Corona-Cup-Cozy

Eigentlich hatte ich ja gedacht, mit dem Thema durch zu sein…

Da ich ja aus beruflichen Gründen häufig unterwegs Kaffee kaufe, hatte ich mir vor vielen Jahren überlegt, mir mal so ein Cozy für die Pappbecher zu stricken, damit wahlweise der Kaffee warm im Büro ankommt oder meine Finger nicht zu heiß werden.

Aber dann hatte ich einen passenden Thermosbecher gefunden, womit das Thema eigentlich durch war. Und ich das bis dahin nicht erfolgte Strickprojekt endgültig zu den Akten legte.

Dachte ich.

Doch dann kam Corona und die Kaffeequellen füllten nicht mehr in mitgebrachte Behälter ab. (Noch dazu wurde teilweise der Weg, den der Kaffee zu tragen war länger, weil die eine oder andere Kaffeequelle zu hat(te).)

Womit das alte Problem wieder da war.

Dann fiel mir in meinem Ansinnen, endlich mal die Einzelnkäuel aus der Webbs Grab Bag von vor fast zehn zu verstricken ein Strang “Sulka” von Mirasol Yarn in die Hände. Extra dick, also hat man nur ein paar Meter, aus denen man eigentlich nie was sinnvolles stricken kann.

Und was soll ich sagen, für so einen Cup Cozy reicht es. (Leider war dann was übrig…)

Die Anleitung ist der Georgius Coffee Cup Cozy von Ingrid Babbige, wie so oft wenn man schnell eine Anleitung sucht auf Raverly gefunden. Nadelstärke 4,5, was für das Garn eigentlich zu dünn ist, aber ein sehr dichtes und relativ steifes Gestrick ergibt, das für diesen Zweck aber genau richtig ist.

Ich habe noch einen Rapport mehr in der Höhe gestrickt, da aber nicht mehr zugenommen. Passt somit gut auf meine übliche Bechergröße und wenn ich mal einen größeren nehme, reicht es auch nocht.

Die Knöpfe hatte ich noch in meinem Vorrat, die stammen von einer vor Urzeiten mal gestrickten Baumwolljacke (so 1990er, schätze ich?), die später mal getrennt wurde, weswegen ich die Knöpfe behalten habe. Jetzt bleiben wie mal eine zeitlang am Kaffebecher, auch wenn der eigentlich gar nicht zum Knöpfen sein müßte. Aber sieht nett aus.

Ich hoffe trotzdem, dass ich den Cozy nicht zu oft verwenden muß, weniger Müll und zurück zum Thermosbecher wäre mir lieber. Aber da es dieses Jahr ja morgens lange kalt blieb, leistet er mir seit April morgens wirklich gute Dienste…

Rasende Rosen

Oder so ähnlich…

Die fast letzten Reste meines grauen Rosenstoffs von Malhia Kent wurden noch zum einem kuscheligen Bus, nach einer Anleitung aus dem Aranzi Aronzo Buch.

Die Fenster sind ein Rest weißer Popeline, die habe ich der Bequemlichkeit halber mit Vliesofix aufgebügelt. Erst das ganze Stück Stoff bebügelt und dann die Fester ausgeschnitten, das geht einfacher. Auch die weißen Teile der Räder sind mit Vliesofix ausgeschnitten und dann aufgebügel. Und hinterher noch offenkantig mit der Maschine gesichert.

Das Auge ist ganz banal eine gestickte Öse der Nähmaschine, dank 9mm Stichbreite wird die groß genug. Vorher hatte ich mit schwarzem Stoffmalstift das Auge aufgemalt, damit auch die Mitte schwarz ist.

“Mund” (nicht so gut sichtbar in schwarz auf grau) von Hand aufgestickt und die Räder von Hand aufgenäht.

Da mein Stoff stark ausfranst habe ich die Nahtzugaben mit Zickzackstich gesichert, auch wenn man das bei ausgestopften Sachen normalerweise nicht machen muss. Oder nicht machen soll. Hier aber schon.

Als nächstes werde ich ausprobieren, ob sich der Stoff auch halbwegs stabil zu Hexagons für meine Decke falten lässt… gut Bügeln kann man ihn ja nicht. Bleibt also spannend.

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Socken im Glas

Die jährlichen Geburtstagssocken für meinen Bruder gab es dieses Jahr als “Socken im Glas”.

(Leider habe ich vorher von den Socken kein Bild gemacht und jetzt sind sie verschenkt. Aber auf dem “fast fertig” Bild sieht man das Muster schon ganz gut.)

Das Muster habe ich aus einem schon länger geschenkt bekommenen Buch genommen, “Die neue Strickmusterbibel” aus Japan, Muster Nummer 9.

An die japanische Nomenklatur der Charts mußte ich mich erst mal gewöhnen. Vor allem muß man sehr, sehr genau auf die Details der Zeichen gucken. Aber dann ist es eigentlich recht eingängig und sehr logisch. Also sobald man die Erklärung gelesen hat, was es bedeuten soll… Das Muster war ganz schön anstrengend, weil wirklich in jeder Reihe was passiert, da ist es aber gut, dass ich in Runden gestrickt habe, hin und her wäre noch anstrengender gewesen. Und das Muster hat sehr viel Struktur, so dass es sich auch gegen das heftig musternde Garn durchsetzt.

Garn ist wieder Schachenmayr Regia “Colibri Colors”. Diesmal in einer etwas weniger hässlichen Farbkombination. Verbraucht für die Sneaker Socken 52g. Und ich bin jetzt mutig und gehe davon aus, dass der Rest noch ein paar Socken für mich gibt. Mit einem anderen Muster aus dem gleichen Buch.

Rosen über Rosen

Wie meistens ist men Kleidungsstück fertig, aber nicht photographiert, Barbie hingegen hat auch das schon hinter sich.

Der Stoff ist ein Rest von Malhia Kent, große Rosen in grau und schwarz. Das Unterkleid war bei meinem Teil Unterlegstoff, was sich praktisch fügte. Schnitt nach wie vor aus dem alten Burda Barbie Sonderheft.

Bei der aufgestickten Schnürung hätte ich mal besser vorher nachgedacht, die ist etwas schief… aber gut. Ist Spielzeug…

Aktueller Nadelblick April 2021

Im Januar habe ich ja ein Kleidungsstück geschafft, Das Kleinzeug dazwischen habe ich noch nicht gebloggt, aber das nächsten Kleidungsstück liegt in den Startlöchern.

Der häßliche Stoff verrät meinen Langzeitleserinnen (und meinem Leser….) auch schon etwas, nämlich dass es ein Wegwerfprobeteil geben wird.

Letzten Sommer war es mir ja quasi direkt nach Lockdown, gelungen nach Paris zu fahren und ich fand mal wieder eine Fait Main. Von der mir das Titelkleid sehr gut gefällt. Zum Glück zeigte ich das Heft auch noch einer Nähfreundin und der fiel auf, daß die Modelle inzwischen aus Knip sind. Von denen ich schon mal ein Oberteil genäht habe, bei dem die Passform aber so katastrophal war, dass es in einem Schlafanzug endete und ich nie versucht habe, den Schnitt anzupassen.

Das Kleid gefällt mir aber und ich habe auch schon einen passenden Stoff in der Kiste, also gebe ich dem Kleid eine Chance. Aber erst mal aus dem alten Bettzeug…

Wer jetzt glaubt, die Geburtstagssocken für meinen Bruder wären nicht fertig geworden, liegt falsch.

Aber der Rest von seinen Sneakersocken (Regia Cotton Kolibri Color von Schachenmayr) sollte noch mal ein Paar Sneakersocken für mich geben. Hoffe ich, aber bislang sieht es gut aus.

Ich habe wieder ein Strickmuster aus dem japanischen Musterbuch genommen, diesmal Nummer 11. Und da ich die Strickschriften jetzt besser verstehe, konnte ich den Rapport auch schöner anpassen, so dass es nicht irgendwo endet.

So richtig was getan hat sich bei meinem Hexispiel,

Es ist nicht nur erstaunlich, aus welchen Resten man noch ein, zwei Hexagons rausbekommt, es ist auch erstaunlich, Welche Stoffarten man damit verarbeiten kann. Sogar den Elastik-Jeans habe ich eingearbeitet und den Stoff von der letzten Jacke. Bei sehr fransigen Stoffen muß man nur die Nahtzugaben vergrößern, dann sollte das auch halten.

Quer rüber wird die fertige Breite sein, der schlanke Arm nach vorne die fertige Länge.

Was ich spannend finde ist außerdem, wie unterschiedlich der Stoff im Sonnenlicht wirkt. Wenn ich mir das bisher gefertigte drinnen anschaue, ist der Gesamteindruck eher dunkel. Der Jackenstoff glänzt aber silbern, wenn die Sonne drauf scheint und schon schaut alles viel heller aus.

Aber bis das fertig ist, wird es noch ein paar Jahre dauern. Ich glaube, jetzt bin ich ziemlich genau ein Jahr dran.

Und zum Lesen bin ich auch ein bisschen gekommen.

Dieses Buch habe ich mir schon vor ein paar Jahren zum Geburtstag schenken lassen, es ging dann aber irgendwie unter und tauchte kürzlich aus einem Stapel Kreativmaterial wieder auf. (In dem ich anderen Aufzeichnungen gesucht hatte…)

Jetzt erfreue ich mich an der Lektüre.

Auch wenn ein Handarbeitsbuch mit so viel Text und so wenig Bildern heutzutage umgewohnt ist.

So, jetzt seit ihr wieder auf dem Laufenden… 😉

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Dieses Jahr darf ich immerhin wieder arbeiten, aber die sozialen Einschränkungen habe ich ja so was von satt… 🙁

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Vogue V9368 (Jacke Júlio César)

Als ich vor vielen Jahren den anthrazitfarbenen Jeansstoff kaufte, der zu der Hose zum damals noch lange nicht genähte Astrokatzen-Shirt werden sollte, stolperte ich beim gleichen Parisbesuch bei Malhia Kent auch über einen auffälligen grauen Stoff, der vor meinem geistigen Auge auch gleich zur Jacke zu Shirt und Hose wurde. Man könnte auch sagen, ich brauche eine Ausrede, um einen Stoff zu kaufen, der nicht mehr in die Truhe passen würde. Er würde ja quasi sofort verarbeiten.

Nun ja, inzwischen weiß ich, dass das “sofort” für den Astrokatzen-Stoff dann doch mehrere Jahre dauerte und somit auch Hose und Jacke entsprechend später auf dem Plan rückten. Als ich dann letztes Jahr das Shirt endlich genäht hatte und somit auch klar war, dass ich eine eher längere Jacke brauchen würde, stoperte ich bei Vogue über diese auffälligen Schnitt, der doch perfekt zu meinem Stoff passen würde.

Also abgesehen von der Stoffmenge, aber da klar war, dass von dem Jeans relativ viel übrig bleiben sollte (war ein Coupon), konnte ich das ja kombinieren.

Schnitt Vogue V9368

Ich bestellte den Schnitt also beim deutschen Importeur (weil ich wollte ihn gleich… naja, wäre dann auch nicht nötig gewesen) und hatte so auch den Luxus der übersetzten Anleitung. Die dann zu meiner Überraschung sogar wieder so richtig mit Bildchen und deutschem Text zusammen daher kommt. Nur ein bisschen klein… aber gut.

Auf was ich nicht so genaug geguckt hatte, war die Größe. “Alle Größen” hieß es, super, nicht nachdenken, nur bestellen. Und von Júlio César hatte ich ja auch schon diese Jacke genäht, da war 20 dabei gewesen. Tja, diese Jacke hingegen kommt in S, M und L, laut Größentabelle bräuchte ich aber XL. Zum Glück jedoch ist die Jacke sehr, sehr weit und an den Schultern, bin ich ja schmal. Da reicht L leicht.

Über der Brust sollte es nach Ausmessen des Schnittteils auch reichen, aber langjährige Erfahrung hat mich gelehrt, dass der Stoff dann doch immer etwas komisch zieht, wenn ich die FBA weg lasse. – Vermutlich wieder so was, was nur ich sehe, aber das ist es, was zählt. Laut Maßtabelle für die Körpermaße hätte ich allerdings so etwa 10-12 cm einfügen müssen, was einen ganz grauenhaften Abnäher ergibt. Also habe ich mal so über den Daumen gepeilt und mich für 6cm, also 3cm pro Vorderteil, enschieden. Das ergibt auch schon einen Monsterabnäher. Aber geht noch.

Was der Schnitt dann unglücklicherweise nicht hat, ist einen Brustpunkt. Das ist zur FBA aber schon praktisch. Ich habe dann den Schnitt V1648 von gleichen Designer genommen, habe die Schultern aufeinander gelegt und konnte mir davon die Brusthöhe ableiten. Dann noch bisschen über den Daumen gepeilt und damit eine FBA konstruiert.

Ebenfalls meinen üblichen Gepflogenheiten folgend habe ich oberhalb der Taille 3cm Länge rundherum rausgenommen. Auf die sonst obligatorischen weiteren 3cm in der rückwärtigen Mitte habe ich hier verzichtet, die Jacke steht ab, das sollte nicht nötig sein.

Vogue V9368, Rückansicht

dem Rückenteil war es nicht getan. Auch die Futterteile und der vordere Besatz mußten entsprechend angepasst werden.

Mit dem Zuschnitt war ich einen Tag beschäftigt. Das waren am Ende glaube ich 36 Teile oder so. Dabei sah der Schnitt doch recht harmlos aus. Hat allerdings Paspeltaschen und ein Futter und ich mußte Vorderteil und Rückenteil noch mal quer teilen, um dem Stoffmangel Rechnung zu tragen. (Wobei Stoffmangel hier relativ ist, so wenig war es gar nicht, aber die Jacke ist sehr weit, die Ärmel auch und der angeschnitten Kragen braucht auch viel Stoff am Stück.) Und weil mein Malhia Kent Stoff viel leichter ist, als der Jeans, habe ich alle Teile daraus noch komplett mit enem einfachen schwarzen Fahnentuch aus Baumwolle gedoppelt. Was natürlich auch zugeschnitten werden mußte.

Aufgrund der Stoffeigentschaften war die Verteilung der Stoffe von vornherein klar. Der leichtere Stoff sollte nach unten und ich wollte das Maximum davon sichtbar machen. Also mußte am Beleg der obere Teil aus dem gemusterten Stoff zugeschnitten werden.

Da der Malhia Kent Stoff recht flutschig ist, das Fahnentuch aber nicht, habe ich erst aus Fahnentuch zugeschnitten, die Teile dann einlagig auf den Modestoff gelegt (das war ohnehin nötig) und habe danach dann den Oberstoff zugeschnitten. Um zu bestimmen, in welcher Höhe die Teilungsnähte für den Jeans verlaufen sollten, mußte ich allerdings zuerst alles auf den Oberstoff auflegen, mit Falten der Schnitteile rausfinden, wie viel Platz ich wo für brauchen würde… dann Linien einzeichnen, alles wieder abnehmen, auf demFahnentuch auflegen… etc.

Wie gesagt, ein Tag dafür.

Dafür funktionierte das Nähen dann gut. Mein glatter Stoff wurde durch das Fahnentuch gebändigt. Die Paspeltaschen habe ich nach der Vogue-Anleitung genäht, womit sie natürlich nicht ganz gerade sind. – Es gibt genau eine Anleitung, nach der ich orgendliche Paspeltaschen hinbekomme, aber zum einen hätte es ja sein können, dass ich es inzwischen doch gelernt habe, zum anderen hätte ich für die den Taschenbeutel neu zeichnen müssen, worauf ich auch keine Lust hatte. Immerhin ist nur bei einer der Taschen die Paspel sichtbar schief. Und auch das fällt in dem sonst auffälligen Stoff getragen vermutlich nicht so richtig auf.

Als Einlage habe ich Bügeleinlage H180 genommen, die passte ganz gut. Und ich hatte sie noch da. War ja Lockdown….

Wie schon öfter in den letzten Jahren bei Schnitten aus dem Haus McCalls hatte ich den Effekt, das an einer oder zwei Stellen die Passzeichen nicht passten, die Gesamtlänge der Naht aber schon. Nicht schön, aber kann ich mit leben. Andersherum wäre es ungünstiger.

Das Futter wird in der Anleitung am Stück eingenäht, dann durch eine Öffnung in der Seitennaht gewendet und am Ende diese Öffnung zugenäht und die kleinen Manschetten an die Ärmel genäht.

Vogue V9368 auf Puppe

Da habe ich es gemacht,wie ich es lieber mag. Ich habe die Ärmel mit Manschetten und Futter fertig gemacht, habe dann das Futter von Vorderteil und Rückenteil zusammengenäht, aber ohne Ärmel, und dann rundum mit dem Oberstoff verstürzt. Eine Wendeöffnung braucht man in dem Fall nicht, das geht duch die Armlöcher. (Durch die Armlöcher kann man die Ecken vor dem Bügeln auch noch schön ausformen.)

Die Oberärmel werden dann durch Futter und Oberstoff zusammen eingenäht und am Ende das Ärmelfutter von Hand auf bzw. knapp neben die Ansatznaht genäht.

Das Futter war das einzige Teil, mit dem ich ernsthaft Probleme hatte. Wenn ich selber Futterschnitte mache, dann kalkuliere ich da relativ großzügige Zugaben mit ein. Zum einen der Bequemlichkeit wegen, zum anderen auch, weil mir sonst das Futter eigentlich immer irgendwo zu wenig ist. Dieser Schnitt hatte zwar gesonderte Futterteile, aber so nach Augenmaß sahen die eher so aus, als hätte man da einfach nur die Belege abgezogen. Also habe ich das Futter für den Rücken schon beim Zuschnitt schräg an den Stoffbruch gelegt, um in der hinteren Mitte eine Zugabe zu bekommen. Am Saum habe ich vom Oberstoff die vorgesehenen 1,5cm Nahtzugabe genommen, das Futter aber angeschoben und nur etwa 1cm Nahtzugabe. Außerdem die Seitennähte und die Ansatznaht an den Beleg nicht mit 1,5cm Nahtzugabe, sondern nur mit 1,25. (Das mache ich beim Futter immer, ein bisschen Zugabe dafür, dass der Oberstoff dicker ist schadet nie.)

Das hat so weit auch gut funktioniert. In der hinteren Mitte blieb am Futter ein kleiner “Überhang” an Stoff, den ich als Kellerfalte eingelegt habe. Und die kleine Mehrlänge des Futters wird durch die Absteppung des Saums so weit oben gehalten, dass das Futter nicht vorschaut.

Nur an der Schulter war mein Futter einfach zu kurz. Das reichte auf der einen Seite nur ganz knapp in die Ärmelansatznaht, auf der andere Seite über etwa 2cm gar nicht. Zum Glück fehlten da nur ein paar Millimeter. Die konnte ich dann mit der reichlichen Nahtzugabe des Ärmelfutters ausgleichen und die stelle mit dem Ärmelfutter überdecken. (Das ist der andere Grund, warum ich das Ärmelfutter gerne von Hand annähe.) Ich hoffe, das hält auf Dauer. Den Futterstoff drunter habe ich sicherheitshalber mit Fray Check gesichert…

Eine Designänderung habe ich auch an dieser Jacke vorgenommen. Die Jacke sieht keinen Verschluss vor. Ich habe aber nicht vor, sie als Abendjacke zu tragen, sondern sie soll als Alltagsjacke in Einsatz kommen. Also habe ich noch einen Reißverschluss im Vorderteil zwischen Beleg und Oberstoff zwischengefasst. Den ich auch noch in passender Länge im Vorrat hatte. Weil… war ja Lockdown. Und wegen einem Reißverschluss bestellen ist ja nicht so mein Ding. Und überhaupt will ich ja lieber anfassen und so.

Mit dem Ergebnis bin ich diesmal super zufrieden. Die Jacke ist genau so geworden, wie ich sie mir vorgestellt habe. Soll mal einer sagen, grau wäre unauffällig… *gg*

Gebraucht habe ich genau einen Monat, am 01.01.2021 den Schnitt rauskopiert, am 31.01.2021 die Knöpfe am Ärmel angenäht. Für meine Verhältnisse schnell, zumal ich den Schnitt erst letztes Jahr gekauft hatte. Allerdings nicht schnell genug für Vogue… da ist der Schnitt schon wieder “Out of Print”. Dabei kam er laut Packung erst 2019 raus. Inzwischen dreht sich deren Schnitttkarussell auch sehr hektisch. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Schnitte in Deutschland immer noch ein paar Wochen später kommen. Irgendwann kann man sich die Übersetzung sparen, weil der Schnitt schon wieder aus dem Programm genommen ist, bevor er überhaupt Europa erreicht hat…

Bürountersetzer

Mug Rugs sind ja derzeit ein großer Trend, ich brauche allerdings einen Glas- und Flaschenuntersetzer fürs Büro. Dort steht das Mineralwasser im Kühlschrank, was an Flasche und Glas zu Kondenswasser führt. Und Pfützen auf dem Schreibtisch sind weder für Papier noch für Computer gut.

Tatsächlicher Anlass für das Mini-Quiltprodukt war allerdings ein Produkttest für die Hobbyschneiderin24 Seite. Im Artikel auch ausführlich alles über das Material. hier nur in Kürze, das waren Materialproben einer indischen Firma, “Quiltweaves”, schöner Baumwollstoff und Baumwollgarn, was sich beides problemlos verarbeiten ließ. (Leider eine der Firmen, die in Europa nicht unter ihrem eigenen Namen vermarkten. Und bei einem indischen Quiltshop bestellen ist dann doch etwas mühsam… )

Üben geht immer

… auch am schlichtesten Stickthema.

Ja, selbst an einem Putzlappen fürs Klo konnte ich neues ausprobieren.

Markieren wollte ich den Lappen schon lange, ich kenne zwar meine Farbcodierung, aber in einem Haushalt, in dem sich gelegentlich (wenn nicht gerade Corona ist) auch mal Gäste etwas länger aufhalten und auch solche, die hilfreich sein wollen, ist eine klare Beschriftung doch nützlich. Und als der Lappen dann mal wieder frisch gewaschen aus der Maschine kam, habe ich losgelegt.

Eigenltlich hätte ich lieber ein Symbol aufgestickt, da fand ich aber kein passendes, also durfte der Schriftsatz aus der Maschine ran. Da klar war, dass ich die Buchstaben verkleinern würde müssen, habe ich die Stichdichte gleich mal präventiv reduziert. Weil ein Probestick war für den Zweck jetzt echt nicht vorgesehen.

Was ich neu geübt habe, war der Einsatz von noch unbekannten Vliesen.

Da ich keine Vliesreste in der Stickerei haben wollte, war klar, dass es wasserlösliches Vlies wird. Und da die Stickfläche klein ist, eine gute Gelegenheit mal das Solufix auszuprobieren. Außerdem wollte ich relativ nahe am Rand des Lappens sticken, konnte den also nicht wirklich mit einspannen. Durch die Papierschicht ist das Soluvlies ziemlich steif und es in den kleinsten Rahmen einzuspannen fand ich nicht ganz einfach. Das legt sich ja nicht so wirklich gut um enge Ecken. (Außerdem habe ich angesichts des Preises gelernt, etwas weniger großzügig zuzuschneiden, als ich das sonst bei dem Abreißvlies mache…) Um das Trägerpapier oben dann anzuritzen und auf zuschneiden sollte man eine wirklich scharfe Klinge haben. Den Cutter frisch abbrechen macht da wirklich Sinn. Das Papier ist nämlich ziemlich “zäh” und gibt nicht leicht nach. Zu meiner Freunde habe ich es aber geschafft, nur das Papier durchzuschneiden und nicht das Vlies drunter.

Da die Oberfläche des Microfaserlappens alles andere als glatt und eben ist, die Stickerei aber lesbar sein sollte, habe ich obendrauf noch eine Schicht Soluvlies gelegt. Nein, das ist auch keine neue Technik, aber für mich war es an der Stickmaschine das erste Mal. hier habe mich mir das aufkleben gespart und nur die Heftfunktion der Maschine genutzt, das funktionierte gut für den Zweck.

Wie man sieht, hat das alles gut geklappt. Den Stoff vom Klebevlies abzuziehen erforderte etwas Kraft, das klebt wirklich gut. Und nach einer Runde in der Waschmaschine (meine Geduld reicht nicht, Soluvlies im Waschbecken zu entfernen) habe ich jetzt einen deutlich markierten Putzlappen fürs Klo. 🙂

Ich glaube, das mache ich für die Ferienwohnung auch noch. Wenn ich da mal wieder hin komme, um den Lappen zu holen.