Hund in orange

Von meiner Quiltdecke war (und ist) noch viel Fleece übrig, schmale Streifen. Also durfte das Buch von Aranzi Aronzo ran.

Der Hund ist eigentlich aus Plüsch, aber ich dachte, Fleece geht auch. Die meisten Modelle aus dem Buch sind ja eher zweidimensional aufeinandergenäht, aber bei dem Hündchen geht es richtig dreidimensional zur Sache. Also nichts mit meiner Mogeltechnik, Arme und Beine gleich gefüllt in die Nähte mit einzunähen… Ich musste das tatsächlich alles von Hand annähen.

Demensprechend ist der Hund auch etwas windschief… also…äh… er hat Charakter…

Und wie man den richtigen Füllgrad hinbekommt, kann ich auch noch nicht.

Aber den Schwanz finde ich süß… und den Hund irgendwie auch. Mal sehen, was am Ende mal aus dem wird.

Unglamouröser Nadelblick August 2022

Der aktuelle Nadelblick ist mal wieder so unglamourös, wie er nur sein kann: Aktuelles Projekt ist die Stopfwäsche. Die allerdings auch fast abgeschlossen ist. Und es ist auch ein gutes Zeichen, denn die Stopfwäsche ist deswegen noch nicht fertig (ich lagere sie ja immer bis ich mit einem “richtigen” Projekt durch bin, dann wieder Stopfwäsche), weil ich nach dem Monsterquilt auch noch eine Hose brauchte, die am Donnerstag in den Koffer sollte. Und das auch geschafft hat. Photos kommen noch…

Handschuhe für die Obdachlosenaktion wollte ich ja mehr stricken als Socken letztes Jahr. Nun ja, ich bin immer noch beim zweiten Paar Handschuhe, was mehr ist als das eine Paar Socken im letzten Jahr, aber nicht ganz wie geplant. Immerhin fehlt hier nur noch der Daumen, der noch eingesetzt werden muss.

Auch beim Hexispiel ging es noch mal weiter.

Für mich besonders erfreulich, dass auch die überaus langweiligen Randstücke voran gehen.

Inzwischen liegt auch vom letzten Parisbesuch wieder ein Souvenirstoff da und dir Hose, die ich auf die Schnelle fertig bekommen habe, ist aus einem der afrikanischen Stoffe und somit mehr als perfekt für den Quilt geeignet.

Außerdem werde ich anfangen, meine Stoffmasken von vor zwei Jahre aufzutrennen und dem Quilt zuzuschlagen. Dass die noch mal sinnvoll werden, ist unwahrscheinlich, FFP2 ist einfach wirkungsvoller. (Ich fange aber erst mal mit denen, mit den ausgeleierten Gummis und ohne Vlies an. Bis ich die alle eingearbeitet habe, wird sicher Zeit vergehen.)

Und wo sich auch was getan hat, war auf meinem Nachttisch, wo die aktuelle Lektüre liegt.

“L’Anomalie” konnte ich beim letzten Parisbesuch endlich fertig lesen (und eine klare Empfehlung für das Buch, das inzwischen auch auf Deutsch erhältlich ist) und trotz der langen Pause konnte ich mich noch an den Anfang erinnern.

Jetzt geht es mit ausgesprochen leichter Lektüre weiter.

Wobei ich nicht reicht weiß, warum das Buch unter “Sachbücher” geführt wird. Es ist geschwätzig plaudernd (okay, keine echte Überraschung) und der Wissenszuwachs über Katzen hält sich in engen Grenzen.

Also so bei… null. Zumindest für Leute, die schon mal eine Katze gesehen und vielleicht sogar angefasst haben.

Aber gut, ich finde Hape Kerkeling sonst auch nur mäßig amüsant, wieso sollte es mir bei einem Buch anders gehen? Immerhin hat er bei mir ein paar Sympathiepunkte für Katzenliebe gesammelt. (Was ihm herzlich egal sein dürfte. *gg*)

Gemacht habe ich in den letzten zwei Monaten also durchaus einiges, jetzt muss ich nur dazu kommen, es auch zu bloggen….

Aus dem Blogarchiv

Irgendwie ist der August ein seltsamer Monat.. zwischen viel und gar nichts. 2020 wieder mehr und abwechslungsreicher im Blog. Aber da war ja auch sonst nicht viel…

August 2006, viel Gardinen (August 2006, lots of window treatment)

August 2007, die Challenge nahte: (August 2007, Working on the Challenge)

August 2008, viel gestrickt.

August 2009: wohl ein ruhiger Monat

August 2010, mehrere Anleitungen

August 2011: Noch so ein Strickmonat

August 2012

August 2013: nicht viel los. (not much)

August 2014

August 2015

August 2016

August 2017 (Deutlich mehr Obdachlosensocken als dieses Jahr…)

August 2018

August 2019 (War ich wohl im Urlaub. Oder das Blog…)

August 2020: Relativ abwechlsungsreich

Schwestersocken

Nachdem ich letztes ja die Erfahrung gemacht hatte, dass nach einmal Sneakersocken für meinen Bruder es noch für einmal Sneakersocken für mich reicht, wollte ich das dieses Jahr wiederholen.

Das Muster fast genauso wie bei den Geburtstagssocken für meinen Bruder. Garn also auch “Cotton Andorra Color” von Regia wie bei seinen Socken.

Allerdings hatten beide Socken etwas weniger Löcher als letztes Jahr und ich glaube, ich hatte das Bündchen bei meinem Bruder letztes Jahr etwas kürzer gemacht.

Jedenfalls hatte ich diesmal schon nach der ersten Socke den Verdacht, es könnte seeehr knapp werden und habe deswegen die letzte Masche noch nicht durchgezogen, sondern nur mit einer Sicherheitsnadel gesichert. Und dann das Knäuel aufgewickelt und von der anderen Seite angestrickt. Was gut war, denn so konnte ich an der ersten Socke zwei Runden vom Bündchen wieder aufziehen und das Abketten dann nur teilweise mit “Jenys suprprisingly stretchy bind off” machen. (Eine Maschine stretchy, die nächste normal abgenommen) und kam dann grade so bei zwei Socken mit 5 Runden Bündchen rausgekommen.

Lektion für die Zukunft: wenn ich 7 Runden Bündchen für mich will, darf ich maximal fünf für meinen Bruder machen. Sonst reicht es nicht.

Aber das Garn ist ziemlich punktgenau aufgebraucht. So ein Meterchen sollte noch da sein.

Monsterquilt…

Wir erinnern uns, ich quilte ja eigentlich nicht. Okay, meine aktuelle Maschine ist als Quiltmaschine ausgewiesen und mein Hexispiel wird irgendwann, wenn es mal fertig ist, auch gequiltet werden. Aber an sich bin ich kein Quilter.

Aber WENN ich quilte, dann groß. (Wir sind hier bei ungefähr 220cm x 230 cm oder so.) Und wie immer gibt es eine Vorgeschichte. Eine lange. So lang, dass ich gar nicht mehr weiß, wann sie anfing.

Irgendwann im Urlaub, ich denke es war ein französischer Wochenmarkt irgendwo in der Provinz, war ein Stand mit afrikanischen Textilien. Unter anderem schöne große Blockprint-Decken. Meine Mutter suchte damals eine Abdeckung fürs Gästebett und es passte farblich, also kaufte ich eine für sie. Und zwei gaaanz große für mich. Weil mein Sofa damals durchgewetzt war und ich dachte, zwei Decken im Wechsel, wäre ganz praktisch.

Nun ja, während ich die eine große Decke verwendete (und doch nie wechselte, weil so schnell war sie nicht schmutzig) wurde es immer klarer, dass Decke auf dem Sofa eh nervt und wohl ein neuer Bezug her muss. (Der kam dann auch, ein paar Jahre später.)

Dann dachte ich, so eine große Decke könnte eine prima Picknickdecke abgeben. Wenn man die einfach mit Fleece verquiltet wäre sie dick genug.

Allerdings war die Decke deutlich breiter als eine Bahn Fleece. Einfach eine Naht in der Mitte ist bei Fleece doof, weil dick und hubbelig. Muß man also auf Stoß nähen. Geht bei Fleece auch ganz gut. Aber das würde ich von Hand machen müssen. Und wenn schon… könnte man die ganze Decke doch auch von Hand quilten? Unter die Maschine und dann noch Muster nähen… na dafür ist sie zu groß.

Okay, wenn ich aber von Hand quilte, macht das mit Polyesterfleece keinen Spaß. Also muß Baumwollfleece her. Der war aber damals noch richtig teuer und mein Budget nicht so groß. Und ich brauchte ja zwei Mal die Länge.

Also lag die Decke lange im Schrank, ab und zu, wenn das Budget gerade gepasst hätte UND ich gerade Zeit gehabt hätte, habe ich mich nach Fleece umgeschaut und dabei aber gelernt, dass Fleece Saisonwaren ist. Im Sommer brauchst du den nicht suchen.

So blieb der Status sicher für mehr als 10 Jahre. (Abgesehen davon, dass sich allmählich bei mir auch die Einsicht durchsetzte, dass ich niemanden in meiner Umgebung habe, der meine Liebe zu Picknicks teilt… und alleine macht es weniger Spaß und vor allem braucht man keine riesige Decke.)

Irgendwann so 2016, 2017 kam die Decke wieder zum Vorschein (Schrank umräumen oder so). Sie gefiel mir immer noch und ich wollte das Projekt dann doch mal ernsthaft angehen. Und fing wieder an, nach Baumwollfleece zu suchen. Der war inzwischen weniger teuer, aber immer noch schwer zu finden. Vor allem, wenn er farblich auch noch passen sollte und ich mehrere Meter brauche. Ich drehte also einige vergebliche Runden durch Online-Shops, die immer so funktionierten, dass ich mir Stoffproben schicken ließ und gleich drauf hingewiesen habe, dass ich am Ende 5m am Stück brauchen werde und wenn der Stoff nicht mehr in der Menge da ist, mich auch die Stoffprobe nicht interessiert.

Wenn dann die Stoffprobe da war, sah sie farblich entweder völlig anders aus, als auf dem Bildschirm oder wenn mal eine passte und ich einen Bestellversuch unternahm, dann war natürlich doch nicht mehr so viel da…

Etwa 2019 dürfte es gewesen sein, da habe ich aufgegeben. Ich ging zu Stoff und Stil und kaufte einen orangen Poly-Fleece. 5m. Nicht mal teuer und problemlos zu bekommen. (Bei mir leuchtet der Fleece auf den Bilder stärker als in Wirklichkeit, in Wirklichkeit ist es mehr Richtung Kürbis und etwas gedämpft.) Natürlich standen die Tüten mit dem Stoff wieder länger rum, denn 2019 war so viel anders zu nähen. Was aber gut war.

Denn… Ende 2019 zog ja das Einhorn bei mir ein. Mit einem breiteren Durchlass und breiteren Stichen. Und dem BSR. So dass das Projekt vom Handnähprojekt zum Maschinenprojekt umdeklariert wurde.

Und ich habe echt viel über das Einhorn gelernt.

Da ich jetzt 9mm Stichbreite habe, habe ich mich getraut, die beiden Fleecebahnen einfach mit dem genähten Zickzackstich auf Stoß zusammen zu nähen. Stoff quer zur Hälfte gefaltet, die beiden Stoffkanten gemeinsam und trotzdem möglichst gerade abschneiden und dann auf Stoß in die Maschine laufen lassen. (Finde den Fehler… ja, Fleece hat eine Strichrichtung, was man auch sieht. Aber es ist unten und die Decke ist eine Gebrauchsdecke.)

Dann kam die Schwierigkeit, beide Stofflagen auch nur annähernd glatt aufeinander zu legen. Erst Mal Möbel rücken, dann den Fleece auf den Boden legen. Der natürlich in sich gar nicht stabil ist… zu zweit wäre es einfacher gewesen. (Ja, ich kenn den Trick mit dem Rohr, aber ich war irgendwie nicht motiviert, mir ein Rohr zu kaufen, das ungefähr 230cm lang ist. Das passt nicht mal ins Auto. Abgesehen davon, dass es bei Dingen, die breiter sind als die eigene Armspannweite auch schwierig ist, sie gerade aufs Rohr zu wickeln.)

Nun ja, einiges an Sprühkleber später waren die Lagen ohne allzuviele Falten aufeinander. Da ich nur vor hatte, relativ lose zu quilten, war ich optimistisch, dass sich das letztlich schon hinziehen wird. (Tut es.) Dann noch alle verfügbaren Sicherheitsnadeln an strategische Punkten einarbeiten…

Zum Quilten habe ich (von der Mitte ausgehend und dann zu schräg zu den Seiten arbeitend) immer ein Druckmotiv in einen Stickring gespannt (das passte gerade so in meinen großen Stickring, sowohl vom Umfang als auch von der Materialdicke her). Als Oberfaden hatte ich schwarzes Alterfil S120, als Unterfaden Madeira Stickunterfaden in schwarz. (Ich habe festgestellt, dass ich ungefähr alle Farben habe, nur nicht mehr viel schwarzes Alterfil S120.) Und dann die Motivlinien mit dem BSR nachgefahren.

Wie man in der Nahaufnahme sieht, ist meine Auge-Hand-Koordination nicht wirklich toll. Aber trotzdem ist es deutlich einfacher, wenn man sich nicht auch noch um die Stichlänge kümmern muss, die passt das BSR ja automatisch an. Und es war eine prima Übung, mit dem BSR flüssiger im Ablauf zu werden. Das braucht einfach auch Übung. Zwischendrin war ich tatsächlich kurzeitig mal im Flow und brachte auch wirklich schöne Linien zustande. Aber immer nur sehr kurz.

Die Decke durch den Durchlass zu bekommen war in der Mitte auch etwas mühsam (und man merkt erst, wie schwer so eine Decke ist, wenn sie an einem kleinen Rahmen zerrt), aber es war möglich. Longarm wäre dafür natürlich noch schöner… aber doch, mit dem Einhorn lässt sich prima quilten.

Außenrum durfte dann der Obertransport zeigen, was er kann. Ein paar Stecknadeln zwischendrin schaden trotzdem nicht, wenn man 2m Strecke auf Fleece und mit viel Gewicht der Decke dran hat.

Als Rand habe ich einfach die an zwei Kanten schon vorhandenen Säume aufgetrennt und dann an allen vier Seiten zwei Mal eingeschlagen. (Zwei waren Webkanten und nicht gesäumt.) Dann mit dem Federstich von rechts drüber. Damit war dann auch wirklich alles “eingefangen”.

Somit habe ich meine erste offizielle Gästedecke und zumindest ein Gast muß künftig nicht unter einem alten Schlafsack schlafen. Oder zwei Gäste, wenn sie sich eine Matratze teilen. Die Decke wurde auch schon genutzt und für gut befunden. 🙂

Und da ich, WENN ich Gäste habe in der Regel gleich viele habe, wird das vermutlich nicht der letzte Quilt sein. Einfach waschen und aufhängen ist einfacher, als Bettwäsche waschen und bügeln…

Mit dem Quilt bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Der 36 Maschen Handschuh (oder Stricken für Obdachlose 2022/I)

Die perfekte Jahreszeit, um Handschuhe zu stricken…

Wobei Elisabeth Zimmermann das in ihrem “Knitters Almanac” auch so sieht. Wenn es kalt wird, ist es zu spät, also besser im Sommer dran gehen. Die Anleitung ist auch von ihr, der “36-stitch mitten”.

Die Anleitungen von Elisabeth Zimmermann sind generell eher basic, dafür gedacht, leicht an unterschiedliche Garne adaptierbar zu sein, ebenso wie an unterschiedliche Anatomien. Und praktisch muß alles sein. Bei ihrer Handschuhanleitung gibt es daher auch nur Angaben zur Maschenprobe, die erreicht werden sollte und die Handschuhe haben kein “links” und “rechts” (Was zumindest bei Kindern den Vorteil hat, dass man gleich drei Stricken kann…)

Ich wollte die Anleitung schon immer mal ausprobieren, aber irgendwie passte es nie. Jetzt stricken wir aber für die diesjährige Weihnachtsaktion für Wohnungslose der Kölner Diakonie Handschuhe und da ist eine “Basisanleitung” sinnvoll. Schließlich weiß man nicht, wer es am Ende bekommt.

Als Garn hatte ich “Merino Cool Wool 2000” von Lana Grossa, habe ein paar Maschenproben gestrickt, bis die Maschenzahl pro Inch zur Anleitung passte (meiner Ansicht nach) und glaubte, einen Herrenhandschuh zu stricken. Deswegen auch braun.

Nun ja, kleine Frauenhände könnten gehen… mein Garn war wohl doch zu dünn. Und meine Zählkünste auf einen Inch gerechnet zu ungenau. Auch beim Aufnehmen der Maschen für den Daumen verlieft das nicht so lochfrei, wie Elisabeth Zimmermann behauptet. Da musste ich mit dem Vernähfaden doch nachhelfen. Da meine Hände etwas zu groß für die Handschuhe sind, kann ich auch nicht beurteilen, ob die Position von Daumen zur Spitze besser passt, wenn die Hand kleiner ist. An meinen Händen verzieht sich die Spitze und sieht nicht optimal aus. Den Daumenzwicken vermisst man hingegen nicht.

Zur Obdachlosenaktion gehen die Handschuhe aber trotzdem, da sind ja Hände aller Größen dabei. Nur hätte ich vielleicht eine andere Farbe genommen.

Beim nächsten Versuch nehme ich 44 Maschen und gebe prozentual Länge dazu. Wie man das macht, steht nämlich in der Anleitung.

Aus dem Blogarchiv

2020 war ich ja mal wieder richtig aktiv im Blog…

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Juli 2020

Und nach nur 12 Jahren….

… wurde aus dem Status “Probeteil genäht” auch schon ein fertiges Shirt.

Bild: N. Pfeiffer

Zugeschnitten war das Shirt ja schon im Aprilüberblick zu sehen und es wurde wunschgemäß bis Ostern fertig. Deswegen auch mal Bilder, die nicht mit dem Selbstauslöser gemacht sind.

Hier also noch mal die ganze Geschichte: Auslöser waren die gekauften blickdichten Strümpfe von Snagtights, die nach einem Oberteil in passender Farbe verlangten. Und sinnvollerweise nach einem langärmeligen.

Bild: N. Pfeiffer

Meine Trigemakiste hatte freundlicherweise zwei farblich passende Jerseys, einer sehr elastisch, der andere ein stabiler Single Jersey. Da ich das Oberteil noch vor T-Shirt Wetter fertig haben wollte, ging ich erst mal zu meinen schon mal genähten Schnitten. Fand gleich einen für den elastischen Stoff und weil ich dann so schön am Blättern war, stieß ich auch auf den Schnitt Vogue V8534. (Den es natürlich schon lange nicht mehr gibt. Aber die Nummer scheint nie neu vergeben worden zu sein, google findet unter der Nummer tatsächlich nur den Schnitt, den ich auch habe.) Probegenäht hatte ich den 2010… Das Schlafanzugoberteil gibt es auch noch.

Eigentlich gefiel mir der Schnitt für den elastischen Stoff noch besser, aber ich wollte vor Ostern noch fertig werden und das ging mit dem Schnitt definitiv eher. Geändert war der Schnitt schon, wobei das Schlafanzugoberteil an der Hüfte etwas enger war, als ich das heute haben wollte, daher habe ich da einfach noch mal 1cm an der Seitennaht zugegeben. (Macht dann rundum 4cm, also reichlich.) Die hintere Mittelnaht habe ich auch nach meinen neueren Erkentnissen über meinen Körper angepasst. Noch mal 3cm oberhalb der Taille an der hinteren Mitte raus (Verlaufend zu den Seitennähten) und dafür das ganze umgekehrt über dem Po wieder zugegeben.

Da mein Trigemajersey superbreit lag, konnte ich (im Gegensatz zum Probeteil damals) das Vorderteil auch ohne Mittelnaht zuschneiden.

Die oberen Kanten lässt Vogue ja unversäubert, was mir nicht gefiel. Ich habe stattdessen am Vorderteil einen breiten Streifen schräg geschnittenen Seidenorganza in Himmelblau auf den Ausschnitt gelegt und diesen dann entlang der zackigen Schnittkante des Ausschnitts festgenäht. Und dann passend zurückgeschnitten (deutlich weniger mühsam, als einen genau zugeschnittenen Besatz anzufertigen) und die Kante damit verstürzt. Die Falten werden danach eingelegt. Am Rückenteil habe ich auch mit einem Schrägstreifen aus Seidenorganza verstürzt. Und erst dann die Schulternähte geschlossen.

Bei der Länge war mir klar, dass ich es kürzer als die Anleitung wollte. Da ich aber vorher nicht wusste, wie viel kürzer, habe ich das Shirt nach Anleitung genäht, es dann mit dem Rock zusammen angezogen und geschaut, wo der Saum hin soll. Es wurde deutlich kürzer. (Nein, keine Materialverschwendung… gab nur viele, viele Hexagons für das Hexispiel…)

Ergebnis gefällt mir so sehr gut. Ganz der Anleitung entspricht es nicht, denn es soll wohl zumindest die mittlere Falte locker bis zum Saum fallen. Das tut sie bei mir nicht. Aber der FBA sind Grenzen gesetzt. Ich habe die Mehrweite in den Falten “versteckt”, mehr ginge nicht, ohne dass man dicke Faltenstapel übereinander bekommt. Und außerdem würde das Schnittteil dann nicht mehr ohne Naht auf den Stoff passen, auch nicht auf den überbreiten Trigema-Jersey. Aber ich finde, es sieht auch so gut aus. 🙂

(Das Shirt aus dem elastischen Jersey wird es hingegen nie geben. Ich war in der Zeile verrutscht, die Stoffmenge reicht einfach nicht für den Schnitt mit den langen Ärmeln…. War also gut, dass ich diesen hier genäht habe.)

Afrikanische Woche oder Paris-Shopping zum dritten

Eigentlich hätte ich beim letzten Besuch in Paris ja keine Stoffe gebraucht. Aber dann war ich bei Freunden zu Besuch, die ihren Garten umgestaltet haben, wo es jetzt eine “Lounge” Area geben soll. Die soll aber auch gemütlich werden die Lounge, als soll sie Kissen und so was bekommen.

Nachdem ich Gestell, Dach aus Weidenmatten und die Vorhänge aus Holzperlen als Sichtschutz gesehen hatte, dachte ich ganz spontan an afrikanische Wax Stoffe. (Die ursprünglich gar nicht aus Afrika kommen, sondern nur von schlauen Europäeren dort popularisiert wurden. Aber anderes Thema.)

Die Wax Stoffe haben überdies den Vorzug, dass es sie in recht günstiger Variante gibt, und meist sind sie eher aus fester Baumwolle. Also grade richtig für den Garten.

Frohgemut zog ich also los, erstes Geschäft in der Rue Poulet. Große Auswahl, vieles zu kleinen Preisen. Die Garten Lounge soll Papas Refugium werden, Mama hatte eine Idee, welche Farbe er mögen könnte. Ich schick mal die ersten drei Bilder in dieser Farbe. Dann fällt mein Blick auf die grünen Ranken (die ich mir gut zum Ort vorstellen kann), noch ein Photo… Mann loggt ein… Stoffsuche für die Lounge beendet. (Das ist der dunkelgrüne vorne rechts. So ein Coupon liegt übrigens standardmäßig etwa 112 cm breit und ist 6 yard lang. Damit lässt sich was machen.)

Öh wie jetzt? Was mach ich denn mit dem Rest vom Tag? Geht ja gar nicht, der war doch dafür eingeplant.

Aber gut, da ich schon mal in der Ecke war, dachte ich, guckst du mal weiter, ob in der Rue Polonceau auch noch so viele afrikanische Stoffläden sind. Die Anwort lautet: Ja. Auch wenn die meisten davon Bazin verkaufen (Was schlichtweg Damast ist, nur sehr bunt. Und die angesagte Marke ist “Mama Getzner”, geprüfte Qualität aus Österreich…), auch Wax war zu finden. Und da sprang mich der schwarz-weiße mit den knallig gelben Punkten förmlich an. (Giraffe auf LSD oder so.) Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was der mal wird, weil mir keine der drei Farben so wirklich steht… aber der musste mit. Und der blaugemusterte in der Mitte ist ungefähr das, was ich vor einigen Jahren für meine Terrasse gesucht hatte. Ewig werden die aktuellen Kissen ja auf der Terrasse nicht leben, da kann ich doch schon mal den nächsten Stoff… oder? (Und wenn nicht… blau geht immer, man kann auch prima Pyjamas aus dem Stoff machen.)

Und wenn man schon mal im Viertel Goutte d’Or ist, ist der Weg hoch zum Stoffviertel am Montmarte nicht mehr weit. Noch mal drei Geschirrtücher, weil ich für einen bestimmten Zweck eines brauche, wo der Vorrat nichts passendes her gibt und natürlich noch ein Fat Quarter für meinen Quilt. Muß ja weiter gehen.

Mit den Stoffen war ich durch. Aber wenige Tage später am Boulevard Beaumarchais (und auf der Suche nach was ganz anderem), drückt mir eine Frau einen Flyer in die Hand. Da drüben in der Seitenstraße ist grad Pop Up Store für einige Tage. Ja, danke… ich erst Mal in den Laden, in den ich wollte.

Nachdem der das, was ich wollte auch nicht so hatte, wie ich es wollte, dachte ich, guck doch mal in den Pop Up Laden. Ist bestimmt irgendein Kunsthandwerk, kann ja interessant sein.

Kunsthandwerk in gewisser Weise, aber essbar. (Schon mal gut, das bleibt nicht rumstehen). Und auch alles aus Afrika. Also das Thema meiner Woche.

Die Schokolade und der Kaffee kommen von Afriyummy. (Was als Unternehmen nicht annähernd so groß ist, wie die Webseite es vielleicht scheinen lässt…) Die Schokoladen werden tatsächlich in Afrika von einem Chocolatier hergestellt und dann exportiert (im Gegensatz zu den meisten anderen “Regionalen” Schololaden kommt als nicht nur der Kakao aus einer bestimmten Region, sondern die Wertschöpfung bleibt zu einem großen Teil im Produktionsland, was ich nur fair finde). Außerdem werden Frauen vor Ort zu Chocolatiers ausgebildet, um dort ein lokales Handwerk zu schaffen.

Cafés gab es praktischerweise für die Nespresso. Besonders interessiert mich der mit Pfeffer gewürzte. (Und zu meiner Entschuldigung sei gesagt… das ist nicht alles für mich, ein Teil wird verschenkt.)

Außerdem hatten sich auch noch leckere karibische Konfituren. Aber die habe ich mir verkniffen, der Koffer muß ja tragbar bleiben. Und die Wax Stoffe sind zwar schön flach, aber sie wiegen dann doch einiges.

Und auch einem der Tees von Kanthé konnte ich dann nicht widerstehen. Hier werden die Tees von der Firmeninhaberin selber in Paris komponiert und hergestellt, die Zutaten kommen jedoch aus Afrika. Dabei arbeitet Maimouna Kanté (und das ist tatsächlich die Frau von den Bildern auf ihrer Webseite…) mit ausgewählten landwirtschaftlichen Betrieben in verschiedenen Regionen Afrikas zusammen. Es gibt nicht nur Schwarztees, sondern auch Grüntees, Roiboos und Kräutertees. Gerochen haben sie alle gut, nur trinke ich aktuell nicht so viel Tee, deswegen habe ich mich sehr zusammen genommen.

Ja, geplant war ein afrikanischer Stoff für meine Freunde und ein “Souvernirstoff” für meinen Quilt. Und dann ist halb Afrika im Koffer gelandet. (Andererseits… dafür liebe ich Paris. Nur gut drei Stunden mit dem Zug und ich kann auf einem anderen Kontinent sein. Zumindest ein bisschen.)

Aktueller Nadelblick im Juni 2022

Hier ist ein wirklich gut abgelagertes Projekt, das aber in die letzte Runde geht.

Vor sehr vielen Jahren… und zwar so vielen, dass ich mich nicht mal mehr erinnere wann… aber dank meines Blogs kann ich an anderen Nähereignissen festmachen, dass es sicher vor 2007 war und ich vermute, mindestens zwei, wenn ich drei Jahre vorher, also etwa 2004 rum, habe ich eine riesige Baumwolldecke auf einem Markt in Frankreich gekauft. Blockprint aus Afrika. (Nebst ein paar anderen Decken…) Irgendwie hatte ich eine große Picknickdecke im Kopf und auch recht schnell die Idee, sie mit Fleece zu verquilten. Allerdings wollte ich sie von Hand (eher grob) quilten und deswegen Baumwollfleece dazu nehmen.

Von Hand mit Polyesterfleece macht nur begrenzt Spaß und angesichts der Größe des Teils war mir auch klar, dass die nicht wirklich gut durch den Durchlass der Virtuosa passen würde. Allerdings war Baumwollfleece damals noch ziemlich teuer und angesichts eine Breite von etwas über 2m und einer Länge von etwa 2,40 m war klar, ich würde viel Baumwollfleece brauchen. Über die Jahre fiel mir die Decke auch immer mal in die Hände, aber entweder hatte ich gerade dringendere Projekte oder kein Geld für Baumwollfleece übrig. (Und für den angepeilten Betrag wollte ich den Stoff sicher nicht irgendwo für bessere Zeiten lagern.) Dazu kam die Erkenntnis, dass meine Begeisterung für Picknick auf einer großen Decke im Gras von meiner Umwelt auch irgendwie nicht so geteilt wird, also nicht wirklich eine Notwendigkeit dafür bestand.

So etwa 2016 rum (nach diversen Umräumaktionen in der Wohnung) war ich dann so weit, dass ich das Projekt mal durchziehen wollte und mich ernsthaft auf die Suche nach Baumwollfleece in passender Farbe machte. Was sich als schwierig erwies. Ganz offensichtlich ist das schon mal Saisonware, so dass man es bitte nur in der Winterkollektion suchen soll. Nur wenig in potentiell passenden Farben erhältlich, dann musste es ein Webshop sein, der Stoffmuster verschickt und als ich dann endlich ein passendes Stoffmuster hatte, bekam ich die Info, ja ne, 5m hätten sie nicht da. (Nicht dass ich bei meiner Bitte um Stoffmuster nicht gleich dazu geschrieben hätte, sie sollen mir bitte nur welche schicken, wenn es von der Farbe noch 5m gibt, weil mit weniger könnte ich nichts anfangen.) Damit vergingen dann noch mal zwei Jahre.

Danach war ich genervt, klemmte mir die Decke unter den Arm, ging zu Stoff und Stil in Köln (das waren die mit der größten Farbauswahl an Polyesterfleece, Baumwollfleece hatte vor Ort keiner) und kaufte 5m Polyesterfleece in einem dunklen Orange. Was dann schön gefaltet in einer großen Tüte mit der Baumwolldecke zusammen bei mir im Zimmer stand. An der Wand, wo man nicht ständig drüber fällt. Denn obwohl ich beim Kauf vorgenommen hatte, sofort loszulegen, kamen mir viele andere Projekte dazwischen, die mal wieder unerwartet und dringend waren.

Das war aber gut so, dann Ende 2019 ist ja das Einhorn bei mir eingezogen. Und das ist eine Quiltmaschine mit einem deutlich größeren Durchlass als die Virtuosa! Und nach Ostern diesen Jahres hatte ich tatsächlich mal kein dringenderes Projekt rumliegen und konnte mich dran machen, die Decke zu quilten. Jetzt bin ich auch fast fertig, ich muß nur noch die Ränder nähen, wobei ich dazu die Säume der originalen Decke erst Mal auftrennen muß. Aber das sollte wirklich in den nächsten Tagen fertig werden. Und dann meine erste offizielle Gästedecke werden! (Picknick kommt in meinem Leben immer noch nicht vor…)

Auch auf der Stricknadel hat sich was getan. Unsere diesjährige Aktion für die Weihnachtsfeier der Wohnungslosen der Kölner Diakonie sind Handschuhe und das ist schon mein zweites Paar. Ich versuche mit gerade an den “36-Stitch-Mittens” von Elisabeth Zimmermann. Wobei das jetzt 44 Maschen sind, 36 gibt bestenfalls einen Kinderhandschuh, bei meinem Garn. (Was vermutlich ein Merino von Lana Grossa ist, das ist aus einem Konvolut und diese Farbe war zum Ball gewickelt und ohne Banderole.)

Am Hexispiel habe ich seit Ostern nicht mehr weiter gearbeitet, aber inzwischen ist die nächste Portion Hexagons in Startposition, so dass es auch hier weiter gehen wird. Ich bin ja selber überrascht, wie so kleine Teile letztlich doch einiges an Fläche bedecken können.

Einen Plan, wie es nach der Decke weitergeht habe ich sogar auch schon. Mal gucken, ob der vor meinem nächsten Überblick umgesetzt und auch schon gezeigt ist. Im Prinzip will ich das nächste Projekt Anfang August anziehen, deswegen habe ich bei der Monsterdecke wohl auch für meine Verhältnisse relativ Gas gegeben.

Nur das Lesen von Büchern bleibt auf der Strecke… immerhin halten sich die Stapel der ungelesenen Zeitschriften im Rahmen. Alles geht irgendwie nicht.