Aus dem Blogarchiv

Dezember ist offensichtlich schon lange nicht mehr die Zeit, um Handarbeiten auch zu zeigen…

Dezember 2005:

Dezember 2006:

Dezember 2007:

Dezember 2008:

Dezember 2009:

Dezember 2010

Dezember 2011:

Dezember 2012:

Dezember 2013:

Dezember 2014

Dezember 2015: Dies und Das

Dezember 2016:

Dezember 2017: Ziemlich produktiv… zumindest in Stückzahlen

Dezember 2018: okay, da war ich offensichtlich sehr mit Weihnachten und Vorbereitungen beschäftigt…

Dezember 2019: Mau wie meistens

Dezember 2020: Trotz Lockdown keine Zeit zum Bloggen… ach so, bei mir ging die Arbeit ja weiter. 😉

Dezember 2021: Da habe ich ja glatt mal einen Teil der weihnachtlichen Werkeleien schon im Dezember gezeigt.

Dezember 2022

Wer braucht noch Lexika, wo alles im Internet steht?

Na dann mach das mal mit Wikipedia:

*gg*

(Warum? Nun ja, meine provisorischen Kleiderschränke mussten länger halten, als ursprünglich geplant und sind deswegen im Verlauf der letzten 12 Monate beide zusammengebrochen. Da inzwischen klar ist, wie und wo das neue Schlafzimmer sein wird, die Arbeiten und die Fertigstellung werden noch zu lange dauern, um nur aus Kartons zu leben. Also habe ich andere provisorische Schränke gekauft, Kleppstad von IKEA war dafür im Budget okay. Allerdings ist IKEA der Meinung, wer mehr Schrankböden will, soll was teureres kaufen. Die Böden gibt es aber einzeln und Löcher bohren, um mehr Böden anzubringen bekomme ich hin.

Allerdings habe ich mich beim zweiten Schrank am Abstand zu den vorhandenen Löchern im ersten Schrank orientiert, um hinterher festzustellen, dass IKEA die Maße geändert hat und die Fachböden jetzt ungleichmäßig verteilt waren. Auch nach dem Einräumen blieb einfach über einem Fachboden sehr viel leerer Raum. Im aufgebauten Schrank neue Befestigungen zu bohren hatte ich keinen Bock. Aber ich habe da noch einen Stapel Schubladenelemente von Muji zwischen den beiden Schränken. Und einer davon würde gut in das Schrankfach passen. Und die bisherigen Shirts einfach draufgestapelt. Allerdings ist die Schublade etwas schmaler als der Schrank, also muss ein Schrankboden drauf. Ohne ihn zu befestigen.

Schubladenelement rein, Schrankboden drauf… gute Idee, aber da sind die Türscharniere im Weg. Müsste man erst mal die Türen abnehmen. Nö.

Ohne Schubladenelement kann man den Schrankboden aber einfach reinlegen. Dann muss er nur hoch genug, um das Schubladenelement drunter zu schieben. (Braucht zwei Hände, vor allem, wenn man die Schublade nicht ausräumt.)

Und den Job, das Brett einfach oben zu halten, übernehmen die Lexika. 🙂 Die man dann, nachdem das Schubladenelement weitgehend reingeschoben ist, einfach dahinter wieder rausziehen kann.

Und über dem Stapel mit den Schubladenelementen zwischen den Schränken ist jetzt Platz, für eine kurze Kleiderstange (eh da, von den Schränken), auf die kurze Röcke passen. Damit ist die große Kleiderstange auch wieder etwas entlastet. 🙂 )

Tasse statt Tier

Bisher waren meine Werke aus dem Buch von Aranzi Aronzo ja fast alle zoomorph. (Also irgendwie tierisch.)

Aber so zum Ende des Buches, gibt es noch mal was anderes… eine fröhliche Kaffeetasse wurde es. Aus den Resten des Dirndls.

Das Gesicht ist nicht so mittig, wie es sein sollte, weil ich gepennt habe und erst mal nicht mitbekommen habe, dass es zwei Teile für die Tasse sind und dachte, das Gesicht gegenüber dem Henkel sähe aber doof aus. (Dass das von der Größe her nicht passen kann… hätte man sehen können. Oder die Anleitung genau angucken.)

Aber hey… ist halt der Charme… 😉

Büroarbeit zum Gürtel

Bei meinem Abendkleid hatte ich mich ja für einen Ledergürtel zum Seidenchiffon entschieden. (Ich mag ja Kontraste und so…)

Das Leder, das ich in Paris gefunden hatte ist superweich. Man hätte damit ziemlich sicher auch den Gürtel wie in der Anleitung vorgesehen verstürzen können. Aber ich hatte nicht so viel Lust, einen langen Schlauch aus Rauleder zu wenden. Das macht aus Stoff schon keinen Spaß, aus Veloursleder noch weniger.

Also habe ich mich entschlossen auszunützen, daß Leder nicht versäubert werden muss. Außerdem sollte es schnell gehen.

Ich habe einen Lederstreifen gemäß dem Schnittmuster zugeschnitten und mit L50 Ledereinlage bebügelt. Dann habe ich die Nahtzugaben auf die linke Seite gefaltet. Allerdings kann man Leder nicht so fest umbügeln, Stecken kann man es auch nicht, ebensowenig wie Heften, die Löcher durch die Sticke würden sichtbar bleiben.

Die Lösung ist einfach: Büroklammern!

Natürlich kann man auch Stoffklipse nehmen, ich habe auch einige, aber ich weiß nicht,ob die gereicht hätten. Außerdem sind Büroklammern flacher.

Die gefaltete Gürteloberseite habe ich dann auf einen ebenso breiten Streifen Leder gelegt und zwar auf die raue Seite. Denn ich wollte die glatte zum Kleid hin haben.

Hier musste ich nichts heften oder befestigen, das Velours haftet gut aneinander und da sich Leder nicht verzieht, kann man das beim Nähen gut in Form halten.

Dann habe ich mit ein paar Millimetern von der gefalteten Kante durch alle Lagen durchgenäht. (Da ich noch Ledernadel hatte, sie aber nie benutzt, habe ich eine dünne Ledernadel genommen. Eine Jeansnadel oder dicke normale Hätte es vermutlich auch getan.) Die Stichlänge eher etwas länger, 3mm oder so.

Und am Ende habe ich das Leder der unteren Lage einfach bis knapp neben die Naht zurückgeschnitten.

Das war es dann schon… und natürlich eine Schnalle annähen. Da ich eine Schnalle ohne Dorn hatte, mussten keine Löcher in den Gürtel. Mit Dorn wäre dann doch etwas zu sportlich und zu viel Kontrast zum feinen Kleid.

Vogue V1853 (Abendkleid)

Wie so oft bei Schnitten von Vogue war das so ein “Liebe auf den ersten Blick” Schnitt. Besonders bei der Abend- und Festmode habe ich das regelmäßig. Nur normalerweise habe ich keine Gelegenheit, sie zu tragen, also bleiben sie ungenäht und inzwischen schaffe ich es auch, sie ungekauft zu lassen. Meistens.

Und selbst wenn eine Festivität ansteht, ist die Kleiderordnung meist eher lässig, so dass man mit einem echten Abendkleid ganz schnell “drüber” ist.

Aber hier stand eine Hochzeit an und die Braut wünschte explizit “festlich-elegant” und brachte zum Ausdruck, dass “lang” schon genau richtig wäre. Also habe ich der Braut das Bild von der Vogue Seite unter die Nase gehalten, das Kleid mit einem kernigen “JA!” absegnen lassen und bestellt. (Als ich bestellte, war der Schnitt noch nicht auf Deutsch erhältlich und dummerweise dann auch noch markenübergreifender Supersale. Kam dann ein kleines Kistchen und ja, auch eine Zollerklärung war fällig. Nur genau den einen Schnitt in Deutschland kaufen wäre billiger gewesen, Und würde nicht so viel Platz in meinem Schnittlager verbrauchen. Aber es gab ihn ja noch nicht.)

Irgendwie hat der Schnitt ja viel Retro-Vibe, könnte aus einem Film der 70er sein. (Was für solche Kleider noch deutlich vor meiner Zeit war.) Mir gefiel der weich fallende Stoff, der tiefe Ausschnitt (der in einer Variante mit Tüll unterlegt ist, wovon ich auch Gebrauch machte) und die schmalen Schultern… und dass das Kleid zwar von vorne wie ein Neckholder aussieht, aber keines ist. Es gibt einen geschlossenen Rücken, was für das Tragen von BHs einfach von Vorteil ist.

Da ich schnell Seide als Wunschstoff im Auge hatte war klar, ich muss ein Probekleid machen, denn Seidenchiffon oder Georgette auftrennen und neu nähen ist nicht die beste Idee. Das Sommerkleid als Testkleid habe ich hier auch schon gezeigt. Während ich am Probekleid war, gab es dann auch schon den Stoff für die endgültige Version, drei Lagen Seide, in der Mitte Georgette, außen ein extrem feiner Chiffon und als unterste Lage (im Oberteil dann als Futter verarbeitet) ein Crêpe Chiffon. In drei verschiedenen Blautönen. Die Kombination ergab sich im Stoffgeschäft. Bei Sacré Coupons gibt es hinten im Laden auch Rollen mit Stoff vom Meter. Und der Mitarbeiter holte mir auch unverdrossen alles runter, was blau war. Bis ich drei Töne hatte, die zusammen passten.

Die “Schichtung” der Stoffe habe ich nach Farbeindruck entschieden. Ursprünglich hatte ich mal so was von dunkel nach hell gedacht, jetzt war aber der hellste Stoff der Georgette, der nicht wirklich transparent ist und beim Rumprobieren gefiel mir die Variante “tiefdunkelblauer Chiffon auf himmelblauem Georgette” am besten. Das Kleid ist eindeutig dunkelblau, hat durch die helle Unterlegung aber einen silbrigen Schimmer und die Farbe hat eine wunderbare Tiefe.

Das Rückenteil habe ich nur zweilagig gearbeitet, den Georgette weggelassen. Also ein Hauch von Transparenz.

Änderungen gab es auf unterschiedlichen Ebenen.

Zunächst natürlich, den Schnitt an die Figur anpassen. Das heißt bei mir, Größe 22 nehmen, rundum oberhalb der Taille 3cm rausnehmen. Im Rücken weitere 3cm rausnehmen, aber nur in der hinteren Mitte, zu den Seitennähten auslaufen lassen. Dafür die 3cm über dem Po auf gleiche Weise wieder zugeben. Und auf jeder Seite noch mal 2cm Brustumfang per FBA einfügen. Die Mehrweite nehme ich zur Taille nicht raus, die kann ich da nämlich auch brauchen. Am Rock habe ich die Weite nicht geändert, die wird dann halt einfach etwas weniger stark eingehalten.

Dann gab es Designänderungen. In erster Linie den Rockschlitz etwas kürzen. Denn ich wollte auch im Sitzen die Unterhose nicht zeigen. Ich habe ihn 10 cm weiter zugenäht. (Im Nachhinein hätten 7cm auch gereicht, aber ich trenne das jetzt nicht mehr auf.) Außerdem habe ich den Reißverschluss in die Seitennaht verlegt, mir gefällt (und nicht zuletzt bei dem leichten und transparenten Stoff) ein glatter Rücken besser. Für den Gürtel habe ich ein sehr weiches dunkelblaues Leder gewählt und eine strassbesetzte Schnalle. Meine Stoffe waren ohnehin nicht sehr gut geeignet, einen Gürtel draus zu machen und die Schnalle zu beziehen.

Und Änderungen in der Verarbeitung, die aufgrund meines Stoffes und der Designänderungen nötig waren. Da mein Stoff leicht, transparent und fransig war (Seide halt) habe ich mich bei allen Säumen im Rock für französische Nähte entschieden, allerdings relativ breite. Von wegen Stoff franst aus und Kleid soll maschinenwaschbar sein. Die drei Röcke habe ich einzeln genäht und dann in der Taille zusammengefasst. Dabei übernimmt der untersten die Funktion des Unterrocks und sorgt dafür, dass die Nahtzugaben des Oberteils versteckt sind. Allerdings ist auch er mit der rechten Seite der Nähte nach außen verarbeitet. Die Röcke liegen also alle links auf rechts.

Im Oberteil habe ich die zwei äußeren Stofflagen zusammen als eine verabeitet, die dritte Lage bildet das Futter. Alle Nahtzugaben liegen also innen. Durch meinen semi-transparenten Rücken musste ich allerdings alle Nahtzugaben vom Rücken weg bügeln. Als entweder in den Rock oder in die Vorderteile. Das sieht der Schnitt anders vor, dank meiner dünnen Stoffe geht es aber. (Auch wenn es etwas seltsam ist, die Nahtzugabe eines gekrausten Rocks nach unten in den Rock zu bügeln.)

Da mein Rücken keine Naht hat, konnte ich auch die Armausschnitte von Futter und Oberstoff nicht verstürzen, da fehlte die Wendeöffnung. Ich habe dann die Armausschnitte mit einem Streifen Schrägband aus dem Crêpe Chiffon als Beleg verstürzt. Sieht ordentlich aus und ist nicht sehr kompliziert.

Das Kleid sieht außerdem Nahttaschen in den Seitennähten vor. Die sind praktisch und bei meinem Probekleid habe ich mir sogar die Mühe gemacht, eine Nahttasche in die Seitennaht mit Reißverschluss einzuarbeiten, aber an der Stelle war mir schon klar, dass ich keine Taschen im endgültigen Kleid haben würde. Hier waren mir die freischwingenenden Rocklagen und ihre Transparenz wichtiger. Eine Tasche hätte entweder nur in der obersten Rockschicht sein dürfen. Da wäre sie aber sichtbar und gleichzeitig weitgehend sinnfrei, den der Chiffon ist so leicht, dass man in eine Tasche nichts reintun könnte, außer Luft. Oder sie hätte durch mehrere Lagen gehen müssen, dazu muss man die Rocklagen an der Stelle aber fest verbinden. Beim Abendkleid gewinnt auch bei mir mal die Form über die Funktion.

Da ich keine weitgehend unsichtbaren BH mit ausreichend schmalen Schultern bekommen habe, habe ich innen an den Schulternähten noch ein Satinband mit Druckknopf für die BH-Träger angenäht. Die Schultern des Kleides, sind noch breit genug, um die BH-Träger drunter zu schieben, sie brauchen nur etwas Unterstützung, um auch dort zu bleiben.

(Oben im Bild in der offenen Variante, unten im Bild, wenn der Druckknopf geschlossen ist. Also einfach Satinband abgeschnitten, die Enden mit einer Kerze “versäubert” (es lebe die Kunstfaser), den Druckknöpf aufgenäht und dann von Hand am Klein innen angenäht.)

Man sieht also, so wahnsinnig viel von der eigentlichen Anleitung ist gar nicht mehr übrig bei meinem Kleid. Trotzdem gibt es ein paar Punkte zu kritisieren….

Echtes Kopfzerbrechen haben mir die Schulternähte bzw. der Ansatz des Kragens hinten bereitet. Das Vorderteil hat ja recht tief eingelegte Falten und wie man den Stoff dieser Falten annäht, hat einen Einfluss darauf, wie hinterher am Kleid die Falten fallen. Nur kommen die Falten, bzw. der ganze Stoff der da durch die Falten ist in der Zeichnung der Anleitung einfach mal generös gar nicht vor. Wie man den legen soll? Keine Ahnung.

Am Probekleid habe ich dreimal getrennt, weil es jedes Mal doof aussah. Danach habe ich die Anleitung ignoriert, habe bis zum Schulterpunkt genäht und dann den angeschnittenen Kragen ab dem Schulterpunkt ans Rückenteil. Der Stoff der Falten bleibt dadurch weitgehend freihängend. Sieht nicht perfekt aus, aber akzeptabel.

Am Abendkleid habe ich (die hintere Mittelnaht habe ich ja nicht) den Kragen von der hinteren Mitte her zu den Seiten gesteckt und aus der Richtung legte sich der überflüssige Stoff dann mehr oder weniger automatisch in eine passende Position und die Falten haben einen schönen Fall.

(Die Schlingen für den Gürtel habe ich auch aus Satinband gemacht, statt mich das mit gehäkelten Garnschlingen abzumühen.)

Was mir dann noch bei der Verarbeitung der Taschen aufgefallen war: Die Zeichnung deutet darauf hin, dass das Unterstitching an beiden Taschenbeuteln stattfindet, beschrieben wird es nur für vorne.

Eine große Herausforderung war, die drei Rocklagen auf gleiche Länge zu bekommen. Nun ja.. da war ich im Schneideratelier und habe die Rocklänge markieren lassen. Und dann auch gleich schneiden, weil die Schneiderin und ich den Verdacht hatten, dass die Markierung nicht bis nach Hause halten wird. (Da ich hier nicht gefragt habe, ob ich die Bilder zeigen durfte, ist die Schneiderin weggeschnitten. Es ist aber grundsätzlich nützlich, auch gute Beziehungen zu ortsansässigen Fachleuten zu haben und die eine oder andere Dienstleistung einfach zuzukaufen.)

In der Gesamtheit bin ich mit meinem Kleid sehr zufrieden. Trotzdem gibt es einige Kritikpunkte an mich selber: Ganz besondere der Fadenlauf der Röcke und da ganz besonders der, des obersten Rocks. Beim Nähen habe ich schon gemerkt, dass der Fadenlauf da bestenfalls dran vorbeigewunken wurden. Ganz besonders der obersten Stofflage. Einen derart feinen Chiffon hatte ich noch nie, doppellagig zuschneiden war offensichtlich zu viel für den. Und auf dem glatten Fußboden auslegen auch. Der hätte andere Techniken gebraucht.

Zum Glück fällt es beim Tragen nicht auf.

Auch der Ausschnitt ist weiter geworden, als beim Probekleid. Dass der Tüll tatsächlich auf Entfernung einen “nackt” Eindruck erzeugt funktioniert gut. (Und ja, ich trage einen BH drunter). Nur war der Tüll an meinem Probekleid mit der Spitze natürlich unelastisch gemacht. Am Abendkleid hingegen war er sehr elastisch und hat sich natürlich ungehemmt zur Seite gezogen.

Da für nächstens Jahr noch eine Hochzeit geplant ist, habe ich mal unsichtbaren Nähfaden besorgt und werde schauen, ob ich die untere Tülllage damit angemessen in der Elastizität einschränken kann. Denn da will ich nicht noch ein Kleid nähen.

Nachbessern muss ich auch noch etwas am Gürtel, die Gürtelschnalle lässt dem Gürtel viel Spiel, der lockert sich ständig stark. Da habe ich mit einem Haargummi abgeholfen, durch den ich den Gürtel beim Schließen zusätzlich ziehe und den ich dann unter die Schnalle schiebe. Nicht ganz perfekt, aber ging. Da weiß ich nicht genau, was ich mache, Druckknopf? Haken und Öse? Oder einfach ein dunkelblauer Haargummi? (Der Gürtel ist aus Leder, zwar sehr weichem Leder, aber vielleicht doch nicht so ideal, um von Hand noch was anzunähen.)

Meine Stoffe waren ja vorgewaschen, damit das Kleid nach einer durchtanzten Nacht in die Waschmaschine kann. Danach war die oberste Stofflage der Röcke kürzer… mal gucken, ob sich das wieder bügelt. Sonst gehört es halt so.

Ich bin mit Schnitt und Kleid zufrieden, das Kleid wird aller Voraussicht nach n2025 immerhin einen zweiten Einsatz bei einer Hochzeit bekommen. Das Sommerkleid hingegen dürfte öfter getragen werden. Nochmal nähen werde ich es allerdings nicht. Das ist ein Schnitt für ein besonderes Kleid, nicht für eines, mit dem man in Massenproduktion geht.

Chiffon und Sprühkleber oder superfeinen Stoff bändigen

Nachdem mein Probekleid erfolgreich fertig war, hatte ich nur noch knapp zwei Monaten bis zur Hochzeit, von denen ich noch dazu knapp zwei Wochen gar nicht Zuhause war. Von so niedlichen Dingen wir “arbeiten” und Teilen einer größeren Zahnbehandlung mal ganz zu schweigen.

Aufgrund meiner Abwesenheit dazwischen war klar, die Röcke (3 Lagen) müssen vorher fertig sein. Eine Lage Seidengeorgette, eine Lage etwas gekreppter Seidenchiffon und die dritte Lage der feinste Seidenchiffon, den ich jemals verarbeitet habe. Beim Nähen der Röcke merkte ich dann auch schnell, dass trotz Sorgfalt an dem ganz dünnen Chiffon der Fadenlauf bestenfalls mal vorbeigewinkt worden war… Bei dem langen, weiten Rock war das zur weiteren Verarbeitung nicht gerade angenehm, aber ich hatte die Hoffnung, dass man das am Ende getragen nicht sehen würde.

Aber ich hatte schon was für das Oberteil gelernt, denn da musste er passen. Und am Rückenteil musste die Lage einfach verarbeitet werden. Und hinterher zur Futterlage passen. (Einfach beides als eine Schicht ging nicht, ich brauchte hinterher beide Lagen, um die Nahtzugabe des Rockansatzes zu “verpacken”.) Also “einfach irgendwie hinfuddeln” war kein guter Plan.

Ich habe mein (angepasstes) Schnittteil für den Rücken genommen und es auf Reißvlies vom Sticken kopiert. Durchpausen geht da nicht so gut, also habe ich die Linien mit dem Nadelrädchen und mit dem Falzbein abgefahren. Mit dem Nadelrädchen wäre es gegen das Licht gut sichtbar, sonst eher mit dem Falzbein. Ich bin einfach zweimal drüber gegangen.

Beim Kopieren habe ich die rückwärtige Mittelnaht gleich weggelassen. Wobei ich auch NICHT vergessen habe, die am Schnittteil befindliche Nahtzugabe wegzulassen. (Die Öffnung habe ich in die Seitennaht verlegt.)

Da man die Linien alle nicht so toll sieht, habe ich sie mit einem weichen Bleistift nachgezeichnet.

Da ich mit den Rockteilen die großen Stoffstücke schon zugeschnitten habe, war hier klar, dass ich nicht extrem sparsam beim Zuschnitt sein muss.

Ich habe also ein Stück Stoff abgeschnitten und möglichst im Fadenlauf mit temporären Sprühkleber (Odif) auf die Rückseite des Stickvlies geklebt.

(Dabei kam mir auch der Verdacht, dass ich den Stoff vermutlich beim Bügeln schon gut verdehnt habe. 5m am Stück von “nichts” sind selbst auf einem großen Bügeltisch nicht ganz einfach. Und der beim Kauf ganz glatte Stoff hatte nach dem Waschen ein Art “Längsrippe”. Die schön aussah, aber für den Rock brauchte ich die ursprüngliche Breite des Stoffes.)

Dann umdrehen.

Ich habe zusätzlich zum Kleber noch neben den Abnähermarkierungen von Hand geheftet (mit dünnem Nähgarn) und auch das Passzeichen für die Schulter habe ich mit Faden bezeichnet.

Und dann ausschneiden.

Mit dem Stickvlies.

Und so sieht das zugeschnittene Rückenteil dann von der rechten Seite aus.

Maßhaltig.

So habe ich es dann übrigens auch genäht. Die Abnäher ließen sich problemlos nähen und auch die Stütznaht am Halsausschnitt ließ sich gut anbringen.

Und ich habe dann jeweils nur so viel von dem Vlies rausgerissen, wie jeweils nötig war, um weiter zu arbeiten.

Und es hat super funktioniert, ich habe saubere Abnäher und Rückenteil und Futterteil passen aufeinander.

(Für den Rest des Oberteils habe ich den feinen Chiffon mit dem gleichen temporären Sprühkleber auf den Georgette geklebt und habe beides zusammen zugeschnitten und verarbeitet. Funktionierte auch sehr gut.)

Aus dem Blogarchiv

Peinlicherweise bin ich ja mal wieder in dem Zustand, dass ich durchaus ein paar Sachen fertig habe, aber nicht dazu komme, was dazu zu schreiben. Und der Blick auf 2022 erinnert mich daran, dass ich noch keine Deckelchen für die diesjährige Marmeladenaktion gemacht habe. Das wollte ich eigentlich VOR der Weihnachtswerkelei tun…

November 2005:

November 2006:

November 2007:

November 2008:

November 2009:

November 2010: Verstrickter Monat. (Full of knitting)

November 2011: Fleißiger Monat (Busy Month)

November 2012: Häkellastig

November 2013: Vor allem gestrickt (Und viele Zeitschriften, aber die Besprechungen interessieren nach ein paar Jahren keinen mehr, da die Hefte nicht mehr erhältlich sind.)

November 2014: Stricken und shoppen

November 2015: Wenig und wenn, dann Socken…

November 2016: Shoppen in bunt und nähen in grau

November 2017: Blau, wenn überhaupt.

November 2018: Auf Reisen, offensichtlich. Und nicht im Netz.

November 2019: Offensichtlich wieder etwas mehr Zeit zum Bloggen

November 2020: Ja, die ganzen Lockdowns und Arbeitseinschränkungen haben sich positiv auf die Handarbeits- und Blogaktivität ausgewirkt…

November 2021

November 2022

Stoff-Shopping 3/24

Dass ich Paris verlasse, ohne Textilien zu kaufen, wird wohl nicht vorkommen… auch bei meinem Besuch im Sommer gab es ein paar Einkäufe. Aber sehr geplant.

Also streng genommen kein Stoff… ich brauche mal wieder Stofftaschentücher, das ist der weiße Fleck. Auch Geschirrtücher, denn die nutze ich gerne als Verpackung. (Fun Fact: Es sind Halbleinenhandtücher Made in Germany. In Deutschland meist kompliziert zu bekommen, in Paris einfach in der Deballage St. Pierre mitnehmen.)

Und das große dunkelblaue Stück ist… eine Lederhaut. Mein Kleid für die Hochzeit bekommt einen Ledergürtel. (Bzw. hat ihn schon bekommen.) Chiffon ist für einen Gürtel eh nicht geeignet, daher fand ich die Idee mit Veloursleder schön. Passt dann auch zu den Schuhen.

Das heißt… was hier liegt wurde inzwischen schon verwendet, vom Leder gibt es natürlich noch Reste, aber kein rumliegendes Stück. Und auch die Geschirrtücher sind nicht alle verwendet, da habe ich immer einen kleinen Vorrat. Die mit französischen Motiven habe ich inzwischen fast aufgebraucht, da muss ich beim nächsten Mal nachkaufen…

Aktueller Nadelblick Oktober 2024

Diesmal hat sich in zwei Monaten für meine Verhältnisse viel getan, zwei Kleider fertig. Das vom August habe ich schon gezeigt, die Schnittbesprechung mit dem Abendkleid steht noch aus.

Da also die großen Projekte erst mal abgeschlossen sind, gibt es wieder ein bisschen Kleinzeug aus den Resten. Die vom Dirndl werden zu einer genähten Tasse nach einer Anleitung von Aranzi Aronzo.

Beim Stricken gibt es inzwischen eine weitere Mütze, die ich vorgestern vernäht habe. Eine neue habe ich noch nicht angefangen.

Aber mein pinker Pullover ist soweit gewachsen, dass ich auch ein angezogenes Bild davon zeigen kann. Im Verhältnis zum Körper könnten die Ärmel vermutlich sogar etwas enger sein. Da ich von dem Garn in verschiedenen Farben noch mehr habe, kann ich dieses Wissen vermutlich sogar noch nutzen. (Sobald ich an diesem Pulli sehe, wie viel Garn ich für mich für einen Pulli brauche, kann ich die anderen Farben mal so sortieren, dass ich mir Pullovermengen für mich zusammenstelle. Und der Rest wird dann im Laufe der Jahre Handschuhe oder Mützen für die Obdachlosenaktion.)

Wo sich jetzt was getan hat, ist beim Hexispiel.

Das ist… fast fertig.

Oder auch “jetzt kommt die Igitt-Phase”. Denn wenn man genau hinschaut, dann fehlen noch viel, viele kleine graue Dreiecke… Was ein nötiger Schritt ist, aber keiner, der Spaß macht, denn es bringt das Muster nicht voran.

Danach noch doppeln und quilten. Und ich muss mich für ein Vlies entscheiden. Da die Weihnachtsnäherei ja auch schon fast vor der Tür steht, ist allerdings noch nicht klar, ob das dieses Jahr noch was wird. Auch wenn es einen Reiz hätte. Bis hier hin hat es etwa viereinhalb Jahre gedauert. Vorgestellt habe ich das Projekt im Blog im Juni 2020, angefangen habe ich wohl so im April.

(Und natürlich habe ich jede Menge Hexis übrig. Und… mir juckt es schon in den Fingern, die nächsten Hexidecke anzufangen….)

Ein Bild von einem neuen Buch gibt es auch nicht. Aber…. das letzte ist tatsächlich ausgelesen. Allerdings steht jetzt wieder ein Zeitschriftenstapel im Vordergrund… Mal sehen, ob ich dieses Jahr noch ein Buch schaffe. Vier waren immerhin schon mehr als letztes Jahr…

Aus dem Blogarchiv

Sachen, über die ich bloggen könnte, hätte ich ja im Moment… fehlt nur wie immer die Zeit zum Schreiben.

Oktober 2006:

Oktober 2007: Challengenachbereitung und Parisshopping (October 2007: Doing the aftermath of the Challenge and shopping in Paris)

Oktober 2008: Hobbyschneiderin Treffen, Socken aus Resten und Jersey nähen ohne Overlock

Oktober 2009: Hobbyschneiderin-Treffen, eine Challenge und ein bißchen Stricken.

Oktober 2010: wieder viel gestrickt.

Oktober 2011: Dies und das, aber nichts Bedeutendes.

Oktober 2012: Ein großes und viele kleine Projekte.

Oktober 2013: Mein erster aktuelle Nadelblick

Oktober 2014: Sehr viel Kleinzeug

Oktober 2015: Stricken und Häkeln

Oktober 2016: Shirtlastig

Oktober 2017 Okay, Zeitknappheit war da auch schon Thema…

Oktober 2018 Keine Ahnung, was ich in dem Jahr gemacht habe. Gebloggt schon mal nicht.

Oktober 2019: Noch so ein Flautenmonat…

Oktober 2020: Im ersten Coronajahr war offensichtlich mehr Zeit zum Machen und zum Bloggen…

Oktober 2021

Oktober 2022