieht in der Zeichnung gut aus, in der genähten Umsetzung dann doch nicht… und Tunika 131… Kittel, auch das Muster. Wie der Schnitt des Volantkleides in lang und ohne das Geflatter wirkt verrät das Bild leider nicht… Pose doof. Und die Gummizug Tunika bleibt auch in weiß ein Kittel.

Dann doch bessser die “Wie geht eigentlich…?” Anleitung zum Kreuzstich. Ja, von Hand. gibt es allmählich doch mehr Hobbynäherinnen, die auch bereit sind, Zeit in ein exklusives Stück zu investieren?

Die Modelle der Leserinnen sind, ganz modisch, natürlich Overalls. Sie sind unpraktisch, aber die meisten gefallen mir auch nicht. Hängen so lustlos in der Gegend rum.

Bei den Kinderkleidern (Mädchenkleidern) in den Größen 98 -122 hat man sich diesmal die Models gespart und welche reingemalt. Die Kleidchen sine niedlich, aber nicht aufregend. Das, was man für kleine Mädchen halt schon immer hatte. Stufe hier, Rüsche da…

Überraschend nützlich (was heißt, nicht völlig nutzlos…) sind die Pflege-Tipps für die Nähmaschine. Wenngleich wie bei solchen Themen burdatypisch unsystematisch irrlichternd und mit Allgemeinplätzen durchsetzt. (Mechanische Probleme an einer Computernähmaschine zu beheben erfordert genauso häufig oder selten einen Fachmann wie bei einer mechanischen Nähmaschine. Und nach meiner Erfahrung sind das auch bei Computernähmaschinen die häufigsten Fehler….)

Das Dekothema ist auch ein “alle Jahre wieder”, das Sommerfest. Pink, bunt, bißchen Boho… und weil Burda offensichtlich die Ideen ausgehen, wird das Ganze mit Schnitten aus alten Heften dekoriert. (Die man ja praktischerweise per Download kaufen kann.) Ich habe zwar das alte Heft aus 2010 nicht mehr, aber mir fällt durchaus auf, daß auf keinem Bild der Kleidung nie als “neu” vorgestellte Deko nirgendwo auftaucht… Recycling alter Bilder… billiger Content? (Wobei ich die Idee der quasi “Bento-Boxen” mit dem Pincknickgedeck im Übrigen süß finde,  auch wenn die bildliche Darstellung nicht sonderlich gut rüber kommt.)

Das was-auch-immer-Event von Burda mit den Winzbildern überblättere ich diesmal einfach. War ehnoch nie was Interessantes und wenn, konnte man auf dem Bildern nichts erkennen.

Dann lieber mehr Aufmerksamkeit für den “Atelierbesuch”. Ich würde sagen Mixed Media in 3-D, Bärbel, das solltest du dir ansehen. 😮

Als “event” präsentiert uns Burda dann irgendwas mit dawanda oder wie auch immer. Nicht gelesen…

“Steamer” sind dann das nächste Thema. Da ich keine brauche und sich die bisherigen Produktvorstellungen als völlig belanglos erwiesen haben, wird ach das überblättert.

Zum Abschluss dann den Stoff des Monats. Wobei mich der Stoff nicht interessiert, aber das daraus genähte Eis erweckt Erinnerungen an meine Kindheit… Das war zeitweise meine Lieblingssorte. (Damals allerdings mit hundert Prozent künstlichem Geschmack. 😀 )

Okay, dieses Heft hat mich echt nicht vom Hocker gehauen. Aber bis zur Augustausgabe sind es ja nur noch wenige Tage…

(Bilder sind als Zitate zu verstehen, die Rechte liegen beim Verlag.)

Aus dem Blogarchiv

Völlig rätselhaft, wieso ich in manchen Jahren ausgerechnet im Sommer so viel geschafft habe…

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